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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugkarosserie, bei
der ein Türblatt
mit dem Karosseriekörper
durch einen einzelnen Pantographarm verbunden ist. Der Pantographarm
ermöglicht eine Öffnungs-
und Schließbewegung
der Tür,
bei welcher die Tür
sich im Wesentlichen unter Beibehaltung ihrer räumlichen Orientierung auf einem
Kreisbogen bewegt und so aus ihrer geschlossenen Stellung in einem
Türrahmen
der Karosserie in eine in Bezug auf den Türrahmen seitlich versetzt offene Stellung
bringbar ist.
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Ein
Fahrzeug mit einer derartigen Karosserie wurde von der Anmelderin
unter der Bezeichnung "Insignia" auf der Internationalen
Automobilausstellung Frankfurt 2003 vorgestellt.
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Bei
diesem bekannten Fahrzeug ist das Türblatt einer rückwärtigen Tür an den
Karosseriekörper im
Bereich von dessen C-Säule über einen
Pantographarm angelenkt, wohingegen die daran angrenzende Vordertür durch
ein herkömmliches
Klappscharnier an die A-Säule
angelenkt ist. Der Pantographarm hat ein geschlossenes Gehäuse, der
seinen inneren Aufbau von außen
nicht erkennen lässt.
Zur Verriegelung der hinteren Tür
dienende Schlösser
sind jeweils in einem Schweller bzw. der C-Säule und jeweils diesen gegenüberliegenden
Rändern
des Türblattes
angebracht. Infolge der geringen Länge der Schwenkachse zwischen
Türblatt
und daran angelenktem Panto grapharm genügen vergleichsweise geringe auf
das Türblatt
wirkende Drehmomente, um eine Torsinn des Pantographarms bzw. eine
Verkippung dieser Gelenkachse zu erzwingen, was dazu führt, dass
die Tür
schwierig zu schließen
ist und/oder das Türblatt
ungleichmäßig im Rahmen
liegt.
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Neben
dem Eigengewicht des Türblatts
ist eine andere wichtige Ursache für eine Verkippung der Gelenkachse
eine im geschlossenen Zustand der Tür zwischen den Rändern des
Türblattes
und den Seiten des Türrahmens
elastisch zusammengedrückte
Dichtung, die herkömmlicherweise
vorgesehen ist, um das Eindringen von Zugluft und Feuchtigkeit in
die Fahrgastzelle durch den Spalt zwischen Türblatt und Türrahmen
zu verhindern. Während
das Gewicht der Tür
im wesentlichen bei offener Tür, wenn
das Türblatt
nicht im Rahmen abgestützt
ist, zu einer Verkippung führen
kann, bewirkt die Dichtung vor allem bei geschlossener Tür eine Verkippung, was
als besonders störend
empfunden wird, weil dann das Türblatt
nicht überall
bündig
mit der umgebenden Karosserie abschließt, was einerseits ästhetisch
unbefriedigend ist und andererseits dazu führt, dass die Dichtwirkung
nicht sicher gewährleistet
ist.
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Aus
DE 900 785 ist eine Schwingtür bekannt, bei
der ein Türblatt
zwischen zwei eine Schwenkachse des Türblatts definierenden Schwenkarmen
gehalten ist und eine Kante des Türblatts im Türrahmen verschiebbar
geführt
ist.
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US-6
382 705 B1 zeigt eine Kraftfahrzeugkarosserie nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Hier bilden zwei eng benachbarte, jeweils mit einem
Türblatt
und dem Karosseriekörper
zu einem Viergelenk verbundene Arme einen Pantographarm, der das Türblatt zwischen
einer geschlossenen Stellung, in der es in einem Türrahmen
liegt, und einer offenen Stellung führt, in der es vor einer Außenseite
der Karosserie liegt. In der geschlossenen Stellung verformt das
Türblatt
eine elastische Dichtung, und um eine Torsinn des Pantographarms
zu verhindern, ist das Türblatt
in der geschlossenen Stellung durch drei Schlösser gesichert. Diese Konstruktion
ist recht aufwändig
und kostspielig.
