DE102004005714A1 - Verfahren zur Datenübertragung - Google Patents

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DE102004005714A1
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Martin Dr. Döttling
Bernhard Raaf
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung über einen Datenübertragungskanal (CH2) in einem Kommunikationsnetz (CN), der zwischen einem Sender (S) und einem Empfänger (R) zur drahtlosen Übertragung zur Verfügung gestellt wird und bei dem die Datenübertragung unter Berücksichtigung der Kanalqualität erfolgt, und zwar so, dass eine möglichst aktuelle Kanalqualitätsinformation beim Sender vorliegt, ohne dass Kanalqualitätsinformationen unnötig übermittelt würden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung über einen Datenübertragungskanal in einem Kommunikationsnetz, der zwischen einem Sender und einem Empfänger über eine Funkstrecke zur Verfügung gestellt wird.
  • Die Leistungsfähigkeit einer Datenübertragung von einem Sender zu einem Empfänger hängt maßgeblich davon ab, dass zum richtigen Zeitpunkt aktuelle Informationen bezüglich der Übertragungsqualität des verwendeten Datenübertragungskanals am Sender vorhanden sind. Nur dann kann der Sender Sendeparameter für die zu sendenden Daten an die aktuelle Situation anpassen, um zufriedenstellende Übertragungsergebnisse zu erzielen. Als Sendeparametern wird beispielsweise Sendeleistung oder Modulation oder Kodierungsschema angesehen. Die aktuelle Information bezüglich der Übertragungsqualität wird aus sogenannten "Kanalmessungen" oder "Kanalschätzungen" gewonnen.
  • Die Problematik wird im Folgenden an einem Beispiel aus dem UMTS Standard geschildert (UMTS: Universal Mobile Telecommunication System). Für Begriffsklärungen sei auf die Figurenbeschreibung verwiesen.
  • Für UMTS wurde eine paketweise Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung für einen gemeinsam benutzten Kanal vorgeschlagen, das sogenannte HSDPA (Highspeed Downlink Packet Access). Der Empfänger ist hierbei ein Terminal, der Sender eine Basisstation. Dieser HSDPA-Standard sieht eine langsame Signalisierung von Steuerinformationen durch höhere Schichten des OSI- Schichtenmodell vor (OSI: Open System Interconnection), welche die Kanalmessungen für HSDPA steuern. Als Steuerinformationen für diese Kanalmessungen werden hauptsächlich die zeitliche Rate der Messungen, der zeitliche Offset (Verschiebung) bezüglich einer Referenz und die Anzahl der Wiederholungen bei der Übertragung eines Messwertes herangezogen. Dies bedeutet, dass nach dem Aufbau einer Funkverbindung bzw. "Radiolink" mit fester Rate Messungen durchgeführt werden, unabhängig davon, ob und wann tatsächlich Daten auf dem für HSDPA eingerichteten gemeinsamen Abwärtsverbindungsdatenkanal HSDSCH (Highspeed Downlink Shared Channel) geschickt werden. Daher werden einerseits unter Umständen viele unnötige Messungen durchgeführt, andererseits kann zum Zeitpunkt einer tatsächlichen Paketdatenübertragung, dem sogenannten "Packetcall" keine aktuelle Messung vorliegen. Eine Paketdatenübertragung kann hierbei aus mehreren einzelnen Packet calls bestehen, die jeweils wieder aus mehreren einzelnen Datenpaketen bestehen können.
  • Als Abhilfe wurde bisher vorgeschlagen, zusätzliche Informationen über den Zustand des Funkkanals aus der Leistungsregelung zu entnehmen. Allerdings ist dies für den Fall, dass sich das Terminal im sogenannten weichen Übergabemodus bzw. "Softhandover" befindet, nicht möglich, da sich Probleme mit der Leistungsregelung ergeben. Unter "Softhandover" wird ein Zustand verstanden, bei dem ein Terminal mit mehreren Basisstationen verbunden ist. Dabei wird die Leistung so geregelt, dass die Mobilstation bzw. das Terminal die gesendeten Daten unter Zuhilfenahme der empfangenen Signale aller Basisstationen korrekt empfangen kann. Das bedeutet aber im allgemeinen nicht, dass das Terminal das Signal der bestimmten Basisstation welche die HSDPA Daten aussendet korrekt empfangt. Da die HSDPA Datenpakete nur von dieser einen Basisstation zu der Mobilstation gesendet werden, liefert die Leistungsregelung die für einen Satz von Basisstationen optimiert ist keine zufriedenstellenden zusätzlichen Informationen. Daher wurden zur Lösung des Problems aktueller Kanalinformationsdaten folgende Vorschläge gemacht:
    • 1. Eine sogenannte aktivitätsbasierte Kanalqualitätinformations-Rückmeldung (Activity based-CQI Feedback, CQI: Channel Quality Information). Hierbei wird die Rate der zyklischen Messungen dann erhöht, sobald am Endgerät bzw. Terminal festgestellt wird, dass Daten gesendet werden. Bei einer Paketdatenübertragung gemäß HSDPA kann insbesondere mit jeder Rückmeldung, dass ein empfangenes Paket decodiert werden konnte oder nicht eine zusätzliche Kanalinformationsnachricht CQI gesendet werden. Diese Rückmeldung kann beispielsweise ein sogenanntes "ACK"(Acknowledgement) bzw. "NAK" ("No Acknowledgement") sein. Da eine Verzögerungszeit zwischen der Feststellung von Datenaktivität am Terminal, der Durchführung und Übertragung der Messung und dem Empfang und Auswertung der Messung im Sender, also der Basisstation vorliegt, führt dies nachteilhafterweise dazu, dass für jede Paketdatenübertragung die ersten Pakete ohne aktuelle Kanalinformationsnachricht bzw. Kanalmessung übertragen werden müssen. Weiterhin werden während einer aktiven Datenübertragung durch die erhöhte Senderate für die Kanalinformationsnachricht unter Umständen unnötig viele Kanalinformationsnachrichten geschickt, wodurch unnötig Interferenz in Aufwärtsrichtung erzeugt wird.
    • 2. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nach Erhalt eines NAK eine zusätzlich Kanalinformationsnachricht zu senden. Hier treten die gleichen Nachteile wie oben beschrieben auf.
