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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung um HARQ-Prozess-Nummern für eine Übertragungsressource insbesondere bei LTE dynamisch zu reservieren.
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Die Anzahl der Endgeräte zur mobilen Kommunikation nimmt weltweit zu, wie auch der Wunsch mit diesen Endgeräten Anwendungen auszuführen, die eine hohe Übertragungsrate erfordern und vormals klassischen Computersystemen vorbehalten waren. Aus diesem Grund werden die bestehenden Mobilfunknetze stetig erweitert. Der neueste Mobilfunkstandart hierzu ist LTE (engl. Long Term Evolution; dt. Langzeitentwicklung), welcher von der 3GPP (engl. 3rd Generation Partnership Project; dt. Partnerschaftliches Projekt der dritten Generation) standardisiert wurde.
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Je nach verwendeter digitaler Modulationsart können ungefähr 100 MBit/s pro Antenne von der Basisstation an ein mobiles Endgerät übertragen werden. Die Nutzdaten werden dabei von der Basisstation zu dem mobilen Endgerät auf dem PDSCH (engl. Physical Downlink Shared Channel; dt. geteilter physikalischer Kanal auf der Abwärtsstrecke) übertragen. Innerhalb des PDSCH gibt es je nach Bandbreite eine verschieden hohe Anzahl an Frames (dt. Rahmen), die 10 ms lang sind und zehn Subframes (dt. Unterrahmen) beinhalten, wobei jeder Subframe aus zwei Slots (dt. Schlitze) besteht. Jeder Subframe dauert 1 ms an und beinhaltet zwischen 6 und 100 Ressourcenblöcke (1,4 MHz bis 20 MHz). Ein Ressourcenblock dauert 1 ms an und beinhaltet 12 orthogonale Träger die 15 kHz voneinander beabstandet sind (möglich sind auch spezielle Trägerabstände von 7,5 kHz). Eine Funkressource (engl. radio resource), die im Weiteren auch als Übertragungsressource bezeichnet wird, kann als zweidimensionales Zeit-Frequenz-Raster beschrieben werden, welches zu einem Satz OFDM-Symbole (engl. Orthogonal Frequency-Division Multiplexing; dt. Orthogonales Frequenzmultiplexverfahren) und Sub-Trägern (engl. Subcarrier) korrespondiert. Bei LTE besteht die kleinste Einheit zum Übertragen von Daten aus einem Paar Funkressourcen mit einer Bandbreite von 180 kHz während eines 1 ms langen Subframes, wobei im Folgenden der Begriff Funkressource oder auch Übertragungsressource eine Bandbreite von 180 kHz während eines 1 ms langen Subframes definiert.
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Sobald die Basisstation an ein mobiles Endgerät Nutzdaten sendet, teilt diese dem mobilen Endgerät u. a. mit, auf welchem Subframe in welchem Frame die Nutzdaten übertragen werden. Die Basisstation teilt damit dem mobilen Endgerät die Lage der Übertragungsressource im Zeit- und Frequenzbereich mit. Diese Mitteilung erfolgt auf dem PDCCH (engl. Physical Downlink Control Channel; dt. physikalischer Kontrollkanal auf der Abwärtsstrecke). Für den Fall, dass sehr viele Benutzer von der Basisstation in periodischen Abständen jeweils nur kleine Datenpakete empfangen, müssen sehr viele Nachrichten über den PDCCH ausgetauscht werden. Dabei entsteht ein Missverhältnis zwischen den übertragen Nutzdaten im Vergleich zu den übertragenen Steuerdaten, der Overhead nimmt zu. Um diesem Problem entgegen zu wirken, wurde von der 3GPP dem LTE zugrunde liegenden Standard das SPS-Protokoll (engl. Semi-Persistent Scheduling; dt. halb-statische Zeitplanung) hinzugefügt. Durch den Einsatz von SPS können die Übertragungsressourcen halb-statisch konfiguriert und einem mobilen Endgerät für einen Zeitraum zugewiesen werden, der länger ist, als ein Subframe. Anschließend werden keine weiteren Kontrollmeldungen bzw. Steuerdaten für die Zuweisung einer Übertragungsressource mehr auf dem PDCCH übertragen, mit der Ausnahme, dass die halb-statische Zuweisung der Übertragungsressource wieder aufgehoben wird.
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Dem mobilen Endgerät wird dabei mitgeteilt, mit welcher Periode sich die Übertragungsressourcen wiederholen, sodass dieses die periodisch übermittelten Nutzdaten und/oder Sendefreigaben (engl. scheduling grants) empfangen kann. Der Overhead zwischen den gesendeten Nutzdaten und den Steuerdaten wird dabei signifikant verringert.
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Um Übertragungsfehler feststellen und korrigieren zu können werden HARQ (engl. Hybrid Automatic Repeat Request; dt. hybride automatische Wiederholungsanfrage), oder auch Hybrid ARQ-Prozesse genannt, eingesetzt. HARQ ist eine erweiterte Variante des Übertragungssicherungsverfahrens ARQ, bei der die ARQ-Mechanismen (Prüfsummenbildung, Blockbestätigung, Blockwiederholung) mit einer fehlerkorrigierenden Kodierung kombiniert werden. Hierfür stehen sowohl auf der Senderseite, als auch auf der Empfängerseite innerhalb des MAC-Layer (engl. Medium Access Control-Layer; dt. mittlere Zugriffskontrollschicht) verschiedene HARQ-Prozesse zu Verfügung. Insgesamt gibt es sowohl auf Senderseite, für jeden Empfänger, als auch auf der Empfängerseite acht verschiedene HARQ-Prozess-Nummern (0 bis 7). Datenpakete, die von der Basisstation an das mobile Endgerät übertragen werden und beispielsweise innerhalb der Basisstation mit dem HARQ-Prozess, der die Prozess-Nummer 1 aufweist, verarbeitet werden, müssen auch innerhalb des mobilen Endgeräts mit dem HARQ-Prozess, welcher die Prozess-Nummer 1 aufweist, verarbeitet werden, um ein gültiges Ergebnis erzielen zu können.
