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Die
vorliegende Erfindung betrifft substituierte Dihydropyridine und
Verfahren zu ihrer Herstellung, ihre Verwendung zur Behandlung und/oder
Prophylaxe von Krankheiten sowie ihre Verwendung zur Herstellung von
Arzneimitteln zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten,
insbesondere von kardiovaskulären Erkrankungen.
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Fluorenonsubstituierte
Dihydropyridine mit zwei Carbonsäureester-Substituenten
werden in R. Budriesi et al., Eur. J. Pharmacol. 1998, 359 (2/3),
161–170
und A. Rampa et al., Arzneim. Forsch. 1992, 42(11), 1284–1286 als
Calcium-Antagonisten beschrieben.
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Fluorenonsubstituierte
Dihydropyridine mit einem Carbonsäureester- und einem Phosphonsäureester-Substituenten
werden in R. Budriesi et al., Arzneim. Forsch. 1996, 46(4), 374–377 beschrieben.
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Die
Enantiomerentrennung von Fluorenon-Dihydropyridinen mit zwei Carbonsäureester-Substituenten
wird in S. Caccamese et al., Chirality 1996, 8(3), 281–290 beschrieben.
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Aldosteron
spielt eine Schlüsselrolle
in der Aufrechterhaltung der Flüssigkeits-
und Elektrolythomöostase,
indem es im Epithel des distalen Nephrons die Natriumretention und
Kaliumsekretion steuert, was zur Konstanthaltung des Extrazellulärvolumens
und damit zur Blutdruckregulation beiträgt. Daneben entfaltet Aldosteron
direkte Effekte auf die Struktur und Funktion des Herz- und Gefäßsystems,
wobei die dafür
zugrunde liegenden Mechanismen aber noch nicht erschöpfend geklärt sind
(R. E. Booth, J. P. Johnson, J. D. Stockand, Adv. Physiol. Educ.
2002, 26(1), 8–20).
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Aldosteronantagonisten
werden aufgrund der renalen Wirkung als kaliumsparende Diuretika
und beim erblichen Hyperaldosteronismus vom Typ I eingesetzt. Darüber hinaus
sind Aldosteronantagonisten auch bei herzinsuffizienten Patienten
angewendet worden, wo es zur deutlichen Reduktion der Gesamtmortalität kommt (S.
A. Dogrell, L. Brown, Exp. Opin. Invest. Drugs 2001, 10(5), 943-954).
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Begrenzt
wird die Anwendbarkeit durch die Wechselwirkung dieser Antagonisten
mit anderen Steroidhormonrezeptoren, die zum Teil zu erheblichen
Nebenwirkungen und zum Abbrechen der Therapie führen (M. A. Zaman, S. Oparil,
D. A. Calhoun, Nature Rev. Drug Disc. 2002, 1, 621-636).
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Durch
Anwendung nichtsteroidaler und für
den Mineralocorticoidrezeptor selektiver Antagonisten ist man in
der Lage, dieses Nebenwirkungsprofil zu umgehen und dadurch einen
deutlichen Therapievorteil zu erzielen.
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Gegenstand
der Erfindung sind Verbindungen der Formel (I)
worin
R
1 eine
Gruppe der Formel
bedeutet,
worin
R
6 für
Wasserstoff oder Halogen steht
und
# für die Anknüpfstelle an den Dihydropyridin-Ring
steht,
R
2 Cyano, 5- bis 7-gliedriges
Heterocyclyl, 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl oder -(C=O)R
7 bedeutet,
wobei
Heterocyclyl
oder Heteroaryl substituiert sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten,
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen; Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Thioxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
und
R
7 für
5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl, 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl
oder -NR
8R
9 steht,
wobei
Heterocyclyl
oder Heteroaryl substituiert sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten,
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Thioxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
R
8 für
Wasserstoff oder C
1-C
6-Alkyl
steht
und
R
9 für C
1-C
6-Alkyl, C
3-C
7-Cycloalkyl, C
6-C
10-Aryl, 5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl
oder 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl steht,
wobei
Cycloalkyl,
Aryl, Heterocyclyl oder Heteroaryl substituiert sein kann mit 1,
2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Thioxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino, C
1-C
6-Alkoxycarbonyl und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
und
Alkyl
substituiert sein kann mit einem Substituenten C
3-C
7-Cycloalkyl, C
6-C
10-Aryl,
5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl oder 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl,
wobei
Cycloalkyl,
Aryl, Heterocyclyl oder Heteroaryl seinerseits substituiert sein
kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Cyano,
Oxo, Thioxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
R
3 Amino, Trifluormethyl, Methyl, Ethyl, C
1-C
3-Alkyl-O-CH
2-
# oder C
1-C
3-Alkyl-S-CH
2-
# bedeutet,
worin
#
für die
Anknüpfstelle
an den Dihydropyridin-Ring
R
4 Amino,
Trifluormethyl, Methyl, Ethyl, C
1-C
3-Alkyl-O-CH
2-
# oder C
1-C
3-Alkyl-S-CH
2-
# bedeutet,
worin
# für die Anknüpfstelle
an den Dihydropyridin-Ring steht,
R
5 C
1-C
6-Alkyl, das substituiert
sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Hydroxy, Amino, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino, Arylamino, C
3-C
7-Cycloalkyl, C
6-C
10-Aryl, 5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl
und 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl,
wobei
Cycloalkyl,
Aryl, Heterocyclyl oder Heteroaryl seinerseits substituiert sein
kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Cyano,
Oxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino, C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
C
3-C
7-Cycloalkyl,
das substituiert sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy,
C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
oder
-OR
10 bedeutet
worin
R
10 für
C
1-C
6-Alkyl, C
3-C
7-Cycloalkyl,
C
6-C
10-Aryl, 5-
bis 7-gliedriges Heterocyclyl oder 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl
steht,
wobei
Alkyl substituiert sein kann mit 1, 2 oder
3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Hydroxy, Amino, C
1-C
6-Alkoxy,
C
1-C
6-Alkylamino,
Arylamino, C
3-C
7-Cycloalkyl, C
6-C
10-Aryl, 5- bis
7-gliedriges Heterocyclyl
und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
wobei
Cycloalkyl,
Aryl, Heterocyclyl oder Heteroaryl seinerseits substituiert sein
kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Cyano,
Oxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino, C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
und
Cycloalkyl,
Heterocyclyl, Aryl oder Heteroaryl substituiert sein kann mit 1,
2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
und
ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
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Erfindungsgemäße Verbindungen
sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze, Solvate und Solvate
der Salze, nachfolgend als Ausführungsbeispiele)
genannten Verbindungen und deren Salze, Solvate und Solvate der
Salze, soweit es sich bei den von Formel (I) umfassten, nachfolgend
genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate und Solvate
der Salze handelt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in Abhängigkeit
von ihrer Struktur in stereoisomeren Formen (Enantiomere, Diastereomere)
existieren. Die Erfindung betrifft deshalb die Enantiomeren oder
Diastereomeren und ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen
von Enantiomeren und/oder Diastereomeren lassen sich die stereoisomer
einheitlichen Bestandteile in bekannter Weise isolieren.
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Sofern
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in tautomeren Formen vorkommen können,
umfasst die vorliegende Erfindung sämtliche tautomere Formen.
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Als
Salze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
bevorzugt. Umfasst sind aber auch Salze, die für pharmazeu tische Anwendungen
selbst nicht geeignet sind aber beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säureadditionssalze
von Mineralsäuren,
Carbonsäuren
und Sulfonsäuren,
z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
Naphthalindisulfonsäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Propionsäure,
Milchsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und
Benzoesäure.
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Physiologisch
unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch
Salze üblicher
Basen, wie beispielhaft und vorzugsweise Alkalimetallsalze (z.B.
Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Calcium- und Magnesiumsalze)
und Ammoniumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen
mit 1 bis 16 C-Atomen, wie beispielhaft und vorzugsweise Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain,
Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin und
N-Methylpiperidin.
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Als
Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet,
welche in festem oder flüssigem
Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen einen Komplex
bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen
die Koordination mit Wasser erfolgt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit
nicht anders spezifiziert, die folgende Bedeutung:
Alkyl per
se und "Alk" und "Alkyl" in Alkoxy, Alkylamino,
Alkylaminocarbonyl und Alkoxycarbonyl stehen für einen linearen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4, besonders
bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise
für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, tert.-Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl.
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Alkoxy
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy,
Isopropoxy, tert.-Butoxy, n-Pentoxy
und n-Hexoxy.
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Alkylamino
steht für
einen Alkylaminorest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander gewählten) Alkylsubstituenten,
beispielhaft und vorzugsweise für
Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino, Isopropylamino, tert.-Butylamino,
n-Pentylamino, n-Hexylamino, N,N-Dimethylamino, N,N-Diethylamino, N-Ethyl-N-methylamino,
N-Methyl-N-n-propylamino, N-Isopropyl-N-n-propylamino, N-t-Butyl-N-methylamino,
N-Ethyl-N-n-pentylamino und N-n-Hexyl-N-methylamino. C1-C3-Alkyl amino steht beispielsweise für einen
Monoalkylaminorest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder für einen
Dialkylaminorest mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Alkylaminocarbonyl
steht für
einen Alkylaminocarbonylrest mit einem oder zwei (unabhängig voneinander
gewählten)
Alkylsubstituenten, beispielhaft und vorzugsweise für Methylaminocarbonyl,
Ethylaminocarbonyl, n-Propylaminocarbonyl, Isopropylaminocarbonyl,
tert.-Butylaminocarbonyl, n-Pentylaminocarbonyl, n-Hexylaminocarbonyl,
N,N-Dimethylaminocarbonyl, N,N-Diethylaminocarbonyl, N-Ethyl-N-methylaminocarbonyl,
N-Methyl-N-n-propylaminocarbonyl, N-Isopropyl-N-n-propylaminocarbonyl,
N-t-Butyl-N-methylaminocarbonyl, N-Ethyl-N-n-pentylaminocarbonyl
und N-n-Hexyl-N-methylaminocarbonyl.
C1-C3-Alkylaminocarbonyl
steht beispielsweise für
einen Monoalkylaminocarbonylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder
für einen Dialkylaminocarbonylrest
mit jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatomen pro Alkylsubstituent.