    • 3. Als weitere Option wurde vorgeschlagen, eine Kanalinformationsnachricht gezielt anzufordern. Damit lässt sich zwar das Problem einer fehlenden aktuellen Information zu Beginn einer Datenübertragung lösen, allerdings führt die explizite Signalisierung auf dem HS-SCCH, dem Kontrollkanal für HSDPA zu einer zusätzlichen Belegung von Ressourcen im Abwärtsrichtung. Auch ist es nachteilig, dass durch den expliziten Anforderungsvorgang eine verzögerte Erstaussendung des ersten Pakets einer Paketdatenübertragung erfolgt.
    • 4. Ein weiteres Verfahren besteht darin, dass das Terminal genau dann eine zusätzlich Kanalinformationsnachricht schickt, wenn das Terminal beispielsweise bei der Decodierung feststellt, dass das gerade angewandte Codierungs- oder Modulationsschema zu gut oder zu schlecht ist. Dieses Verfahren stellt für bereits aktive Datenverbindungen sicher, dass Kanalinformationsnachrichten genau dann und immer dann erfolgen, wenn sie benötigt werden. Ein Nachteil daran ist aber, dass der Empfänger dieser Kanalinformationsnachrichten, also bei HSDPA die Basisstation, die Zeitpunkte, zu welchen die Kanalinformationsnachrichten geschickt wurden, nicht kennt. Dadurch wird die Detektion und das Decodieren dieser Meldungen erschwert.
  • Zusammenfassend ist also der gemeinsame Nachteil all dieser Verfahren, dass nicht gleichzeitig eine aktuelle Kanalinformation vorliegt und ressourcenschonend gearbeitet wird.
  • Ausgehen von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Datenübertragung anzugeben, bei dem eine aktuelle Kanalqualitätsinformation bei minimierter Ressourcenbelegung gewährleistet wird.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1,4 und 5, ferner durch ein Terminal nach Anspruch 17, eine Basisstation nach Anspruch 18 und ein Kommunikationsnetz nach Anspruch 19 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
  • Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass eine möglichst aktuelle Kanalqualitätsinformation beim Sender vorliegt, ohne dass Kanalqualitätsinformationen unnötig übermittelt würden.
  • Dabei wird in einer ersten Alternative bei einem Verfahren zur drahtlosen Datenübertragung zwischen einem Sender und einem Empfänger in einem Kommunikationssystem ein drahtloser Datenübertragungskanal bereitgestellt. Damit der Sender die Daten angepasst an die aktuelle Kanalqualität des Datenübertragungskanals senden kann, wird vom Empfänger an den Sender wiederholt eine Kanalqualitätsinformation übertragen. Der Empfänger oder der Sender stellt einen Aktivitätszustand der Datenübertragung fest, also beispielsweise ob aktuell Daten übermittelt werden oder deren Übermittlung signalisiert wird oder ob keine Daten übermittelt werden und auch kein Ankommen von Daten signalisiert wird.
  • Weiterhin wird der zeitliche Abstand zu einer vorhergehenden Übermittlung ermittelt.
  • Wenn dieser zeitliche Abstand einen bestimmten ersten Zeitabstand überschreitet und gleichzeitig ein bestimmter Aktivitätszustand, insbesondere der Beginn oder das Vorliegen einer Datenübertragung, vorliegt, dann wird vom Empfänger eine Kanalinformationsnachricht an den Empfänger übermittelt.
  • Durch das Überschreiten des ersten Zeitabstandes zu einer anderen Übermittlung wird sichergestellt, dass nicht unnötig viele Kanalinformationsnachrichten übermittelt werden.
  • Weiterhin hat ein derartiges Verfahren auch den Vorteil, dass der Zeitpunkt, an dem eine weitere Kanalqualitätsinformation übermittelt wird und so beim Sender eintrifft, dem Sender zumindest ungefähr bekannt ist, da dieser Zeitpunkt mit einer Aktion des Senders, nämlich beispielsweise dem Beginn einer Datenübertragung korreliert.
  • In der ersten Alternative stellt der erste zeitliche Abstand stellt einen maximalen Abstand dar, bei dessen Überschreiten die Übermittlung einer weiteren Kanalqualitätsinformation erfolgt.
  • Alternativ zu einer Festlegung eines zeitlichen Mindestabstandes kann festgelegt werden, dass das Übermitteln der weiteren Kanalqualitätsinformation erst dann erfolgt, wenn der festgelegte Aktivitätszustand bereits n-mal vorgelegen hat. Dies hat den Vorteil, dass die Anzahl der übermittelten Kanalqualitätsinformation angepasst daran, ob Datenübertragungen stattfinden oder nicht verringert werden kann.
  • Eine weitere Alternative besteht darin, bei der Übermittlung zeitlich darauf abzustellen, dass keine Kollisionen zwischen einzelnen Übertragungen von Kanalqualitätsinformation auftreten.
  • Auch so kann die Anzahl der übermittelten Nachrichten mit Kanalqualitätsinformation an die Übertragungssituation angepasst reduziert werden. Weiterhin hat diese Alternative den Vorteil, dass kein zeitlicher Mindestabstand ermittelt werden oder festgelegt werden muss.
  • Die Datenübertragung kann insbesondere paketweise oder bei einer leitungsvermittelten Verbindung diskontinuierlich erfolgen. Bei derartigen Datenübertragungen kann die Qualität leicht stufenweise eingestellt werden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es sich bei dem Kommunikationsnetz um ein Mobilfunknetz insbesondere nach dem UMTS Standard handeln. Beim Sender kann es sich um eine feststehende Basisstation und beim Empfänger um ein mobiles Terminal handeln. Insbesondere lässt sich ein derartiges Datenübertragungsverfahren bei HSDPA anwenden.
  • Ebenso kann das Terminal den Sender darstellen und die Basisstation den Empfänger. Dieses Datenübertragungsverfahren lässt sich dann insbesondere auf eine Hochgeschwindigkeitsübertragung in Aufwärtsrichtung vom Terminal zur Basisstation, beispielsweise HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) bzw. EUDCH (Enhanced Uplink Dedicated CHannel) anwenden.
  • Um das Übermitteln an den Aktivitätszustand der Datenübertragung anzupassen, kann der ersten Zeitabstand in Abhängigkeit vom Aktivitätszustand festgelegt werden. Insbesondere sind verschiedene Aktivitätszustände für den Beginn einer Datenübertragung und einer laufenden Datenübertragung und keiner "aktiven" Datenübertragung vorgesehen. Aktiv bedeutet hierbei, dass nicht ausschließlich Kontrolldaten sondern auch Nutzdaten übertragen werden.