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FR 2 734 208 A1 zeigt
eine Fahrzeugkarosserie, bei der ein Türblatt mit dem Karosseriekörper über zwei
ein Viergelenk bildende Arme verbunden ist. Die Arme greifen an
weit voneinander beabstandeten Stellen des Türblatts an, so dass die Gefahr
einer Torsinn verringert ist, dafür aber ein Arm bei offener
Tür zwischen
Türrahmen
und Türblatt
steht und so das Ein- und Aussteigen behindert.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, eine Kraftfahrzeugkarosserie mit
einem durch einen einzelnen Pantographarm mit einem Karosseriekörper verbundenen
Türblatt
zu schaffen, bei dem eine Verkippung der Gelenkachse zwischen Pantographarm und
Türblatt
beim Öffnen
und Schließen
auf einfachere Weise vermieden oder doch wenigstens vermindert wird.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Kraftfahrzeugkarosserie mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
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Unteransprüche sind
auf vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gerichtet.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren. Es zeigen:
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1 einen
schematischen horizontalen Schnitt durch ein Kraftfahrzeug gemäß der Erfindung;
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2 eine
Seitenansicht des Fahrzeuges aus 1; und
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3 einen
schematischen Schnitt durch ein Ende des Pantographarms des Fahrzeugs.
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In
dem stark schematisierten Schnitt der 1 sind alle
diejenigen Komponenten der Karosserie weggelassen, die für das Verständnis der
Erfindung nicht wesentlich sind. Der dargestellte Querschnitt zeigt
einen Kleinstwagen mit einem Karosseriekörper 1, Rädern 2,
einem Fahrersitz 3, einem Beifahrersitz 4, einem
Not- oder Kindersitz 5 hinter dem Beifahrersitz 4,
einem Fahrertürblatt 6,
einem Beifahrertürblatt 7 und
einem hinteren Türblatt 8.
Auf der Fahrerseite fehlt eine hintere Tür, denn unmittelbar hinter
dem Fahrersitz 3 befindet sich der durch eine Heckklappe 9 zugängliche
Laderaum 10.
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Alle
Türblätter 6, 7, 8 sind über Pantographarme 11, 12 bzw. 13 an
den Karosseriekörper 1 angelenkt
und so im Wesentlichen ohne eine Änderung ihrer Orientierung
zwischen ihrer mit durchgezogenen Linien dargestellten geschlossenen Stellung
und einer gestrichelt dargestellten offenen Stellung bewegbar, in
der sie jeweils seitlich gegenüber
dem entsprechenden Türrahmen
versetzt vor einem Kotflügel der
Karosserie liegen.
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Im
geschlossenen Zustand liegen Vorder- und Hinterkante des Fahrertürblatts 6 jeweils
an einer A-Säule
bzw. B-Säule der
Karosserie an. An der Beifahrerseite ist keine B-Säule
vorhanden; entlang des hinteren Randes des Beifahrertürblatts 7 bildet
statt dessen der vordere Rand des hinteren Türblattes 8 einen Anschlag,
der eine Einwärtsbewegung
des Beifahrertürblattes 7 über die
in der Figur gezeigte geschlossene Stellung hinaus ins Fahrzeuginnere begrenzt.
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Am
vorderen Rand des hinteren Türblattes 8 ist
in an sich bekannter Weise ein Streifen elastischen Dichtprofils 15 befestigt,
der in geschlossener Stellung des Beifahrertürblattes 7 zwischen
diesem und dem hinteren Türblatt 8 elastisch
komprimiert ist und eine Kraft in Öffnungsrichtung auf das Beifahrertürblatt 7 ausübt. Das
Dichtprofil 15 umgibt die hintere Tür 8 auch entlang ihrer
einem Schweller 16, der C-Säule 17 bzw.
dem Dach 18 (siehe 2) der Karosserie
zugewandten Ränder
und ist dort bei geschlossener Tür 8 ebenfalls
elastisch komprimiert und übt
auf das Türblatt 8 eine
Kraft in Öffnungsrichtung
aus. Ein entsprechendes Dichtprofil 20 erstreckt sich jeweils
zwischen dem oberen Rand des Türblatts 6 bzw. 7 und
dem Dach 18, dem Vorderrand des Türblatts 6 bzw. 7 und
der benachbarten A-Säule 19 sowie
dem unteren Rand. des Türblatts 6 bzw. 7 und
dem Schweller 16. Auch dieses bei geschlossener Tür komprimierte
Dichtprofil 20 übt
auf das Türblatt 6 bzw. 7 einen
Druck in Öffnungsrichtung
aus.