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Arylamino
steht für
einen über
eine Aminogruppe gebundenen Arylsubstituenten, wobei an die Aminogruppe
gegebenenfalls ein weiterer Substituenten, wie z.B. Aryl oder Alkyl,
gebunden ist, beispielhaft und vorzugsweise für Phenylamino, Naphthylamin,
Phenylmethylamino oder Diphenylamino.
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Alkoxycarbonyl
steht beispielhaft und vorzugsweise für Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
n-Propoxycarbonyl,
Isopropoxycarbonyl, tert.-Butoxycarbonyl, n-Pentoxycarbonyl und
n-Hexoxycarbonyl.
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Cycloalkyl
steht für
eine Cycloalkylgruppe mit in der Regel 3 bis 8, bevorzugt 5 bis
7 Kohlenstoffatomen, beispielhaft und vorzugsweise für Cycloalkyl
sind genannt Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und
Cycloheptyl.
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Aryl
11 steht für
einen mono- bis ticyclischen aromatischen Rest mit in der Regel
6 bis 14 Kohlenstoffatomen; beispielhaft und vorzugsweise für Aryl sind
genannt Phenyl, Naphthyl und Phenanthrenyl.
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Heteroaryl
steht für
einen aromatischen, mono- oder bicyclischen Rest mit in der Regel
5 bis 10, vorzugsweise 5 bis 6 Ringatomen und bis zu 5, vorzugsweise
bis zu 4 Heteroatomen aus der Reihe S, O und N, beispielhaft und
vorzugsweise für
Thienyl, Furyl, Pyrrolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Oxadiazolyl,
Pyrazolyl, Imidazolyl, Tetrazolyl, Pyridyl, Pyrimidyl, Pyridazinyl,
Pyrazinyl, Indolyl, Indazolyl, Benzofuranyl, Benzothiophenyl, Chinolinyl,
Isochinolinyl.
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Heterocyclyl
steht für
einen mono- oder polycyclischen, vorzugsweise mono- oder bicyclischen,
heterocyclischen Rest mit in der Regel 4 bis 10, vorzugsweise 5
bis 8 Ringatomen und bis zu 3, vorzugsweise bis zu 2 Heteroatomen
und/oder Heterogruppen aus der Reihe N, O, S, SO, SO2.
Die Heterocyclyl-Reste können gesättigt oder
teilweise ungesättigt
sein. Bevorzugt sind 5- bis 8- gliedrige,
monocyclische gesättigte
Heterocyclylreste mit bis zu zwei Heteroatomen aus der Reihe O,
N und S, wie beispielhaft und vorzugsweise Tetrahydrofuran-2-yl,
Pyrrolidin-2-yl, Pyrrolidin-3-yl,
Pyrrolinyl, Piperidinyl, Piperazinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl, Perhydroazepinyl.
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Halogen
steht für
Fluor, Chlor, Brom und Jod, vorzugsweise für Fluor und Chlor.
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Ein
Symbol * an einem Kohlenstoffatom bedeutet, dass die Verbindung
hinsichtlich der Konfiguration an diesem Kohlenstoffatom in enantiomerenreiner
Form vorliegt, worunter im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein
Enantiomerenüberschuss
(enantiomeric excess) von mehr als 90% verstanden wird (> 90% ee).
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Wenn
Reste in den erfindungsgemäßen Verbindungen
substituiert sind, können
die Reste, soweit nicht anders spezifiziert, ein- oder mehrfach
gleich oder verschieden substituiert sein. Eine Substitution mit
bis zu drei gleichen oder verschiedenen Substituenten ist bevorzugt.
Ganz besonders bevorzugt ist die Substitution mit einem Substituenten.
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Bevorzugt
im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind Verbindungen der Formel
(I),
worin
R
1 eine Gruppe der
Formel
bedeutet,
worin
R
6 für
Wasserstoff oder Halogen steht
und
# für die Anknüpfstelle an den Dihydropyridin-Ring
steht,
R
2 Cyano, 5- bis 7-gliedriges
Heterocyclyl, 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl oder -(C=O)R
7 bedeutet,
wobei
Heterocyclyl
oder Heteroaryl substituiert sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten,
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Thioxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
und
R
7 für
5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl oder 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl
steht,
wobei
Heterocyclyl oder Heteroaryl substituiert
sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Thioxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl,
C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
R
3 Amino, Trifluormethyl oder Methyl bedeutet,
R
4 Amino, Trifluormethyl oder Methyl bedeutet,
R
5 C
1-C
6-Alkyl,
das substituiert sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Halogen, Hydroxy, Amino, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino, 5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl
und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
wobei
Heterocyclyl
oder Heteroaryl seierseits substituiert sein kann mit 1, 2 oder
3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
oder
-OR
10 bedeutet
worin
R
10 für
C
1-C
6-Alkyl, C
3-C
7-Cycloalkyl,
C
6-C
10-Aryl, 5-
bis 7-gliedriges Heterocyclyl oder 5- bis 10-gliedriges Heteroaryl
steht,
wobei
Alkyl substituiert sein kann mit 1, 2 oder
3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Hydroxy, Amino, C
1-C
6-Alkoxy,
C
1-C
6-Alkylamino,
5- bis 7-gliedriges Heterocyclyl und 5- bis 10-gliedrigem Heteroaryl,
wobei
Heterocyclyl
oder Heteroaryl seinerseits substituiert sein kann mit 1, 2 oder
3 Substituenten, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
und
Cycloalkyl,
Heterocyclyl, Aryl oder Heteroaryl substituiert sein kann mit 1,
2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogen, Trifluormethyl, Trifluormethoxy,
Cyano, Oxo, Hydroxy, Amino, Hydroxycarbonyl, Aminocarbonyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
und C
1-C
6-Alkylaminocarbonyl,
und
ihre Salze, ihre Solvate und die Solvate ihrer Salze.
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Besonders
bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind Verbindungen
der Formel (I),
worin
R
1 eine
Gruppe der Formel
bedeutet,
worin
R
6 für
Wasserstoff steht
und
# für die Anknüpfstelle an den Dihydropyridin-Ring
steht,
R
2 Cyano, Oxadiazolyl, Thiadiazolyl,
Triazolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Imidazolyl, Thienyl, Furyl, Pyrrolyl,
Benzothiazolyl, Benzooxazolyl oder -(C=O)R
7 bedeutet,
wobei
Oxadiazolyl,
Thiadiazolyl, Triazolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Imidazolyl, Thienyl,
Furyl, Pyrrolyl, Benzothiazolyl oder Benzooxazolyl substituiert
sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Oxo, Thioxo, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy und C
1-C
6-Alkylamino,
und
R
7 für Oxadiazolyl,
Thiadiazolyl, Triazolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Imidazolyl, Thienyl,
Furyl, Pyrrolyl, Benzothiazolyl oder Benzooxazolyl steht,
wobei
Oxadiazolyl,
Thiadiazolyl, Triazolyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Imidazolyl, Thienyl,
Furyl, Pyrrolyl, Benzothiazolyl oder Benzooxazolyl substituiert
sein kann mit 1, 2 oder 3 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Oxo, Thioxo, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy und C
1-C
6-Alkylamino,
R
3 Trifluormethyl
oder Methyl bedeutet,
R
4 Trifluormethyl
oder Methyl bedeutet,
R
5 C
1-C
6-Alkyl oder -OR
10 bedeutet,
worin
R
10 für
C
1-C
6-Alkyl oder
C
3-C
7-Cycloalkyl
steht,
wobei
Alkyl substituiert sein kann mit einem Substituenten
C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylamino,
Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Piperazinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl, Thiazolyl,
Oxazolyl, Imidazolyl, Thienyl, Furyl, Pyrrolyl, Indolinyl oder Isoindolinyl,
wobei
Pyrrolidinyl,
Piperidinyl, Piperazinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl, Thiazolyl,
Oxazolyl, Imidazolyl, Thienyl, Furyl, Pyrrolyl, Indolinyl oder Isoindolinyl
seinerseits substituiert sein kann mit 1 oder 2 Substituenten, unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Oxo, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy und C
1-C
6-Alkylamino,
und ihre Salze, ihre Solvate
und die Solvate ihrer Salze.
-
Besonders
bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen
der Formel (I), worin R2 für Cyano
steht.
-
Besonders
bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen
der Formel (I), worin R3 für Trifluormethyl
oder Methyl steht.
-
Besonders
bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen
der Formel (I), worin R4 für Methyl
steht.
-
Besonders
bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindungen sind auch Verbindungen
der Formel (I), worin R5 für verzweigtes
C1-C6-Alkyl steht.
-
Besonders
bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind auch Verbindungen
der Formel (I), worin R5 für -OR10 und R10 für verzweigtes
C1-C6-Alkyl steht.
-
Gegenstand
der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I), wobei
- [A] Verbindungen der
Formel (II) worin
R1 die
oben angegebene Bedeutung aufweist,
in einem einstufigen Verfahren
(Eintopfverfahren) zunächst
mit Verbindungen der Formel (III) worin
R2 und
R3 die oben angegebene Bedeutung aufweisen,
und
dann mit Verbindungen der Formel (IV) worin
R4 und
R5 die oben angegebene Bedeutung aufweisen,
umgesetzt
werden
oder
- [B] Verbindungen der Formel (II) in einem zweistufigen Verfahren
zunächst
mit Verbindungen der Formel (IV) umgesetzt werden, die Zwischenstufen
isoliert werden und dann in der zweiten Stufe mit Verbindungen der
Formel (III) umgesetzt werden
oder
- [C] Verbindungen der Formel (II) in einem zweistufigen Verfahren
zunächst
mit Verbindungen der Formel (V) worin
R2 und
R3 die oben angegebene Bedeutung aufweisen,
und
in der zweiten Stufe mit Verbindungen der Formel (VI) worin
R4 und
R5 die oben angegebene Bedeutung aufweisen,
umgesetzt
werden.
-
In
diesen Verfahren können
gegebenenfalls für
die Reste R2 und R5 leicht
spaltbare Carbonsäureester eingesetzt
werden, die nach dem Fachmann bekannten Methoden gespalten und anschließend mit
Alkoholen oder Aminen zu Verbindungen der Formel (I) umgesetzt werden.
