-
Inhaltsangabe
-
Beschrieben
wird eine Anordnung, vorzugsweise für die Anwendung in Luftfahrzeugen
des Luftsports, die bei einem Unfallereignis autonom dazu in der
Lage ist, eine Unfallmeldung und die Position an welcher sich das
Unfallereignis zugetragen hat, an einen Empfänger zu übermitteln.
-
Eine
in der Anmeldung beschriebene Anordnung nutzt in vorteilhafter Weise
die an Bord von Sportflugzeugen üblicherweise
zur Ermittlung der aktuellen Position, des aktuellen Kurses und
der aktuellen Geschwindigkeit vorhandene Ausrüstung, um die Position eines
Unfalls an einen oder mehrere Empfänger zu übermitteln. Preisgünstige,
handelsübliche Handgeräte bieten
sich zur Erfassung von Positions- und Bewegungsinformationen ebenfalls
an und können
in gleicher Weise an die beschriebene Anordnung angeschlossen werden.
Als Sendeempfänger zur
Kommunikation mit einem Empfänger
der Nachricht, dienen preisgünstige
und zuverlässige
Sendeempfänger
für Mobilfunknetze.
Zusammen mit einem Detektor zur Erkennung eines Unfalls verbindet
die der Anmeldung zugrunde liegende Anordnung alle Komponenten zu
einem preisgünstigen,
zuverlässigen
und automatischen Notrufsystem.
-
Hilfe
herbei rufen sollen. Zu diesem Zweck wurde z.B. das Satellitensystem
SARSAT installiert.
-
Das
im Notfall aufzufindende Luftfahrzeug, muß mit einem Notsender, der üblicherweise
als ELT (Emergency Locator Transmitter) bezeichnet wird, ausgestattet
sein. Dieser ELT ist üblicherweise
mit einem Erschütterungssensor,
einem Sendegerät
und einer Steuerelektronik ausgestattet. Solche Notsender sind robust
aufgebaute Geräte
mit autonomer Stromversorgung und werden an geeigneter Stelle im
LFZ eingebaut. Bei einem Unfall schaltet sich der Sender automatisch
ein und strahlt ein ungerichtetes Funksignal (Bakensignal) auf einer
oder mehreren dafür
vorgesehenen Frequenzen aus. Zur Lokalisierung der Position des
verunfallten LFZ wird der Dopplereffekt herangezogen, der eine Peilung
vom Satelliten aus ermöglicht.
-
Zur
sicheren Lokalisierung des Unfallorts ist es also notwendig, daß der ELT
lange genug sendet, bis eine eindeutige Lokalisierung durch das
SARSAT-System erfolgt ist. Entsprechend groß müssen Sendeleistung und Kapazität der Batterien
ausgelegt sein.
-
Leider
verursachen jedes Jahr fehl ausgelöste Notsignale, einen hohen,
aber in den meisten Fällen
unnützen
Arbeitsaufwand und den absolut unnötigen Einsatz von SAR-Mitteln
ersten Grades (i.d.R. Hubschrauber samt Besatzung).
-
Wegen
dieser häufigen
Fehlalarme erfolgt mittlerweile vor dem Einsatz primärer Rettungsmittel (Hubschrauber
mit Rettungsgerät,
Rettungsmannschaft und Notarzt) eine Plausibilitätsprüfung der Meldung auf anderen
Wegen, was im Ernstfall zu erheblichen Zeitverlusten mit möglichen
schwerwiegenden Konsequenzen für
den Verunfallten führt.
-
Die
der Anmeldung zugrundeliegende Anordnung verbessert das bisherige
Verfahren, indem sie die Notmeldung zielgerichtet an einen oder
mehrere vorher festgelegte Empfänger
absendet.
