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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Gasmasse in
einem Zylinder einer Brennkraftmaschine. Brennkraftmaschinen haben
einen Ansaugtrakt mit mindestens einem Saugkanal, der hin zu einem
Zylinder der Brennkraftmaschine geführt ist und über den
der Zylinder abhängig
von der Stellung eines Gaseinlassventils mit dem Ansaugtrakt kommuniziert
und so Gas aus dem Ansaugtrakt ansaugt. Brennkraftmaschinen können einen
Zylinder haben, in der Regel haben sie jedoch 3, 4 oder mehr Zylinder
und dann auch entsprechend zugeordnete Saugkanäle.
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Immer
strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich der zulässigen,
von einem Kraftfahrzeug, in dem die Brennkraftmaschine angeordnet
sein kann, erzeugten Schadstoffemissionen machen es erforderlich,
wirksame Maßnahmen
zum Reduzieren der Schadstoffemissionen zu ergreifen. Ein Ansatzpunkt hierbei
ist die bei dem Verbrennungsprozess erzeugten Schadstoffemissionen
zu verringern. Ein anderer Ansatzpunkt ist, mittels entsprechender
Abgasnachbehandlungssysteme die Schadstoffe in unschädliche Stoffe
umzuwandeln. Sowohl zum Sicherstellen geringer Schadstoffemissionen
bei dem Verbrennungsprozess in der Brennkraftmaschine als auch für einen
hohen Wirkungsgrad und eine lange Lebensdauer der Abgasnachbehandlungssysteme
ist es wünschenswert,
die in den jeweiligen Zylinder angesaugte Gasmasse, insbesondere
die dort angesaugte Luftmasse sehr präzise zu bestimmen. Dies gilt insbesondere
für instationäre Betriebszustände der Brennkraftmaschine.
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Aus
der WO 97/35106 ist es bekannt, mittels eines Luftmassensensors
den Luftmassenstrom zu erfassen, der stromaufwärts einer Drosselklappe hinein
in einen Sammler des Ansaugtraktes strömt. In stationären Betriebszuständen entspricht
dieser Messwert mit hoher Genauigkeit der von dem jeweiligen Zylinder
angesaugten Luftmasse. In instationären Betriebszuständen ergeben
sich jedoch starke Abweichungen aufgrund des dynamischen Verhaltens
des Ansaugtraktes. Diesbezüglich
ist es aus der WO 97/35106 bekannt, mittels eines so genannten Saugrohrmodells
abhängig
von dem Messwert des Saugrohrdrucks und/oder des Luftmassenstroms, der
von dem Luftmassensensor erfasst wird, der Drehzahl, der Ansaugtemperatur
der Luft und eines Öffnungsgrades
der Drosselklappe einen Schätzwert des
Luftmassenstroms und somit der während
eines Arbeitsspiels des Zylinders angesaugten Luftmasse zu ermitteln.
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Brennkraftmaschinen
werden zunehmend mit variablen Ventilantrieben für die Gaseinlassventile ausgestattet,
mittels derer die pro Arbeitsspiel angesaugte Gasmasse in dem jeweiligen
Zylinder eingestellt werden kann. Auf eine Drosselklappe wird bei derartigen
Brennkraftmaschinen gegebenenfalls verzichtet. Insbesondere geringe
Fertigungstoleranzen in derartigen variablen Ventilantrieben können jedoch schon
zu erheblichen Abweichungen der in den einzelnen Zylindern angesaugten
Luftmasse führen.
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Aus
der
DE 100 12 926
C2 ist ein Verfahren zur Bestimmung von Strömungsparametern
für ein Medium
bekannt. Der Strömungsparameter
kann ein Massendurchsatz sein. Ein Piezofoliensensor ist an einer
Wandung eines Ansaugrohres von außen aufgeklebt. Der Piezofoliensensor
liefert Spannungssignale, welche durch die Vibrationen oder Schwingungen
der Wandung aufgrund der Wechselwirkung des strömenden Mediums mit dieser Wandung
er zeugt werden. Das Spannungssignal wird einer Filterung unterzogen
und abhängig
von den so gefilterten Werten der Massendurchsatz ermittelt.
