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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Implantieren einer Herzschrittmacher-
und/oder Defibrillations-Elektrode in ein Blutgefäß oder in
eine Vene mit einer über
einen Führungsdraht
in das Blutgefäß einführbaren
Einführhülse und
mit einer am proximalen Ende dieser Einführhülse angeordneten Abdichtvorrichtung,
die wenigstens eine Dichtung aufweist, welche in Gebrauchsstellung
die Herzschrittmacher- und/oder Defibrillations-Elektrode außenseitig
gegen einen Blutaustritt aus der Einführhülse abdichtet.
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Eine
derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der US-Patentschrift
5 125 904 bekannt. Am proximalen Ende der Einführhülse befindet sich dabei ein
mit einer Dichtungsmembrane versehenes Ventil, durch welches die
Elektrode hindurchgesteckt und in das Blutgefäß eingeschoben werden muss.
Die Dichtungsmembrane vergrößert also
den Widerstand gegen das Einschieben, so dass es nicht selten zu
einem Abknicken der Elektrode im Bereich dieser Dichtungsmembrane
und vor allem auch schon vor dieser Membrane kommt, wodurch die
Elektrode beschädigt
und praktisch unbrauchbar wird.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher ein Abdichten der Elektrode – sei es
eine Herzschrittmacher-Elektrode, sei es eine Defibrillations-Elektrode
oder sei es eine zu beiden Zwecken geeignete oder eine sonstige
Elektrode – möglich ist, der
Einführwiderstand
für die
Elektrode durch die Abdichtung aber dadurch nicht vergrößert und
damit die Gefahr einer Beschädigung
der Elektrode bei ihrer Einführung
vermindert wird.
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Zur
Lösung
dieser scheinbar widersprüchlichen
Aufgabe ist die eingangs definierte Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdichtvorrichtung und ihre Dichtung wenigstens einmal
unterteilt und die dadurch gebildeten Teile der Abdichtvorrichtung
und der Dichtung soweit voneinander wegbewegbar sind, dass die Herzschrittmacher-
und/oder Defibrillations-Elektrode
zwischen diese Teile passt und einführbar ist, dass die Unterteilung
der Dichtung quer zum Verlauf der Herzschrittmacher- und/oder Defibrillations-Elektrode
angeordnet ist und dass die Dichtung mit den der Unterteilung zugewandten
Rändern
die Herzschrittmacher- und/oder Defibrillations-Elektrode in Gebrauchsstellung
dichtend beaufschlagt.
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Somit
kann also die Elektrode bei geöffneter Abdichtvorrichtung
und entsprechend auseinander bewegter Dichtung praktisch von der
Dichtung ungehindert oder gegenüber
der Dichtung reibungsfrei in die Einführhülse eingeführt werden, so dass durch das
Vermeiden eines entsprechenden Widerstands auch eine Gefahr, die
Elektrode abzuknicken oder zu beschädigen, zumindest weitestgehend
vermieden wird. Ist die Elektrode dann eingeführt, kann die Abdichtvorrichtung
geschlossen werden, wodurch auch die Teile der Dichtung in Gebrauchsstellung
gelangen und die Elektrode außenseitig beaufschlagt,
so dass während
des weiteren Implantationsvorgangs an dieser Stelle ein Blutaustritt
verhindert oder ausgeschlossen wird.
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Besonders
zweckmäßig ist
es dabei, wenn die Abdichtvorrichtung und ihre Dichtung derart unterteilt
sind, dass die Unterteilung etwa mittig über wenigstens einen Teil der
seitlichen Ausdehnung durch die Dichtung verläuft. Somit sind praktisch zwei Dichtungsteile
vorhanden, die ohne eine zwischenliegende Elektrode an den der Unterteilung
zugewandten Rändern
aneinanderliegen können
und die demgemäß eine in
geöffneter
Position eingeführte
Elektrode durch Zusammendrücken
beidseits beaufschlagen, wobei sie sich dann an die Elektrodenform anpassen
und diese abdichten können.
Es entstehen entlang der Unterteilung also an der Dichtung oder dem
Dichtelement Ränder,
die dichtlippenartig zusammenwirken und die Elektrode außenseitig
abdichten. Durch die mittige Unterteilung ergibt sich bei geschlossener
Abdichtvorrichtung auch eine etwa gleichmäßige Verteilung der Dichtungskräfte auf
die beiden Teile der Dichtung.