-
Die
Umsetzung nach Verfahren [A], der zweiten Stufe des Verfahrens [B]
und der zweiten Stufe des Verfahrens [C] erfolgt im Allgemeinen
in inerten Lösungsmitteln,
gegebenenfalls in Gegenwart einer Base, bevorzugt in einem Temperaturbereich
von 10°C
bis zum Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
-
Basen
sind beispielsweise Alkoholate wie Natrium- oder Kaliummethanolat
oder Natrium- oder Kaliumethanolat oder Kalium-tert.-butylat, oder
Alkali- und Erdalkalicarbonate wie Cäsiumcarbonat, Natrium- oder Kaliumcarbonat,
bevorzugt ist Kalium-tert.-butylat.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol,
iso-Propanol, n-Butanol oder tert.-Butanol, oder andere Lösungsmittel
wie Acetonitril, Tetrahydrofuran, Dioxan, 1,2-Dimethoxyethan oder
Eisessig, bevorzugt ist iso-Propanol.
-
Die
Umsetzung der ersten Stufe des Verfahrens [B] und der ersten Stufe
des Verfahrens [C] erfolgt im Allgemeinen in inerten Lösungsmitteln,
gegebenenfalls in Gegenwart von Piperidin und/oder einer Säure, bevorzugt
in einem Temperaturbereich von 50°C
bis zum Rückfluss
der Lösungsmittel
bei Normaldruck.
-
Säuren sind
beispielsweise Eisessig, Schwefelsäure, Ameisensäure, Camphersulfonsäure oder
p-Toluolsulfonsäure, bevorzugt
ist Eisessig.
-
Inerte
Lösungsmittel
sind beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid,
Trichlormethan, Tetrachlormethan, Trichlorethan oder 1,2-Dichlorethan,
oder andere Lösungsmittel,
wie Acetonitril, Pyridin, Toluol, Benzol, Chlorbenzol oder Hexan,
bevorzugt ist Methylenchlorid.
-
Die
Umsetzung kann auch mit Piperidiniumacetat in Methylenchlorid durchgeführt werden.
-
Die
Synthese von Fluorenon-Dihydropyridinen ist unter anderem beschrieben
in A. Rampa et al., Arzneim. Forsch. 1992, 42(11), 1284-1286. Die
Synthese von Dihydropyridinen ist unter anderem beschrieben in D.
M. Stout, A. I. Meyers, Chem. Rev. 1982, 82, 223-243; H. Meier et
al., Liebigs Ann. Chem. 1977, 1888; H. Meier et al., Liebigs Ann.
Chem. 1977, 1895 und H. Meier et al., Liebigs Ann. Chem. 1976, 1762.
-
Die
Verbindungen der Formeln (II) sind bekannt oder lassen sich nach
bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren, z. B. durch Umsetzung von substituierten Methoxycarbonyl-Phenyl-Boronsäuren und
Phenyl-Bromiden in einer Suzuki Reaktion mit einer angeschlossenen
Friedel-Crafts-Acylierung analog Dewar und Grisdale, J. Org. Chem.
1963, 28n, 1759.
-
Die
Verbindungen der Formeln (III) und (VI) sind bekannt oder lassen
sich nach bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren, z. B. analog C. Kashima et al., Bull. Chem. Soc.
Jpn. 1973, 46, 310-313; C. Kashima, Y. Yamamoto, Bull. Chem. Soc.
Jpn. 1979, 52(6), 1735-1737;
EP 716081 und
A. W. Lutz, S. H. Trotto, J. Heterocycl. Chem. 1972, 9.
-
Die
Verbindungen der Formeln (IV) sind bekannt oder lassen sich nach
dem Fachmann bekannten Verfahren zur Herstellung von β-Ketoestern
aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen synthetisieren.
-
Die
Verbindungen der Formeln (V) sind bekannt oder lassen sich nach
bekannten Verfahren aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen
synthetisieren.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
kann durch folgendes Syntheseschema verdeutlicht werden:
-
Syntheseschemata:
-
-
-
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
wirken als Antagonisten des Mineralcorticoidrezeptors und zeigen
ein nicht vorhersehbares, wertvolles pharmakologisches und pharmakokinetisches
Wirkspektrum. Sie eignen sich daher zur Verwendung als Arzneimittel
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten bei Menschen
und Tieren.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind geeignet für
die Prophylaxe und/oder Behandlung von verschiedenen Erkrankungen,
insbesondere von kardiovaskulären
Erkrankungen. Beispielsweise seien genannt: atriale und ventrikuläre Arrhythmien,
Myokardinfarkt, Arteriosklerose, Herzinsuffizienz, Hypertonie, pulmonale
Hypertonie, stabile und instabile Angina pectoris, myokardiale Ischämie, transitorische
und ischämische
Attacken, Hirnschlag, entzündliche
kardiovaskuläre
Erkrankungen, koronare Herzerkrankung, periphere und kardiale Gefässerkrankungen,
periphere Durchblutungsstörungen,
Restenosen wie nach Thrombolysetherapien, percutan transluminalen
Angioplastien (PTA) und transluminalen Koronarangioplastien (PTCA),
Koronarspasmen, Thrombosen, thromboembolische Erkrankungen, Bypass-Operationen,
Herztransplantationen, Ödembildung
wie zum Beispiel pulmonares Ödem,
renales Ödem
oder herzinsuffiziensbedingtes Ödem oder
Schock.
-
Weiter
eigenen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen
für die
Prophylaxe und/oder Behandlung von akutem Nierenversagen, entzündlichen
Erkrankungen, asthmatischen Erkrankungen, Chronic Obstructive Airways
Disease (COPD), Schmerzzuständen,
Prostatahypertrophien, Inkontinenz, Blasenentzündung, hyperaktive Blase, Niereninsuffizienz,
Erkrankungen der Nebenniere wie zum Beispiel Phäochromozytom und Nebennierenapoplexie,
Erkrankungen des Darms wie zum Beispiel Morbus Crohn oder Diarrhoe,
Hyperaldosteronismus, Anti-Akne-Behandlung, Menstruationsstörungen,
Kontrazeption, Krebs oder Elektrolytstörungen wie zum Beispiel Hyperkalzämie.
-
Weiterhin
eigenen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Verwendung als Diuretikum.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere
der zuvor genannten Erkrankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe
von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten Erkrankungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von Erkrankungen, insbesondere der zuvor genannten
Erkrankungen, unter Verwendung einer wirksamen Menge der erfindungsgemäßen Verbindungen.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, enthaltend
mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung
und mindestens einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, insbesondere
zur Behandlung und/oder Prophylaxe der zuvor genannten Erkrankungen.
Als geeignete Kombinationswirkstoffe seien beispielhaft und vorzugsweise
genannt: ACE Inhibitoren, Angiotensin II Rezeptor Inhibitoren, Beta-Blocker,
Aspirin, Schleifendiuretika, Kalium-Supplements, Calcium-Antagonisten,
Statine und/oder Digitalis Derivate.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck können sie
auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral,
pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, dermal, transdermal,
conjunctival, otisch oder als Implantat bzw. Stent.
-
Für diese
Applikationswege können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.
-
Für die orale
Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende
schnell und/oder modifiziert die erfindungsgemäßen Verbindungen abgebende
Applikationsformen, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in kristalliner
und/oder amorphisierter und/oder gelöster Form enthalten, wie z.B.
Tabletten (nichtüberzogene
oder überzogene
Tabletten, beispielsweise mit magensaftresistenten oder sich verzögert auflösenden oder
unlöslichen Überzügen, die
die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindung kontrollieren),
in der Mundhöhle
schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Filme/Lyophylisate,
Kapseln (beispielsweise Hart- oder Weichgelatinekapseln), Dragees,
Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder
Lösungen.
-
Die
parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes
geschehen (z.B. intravenös,
intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder
unter Einschaltung einer Resorption (z.B. intramuskulär, subcutan,
intracutan, percutan oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation
eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und Infusionszubereitungen
in Form von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten oder sterilen Pulvern.
-
Für die sonstigen
Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen, -lösungen, -sprays; lingual, sublingual
oder buccal zu applizierende Tabletten, Filme/Oblaten oder Kapseln,
Suppositorien, Ohren- oder Augenpräparationen, Vaginalkapseln,
wässrige
Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen),
lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, transdermale therapeutische
Systeme, Milch, Pasten, Schäume,
Streupuder, Implantate oder Stents.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in die angeführten
Applikationsformen überführt werden.
Dies kann in an sich bekannter Weise durch Mischen mit inerten,
nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen geschehen.
Zu diesen Hilfsstoffen zählen
u.a. Trägerstoffe
(bei spielsweise mikrokristalline Cellulose, Laktose, Mannitol),
Lösungsmittel
(z.B. flüssige
Polyethylenglycole), Emulgatoren und Dispergier- oder Netzmittel
(beispielsweise Natriumdodecylsulfat, Polyoxysorbitanoleat), Bindemittel
(beispielsweise Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Polymere
(beispielsweise Albumin), Stabilisatoren (z.B. Antioxidantien wie
beispielsweise Ascorbinsäure),
Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie beispielsweise Eisenoxide)
und Geschmacks- und/oder Geruchskorrigentien.
-
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens
eine erfindungsgemäße Verbindung, üblicherweise
zusammen mit einem oder mehreren inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch
geeigneten Hilfsstoffen enthalten, sowie deren Verwendung zu den
zuvor genannten Zwecken.
-
Im
Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler
Applikation Mengen von etwa 0.1 bis 250 mg/kg Körpergewicht je 24 Stunden zur
Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation
beträgt
die Menge etwa 0.1 bis 100 mg/kg Körpergewicht je 24 Stunden.
-
Trotzdem
kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen
abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit
von Körpergewicht,
Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der
Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation
erfolgt. So kann es in einigen Fällen
ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge
auszukommen, während
in anderen Fällen
die genannte obere Grenze überschritten
werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert
sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.
-
Die
Prozentangaben in den folgenden Tests und Beispielen sind, sofern
nicht anders angegeben, Gewichtsprozente; Teile sind Gewichtsteile.