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Aus
dem Artikel "Methoden
der Verbrennungsaussetzer-Erkennung mit Klopfsensoren", MTZ Motortechnische
Zeitschrift 3/2002, ist offenbart, dass ein von einem Klopfsensor
erzeugtes Klopfsignal ein Abbild aller am Befestigungsort des Klopfsensors
auftretender Schwingungen ist. Der Klopfsensor ist in einem Motorblock
einer Brennkraftmaschine angeordnet. Als Einflussgrößen auf
das Klopfsignal sind dort der Zylinderdruck, die Verbrennung und
Massen- und Gaskräfte
genannt.
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Aus
der
DE 21 33 735 A ist
ein Verfahren zur momentanen Messung eines Luftdurchsatzes im Ansaugsystem
einer Brennkraftmaschine mit einer Messeinrichtung nach dem Prinzip
des Dopplereffekts offenbart.
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Aus
der
DE 195 36 110
A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem zumindest mittels
eines Körperschallsensors
und zwei Filtern unterschiedlichen Übertragungsverhaltens mehrere
die Verbrennung und/oder Einspritzung charakterisierende Größen bestimmt
werden.
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Aus
der
DE 199 63 753
A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem das Öffnen und/oder
Schließen
des Gaswechselventils durch Körperschallmessung
detektiert wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das ein
einfaches und präzises
Ermitteln einer Gasmasse in einem Zylinder einer Brennkraftmaschine
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale das unabhängigen
Patentanspruches. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren zum Ermitteln einer
Gasmasse in einem Zylinder einer Brennkraftmaschine, die einen Ansaugtrakt
hat mit mindestens einem Saugkanal, der hin zu dem Zylinder geführt ist
und über
den der Zylinder abhängig
von der Stellung eines Gaseinlassventils mit dem Ansaugtrakt kommuniziert.
Ferner ist der Brennkraftmaschine ein Körperschallsensor zugeordnet,
der Körperschall
erfasst, der in einem Motorblock oder einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine übertragen
wird. Abhängig
von dem erfassten Körperschall
wird die während
eines Arbeitsspiels des Zylinders von diesem angesaugte Gasmasse
ermittelt.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis, aus dass mittels des von dem
Körperschallsensor
erfassten Körperschalls
durch geeignete Signalauswertung ein Einströmen von Gas in den Zylinder
erkannt werden kann. Somit kann dann abhängig von dem erfassten Körperschäll individuell
für den
jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine die angesaugte Luftmasse
ermittelt werden. Dies ist darüber
hinaus ohne einen zusätzlichen
Hardwareaufwand möglich.
So kann bevorzugt der in der Regel ohnehin vorhandene Klopfsensor
für diesen
Zweck genutzt werden. Auf diese Weise kann die von dem jeweiligen
Zylinder angesaugte Gasmasse durch geeignete Signalauswertung kostengünstig ermittelt
werden.
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Die
Erfindung zeichnet sich ferner dadurch aus, dass die Gasmasse zusätzlich abhängig von
einer erfassten Gasmasse hinein in einen Sammler des Ansaugtraktes
ermittelt wird, die von einem Gasmassensensor erfasst wird, oder
mittels eines Saugrohrdrucksensors bestimmt wird. Dadurch können auf
einfache Art und Weise Abweichungen der von den einzelnen Zylindern
de Brennkraftmaschine angesaugten Luftmasse korrigiert werden und
dennoch die häufig
vorhandenen Gasmassensensoren bzw. Saugrohr- oder Saugrohrdrucksensoren
und Modelle zum Ermitteln der in den Zylinder angesaugten Gasmasse
weiter eingesetzt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die angesaugte
Gasmasse durch Auswerten des Frequenzspektrums des erfassten Körperschalls
und des Verlaufs der Stellung des Gaseinlassventils bestimmt. Dadurch
kann die angesaugte Gasmasse sehr präzise bestimmt werden und dies kann
darüber
hinaus besonders einfach erfolgen, da der Verlauf des Ventilhubs
des Gaseinlassventils in der Regel einfach in der Motorsteuerung
abrufbar ist. Durch Auswerten des Frequenzspektrums des Körperschalls
können
Frequenzanteile erkannt werden und entsprechend ausgewertet werden,
die für
das Ansaugen der Gasmasse in den jeweiligen Zylinder charakteristisch
sind.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die angesaugte Gasmasse zusätzlich abhängig von
der erfassten oder geschätzten
Temperatur des angesaugten Gases und des erfassten oder geschätzten Drucks
des Gases in dem Saugkanal ermittelt wird. So kann auch bei sich ändernden
Werten dieser Größen eine
sehr präzise
Bestimmen der angesaugten Gasmasse erfolgen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in
einem vorgegebenen Betriebszustand der Brennkraftmaschine abhängig von
dem erfassten Körperschall
ein Beginn und ein Ende des Ansaugens des Gases durch den Zylinder
erfasst. Die angesaugte Gasmasse wird abhängig von der Zeitdauer zwi schen
dem Beginn und dem Ende des Ansaugens des Gases und der Schallgeschwindigkeit
ermittelt. Dadurch kann auch mittels einer sehr einfachen Signalauswertung
des Körperschalls
ein präzises
Ermitteln der von dem jeweiligen Zylinder angesaugten Gasmasse erfolgen.
