-
Die
Erfindung betrifft einen Ständer
für einen Stromanschlusskasten,
wobei der Ständer
im Boden verankert wird. Der Stromanschlusskasten wir oberhalb des
Bodenniveaus an dem Ständer
befestigt und dient dazu, beispielsweise einen Kabelverteilerschrank
oder eine Straßenleuchte
mit Strom zu versorgen. Hierzu führen
Erdkabel in den Stromanschlusskasten, von wo Kabel in den Kabelverteilerschrank
oder die Straßenleuchte
weiter führen.
-
Wenn
beispielsweise ein Kraftfahrzeug gegen einen derartigen Ständer fährt, wird
dieser durch den Aufprall beschädigt,
so dass bisher der Ständer ausgetauscht
werden muss. Die hiermit verbundenen Bodenarbeiten verursachen beträchtliche
Kosten, die zu den Materialkosten für den neuen Ständer hinzu
kommen.
-
Die
DE 9 315 706 U1 offenbart
einen Kabelverzweigerschrank mit einem Kabelverzweigergehäuse und
einem Sockel aus Sockeloberteil und Sockelunterteil, wobei das Sockeloberteil
und das Sockelunterteil mittels Schraubensätzen mit Gewindestangen miteinander
verbunden sind. Die Gewindestangen haben Sollbruchstellen, die im
Falle eines Aufpralls beispielsweise eine Kraftfahrzeugs zu einem
Bruch der Gewindestangen führen
sollen, damit das Sockelunterteil und das Sockeloberteil praktisch unbeschädigt bleiben.
Dabei ist es aber nicht möglich,
die Schwachstellen der Gewindestangen so auszubilden, dass die Gewindestangen
zuverlässig bei
einem Aufprall festgelegter Größe brechen.
Dies wiederum ist wichtig, damit einerseits die Sollbruchstelle
nicht bei jedem kleinen Aufprall unnötig bricht, oder andererseits
bei einem stärkeren
Aufprall zu spät – mit Beschädigung des
im Boden verankerten Unterteils– bricht.
-
Die
DE 29 70 27 64 U1 offenbart
einen Verteilerterminal für
elektrische Energie, Wasser-, Abwasser- und Feuerlöscheinrichtungen
mit einem Gehäuse,
das aus zwei Gehäusehälften zusammen
gesetzt ist, die sich jeweils über
die gesamte Höhe
des Gehäuses
erstrecken und die durch eine Gummidichtung wasserundurchlässig miteinander
verbunden sind. Der Verteilerterminal enthält kein Sollbruchelement, das
bei einem evtl. Aufprall eine Kraftfahrzeugs auf das Gehäuse an einer
vorbestimmten Stelle bricht, so dass ein in den Boden eingelassener
Gehäuseteil
unbeschädigt
bleibt. Dies ist auch bei dem Kabelverzweiger der
DE 16 40 769 A der Fall,
der eine einstückige,
im Boden verankerte Säule
aufweist, die bei einem Aufprall eines Kraftfahrzeugs komplett gegen
eine neue Säule
ausgetauscht werden muss, wenn sie bei dem Aufprall beschädigt wird.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für dieses
Problem eine kostengünstige Lösung anzugeben.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die
Erfindung sieht vor, dass der Ständer eine
Säulenform
hat und zwei getrennte Teile aufweist, nämlich ein oberes Ständerteil,
an dem der Stromanschlusskasten zu befestigen ist, und ein unteres
Ständerteil,
das in den Boden eingelassen und in diesem verankert wird. Diese
beiden Ständerteile sind
erfindungsgemäß durch
ein Sollbruchelement miteinander verbunden, das aus einem spröd-brüchigen Material
besteht und bei Einwirken einer Kraft vorbestimmter Größe bricht.
-
Wenn
beispielsweise ein Kraftfahrzeug den erfindungsgemäßen Ständer anfährt, bricht
das Sollbruchelement an seiner Sollbruchebene, an der die beiden Ständerteile
mittels des Sollbruchelementes zusammengesetzt, vorzugsweise nahtlos
zusammengefügt
sind, wobei das im Boden verankerte untere Ständerteil unbeschädigt bleibt,
so dass auf diesem unteren Ständerteil
mit Hilfe eines neuen Sollbruchelementes entweder wieder das alte
obere Ständerteil
befestigt werden kann, wenn dieses unbeschädigt geblieben ist, oder aber
ein neues oberes Ständerteil
befestigt werden kann, an dem der Stromanschlusskasten zu befestigen
ist. Auf diese Weise werden die bisher erforderlichen aufwändigen Erdarbeiten
vermieden, und in vielen Fällen
bleibt auch das obere Ständerteil
mit dem Stromanschlusskasten unbeschädigt, so dass sich die Materialkosten
als Folge des Aufpralls auf den Einsatz eines neuen Sollbruchelementes
beschränken.