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2 zeigt
eine Ansicht der Beifahrerseite des Kraftfahrzeuges mit den Türblättern 7, 8.
Die an der Innenseite der Türblätter 7, 8 angreifenden
Pantographarme 12 bzw. 13 sind als gestrichelte
Umrisse dargestellt. Eine Gelenkachse, in der die Tür 7 bzw. 8 und
der Pantographarm 12 bzw. 13 aneinander angelenkt
sind, ist als eine strichpunktierte Linie 21 bzw. 22 eingezeichnet.
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3 zeigt
in einem vergrößerten Schnitt
mit der gleichen Blickrichtung wie in 2 den Aufbau des
Pantographarmes 12 sowie dessen Anbindung an die Beifahrertür 7.
Zwei starr mit dem Türblatt 7 verbundene
plattenartige Träger 25 sind
durch eine zylindrische Stange 26 verbunden, die sich durch zwei Öffnungen
des hohlen Gehäuses 27 des
Pantographarmes 12 erstreckt und deren Längsachse
die Gelenkachse 21 bildet. Eine an ihrem Umfang gezahnte
Riemenscheibe 28 ist drehfest auf der Stange 26 montiert
und von einem Zahnriemen 29 umschlungen. Ein gegenüberliegendes,
an der A-Säule 19 angelenktes
Ende des Pantographarmes 12 ist in gleicher Weise aufgebaut.
Der Zahnriemen 29 ist zwischen den Riemenscheiben 28 der
zwei Enden straff gespannt. Wenn man das Gehäuse 27 als ruhend
annimmt, ist leicht nachzuvollziehen, dass eine Drehung der Trägers 25 eines
Endes um die Achse 21 durch den Zahnriemen 29 auf
die entsprechenden Träger
am gegenüberliegenden
Ende übertragen wird.
Wenn umgekehrt der Pantographarm um eines der Paare von Trägern 25 schwenkt,
behält
dementsprechend das gegenüberliegende
Paar seine Orientierung im Raum bei.
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Der
Angriffspunkt des Pantographarmes 12 am Türblatt 7 ist
so gewählt,
dass der in 2 als Kreuzchen 30 dargestellte
Schwerpunkt des Türblattes 7 in
der Stange 26 liegt. Das Gewicht der Tür erzeugt somit kein Kippmoment,
welches dazu führen könnte, dass
die Orientierung der Achse 21 bei geöffnetem, nicht im Rahmen abgestütztem Türblatt von der
Orientierung bei geschlossener Tür
abweicht.
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Das
gleiche Ergebnis ist natürlich
auch erreichbar, wenn der Schwerpunkt 30 sich unterhalb des
Pantographarmes 12 in einer gedachten Verlängerung
der Stange 26 befindet.
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Eine
nicht vernachlässigbare
Torsionsbelastung des Pantographarmes 12, die zu einer
Verkippung der Achse 21 bei geschlossener Tür führen kann,
kann unter ungünstigen
Umständen
von den das Türblatt 7 umgebenden,
in geschlossener Stellung der Tür
zwischen Türblatt 7 und
umgebendem Rahmen elastisch komprimierten Dichtprofilen 15, 20 herrühren. Um
eine solche Verkippung zu vermeiden, ist das Türblatt 7 in der geschlossenen
Stellung durch zwei Schlösser 31, 32 gesichert,
von denen das eine 31 aus einer am vorderen Rand des Türblattes 7 befestigten
Komponente und einer dazu komplementären, an der A-Säule 19 befestigten
Komponente und das andere 32 aus einer am hinteren Rand
des Türblattes 7 befestigten
und einer dazu komplementären,
am vorderen Rand des hinteren Türblatte 8 montierten
Komponente aufgebaut ist. Die jeweiligen komplementären Komponenten
beider Schlösser 31, 32 sind
mit einer Zuziehhilfe ausgerüstet,
das heißt, ein
mit der an dem Türblatt 7 montierten
Komponente des Schlosses 31, 32 zusammenwirkender
Riegel der komplementären
Komponente ist mit Hilfe eines Motors zwischen einer Vorverriegelungsstellung,
in der die Schlosskomponenten ineinander greifen und ein Öffnen der
Tür verhindern,
die Dichtprofile aber noch nicht oder nicht nennenswert komprimiert
sind, und einer Endverriegelungsstellung beweglich, in welcher die
Außenseite
des Türblattes 7 mit
der umgebenden Karosserie bündig
ist und die Dichtprofile 15, 20 komprimiert sind.