Dabei geht diese Weiterbildung der Erfindung von der Erkenntnis
aus, dass in vorgegebenen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine
das Gas mit Schallgeschwindigkeit durch den Einlassbereich in dem
Bereich des Gaseinlassventils in den Zylinder einströmt und somit unter
Berücksichtigung
der Schallgeschwindigkeit des Gasstroms und des Beginns und des
Endes des Ansaugens des Gases die in den Zylinder der Brennkraftmaschine
angesaugte Gasmasse präzise
ermittelt werden kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine,
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2 ein
erstes Ablaufdiagramm einer ersten Ausführungsform eines Programms
zum Ermitteln einer Gasmasse in einem Zylinder einer Brennkraftmaschine,
und
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3 eine
zweite Ausführungsform
des Programms gemäß 2.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1,
einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen
Abgas trakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst gegebenenfalls
eine Drosselklappe 11, er umfasst ferner vorzugsweise einen
Sammler 12 und ein Saugrohr 13, das hin zu einem
Zylinder Z1 über einen
Einlasskanal in den Motorblock 2 geführt ist. Der Motorblock umfasst
ferner eine Kurbelwelle 21, welche über eine Pleuelstange 25 mit
dem Kolben 24 des Zylinders Z1 gekoppelt ist.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 30,
einem Gasauslassventil 31 und Ventilantrieben 32, 33.
Die Ventilantriebe 32, 33 und insbesondere der
Ventilantrieb 32 für das
Gaseinlassventil 30, sind bevorzugt so ausgebildet, dass
durch sie die in den Zylinder pro Arbeitsspiel des Zylinders Z1
einströmende
Gasmasse eingestellt werden kann. Sie sind bevorzugt so ausgebildet,
dass durch sie der Ventilhub des Gaseinlassventils 30 und/oder
ein Ventilhubbeginn und/oder ein Ventilhubende einstellbar sind.
Derartige Stellantriebe können
entsprechende Mechanismen zum Einstellen des Übertragens eines Nockenhubs
einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine umfassen oder auf andere
Art und Weise den Ventilhub, den Ventilhubbeginn oder das Ventilhubende
variabel einstellen. Sie können
beispielsweise auch als elektromechanische Ventiltriebe oder auch
als andere direkt auf das Gaseinlassventil einwirkende Stellantriebe, wie
beispielsweise ein Piezoaktuator ausgebildet sein.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritzventil 34 und
eine Zündkerze 35.
Alternativ kann das Einspritzventil 34 auch in dem Saugrohr 13 angeordnet
sein.
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Der
Abgastrakt 4 umfasst einen Katalysator 40. Von
dem Abgastrakt 4 kann eine Abgasrückführleitung hin zu dem Ansaugtrakt 1,
insbesondere hin zu dem Sammler geführt sein.