-
Bei
der beschriebenen Anordnung besteht außerdem die Möglichkeit,
die empfangene Notmeldung auf Plausibilität hin zu überprüfen, bevor es zur Auslösung eines
kostspieligen Rettungseinsatzes kommt. Zu diesem Zweck stellt die
beschriebene Anordnung die Möglichkeit
zur Fernabfrage der aktuellen Position, des Kurses und der Geschwindigkeit des
fraglichen Luftfahrzeuges bereit. Eine Rettungsaktion wird vom Empfänger der
Notmeldung dann ausgelöst,
wenn auf Grund der Zusammenhänge
von einem tatsächlichen
Unfall auszugehen ist. Vorteilhaft ist darüber hinaus, daß in der
Notmeldung die genaue Position des Unfallortes enthalten ist.
-
Die
der Anmeldung zugrundeliegende Anordnung nutzt vorzugsweise Mobilfunknetze
zur Übermittlung
von Notmeldungen, indem sie einen Notruf samt Positionsangabe und
weitere Daten vom Unfallort zielgerichtet an einen oder mehrere
Empfänger übermittelt.
Empfänger
des Notrufs kann jede Person oder Einrichtung mit einem anwählbaren
Telefon sein.
-
Finden
diese Flüge
insbesondere in Ländern mit
flächendeckenden
Mobilfunknetzen statt, bietet es sich an, die bestehenden Netze
zur Übermittlung der
Notmeldung zu nutzen.
-
Ziel
des in der Anmeldung beschriebenen Systems ist es dem Luftsportler
ein preisgünstiges, zweckdienliches
und zuverlässiges
Notrufsystem bereitzustellen, das im Notfall automatisch Hilfe herbeiruft.
Fehlalarme, die aufwändige
Such- und Rettungsaktionen auslösen,
sollen vermieden werden.
-
1 zeigt
die prinzipielle Anordnung und ihre Komponenten.
-
EP 0 809 117 A2 beschreibt
beispielhaft ein solches System, das alle notwendigen Funktionen, wie
Empfänger
für Positionsdaten,
Sensor zur Unfallerkennung, Datenaufbereitung und Sendeempfänger für das Mobilfunknetz
in einer Einheit zusammenfaßt.
-
Die
Anmeldung bezieht sich auf einen Teil (1) eines solchen
Systems. Sie bezieht sich auf ein zentrales Steuergerät (2)
und ein Steuerprogramm (4), welches die Informationen einer
Vorrichtung zur Erkennung eines Unfallereignisses (Crash-Detektor) (5)
und einer weiteren Vorrichtung zur Erkennung von Positions- und
weiterer Bewegungsdaten (6) auswertet, einen Notruf autonom
erzeugt und diesen über eine
Sendeeinrichtung (7) an einen oder mehrere Empfänger (9) übermittelt.
-
Die
Positions- und Bewegungsinformationen werden aus dem bordseits bereits
vorhandenen Positionsempfänger
(6) herangezogen, was somit keine zusätzlichen Kosten verursacht.
Als Sendevorrichtung (7) dient ein handelsüblicher,
preisgünstiger Sendeempfänger für Mobilfunknetze
(Handy), was zu einem weiteren Kostenvorteil führt. Durch die in der Anmeldung
beschriebene Anordnung werden alle Komponenten zu einem preisgünstigen,
automatischen Notrufsystem (8) verknüpft.
-
Die
Komponenten zur Erkennung eines Unfalls (5), zur Steuerung
(2) und zum Versenden (7) der Notmeldung sind
durch einen entsprechend robusten Aufbau in der Lage, das zu meldende
Unfallereignis zu überstehen.
-
Die
der Anmeldung zugrundeliegende Anordnung besteht aus einer Steuerung
(1), die in der Lage ist, Informationen von (5)
und (6) zu erfassen und zu verarbeiten, einen Notruf zu
erzeugen und einen Sendeempfänger
(7) zu steuern. Die Information über das Unfallereignis wird
von einer Baugruppe (5) erzeugt und bereitgestellt, Position,
Kurs und Geschwindigkeit des Luftfahrzeuges werden von einer weiteren
Baugruppe (6) erzeugt und bereitgestellt.