Lösungsmittelverhältnisse,
Verdünnungsverhältnisse
und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen
sich jeweils auf das Volumen.
-
A) Beispiele
-
Abkürzungen:
-
-
- Boc
- tert.-Butoxycarbonyl
- BSA
- Basalmedium
- CDCl3
- Deuterochloroform
- CO2
- Kohlendioxid
- DIEA
- N,N-Diisopropylethylamin
- DMAP
- 4-N,N-Dimethylaminopyridin
- DME
- 1,2-Dimethoxyethan
- DMF
- Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- d. Th.
- der Theorie
- EDCI
- N'-(3-Dimethylaminopropyl)-N-ethylcarbodiimid × HCl
- eq.
- Äquivalent
- ESI
- Elektrospray-Ionisation
(bei MS)
- Fp.
- Schmelzpunkt
- ges.
- gesättigt
- h
- Stunde
- HATU
- O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluronium- Hexafluorphosphat
- HPLC
- Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
- konz.
- konzentiert
- LC-MS
- Flüssigchromatographie-gekoppelte
Massenspektroskopie
- min
- Minute(n)
- MOPS
- 3-Morpholino-propansulfonsäure
- MPLC
- Mitteldruckflüssigchromatographie
- MS
- Massenspektroskopie
- MW
- Molekulargewicht [g/mol]
- NMR
- Kernresonanzspektroskopie
- Pd/C
- Palladium/Kohle
- PyBOP
- Benzotriazol-1-yloxy-tris(pyrrolidino)phosphoniumhexafluorophosphat
- quant.
- quantitativ
- RED-AL®
- Natrium Bis-(2-methoxyethoxy)aluminiumdihydrid
- Rf
- Retentionsindex (bei
DC)
- RP
- Reverse Phase
- RP-HPLC
- Reverse Phase HPLC
- RT
- Raumtemperatur
- Rt
- Retentionszeit (bei
HPLC)
- TFA
- Trifluoressigsäure
- THF
- Tetrahydrofuran
- Tris
- Tris(hydroxymethyl)methylamin
- Tris-HCl
- Tris(hydroxymethyl)methylamin-hydrochlorid
-
HPLC und LC-MS Methoden:
-
- Methode 1 (HPLC, Diastereomerentrennung): Säule 250 × 20 mm,
Füllmaterial
Reprosil C 18, 5 μm;
Fluß:
25 ml/min; UV-Detektion: 240 nm; Temperatur: 24 °C; Probenaufgabe in Acetonitril;
Eluens: Acetonitril-Wasser-Gemisch 1:1
- Methode 2 (HPLC, Enantiomerentrennung): Säule 250 × 20 mm, Füllmaterial Daicel Chiralpack
AD-H, 5 μm; Fluß: 15 ml/min;
UV-Detektion: 225 nm; Temperatur 25 °C; Probenaufgabe in iso-Hexan/Ethanol-Gemisch
3:2; Eluens: iso-Hexan/Ethanol-Gemisch 85:15
- Methode 3 (HPLC, Enantiomerentrennung): Säule 250 × 20 mm, Füllmaterial Daicel Chiralpack
AD-H, 5 μm; Fluß: 15 ml/min;
UV-Detektion: 220 nm; Temperatur 25 °C; Probenaufgabe in iso-Hexan/iso-Propanol-Gemisch
2:1; Eluens: iso-Hexan/iso-Propanol-Gemisch 85:15
- Methode 4 (LC-MS): Instrument: Micromass Quattro LCZ mit HPLC
Agilent Serie 1100; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5 min
5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50 °C;
UV-Detektion: 208-400 nm.
- Methode 5 (LC-MS): Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: Waters Alliance 2795; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4mm;
Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent B: 1 l Acetonitril
+ 0.5 ml 50%ige Ameisensäure;
Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5
min 30%A → 3.0
min 5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min 2 ml/min;
Ofen: 50 °C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 6 (LC-MS): Gerätetyp
MS: Micromass ZQ; Gerätetyp
HPLC: HP 1100 Series; UV DAD; Säule:
Phenomenex Synergi 2μ Hydro-RP
Mercury 20 mm × 4
mm; Eluent A: 1 l Wasser + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure, Eluent
B: 1 l Acetonitril + 0.5 ml 50%ige Ameisensäure; Gradient: 0.0 min 90%A → 2.5 min
30%A → 3.0
min 5%A → 4.5
min 5%A; Fluss: 0.0 min 1 ml/min, 2.5 min/3.0 min/4.5 min. 2 ml/min;
Ofen: 50 °C;
UV-Detektion: 210 nm.
- Methode 7 (GC-MS): Instrument: Micromass GCT, GC6890; Säule: Restek
RTX-35MS, 30 m × 250 μm × 0.25 μm; konstanter
Fluss mit Helium: 0.88 ml/min; Ofen: 60°C; Inlet: 250°C; Gradient:
60°C (0.30
min halten), 50°C/min → 120°C, 16°C/min → 250°C, 30°C/min → 300°C (1.7 min
halten).
- Methode 8 (HPLC): Instrument: HP 1100 mit DAD-Detektion; Säule: Kromasil
100 RP-18, 60 mm × 2.1
mm, 3.5 μm;
Eluent A: 5 ml HClO4/l Wasser, Eluent B:
Acetonitril; Gradient: 0 min 2%B, 0.5 min 2%B, 4.5 min 90%B, 6.5
min 90%B, 6.7 min 2%B, 7.5 min 2%B; Fluss: 0.75 ml/min; Ofen: 30°C; UV-Detektion:
210 nm.
-
Falls
nicht anders angegeben liegen die Alkene, die als Ausgangsverbindungen
verwendet werden, als E/Z-Gemische vor.
-
Ausgangsverbindungen:
-
Beispiel A1
-
Natrium
1-cyanoprop-1-en-2-olat
-
Natrium
(7.69 g, 335 mmol) wird portionsweise in 350 ml wasserfreies Methanol
eingetragen. Nach Abkühlen
der Reaktionsmischung auf 25°C
wird 5-Methylisoxazol (27.8 g, 335 mmol) langsam portionsweise zugegeben,
wobei eine exotherme Reaktion beobachtet wird. Nach beendeter Zugabe
wird der Ansatz für
4 h bei RT gerührt
und anschließend
eingeengt. Der Rückstand
wird mit wenig Diethylether gewaschen, abgesaugt und im Ölpumpenvakuum
getrocknet. Man erhält
32.0 g (91% d. Th.) an Produkt.
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 3.18 (s, 1H); 1.51 (s, 3H).
-
Beispiel A2
-
9-Oxo-9H-fluoren-4-carbaldehyd
-
Unter
Argon wird 9-Oxo-9H-fluoren-4-carbonsäuremethylester (9.85 g, 41.3
mmol) in 180 ml wasserfreiem THF vorgelegt. Bei RT werden innerhalb
90 min RED-AL® (38
ml, 136 mmol) [Natrium Bis-(2-methoxyethoxy)aluminiumdihydrid, 70%ige
Lsg. in Toluol] zugetropft und das Reaktionsgemisch für 1 h nachgerührt. Der
Ansatz wird durch vorsichtige, tropfenweise Zugabe von 15 ml Wasser
hydrolisiert. Anschließend
gibt man 60 ml 6N Salzsäure
zu und extrahiert mit Essigsäureethylester
(viermal 150 ml). Die vereinigten organischen Phasen werden mit
gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen (zweimal 100 ml), über
Natriumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Man
erhält
12.1 g Rohprodukt. Von diesem werden 8.77 g (41.3 mmol) in 200 ml
Dioxan gelöst
und aktiviertes Mangandioxid (25.1 g, 289 mmol) zugegeben. Der Ansatz wird
1 h bei RT und 30 min bei 50°C
gerührt.
Man saugt vom Oxidationsmittel ab, wäscht den Filterrückstand mit
Dioxan (dreimal 50 ml) und engt das Filtrat am Rotationsverdampfer
ein. Das erhaltene Rohmaterial wird an Kieselgel (Laufmittelgradient:
Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
3:1) chromatographisch gereinigt. Man erhält 6.50 g (76% d. Th.) eines
Feststoffs.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ =
10.5 (s, 1H), 8.39 (d, 1H), 8.12 (d, 1H), 7.90 (d, 1H), 7.69 (m,
2H), 7.62 (dd, 1H), 7.50 (dd, 1H).
LC-MS (Methode 5): Rt = 2.14 min; MS (ESIpos): m/z = 209 [M+H]+
-
Beispiel A3
-
3-Oxo-2-[(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)methylen]butannitril
-
Die
Verbindung aus Beispiel A2 (5.21 g, 25.0 mmol) wird in 180 ml Dichlormethan
vorgelegt und die Verbindung aus Beispiel A1 (2.89 g, 27.5 mmol),
Essigsäure
(1.72 ml, 30.0 mmol) und Piperidin (0.25 ml, 2.50 mmol) werden zugegeben.
Der Ansatz wird 4 h am Wasserabscheider in der Siedehitze gerührt. Nach
dem Abkühlen
auf RT wird mit 30 ml Dichlormethan verdünnt, mit Wasser (zweimal 50
ml) gewaschen, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet
und das Lösemittel
am Rotationsverdampfer entfernt. Das erhaltene Rohprodukt wird über Kieselgel-60
mit Dichlormethan als Laufmittel chromatographisch gereinigt. Man
erhält nach
Vereinigen der Produktfraktionen und Entfernen des Lösemittels
5.40 g (79% d. Th.) eines Feststoffs (E/Z-Isomerengemisch).
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 8.88 (s,
1H), 7.90 (d, 1H), 7.81 (d, 1H), 7.73 (d, 1H), 7.69 (d, 1H), 7.64
(d, 1H), 7.59 (t, 1H), 7.49 (t, 1H), 2.64 (s, 3H).
LC-MS (Methode
5): Rt = 2.24 min; MS (ESIpos): m/z = 274
[M+H]+
-
Beispiel A4
-
2-Amino-7-methyloct-2-en-4-on
-
3-Methyl-5-(3-methylbutyl)isoxazol
(3.90 g, 25.5 mmol) [Synthese analog C. Kashima et al, Bull. Chem.