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Ferner
ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die auch als Vorrichtung
zum Ermitteln einer Gasmasse in einem Zylinder der Brennkraftmaschine bezeichnet
werden kann und der Sensoren zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuereinrichtung 6 ermittelt
abhängig
von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die
dann in eine der mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Sensoren
sind ein Pedalstellungsgeber 71, welcher die Stellung eines
Fahrpedals erfasst, ein Luftmassensensor 14, welcher eine
Luftmasse erfasst, und zwar stromaufwärts der gegebenenfalls vorhandenen
Drosselklappe 11. Die Sensoren sind ferner ein Temperatursensor 15,
welcher die Ansauglufttemperatur T_IM erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 22,
welcher einen Kurbelwellenwinkel CRK erfasst, aus dem dann eine
Drehzahl ermittelt wird, ein Saugrohrdrucksensor 16, welcher
einen Druck MAP in dem Saugrohr 13 erfasst und welcher bevorzugt
in dem Sammler 12 angeordnet ist, und ein Körperschallsensor 26,
welcher bevorzugt an dem Motorblock 2 angeordnet ist und
Körperschall
erfasst, der in dem Motorblock übertragen
wird. Der Körperschallsensor 26 kann
auch an oder in dem Zylinderkopf 3 angeordnet sein. Der
Körperschall 26 ist bevorzugt
gleichzeitig ein Klopfsensor. Ferner ist bevorzugt eine Abgassonde 41 vorgesehen,
welche einen Restsauerstoffgehalt des Abgases erfasst, der charakteristisch
ist für
das Luft/Kraftstoff-Verhältnis
in dem Zylinder Z1. Je nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 11,
die Gaseinlass- und Gasauslassventile 30, 31,
das Einspritzventil 34 und die Zündkerze 35. Neben
dem Zylinder Z1 können auch
noch weitere Zylinder Z2 bis Z4 vorgesehen sein, denen dann auch
entsprechende Stellglieder und Sensoren zugeordnet sind.
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Ein
Programm, das in der Steuereinrichtung 6 abgearbeitet wird,
wird im Folgenden anhand der 2 und eine
weitere Ausführungsform
des Programms anhand der 3 erläutert.
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Das
Programm zum Ermitteln der Gasmasse in dem Zylinder Z1 (2)
wird in einem Schritt S1 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen
initialisiert werden. In einem Schritt S2 wird geprüft, ob der
aktuelle Kurbelwellenwinkel CRK größer ist als ein vorgegebener
erster Kurbelwellenwinkel. Der erste Kurbelwellenwinkel CRK1 ist
so vorgegeben, dass zu diesem Kurbelwellenwinkel CRK auf jeden Fall,
das Gaseinlassventil 30 sich noch in seiner Schließposition
befindet, in der es ein Ansaugen von Gas aus dem Saugrohr 13 hinein
in den Zylinder Z1 verhindert. Der erste Kurbelwellenwinkel CRK1
ist vorteilhaft so gewählt,
dass er möglichst
nahe an einem frühestmöglichen
Kurbelwellenwinkel CRK liegt, an dem das Gaseinlassventil aus seiner
Schließposition hinaus
bewegt wird, aber sichergestellt ist, dass bei allen möglichen
Toleranzen zu diesem ersten Kurbelwellenwinkel CRK1 das Gaseinlassventil 30 noch
in seiner Schließposition
ist.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S2 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S4 fortgesetzt, in dem das Programm für eine vorgegebene Wartezeitdauer
T_W verharrt, bevor die Bearbeitung erneut in dem Schritt S2 fortgesetzt
wird. Ist die Bedingung des Schrittes S2 hingegen erfüllt, so
wird in einem Schritt S6 der Körperschall
KS mittels des Körperschallsensors 26 erfasst
und zwischengespeichert. Der so erfasste Wert wird jeweils dem aktuellen
Kurbelwellenwinkel CRK oder dem aktuellen Zeitpunkt zugeordnet.
Gegebenenfalls wird auch der aktuelle Ventilhub VL des Gaseinlassventils 30 mittels eines
entsprechenden Sensors erfasst. Bevorzugt ist der aktuelle Ventilhub
jedoch aufgrund der aktuellen Ansteuerung des Stellantriebs 32 als
Stellgröße in der
Steuereinrichtung bekannt und kann somit auch für eine spätere Signalverarbeitung genutzt
werden.
