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Die
Erfindung betrifft eine auslösbare
Skibindung mit als Standfläche
eines Skischuhs vorgesehener Stand- bzw. Tragplatte, welche an bzw.
auf einem skifesten bzw. skifest halterbaren Basisteil um eine (vertikale)
Hochachse des Basisteiles gegen einstellbaren Widerstand drehbar
angeordnet ist, und mit an der Stand- bzw. Tragplatte angeordneten,
auslösbare
vorderen und hinteren Schuh- bzw. Sohlenhaltern, die in einer Gebrauchsstellung
formschlüssig mit
schuh- bzw. schuhsohlenseitigen Gegenflächen bzw. -elementen zusammenwirken
und diese im wesentlichen stand- bzw. tragplattenfest fixieren,
wobei die hinteren Sohlenhalter gegen einstellbaren Widerstand in
eine Freigabelage verstellbar und die vorderen Schuh- bzw. Sohlenhalter
innerhalb eines vorgegebenen Drehwinkelbereiches der Stand- bzw.
Tragplatte verriegelt und außerhalb
des Drehbereiches entriegelt sind.
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Bei
praktisch allen derzeit auf dem Markt erhältlichen Skibindungen sind
auf dem Ski ein vorderes Schuhhalteraggregat sowie ein hinteres
Schuhhalteraggregat angeordnet, wobei das vordere Schuhhalteraggregat
mit dem zehenseitigen Ende und das hintere Schuhhalteraggregat mit
dem fersenseitigen Ende der (genormten) Schuhsohle eines Skischuhs
formschlüssig
zusammenwirkt, und zwar derart, dass das zehenseitige Sohlende vom
vorderen Schuhhalteraggregat an einer Vorwärtsbewegung in Skilängsrichtung
sowie an Bewegungen in Richtung der Skihoch- und Skiquerachsen gehindert wird,
während
das fersenseitige Sohlenende vom hinteren Schuhhalteraggregat gegen
eine Rückwärtsbewegung
in Skilängsrichtung
sowie gegen Bewegungen in Richtung der Hoch- und Querachsen des
Skis gesichert wird.
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Derartige
Bindungen haben einen hohen Entwicklungsstandard und hohe Sicherheit
erreicht. Prinzipiell haben sie jedoch den Nachteil, dass Verschmutzungen,
die sich gegebenenfalls zwischen Sohlen und Schuhhalteraggregaten
festsetzen, einen Einfluss auf das Auslöseverhalten haben können.
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Deswegen
wurden bereits gemäß der
US 4 182 524 Skibindungen
entwickelt, bei denen der Skischuh auf einer bindungsseitigen Stand-
bzw. Tragplatte steht, die gegen einstellbaren Widerstand um eine
Skihochachse drehbar ist. Bei in die Bindung eingesetztem Schuh
ist die Schuhsohle auf der Tragplatte mittels plattenseitiger Schuhhalterelemente
fixiert, die mit sohlenseitigen Gegenelementen zusammenwirken.
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Wenn
der Schuh bzw. der Fuß des
Skiläufers bei
einem Sturz eine Drehbewegung bezüglich der Hochachse des Skis
auszuführen
sucht, wird bei einer Bindung gemäß der
US 4 182 524 der bei dieser Drehung
zu überwindende
Drehwiderstand ausschließlich
durch bindungsseitige Elemente bestimmt, die sich prinzipiell schmutzgeschützt anordnen
lassen, gemäß der
US 4 182 524 beispielsweise innerhalb
der Stand- bzw. Tragplatte.