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Besonders
zweckmäßig ist
es, wenn die Dichtung oder das Dichtelement eine Membrane ist, deren
Oberfläche
quer oder rechtwinklig zu der Längsmittelachse
der Einführhülse und
der Herzschrittmacher-Elektrode verlaufen. In Gebrauchsstellung
durchsetzt dann die Elektrode diese Dichtungsmembrane im Bereich
von deren Unterteilung, während
beim Einführen
der Elektrode die Teile oder Hälften
der Membrane soweit auseinander bewegt sind, dass die Elektrode
berührungsfrei
hindurchgeführt
werden kann.
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Die
Unterteilung kann über
die gesamte Ausdehnung der Dichtung verlaufen und diese in wenigstens
zwei separate Teile aufteilen. Dadurch ist die Trennung dieser Teile
der Dichtung im Bereich der Unterteilung besonders einfach und effektiv
möglich.
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Die
in radialer Richtung zu der Mittelachse der Elektrode verlaufende
Abmessung der Dichtung kann größer als
ihre in axialer Richtung angeordnete Dicke sein. Dies führt zu einer
gut nachgiebigen Dichtung, die sich beim Zusammenführen der
beiden Teile der Dichtung entsprechend an die Oberfläche der Elektrode
anpassen kann. Die an der Trennstelle oder an der Unterteilung befindlichen
Ränder
der Dichtung oder der als Dichtung dienenden Membrane können in
Schließstellung
also durch die Elektrode verformt werden, wodurch an diesen Stellen
der gewünschte
Dichtungsdruck aufgebaut wird.
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Die
Dichtung kann in Gebrauchsstellung durch die zwischen ihren der
Unterteilung zugewandten Rändern
hindurchlaufende Elektrode axial ausgelenkt und gegenüber ihrer
Halterung aus einer Ebene, insbesondere aus einer Durchmesserebene heraus
gekrümmt
sein. Die Dichtung kann also durch das Zusammenführen ihrer beiden Teile und
das damit einhergehende Einklemmen der Elektrode sowohl radial nachgeben
als auch axial verformt werden, wobei entweder einer oder beide
dieser Effekte auftreten können.
Wenigstens eines der Teile der durch die Unterteilung separierten
Dichtung, insbesondere alle Teile der Dichtung oder des Dichtungselements
können
der derart profiliert sein, dass die Dicke der Dichtung über ihre
radiale Erstreckung unterschiedlich ist, insbesondere Vertiefungen
und/oder Erhöhungen
miteinander abwechseln. Dadurch kann die Nachgiebigkeit der Dichtung
beidseits ihrer Unterteilung gesteuert und gezielt und insbesondere auch
vergrößert sein,
so dass die Anpassung an gegebenenfalls auch unterschiedliche Elektrodenquerschnitte
bei dennoch jeweils guter Abdichtung verbessert wird.
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Dabei
können
die Dickenunterschiede der Dichtung etwa konzentrisch zu der in
Gebrauchsstellung durch die Dichtung und ihre Unterteilung quer verlaufende
Elektrode angeordnet sein.
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Die
an der zur Unterteilung der Dichtung dienenden Trennstelle befindlichen
Ränder
der Dichtung oder der Membrane können
zumindest in Schließstellung
der Außenkontur
der Elektrode folgend gekrümmt
verlaufen. Zwar könnte
schon eine gewisse Vorkrümmung
dieser Ränder
vorgesehen sein, jedoch kann je nach Werkstoff auch ein geradliniger
Verlauf dieser Ränder
vorgesehen sein, der dann durch die Elektrode entsprechend gekrümmt und
eingebeult wird.
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Zweckmäßig ist
es, wenn die Dichtung in einem Gehäuse angeordnet und aus weichem
dichtendem Werkstoff, beispielsweise aus Gummi, Kunstgummi oder
Silikongummi besteht. Die Dichtung erhält dann ihre Stabilität durch
das Gehäuse,
während sie
selbst nachgiebig und anpassungsfähig ist.
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Die
Dichtung oder Membrane kann in das Gehäuse eingedrückt oder mit diesem zusammen
im Zweikomponentenspritzverfahren hergestellt sein. Somit lässt sich
also die Dichtung mit dem Gehäuse sehr
einfach nachträglich
oder schon bei der Herstellung verbinden.