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In
einem Schritt S8 wird geprüft,
ob der aktuelle Kurbelwellenwinkel CRK kleiner ist als ein zweite Kurbelwellenwinkel
CRK2. Der zweite Kurbelwellenwinkel CRK2 ist bevorzugt so gewählt, dass
bei Erreichen des zweiten Kurbelwellenwinkels CRK2 das Gaseinlassventil 30 sicher,
also auch unter Einbeziehung aller möglichen Toleranzen, wieder
in seiner Schließposition
ist. Ist die Bedingung des Schrittes S8 nicht erfüllt, so
wird die Bearbeitung erneut in dem Schritt S6 fortgesetzt.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S8 hingegen erfüllt, so werden in einem Schritt
S10 die bei den Durchläufen
der Schritte S6 erfassten Werte des Körperschalls KS von dem Zeitbereich
t in den Frequenzbereich Ω transformiert.
Dies kann beispielsweise mittels einer Fast Fourier Transformation
erfolgen.
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In
einem Schritt S12 wird mittels einer Frequenzanalyse des Körperschalls
KS ein Zeitpunkt t_Start des Ansaugbeginns und ein Zeitpunkt t_End des
Ansaugendes ermittelt. Dazu wird bevorzugt ermittelt, welche Frequenzanteile
das jeweilige Spektrum des Körperschalls
aufweist. Es wird so beispielsweise geprüft, ob das jeweilige Spektrum
charakteristische Frequenzanteile für einen Beginn des Einströmens der
Ansaugluft oder entsprechend für ein
Ende des Einströmens
der angesaugten Luft oder des angesaugten Gases aufweist. Darüber hinaus kann
auch die Schallintensität
ausgewertet und mit entsprechenden Vergleichswerten verglichen werden.
Die entsprechenden Vergleichswerte für die charakteristischen Frequenzanteile
oder auch die Schallintensität
werden bevorzugt vorab mittels entsprechender Versuche an z.B. einem
Motorprüfstand ermittelt.
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In
einem nachfolgenden Schritt S14 wird eine Geschwindigkeit V_G der
angesaugten Gasmasse in den Zylinder Z1 ebenfalls abhängig von
einer Frequenzanalyse des erfassten Körperschalls KS und bevorzugt
auch abhängig
von der Ansauglufttemperatur T_IM ermittelt. Dies kann ebenso wie
in dem Schritt S12 durch eine entsprechende Analyse des Signals
des Körperschalls
KS im Frequenzbereich erfolgen. So kann das Signal daraufhin untersucht
werden, ob es bestimmte charakteristische Frequenzanteile enthält und gegebenenfalls
die Schallintensität,
gegebenenfalls bezogen auf bestimmte Frequenzanteile, ausgewertet
wird.
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In
einem Schritt S16 wird anschließend
die Gasmasse MG, die in den Zylinder Z1 während eines Arbeitsspiels einströmt, abhängig von
dem Verlauf der Geschwindigkeit V_G der angesaugten Gasmasse, dem
Verlauf des Ventilhubs VL und jeweils über die Zeitdauer, deren Beginn
der Zeitpunkt t_Start und deren Ende der Zeitpunkt t_End des Ansaugbeginns bzw.
des Ansaugendes ist, ermittelt. So kann beispielsweise das angesaugte
Volumen durch Integrieren des Verlaufs der Geschwindigkeit V_G der
angesaugten Gasmasse MG und des Verlaufs des Ventilhubs VL über die
Zeitdauer integriert werden, die mit dem Zeitpunkt t_Start des Ansaugbeginns
beginnt und mit dem Zeitpunkt t_End des Ansaugendes endet. Die angesaugte
Luftmasse kann dann durch Multiplikation des errechneten angesaugten
Gasvolumens und einer abhängig
von dem Druck MAP in dem Saugrohr 13 und der Ansauglufttemperatur T_IM
ermittelten Dichte ermittelt werden.
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Die
von dem Zylinder Z1 angesaugte Gasmasse MG kann dann von anderen
Funktionen der Steuereinrichtung genutzt werden, so z.B. zum Ermitteln
der zuzumessenden Kraftstoffmasse.