-
Das
Sollbruchelement besteht vorzugsweise aus Gusseisen.
-
Damit
das Sollbruchelement an seiner Sollbruchebene, die mit der Trennebene
der beiden Ständerteile
zusammen fallen sollte, bricht, hat das Sollbruchelement an dieser
Stelle eine verringerte Querschnittsfläche, die sich so festlegen
lässt,
dass das Sollbruchelement bei Einwirken einer Kraft vorbestimmter
Größe bricht.
Wenn diese Kraft verhältnismäßig klein
ist, bricht das Sollbruchelement bereits dann, wenn ein Kraftfahrzeug
bereits mit geringer Geschwindigkeit gegen den Ständer fährt, so dass
das obere Ständerteil
in der Regel wieder verwendet werden kann. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn der Ständer
nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung aus einem thermoplastischen Kunststoff
hoher Festigkeit wie ABS oder PC besteht.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass in aller Regel
eine Stromunterbrechung vermieden wird.
-
Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung bestehen die Ständerteile
aus einem Kunststoff-Hohlprofil einer schmalen Rechteckform, deren eine
Breitseite querschnittlich konvex gewölbt ist. In dem oberen und
in dem unteren Ständerteil
sind aus Metall bestehende Befestigungselemente für das Sollbruchelement
angebracht, die durch Nieten in dem Hohlprofil befestigt sein können.
-
In
weiteren Einzelheiten wird vorgeschlagen, dass das Befestigungselement
des unteren Ständerteils
ein sich über
die gesamte Breite des Ständerteils erstreckendes
U-Profil enthält
mit einer (in der Befestigungslage) unteren Bodenwand, an der das
Sollbruchelement mit vorzugsweise zwei Schrauben befestigt ist,
die in Längsrichtung
des Ständers
eingeschraubt werden. Dies hat zur Folge, dass ein neues Sollbruchelement
auf besonders einfache Weise an dem in den Erdboden eingelassenen
unteren Ständerteil
befestigt werden kann, in dem das Sollbruchelement von oben in das
obere Ende des unteren Ständerteils
eingeschoben und von oben verschraubt wird, wozu sich in der Bodenwand
des Befestigungselementes entsprechende Gewindebohrungen befinden.
Das Sollbruchelement liegt dabei mit einem breiten Wandabschnitt
an dem mittigen Steg des U-Profils des Befestigungselementes an und
hat eine rechtwinklig dazu verlaufende Querwand, die in der Befestigungslage
auf der Bodenwand des Befestigungselementes aufliegt und entsprechende
Löcher
zum Durchgriff der Schrauben hat.
-
Weiter
wird vorgeschlagen, dass das Befestigungselement des oberen Ständerteils
eine mittig in dem Ständerteil
angeordnete U-förmige
Schiene aufweist, in die ein im wesentlichen säulenförmiger oberer Abschnitt des
Sollbruchelementes eingreift, der an dem Befestigungselement mit
vorzugsweise zwei Schrauben befestigt wird, die senkrecht zur Längsrichtung
des Ständers
verlaufen.
-
Auch
diese Ausbildung erleichtert beträchtlich das Anbringen des oberen
Ständerteils
an dem oberen Sollbruchelement, indem das obere Ständerteil
von oben auf den säulenförmigen Abschnitt
des Sollbruchelementes aufgeschoben und dann von der Seite her verschraubt
wird. Dies ist schnell und einfach mit geringem Arbeitsaufwand zu
bewerkstelligen.