  • Wenn keine aktive Datenverbindung vorgesehen ist, wird ein bestimmter erster Zeit abstand gewählt. Dann kann dieser erste Zeitabstand beim Beginn einer Datenübertragung herabgesetzt werden, damit zunächst aktuelle Kanalqualitätsinformationen beim Sender vorliegen.
  • Ist dann die Datenübertragung im Gange, kann dieser erste Zeitabstand heraufgesetzt werden, um nach der Datenübertragung wieder auf den eingangs genannten, noch größeren Wert weiter heraufgesetzt zu werden.
  • Insbesondere kann auch ein wiederholtes, insbesondere zyklisches Übermitteln von Kanalqualitätsinformation zu bestimmten Zeitpunkten vorgesehen sein, dem weitere, durch obige Bedingungen definierte Messungen hinzugefügt werden. Der Zeitpunkt für diese wiederholten, insbesondere zyklischen Messungen kann vom Kommunikationsnetz vorgegeben sein, wodurch sich etwa unnötige Interferenzen zwischen Empfängern, insbesondere Terminals, vermeiden lassen.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird, falls der zeitliche Abstand zur vorhergehenden Übermittlung den ersten Zeitabstand überschreitet, der zeitliche Abstand zu einer nachfolgenden Übermittlung, deren Zeitpunkt bereits bekannt ist, also Übermittlungen zu vorbestimmten Zeitpunkten, ermittelt. Nur falls auch dieser zeitliche Abstand einen festgelegten zweiten Zeitabstand überschreitet, wird eine weitere Übermittlung von Kanalqualitätsinformationen durchgeführt.
  • Auch dieser zweite Zeitabstand kann in Abhängigkeit vom Aktivitätszustand der Datenübertragung festgelegt werden.
  • Ein drahtloser Datenübertragungskanal kann durch eine Funkverbindung oder auch eine optische Übertragung gebildet werden.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Terminal und eine Basisstation sowie ein Kommunikationsnetz, mit denen bzw. durch die dieses Verfahren durchgeführt wird.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen erklärt, welche teilweise auch in den Figuren dargestellt sind:
  • 1 zeigt die schematische Beziehung zwischen Sender, Empfänger und Netzwerk;
  • 2 zeigt den zeitlichen Ablauf von Übermittlungen der Kanalqualitätsinformation und Datenübertragung;
  • 3 zeigt den zeitlichen Ablauf einer Signalisierung bei HSDPA.
  • 4 zeigt den zeitlichen Ablauf der Übermittlung von Kanalqualitätsinformation, wenn nur jede n-te Kanalqualitätsinformation übermittelt wird.
  • Vor einer detaillierten Darstellung der Figuren sollen zunächst verwendete Begriffe geklärt werden:
    Bei einem Kommunikationssystem oder Kommunikationsnetzwerk handelt es sich um eine Struktur zum Austausch von Daten. Es kann sich hierbei beispielsweise um ein zellulares Mobilfunknetzwerk handeln, wie etwa das GSM-Netzwerk (Global System of Mobile Communications) oder das UMTS-Netzwerk (Universal Mobile Telecommunications System). Ein Kommunikationsnetz umfasst zumindest zwei Verbindungsknoten, es fallen also auch sogenannte "Punkt zu Punkt" Verbindungen unter diesen Begriff.
  • In einem Kommunikationssystem sind allgemein Terminals und Basisstationen vorgesehen, die über eine Funkschnittstelle miteinander in Verbindung treten. Im UMTS weist das Kommuni kationssystem oder Funkübertragungsnetzwerk zumindest Basisstationen, hier auch NodeB genannt, sowie Radio Netzwerk Steuerungseinheiten bzw. Radio Network Controller (RNC) zum Verbinden der einzelnen Basis-stationen auf. Das terrestrische Radio Zugriffsnetz bzw. "Universal Terrestrial Radio Access Network" UTRAN ist der funktechnische Teil eines UMTS-Netzes, in dem beispielsweise auch die Funkschnittstelle zur Verfügung gestellt wird. Eine Funkschnittstelle ist stets genormt und definiert die Gesamtheit der physikalischen und protokollarischen Festlegungen für den Datenaustausch, beispielsweise das Modulationsverfahren, die Bandbreite, den Frequenzhub, Zugangsverfahren, Sicherungsprozeduren oder auch Vermittlungstechniken. Das UTRAN umfasst also zumindest Basisstationen sowie zumindest einen RNC.
  • Eine Basisstation ist eine zentrale Einheit in einem Kommunikationsnetzwerk, die im Falle eines zellulären Mobilfunknetzwerks Terminals oder Kommunikationsendgeräte innerhalb einer Zelle des Mobilfunknetzwerks über einen oder mehrere Funkkanäle bedient. Die Basisstation stellt die Luftschnittstelle zwischen Basisstation und Terminal bereit. Sie übernimmt die Abwicklung des Funkbetriebs mit den mobilen Teilnehmern und überwacht die physikalische Funkverbindung. Darüber hinaus überträgt sie die Nutz- und Statusnachrichten an die Terminals. Die Basisstation hat keine Vermittlungsfunktion, sondern lediglich eine Versorgungsfunktion. Eine Basisstation umfasst zumindest eine Sende/Empfangseinheit.
  • Ein Terminal kann ein beliebiges Kommunikationsendgerät sein, über das ein Benutzer in einem Kommunikationssystem kommuniziert. Es fallen beispielsweise Mobilfunkendgeräte wie Mobiltelefone oder tragbare Computer mit einem Funkmodul darunter. Ein Terminal wird oft auch als "Mobilstation" (MS) oder in UMTS "User Equipment" (UE) bezeichnet.
  • Im Mobilfunk wird zwischen zwei Verbindungsrichtungen unterschieden. Die Abwärtsverbindung bzw. "Downlink" (DL) bezeichnet die Übertragungsrichtung von der Basisstation zum Terminal. Die Aufwärtsverbindung bzw. "Uplink" (UL) bezeichnet die entgegengesetzte Übertragungsrichtung vom Terminal zur Basisstation.
  • In Breitbandübertragungssystemen, wie beispielsweise einem UMTS-Mobilfunknetz ist ein Kanal ein Teilbereich einer zur Verfügung stehenden Gesamtübertragungskapazität. Als Funkkanal wird im Rahmen dieser Anmeldung ein drahtloser Kommunikationsweg bezeichnet.