Soc. Jpn. 1973, 46, 310-313] wird in 80 ml Ethanol vorgelegt, Platin(IV)oxid-Katalysator
(390 mg, 1.72 mmol) zugegeben, und der Ansatz unter Wasserstoff-Normaldruck
für 2 h
hydriert (leicht exotherme Reaktion). Der Katalysator wird abfiltriert,
das Filtrat eingeengt und der Rückstand über eine
Biotage-Kartusche 40M (Laufmittel: Iso-Hexan-Essigsäureethylester-Gemisch
75:25) chromatographisch gereinigt. Die Produkt-Fraktionen werden
eingeengt. Man erhält
als Rückstand
ein Öl,
das nach kurzer Zeit kristallisiert. Man trocknet im Ölpumpenvakuum
und erhält
3.41 g (86% d. Th.) Feststoff.
1H-NMR
400 MHz, CDCl3): δ = 9.71 (br. s, 1H), 5.02 (s,
1H), 4.95 (br. s, 1H), 2.26 (m, 2H), 1.91 (s, 3H), 1.63-1.42 (m,
3H), 0.89 (d, 6H).
GC-MS (Methode 7): Rt =
6.21 min; MS (CIpos): m/z = 156 [M+H]+
-
Beispiel A5
-
2-Amino-6-methylhept-2-en-4-on
-
Die
Synthese erfolgt analog Beispiel A4 aus 5-Isobutyl-3-methylisoxazol
(4.50 g, 32.3 mml) [C. Kashima et al., Bull. Chem. Soc. Jpn. 1973,
46, 310-313]. Ausbeute: 4.02 g (88% d. Th.) Feststoff.
GC-MS
(Methode 7): Rt = 5.30 min; MS (CIpos):
m/z = 142 [M+H]+
-
Beispiel A6
-
1-(2,5-Dimethyl-1H-pyrrol-1-yl)propan-2-ol
-
1-Aminopropan-2-ol
(3.00 g, 40.0 mmol) und 2,5-Hexandion (3.81 g, 33.3 mmol) werden
in 40 ml Toluol vorgelegt, die Lösung
mit 0.5 ml Eisessig versetzt und der Ansatz 4 h in der Siedehitze
am Wasserabscheider gerührt.
Nach dem Abkühlen
auf RT wird das Reaktionsgemisch mit 300 ml Essigsäureethylester
verdünnt und
mit 100 ml 1N Salzsäure,
100 ml gesättigter
Natriumchlorid-Lösung und
100 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
gewaschen. Die organische Phase wird abgetrennt, über Natriumsulfat
getrocknet und die Lösungsmittel
am Rotationsverdampfer entfernt. Man erhält 4.50 g (88% d. Th.) Produkt
als Feststoff.
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ =
5.79 (s, 2H), 4.03 (m, 1H), 3.72 (m, 2H), 2.23 ( s, 6H), 1.72 (br.
d, 1H), 1.24 (d, 3H).
GC-MS (Methode 7): Rt =
5.53 min; MS (EIpos): m/z = 153 [M]+
-
Beispiel A7
-
2-(2,5-Dimethyl-1H-pyrrol-1-yl)-1-methylethyl
3-oxobutanoat
-
Unter
Argon werden die Verbindung aus Beispiel A6 (766 mg, 5.00 mmol)
und Triethylamin (0.07 ml, 0.5 mmol) in 20 ml wasserfreiem THF vorgelegt.
Bei RT wird eine Lösung
von Diketen (504 mg, 6.00 mmol) in 10 ml wasserfreiem THF zugetropft.
Der Ansatz wird 4 h in der Siedehitze gerührt. Nach dem Abkühlen wird das
Reaktionsgemisch am Rotationsverdampfer eingeengt und über Kieselgel-60
(Laufmittelgradient: Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
2:1) chromatographisch gereinigt. Man erhält nach dem Einengen der Produktfraktionen
1.13 g (88% d. Th.) eines Öls.
1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ = 5.59 (s,
2H), 5.03 (m, 1H), 3.87 ( m, 2H), 3.50 (d, 1H), 3.43 (d, 1H), 2.14 (s,
6H), 2.08 (s, 3H), 1.19 (d, 3H).
MS (CIpos): m/z = 238 [M+H]+
-
Beispiel A8
-
(3S)-1-Benzyl-2,5-dioxopyrrolidin-3-yl-5-cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carboxylat
-
Die
Verbindung aus Beispiel A3 (5.35 g, 19.6 mmol) und (3S)-1-benzyl-2,5-dioxopyrrolidin-3-yl-3-aminobut-2-enoat
(5.64 g, 19.6 mmol) [Synthese beschrieben in
EP 716081 ] werden in 100 ml iso-Propanol
unter Argon 10 h in der Siedehitze gerührt. Man läßt abkühlen, engt ein und reinigt
den Rückstand über 200
g Kieselgel-60 (Laufmittel: Dichlormethan; Dichlormethan-Essigsäureethylester
10:1). Die vereinigten Produktfraktionen werden nach DC-Kontrolle
(Laufmittel: Dichlormethan-Essigsäureethylester 10:1) eingeengt
und der Rückstand
(Öl) mit
50 ml Diethylether überschichtet.
Das Produkt kristallisiert nach einiger Zeit aus. Man saugt ab,
wäscht
mit 20 ml Diethylether nach und trocknet bei 30°C im Vakuumtrockenschrank. Man
erhält
10.3 g (96% d. Th.) Produkt (Diastereomerengemisch).
LC-MS
(Methode 4): R
t = 2.48 min; MS (ESpos):
m/z = 544 [M+H]
+ und R
t =
2.50 min; MS (ESpos): m/z = 544 [M+H]
+
-
Beispiel A9
-
(3S)-1-Benzyl-2,5-dioxopyrrolidin-3-yl-5-cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carboxylat
-
Die
Verbindung wird als Fraktion 1 durch chromatographische Diastereomerentrennung
(Methode 1) von 9.00 g der Verbindung aus Beispiel A8 erhalten.
Man erhält
3.50 g (39% d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 4): Rt =
2.45 min; MS (ESpos): m/z = 544 [M+H]+
-
Beispiel A10
-
(3S)-1-Benzyl-2,5-dioxopynolidin-3-yl-5-cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carboxylat
-
Die
Verbindung wird als Fraktion 2 durch chromatographische Diastereomerentrennung
(Methode 1) von 9.00 g der Verbindung aus Beispiel A8 erhalten.
Man erhält
4.00 g (44% d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 4): Rt =
2.47 min; MS (ESpos): m/z = 544 [M+H]+
-
Beispiel A11
-
5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure
-
Die
Verbindung aus Beispiel A8 (1.00 g, 1.84 mmol) wird in 150 ml Essigsäureethylester
vorlegt, DBU (0.96 ml, 6.44 mmol) wird bei RT zugegeben und der
Ansatz 1 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit 100 ml Essigsäureethylester und 100 ml 1N
Salzsäure
versetzt und 5 min bei RT gerührt.
Die organische Phase wird abgetrennt, mit 50 ml Wasser und 50 ml
gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Anschließend wird bis auf ca. 5 ml
Volumen eingeengt, das ausgefallene Produkt abgesaugt und mit 5
ml Essigsäureethylester
und 5 ml Diethylether nachgewaschen. Nach Trocknen bei 50°C im Vakuumtrockenschrank
erhält
man 459 mg (70% d. Th.) eines Feststoffs.
1H-NMR
(400 MHz, DMSO-d6): δ = 11.7 (s, 1H), 9.13 (s, 1H),
8.10 (d, 1H), 7.62 (m, 2H), 7.48 (m, 2H), 7.39 (m, 2H), 5.45 (s,
1H), 2.30 (s, 3H), 2.00 (s, 3H).
LC-MS (Methode 4): Rt = 1.78 min; MS (ESpos): m/z = 357 [M+H]+
-
Beispiel A12
-
(-)-S-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure
-
Die
Darstellung erfolgt wie für
Beispiel A11 beschrieben aus der Verbindung aus Beispiel A9 (3.30
g, 6.07 mmol). Man erhält
2.02 g (93% d. Th.) Produkt.
Spez. Drehwert: [α] = –388° (Methanol,
T = 20.0 °C)
LC-MS
(Methode 6): Rt = 1.99 min; MS (ESpos):
m/z = 357 [M+H]+
-
Beispiel A13
-
(+)-S-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure
-
Die
Darstellung erfolgt wie für
Beispiel A11 beschrieben aus der Verbindung aus Beispiel A10 (3.80
g, 6.99 mmol). Man erhält
2.25 g (90% d. Th.) Produkt.
Spez. Drehwert: [α] = +405° (Methanol,
T = 19.9°C)
LC-MS
(Methode 6): Rt = 1.96 min; MS (ESpos):
m/z = 357 [M+H]+
-
Beispiel A14
-
5-(1H-Imidazol-1-ylcarbonyl)-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonitril
-
Unter
Argon wird die Verbindung aus Beispiel A11 (400 mg, 1.12 mmol) in
16 ml wasserfreiem THF vorgelegt (Suspension), N,N'-Carbonyldiimidazol
(228 mg, 1.40 mmol) wird bei RT zugegeben und der Ansatz über Nacht
bei RT gerührt
(klare Lösung).
Man engt ein und trocknet den Rückstand
im Ölpumpenvakuum (Schaum).
Eine Teilmenge des Produktes wird mit Diethylether zur Kristallisation
gebracht (über
Nacht im Kühlschrank),
abgesaugt und bei 40°C
im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Man erhält 185 mg (41% d. Th.) eines
kristallinen Feststoffs.
LC-MS (Methode 6): Rt =
1.99 min; MS (ESpos): m/z = 407 [M+H]+
-
Beispiel A15
-
5-(1H-Imidazol-1-ylcarbonyl)-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonitril
-
Die
Darstellung erfolgt wie für
Beispiel A14 beschrieben aus der Verbindung aus Beispiel A12 (1.90
g, 5.33 mmol). Der erhaltene Rückstand
wird mit 50 ml Essigsäureethylester-Diethylether- Gemisch 1:1 versetzt und über Nacht
im Kühlschrank
stehengelassen. Man saugt den ausgefallenen Feststoff ab, wäscht mit
Diethylether (zweimal 20 ml) nach und trocknet bei 40°C im Vakuumtrockenschrank.
