DE102004006431B4 - Verfahren zum Bestimmen des lokalen Kristallgitterzustandes von Stoffen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Bestimmen des lokalen Kristallgitterzustandes von Stoffen aus dem örtlichen Verlauf der Dichte der Rückstreuelektronen, die bei Bestrahlung eines vorgegebenen Stoffbereichs mit Elektronen entstehen, bei dem
a1) mit einer ersten Ortsauflösung die Rückstreuelektronen-Dichte in einem vorgegebenen Raumwinkel-Bereich ermittelt wird, in dem infolge der Elektronenbeugung am Kristallgitter örtliche Unterschiede der Rückstreuelektronen-Dichte existieren, die für den lokalen Kristallgitterzustand des bestrahlten Stoffbereichs charakteristisch sind, und
a2) anhand der Rückstreuelektronen-Dichte mit einer durch die erste Ortsauflösung limitierten Genauigkeit ein Bildbereich ausgewählt und die Position mindestens eines Messgebietes bestimmt wird, in dem für den Kristallgitterzustand charakteristische Variationen der Rückstreuelektronen-Dichte existieren,
b) mit einer zweiten Ortsauflösung, die höher als die erste Ortsauflösung ist, die Rückstreuelektronen-Dichte in dem mindestens einen Messgebiet, das anhand des ausgewählten Bildbereichs bestimmt wurde, ermittelt und daraus in an sich bekannter Weise anhand von Referenzwerten der lokale Kristallgitterzustand bestimmt wird,
wobei die erste Ortsauflösung nur so hoch ist,...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des lokalen Kristallgitterzustandes von Stoffen aus dem örtlichen Verlauf der Dichte der Rückstreuelektronen, die bei Bestrahlung eines vorgegebenen Stoffbereichs mit Elektronen entstehen. Das Verfahren ermöglicht insbesondere die Bestimmung des lokalen Verformungszustandes kristalliner Stoffe sowie die Bestimmung von Abweichungen der Kristallstruktur vom Idealzustand.
  • Der Verformungszustand von kristallinen Stoffen kann über die Änderung der als Netzebenenabstände bezeichneten Abstände der Atomlagen bestimmt werden, weil diese ein Maß für die auf den Stoff von außen wirkenden mechanischen Spannungen und die im Stoff vorhandenen Eigenspannungen und die plastische Verformung des Stoffes sind. Die Messung des Verformungszustandes wird bisher überwiegend mittels Röntgenbeugung durchgeführt. Ein Nachteil der bekannten Verfahren ist, dass nur relativ große Bereiche eines Stoffes mit Durchmessern größer als ein Mikrometer vermessen werden können. Messungen an kleineren Bereichen bis herab zu etwa 0,02 μm Durchmesser sind jedoch zur Charakterisierung von ausgewählten Stoffbereichen notwendig, beispielsweise zum Ermitteln des Spannungszustandes an Rissspitzen, an einzelnen Bestandteilen der Mikrostruktur, in der Umgebung von Füllstoffen und Fasern sowie an kleinen Bauteilen der Mikrosystemtechnik und an kleinen beschichteten Materialbereichen. Für die richtige Zuordnung des Messbereiches muss dieser gleichzeitig mit einem mikroskopischen Verfahren abgebildet werden.
  • Für das Messen der Kristallgitterzustände kleiner Materialbereiche, die eine Fläche von weniger als einem bis zu einigen Quadratmikrometern haben, kann die Rückstreuelektronenbeugung eingesetzt werden. Diese beruht darauf, dass bei der Bestrahlung von kristallinen Stoffe mit Elektronenstrahlen, beispielsweise in einem Rasterelektronenmikroskop, Elektronen aus der Oberfläche der zu untersuchenden Probe austreten. Diese Rückstreuelektronen weisen infolge ihrer Beugung an Kristallgittern bestimmte örtliche Variationen der Elektronendichte auf.