  • In einem Mobilfunksystem, beispielsweise UMTS, gibt es für die Übertragung von Daten zwei Arten von physikalischen Kanälen: festzugeordnete Kanäle bzw. "Dedicated Channels" und gemeinsam benutzte bzw. "Common Channels". Bei den Dedicated Channels wird eine physikalische Ressource nur für die Übertragung von Informationen für ein bestimmtes Terminal reserviert. Bei den Common Channels können Informationen übertragen werden, die für alle Terminals gedacht sind, beispielsweise der primäre gemeinsame physikalische Steuerungskanal bzw. "Primary Common Control Physical Channel" (P-CCPCH) im Downlink, oder aber alle Terminals teilen sich eine physikalische Ressource. Dies ist der Fall beim HS-PDSCH, über den an ein Terminal in Abhängigkeit von der Verbindungsqualität zu dem Terminal Daten gesendet werden.
  • In Mobilfunksystemen wie beispielsweise UMTS sind neben leitungsvermittelten bzw. "circuit switched" Diensten, bei denen eine Verbindung während ihrer Zeitdauer fest allokiert ist, auch paketorientierte bzw. "packet switched" Dienste vorgese hen. Leitungsvermittelte Dienste können auch diskontinuierlich durchgeführt werden.
  • In 1 ist ein Sender S und ein Empfänger R in einem Kommunikationssystem CN zu sehen. Der Sender S sendet Daten zum Empfänger R über eine erste Kanalverbindung CH1. Der Empfänger R kann zum Sender S Daten über eine zweite Kanalverbindung CH2 senden.
  • Der Sender S kann beispielsweise eine Basisstation sein, der Empfänger R ein Terminal. Bei dem Kommunikationsnetzsystem kann es sich beispielsweise um ein System gemäß dem UMTS, dem GSM oder anderen Standards handeln. Die erste Kanalverbindung CH1 kann mehrere Kanäle umfassen, beispielsweise einen Datenübertragungskanal zur Übertragung von Nutzdaten bzw. "load bits" sowie einen Kontrollkanal zur Übertragung von Kontrollinformationen. Die zweite Kanalverbindung CH2 kann nur einen Kontrollkanal umfassen oder auch wie die erste Kanalverbindung CH1 aus einem Kontrollkanal und einem Datenübertragungskanal bestehen.
  • Für eine Übertragung von Nutzdaten über den Datenübertragungskanal der ersten Kanalverbindung CH1 vom Sender zum Empfänger ist es wichtig, dass die Kanalqualität dieses Datenübertragungskanals bekannt ist. Dazu ermittelt der Empfänger, also beispielsweise das Terminal, aus Daten der ersten Kanalverbindung eine Kanalqualitätsinformation bzw. "channel quality information" CQI.
  • Der Empfänger R kann diese Kanalqualitätsinformation auch aus Daten von allgemeinen Kontrollkanälen ermitteln. Im Falle von HSDPA würde es sich hierbei beispielsweise um den allgemeinen Pilotkanal CPICH (Common Pilot Channel) handeln.
  • Diese Kanalqualitätsinformation oder "Channel Quality Information" CQI wird vom Empfänger R an den Sender S übermittelt, beispielsweise über den Kontrollkanal der zweiten Kanalverbindung CH2.
  • Nun ist es für die Datenübertragung über die erste Kanalverbindung wichtig, dass eine möglichst zeitnahe Kanalqualitätsinformation CQI beim Sender S vorliegt. Gleichzeitig soll nicht unnötig Kanalqualitätsinformation CQI verschickt werden, da dies, wie bereits gesagt, zu Interferenzen führt. Deshalb wird im Rahmen der Erfindung eine zeitliche Abstimmung der Übermittlung dieser Kanalqualitätsinformation CQI vorgeschlagen.
  • In 2 ist ein Beispiel dieser zeitlichen Koordinierung unter der Randbedingung zu sehen, dass es reguläre, vorbestimmte Übermittlungen der Kanalqualitätsinformation CQI gibt. In 2 ist nun eine mit T beschriftete Zeitachse dargestellt, die regulären Übermittlungen CQI-TX finden zu bestimmten Zeitpunkten statt. Es soll nun eine erste Datenübertragung DTX1 stattfinden. Dazu wird ermittelt, ob der zeitliche Abstand t delta zwischen der ersten Datenübertragung DTX1 und einer regulären Übermittlung CQI-TX größer als ein festgelegter erster Zeitabstand ist. Ist dies der Fall, so übermittelt der Sender an den Empfänger zusätzlich die Kanalqualitätsinformation CQI.
  • Allgemein wird überprüft, ob ein zeitlicher Minimalabstand zur vorhergehenden, oder zur nächsten bekannten Messung hin überschritten wird. Dies ist an der zweiten Datenübertragung DTX2 zu sehen, wo der zeitliche Abstand die t delta' zur fol genden Kanalqualitätsinformationsübermittlung CQI-TX festgestellt wird.
  • Eine Datenübertragung kann sich, wie anhand der dritten Datenübertragung DTX3 gezeigt auch über mehrere reguläre Kanalqualitätsinformationsübermittlungen CQI-TX erstrecken. Während der Zeitdauer der Übermittlung wird sichergestellt, dass keine weitere Übermittlung von Kanalqualitätsinformation erfolgt, welche zeitlich zu nahe an regulären Übermittlungen stattfindet.
  • Zur Unterscheidung des Zustandes "Beginn einer Datenübertragung" und "Vorliegen einer Datenübertragung" lässt sich bei einer Paketdatenübertragung oder einer diskontinuierlichen leitunvermittelten Übertragung die Zeitspanne seit dem Zeitpunkt der letzten Übertragung eines Datenpakets oder die Länge der Pause heranziehen. Wenn diese Zeitspanne größer als ein vorgegebener Wert ist, der im folgenden Inaktivitäts-Zeit genannt wird, so bezeichnet dies den "Beginn einer Datenübertragung". Damit ist auch ein Übergangskriterium zwischen beiden Zuständen spezifizierbar.