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Eine
besonders zweckmäßige Ausgestaltung
der Erfindung kann darin bestehen, dass wenigstens zwei etwa parallel
zueinander angeordnete unterteilte Dichtungen oder Dichtelemente
oder Membrane vorgesehen sind, deren der Unterteilung zugewandten
Ränder
die Herzschrittmacher-Elektrode in Gebrauchsstellung dichtend beaufschlagen. Vor
allem bei einer Implantation in ein Blutgefäß mit höherem Blutdruck kann auf diese
Weise dennoch eine ausreichende Abdichtung erzielt werden.
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Für die Anbringung
der Abdichtvorrichtung an der Einführhülse gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten.
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Zweckmäßig ist
es, wenn die unterteilte Abdichtvorrichtung einstückig mit
der Einführhülse insbesondere
an deren am proximalen Ende befindlichen Handgriff verbunden ist.
Dadurch wird sichergestellt, dass diese Abdichtvorrichtung immer
zur Hand ist, wenn die Vorrichtung zur Anwendung kommt.
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Eine
andere Möglichkeit
kann darin bestehen, dass die Abdichtvorrichtung mit ihrem Gehäuse ein
von der Einführhülse unabhängiges,
mit dieser kuppelbares Teil ist. Eine solche Lösung erlaubt es, schon vorhandene
Vorrichtungen, die bisher nicht abdichtet werden können, nachträglich nachzurüsten.
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Dabei
kann die Abdichtvorrichtung zum Verbinden mit der Einführhülse eine
Aussparung zur Aufnahme des Handgriffsteils der Einführhülse haben,
in welche Aufnahme – eine
entsprechend abgemessene Öffnung – der Handgriffteil
bei geöffneter
Abdichtvorrichtung einführbar
ist. Nach dem Schließen
der Abdichtvorrichtung ist also nicht nur die zuvor eingeführte Elektrode
abdichtet, sondern die Abdichtvorrichtung auch fest mit der Einführhülse verbunden, kann
aber dann durch Öffnen
auch wieder entfernt werden.
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Für die Erzeugung
eines ausreichenden Dichtungsdrucks ist es zweckmäßig, wenn
die Teile der unterteilten Abdichtvorrichtung in Gebrauchsstellung
miteinander verbunden, gekuppelt oder aneinander befestigt und/oder
gegeneinander gedrückt sind.
Die Abdichtvorrichtung kann also für die Gebrauchsstellung aus
ihrer geöffneten
Position in eine geschlossene Position übergeführt und in dieser Position
festgelegt werden, um den entstehenden Dichtungsdruck aufrechtzuerhalten.
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Für eine konstruktiv
einfache Lösung
können die
Teile der Abdichtvorrichtung an einer Seite über eine Gelenkverbindung,
beispielsweise über
eine biegsame Kunststoffverbindung oder ein Plastikscharnier oder
ein Metallscharnier, relativ zueinander verschwenkbar verbunden
sein und die der Gelenkverbindung abgewandte Seite der beiden Teile,
die der Gelenkverbindung praktisch auf einer Verlängerung
eines Durchmessers durch diese Gelenkverbindung und die Elektrode
angeordnet sein kann, kann zum Öffnen
voneinander wegbewegbar und zum Schließen einander annäherbar sein.
Dies bedeutet, dass die Vorrichtung aus zwei gelenkig verbundenen Teilen
bestehen kann, die zum Einführen
der Elektrode auseinandergeschwenkt und dann wieder aufeinander
zuverschwenkt werden können,
um dadurch mit der geteilten Dichtung die Elektrode beidseits und an
ihrem Umfang zu beaufschlagen. Entsprechend einfach ist die Bedienung.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn für
die Schließstellung
der Abdichtvorrichtung ein lösbarer
Verschluss vorgesehen ist. Somit kann die Schließstellung fixiert und später zum
Entfernen wieder geöffnet werden.