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Wenn
die Brennkraftmaschine mehrere Zylinder Z1 bis Z4 aufweist, so wird
für jeden
Zylinder Z1 bis Z4 ein entsprechendes Programm in der Steuereinrichtung 6 während ihres
Betriebs abgearbeitet. Je nach Anzahl der Zylinder der Brennkraftmaschine ist
dann ein Körperschallsensor 26 oder,
falls dies zur Trennung entsprechender Körperschallsignale notwendig
ist, sind mehrere Körperschallsensoren 26 vorhanden.
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Die
Bearbeitung wird anschließend
in dem Schritt S4 fortgesetzt.
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In
einer alternativen Ausgestaltung des Programms gemäß 2 wird
folgend auf den Schritt S12 in einem Schritt S18 geprüft, ob ein
vorgegebener Betriebszustand BZ der Brennkraftmaschine vorliegt.
Dabei wird bevorzugt geprüft,
ob die Brennkraftmaschine sich in dem Betriebszustand des Leerlaufs LL
oder in einem Teillastbetrieb TL befindet. Ist die Bedingung des
Schrittes S18 nicht erfüllt,
so wird die Bearbeitung in dem Schritt S14 fortgesetzt. Ist die Bedingung
des Schrittes S18 hingegen erfüllt,
so wird in einem Schritt S20 die aktuelle Schallgeschwindigkeit
C_G ermittelt. Dies kann einfach abhängig von der Ansauglufttemperatur
T_IM erfolgen. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass falls die
Ansauglufttemperatur T_IM nicht in unmittelbarer Nähe des Gaseinhassventils
erfasst wird, dass diese in der Art und Weise zu korrigieren ist,
dass die tatsächliche Temperatur
der Gas masse hier berücksichtigt
wird, die sie im Bereich des Einströmens in den Zylinder hat. Dies
kann beispielsweise auch abhängig
von einer Kühlmitteltemperatur
der Brennkraftmaschine oder weiterer Größen mittels eines Modells erfolgen.
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Nachfolgend
wird in einem Schritt S22 die in den Zylinder Z1 bis Z4 einströmende Gasmasse
MG abhängig
von der Schallgeschwindigkeit C_G, dem Verlauf des Ventilhubs VL,
dem Zeitpunkt t_Start des Ansaugbeginns, dem Zeitpunkt t_End des
Ansaugendes, des Drucks MAP in dem Saugrohr 13 und der
Ansauglufttemperatur T_IM, die gegebenenfalls derart korrigiert
wird, dass sie einen Schätzwert
der Temperatur der Gasmasse repräsentiert,
berechnet. Die Berechnung erfolgt hierbei entsprechend der Berechnung
in dem Schritt S16. Anschließend
an den Schritt S22 wird dann die Bearbeitung in dem Schritt S4 fortgesetzt.
Auf diese Weise kann in den vorgegebenen Betriebszuständen die
Erkenntnis ausgenutzt werden, dass in diesen Betriebszuständen BZ
der Brennkraftmaschine die Gasmasse in den Zylinder mit Schallgeschwindigkeit
einströmt.
Es ist somit lediglich notwendig, den Beginn und das Ende des Einströmens der
Gasmasse zu ermitteln. Der Verlauf der Geschwindigkeit kann mit
hoher Genauigkeit dann mit der Schallgeschwindigkeit CG gleichgesetzt
werden.
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Die
Bearbeitung wird anschließend
in dem Schritt S4 fortgesetzt.
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Eine
weitere Ausführungsform
des Programms zum Ermitteln der Gasmasse MG in dem Zylinder Z1 bis
Z4 der Brennkraftmaschine wird in einem Schritt S23 (3)
gestartet. In dem Schritt S23 werden gegebenenfalls Variablen initialisiert.
Anschließend
wird ein Schritt S26 abgearbeitet, der dem Schritt S2 entspricht.