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Den durch SPS halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen werden feste HARQ-Prozess-Nummern zugewiesen. Beispielsweise kann der Betreiber einer Basisstation festlegen, dass die HARQ-Prozess-Nummern 0 bis 3 einzig für SPS-Übertragungsressourcen verwendet werden. Diese HARQ-Prozess-Nummern stehen im Weiteren nicht mehr für andere Übertragungsressourcen zwischen der Basisstation und dem entsprechenden mobilen Endgerät zur Verfügung. Dieser Fall kann dazu führen, dass keine HARQ-Prozesse mehr für die normalen Übertragungsressourcen zu Verfügung stehen, sodass für diese die Datenrate einbrechen kann.
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Aus der
US 2009/0287976 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, die es erlauben HARQ-Prozess-Nummern nach einer erfolgreichen SPS-Übertragung einem gemeinsamen Pool zuzuführen. HARQ-Prozess-Nummern, die diesem Pool zugeführt wurden, können auch für normale Übertragungsressourcen verwendet werden. Nachteilig an der
US 2009/0287976 A1 ist, dass bei einem gemeinsamen Pool, in dem alle HARQ-Prozess-Nummern nach einer erfolgreichen Übertragung abgelegt werden, nicht sichergestellt ist, dass für die nächste SPS-konfigurierte Übertragungsressource die benötigte HARQ-Prozess-Nummer frei ist und verwendet werden kann. Eine beliebig freie HARQ-Prozess-Nummer kann für eine SPS-konfigurierte Übertragungsressource nicht verwendet werden.
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Es ist daher die Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung, eine Lösung zu schaffen, um sicherzustellen, dass für SPS-konfigurierte Übertragungsressourcen stets eine HARQ-Prozess-Nummer zu Verfügung steht, wobei gleichzeitig ebenfalls sichergestellt sein soll, dass auch für normale Übertragungsressourcen ein HARQ-Prozess verfügbar sein soll.
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Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 1 und bezüglich der Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 8 gelöst. Der Anspruch 6 beinhaltet ein Computerprogramm mit Programmcode-Mitteln, um sämtliche Verfahrensschritte ausführen zu können, wenn das Programm auf einem Computer oder einem digitalen Signalprozessor ausgeführt wird. Der Anspruch 7 enthält ein Computerprogramm-Produkt mit insbesondere auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode-Mitteln, um alle Verfahrensschritte durchführen zu können, wenn das Programm auf einem Computer oder einem digitalen Signalprozessor ausgeführt wird. In den jeweiligen Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung und/oder Behebung von Fehlern in Übertragungssystemen weist eine Sendeeinheit und zumindest eine Empfangseinheit auf, wobei die Sendeeinheit an die zumindest eine Empfangseinheit auf einer halb-statischen Übertragungsressource, die einen einstellbaren Frequenzbereich und einen einstellbaren Zeitraum umfasst, Nutzdaten überträgt. In einem ersten Verfahrensschritt werden sich mit der Periode TSPS wiederholende halb-statische Übertragungsressourcen an die zumindest eine Empfangseinheit fest zugewiesen. Im Weiteren werden zumindest eine, aber nicht alle der für die sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressourcen zu Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern für diese reserviert.
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An dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es besonders vorteilhaft, dass nicht alle der für die sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressourcen zu Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern für diese reserviert werden. Dies erlaubt, dass die nicht reservierten HARQ-Prozesse für die Übertragung von Nutzdaten auf den normalen Übertragungsressourcen verwendet werden können und gleichzeitig sichergestellt ist, dass stets zumindest ein HARQ-Prozess für eine halb-statische Übertragungsressource, also für eine SPS-konfigurierte Übertragungsressource verwendet werden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erkennung und/oder Behebung von Fehlern in Übertragungssystemen zwischen einer Sendeeinheit und zumindest eine Empfangseinheit, weist eine Sendeeinheit auf, die an die zumindest eine Empfangseinheit auf einer halb-statischen Übertragungsressource, die einen einstellbaren Frequenzbereich und einen einstellbaren Zeitraum umfasst, Nutzdaten überträgt. In der Sendeeinheit ist eine Steuereinheit ausgebildet, die an die zumindest eine Empfangseinheit eine sich mit der Periode TSPS wiederholende halb-statische Übertragungsressource zuweist. Die Steuereinheit reserviert zumindest eine, aber nicht alle der für die sich wiederholende halb-statische Übertragungsressource zu Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es besonders vorteilhaft, dass nicht alle der für die sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressourcen zu Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern für diese reserviert werden. Dies erlaubt, dass die nicht reservierten HARQ-Prozesse für die Übertragung von Nutzdaten auf den normalen Übertragungsressourcen verwendet werden können und gleichzeitig sichergestellt ist, dass stets zumindest ein HARQ-Prozess für eine halb-statische Übertragungsressource, also für eine SPS-konfigurierte Übertragungsressource verwendet werden kann.
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Weiterhin besteht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Vorteil, wenn die HARQ-Prozess-Nummern, die für eine Übertragung der Nutzdaten auf der sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressource verwendet werden können, aber für diese nicht reserviert sind, für zumindest einen weiteren Übertragungsprozess von der Sendeeinheit an die zumindest eine Empfangseinheit freigegeben werden. Dadurch ist sichergestellt, dass auch für Übertragungen auf den anderen Übertragungsressourcen stets eine ausreichende Anzahl an HARQ-Prozessen zu Verfügung steht.