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Als
Verschluss für
die Abdichtvorrichtung kann eine Haltehülse vorgesehen sein, die die
Teile der Abdichtvorrichtung in Schließstellung außenseitig übergreift
und axial in Orientierungsrichtung der Elektrode auf die Abdichtvorrichtung
aufsteckbar und nach Gebrauch wieder abziehbar ist. Dabei kann diese
Haltehülse
eine durchgehende Öffnung
mit einem Durchmesser oder Querschnitt haben, der einerseits zu
der Außenkontur
der Abdichtvorrichtung passt und andererseits gleich oder größer als
die Querschnittsabmessung eines am proximalen Ende der Herzschrittmacher-Elektrode
befindlichen Steckers oder mehrerer über eine Abzweigung der Elektrode verbundener
Stecker ist. Mit Hilfe einer solchen Haltehülse, deren Innenöffnung zum
Außenquerschnitt oder
zu der Außenkontur
der Abdichtvorrichtung passt, kann diese also in ihrer Schließstellung
fixiert werden. Soll die Vorrichtung dann wieder entfernt werden,
kann diese Haltehülse
in axialer Richtung zurückbewegt
und dadurch das Öffnen
der Abdichtvorrichtung ermöglicht
werden. Dabei kann diese Hülse
dann rückwärts auch über einen
oder mehrere am Ende der Elektrode befindliche Stecker hinwegbewegt
werden, ohne auseinandergebrochen werden zu müssen.
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Eine
abgewandelte Ausführungsform
kann vorsehen, dass die Abdichtvorrichtung selbst einen Verschluss
für ihre
beiden relativ zueinander bewegbaren Teile, beispielsweise an einem
Teil einen Rasthaken und an dem anderen Teil eine Gegenöffnung für den Rasthaken
oder die Raste, aufweist. Eine derartige Verschlussanordnung ist
vor allem für
eine mit dem Handgriff der Einführhülse kuppelbare
separate Abdichtvorrichtung zweckmäßig.
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Bei
einer Ausführungsform,
bei welcher die Abdichtvorrichtung in axialer Richtung hintereinander mehrere
Dichtungen aufweist können
diese unterschiedliche Dicken oder Stärken haben. Dadurch lässt sich
die Abdichtung und Dichtigkeit an den jeweils unterschiedlichen
Druck anpassen, der bei der Benutzung auf diese Dichtungen ausgeübt wird.
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Vor
allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen
Merkmale und Maßnahmen
ergibt sich eine Vorrichtung, mit welcher während des Implantierens die
Herzschrittmacher- und/oder Defibrillations-Elektrode an dem Einführbesteck
uns insbesondere an der Einführhülse gegen einen
Blutaustritt abdichtet werden kann, ohne dass diese Abdichtung das
Einführen
der Elektrode in die Einführhülse be hindert
oder erschwert und ohne dass die Gefahr besteht, dass bei diesem
Einführen die
Elektrode gestaucht oder geknickt und dadurch unbrauchbar wird.
Gleichzeitig kann in üblicher
Weise nach der Implantation und nach dem Öffnen der Abdichtvorrichtung
die Einführhülse in an
sich bekannter Weise beispielsweise entlang einer Sollreißstelle
aufgerissen und so seitlich von der Elektrode abgenommen werden,
ohne dass die Abdichtung während
des Einführens
dieses Entfernen der Einführhülse erschweren
oder behindern würde.
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Nachstehend
sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in
zum Teil schematisierter Darstellung:
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1 eine
Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer am proximalen Ende Handgriffe aufweisenden Einführhülse, in
welcher gemäß 1 zunächst ein
Dilatator über
das distale Ende der Einführhülse überstehend
angeordnet ist,
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2 eine
teilweise im Schnitt gehaltene Vorrichtung gemäß 1 mit der
Einführhülse und einer
an den Handgriffen angeordneten Abdichtvorrichtung, wobei eine Elektrode
in der Einführhülse in ihrer
Gebrauchsstellung angeordnet ist, die an ihrem proximalen Ende einen
Stecker zum Verbinden mit einem Herzschrittmacher aufweist, wobei
Dichtungen der Abdichtvorrichtung an der Außenseite der Elektrode anliegen,
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3 in
vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt
durch die Abdichtvorrichtung und die Dichtungen, die in Gebrauchsstellung
an der Außenseite
der Elektrode anliegen,
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4 einen
Querschnitt der Elektrode mit Blick auf eine wie die Abdichtvorrichtung
unterteilte Dichtung, die in Gebrauchsstellung mit den der Unterteilung
zugewandten Rändern
die Außenseite
der Elektrode dichtend beaufschlagt und umschließt,
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5 eine
der 2 entsprechende Darstellung ohne die Elektrode,
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6 eine
Ansicht der Einführhülse und
der Abdichtvorrichtung nach dem Entfernen einer die Abdichtvorrichtung
in Schließstellung
haltenden Hülse,
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7 eine
Stirnansicht der Einführhülse und ihrer
Handgriffe mit Blick auf die unterteilte Abdichtvorrichtung, wobei
diese geöffnet
ist,
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8 eine
Seitenansicht der Einführhülse nach
einer teilweisen Trennung ihrer entlang von Sollreißstellen
entfernbaren Teile, wobei erkennbar ist, dass die Abdichtvorrichtung
einseitig an einem der trennbaren Handgriffe angeordnet ist,
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9 eine
Ansicht einer abgewandelten Vorrichtung, bei welcher die Handgriffe
der Einführhülse mit
einer separaten, unterteilten Abdichtvorrichtung kuppelbar sind,
wobei die Handgriffe in eine Ausnehmung der Abdichtvorrichtung passen
und die Abdichtvorrichtung in 9 geöffnet dargestellt
ist,
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10 eine
Stirnansicht der Abdichtvorrichtung gemäß 9 mit Blick
auf die von ihr in dem einen Teil bereits erfassten Handgriffe der
Einführhülse sowie
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11 in
vergrößertem Maßstab die
Abdichtung der Elektrode in Gebrauchsstellung mit Hilfe der mit
der Einführhülse kuppelbaren
unterteilten Abdichtvorrichtung.