  • Der örtliche Verlauf der Rückstreuelektronen-Dichte in einer Ebene wird beispielsweise mit einem Fluorenszenzschirm und einer dahinter angeordneten Kamera auf einem Display visualisiert. Die dargestellten Rückstreuelektronen-Beugungsmuster enthalten als Kikuchi-Linien bezeichnete Muster, wobei zwei parallele Linien, die durch Beugung an einer Gitterebene entstehen, als Beugungsband bezeichnet werden [K.Z. Baba-Kishi; Journal of Materials Science, 37(2002)1715–1746]. Aus der Lage der Beugungsbänder/Kikuchi-Linien zueinander werden die Kristallstruktur und die Kristallorientierung bestimmt. Dieses Verfahren ist unter der Bezeichnung Rückstreuelektronenbeugung (electron back scatter diffraction/EBSD) bekannt.
  • Aus den Rückstreuelektronen-Beugungsbildern können auch die in den kristallinen Stoffen vorhandenen plastischen Verformungszustände und die elastischen Spannungen ermittelt werden.
  • Mit zunehmendem Verformungszustand von kristallinen Stoffen werden die Konturen der Beugungsbänder/Kikuchi-Linien weniger schart. Der Verformungszustand kann deshalb über das Elektronendichteprofil ermittelt werden, das entlang einer gedachten Linie senkrecht zu den Beugungsbändern/Kikuchi-Linien auftritt. Durch Vergleich des Elektronendichteprofils mit denen, die von Vergleichsproben erhalten werden, wird der Verformungszustand bestimmt. Dazu wird das Elektronendichteprofil mit Hilfe eines Bildverarbeitungssystems anhand des mittels Leuchtschirm und Kamera erhaltenen digitalen Beugungsbildes ausgemessen [P.J. Buchanan, V. Randle, P.E.J. Flewitt; Scripta Materialia, 37(1997)1511–1518]. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Ortsauflösung bei Verwendung der bekannten Leuchtschirm/Kamera-Systeme begrenzt ist und damit nur ein grobes Ausmessen des Elektronendichteprofils möglich ist.
  • Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Elektronendichteprofil durch Belichten eines elektronenempfindlichen photographischen Films und das densitometrische Ausmessen der Schwärzung des Films zu bestimmen [A.J. Wilkinson, D.J. Dingley; Acta metall.mater., 12(1992)3357–3368]. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Aufnahme der Elektronendichteverteilung aus mehreren Schritten besteht: Belichten und Entwickeln des Films sowie densitometrisches Ausmessen der Filmschwärzung.
  • Eine weitere Möglichkeit zum Bestimmen der in Kristallen vorhandenen elastischen Spannung mit Hilfe der Elektronenrückstreubeugung ist das Ausmessen der Breite von Beugungsbändern/Kikuchi-Linien und das Messen der Veränderung von Winkeln zwischen den aus den Beugungsmustern erhaltenen Zonenachsen der Kristalle [A.J. Wilkinson; Materials Science and Technology, 13(1997)79–84]. Diese Verfahren beruhen auf der Aufnahme der Beugungsmuster mittels Leuchtschirm und Kamera oder elektronenempfindlichem Film.
  • Nachteilig an den vorstehend beschriebenen Verfahren ist, dass bei Verwendung der bekannten Systeme zur Aufnahme der Beugungsmuster mittels Leuchtschirm und Kamera die Ortsauflösung so gering ist, dass nur relativ große elastische Spannungen gemessen werden können, und bei der Verwendung von elektronenempfindlichem Film mehrere Verfahrensschritte notwendig sind, um die Messergebnisse zu erhalten. Dadurch sind der Messaufwand für eine Probenstelle und die Aufnahme von Spannungs- und Verformungsverteilungen sehr zeitintensiv.