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Schlussendlich besteht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Vorteil, wenn die HARQ-Prozess-Nummer, für die eine Übertragung der Nutzdaten auf einer der sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressourcen erfolgreich war, für zumindest einen weiteren Übertragungsprozess von der Sendeeinheit an die zumindest eine Empfangseinheit freigegeben wird, die eine andere Übertragungsressource nutzt. Dies erlaubt, dass auch für Übertragungen auf den anderen Übertragungsressourcen stets eine ausreichende Anzahl an HARQ-Prozessen zu Verfügung steht.
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Weiterhin besteht bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Vorteil, wenn die Steuereinheit eine Anzahl von HARQ-Prozess-Nummern, die für die halb-statische Übertragungsressource verwendet werden, reserviert, wobei die zu reservierende Anzahl von HARQ-Prozess-Nummern von der Periode TSPS der sich wiederholdenden halb-statischen Übertragungsressource abhängt und wobei die HARQ-Prozess-Nummer reserviert wird, die für die zumindest eine nächste halb-statische Übertragungsressource benötigt wird. Die erlaubt, dass bei kürzeren Periodendauern für TSPS mehr HARQ-Prozesse-Nummern reserviert werden, als bei längeren Periodendauern für TSPS, sodass dadurch stets sichergestellt ist, dass auch bei einer fehlerhaften Übertragung, nach der dieselbe HARQ-Prozess-Nummer für eine erneute Übertragung benötigt wird, diese im nächsten Zyklus wieder zu Verfügung steht. Außerdem ist es besonders vorteilhaft, wenn zumindest der HARQ-Prozess mit der Nummer reserviert wird, der für die zumindest eine nächste halb-statische Übertragungsressource benötigt wird, weil dann sichergestellt ist, dass dieser nicht zur Datenübertragung auf einer anderen, also einer normalen Übertragungsressource verwendet wird.
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Auch besteht bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Vorteil, wenn es sich bei der halb-statischen Übertragungsressource um Funk-Ressourcen handelt, die durch die Steuereinheit mittels SPS halb-statisch konfiguriert sind und einer Empfangseinheit für einen längeren Zeitraum, als einen Subrahmen, zugewiesen sind und/oder wenn es sich bei der Sendeeinheit um eine LTE-Basisstation und bei der zumindest einen Empfangseinheit um eine LTE-Empfangseinheit handelt und/oder wenn die Steuereinheit die Anzahl der zu reservierenden HARQ-Prozess-Nummern dynamisch ändert und/oder wenn bei einem hohen Datenaufkommen auf den anderen Übertragungsressourcen von der Sendeeinheit zu der zumindest einen Empfangseinheit die Steuereinheit die Anzahl reduziert und/oder wenn bei einem niedrigen Datenaufkommen auf den anderen Übertragungsressourcen die Steuereinheit die Anzahl erhöht und/oder wenn bei einer relativ hohen, bzw. guten Qualität des Übertragungskanals weniger der für die halb-statische Übertragungsressource zugewiesenen HARQ-Prozess-Nummern reserviert werden als bei einer relativ niedrigen Qualität des Übertragungskanals und/oder wenn es sich bei den Nutzdaten, die über die halb-statische Übertragungsressource übertragen werden, um VoIP-Daten (engl. Voice over Internet Protocol; dt. Sprache über Internet Protokoll) handelt.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Anzahl der HARQ-Prozess-Nummern, die für die halb-statische Übertragungsressource reserviert werden, in Abhängigkeit der Qualität des Übertragungskanals oder des Datenaufkommens auf den anderen Übertragungsressourcen geändert wird. Die Anzahl der reservierbaren HARQ-Prozess-Nummern kann dabei maximal der Anzahl der HARQ-Prozess-Nummern entsprechen, die für halb-statische Übertragungsressourcen verfügbar sind. Dadurch ist sichergestellt, dass kritische Anwendungen, wie z.B. VoIP-Datenpakete, die über die halb-statischen Übertragungsressourcen übertragen werden, ohne große Verzögerungen den Empfänger erreichen.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielhaft beschrieben. Gleiche Gegenstände weisen dieselben Bezugszeichen auf. Die entsprechenden Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines Blockschaltbilds, das die erfindungsgemäße Vorrichtung näher beschreibt;
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2 ein Ausführungsbeispiel, das die statische und dynamische Zuweisung von Übertragungsressourcen aus Sicht der Basisstation näher beschreibt;
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3 ein Ausführungsbeispiel, das die Zuweisung der HARQ-Prozess-Nummern, die für die halb-statischen Übertragungsressourcen verwendet werden können, zu den halb-statischen Übertragungsressourcen beschreibt;
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4 ein Ausführungsbeispiel, das beschreibt, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Teil der verfügbaren HARQ-Prozess-Nummern für die halb-statischen Übertragungsressourcen reserviert;
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5 ein Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschreibt;
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6 ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschreibt;
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7 ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschreibt; und
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8 ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschreibt.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Blockschaltbilds, das die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 näher beschreibt. Die Vorrichtung 1, bei welcher es sich beispielsweise um eine LTE-Sendeeinheit 1 handelt, zeigt einen groben Aufbau für den Downlink, also der Übertragung von Daten von der LTE-Sendeeinheit 1 zu einer Empfangseinheit 2. Bei der Empfangseinheit 2 handelt es sich im Ausführungsbeispiel ebenfalls um eine LTE-Empfangseinheit 2, wie beispielsweise um ein mobiles Endgerät.