-
Daten über Position,
Kurs und Geschwindigkeit werden von (6) fortlaufend erfaßt, auf
Gültigkeit überprüft und von
(2) solange im Speicher (3) abgelegt, bis neue,
gültige
Daten von (6) zur Verfügung stehen.
Werden die Daten von (6) als ungültig gekennzeichnet, so werden
im Falle eines von (5) erkannten Unfalls die jeweils zuletzt
gültigen
Daten im Speicher (3) zur Erzeugung der Notmeldung herangezogen.
-
Das
Steuerprogramm (4) der beschriebenen Anordnung (1)
ermöglicht
es auch, daß die
Positions- und Bewegungsdaten in (6) von dem Sendeempfänger (9)
abgefragt werden, an welchen die Notmeldung gerichtet wurde. Auf
diese Weise kann der Empfänger
der Notmeldung (9) ein zweites Mal oder mehrfach die Position,
Kurs und Geschwindigkeit des fraglichen Luftfahrzeugs abfragen und
sich so ein Bild über
die aktuelle Situation des Luftfahrzeuges, das mit (8)
ausgerüstet
ist, machen.
-
Diese
Möglichkeit
kann unabhängig
von einem Unfallereignis dazu dienen, die aktuelle Position und
weitere Daten des Luftfahrzeuges abzufragen. (z.B. bei Wettbewerben) Für größtmögliche Sicherheit
bei der Übertragung
der Informationen wird das Short Message Service-Protokoll (SMS)
verwendet, welches von allen Mobilfunknetzbetreibern unterstützt wird.
Vorteilhaft hierbei ist, daß der
Adressat der Notmeldung sein Empfangsgerät (9) nicht notwendigerweise
eingeschaltet haben muß oder
sich im Empfangsbereich einer Mobilfunkbasisstation aushalten muß. Eine
SMS geht nicht verloren, sondern bleibt solange beim Diensteanbieter
gespeichert, bis sie zuverlässig
zugestellt werden konnte. Darüber
hinaus ist eine automatische Bestätigung (Quittung) an den Absender,
daß die
Nachricht korrekt zugestellt wurde, möglich. Im Falle, daß der erste Adressat
nicht erreicht werden konnte, kann die Notmeldung ggf. an weitere
zuvor programmierte Empfänger
(9) versandt werden.
-
Um
Fehlalarme möglichst
zu vermeiden, wird nach Auslösung
des Crash-Detektors (5) durch ein mögliches Unfallereignis, zunächst die
Geschwindigkeitsinformation eines bordseitigig vorhandenen Positionsempfängers (6)
ausgewertet, um die Plausibilität
des erkannten Zustands zu überprüfen. Zur
Erfassung der Geschwindigkeitsinformation kann hier wahlweise die
Information aus (6) oder die Geschwindigkeitsinformation
(Staudruck) aus dem pneumatischen System (11) des Luftfahrzeugs
herangezogen werden. Wird hierbei eine Fluggeschwindigkeit festgestellt,
die sich innerhalb von Grenzen befindet, die von (2) und
(4) als „normal" gewertet werden,
wird von der Aussendung einer Notmeldung abgesehen.
-
In
jedem Fall wird, bevor eine Notmeldung versandt wird, ein Voralarm
erzeugt, der einen Voralarmgeber (15) betätigt, durch
den der Luftfahrzeugführer
in geeigneter Weise auf die unmittelbar bevorstehende Aussendung
einer Notmeldung hingewiesen wird. Die rechtzeitige und absichtliche
Betätigung
eines Rückstellknopfes
(13), der in Reichweite angebracht ist, unterbindet das
Aussenden der Notmeldung und dient so zur weiteren Sicherheit gegen Fehlalarme.