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Gleichwohl
hat die Bindung gemäß der
US 4 182 524 noch kein zufriedenstellend
reproduzierbares Verhalten. Der einer Drehung der Stand- bzw. Tragplatte
um die Hochachse entgegenstehende Drehwiderstand wird durch eine
Federanordnung bestimmt, die auch den Auslösewiderstand der plattenseitigen
Schuhhalterelemente bewirkt. Dabei ist die Anordnung so ausgebildet,
dass die Schuhhalterelemente bei Drehung der Stand- bzw. Tragplatte
um die Hochachse ein zunehmendes Bewegungsspiel in Richtung ihrer
den Schuh freigebenden Lage erhalten. Umgekehrt erhält die Stand-
bzw. Tragplatte ein Drehspiel, sobald die Schuhhalterelemente durch Relativbewegungen
zwischen Stand- bzw. Tragplatte und Schuhsohle in Richtung ihrer
den Schuh freigebenden Lage verstellt werden. Damit können zwischen
Stand- bzw. Tragplatte und Schuhsohle auftretende Verschmutzungen
einerseits das Auslöseverhalten
der Bindung und andererseits das Rückstellverhalten der Bindung
innerhalb ihres sogenannten Elastizitätsbereiches beeinflussen, innerhalb
dessen auf die Bindung einwirkende Störkräfte zwar zu Bewegungen von
Bindungselementen bzw. Teilen jedoch noch nicht zu einer Auslösung der
Bindung führen,
so dass sich die Bindung bei wieder verschwindender Störkraft in
den normalen, den Schuh in vorgegebener Solllage fixierenden Zustand
zurückstellen
kann.
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Die
DE 40 10 923 A1 zeigt
eine Skibindung, die die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches
1 weitgehend erkennen lässt.
Allerdings bleibt unklar, ob die zehenseitigen Sohlenhalter in Normallage
der Standplatte verriegelt oder auslösbar sind.
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Eine ähnliche
Skibindung ist Gegenstand der
DE 34 15 272 C2 , jedoch mit dem Unterschied,
dass das zehenseitige Ende des Skischuhs ohne Auslösbarkeit
gehalten wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es nun, bei einer Skibindung ein besonders gut
reproduzierbares Auslöse-
und Elastizitätsverhalten
zu gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die vorderen Schuh- bzw. Sohlenhalter um im wesentlichen horizontale
Längsachsen schwenkbar
sind.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, innerhalb des Elastizitätsbereiches
der Bindung jegliche kritische Relativbewegung zwischen Schuhsohle
und Stand- bzw. Tragplatte auszuschließen, wenn durch Störkräfte verursachte
Drehbewegungen der Stand- bzw. Tragplatte um die Hochachse auftreten.
Wegen der bei geringen Drehwinkeln der Stan- bzw. Tragplatte bestehen
bleibenden Verriegelung der vorderen Schuh- bzw. Sohlenhalter, kann es zu keinerlei
Spiel, insbesondere Drehspiel, der Schuhsohle relativ zur Stand-
bzw. Tragplatte kommen. Innerhalb des Elastizitätsbereiches bleibt also die
Drehbewegung der Trag- bzw. Standplatte ohne Rückwirkung auf die Lage der
Schuh- bzw. Sohlenhalter relativ zur Stand- bzw. Tragplatte.
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Durch
die um horizontale Längsachsen schwenkbaren
vorderen Schuh- bzw. Sohlenhalter wird eine große Freiheit bei Gestaltung
der Schuhsohle gewährleistet.
Damit kann die Sohle so geformt sein, dass der Skiläufer nach
Auslösungen
der Schuhe aus der Bindung gut gehen kann.
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Es
sei hervorgehoben, dass die hinteren Sohlenhalter gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung nur in Vertikalrichtung auslösbar sind, d.h. durch Kräfte die
den Fersenbereich des Schuhes von der Stand- bzw. Tragplatte vertikal
abzuheben suchen. Dementsprechend können Querkräfte im Fersenbereich keine
Verschiebungen zwischen Sohle bzw. Stand- bzw. Tragplatte auftreten.