  • Diese Inaktivitäts-Zeit wird vorzugsweise größer als eine Rundlaufverzögerung bzw. "round trip delay" gewählt. Unter einem round trip delay versteht man die Zeit, die benötigt wird, eine von einem Sender gesendete Nachricht im Empfänger zu dekodieren, dem Sender das Ergebnis dieser Dekodierung mitzuteilen, das der Sender dann auch wieder dekodiert um dann in Abhängigkeit dieses Ergebnisses die Nachricht ein weiteres mal zu senden.
  • Die Wahl der Zeitspanne größer als einen round trip delay hat folgenden Hintergrund: Erfordert das letzte Paket einer Pa ketdatenübertragung bzw. eines "packet calls" aufgrund einer unzureichenden Empfangsqualität mehrere Übertragungen, dann erfolgen diese stets mit einem zeitlichen Abstand, der mindestens einen round trip delay beträgt, da zuvor der Sender des Datenpakets nicht wissen kann, dass das Paket nicht empfangen werden konnte. Wird nun die Zeitspanne größer als ein round trip delay gewählt, dann wird dieser Fall des mehrmals gesendeten Pakets einer Datenübertragung nicht irrtümlich als Beginn einer neuen Datenübertragung bezeichnet. Diese Festlegung kann insbesondere für HARQ (Hybrid Automatic Repeat Request) Verfahren angewendet werden, beispielsweise für HSDPA. Dort beträgt die round trip delay typischer Weise sechs Transmissionszeitintervalle bzw. " transmission time intervals" TTI. Ein TTI legt bei HSDPA ein Zeitintervall fest, innerhalb dessen eine Basisstation an ein Terminal sendet. Der round trip delay hängt wie beschrieben auch von der Reaktionsgeschwindigkeit der Basisstation ab, die im Gegensatz zur Reaktionsgeschwindigkeit der Mobilstation nicht standardisiert ist, sondern von jedem Hersteller je nach den Fähigkeiten der verwendeten Implementierung gewählt werden kann. Daher kann es notwendig sein, die Zeitspanne abhängig vom bei der gerade verwendeten Basisstation zu wählen.
  • Weiterhin sind Terminals vorgesehen, die nicht in jedem Transmissionszeitintervall TTI Daten über HSDPA empfangen können. In diesem Fall wird die Inaktivitäts-Zeit vorzugsweise an den dadurch veränderten round trip delay angepasst.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen auf HSDPA näher erläutert. Die Erfindung ist aber auch beispielsweise bei einem entsprechenden Hochgeschwindigkeitsübertragungsverfahren in Aufwärtsrichtung einzusetzen, beispielsweise einem Verfahren gemäß HSUPA bzw. EUDCH.
  • In 3 ist der zeitliche Ablauf der Signalisierung bei HSDPA zu sehen. In Abwärtsrichtung wird Kontrollinformation auf dem sogenannten gemeinsamen Hochgeschwindigkeitskontrollkanal HS-SCCH bzw. "High-Speed Shared Controll Channel" geschickt. Zwei Zeitschlitze bzw. "Timeslots" später beginnt die Übertragung der eigentlichen Daten bzw. Nutzdaten auf dem zugehörigen Datenübertragungskanal, dem physikalischen Hochgeschwindigkeitsabwärtsverbindungskanal HS-PDSCH bzw. "High-Speed Physical Downlink Shared Channel". Durch einen Pfeil ist angedeutet, wann die zugehörige Rückmeldung AN über korrekte Decodierung (ACK) bzw. die nichtkorrekte Decodierung (NAK) vom Terminal in Aufwärtsrichtung an die Basisstation erfolgt. Diese Bestätigung bzw. Rückmeldung AN ist in der Zeichnung mit einem Laufindex n und durch Schraffur gekennzeichnet. Die Zeitdauer der Messung der Daten für die Kanalqualitätsinformation CQI wird als Messungsperiode MP bezeichnet.
  • Der zweite Pfeil von der Rückmeldung AN, n im HS-DPCCH zum HS-SCCH deutet an, ab welchem Zeitpunkt diese Bestätigung am Sender, also der Basisstation wieder vorliegt und somit eine entsprechende Reaktion auf dem HS-SCCH erfolgen kann. Die Zeitpunkte, ab denen eine Reaktion möglich ist, sind beim HS-PDSCH und HS-SCCH grau hinterlegt.
  • Bei dieser Ausgestaltung werden nun drei unterschiedliche Anlässe für eine Übermittlung der Kanalqualitätsinformation bzw. "CQI-Feedback" verwendet:
    • 1. Vom Kommunikationsnetz vorbestimmte, insbesondere zyklisch wiederkehrende CQI-Feedbacks. Die Vorbestimmung kann insbesondere durch eine zentrale Einheit wie Basisstation
    • oder RNC erfolgen. Eine Vorbestimmung durch die Basisstation hat den Vorteil, dass sich der Funkverkehr insbesondere in Hinblick auf Interferenzen innerhalb einer Funkzelle einfach regeln lässt; bei einer Regelung mit dem RNC kann auch eine Regelung in Hinblick auf mehrere Funkzellen erfolgen.
    • 2. Zusätzliche CQI-Feedbacks bei Beginn einer Datenübertragung
    • 3. Zusätzliche CQI-Feedbacks während einer aktiven Datenübertragung.
  • Für die Anlässe 2 und 3 werden nun nach oben angegebener Maßgabe Zeitabstände definiert, die bestimmen, welchen zeitlichen Abstand CQI-Feedbacks aus diesen Anlässen mindestens zu den zyklischen CQI-Feedbacks haben sollten. Optional kann geregelt werden, dass vorbestimmte CQI-Feedbacks vorrangig übertragen werden. Diese Vorrangigkeit kann beispielsweise durch Abbruch, Verschieben oder ein zeitweiliges Verbot von CQI-Feedbacks gemäß 2. und 3. pauschal geregelt werden. Alternativ kann die Vorrangigkeit in Abhängigkeit von Parametern, die den Datenverkehr betreffen, geregelt werden.
