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Die Erfindung betrifft einen Bahnsteig
mit einer Plattform, teils aufgebaut aus Betonfertigteilen, mit
Leuchteinrichtungen.
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Ein gattungsgemäßer Bahnsteig ist aus der Druckschrift
EP 0 357 161 B1 bekannt.
Die in einem Fertigteilwerk als Betonfertigteil hergestellte und
vor Ort nur noch auf Längsbalken
verlegte Laufplatte wird an der Oberfläche mit profiliertem Blindenleitstreifen
und eingefärbter
Struktur versehen, um einem Benutzer bei Annäherung an die Bahnsteigkante
ein optisches oder tastbares Warnsignal zu geben. Die Laufplatte
erstreckt sich über
die gesamte Bahnsteigbreite, mehrere nebeneinander liegende, im Rastermaß angeordnete
Laufplatten können
die fertige Laufebene über
einem Hohlraum zwischen den Längsbalken
bilden. Zwei benachbarte Laufplatten bilden eine verschließbare Fuge/Stoßstelle,
ihre Flanken stoßen
praktisch aneinander, sofern keine Fertigungstoleranzen vorliegen.
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Mit zunehmender Zuggeschwindigkeit
und Zugtaktfolge insbesondere bei S-Bahnen werden die Ansprüche an die
Sicherheit auf dem Bahnsteig größer.
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Von daher liegt der Erfindung das
Problem zugrunde, die Wahrnehmbarkeit von Gefahren für Benutzer
des Bahnsteigs zu verbessern und derartige Fertigteilbahnsteige
entsprechend auszurüsten.
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Das Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale der Ansprüche
1 und 9. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die erste erfindungsgemäße Lösung lehrt bei
gattungsgemäßen Bahnsteigen,
dass dessen Plattform nahe der Bahnsteigkante Vertiefungen aufweist
und in der Vertiefung diese komplett ausfüllende gekapselte Leuchtdioden
eingesetzt sind, deren Oberfläche
mit der Laufebene bündig
ist, und die über
Kabel mit einer Energiequelle und einer Schalteinrichtung verbunden
sind.
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Bahnsteigen aus Betonfertigteilen
als Bahnsteigkanten oder Laufplatten als Laufebene weisen vorzugsweise
in ihrer Oberfläche
nahe der Bahnsteigkante eine eingeformte, fertig profilierte Vertiefung
auf, wobei nebeneinander positionierte Laufplatten mit ihren Vertiefungen
einen durchgehenden Kanal bilden können. Mindestens zwei der Laufplatten weisen
an je mindestens einer Flanke einen Rücksprung auf und im Kanal sind
diesen Kanal komplett ausfüllende
gekapselte Leuchtdioden angeordnet, die über Kabel in den Rücksprüngen mit
einer Energiequelle verbunden sind.
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Derartig geformte vorgefertigte Laufplatten werden
nach der Montage vor Ort nur noch mit Leuchtdioden, die vorzugsweise
in einem oder mehreren Kunststoffgehäusen angeordnet sind, bestückt, die
in den Kanal gesetzt oder gepresst werden.
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In vorhandene Bahnsteige kann auch
eine topfförmige
runde oder eckige Vertiefung, beispielsweise in eine Bahnsteigkante
aus Beton oder Laufplatte der Plattform, eingebracht z.B. gebohrt
werden.
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Vorzugsweise wird dazu gemäß der zweiten Lösung der
Erfindung eine LED-Leuchte in Form einer LED-Leiste bzw. Leuchtdiodenstreifen
oder eine Serie von Punktstrahlern oder deren Kunststoff- oder Metallgehäuse aus
Edelstahl oder Aluminium in die Vertiefung eingesetzt und mit dem
Betonteil, z.B. mit der Laufplatte, verklebt. Auch topfförmige Gehäuse für aneinander
gereihte Punktstrahler können
in einzelne Vertiefungen oder serienweise in Kanäle eingesetzt und vergossen
werden – mit
Kunststoff oder Mörtel
entsprechender Konsistenz.
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Wichtig ist, dass der Leuchtstreifen
oder die Punkt-Leuchte wegen seiner Funktionssicherheit gegen Wasser
und Schutz gekapselt ist und wegen möglicher Stolpergefahren nicht über die
Oberfläche der
Laufebene ragt.