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In 1 ist der stark vereinfachte Aufbau einer LTE-Sendeeinheit 1 zu erkennen. Dargestellt sind zwei Schichten, die MAC-Schicht und die Physikalische-Schicht, die durch eine gestrichelte Linie 13 von voneinander getrennt sind. Die physikalische Schicht 3 ist für die Kodierung die HARQ-Verarbeitung, die Modulation, die Verarbeitung der Antennen und das Abbilden des Signals auf die entsprechenden physikalischen Übertragungsressourcen in Zeit-Frequenzbereich zuständig. Die physikalische Schicht 3 behandelt außerdem die Abbildung der Transportkanäle auf die physikalischen Kanäle. Die zu übertragenden Nutzdaten werden auf die einzelnen TTI-Blöcke (engl. Transmission Time Interval; dt. Zeitintervall für Übertragung) aufgeteilt. Für den Fall, dass räumliches Multiplexing vorhanden ist, also dass die LTE-Sendeeinheit über mehrere Antennen zur selben Zeit auf der selben Frequenz Daten aussendet, gibt es mehrere dieser TTI-Blöcke.
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Für die Nutzdaten, die auf den DLSCH (engl. Downlink Shared Channel; dt. gemeinsamer Abwärtskanal) übertragen werden, wird in einer ersten Verarbeitungseinheit 4 eine Checksumme berechnet. CRC steht dabei für Cyclic Redundancy Check (dt. zyklische Redundanzprüfung). Die von der ersten Verarbeitungseinheit berechneten Prüfsummen (CRC) erlauben der Empfangseinheit 2 Fehler zu erkennen.
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Im Anschluss daran findet eine Kodierung und Datenanpassung innerhalb einer zweiten Verarbeitungseinheit 5 statt. Dabei ist der Ausgang der ersten Verarbeitungseinheit 4 mit dem Eingang der zweiten Verarbeitungseinheit 5 verbunden. Die zweite Verarbeitungseinheit 5 beinhaltet bevorzugt eine Möglichkeit, die Nutzdaten mittels Turbocoding zu verarbeiten, so dass an der Empfangseinheit 2 Übertragungsfehler korrigiert werden können. Die Ratenanpassung dient nicht nur dazu, die Anzahl der zu übertragenden Bits auf die Anzahl der in dem DLSCH zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen anzupassen, sondern auch dazu um verschiedene redundante Versionen zu generieren, wie dies vom HARQ-Protokoll vorgesehen ist.
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Die zweite Verarbeitungseinheit 5 ist wiederum mit einer dritten Verarbeitungseinheit 6 verbunden. Innerhalb der dritten Verarbeitungseinheit 6 findet eine digitale Modulation mittels QPSK (engl. Quadrature Phase-Shift Keying; dt. Quadraturphasenumtastung) oder 16QAM (engl. Quadrature Amplitude Modulation; dt. Quadraturamplitudenmodulation) 64QAM statt.
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Die dritte Verarbeitungseinheit 6 ist im Weiteren mit einer vierten Verarbeitungseinheit 7 verbunden. Die vierte Verarbeitungseinheit 7 ist für die Antennenzuweisung zuständig und überstützt verschiedene Mehrfachantennen-Übertragungsschemata. Hierzu gehört die Diversity-Übertragung, das Beam-Forming (dt. Richtbildung) und Spacial-Multiplexing (dt. räumliches Multiplexing).
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Der Ausgang der vierten Verarbeitungseinheit 7 ist mit einer fünften Verarbeitungseinheit 8 verbunden. Innerhalb der fünften Verarbeitungseinheit 8 findet eine Zuweisung auf die physikalischen Ressourcen statt, die innerhalb des DLSCH verwendet werden.
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Die dritte Verarbeitungseinheit 6, die vierte Verarbeitungseinheit 7 und die fünfte Verarbeitungseinheit 8 werden von einer zentralen Steuereinheit 9 gesteuert. Mit der zentralen Steuereinheit 9 ist ebenfalls noch eine HARQ-Verarbeitungseinheit 10 verbunden. Die HARQ-Verarbeitungseinheit 10 ist ebenfalls mit der zweiten Verarbeitungseinheit 5 verbunden. Die HARQ-Verarbeitungseinheit 10 empfängt Pakete, die angeben, ob ein von der LTE-Sendeeinheit 1 übertragenes Paket von der Empfangseinheit 2 richtig empfangen worden ist. Bei diesen Angaben handelt es sich um ACK- (engl. positive acknowledgement; dt. positive Rückmeldung) und NAK-Pakete (engl. negative acknowledgement; dt. negative Rückmeldung), die auf dem PHICH (engl. physical hybrid ARQ indicator channel, dt. physikalischer Hybrid-ARQ-Kanalindikator) übertragen werden. Weiterhin wird durch die HARQ-Verarbeitungseinheit 10 die HARQ-Info erstellt und versendet.
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Innerhalb der HARQ-Verarbeitungseinheit 10 befindet sich noch die erfindungsgemäße SPS-Steuereinheit 11, die im Weiteren mit Steuereinheit 11 referenziert wird. Die Steuereinheit 11 ist, wie im weiteren Verlauf noch erläutert wird, dafür zuständig die verschiedenen HARQ-Prozesse den Übertragungsressourcen zuzuweisen. Dabei wird, wie bereits erläutert, eine feste Anzahl an HARQ-Prozessen für die halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen, also den SPS-konfigurierten Übertragungsressourcen, zugewiesen.
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Die fünfte Verarbeitungseinheit 8 ist in dem Ausführungsbeispiel aus 1 außerdem mit zwei Antennen 12 1, 12 2 verbunden. Es ist allerdings auch möglich, dass nur eine Antenne mit der fünften Verarbeitungseinheit 8 verbunden ist, oder dass insgesamt N Antennen mit der fünften Verarbeitungseinheit 8 verbunden sind.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, die die statische und dynamische Zuweisung von Übertragungsressourcen aus Sicht der Basisstation näher beschreibt. Zu erkennen sind verschiedene Schichten, nämlich die RRC-Schicht (engl. Radio Resource Control; dt. Funkressourcenkontrolle), die RLC-Schicht (engl. Radio Link Control; dt. Funkverbindungskontrolle) und die MAC-Schicht. Des Weiteren sind noch die beiden physikalischen Transportkanäle PDSCH und PDCCH eingezeichnet. Dargestellt sind weiterhin zwei Frames, von denen jeder aus zehn Subframes besteht, die von 0 bis 9 nummeriert sind. Die Bezeichnung "sf" steht dafür für Subframe und die Bezeichnung "SFN" steht dabei für Subframe-Number, also den Frame, zu welchen der entsprechende Subframe gehört.