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Die
zwei Schlösser 31, 32 sind
so platziert, dass das Gesamtdrehmoment, das von dem oberhalb einer
gedachten, die Schlösser 31, 32 verbindenden
Linie 33 liegenden Teil der Dichtprofile 15 bzw. 20 in
Bezug auf diese Linie ausgeübt
wird, vom Drehmoment der unterhalb der Linie liegenden Teile der
Dichtprofile kompensiert wird. So wird durch das Zuziehen der Schlösser 31, 32 das
Dichtprofil 15, 20 am gesamten Rand des Türblattes 7 gleichmäßig gestaucht,
eine Verkippung des Türblattes 7 beim
Zuziehen der Schlösser 31, 32 kommt
nicht vor, und das zugezogene Türblatt 7 schließt überall bündig an
die Karosserie an.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 2 erstreckt sich die Linie 33 in horizontaler
Richtung, doch ist dies für
ein verkippungsfreies Zuziehen des Türblattes 7 natürlich nicht
erforderlich. Die Linie 33 könnte das Türblatt auch schräg kreuzen
oder sich zwischen Dach 18 und Schweller 16 erstrecken,
solange die vom Dichtprofil beiderseits der Linie ausgeübten Drehmomente
einander ausgleichen.
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Das
nicht im Detail dargestellte Fahrertürblatt 6 hat einen
zum Beifahrertürblatt 7 exakt
spiegelsymmetrischen Aufbau, so das die obigen Erläuterungen
für es
in gleicher Weise gelten.
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Das
Problem, eine unerwünschte
Verkippung des Türblattes
zu vermeiden, stellt sich bei dem hinteren Türblatt 8 in der gleichen
Weise wie bei den zwei vorderen Türblättern 6, 7.
Allerdings soll im Falle des hinteren Türblattes 8 eine Verkippungsfreiheit und
ein bündiger
Abschluss mit der umgebenden Karosserie sowohl bei geöffneter
als auch bei geschlossener Beifahrertür gegeben sein. Daher ist im
Falle des hinteren Tür
eine Aufhängung
des Türblattes 8 mit
Hilfe von zwei Schlössern
nicht ausreichend. Das Türblatt 8 ist
daher mit Hilfe von drei Schlössern 34, 35, 36,
jeweils mit Zuziehhilfe wie oben erläutert, am Schweller 16,
an der C-Säule 17 und
am Dach 18 verankert. Die drei Schlösser 34, 35, 36 bilden
die Ecken eines gestrichelt eingezeichneten, imaginären Dreiecks,
das einen großen
Teil der Türfläche ausfüllt. Durch
die Dreipunktverankerung ist die Lage des Türblattes 8 in der
geschlossenen Stellung exakt fixiert; eine restliche Kippbewegungsfreiheit
wie im Falle des Türblattes 7 um
die Linie 33 existiert nicht. Die zwei Schlösser 34, 36 sind
in unmittelbarer Nähe zum
vorderen Rand des Türblattes 8 angeordnet,
um dieses so robust zu verankern, dass es die Funktion der nicht
vorhandenen B-Säule übernehmen
kann.
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- 1
- Karosseriekörper
- 2
- Räder
- 3
- Fahrersitz
- 4
- Beifahrersitz
- 5
- Kindersitz
- 6
- Fahrertür
- 7
- Beifahrertür
- 8
- Hintere
Tür
- 9
- Heckklappe
- 10
- Laderaum
- 11
- Pantographarm
- 12
- Pantographarm
- 13
- Pantographarm
- 14
-
- 15
- Dichtprofil
- 16
- Schweller
- 17
- C-Säule
- 18
- Dach
- 19
- A-Säule
- 20
- Dichtprofil
- 21
- Gelenkachse
- 22
- Gelenkachse
- 23
-
- 24
-
- 25
- Träger
- 26
- Stange
- 27
- Gehäuse
- 28
- Riemenscheibe
- 29
- Zahnriemen
- 30
- Schwerpunkt
- 31
- Schloss
- 32
- Schloss
- 33
- Linie
- 34
- Schloss
- 35
- Schloss
- 36
- Schloss