  • In den unterschiedlichen Zuständen können unterschiedliche Bedingungen für die Aussendung von CQI-Feedbacks gewählt werden. Beispielsweise können CQI-Feedbacks zu Beginn einer Datenübertragung unmittelbar gesendet werden, nachdem das Terminal diesen Zustand feststellt, wohingegen ansonsten nur (z.B. gemäß dem Verfahren 2 des Standes der Technik) CQI-Feedbacks nur dann gesendet werden, wenn ein NACK gesendet wurde. Das erste CQI-Feedback kann dann früher gesendet werden, als beim Verfahren 2, also nicht erst zum Zeitpunkt m wie in 3 gezeigt, sondern schon früher, z.B. zum Zeit punkt m-1 oder m-2, im Extremfall ist sogar der Zeitpunkt m-3 möglich. Der Vorteil liegt darin, dass der Sender schon ein bis zwei, im Extremfall sogar 3 Pakete früher (als z. B. bei Verfahren 2) über eine aktuelle Kanalzustandsinformation verfügt und den Datendurchsatz insbesondere für kürzere Datenübertragungen merklich verbessern kann. Diese Verbesserung könnte allerdings auch für das Verfahren 1 angewandt werden, was bisher noch nicht beschrieben wurde. [B. Raaf, dies könnte man später ggf. auch in einen unabhängigen Anspruch für das Verfahren 1 schreiben]
  • Es lässt sich optional eine maximale Anzahl von CQI-Feedbacks zu Beginn einer Datenübertragung definieren. Diese Ausführungsvariante ist dann vorteilhaft, wenn das erste, zu Beginn einer Datenübertragung gesendete CQI-Feedback verloren geht, d.h. nicht korrekt empfangen werden kann. Dann steht die Information dennoch durch ein weiteres gesendetes CQI am Sender zur Verfügung. Alternativ kann der zeitliche Abstand zu vorhergehenden CQI-Feedbacks zu Beginn einer Datenübertragung kleiner gewählt werden, als während einer aktiven Datenübertragung. Der Beginn einer Datenübertragung darf dabei natürlich nicht als das erste TTI in dem ein Datenpaket übermittelt wurde, nachdem eine vorgegebene Zeit keine Datenpakete übermittelt wurden (Inaktivitäts-Zeit) definiert werden. Viel mehr muss dieser Zustand nach diesem ersten TTI für eine gewisse vorgegebene Zeit (im folgenden Halte-Zeit genannt) weiter gelten, bis dann in den Zustand aktive Datenübertragung gewechselt wird (oder ggf. in den Zustand keine Datenübertragung, falls keine weiteren Datenpakete mehr gesendet wurden und die Haltezeit größer als die Inaktivitäts-Zeit gewählt wurde).
  • Durch die Oberprüfung auf Überschreiten von Minimalabständen zu dem vorhergehenden und folgenden zyklischen CQI, kann zu sätzlich die Sendung von unnötig vielen Feedbacks verhindert werden. Insbesondere lässt sich aber damit auch sicherstellen, dass sich im Falle von mehrfachen Übertragungen eines CQI-Feedbacks solche Wiederholungsübertragungen nicht mit den nachfolgenden Übertragungen der nächsten ermittelten Kanalqualitätsinformation überschneiden. Wenn die Übertragungsbedingungen dergestalt sind, dass die Übertragung eines CQI-Feedbacks im Uplink nicht gut gesichert ist, so besteht der Vorschlag, die CQI-Feedbacks wiederholt zu senden, also mehrmals hintereinander exakt das gleiche CQI-Feedback. Der Sender kann dann bei der Dekodierung alle empfangen Kopien berücksichtigen und hat damit eine bessere Wahrscheinlichkeit, das CQI-Feedback korrekt dekodieren zu können, als wenn nur eine Kopie zur Verfügung stünden. Selbstverständlich kann man dann nicht in jedem TTI ein CQI-Feedback schicken, sondern z.B. bei dreifachem Senden höchstens jedes dritte TTI. Werden nun aber zusätzlich zu den zyklischen CQI-Feedbacks noch weitere CQI-Feedbacks gesendet, so besteht die Möglichkeit, dass eine Wiederholung eines nicht zyklischen CQI-Feedbacks mit einem zyklischen CQI-Feedback kollidiert. Dies ist nachteilig, weil dann entweder das zusätzliche CQI-Feedback oder das zyklische CQI-Feedback nicht oft genug wiederholt werden kann und damit die Detektion des CQI-Feedback erschwert ist. Um dies zu verhindern bietet es sich an, den zeitlichen Abstand zwischen vorbestimmten und zusätzlichen CQI Feedbacks so zu wählen, dass eine solche Kollision nicht auftreten kann. Dazu muss der zeitliche Abstand mindestens so groß gewählt werden, wie die Anzahl der Wiederholungen. Diese Festlegung von zeitlichen Maximalabständen lässt sich auch ohne Berücksichtigung des Aktivitätszustandes der Datenübertragung durchführen, also bei allen nicht vorbestimmten CQI-Feedbacks.
  • Auch während einer aktiven Datenübertragung sind dem Sender die Sendezeitpunkte der vorbestimmten, insbesondere zyklischen CQI-Feedbacks bekannt. Wiederum hilft die Überprüfung auf Minimalabstände zu dem vorhergehenden und folgenden vorbestimmten, insbesondere zyklischen CQI, die Sendung von unnötig vielen Feedbacks, sowie eine Überschneidung von Übertragungen verschiedener CQI-Feedbacks zu vermeiden.
  • Weiterhin kann durch geeignete Wahl dieser Abstände ein Vorrang von zyklischen CQI-Feedbacks gesichert werden. Dies ist unter anderem auch aus Gründen der Rückwärts-Kompatibilität mit früheren Standard-Spezifikationen angezeigt. Dabei werden für nicht-zyklische CQI-Feedbacks Minimalabstände zu den zyklischen CQI-Feedbacks definiert, wohingegen für die zyklischen CQI-Feedbacks keine Einschränkungen gelten.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind Minimalabstände auch zwischen nicht zyklischen CQI-Feedbacks vorgesehen werden. Diese Minimalabstände müssen einerseits mindestens so groß sein wie die Anzahl der Wiederholungen eines einzelnen nicht zyklischen CQI-Feedback. Andererseits können aber auch größere Minimalabstände gewählt werden. Beispielsweise kann ein Minimalabstand so gewählt werden, dass maximal bzw. höchstens bei jedem dritten TTI ein CQI-Feedback gesendet wird, obwohl jedes CQI-Feedback ohne zusätzliche Wiederholungen gesendet wird. Dadurch wird verhindert, dass CQI-Feedbacks häufiger gesendet werden, als sich der Kanal signifikant ändern kann. In diesem Falle wäre es überflüssig, bei jedem TTI ein CQI-Feedback zu senden.