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Innerhalb von 2 findet beispielsweise eine Übertragung von Nutzdaten auf dem PDSCH in Subframe zwei des ersten Frames und in Subframe vier des zweiten Frames statt. Die hierfür notwendigen Übertragungsressourcen 21 werden der Empfangseinheit 2 dynamisch zugewiesen. Dies erkennt man daran, dass auf den PDCCH des zweiten Subframes des ersten Frames und des vierten Subframes des zweiten Frames ebenfalls eine Übertragung von Steuerdaten stattfindet. Die dynamische Zuweisung der beiden Übertragungsressourcen 21 an eine Empfangseinheit 2 ist durch eine schwarzweise Schraffierung dargestellt. Die Daten kommen dabei von der RLC-Schicht und werden an die MAC-Schicht übergeben. Innerhalb der MAC-Schicht findet eine Verarbeitung der Daten statt, wie dies aus 1 hervorgeht. Anschließend werden die Daten auf einer Übertragungsressource 21 im PDSCH an das zumindest eine mobile Endgerät 2 übertragen. Gleichzeitig hierzu werden Steuerinformationen über den PDCCH an die zumindest eine Empfangseinheit 2 übertragen. Gut zu erkennen ist, dass bei einer solchen dynamischen Allokierung von Übertragungsressourcen 21 stets Nachrichten auf dem PDCCH mit dem eigentlichen Datenpaket, welches auf dem PDSCH übertragen wird, ausgetauscht werden müssen.
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Durch den Einsatz von SPS kann dieser Overhead minimiert werden. Gut zu erkennen ist, dass über die RRC-Schicht der Steuereinheit 11 innerhalb der MAC-Schicht mitgeteilt wird, dass eine Übertragungsressource 20 halb-statisch konfiguriert werden soll. Über die RRC-Schicht wird der Steuereinheit 11 mitgeteilt, dass in dem Subframe 8 innerhalb des ersten Frames (Frame 0) die Übertragungsressource 20 halb-statisch, also für SPS konfiguriert werden soll. Weiterhin wird angegeben, dass die Periode TSPS, mit der sich die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 wiederholen, TTI = 4, also vier Subframes betragen soll. Hierzu wird dem mobilen Endgerät 2 auf dem PDCCH innerhalb des Subframes acht in dem ersten Frame (0) mitgeteilt, dass die Übertragungsressource 20 im PDSCH halb-statisch, also für SPS konfiguriert ist. Ausgehend von diesem Subframe können auf allen folgenden Subframes, die durch die vorher bestimmte Periodendauer TSPS voneinander beabstandet sind, Daten von der Sendeeinheit 1 an die zumindest eine Empfangseinheit 2 übertragen werden, ohne dass zusätzliche Steuerinformationen auf dem PDCCH an die zumindest eine Empfangseinheit 2 übermittelt werden müssen.
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Innerhalb von 2 sind die halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen 20 mit einer schwarzen Füllung markiert. Dabei ist zu erkennen, dass alle vier Subframes, beginnend ab dem achten Subframe im ersten Frame (0) Nutzdaten auf den PDSCH an das zumindest eine mobile Endgerät 2 übertragen. Steuerdaten werden dabei allerdings einzig auf der ersten halb-statisch konfigurierten Übertragungsressource 20 an das zumindest eine mobile Endgerät 2 übertragen. Auf dem zweiten Subframe und auf dem sechsten Subframe im zweiten Frame (1) werden auf dem PDCCH keinerlei Steuerdaten an die zumindest eine weitere Empfangseinheit 2 übertragen. Gleichzeitig werden zu diesem Zeitpunkt allerdings auf dem PDSCH Nutzdaten an die zumindest eine weitere Empfangseinheit 2 übertragen.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, dass die Zuweisung der HARQ-Prozess-Nummern, die für die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 verwendet werden können, zu den halb-statischen Übertragungsressourcen 20 beschreibt. Von den insgesamt acht HARQ-Prozess-Nummern (0 bis 7) kann festgelegt werden, welche für SPS-konfigurierte Übertragungsressourcen 20 verwendet werden sollen. Für den Fall, dass vier HARQ-Prozess-Nummern und damit vier verschiedene HARQ-Prozesse für die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 verwendet werden sollen, werden automatisch die niedrigsten HARQ-Prozess-Nummern verwendet. In diesem Fall werden die HARQ-Prozess-Nummern null bis drei den halb-statischen Übertragungsressourcen 20 zugewiesen. Für den Fall, dass für die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 drei HARQ-Prozess-Nummern verwendet werden können, zeigt 2 sehr deutlich, in welchem Subframe von welchem Frame welche HARQ-Prozess-Nummer gültig ist. Die Periodendauer, mit welcher sich die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 wiederholen, ist in dem Ausführungsbeispiel aus 2 auf TSPS = 4 festgelegt. Gemäß der Gleichung (1) kann die Steuereinheit 11 berechnen, welche HRAQ-Prozess-Nummer für die Übertragung von Nutzdaten in der nächsten halb-statischen Übertragungsressource 20 verwendet werden müssen. HARQ-Prozess-Nummer = [floor(t/TSPS)]modNSPS (1)
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Die gültige HARQ-Prozess-Nummer berechnet sich nach Gleichung (1), wobei t = 10·SFN + sf ist. t gibt folglich den Subframe an, für den die HARQ-Prozess-Nummer bestimmt werden soll. Wird für t = 2 gewählt, so wird abgefragt, welche HARQ-Prozess-Nummer der Subframe hat, der an zweiter Stelle liegt. TSPS gibt die Periode an, mit welcher sich die halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen 20 wiederholen. In dem Beispiel aus 3 ist für TSPS der Wert 4 gewählt. Das bedeutet, dass sich die halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen 20 alle 4 ms wiederholen. In Wirklichkeit werden deutlich höhere Werte gewählt. Sollen z.B. auf den halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen 20 VoIP-Datenpakete übertragen werden, so wird für TSPS der Wert 20 gewählt, weil der VoIP-Codec alle 20 ms ein neues Datenpaket erzeugt. NSPS gibt die Anzahl der HARQ-Prozesse an, die für die halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen verwendet werden sollen. In dem Ausführungsbeispiel aus 3 beträgt der Wert für NSPS = 3. Das bedeutet, dass einzig die HARQ-Prozesse mit den Prozess-Nummern 0, 1 und 2 für die halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen 20 verwendet werden können. Der Wert für NSPS kann folglich maximal 8 annehmen, wobei stets die kleinsten HARQ-Prozess-Nummern den halb-statisch konfigurierten Übertragungsressourcen 20 zugewiesen werden. Gut zu erkennen ist, dass sich die HARQ-Prozess-Nummern zyklisch wiederholen und dass jede HARQ-Prozess-Nummer für TSPS aufeinander folgende Subframes gültig ist. In dem Ausführungsbeispiel aus 3 sind die Übertragungsressourcen 20 im fünften und neunten Subframe des ersten Frames (SFN = 0) und im dritten und siebten Subframe des zweiten Frames (SFN = 1) halb-statisch, also für SPS, konfiguriert.