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Eine
im Ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum Implantieren
einer Herzschrittmacher- und/oder Defibrillations-Elektrode 2,
im folgenden kurz „Elektrode 2" genannt, in ein
Blutgefäß oder in eine
Vene. Wesentliches Teil dieser Vorrichtung 1 ist eine über einen
nicht näher
dargestellten Führungsdraht
in das Blutgefäß einführbare Einführhülse 3,
bei deren Einführung
in das Blutgefäß zunächst ein
Dilatator 4 in ihrem Inneren angeordnet ist, mit welchem auch
der Führungsdraht
installiert werden kann. Nach dem Rückzug des Dilatators 4 aus
der Einführhülse 3 kann
die Elektrode 2 durch die Einführhülse 3 in das Blutgefäß eingeschoben
werden.
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Am
proximalen Ende dieser Einführhülse 3 ist
eine im folgenden noch näher
zu beschreibende Abdichtvorrichtung 5 vorgesehen, die gemäß 5 bis 7 mit
der Einführhülse 3 beziehungsweise
mit einem der an deren proximalem Ende angeordneten Handgriffen 6 fest
verbunden oder gemäß 9 bis 11 nachträglich gekuppelt
sein kann, wobei die insbesondere einstückige Befestigung gemäß 8 mit
einem der Handgriffe 6 zweckmäßig ist, um nach der Implantation
die Einführhülse 3 in üblicher
Weise entlang einer Sollreißstelle 7 trennen
zu können,
wobei dann die Abdichtvorrichtung 5 an einem dieser Teile
verbleibt.
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In
der Abdichtvorrichtung 5 sind in den Ausführungsbeispielen
zwei Dichtungen 8 angeordnet, wobei aber gegebenenfalls
auch eine Dichtung genügen
kann. Diese Dichtungen 8 dichten die Elektrode 2 in
Gebrauchsstellung außenseitig
gegen einen Blutaustritt aus der Einführhülse 2 ab.
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Dabei
erkennt man vor allem in den 7 und 10,
dass die Abdichtvorrichtung 5 und damit auch die in ihr
enthaltene Dichtung oder Dichtungen 8 einmal unterteilt
und die dadurch gebildeten Teile der Abdichtvorrichtung 5 und
der Dichtungen 8 soweit voneinander wegbewegbar sind, dass
die Elektrode 2 zwischen diese Teile passt und von den
Dichtungen 8 ungehindert einführbar ist.
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Die
Unterteilung der Dichtungen 8 ist dabei, wie vor allem
in 4 erkennbar, die für beide Ausführungsbeispiele
Gültigkeit
hat, quer zum Verlauf der Elektrode 2 angeordnet, so dass
diese Dichtungen 8 mit den der Unterteilung zugewandten
Rändern 8a die
Elektrode 2 in Gebrauchsstellung außenseitig dichtend beaufschlagt.
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Vor
allem bei gleichzeitiger Betrachtung der 3 und 4 erkennt
man deutlich, wie die Dichtungen 8 nach dem Schließen oder
Zusammenbewegen der Teile der Abdichtvorrichtung 5 gegen
die Außenseite
der Elektrode 2 gedrückt
und dadurch gleichzeitig verformt werden, so dass aufgrund dieser
Verformung ein ausreichender Dichtungsdruck entsteht und praktisch
der gesamte Umfang der Elektrode 2 dichtend beaufschlagt
wird.