  • Eine Verkürzung der Messzeit soll mit einem Verfahren und einer Einrichtung gemäß der US 5 466 934 erreicht werden. Hierzu wird die Rückstreuelektronen-Dichte mit zwei Bildaufnehmern unterschiedlicher Ortsauflösung erfasst. Nach einem Einsatz des höher auflösenden 1. Bildaufnehmers, z. B. mit einer Videokamera für die generelle Auswahl des Beugungsmusters von einem Meßort auf der Probe, wird nachfolgend zur Erfassung der von benachbarten Meßorten auf der Probe stammenden Beugungsmuster nur noch der niedriger auflösende 2. Bildaufnehmer verwendet, der z. B. als Dioden-Array ausgebildet ist. Diese Lösung verzichtet zugunsten einer schnellen Auswertung der Rückstreuelektronen-Beugungsmuster auf eine hohe örtliche Auflösung beim 2. Bildaufnehmer, sodass keine für die Bewertung der Beugungsmuster erforderliche örtliche Auflösung erreicht wird, die über die bekannten Aufnahmetechniken hinausgeht.
  • Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem der örtliche Verlauf der Dichte der Rückstreuelektronen in ausgewählten Regionen von Rückstreuelektronenmustern mit geringem experimentellem Aufwand und einer solchen Ortsauflösung gemessen werden kann, dass daraus der Kristallgitterzustand von Stoffen mit einer hohen Genauigkeit bestimmt werden kann und das es ermöglicht, die Breite der Beugungsbänder/Kikuchi-Linien und die Winkel zwischen Zonenachsen mit einer für das Errechnen der Kristallgitterkonstanten und elastischen Spannungen ausreichenden Genauigkeit zu vermessen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird die Dichte der aus dem Stoff bei Bestrahlung mit einem fokussierten Elektronenstrahl austretenden Rückstreuelektronen mit einer beweglichen Sonde gemessen. Von besonderem Vorteil ist dabei die Verwendung eines elektronenempfindlichen Leuchtschirms als Justierhilfe für die Auswahl des mit der beweglichen Sonde zu vermessenden Bereiches.
  • Weitere vorteihafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich unmittelbar aus den Unteransprüchen.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der örtliche Verlauf der Dichte der Rückstreuelektronen im Bereich der als Beugungsbänder/Kikuchi-Linien bezeichneten örtlichen Dichte-Maxima mit einer hohen Ortsauflösung und Genauigkeit vermessen. Dies ermöglicht ein Bestimmen der im Kristallgitter vorhandenen mechanischen Spannungen aus den Gitterdehnungen und Gitterstauchungen oder den Winkeln zwischen Zonenachsen sowie das Bestimmen der plastischen Kristallgitterverformungen anhand der Schärfe des Elektronendichteprofils. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, die Dichte der Rückstreuelektronen mit einer Auflösung von besser als 10 Nanometern in einem Abstand von der Probe zwischen 10 und 80 Millimetern zu messen, wodurch Kristalgitterverformungen von weniger als 0,1 % nachweisbar sind.
  • Im Folgenden wird das Verfahren anhand von zwei Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei wird auf die in 1 und 2 der beigefügten Zeichnungen schematisch dargestellten Anordnungen Bezug genommen, die zur Durchführung des Verfahrens geeignet sind.
  • Mit Bezug auf 1 sind in einer durch mechanische Belastung gebogenen Probe a aus Si die örtlich auftretenden Kristallgitterspannungen mit einer lokalen Auflösung von 0,1 Mikrometer in einem Rasterelektronenmikroskop zu bestimmen.