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Die Bestimmung der HARQ-Prozess-Nummer gemäß Gleichung (1) findet sich beispielsweise in dem entsprechenden Standardisierungsdokument der 3GPP unter TS 36.321 wieder, welches ebenso wie das Standardisierungsdokument TS 36.213 in das vorliegende Dokument vollumfänglich einbezogen wird. Die Berechnung der Gleichung (1) kann beispielsweise in der Steuereinheit 11 erfolgen.
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Weiterhin kann mittels Gleichung (2) abgefragt werden, in welchem Subframe die nächste Übertragung einer halb-statisch konfigurierten Übertragungsressource 20, also einer SPS-Übertragungsressource 20, erfolgt. Tsps[n] = (10·SFN + sf) = [(10·SFNSPS,start + sfSPS,start) + n·TSPS]mod10240 (2)
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In dem Ausführungsbeispiel aus 3 beträgt SFNSPS,start = 0, weil in dem ersten Frame (SFN = 0) die erste Übertragung auf einer halb-statisch konfigurierten Übertragungsressource 20 stattfindet. Der Wert für sfSPS,start beträgt in dem Ausführungsbeispiel aus 3 sfSPS,start = 5, weil in dem sechsten Subframe (sf = 5) die erste Übertragung auf einer halb-statisch konfigurierten Übertragungsressource stattgefunden hat. Mittels der obigen Gleichung kann für den Fall, dass die Zählervariable n jeweils um eins erhöht wird, jeweils der Subframe berechnet werden, in dem die nächste Übertragung auf einer halb-statisch konfigurierten Übertragungsressource 20 stattfindet. Das Ergebnis von Tsps[n] kann für TSPS in Gleichung (1) eingesetzt werden, um die HARQ-Prozess-Nummer für die nächste Übertragung auf einer halb-statisch konfigurierten Übertragungsressource 20 zu ermitteln. Gleichung 2 wird bevorzugt ebenfalls in der Steuereinheit 11 berechnet. Gleichung (2) kann ebenfalls dem zugrunde liegenden Standart der 3GPP in TS 36.321 entnommen werden.
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Die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 kann durch Berechnung der Gleichung (1) und (2) feststellen, wann eine neue Übertragung auf einer halb-statisch konfigurierten Übertragungsressource 20 stattfinden wird und welche HARQ-Prozesse mit welcher Prozess-Nummer hierfür verwendet werden müssen.
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3 zeigt auch sehr deutlich, dass bei einer fehlerhaften Übertragung von Nutzdaten ausreichend Zeit verbleibt, um die fehlerhaft übertragenen Nutzdaten erneut zu übertragen. Für diese erneute Übertragung muss ebenfalls die gleiche HARQ-Prozess-Nummer verwendet werden. Eine erneute Übertragung erfolgt ungefähr 4 ms nach der ersten Übertragung. In dem Ausführungsbeispiel aus 3 kann also die Übertragung der Nutzdaten bis zu zweimal wiederholt werden, bevor die HARQ-Prozess-Nummer für die Übertragung der nächsten Nutzdaten erneut benötigt wird.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das beschreibt, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 einen Teil der verfügbaren HARQ-Prozess-Nummern für die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 reserviert. Wie bereits erläutert, ist es nachteilig, wenn sämtliche für die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 zu Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern von keinen anderen Übertragungsressourcen 21 mehr verwendet werden können. Gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 3 würden für die anderen Übertragungsressourcen 21 nun noch fünf HARQ-Prozesse zu Verfügung stehen, weil drei HARQ-Prozesse (NSPS = 3) den halb-statischen Übertragungsressourcen 20 vorbehalten sind, auch wenn diese von diesen nicht ständig gebraucht werden.
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Die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 reserviert daher zumindest eine, aber nicht alle der für sich wiederholenden halb-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 zur Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern. Bevorzugt reserviert die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 eine Anzahl von HARQ-Prozess-Nummern, die für die halb-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 verwendet werden, wobei die zu reservierende Anzahl von HARQ-Prozess-Nummern von der Periode TSPS der sich wiederholenden halb-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 abhängt. Dabei wird bevorzugt die HARQ-Prozess-Nummer reserviert, die für die zumindest eine nächste halb-statische konfigurierte Übertragungsressource 20 benötigt werden.