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Dabei
erkennt man vor allem in 4, aber auch in den 7 und 10,
dass die Abdichtvorrichtung 5 und die darin enthaltene
Dichtung oder Dichtungen 8 derart unterteilt sind, dass
die Unterteilung etwa mittig zumindest über einen Teil der seitlichen
Ausdehnung durch die Dichtungen 8 verläuft, wobei es in des Ausführungsbeispielen
so ausgeführt ist,
dass die Abdichtvorrichtungen 5 noch an einem Rand relativ
zueinander beweglich zusammenhängen,
die Dichtungen 8 aber voll ständig unterteilt sind.
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Gemäß 3 und 11 sind
dabei diese Dichtungen 8 oder Dichtelemente jeweils Membranen,
deren Oberflächen
quer oder rechtwinklig zu der Längsmittelachse
der Einführhülse 3 und
in Gebrauchsstellung der Elektrode 2 verlaufen, aber durch
die räumliche
Ausdehnung und Dicke der Elektrode 2 auch etwas axial ausgelenkt
werden.
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Da
die Unterteilung über
die gesamte Ausdehnung oder Durchmesserausdehnung der Dichtungen 8 verläuft, sind
diese jeweils in zwei separate Teile aufgeteilt, so dass sie gut
auseinander bewegt werden können,
um zunächst
den Weg für
das Einführen
der Elektrode 2 in die Einführhülse 3 ungehindert
freigeben zu können,
und um auch einfach montiert werden zu können.
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Dabei
erkennt man in den Figuren außerdem,
dass die in radialer Richtung zu der Mittelachse der Elektrode 2 verlaufende
radiale Abmessung der Dichtung 8 jeweils größer als
ihre in axialer Richtung angeordnete Dicke ist, damit sie membranartig
oder dichtlippenartig wirken und an den einander zugewandten Rändern 8a der
Unterteilung entsprechend nachgeben können.
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Die
Dichtungen 8 werden deshalb in Gebrauchsstellung durch
die zwischen ihren der Unterteilung zugewandten Rändern 8a hindurchlaufende Elektrode 2 gemäß 3 und 11 auch
etwas axial ausgelenkt und somit auch gegenüber ihrer Halterung aus einer
Durchmesserebene etwas herausgekrümmt. Aufgrund dieser Verformungen
legen sich die lippenartigen Ränder 8a praktisch
am gesamten Umfang der Elektrode 2 dichtend an diese an,
so dass eine gute Abdichtung erzielt wird, selbst wenn ein relativ
hoher Blutdruck herrscht.
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Dabei
ist in 3 angedeutet, was aber auch für die übrigen Ausführungsbeispiele gelten kann,
dass die Teile der durch die Unterteilung separierten oder aufgeteilten
Dichtungen 8 derart profiliert sein können, dass die Dicke der Dichtung 8 über ihre radiale
Erstreckung unterschiedlich ist und sich Vertiefungen 8b und/oder
Erhöhungen 8c abwechseln können. Dadurch
kann die Flexibilität
und Nachgiebigkeit der Dichtungen 8 und ihrer beidseits
der Unterteilung befindlichen Teile und damit die Anpassbarkeit
an die Elektrode 2 und eventuell an Elektroden unterschiedlicher
Abmessungen verbessert werden. Die Dickenunterschiede der Dichtung 8 sind
dabei gemäß 7 und 4 etwa
konzentrisch zu der in Gebrauchsstellung durch die Dichtung 8 quer
verlaufende Elektrode 2 angeordnet.
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Die
an der zur Unterteilung der Abdichtvorrichtung 5 dienenden
Trennstelle befindlichen Ränder 5a und
gegebenenfalls die der Dichtung oder Dichtungen 8 oder
Membrane können – zumindest
in Schließstellung – der Außenkontur
der Elektrode 2 folgend ausgenommen oder gekrümmt verlaufend sein,
so dass die Elektrode 2 vor allem das Gehäuse der
Abdichtvorrichtung 5 auch in dessen Schließstellung
durchsetzen kann. Da in der Abdichtvorrichtung 5 die Dichtung
oder Dichtungen 8 angeordnet sind, kann dabei die Ausnehmung
an den Rändern 5a der Abdichtvorrichtung 5 in
ihrer Abmessung die Abmessung der Elektrode 2 übertreffen
und einen Abstand zu der Elektrode 2 freilassen.