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Ein Kunststoffgehäuse, beispielsweise eine im
Querschnitt offene U-förmige Wanne,
kann verwendet werden, um zunächst
eine flexible Unterlage für
einen darin einzulegenden und zu verankernden, zum Beispiel verklebten,
Leuchtstreifen bilden, wobei das Gehäuse in Stücken oder auf der gesamten
Länge des
Bahnsteigs in die vorgefertigte Vertiefung eingeklebt oder geeignet
dauerhaft verankert wird. Der Leuchtstreifen ist vorzugsweise selbst
ebenfalls flexibel, sodass eine Vertikallast auf den Leuchtstreifen durch
Bahnsteigbenutzer oder Gepäckkarren,
Rollstühle
flexibel aufgenommen werden kann.
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Zur einfachen Handhabung und mechanischen
und/oder elektrischen Kopplung der Leuchtdiodenstreifen sollte er
eine Länge
haben, die etwa der Breite der Laufplatte entspricht, wobei einzelne Leuchtdiodenstreifen
durch Stecker auch endlos miteinander verbindbar sind.
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Die elektrische Kopplung der Streifen,
die so breit sind wie eine oder mehrere Laufplatten zusammen, oder
auch einer Vielzahl von Punktstrahlern kann über Kabel realisiert werden,
die in Rücksprüngen der
Fugen verlaufen zu einem Kabelkanal, der bei den Bahnsteigen nach
dem Stand der Technik leicht in dem Hohlraum unter der Laufebene
führbar ist
oder zu einer dort installierten Energiequelle, gegebenenfalls ausgestattet
für Notfälle mit
einer Pufferbatterie.
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Die Rücksprünge können auch durch benachbarte
Flanken der Laufplatten gebildet werden, die von der Oberfläche der
Laufplatte her sich unter einen Winkel von weniger als 90° nach unten
erstrecken und so eine im Querschnitt dreieckförmige Aussparung bilden.
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Der Leuchtdiodenstreifen ist pro
m Länge bzw
bei Punktstrahlern pro Cluster von Dioden auf einer oder mehreren
Rosetten mit 2 bis 40 Lampen/Dioden bestückt, die mit Gleichstrom beaufschlagbar sind.
Derartige Dioden und Lampen, vorzugsweise vom Typ LED, angeordnet
auf einer Leiste oder Rosette, sind handelsüblich erhältlich. Die Leuchtdiodenstreifen
sind mit einer Schalteinrichtung verbunden, geeignet jeden Streifen
und/oder einzelne Lampen taktweise mit Gleichstrom zu beaufschlagen. Diese
Schalteinrichtung kann verschiedene Warnzustände signalisieren, indem beispielsweise
bei bewegtem Zug, alle Leuchtstreifen oder nur alternierend geschaltete
Dioden oder Lampen oder Streifenabschnitte blinken, rhythmisch oder
nicht rhythmisch, dauernd oder periodisch. Dem Fachmann obliegt
es, das richtige oder bestens wirkende Schaltschema, auszuwählen.
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Dazu gehört auch eine geeignete Auswahl der
Farben, die der Benutzer wahrnehmen soll, in der Regel wie bei einer
Ampel: rot, gelb, grün,
je nach Fahrzustand des Eingelaufenen oder zu erwartenden Zuges,
so dass man als Beobachter ein Lauflicht mit unterschiedlicher Signalisierung
wahrnehmen kann. Rotes Licht, schnellaufend bedeutet z.B. Gefahr durch
sich bewegenden Zug oder bei stehendem Zug: Einsteigen nicht erlaubt;
gelbes Licht signalisiert z.B., dass der Zug bald abfährt; grünes Licht
signalisiert beispielsweise, dass der Zug einstiegsbereit ist.
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Ergänzend kann die Leuchte mit
akustisch oder haptisch wahrnehmbaren Einrichtungen für Blinde
oder Hör-
oder Sehgeschädigte
ausgestattet sein. Die Signalisierung ist für diese Personen leichter wahrnehmbar.
Derartige Einrichtungen, die für sich
bekannt sind, können
im Gehäuse
der Dioden oder speziellen Hülsen
an den Leuchtenkörpern
integriert oder angebracht werden.
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Eine Gleichstromversorgung ist leicht
zu realisieren, wegen der verwendbaren geringen Spannungen, wahlweise
von 6 V bis 48 V, gefahrlos und mit Batterie für Notfälle wie Stromausfall vorsorglich auszustatten.
Bei entsprechender elektrischer Schaltung funktioniert diese Ausstattung
auch bei Ausfall einzelner Dioden/Lampen oder Leuchtstreifen weiter.