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4 erläutert dieses Ausführungsbeispiel sehr genau. Mittels den Gleichungen (1) und (2) stellt die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 fest, welche HARQ-Prozess-Nummer für die nächste halb-statische konfigurierte Übertragungsressource 20 benötigt wird, um über diese Nutzdaten zu übertragen. In dem Ausführungsbeispiel aus 4 wird als nächstes die HARQ-Prozess-Nummer eins benötigt. Folglich reserviert die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 im Vorfeld diese Prozess-Nummer.
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Tabelle (1) verdeutlicht, dass beispielsweise nicht nur die nächste HARQ-Prozess-Nummer von der erfindungsgemäßen Steuereinheit
11 reserviert wird, sondern in Abhängigkeit der Periodendauer T
SPS eine unterschiedliche Anzahl von HARQ-Prozess-Nummer reserviert werden.
TSPS | NSPS-Temp |
sf·10 | 3 |
sf·20, sf·32 | 2 |
> sf·32 | 1 |
Tabelle (1)
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Für den Fall, dass die Periodendauer TSPS = 10 × sf beträgt, also sich eine halb-statische konfigurierte Übertragungsressource 20 alle zehn Subframes wiederholt, wird vorgeschlagen, dass die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 die folgenden drei HARQ-Prozess-Nummern reserviert. Dies ist dadurch verdeutlicht, dass NSPS-Temp = 3 beträgt. Für den Fall, dass beispielsweise die Periodendauer TSPS = 20 × sf oder TSPS = 32 × sf beträgt, also alle 20 Subframes, oder alle 32 Subframes sich die halb-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 wiederholen, wird vorgeschlagen, dass die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 nur die nächsten zwei HARQ-Prozess-Nummern reserviert. Der Wert für NSPS-Temp beträgt in diesem Fall zwei, wie aus Tabelle (1) ersichtlich ist. Für den Fall, dass die Periodendauer TSPS > sf × 32 ist, sich also die halb-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 im Abstand von mehr als 32 Subframes wiederholen, wird durch die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 einzig die als nächste benötigte HARQ-Prozess-Nummer reserviert, wie dies durch NSPS-Temp = 1 verdeutlicht ist.
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In 4 ist der Wert für NSPS-Temp auf 2 festgelegt. Zu erkennen ist, dass die HARQ-Prozess-Nummern eins und zwei durch die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 reserviert sind. Die HARQ-Prozess-Nummern null und drei hingegen sind nicht durch die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 für die HARQ-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 reserviert. Die HARQ-Prozess-Nummern null und drei können daher auch von anderen Übertragungsressourcen 21 verwendet werden. Der Wert für NSPS-Temp sollte derart gewählt werden, dass auch bei Auftreten von Übertragungsfehlern die benötigte HARQ-Prozess-Nummer weiterhin verwendet werden kann, um mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit eine erfolgreiche Neuübertragung zu erreichen, bevor die HARQ-Prozess-Nummer für die Übertragung von Nutzdaten innerhalb einer halb-statischen konfigurierten Übertragungsressource 20 erneut benötigt wird.
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Die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 gibt, wie in 4 gezeigt, die HARQ-Prozess-Nummern frei, die für eine Übertragung der Nutzdaten auf den sich wiederholenden HARQ-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 verwendet werden können, aber durch die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 für diese nicht reserviert sind. Diese freigegebenen HARQ-Prozess-Nummern können dann für zumindest einen weiteren Übertragungsprozess 21 von der Sendeeinheit 1 an die zumindest eine Empfangseinheit 2 verwendet werden. In 4 sind dies, wie gezeigt, die HARQ-Prozess-Nummern null und drei.
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Die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 gibt einzig dann eine HARQ-Prozess-Nummer für die zumindest eine andere Übertragungsressource 21 frei, falls gilt: NSPS-Temp < NSPS.
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Für diesen Fall gibt die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 die HARQ-Prozess-Nummer dann frei, falls eine Übertragung der Nutzdaten auf einer der sich wiederholenden halb-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 erfolgreich war, weil bei einer nicht erfolgreichen Übertragung die HARQ-Prozess-Nummer für die erneute Übertragung der gleichen Nutzdaten verwendet werden muss. Für den Fall, dass die Übertragung der Nutzdaten erfolgreich war, kann die HARQ-Prozess-Nummer für zumindest einen weiteren Übertragungsprozess von der Sendeeinheit 1 an die zumindest eine Empfangseinheit 2 verwendet werden, wobei dieser Übertragungsprozess eine andere Übertragungsressource 21 nutzt. Bei dieser anderen Übertragungsressource 21 handelt es sich bevorzugt nicht um eine sich wiederholende halb-statische konfigurierte Übertragungsressource 20.
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Die in Tabelle (1) vorgeschlagene Anzahl an zu reservierenden HARQ-Prozess-Nummern kann auch dynamisch während des Betriebs der erfindungsgemäßen Sendeeinheit 1 durch die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 geändert werden. So können bei einer relativ hohen Qualität des Übertragungskanals weniger der für die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 zugewiesenen HARQ-Prozess-Nummern reserviert werden als bei einer relativ niedrigen Qualität des Übertragungskanals, weil die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzdaten mehr als zweimal übertragen werden müssen, bis der Übertragungsprozess erfolgreich ist, sehr gering ist. Eine relativ hohe Qualität und eine relativ niedrige Qualität eines Übertragungskanals bemisst sich nach einem einstellbaren Schwellwert. Beispielsweise kann die Bitfehlerrate vorgegeben werden. Wird diese unterschritten, so liegt eine relativ hohe Qualität des Übertragungskanals vor. Wird diese überschritten, so liegt eine relativ niedrige Qualität des Übertragungskanals vor. Die Bitfehlerrate kann beliebig eingestellt werden, oder aus der Vorgabe für den entsprechenden Standard entnommen werden.