  • Hierzu werden einzelne Bereiche der Probe a punktförmig mit dem Primärelektronenstrahl b bestrahlt, wodurch Rückstreuelektronen c in einen Raumwinkel-Bereich ausgestrahlt werden. Die Rückstreuelektronen c treffen in bekannter Weise auf einen mit einem elektronenempfindlichen Leuchtstoff versehenen durchsichtigen Schirm d, wodurch in der Ebene des Schirms d eine dem örtlichen Verlauf der Rückstreuelektronen-Dichte entsprechende Intensitätsverteilung erzeugt wird. Die maximale Auflösung für Details dieser Intensitätsverteilung – hier als erste Ortsauflösung bezeichnet – ist durch die Korngröße des verfügbaren Leuchtstoffmaterials bedingt. Wegen dieser niedrigen ersten Ortsauflösung ist es nicht möglich, die Dichte der Rückstreuelektronen mit der für hochgenaue Auswertungen nötigen Auflösung von einigen 10 Nanometern in einem Abstand von der Probe a zwischen 10 und 80 Millimetern zu bestimmen.
  • Hinter dem Schirm d befindet sich eine Kamera e, mit deren Hilfe unter Nutzung von bekannter Software und einem Rechner die auf dem Schirm d erzeugte Intensitätsverteilung auf einem Display dargestellt wird. Anhand der Darstellung auf dem Display wird ein Bildbereich ausgewählt, in dem ein oder mehrere Beugungsbänder/Kikuchi-Linien auftreten. Der so ausgewählte Bildbereich ist das Messgebiet, in dem in einem weiteren Verfahrensschritt die Rückstreuelektronen-Dichte mit einer zweiten Ortsauflösung bestimmt wird, die höher als erste Ortsauflösung ist.
  • Zu diesem Zweck wird die Rückstreuelektronen-Dichte dieses Messgebietes mit einer Sonde f, die zwischen der Probe a und dem Schirm d angeordnet ist und die an ihrem einen Ende eine für Rückstreuelektronen empfindliche Detektorzelle trägt, mit der zweiten Ortsauflösung aufgezeichnet, die hier 10 nm beträgt.
  • Das von der Sonde kommende Signal wird rechentechnisch in an sich bekannter Weise verarbeitet und mit einem der bekannte Algorithmen so ausgewertet, dass der örtliche Verlauf der Dichte der Rückstreuelektronen erhalten wird. Aus diesem Verlauf wird in bekannter Weise die Kristallgitterdehnung oder -stauchung und daraus die Gitterspannung berechnet.
  • Aus dem Vorhergehenden folgt, dass die erste Ortsauflösung nur so hoch sein muss, wie es für die Positionsbestimmung des auszuwählenden Bildbereiches notwendig ist, der als Messgebiet für die nachfolgende Messung mittels der hochauflösenden Sonde f dienen soll. Die mittels der Sonde f erzielte zweite Ortsauflösung muss dagegen so groß sein, dass sie die Bestimmung des lokalen Kristallgitterzustandes mit der gewünschten Genauigkeit gestattet.
  • Mit Bezug auf 2 sind in einer durch schnelles Abschrecken verzogenen Probe a aus einem Kohlenstoffstahl die örtlich auftretenden Kristallgitterspannungen in den Ferritbereichen mit einer lokalen Auflösung von 0,5 Mikrometer in einem Rasterelektronenmikroskop zu bestimmen.
  • Analog zum Vorgehen gemäß Beispiel 1 werden einzelne punktförmige Bereiche der Probe a mit dem Primärelektronenstrahl b bestrahlt, wodurch Rückstreuelektronen c in einen Raumwinkel-Bereich ausgestrahlt werden. Die Rückstreuelektronen c treffen auf den mit einem Leuchtstoff versehenen durchsichtigen Schirm d auf, hinter dem sich eine Kamera e befindet, mit deren Hilfe unter Nutzung von bekannter Software und einem Rechner die auf dem Schirm erzeugte Intensitätsverteilung auf einem Display dargestellt wird.