-
Die
Erfindung sieht somit einen Ständer
für einen
Stromanschlusskasten vor, bei dem im Falle eines Aufpralls eines
Kraftfahrzeugs (oder bei Einwirken von Kräften infolge Vandalismus etc)
der untere Ständerteil
im Boden unbeeinträchtigt
bleibt, wobei in den meisten Fällen
auch das obere Ständerteil
unbeschädigt
bleibt, da das Sollbruchelement schlagartig an seiner Sollbruchebene
bricht. Das obere Ständerteil
mit dem Stromanschlusskasten kann in den meisten Fällen mit
Hilfe eines neuen Sollbruchelementes wieder an dem unteren Ständerteil
befestigt werden, ohne dass Erdarbeiten oder eine Stromunterbrechung
erforderlich sind.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 eine
Vorderansicht eines Sollbruchelementes;
-
2 eine
Seitenansicht des Sollbruchelementes;
-
3 einen
Längsschnitt
durch das Sollbruchelement;
-
4 eine
Rückansicht
des Sollbruchelementes;
-
5 eine
Aufsicht auf das Sollbruchelement;
-
6 eine
perspektivische Ansicht des Verbindungsbereichs des oberen Ständerteils
und des unteren Ständerteils
mit einem weg geschnittenen Bereich;
-
7 den
gesamten Ständer
mit dem weg geschnittenen Bereich und
-
8 eine
Seitenansicht des Ständers
mit montiertem Stromanschlusskasten und Kabelkanal.
-
Die 1 bis 5 zeigen
in verschiedenen Ansichten und einer Querschnittsdarstellung ein
Sollbruchelement 1, das ein oberes Ständerteil 2 und ein unteres
Ständerteil 3 miteinander
verbindet. Das Sollbruchelement 1 enthält einen in der Einbaulage oberen,
im wesentlichen säulenförmigen Abschnitt 4 mit
einer mittigen rückwärtigen Aussparung 5,
die sich von oben durchgehend bis zu einer breiten Querwand 6 erstreckt.
Der säulenförmige Abschnitt 4 setzt
sich mit verringerter Breite (3) bis zu
einer Bodenwand 8 fort, wobei der untere säulenförmige Abschnitt
mit dem Bezugszeichen 7 gekennzeichnet ist.
-
Durch
den oberen im wesentlichen säulenförmigen Abschnitt,
der ebenso wie die übrigen
Abschnitte des Sollbruchelements 1 aus massivem Gusseisen
besteht, verlaufen horizontal, d. h. senkrecht zur Längsachse
des Sollbruchelements 1 und des Ständers zwei Bohrungen 9,
die von Schrauben durchgriffen werden, mit denen das Sollbruchelement 1 an
einem U-förmigen
Befestigungselement 10 anschraubbar ist (siehe 6),
wobei dieses U-förmige
Befestigungselement 10 innerhalb des oberen Ständerteils 2 angebracht
ist. Hierzu ist das U-förmige
Befestigungselement 10, das aus Metall besteht, mit dem
oberen Ständerteil 2 vernietet.
-
Durch
das Bodenteil 8 verlaufen Bohrungen 11, die von
Schrauben durchgriffen werden, um das Sollbruchelement 1 an
einer Bodenwand eines ebenfalls U-förmigen
Befestigungselementes 12 fest zu schrauben, das innerhalb
des unteren Ständerteils 3 befestigt
ist und sich im wesentlichen über
dessen gesamte Breite erstreckt, im Gegensatz zu dem U-förmigen Befestigungselement 10,
das im wesentlichen formschlüssig
den säulenförmigen Abschnitt 4 des
Sollbruchelementes aufnimmt. Auch das U-förmige Befestigungselement 12 ist
vorzugsweise durch Nieten mit dem Hohlprofil des unteren Ständerteils 3 verbunden.
-
Die
Sollbruchebene 13 des Sollbruchelements 1 verläuft durch
den Verbindungsbereich des durch die Aussparung 5 querschnittlich
geschwächten
im wesentlichen säulenförmigen Abschnitt 4 mit der
breiten Wand 6 und quer durch den Verbindungsbereich des
säulenförmigen Abschnitts 4 mit
dem darunter befindlichen säulenförmigen Abschnitt 7, der
in der Darstellung der 3 eine geringere Breite hat.
Bei einem Aufprall eines Kraftfahrzeugs oder dergleichen bricht
das Sollbruchelement im Bereich dieser Sollbruchebene, in der das
obere Ständerteil 2 an
dem unteren Ständerteil 3 anliegt.
Die Sollbruchebene 13 befindet sich in Höhe des Bodenniveaus oder
etwas darüber.
-
In
den 6 bis 8 ist teilweise die Umfangswand
des oberen Ständerteils
und des unteren Ständerteils 3 weg
geschnitten, um den Blick auf die darin befestigten metallenen Befestigungselemente 10 und 12 und
auf das Sollbruchelement 1 sowie dessen Befestigungsart
frei zu geben.
-
8 zeigt
außerdem
einen am oberen Ende des oberen Ständerteils 2 befestigten
Stromanschlusskasten 14 sowie einen zu dem Stromanschlusskasten 14 führenden
Kabelkanal 15, der an dem Ständer befestigt ist.