Man erhält
1.78 g (82 % d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 5): Rt =
1.78 min; MS (ESpos): m/z = 407 [M+H]+
-
Beispiel A16
-
5-(1H-Imidazol-1-ylcarbonyl)-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonitril
-
Die
Darstellung erfolgt wie für
Beispiel A14 beschrieben aus der Verbindung aus Beispiel A13 (2.10
g, 5.89 mmol). Der erhaltene Rückstand
wird mit 50 ml Essigsäureethylester-Diethylether-Gemisch 1:1 versetzt und über Nacht
im Kühlschrank
stehengelassen. Man saugt den ausgefallenen Feststoff ab, wäscht mit
Diethylether (zweimal 20 ml) nach und trocknet bei 40°C im Vakuumtrockenschrank.
Man erhält
2.12 g (89 % d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 5): Rt =
1.78 min; MS (ESpos): m/z = 407 [M+H]+
-
Beispiel A17
-
3-Oxo-2-[(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)methylen]butansäureisopropylester
-
Die
Verbindung aus Beispiel A2 (1.25 g, 6.00 mmol) und Acetessigsäureisopropylester
(865 mg, 6.00 mmol) werden in 120 ml Dichlormethan gelöst und nach
Zugabe von Eisessig (0.09 ml, 1.50 mmol) und Piperidin (0.15 ml,
1.50 mmol) 18 h am Wasserabscheider erhitzt. Nach dem Abkühlen wird
das Reaktionsgemisch mit 50 ml Dichlormethan verdünnt, mit
20 ml Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und das Lösemittel entfernt: Man erhält 1:80
g (89 % d. Th.) Produkt (E/Z-Isomerengemisch).
LC-MS (Methode
6): Rt = 2.70 min, MS (ESpos): m/z = 335
[M+H]+ und Rt =
2.86 min; MS (ESpos): m/z = 335 [M+H]+
-
Beispiel A18
-
2-Cyanoethyl-isopropyl-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarboxylat
-
Die
Verbindung aus Beispiel A17 (660 mg, 1.97 mmol) und 2-Cyanoethyl-3-aminobut-2-enoat
(304 mg, 1.97 mmol) werden in 10 ml iso-Propanol gelöst und das
Reaktionsgemisch wird unter Argon 16 h unter Rückfluss erhitzt. Das Lösungsmittel
wird am Rotationsverdampfer entfernt und der Rückstand durch Säulenchromatographie
(Laufmittelgradient: Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
1:1) gereinigt. Man erhält
630 mg (68 % d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 4): Rt =
2.50 min; MS (ESpos): m/z = 471 [M+H]+
-
Beispiel A19
-
5-(Isopropoxycarbonyl)-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure
-
Natriumhydroxid
(61.2 mg, 1.53 mmol) wird in einem 6 ml Wasser-DME-Gemisch (2:1)
vorgelegt und die Verbindung aus Beispiel A18 (600 mg, 1.28 mmol)
zugegeben. Der Ansatz wird für
3 Tage bei RT gerührt. Man
säuert
mit 1N Salzsäure
an und extrahiert das Gemisch mit Dichlormethan (dreimal 30 ml).
Die vereinigten organischen Phasen werden getrocknet (Natriumsulfat)
und das Lösungsmittel
am Rotationsverdampfer entfernt. Der Rückstand wird durch Säulenchromatographie
(Laufmittelgradient: Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
1:1) gereinigt. Man erhält
420 mg (79 % d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 4): Rt =
2.27 min; MS (ESpos): m/z = 418 [M+H]+
-
Ausführungsbeispiele:
-
Beispiel 1
-
5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäureisobutylester
-
Unter
Argon wird eine Lösung
von der Verbindung aus Beispiel A2 (156 mg, 0.75 mmol), 3-Aminobut-2-ennitril
(61.5 mg, 0.75 mmol) und 3-Oxobutansäureisobutylester (119 mg, 0.75
mmol) in 5 ml iso-Propanol 16 h in der Siedehitze gerührt. Der
Ansatz wird nach dem Abkühlen
eingeengt und der Rückstand über Kieselgel-60
(Laufmittelgradient: Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
2:3) chromatographiert. Die vereinigten Produktfraktionen werden
durch präparative
HPLC (YMC GEL ODS-AQ S-5/15 μm;
Laufmittelgradient: Acetonitril-Wasser 10:90 → 95:5) feingereinigt. Das erhaltene
Produkt wird mit wenig Diethylether gewaschen, abgesaugt und im Ölpumpenvakuum
getrocknet. Man erhält
64 mg (21 % d. Th.) eines Feststoffs.
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ = 9.23 (s, 1H), 8.12 (d, 1H),
7.62 (m, 2H), 7.50 (m, 2H), 7.40 (d, 1H), 7.38 (d, 1H), 5.50 (s,
1H), 3.61 (dd, 1H), 3.43 (dd, 1H), 2.34 (s, 3H), 2.01 (s, 3H), 1.35
(m, 1H), 0.49 (d, 3H), 0.42 (d, 3H).
LC-MS (Methode 6): Rt = 2.62 min; MS (ESpos): m/z = 413 [M+H]+
-
Beispiel 2
-
5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäureisopropylester
-
Die
Synthese erfolgt wie für
Beispiel 1 beschrieben aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen. Man
erhält
115 mg (38 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ = 9.17 (s, 1H), 8.10 (d, 1H),
7.64 (m, 2H), 7.50 (m, 2H), 7.40 (m, 2H), 5.49 (s, 1H), 4.64 (septett,
1H), 2.31 (s, 3H), 2.02 (s, 3H), 0.81 (d, 3H), 0.46 (d, 3H).
HPLC
(Methode 8): Rt = 4.72 min; MS (ESIpos):
m/z = 399 [M+H]+
-
Beispiel 3
-
(-)-5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure-isopropylester
-
Die
Verbindung wird durch chromatographische Enantiomerentrennung (Methode
3) von 60 mg der Verbindung aus Beispiel 2 als (-)-Enantiomer erhalten.
Man erhält
20 mg Produkt.
Spez. Drehwert: [α] = –309° (Ethanol, 19.9°C); ee > 99.0 %
LC-MS
(Methode 6): Rt = 2.61 min; MS (ESpos):
m/z = 399 [M+H]+
-
Beispiel 4
-
5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäuremethylester
-
Die
Synthese erfolgt wie für
Beispiel 1 beschrieben aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen (Lösemittel
Ethanol). Man erhält
857 mg (48 % d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 5): Rt =
2.16 min; MS (ESpos): m/z = 371 [M+H]+
-
Beispiel 5
-
5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure-tert.-butylester
-
Die
Synthese erfolgt wie für
Beispiel 1 beschrieben aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen. Man
erhält
19 mg (6.1 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ = 9.07 (s, 1H), 8.08 (d, 1H),
7.63 (m, 2H), 7.50 (m, 2H), 7.39 (m, 2H), 5.45 (s, 1H), 2.28 (s,
3H), 1.99 (s, 3H), 0.96 (s, 9H).
HPLC (Methode 8): Rt = 4.93 min; MS (ESIpos): m/z = 413 [M+H]+
-
Beispiel 6
-
5-Cyano-6-methyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-2-(trifluormethyl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure-isopropylester
-
Die
Verbindung aus Beispiel A2 (312 mg, 1.50 mmol), 3-Aminobut-2-ennitril
(123 mg 1.50 mmol) und Trifluoracetessigsäureisopropylester (297 mg,
1.50 mmol) werden unter Argon in 15 ml iso-Propanol gelöst, und der Ansatz wird 18
h in der Siedehitze gerührt.
Die Hälfte
der Reaktionslösung
wird eingeengt, in 10 ml Eisessig aufgenommen und der Ansatz für weitere
18 h in der Siedehitze gerührt.
Man lässt
abkühlen
und engt den Ansatz im Vakuum ein. Der Rückstand wird in 50 ml Dichlormethan
aufgenommen und mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung gewaschen (zweimal 20
ml). Die organische Phase wird über
Natriumsulfat getrocknet, eingeengt und über Kieselgel-60 (Laufmittelgradient:
Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
1.5:1) chromatographisch gereinigt. Nach dem Entfernen der Lösemittel
werden 70 mg (10 % d. Th.) eines Feststoffs erhalten.
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 9.56 (s,
1H), 8.10 (d, 1H), 7.62 (m, 4H), 7.45 (m, 2H), 5.65 (s, 1H), 4.64 (septett,
1H), 2.12 (s, 3H), 0.79 (d, 3H), 0.72 (d, 3H).
MS (ESIpos):
m/z = 453 [M+H]+
-
Beispiel
-
2-(2,5-Dimethyl-1H-pyrrol-1-yl)-1-methylethyl-5-cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carboxylat
-
Die
Darstellung der Verbindung erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben
aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen. Ansatzgröße: 1.00
mmol. Man erhält
247 mg (50 % d. Th.) Produkt (Diastereomeren-gemisch).
LC-MS
(Methode 4): Rt = 2.74 min; MS (ESpos):
m/z = 492 [M+H]+ und Rt =
2.77 min; MS (ESpos): m/z = 492 [M+H]+
-
Beispiel 8
-
5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure-(1-ethyl-propyl)ester
-
Die
Verbindung aus Beispiel A14 (100 mg, 0.25 mmol) und DMAP (3 mg,
0.03 mmol) werden in 2 ml Pentan-3-ol 16 h bei 100 °C gerührt. Man
lässt abkühlen und
engt ein. Der Rückstand
wird über
eine Biotage-Kartusche 12M (KP-SilTM Kieselgel,
Laufmittel: Dichlormethan-Essigsäureethylester
20:1) chromatographisch gereinigt. Die vereinigten Produktfraktionen
werden eingeengt, mit Diethylether/n-Pentan zur Kristallisation
gebracht, abgesaugt, mit 2 ml Diethylether/n-Pentan nachgewaschen
und bei 40°C
im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Man erhält 18 mg (17 % d. Th.) Produkt.