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Wie bereits erläutert, eigenen sich die sich wiederholenden halb-statischen konfigurierten Übertragungsressourcen 20 bevorzugt zur Übertragung von VoIP-Daten, weil der Codec, der die VoIP-Daten erzeugt, einzig alle 20 ms ein neues Datenpaket generiert. Dieser VoIP-Codec erzeugt aber regelmäßig alle 20 ms ein neues Datenpaket, so dass durch die halb-statischen Übertragungsressourcen 20 eine Vielzahl an Steuerdaten auf dem PDCCH eingespart werden können, zumal die VoIP-Datenpakete relativ klein sind. Dadurch sinkt der Overhead bei der Übertragung von VoIP-Daten signifikant.
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Die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 kann den Wert NSPS-Temp für die Anzahl der zu reservierenden HARQ-Prozess-Nummern auch dann reduzieren, wenn die Datenrate von der erfindungsgemäßen Sendeeinheit 1 zu dem zumindest einen mobilen Endgerät 2 ansteigt. Im Umkehrschluss kann die erfindungsgemäße Steuereinheit 11 die Anzahl der zu reservierenden HARQ-Prozess-Nummern erhöhen, wenn die Datenrate von der erfindungsgemäßen Sendeeinheit 1 zu dem zumindest einen mobilen Endgerät 2 sinkt.
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5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 beschreibt. Das in 5 gezeigte Verfahren zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dient zur Erkennung und/oder Behebung von Fehlern in Übertragungssystemen und weist eine Sendeeinheit 1 und zumindest eine Empfangseinheit 2 auf, wobei die Sendeeinheit 1 an die zumindest eine Empfangseinheit 2 auf eine halb-statischen Übertragungsressource 20, die einen einstellbaren Frequenzbereich und einen einstellbaren Zeitraum umfasst, Nutzdaten überträgt. In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird eine sich mit der Periode TSPS wiederholende halb-statische Übertragungsressource 20 der zumindest einen Empfangseinheit 2 zugewiesen. Im Anschluss daran wird der Verfahrensschritt S2 ausgeführt. In dem Verfahrensschritt S2 werden zumindest eine, aber nicht alle der für die sich wiederholende halb-statische Übertragungsressource 20 zur Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern reserviert. Es ist hierbei besonders vorteilhaft, dass eben nicht alle die für die sich wiederholende halb-statische Übertragungsressource 20 zur Verfügung stehenden HARQ-Prozess-Nummern reserviert werden, so dass einige dieser HARQ-Prozess-Nummern zusätzlich für andere Übertragungsressourcen 21 zwischen der Sendeeinheit 1 und zumindest einen Empfangseinheit 2 verwendet werden können. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn beispielsweise auf den anderen Übertragungsressourcen 21 die Datenrate stark ansteigt, so dass eine sichere Erkennung und/oder Behebung von Fehlern dort möglich ist.
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6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 beschreibt. Nach dem Verfahrensschritt S2 wird der Verfahrensschritt S3 ausgeführt. Innerhalb des Verfahrensschritts S3 werden die HARQ-Prozess-Nummern, die für eine Übertragung der Nutzdaten auf der sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressource 20 verwendet werden können, aber für diese nicht reserviert sind, für zumindest einen weiteren Übertragungsprozess von der Sendeeinheit 1 an die zumindest eine Empfangseinheit 2 freigegeben.
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7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 beschreibt. Innerhalb von 7 wird der Verfahrensschritt S4 ausgeführt, der den Verfahrensschritt S3 genauer beschreibt. Innerhalb des Verfahrensschritts S4 werden die HARQ-Prozess-Nummern für zumindest einen weiteren Übertragungsprozess von der Sendeeinheit 1 an die zumindest eine Empfangseinheit 2 freigegeben, wobei dieser weitere Übertragungsprozess eine andere Übertragungsressource 21 benutzt und wobei die Freigabe dann erfolgt, wenn die Übertragung der Nutzdaten auf einer der sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressourcen 20 erfolgreich war. Dies stellt sicher, dass die entsprechende HARQ-Prozess-Nummer im Falle eines Übertragungsfehlers noch zur Verfügung steht, sodass gleich im Anschluss daran eine Wiederholung der Übertragung stattfinden kann.
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8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ein Flussdiagramm zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 beschreibt. Hierzu wird der Verfahrensschritt S5 ausgeführt, der den Verfahrensschritt S2 genauer erläutert. Innerhalb des Verfahrensschritts S5 wird eine Anzahl von HARQ-Prozess-Nummern, die für die halb-statische Übertragungsressource 20 verwendet werden, reserviert, wobei die zu reservierende Anzahl von HARQ-Prozess-Nummern von der Periode TSPS der sich wiederholenden halb-statischen Übertragungsressource 20 abhängt und wobei die HARQ-Prozess-Nummer reserviert wird, die für die zumindest eine nächste halb-statische Übertragungsressource 20 benötigt wird. Dadurch ist sichergestellt, dass stets die benötigte HARQ-Prozess-Nummer für die Übertragung auf der halb-statischen Übertragungsressource 20 verfügbar ist. Außerdem werden einzig nur derart viele HARQ-Prozess-Nummern für die halb-statische Übertragungsressource 20 reserviert, dass diese für Wiederholung der Übertragung ausreichen, wobei die Anzahl der Wiederholungen derart festgelegt wird, dass die zu übertragenden Nutzdaten mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit erfolgreich übertragen werden.
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Im Rahmen der Erfindung sind alle beschriebenen und/oder gezeichneten Merkmale beliebig miteinander kombinierbar. Insbesondere können die Unteransprüche das Verfahren betreffend auch mit den Vorrichtungsansprüchen die Vorrichtung betreffend und umgekehrt kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0287976 A1 [0008, 0008]