  • Dieses Ausführungsbeispiel lässt sich mit allen Verfahren zum Aussenden von CQI-Feedbacks kombinieren, die eingangs unter der Beschreibung des Stands der Technik unter 1. bis 4. auf gezählt worden sind. Auch diese Kombination wäre unabhängig vom Aktivitätszustande der Datenübertragung.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird festgelegt, dass nicht jedes zusätzliche CQI-Feedback gesendet wird, sondern nur jedes n-te, wobei n eine natürliche Zahl darstellt, also z.B. jedes dritte. Falls in jedem TTI Pakete an das Terminal gesendet werden, dann ist dieses Verfahren äquivalent zum vorherigen Ausführungsbeispiel bei Verwendung des activity based CQI -Feedback (unter Verfahren 1. beschrieben), anderenfalls werden durch dieses Ausführungsbeispiel aber weniger CQI-Feedbacks generiert.
  • Diese Situation ist in 4 dargestellt. Auf einer Zeitachse t sind durch Markierungen die Begrenzungen eines Teilrahmens bzw. Unterrahmens bzw. "Subframes" SF gekennzeichnet.
  • Der festgelegte erste zeitliche Abstand entspricht einem Zeitraum T , der in 4 der Länge von 3 Unterrahmen entspricht.
  • Es wird nun festgestellt, ob ein bestimmter erster Aktivitätszustand vorliegt, z.B. eine aktuelle Übertragung. Die Zeitpunkte, an denen dieser erste Aktivitätszustand A1 vorliegt sind in 4 durch Pfeile gekennzeichnet.
  • Im in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel wird eine zusätzliche Kanalqualitätsinformation nur dann im Rahmen einer Nachricht CQI'-TX übermittelt, wenn der Aktivitätszustand 3-mal aufgetreten ist. Anstelle der Zahl 3 kann auch jede andere beliebige natürliche Zahl gewählt werden.
  • Durch diese Zusatzbedingung, dass der Aktivitätszustand n-mal aufgetreten ist, kann die Übermittlung der Kanalqualitätsinformation noch flexibler an die momentane Übertragungssitua tion angepasst werden und insbesondere weitere- nicht unbedingt erforderliche Übermittlungskapazitäten eingespart werden.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, zu Beginn einer Datenübertragung das erste CQI-Feedback zu senden, dann aber nur jedes n-te weitere CQI-Feedback. Auf diese Weise wird sichergestellt, das zu Beginn einer Datenübertragung schnell ein aktualisierter Wert zur Verfügung steht, während der Datenübertragung aber nur wenige CQI-Feedback gesendet werden und dadurch weniger Interferenz erzeugt wird, als bei den Verfahren nach dem Stand der Technik.
  • Dieses Ausführungsbeispiel lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass die Zeitdauer T seit dem letzten Übertragen des letzten CQI-Feedback gemessen wird, und zusätzlich die Anzahl des Auftreten des betrachteten Aktivitätszustandes. Im Gegensatz zum vorherigen Ausführungsbeispiel wird ein CQI-Feedback aber nicht dann gesendet wenn sowohl die Zeitdauer T als auch die Anzahl des Auftreten des betrachteten Aktivitätszustandes eine vorgegebene Schwelle überschreitet, sondern bereits wenn nur einer dieser Parameter die Schwelle überschreitet. Während einer Datenübertragung wird die zeitliche Schwelle nicht überschritten werden, sondern die Anzahl des Auftreten des betrachteten Aktivitätszustandes. Der Beginn einer Datenübertragung wird im Allgemeinen dadurch gekennzeichnet sein, dass zuvor für eine gewisse Zeit keine Daten übertragen wurden und dass der betrachtete Aktivitätszustand nicht auftrat. Dies ist allerdings nur eine mögliche Implementierung dieses Ausführungsbeispiels.
  • Es besteht ferner die Möglichkeit, dass in den verschiedenen Zuständen sogar unterschiedliche Intervalle für das zyklische CQI-Feedback gewählt werden. Man kann nicht nur kürzere Ab stände für Zeiten der Datenaktivität verwenden, mit dem Ziel während der Datenübertragung das Intervall der zyklischen CQI-Feedbacks zu verkürzen. Im Gegensatz dazu kann mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren auch das Intervall der zyklischen CQI-Feedbacks während der Datenübertragung vergrößert werden, bzw. die zyklischen CQIs können ganz eingestellt werden. Während der Datenaktivität stehen zusätzliche CQIs zur Verfügung, z.B, nach dem Verfahren 2 dann wenn ein NAK gesendet wird, die eine wesentlich höhere Korrelation zwischen Änderung der Empfangsqualität und dem Zeitpunkt des CQI-Feedback ermöglichen als die vorbestimmten zyklischen CQI-Feedbacks.
  • Zusammenfassend ergibt sich durch diese Kombination ein sehr flexibles Instrument zur Steuerung des CQI-Feedbacks. Während Inaktivität auf dem Datenkanal kann gegegbenenfalls durch zyklisches CQI-Feedback eine Information über den Kanalzustand eines Teilnehmers erhalten werden. Zu Beginn einer Datenübertragung wird möglichst schnell ein aktualisierter Wert übermittelt, falls nicht in unmittelbarer zeitlicher Nachbarschaft ein solcher vorhanden ist. Auf die explizite Anforderung eines CQI-Feedbacks wird wegen den damit verbundenen Nachteilen, insbesondere der Ressourcenbelegung in Abwärtsrichtung verzichtet. Weiterhin wird bei der Durchführung des CQI-Feedbacks zwischen verschiedenen Aktivitätszuständen des Datenübertragungskanals unterschieden, wobei insbesondere die Zustände "keine aktive Datenverbindung", "Beginn einer aktiven Datenverbindung" und "Bestehen einer aktiven Datenverbindung" verwendet werden.
  • Es kann ferner erwogen werden, eine weitere Kanalqualitätsinformation (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S), zu übermitteln, wenn entweder ein erster Aktivitätszustand vor liegt und der Zeitabstand (t delta) zur letzten erfolgten Übermittlung von Kanalqualitätsinformation (CQI-TX einen festgelegten ersten zeitlichen Abstand überschreitet, oder ein erster Aktivitätszustand vorliegt und dieser Zustand bereits n mal aufgetreten ist.