LC-MS
(Methode 4): Rt = 2.69 min; MS (EIpos):
m/z = 427 [M+H]+
-
Beispiel 9
-
5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure-(1-methyl-propyl)ester
-
Die
Synthese erfolgt wie für
Beispiel 1 beschrieben aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen. Man
erhält
70 mg (23% d. Th.) Produkt (Diastereomerengemisch).
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 9.19 (s,
1H), 9.17 (s, 1H), 8.10 (d, 1H), 8.08 (d, 1H), 7.64 (m, 4H), 7.54-7.46 (m,
4H), 7.44-7.35 (m, 4H), 5.50 (s, 1H), 5.48 (s, 1H), 4.51 (m, 2H),
2.34 (s, 3H), 2.32 (s, 3H), 2.02 (s, 6H), 1.16-0.87 (m, 4H), 0.83
(d, 3H), 0.62 (t, 3H), 0.43 (d, 3H), 0.10 (t, 3H).
LC-MS (Methode
6): Rt = 2.59 min; MS (ESpos): m/z = 413
[M+H]+
-
Beispiel 10
-
(1R)-5-Cyano-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäure-(1-methylpropyl)ester
-
Die
Verbindung aus Beispiel A15 (100 mg, 0.25 mmol) wird in 2 ml (R)-(-)-2-Butanol
vorgelegt, DMAP (3 mg, 0.02 mmol) wird bei RT zugeben und der Ansatz
2 h bei 100°C
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird eingeengt, der Rückstand über eine Biotage-Kartusche
12M (KP-SilTM Kieselgel, Laufmittel: Isohexan-Essigsäureethylester
60:40) gereinigt und die vereinigten Produktfraktionen am Rotationsverdampfer
eingeengt. Der erhaltene Rückstand
wird mit 3 ml Diethylether versetzt, das kristallisierte Produkt
abgesaugt, mit 2 ml Diethylether nachgewaschen und getrocknet (50°C, Vakuumtrockenschrank).
Man erhält
63 mg (62 % d. Th.) Produkt.
Fp.: 209°C
Spez. Drehwert: [α] = –368° (Methanol,
T = 20.0°C)
1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 7.99 (d,
1H), 7.70 (d, 1H), 7.52 (m, 2H), 7.43 (d, 1H), 7.28 (m, 2H), 5.72
(s, 1H), 5.56 (s, 1H), 4.64 (m, 1H), 2.40 (s, 3H), 2.11 (s, 3H),
1.18 (m, 2H), 0.69 (t, 3H), 0.53 (d, 3H).
LC-MS (Methode 5):
Rt = 2.47 min; MS (ESpos): m/z = 413 [M+H]+
-
Die
in Tabelle 1 aufgeführten
Beispiele werden aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen analog
Beispiel 10 hergestellt.
-
-
-
Beispiel 14
-
2,6-Dimethyl-5-(4-methylpentanoyl)-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonitril
-
Unter
Argon werden die Verbindung aus Beispiel A3 (547 mg, 2.00 mmol)
und die Verbindung aus Beispiel A4 (311 mg, 2.00 mmol) in 15 ml
iso-Propanol 16 h in der Siedehitze gerührt. Das Reaktionsgemisch wird eingeengt
und der Rückstand über Kieselgel-60
(Laufmittelgradient: Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
2:3) chromatographiert. Das erhaltene Produkt wird mit wenig Diethylether
digeriert, der Feststoff abgesaugt und im Ölpumpenvakuum getrocknet. Man
erhält
175 mg (57 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ = 9.14 (br. s, 1H), 8.29 (d,
1H), 7.65 (m, 2H), 7.55-7.37 (m, 4H), 5.64 (s; 1H), 2.43 (m, 1H),
2.28 (s, 3H), 2.09 (m, 1H), 2.01 (s, 3H), 1.33-0.94 (m, 3H), 0.52
(d, 3H), 0.48 (d, 3H).
LC-MS (Methode 5): Rt =
2.49 min; MS (ESpos): m/z = 411 [M+H]+
-
Beispiel 15
-
(-)-2,6-Dimethyl-5-(4-methylpentanoyl)-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonitril
-
Die
Verbindung wird durch chromatographische Enantiomerentrennung (Methode
2) von 50 mg der Verbindung aus Beispiel 14 als (-)-Enantiomer erhalten.
Man erhält
23 mg Produkt.
Spez. Drehwert: [α] = –443 ° (Ethanol, 20.0°C); ee > 99.0 %
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 9.14 (br.
s, 1H), 8.29 (d, 1H), 7.65 (m, 2H), 7.56-7.37 (m, 4H), 5.64 (s,
1H), 2.44 (m, 1H), 2.28 (s, 3H), 2.10 (m, 1H), 2.01 (s, 3H), 1.25-0.92
(m, 3H), 0.52 (d, 3H), 0.48 (d, 3H).
HPLC (Methode 8): Rt = 4.94 min
-
Die
in Tabelle 2 aufgeführten
Beispiele werden aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen analog
Beispiel 14 hergestellt.
-
-
Beispiel 20
-
5-Cyano-2-methyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-6-(trifluormethyl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäureisopropylester
-
Die
Verbindung aus Beispiel A17 (100 mg, 0.30 mmol) und 3-Amino-4,4,4-trifluorbut-2-ennitril
(41 mg, 0.30 mmol) [Synthese analog K. Krespan, J. Org. Chem. 1969,
34, 42-45] werden in 20 ml iso-Propanol gelöst und mit Kalium-tert.-butylat
(4 mg, 0.04 mmol) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 15 h unter
Rückfluss
erhitzt. Das Lösungsmittel
wird am Rotationsverdampfer entfernt und der Rückstand durch Säulenchromatographie
gereinigt. Man erhält
35 mg (26 % d. Th.) Produkt.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): δ = 0.60 (d, 3H), 2.47 (d, 3H),
4.83 (sep, 1H), 5.71 (s, 1H), 6.01 (s, 1H), 7.29-7.36 (m, 2 H),
7.42 (d, 1H), 7.53 (tr, 1H) 7.62 (d, 1 H), 7.72 (d, 1H), 7.99 (d,
1H).
HPLC (Methode 8): Rt = 4.97 min
MS
(ESIpos): m/z = 453 [M+H]+
-
Beispiel 21
-
2,6-Dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-5-[(2-thioxo-1,3-thiazolidin-3-yl)carbonyl]-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäureisopropylester
-
Unter
Argon werden die Verbindung aus Beispiel A19 (83.5 mg, 0.20 mmol),
1,3-Thiazolidin-2-thion (23.8
mg, 0.20 mmol), 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid (45.4 mg, 0.22 mmol)
und 4-Dimethylaminopyridin (4.9 mg, 0.04 mmol) in 5 ml wasserfreiem
DMF gelöst
und der Ansatz 16 h bei 50 °C
Badtemperatur gerührt.
Man engt das Reaktionsgemisch ein und nimmt in 30 ml Essigsäureethylester
auf. Man wäscht
mit 10 ml Wasser, 10 ml 1 N Salzsäure und 10 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonat-Lösung.
Die organische Phase wird über
Natriumsulfat getrocknet, eingeengt und über Kieselgel (Laufmittelgradient:
Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäure-ethylester-Gemisch 1:2) chromatographiert.
Die vereinigten Produktfraktionen werden über präparative HPLC (GROM-SIL 120-ODS-4HE,
10μm; Gradient:
Acetonitril-Wasser-Gemisch + 0.2% Trifluoressigsäure 10:90 → 95:5) feingereinigt. Man erhält 10.9
mg (11% d Th.) Produkt.
Fp. = 24 °C
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ = 8.94 (s, 1H), 8.13 (s, 1H),
7.65 (m, 2H); 7.53 (d, 1H), 7.48-7.26
(m, 3H), 5.75 (s, 1H), 4.76 (septett, 1H), 4.12 (m, 1H), 3.56 (m,
1H), ca. 3.32 (m, 1H, überdeckt),
3.07 (m, 1H), 2.28 (s, 3H), 2.05 (s, 3H), 0.90 (d, 3H), 0.55 (d,
3H).
LC-MS (Methode 5): Rt = 2.41 min;
MS (ESpos): m/z = 519 [M+H]+
-
Beispiel 22
-
2,6-Dimethyl-5-(3-methyl-1,2,4-oxadiazol-5-yl)-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäureisopropylester
-
1-(3-Methyl-1,2,4-oxadiazol-5-yl)aceton
(33.6 mg, 0.24 mmol) [T. M. Böhme
et. al., J. Med. Chem. 2002, 45, 3094-3102], die Verbindung aus
Beispiel A2 (50.0 mg, 0.24 mmol) und Aminocrotonsäureisopropylester
(34.4 mg, 0.24 mmol) werden unter Argon in 3 ml iso-Propanol gelöst und der
Ansatz für
72 h bei 100 °C
gerührt.
Die Reaktionsmischung wird eingeengt und der Rückstand über Kieselgel (Laufmittelgradient:
Cyclohexan → Cyclohexan-Essigsäureethylester
1:1) gereinigt. Die vereinigten Produktfraktionen werden eingeengt,
der Rückstand
mit wenig Diethylether digeriert, abgesaugt und im Vakuum getrocknet.
Man erhält
23 mg (21% d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 5): Rt =
2.53 min; MS (ESpos): m/z = 456 [M+H]+
-
Beispiel 23
-
5-(1,3-Benzothiazol-2-yl)-2,6-dimethyl-4-(9-oxo-9H-fluoren-4-yl)-1,4-dihydropyridin-3-carbonsäureisopropylester
-
Die
Synthese erfolgt analog Beispiel 22 aus 1-(2-Benzothiazolyl)-2-propanon
(46.0 mg, 0.24 mmol), der Verbindung aus Beispiel A2 (50.0 mg, 0.24
mmol) und Aminocrotonsäure-isopropylester
(34.4 mg, 0.24 mmol). Man erhält
40 mg (33% d. Th.) Produkt.