Ein Schritt S28 entspricht dem Schritt S4, ein Schritt S30 entspricht
dem Schritt S6, ein Schritt S32 entspricht dem Schritt S8, ein Schritt
S34 entspricht dem Schritt S10 und ein Schritt S36 entspricht dem
Schritt S12. Parallel zu der Abarbeitung der Schritte S26 bis S36
wird in einem Schritt S24 eine Gasmasse MG_P hinein in den Sammler 12 mittels
eines als Luftmassensensor 14 ausgebildeten Gasmassensensors
erfasst. Alternativ oder zusätzlich
kann auch der Druck MAP in dem Saugrohr 13 mittels des
Saugrohrdrucksensors 16 erfasst werden. Mittels entsprechender
bekannter physikalischer Modelle kann dann aus der erfassten Gasmasse
MG_P in den Sammler 12 und/oder dem Druck MAP in dem Saugrohr 13 ein
Schätzwert
der angesaugten Gasmasse MG in den Zylinder Z1 bis Z4 ermittelt
werden. In einem Schritt S38 wird dann die angesaugte Gasmasse abhängig von
diesem Schätzwert,
also letztlich abhängig
von der erfassten Gasmasse MG_P, die in den Sammler 12 hineinströmt, und
dem erfassten Druck MAP in dem Saugrohr 13 und ferner des
Zeitpunktes t_Start des Ansaugbeginns und des Zeitpunktes t_End
des Ansaugendes und gegebenenfalls der Temperatur T_IM der Ansaugluft
ermittelt. Auf diese Weise können
so einfach, insbesondere bei einer Brennkraftmaschine mit mehreren
Zylindern, die individuellen Abweichungen der Zylinder erfasst werden
durch den Zeitpunkt t_Start und den Zeitpunkt t_End des Ansaugbeginns bzw.
des Ansaugendes und damit letztlich die ermittelten Schätzwerte
der angesaugten Gasmasse MG korrigiert werden.
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Ferner
ist es auch möglich
den bei den Durchläufen
der Schritte S6 oder S30 ermittelten Körperschall KS auf eine Änderung
der Schallintensität zu
beobachten und so den Zeitpunkt t_Start des Ansaugbeginns und des
Zeitpunktes t_End des Ansaugendes zu erkennen. Die Steuereinrichtung 6 kann einer
Otto-, einer Diesel- oder sonstigen Brennkraftmaschine zugeordnet
sein. Die Brennkraftmaschine kann auch einen Turbolader oder einen
Kompressor umfassen.
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- 1
- Ansaugtrakt
- 11
- Drosselklappe
- 12
- Sammler
- 13
- Saugrohr
- 14
- Luftmassensensor
- 15
- Temperatursensor
- 16
- Saugrohrdrucksensor
- 18
- Impulsladeventil
- 2
- Motorblock
- 21
- Kurbelwelle
- 22
- Kurbelwellenwinkelsensor/Drehzahlsensor
- 22a
- Kurbelwellenwinkel-Geber
- 23
- Temperatursensor
- 24
- Kolben
- 25
- Pleuelstange
- 3
- Zylinderkopf
- 30
- Gaswechselventil,
Gaseinlassventil
- 31
- Gaswechselventil,
Gasauslassventil
- 32,
33
- Ventilantrieb
- 34
- Einspritzventil
- 35
- Zündkerze
- 36
- Nockenwelle
- 36a
- Nockenwellenwinkelsensor
- 37
- Verstelleinrichtung
- 39
- Nocke
- 4
- Abgastrakt
- 40
- Katalysator
- 41
- Sauerstoffsonde
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Fahrpedal
- 71
- Pedalstellungsgeber
- CRK
- Kurbelwellenwinkel
- CRK1
- erster
Kurbelwellenwinkel
- CRK2
- zweiter
Kurbelwellenwinkel
- KS
- Körperschall
- Omega
- Frequenzbereich
- t
- Zeitbereich
- t_Start
- Zeitpunkt
des Ansaugbeginns
- t_End
- Zeitpunkt
des Ansaugendes
- V_G
- Geschwindigkeit
der angesaugten Gasmasse
- T_IM
- Ansauglufttemperatur
- VL
- Ventilhub
- MAP
- Druck
in dem Saugkanal
- T_W
- Wartezeitdauer
- MG_P
- erfasste
Gasmasse hinein in Sammler
- C_G
- Schallgeschwindigkeit
des Gases
- BZ
- Betriebszustand
- LL
- Leerlauf
- TL
- Teillast