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Soweit
eventuelle Störkräfte den
Schuh von der Stand- bzw. Tragplatte vertikal unter Verstellung der
hinteren Schuhhalter in Richtung des Auslösezustandes abzuheben suchen,
können
eventuelle Verschmutzungen zwischen Stand- bzw. Tragplatte und Schuhsohle
keinerlei störenden
Einfluss ausüben.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Stand- bzw. Tragplatte eine Drehmomentabstützung zugeordnet, die
auf die Stand- bzw. Tragplatte bezüglich einer Plattenquerachse
einwirkende Drehmomente in Drehmomente bezüglich der Hochachse umsetzt
und ein eine Weiterdrehung der Stand- bzw. Tragplatte um die Hochachse
unterstützendes
Moment erzeugt, sobald die Stand- bzw. Tragplatte eine mittlere
Lage oder einen mittleren Lagebereich verlassen hat. Auf diese Weise
kann der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Torsionsbelastungen
des Schienbeins sowie der Fuß-
und Kniegelenke dann vermindert werden sollen, wenn das Bein zusätzlich durch
weitere Kräfte,
wie sie typischerweise bei einem Vorwärts- oder Rückwärtssturz auftreten, beansprucht wird.
Die für
weiteren Beanspruchungen verantwortlichen Störkräfte werden aufgrund der vorgenannten Drehmomentabstützung im
Ergebnis zur Verminderung des einer Drehung der Stand- bzw. Tragplatte um
die Hochachse entgegenwirkenden Drehwiderstandes eingesetzt, mit
der Folge, dass vergleichsweise leicht ein die vorderen Schuh- bzw.
Sohlenhalter entriegelnder Drehhub der Stand- bzw. Tragplatte und
damit eine Freigabe des Schuhs erreicht werden.
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Im Übrigen wird
hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche sowie
die nachfolgende Erläuterung
der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzugte Ausführungsform
sowie einige Möglichkeiten
der Abwandlung näher
beschrieben werden. Dabei wird Schutz nicht nur für ausdrücklich in
den Ansprüchen
oder der Beschreibung angegebene Merkmalskombinationen beansprucht.
Vielmehr soll sich der Schutz der vorliegenden Erfindung auch auf
prinzipiell beliebige Unterkombinationen der dargestellten Merkmalskombinationen
beziehen.
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In
der Zeichnung zeigt
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bindung,
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2 einen
vertikalen Mittellängsschnitt
gemäß der Schnittlinie
II-II in 3,
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3 einen
Horizontalschnitt gemäß der Schnittlinie
III-III in 4,
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4 einen
Querschnitt gemäß der Schnittlinie
IV-IV in 3,
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5 einen
Horizontalabschnitt bei um die Hochachse verdrehter Stand- bzw.
Tragplatte gemäß der Schnittlinie
V-V in 6,
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6 einen
Querschnitt gemäß der Schnittlinie
VI-VI in 5,
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7 eine
schematisierte Schnittdarstellung einer Drehmomentabstützung der
Stand- bzw. Tragplatte,
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8 eine
perspektivische Explosivdarstellung der Unterseite einer mit der
erfindungsgemäßen Bindung
zusammenwirkenden Skischuhsohle und
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9 eine
perspektivische Darstellung der Sohlenunterseite sowie der mit sohlenseitigen
Beschlagteilen zusammenwirkenden vorderen und hinteren Sohlenhalter.
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Die
erfindungsgemäße Bindung
besitzt eine auf einem in 1 ausschnittsweise
angedeuteten Ski 1 angeordnete Basisplatte 2,
welche mit einem in Skilängsrichtung
vorderen Endstück 2' scharnierartig mit
einem skifest angeordneten Lagerteil 3 um eine Skiquerachse
schwenkbar verbunden und mit einem in Skilängsrichtung hinteren Endstück 2'' mit Verschiebbarkeit in Skilängsrichtung
in einem weiteren skifesten Lagerteil 4 vertikal festgehalten
ist.