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Die
Dichtungen 8 sind nämlich
in einem Gehäuse
der Abdichtvorrichtung 5 angeordnet und bestehen selbst
aus weichem dichtendem Werkstoff, beispielsweise aus Gummi, Kunstgummi
oder Silikongummi. Dabei können
die Dichtungen 8 oder die sie bildenden Membranen in dieses
Gehäuse
der Abdichtvorrichtung 5 eingedrückt oder mit diesem zusammen
sogar im Zweikomponen tenspritzverfahren hergestellt sein.
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Die
im Ausführungsbeispiel
vorgesehenen zwei Dichtungen 8 der Vorrichtung 1 sind
dabei etwa parallel zueinander angeordnet, wobei auch ihre Unterteilung
parallel verläuft,
so dass die der Unterteilung zugewandten Ränder 8a die Elektrode 2 in
Gebrauchsstellung mit geringem Abstand zueinander beaufschlagen,
wie es deutlich in den 3 und 11 erkennbar
ist. Dabei wird gleichzeitig erkennbar, dass die Dichtungsteile
der Dichtungen 8 in axialer Richtung zum Inneren der Einführhülse 2 hin
gekrümmt
sind, so dass von dort eventuell austretendes Blut besonders wirkungsvoll
am Durchtritt durch die Dichtungen 8 gehindert wird. Durch
den Blutdruck können
die Teile der Dichtungen 8 aufgrund dieser leichten axialen
Krümmung
selbsttätig
stärker
an die Elektrode 2 angedrückt werden.
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Wie
bereits erwähnt,
ist im Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 bis 8 die
unterteilte Abdichtvorrichtung 5 einstückig mit der Einführhülse und
dabei an deren am proximalen Ende befindlichen Handgriff 6 so
verbunden, dass sie auch beim Auftrennen der Einführhülse entlang
der Sollreißstelle 7 an
dem einen Handgriff 6 verbleibt.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 9 bis 11 zeigt
eine Lösung,
bei welcher die öffenbare Abdichtvorrichtung 5 mit
ihrem Gehäuse
ein von der Einführhülse 3 unabhängiges,
mit dieser aber an den Handgriffen 6 lösbar kuppelbares Teil ist.
Dabei hat diese Abdichtvorrichtung 5 zum Verbinden mit
der Einführhülse 3 eine
Aussparung 9, die sich in beiden Teilen dieser Abdichtvorrichtung 5 befindet
und fortsetzt und die zur Aufnahme der Handgriffe 6 der
Einführhülse 3 dient,
wie es vor allem in 9 und 10 deutlich
dargestellt ist. Die Handgriffteile 6 können dabei bei geöffneter
Abdichtvor richtung 5 in die Aussparung 9 eingeführt werden,
wobei sie gemäß 10 zunächst über das
eine Teil der Abdichtvorrichtung 5 überstehen und dieser Überstand
dann durch das Schließen
der Abdichtvorrichtung 5 von dem zweiten Teil aufgenommen
wird.
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Die
Teile dieser unterteilten Abdichtvorrichtung 5 können in
Gebrauchsstellung miteinander verbunden, gekuppelt oder aneinander
befestigt oder gegeneinander gedrückt sein. Dabei gilt dies für beide
dargestellten Ausführungsbeispiele.
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Ferner
gilt für
beide Ausführungsbeispiele, dass
die Teile der Abdichtvorrichtung 5 an einer Seite über eine
Gelenkverbindung, im Ausführungsbeispiel über eine
biegsame Kunststoffverbindung 10 oder ein Plastikscharnier,
relativ zueinander verschwenkbar verbunden sind, wobei die dieser
Gelenkverbindung 10 abgewandte Seite der beiden Teile der
Abdichtvorrichtung 5 zum Öffnen voneinander bewegbar
und wegschwenkbar und zum Schließen zueinander schwenkbar sind.