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Anhand einer schematischen Zeichnung
soll der Zweck und die Funktion der Erfindung näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 Seitenansicht
eines Bahnsteigs gemäß Schnittlage
I–I in 2 mit Lageangabe einer Vertiefung
mit LED-Streifen;
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2 Draufsicht
auf den Bahnsteig gemäß 1;
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3 perspektivische
Draufsicht auf eine LED-Leiste;
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4 vergrößerte Schnittdarstellung
der Vertiefung mit einem Leuchtdiodenstreifen gemäß Schnittlage
IV–IV
in 2;
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5 den
Einbau von ersten Punktleuchten und deren Teile;
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6 eine
alternative zweite Punktleuchte.
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1 zeigt
einen Bahnsteig ähnlich
dem in Druckschrift
EP
0 357 161 B1 in Seitenansicht im Schnitt I–I durch
eine Fuge
10 gemäß
2. Auf einem im Querschnitt
u-förmigen
Fundament
1 ruhen zwei parallele Längsträger
2, auf denen Laufplatten
3 mit
der Laufebene
13, der Plattenoberfläche liegen. Unter den Laufplatten
entsteht so ein Hohlraum
11 für Leitungstrassen. Zu einem
Gleis
4 hin ist eine Bahnsteigkante
5 gebildet.
Nicht dargestellt aber denkbar wäre
ein weiteres Gleis jenseits der Bahnsteigkante
15. Alle
Teile sind in einem Werk als Betonfertigteile hergestellt und vor
Ort montiert worden. Während
der Herstellung der Laufplatte
3 sind zur Oberfläche
13 hin
mit definiertem Abstand zur Bahnsteigkante
5 eine rechteckförmige Vertiefung
12 und
ein Rücksprung
7 an
der Flanke der Laufplatte
3 eingeformt und sodann die Laufplatten
betoniert worden.
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In die Vertiefung 12 (2). von etwa 3 cm Tiefe
und etwa 5 cm Breite, die sich über
etliche Laufplatten 3 als durchgehender Kanal erstreckt,
sind Leuchtstreifen bzw. LED-Leisten eingesetzt und verankert worden.
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Die LED-Leisten sind über Kabel 8 (1) mit einem Kabelkanal 9 für die Energiezufuhr
und einer nicht gezeigten Schalteinrichtung verbunden.
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3 zeigt
einen Abschnitt eines Leuchtdiodenstreifens 61 als Teil
der LED-Leiste mit seiner Oberfläche 64,
Leuchtdioden 62 und Steckern 81 für eine Verbindung
mit Kabel 8 und nicht dargestellte mechanische Kontakte
zur Kopplung der Leuchtdiodenstreifen 61 mit weiteren baugleichen
Streifen im Kanal des Bahnsteigs.
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4 zeigt
einen vergrößerten Querschnitt durch
Kanal bzw. Vertiefung 12 mit LED-Leiste 6 gemäß Schnittlage
IV–IV
in 1. In Laufplatte 3 mit Oberfläche 13 ist
die Vertiefung 12 eingelassen durch Einformen vor dem Betonieren
der Laufplatte. In die Vertiefung ist ein Kunststoffgehäuse nach
Art einer Wanne 63 eingesetzt und mit der Laufplatte 3 verklebt
worden. In dieses flexible Gehäuse
ist der Leuchtdiodenstreifen 61 eingeklebt worden; er schließt mit seiner
Oberfläche 64 an
der Oberfläche 13 der
Laufplatte ab.
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Die Leuchtdiodenstreifen können auch
direkt in der Vertiefung verklebt sein, wobei die die Lampen 62 kapselnde
Kunststoffoberfläche
bzw. -Hülle 64 als Klebfläche dient.
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5a–g zeigt
eine erste Punktleuchte und deren Einbau bzw. Teile. In eine Bahnsteigoberfläche 13 werden
runde Vertiefungen 112 mittels Bohrer B eingebracht (a),
sodann ein Edelstahlgehäuse 163 in die
Vertiefung gesetzt (b). (c) zeigt die in Oberfläche 13 eingesetzte
Leuchte 16 und deren Verklebung 17 im Baukörper, nachdem
die elektrische Verbindung 165 hergestellt wurde.
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5d zeigt
die Leuchte 16 mit deren belastbarer Oberfläche 164 in
Draufsicht, während 5e das Gehäuse 163 vergrößert veranschaulicht
und in gemäß 5f eine vormontierte Leuchte
vor dem Einsatz in das Gehäuse 163 gezeigt
ist, allerdings mit montiertem Stecker 166 und Kabel 165.
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5g zeigt
eine von Personen P begangene Laufebene 13 des Bahnsteigs
mit mehreren montierten Leuchten 16 als Leitstreifen an
der Bahnsteigkante 5.
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6 zeigt
alternativ eine zweite viereckige Leuchte 16'.