  • S
    Sender
    R
    Empfänger
    CN
    Kommunikationsnetz
    CH1
    Erste Kanalverbindung
    CH2
    Zweite Kanalverbindung
    DTX1
    Erste Datenübertragung
    DTX2
    Zweite Datenübertragung
    DTX3
    Dritte Datenübertragung
    CQI-TX
    Reguläre Übermittlung von Kanalqualitätsinformation
    TS
    Zeitschlitz
    MP
    Messungsperiode
    TB
    Transport Block
    AN
    Rückmeldung

Claims (20)

  1. Verfahren zur Datenübertragung über einen Datenübertragungskanal (CH2) in einem Kommunikationsnetz (CN), der zwischen einem Sender (S) und einem Empfänger (R) zur drahtlosen Übertragung zur Verfügung gestellt wird und bei dem die Datenübertragung unter Berücksichtigung der Kanalqualität erfolgt, mit folgenden Schritten: – Wiederholtes Übermitteln von Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S); – Feststellen eines Aktivitätszustandes der Datenübertragung durch den Empfänger (R); – Bestimmen eines Zeitabstandes (t delta) zur letzten erfolgten Übermittlung von Kanalqualitätsinformation (CQI-TX); – Übermitteln einer weiteren Kanalqualitätsinformation (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S), wenn ein erster Aktivitätszustand vorliegt und der Zeitabstand einen festgelegten ersten zeitlichen Abstand überschreitet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine einzelne Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) mehrfach identisch übertragen wird, wobei der Zeitabstand zwischen zwei dieser Übermittlungen so gewählt wird, dass er zumindest gleich einer Zeitdauer ist, welche für die mehrfachen identischen Übertragungen der Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) insgesamt erforderlich ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem ein wiederholtes Übermitteln von Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S) erfolgt, wobei einzelne Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) mehrfach identisch übertragen wer den und der festgelegte erste zeitliche Abstand so gewählt wird, dass keine Kollisionen zwischen wiederholten Übermittlungen, weiteren Übermittlungen von Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) oder mehrfachen identischen Übermittlungen auftreten.
  4. Verfahren zur Datenübertragung über einen Datenübertragungskanal (CH2) in einem Kommunikationsnetz (CN), der zwischen einem Sender (S) und einem Empfänger (R) zur drahtlosen Übertragung zur Verfügung gestellt wird und bei dem die Datenübertragung unter Berücksichtigung der Kanalqualität erfolgt, mit folgenden Schritten: – Wiederholtes Übermitteln von Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S); – mehrfaches identisches Übertragen einzelner Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX); – Feststellen eines Aktivitätszustandes der Datenübertragung durch den Empfänger (R); – Übermitteln einer weiteren Kanalqualitätsinformation (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S), wenn ein erster Aktivitätszustand vorliegt und keine Kollisionen von wiederholten und weiteren Übermittlungen von Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) bzw. deren mehrfachen identischen Übertragungen auftreten.
  5. Verfahren zur Datenübertragung über einen Datenübertragungskanal (CH2) in einem Kommunikationsnetz (CN), der zwischen einem Sender (S) und einem Empfänger (R) zur drahtlosen Übertragung zur Verfügung gestellt wird und bei dem die Datenübertragung unter Berücksichtigung der Kanalqualität erfolgt, mit folgenden Schritten: – Wiederholtes Übermitteln von Kanalqualitätsinformationen (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S); – Feststellen eines Aktivitätszustandes der Datenübertragung durch den Empfänger (R); – Übermitteln einer weiteren Kanalqualitätsinformation (CQI-TX) vom Empfänger (R) an den Sender (S), wenn ein erster Aktivitätszustand vorliegt und dieser Zustand bereits n mal aufgetreten ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Sender (S) eine Basisstation und der Empfänger (R) ein Terminal ist oder umgekehrt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4 und 6, bei dem die weitere Kanalinformation (CQI-TX) gesendet wird, wenn der erste Aktivitätszustand bereits n-mal aufgetreten ist.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei dem ein Zeitabstand (t delta) zur letzten erfolgten Übermittlung ermittelt wird und eine Übermittlung erfolgt, wenn dieser Zeitabstand (t delta) einen festgelegten ersten zeitlichen Abstand überschreitet.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Datenübertragung paketweise erfolgt.
  10. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei dem der Aktivitätszustand einen ersten Status umfasst, in welchem beim Empfänger (R) zumindest ein Datenpaket ankommt oder dessen Ankommen signalisiert wird und einen zweiten Zustand, bei dem kein Datenpaket beim Empfänger (R) ankommt und auch kein Ankommen signalisiert wird.
  11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem der erste zeitliche Abstand in Abhängigkeit vom Aktivitätszustand festgelegt wird.
  12. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei dem das wiederholte Übermitteln der Kanalqualitätsinformation an vorbestimmten Zeitpunkten erfolgt.
  13. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei dem das wiederholte Übermitteln zumindest teilweise zyklisch erfolgt.
  14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem der zeitliche Abstand zur nächsten vorbestimmten Übermittlung von Kanalqualitätsinformation bestimmt wird und falls dieser zeitliche Abstand einen zweiten festgelegten zeitlichen Abstand unterschreitet, die Übermittlung der weiteren Kanalqualitätsinformation unterbleibt.
  15. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei dem die vorbestimmten Zeitpunkte bzw. die Anzahl n von einem Sender (S) in Form einer Basisstation oder/und dem Kommunikationsnetz (CN) vorbestimmt sind.
  16. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei dem die Kanalqualitätsinformation (CQI) über zumindest eine Messung, insbesondere unmittelbar vor einer Übermittlung von Kanalqualitätsinformation (CQI) im Empfänger (R) ermittelt wird.
  17. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei dem das Kommunikationsnetz ein Mobilfunknetz ist, welches gemäß dem UMTS Standard arbeitet und es sich bei dem Datenübertragungsverfahren um HSDPA handelt.
  18. Terminal mit einer Sende/Empfangseinheit zum Übertragen und Empfangen von Daten über eine Funkstrecke und einer Prozessoreinheit, welche zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16 eingerichtet ist.
  19. Basisstation mit einer Sende/Empfangseinheit zum Übertragen und Empfangen von Daten über eine Funkstrecke, mit einer Verbindung zu einem Kommunikationsnetzwerk und einer Prozessoreinheit, welche zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16 eingerichtet ist.
  20. Kommunikationsnetz mit einem Terminal nach Anspruch 17 und einer Basisstation nach Anspruch 18.
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