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Für die Schließstellung
dieser Abdichtvorrichtung 5 ist in beiden Ausführungsbeispielen
ein lösbarer
Verschluss vorgesehen. Während
der Benutzung kann dieser Verschluss also die Schließstellung
und damit die Abdichtung sicherstellen, jedoch kann dieser Verschluss
wieder gelöst
werden, um nach der Implantation die Vorrichtung 1 und
insbesondere die Einführhülse 3 in üblicher
Weise entfernen zu können.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 bis 8 ist
als Verschluss für
die Abdichtvorrichtung 5 eine Haltehülse 11 vorgesehen,
die die Teile der Abdichtvorrichtung 5 gemäß 2 und 5 in Schließstellung
außenseitig übergreift
und axial in Orientierungsrichtung der Elektrode 2 auf
die Abdichtvorrichtung 5 aufsteckbar und nach Gebrauch wieder
abziehbar ist. Gegebenenfalls kann sie sogar mit Hilfe eines Innengewindes
auf ein Außengewinde an
der Abdichtvorrichtung 5 aufgeschraubt sein, um eine sichere
Befestigung zu erzielen.
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Dabei
erkennt man, dass diese Haltehülse 11 eine
durchgehende Öffnung 12 mit
einem Querschnitt oder Durchmesser hat, der einerseits zu der Außenkontur
der Abdichtvorrichtung 5 passt, so dass die Teile zusammensteckbar
oder zusammenschraubbar sind, und andererseits gleich oder größer als
die Querschnittsabmessung eines am proximalen Ende der Elektrode 2 befindlichen
Steckers 13 ist, wobei bei manchen Elektroden, insbesondere
bei Defibrillations-Elektroden, an diesem proximalen Ende auch mehrere über eine
Verzweigung mit der Elektrode 2 verbundene Stecker vorgesehen
sein können
und die Größe der Öffnung 12 dann
derart gewählt
ist, dass die Verzweigung und die mehreren Stecker 13 durch
diese Öffnung 12 passen,
so dass diese als Verschluss dienende Haltehülse 11 nach hinten über den
oder die Stecker 13 entfernt werden kann.
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Vor
allem beim Ausführungsbeispiel
gemäß den 9 bis 11 kann
die Abdichtvorrichtung 5 in nicht näher dargestellter Weise selbst
einen Verschluss für
ihre beiden relativ zueinander bewegbaren Teile, beispiele an einem
Teil einen Rasthaken und an dem anderen Teil eine Gegenöffnung für diesen
Rasthaken oder für
eine Raste oder einen Schnapphaken oder dergleichen aufweisen. Nach dem
Verrasten ist dann die Abdichtvorrichtung 5 formschlüssig mit
der Einführhülse 3 verbunden, während nach
dem Öffnen
dieses Verschlusses die Abdichtvorrichtung 5 wieder geöffnet und
zur Seite weg genommen werden kann, um dann in üblicher Weise auch die Einführhülse aufreißen und
entfernen zu können.
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Es
sei noch erwähnt,
dass die an der Abdichtvorrichtung 5 vorgesehenen Dichtungen 8 unterschiedliche
Dicken oder Stärken
oder Formen haben können.
Gemäß 3 kann
beispielsweise die eine Dichtung 8 profiliert, die andere
Dichtung aber außenseitig
glatt sein.
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Die
Vorrichtung 1 zum Implantieren einer Herzschrittmacher- und/oder Defibrillations-Elektrode 2 in
ein Blutgefäß oder in
eine Vene weist eine über
einen Führungsdraht
in das Blutgefäß einführbare,
selbst zuvor mit Hilfe eines Dilatators 4 einführbare Einführhülse 3 auf,
an deren proximalem Ende eine Abdichtvorrichtung 5 mit
wenigstens einer oder zwei Dichtungen 8 angeordnet ist,
um die Herzschrittmacher- und/oder Defibrillations-Elektrode 2 in
Gebrauchsstellung außenseitig
gegen einen Blutaustritt aus der Einführhülse 2 abzudichten.
Dabei ist die Abdichtvorrichtung 5 und ihre Dichtung 8 so
unterteilt, dass die durch die Unterteilung gebildeten Teile dieser
Abdichtvorrichtung 5 und der Dichtung 8 voneinander
wegbewegbar sind, so dass die Elektrode 2 zwischen diese
Teile passt und zwischen ihnen widerstandslos einführbar ist.
Die Unterteilung der Dichtung oder Dichtungen 8 ist dabei
quer zum Verlauf der Elektrode 2 angeordnet und die Dichtung oder
Dichtungen 8 beaufschlagen mit ihren der Unterteilung zugewandten
Rändern 8a in
Gebrauchsstellung die Elektrode 2 dichtend und insbesondere etwa
nach Art von sich an die Außenkontur
der Elektrode 2 anpassenden Dichtlippen.