  • Hinsichtlich der mit dem Schirm d bzw. dem Display erzielbaren Auflösung und der Auswahl des Messgebietes für die hochauflösende Messung der Dichte der Rückstreuelektronen gilt das in Beispiel 1 Gesagte entsprechend. Im Unterschied zu Beispiel 1 ist jedoch der Schirm d mit einer elektronendurchlässigen Öffnung versehen, die durch Bewegen des Schirms mit Hilfe eines Antriebes im Bereich der zu vermessenden Beugungsbänder/Kikuchi-Linien positioniert werden kann. Der örtliche Dichteverlauf der durch die genannte Öffnung hindurchtretenden Rückstreuelektronen g wird mit einer Sonde f aufgezeichnet, die zwischen dem Schirm d und der Kamera e hinter der elektronendurchlässigen Öffnung angeordnet ist. Die Sonde f trägt an ihrem einen Ende eine für Rückstreuelektronen empfindliche Halbleiterschicht von 10 nm Durchmesser und weist einen Antrieb auf, der eine Positionierung der Sonde f innerhalb des Messgebietes mit einer entsprechenden Genauigkeit ermöglicht.
  • Das von der Sonde f kommende Signal wird rechentechnisch in an sich bekannter Weise verarbeitet und mit einem der bekannte Algorithmen so ausgewertet, dass das Dichteprofil der Rückstreulelektronen erhalten wird. Aus diesem wird in bekannter Weise die Kristallgitterdehnung oder -stauchung und daraus die Gitterspannung berechnet.

Claims (5)

  1. Verfahren zum Bestimmen des lokalen Kristallgitterzustandes von Stoffen aus dem örtlichen Verlauf der Dichte der Rückstreuelektronen, die bei Bestrahlung eines vorgegebenen Stoffbereichs mit Elektronen entstehen, bei dem a1) mit einer ersten Ortsauflösung die Rückstreuelektronen-Dichte in einem vorgegebenen Raumwinkel-Bereich ermittelt wird, in dem infolge der Elektronenbeugung am Kristallgitter örtliche Unterschiede der Rückstreuelektronen-Dichte existieren, die für den lokalen Kristallgitterzustand des bestrahlten Stoffbereichs charakteristisch sind, und a2) anhand der Rückstreuelektronen-Dichte mit einer durch die erste Ortsauflösung limitierten Genauigkeit ein Bildbereich ausgewählt und die Position mindestens eines Messgebietes bestimmt wird, in dem für den Kristallgitterzustand charakteristische Variationen der Rückstreuelektronen-Dichte existieren, b) mit einer zweiten Ortsauflösung, die höher als die erste Ortsauflösung ist, die Rückstreuelektronen-Dichte in dem mindestens einen Messgebiet, das anhand des ausgewählten Bildbereichs bestimmt wurde, ermittelt und daraus in an sich bekannter Weise anhand von Referenzwerten der lokale Kristallgitterzustand bestimmt wird, wobei die erste Ortsauflösung nur so hoch ist, wie es für die Positionsbestimmung der genannten Messgebiete notwendig ist, und die zweite Ortsauflösung so groß ist, dass sie die Bestimmung des lokalen Kristallgitterzustandes mit einer vorgebbaren Messgenauigkeit gestattet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Rückstreuelektronen-Dichte in dem mindestens einen Messgebiet senkrecht oder schräg zu mindestens einem als Beugungsband bezeichneten örtlichen Maximum der Rückstreuelektronen-Dichte ermittelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Rückstreuelektronen-Dichte für mindestens zwei sich kreuzende Beugungsbänder ermittelt und daraus der Kreuzungswinkel bestimmt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von mindestens einer beweglichen, mit Antrieb versehenen elektronenempfindlichen Sonde für die mit der zweiten Ortsauflösung erfolgende Erfassung der Rückstreuelektronen-Dichte.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von jeweils mindestens einer beweglichen, mit Antrieb versehenen elektronenempfindlichen Sonde für die mit der ersten und der zweiten Ortsauflösung erfolgende Erfassung der Rückstreuelektronen-Dichte.
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