LC-MS (Methode 5): Rt =
3.02 min; MS (ESpos): m/z = 507 [M+H]+
-
B) Bewertung der physiologischen
Wirksamkeit
-
Abkürzungen:
-
-
- DMEM
- Dulbecco's Modified Eagle
Medium
- DNA
- Desoxy Nucleic Acid
- FCS
- Fetal Calf Serum
- HEPES
- 4-(2-hydroxyethyl)-1-piperazineethanesulfonic
acid
- PCR
- Polymerase Chain Reaction
-
Die
Eignung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann in folgenden
Assaysystemen gezeigt werden:
-
Zellulärer in vitro-Test
zur Bestimmung der inhibitorischen MR-Aktivität und MR-Selektivität gegenüber anderen
Steroidhormon Rezeptoren
-
Die
Identifizierung von Antagonisten des humanen Mineralkortikoid-Rezeptors
(MR) sowie die Quantifizierung der Wirksamkeit der hier beschriebenen
Substanzen erfolgt mit Hilfe einer rekombinanten Zelllinie. Die
Zelle leitet sich ursprünglich
von einer Ovarepithelzelle des Hamsters (Chinese Hamster Ovary,
CHO K1, ATCC: American Type Culture Collection, VA 20108, USA) ab.
-
In
dieser CHO K1 Zelllinie wird ein etabliertes Chimärensystem
verwendet, in dem die Liganden-Bindungsdomänen humaner
Steroidhormon Rezeptoren an die DNA-Bindungsdomäne des Hefe-Transkriptionsfaktors GAL4 fusioniert
werden. Die so entstehenden GAL4-Steroidhormon-rezeptor-Chimären werden
in den CHO-Zellen mit einem Reporterkonstrukt co-transfiziert und
stabil exprimiert.
-
Klonierungen:
-
Zur
Generierung der GAL4-Steroidhormonrezeptor-Chimären wird die GAL4-DNA-Bindungsdomäne (Aminosäuren 1-147)
aus dem Vektor pFC2-dbd (Firma Stratagene) mit den PCR-amplifizierten
Liganden-Bindungsdomänen
des Mineralkortikoid Rezeptors (MR, Aminosäuren 734-985), des Glucokorticoid
Rezeptors (GR, Aminosäuren
443-777), des Progesteron Rezeptors (PR, Aminosäuren 680-933) und des Androgen
Rezeptors (AR, Aminosäuren
667-919) in den Vektor pIRES2 (Firma Clontech) kloniert. Das Reporterkonstrukt, welches
fünf Kopien
der GAL4-Bindestelle, vorgeschaltet vor einem Thymidinkinasepromotor
enthält,
führt zur Expression
der Firefly-Luciferase
(Photinus pyralis) nach Aktivierung und Bindung der GAL4-Steroidhormonrezeptor- Chimären durch
die jeweiligen spezifischen Agonisten Aldosteron (MR), Dexamethason
(GR), Progesteron (PR) und Dihydrotestosteron (AR).
-
Testablauf:
Die MR-, GR-, PR- und AR-Zellen werden am Tag vor dem Test in Medium
(Optimem, 2.5% FCS, 2 mM Glutamine, 10 mM HEPES in 96- (oder 384-
bzw. 1536-) Loch-Mikrotiterplatten
ausplattiert und in einem Zellinkubator (96% Luftfeuchtigkeit, 5%
v/v CO2, 37°C) gehalten. Am Testtag werden
die zu prüfenden Substanzen
in oben genanntem Medium aufgenommen und zu den Zellen dazu gegeben.
Etwa 10 bis 30 Minuten nach Zugabe der Testsubstanzen werden die
jeweiligen spezifischen Agonisten der Steroidhormonrezeptoren hinzu
gegeben. Nach einer weiteren Inkubationszeit von 5 bis 6 Stunden
wird die Luciferaseaktivität mit
Hilfe einer Videokamera gemessen. Die gemessenen relativen Lichteinheiten
ergeben in Abhängigkeit
von der Substanzkonzentration eine sigmoide Stimulationskurve. Die
Berechnung der IC50-Werte erfolgt mit Hilfe des
Computerprogramms GraphPad PRISM (Version 3.02).
-
Tabelle
A zeigt ausgewählte
Verbindungen mit IC50-Werten.
-
-
In vivo-Test zum Nachweis
der kardiovaskulären
Wirkung: Diureseuntersuchungen an beidseitig adrenalektomierten,
narkotisierten Ratten (ADX-Ratten)
-
Bei
Wistar Ratten (300 bis 350 g) mit freiem Zugang zu Futter (Altromin)
und Wasser wird 48 Stunden vor dem Diureseversuch unter Isofluraninhalationsnarkose
(Gemisch aus 1.5% Isofluran (Firma Baxter), 33% Sauerstoff und 67%
Stickoxydul) beidseitig die Nebenniere entnommen. Dazu wird ein
bi-lateraler Schnitt durch Haut und Gewebe auf Höhe der Nieren geführt, die
Nebennieren dargestellt und entfernt. Die Wunde wird verschlossen
und den Ratten zur postoperativen Schmerznachsorge 2 mg/Tier Rimadyl-Injektionslösung® (Firma
Pfitzer) intramuskulär,
inji ziert. Die Ratten werden nach dem Aufwachen unter Standardbedingungen wie
oben, allerdings mit einem Zusatz von 1 % Natriumchlorid im Trinkwasser
gehalten.
-
Beim
Diuresexperiment werden den Tieren, auf einer temperierbaren Oberfläche, unter
oben beschriebener Isoflurannarkose, folgende Zugänge mit
Polyethylenschläuchen
(PE-50; Intramedic®) als Kathetermaterial
gelegt: Ein Venenkatheter in die Jugularvene, ein zusätzlicher
Venenkatheter in die Femoralvene und ein Blasenkatheter, der nach Öffnung des
Bauchraumes und Darstellung der Blase über eine kleine Inzision, in diese
direkt eingebunden wird. Nach diesen Eingriffen werden alle Öffnungen
wieder geschlossen, über
die Jugularvene eine Bolusgabe (1.5 ml) von isotoner Natriumchloridlösung (Firma
Fresenius) verabreicht und anschließend eine Dauerinfusion von
isotoner Natriumchloridlösung
(4 ml/h) gestartet. Nach einer Erholungszeit von einer Stunde wird
eine Stunde lang der Urin gesammelt und als Ausgangswert verwendet.
Dann wird über die
Femoralvene eine Dauerinfusion von Aldosteron (1 μg/h; Firma
SIGMA) und als intraperitoneale Bolusgabe die Testsubstanz (Behandlungsgruppe)
bzw. das Lösungsvehikel
ohne Testsubstanz (Kontrollgruppe) verabreicht und sowohl bei der
Behandlungsgruppe, als auch bei der Kontrollgruppe der Stundenurin über einen Zeitraum
von fünf
Stunden gesammelt. Bei allen Stundenurinproben wird das Volumen,
sowie die Konzentration von Natrium (Na+)
und Kalium (K+) nach flammenphotometrischen
Standardverfahren bestimmt und daraus der Na+/K+-Quotient berechnet. Zusätzlich werden nach dem Experiment
die Ratten mit Kehlschnitt abgetötet.
Nach Öffnung
des Bauchraumes wird auf die vollständige Entfernung beider Nebennieren
kontrolliert, die Nieren entnommen und auf die Expression der durch
Aldosteron induzierbaren Gene, Serum-Glucocorticoidkinase (sgk-1) und epithelialer
Natriumkanal (αEnaC),
mit semiquantitativer TaqMan PCR, untersucht. Die Experimente an
Kontroll- und Behandlungsgruppe werden jeweils zeitgleich, an einem
Tag, durchgeführt.
-
Die
Applikation von Aldosteron führt
zu einer signifikanten Verringerung des Na+/K+-Quotienten im Stundenurin der Kontrollgruppe,
wobei die Applikation der angeführten
Beispiele in der Substanzgruppe zu einer signifikanten Erhöhung des
Na+/K+-Quotienten
führt.
Gleichzeitig wird die durch Aldosteron induzierte Erhöhung der
ENaC und sgk-1 Genexpression in den Tieren, durch die Applikation
der angeführten
Beispiele, signifikant reduziert.
-
C) Ausführungsbeispiele
für pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Die
erfindungsgemäßen Substanzen
können
folgendermaßen
in pharmazeutische Zubereitungen überführt werden:
-
Tablette:
-
Zusammensetzung:
-
- 100 mg der Verbindung des Beispiels 1, 50 mg Lactose (Monohydrat),
50 mg Maisstärke,
10 mg Polyvinylpyrrolidon (PVP 25) (Fa. BASF, Deutschland) und 2
mg Magnesiumstearat.
- Tablettengewicht 212 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius 12 mm.
-
Herstellung:
-
Die
Mischung aus der Verbindung des Beispiels 1, Lactose und Stärke wird
mit einer 5%-igen Lösung (m/m)
des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem Trocknen
mit dem Magnesiumstearat für 5
min gemischt. Diese Mischung wird mit einer üblichen Tablettenpresse verpresst
(Format der Tablette siehe oben).
-
Orale Suspension:
-
Zusammensetzung:
-
- 1000 mg der Verbindung des Beispiels 1, 1000 mg Ethanol
(96%), 400 mg Rhodigel (Xanthan gum) (Fa. FMC, USA) und 99 g Wasser.
- Einer Einzeldosis von 100 mg der erfindungsgemäßen Verbindung
entsprechen 10 ml orale Suspension.
-
Herstellung:
-
Das
Rhodigel wird in Ethanol suspendiert, die Verbindung des Beispiels
1 wird der Suspension zugefügt.
Unter Rühren
erfolgt die Zugabe des Wassers. Bis zum Abschluss der Quellung des
Rhodigels wird ca. 6h gerührt.
-
Intravenös applizierbare
Lösung:
-
Zusammensetzung:
-
- 1 mg der Verbindung von Beispiel 1, 15 g Polyethylenglykol
400 und 250 g Wasser für
Injektionszwecke.
-
Herstellung:
-
Die
Verbindung von Beispiel 1 wird zusammen mit Polyethylenglykol 400
in dem Wasser unter Rühren gelöst. Die
Lösung
wird sterilfiltriert (Porendurchmesser 0.22 μm) und unter aseptischen Bedingungen
in hitzesterilisierte Infusionsflaschen abgefüllt. Diese werden mit Infusionsstopfen
und Bördelkappen
verschlossen.