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Auf
der Basisplatte 2 ist eine um eine Hochachse der Basisplatte 2 drehbare
Stand- bzw. Tragplatte 5 angeordnet, deren in 1 entfernte
obere Abdeckung bzw. Oberseite als Stand- bzw. Abstützfläche für die Sohle
eines in die Skibindung einzusetzenden Skischuhs dient. Die Stand-
bzw. Tragplatte 5 besitzt einen als Rahmen- und Strukturteil
ausgebildeten Plattenunterteil 5', vgl. 2. Die vorgenannte um
eine Hochachse schwenkbare Verbindung von Basisplatte 2 und
Stand- bzw. Tragplatte 5 ist zwischen der Basisplatte 2 und
dem unteren. Plattenteil 5' angeordnet,
wobei das Schwenklager beispielsweise dadurch gebildet sein kann,
dass am Plattenunterteil 5' eine
unterseitige kreisscheibenförmige
Erhebung angeformt ist, die in eine entsprechend kreisförmige Ausnehmung
in der Basisplatte 2 eingreift und fest mit einer auf der
Unterseite der Basisplatte angeordneten Flanschplatte 6 verbunden
ist, die die vorgenannte kreisförmige
Ausnehmung der Basisplatte 2 nach radial außen überlappt.
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Die
Stand- bzw. Tragplatte 5 wird von einer weiter unten näher erläuterten
Rastvorrichtung 7 in der in der 3 dargestellten
Mittellage gehalten, kann jedoch gegen den Widerstand der vorgenannten
Rastvorrichtung 7 entsprechend 5 relativ
zur Längsachse
des Skis bzw. der Basisplatte 2 verdreht werden.
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An
der Stand- bzw. Tragplatte 5 sind vordere und hintere Sohlenhalter 8 und 9 angeordnet,
welche in ihrer Gebrauchslage (vgl. 1 und 2)
die Sohle 10 eines in die Bindung eingesetzten Schuhs praktisch
unbeweglich auf der Stand- bzw.
Tragplatte 5 fixieren.
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In
der Ausführungsform
der 1 bis 6 sind die vorderen Sohlenhalter 8 um
in Längsrichtung der
Stand- bzw. Tragplatte 5 erstreckte Achsen 11 in eine
Freigabelage seitwärts
der Stand- bzw. Tragplatte 5 schwenkbar, während die
hinteren Sohlenhalter 9 um eine in Plattenquerrichtung
erstreckte Achse 12 in eine Freigabelage gekippt werden
können.
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Wie
weiter unten bei Erläuterung
der Rastvorrichtung 7 näher
beschrieben wird, sind die vorderen Sohlenhalter 8 in ihrer
Gebrauchslage verriegelt, wenn die Stand- bzw. Tragplatte 5 ihre
Normalstellung gemäß 3 bzw.
eine Lage innerhalb eines für den
Elastizitätsbereich
der Bindung vorgesehenen Schwenkbereiches beidseitig der Normallage
einnimmt. Sobald dieser Schwenkbereich nach rechts oder links überschritten
wird, werden die vorderen Sohlenhalter 8 entriegelt, so
dass sie ohne weiteres in ihre Freigabelage klappen oder bewegt
werden können.
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Die
hinteren Sohlenhalter 9 wirken ebenfalls mit der weiter
unten erläuterten
zweiten Rastvorrichtung 7 (oder einer nicht dargestellten
gesonderten Rastvorrichtung) sowie mit einem Betätigungshebel 14 zusammen.
Bei entsprechend großen,
auf die hinteren Sohlenhalter 9 einwirkenden Störkräften bzw. -momenten
werden die hinteren Sohlenhalter 9 in den 1 und 2 im
Uhrzeigersinn in eine Freigabelage gekippt, die selbsthaltend ausgebildet
ist. Im Übrigen
können
die hinteren Sohlenhalter 9 durch den Betätigungshebel 14 zwischen
Gebrauchs- und Freigabelage umgestellt werden.
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Gemäß den 8 und 9 besitzt
die Sohle 10 des in die Bindung einzusetzenden Skischuhs
etwa im Ballenbereich bzw. in größerer Entfernung
vom zehenseitigen Sohlenende zur Sohlenunterseite sowie zu den Sohlenlängsrändern offene Ausnehmungen 15 sowie
eine nach unten und zu den vorgenannten Ausnehmungen 15 offene
Vertiefung 16 mit einem ebenen Boden, der mit Aufnahmebohrungen 17 für Schrauben
oder dergleichen versehen ist. In der Vertiefung 16 ist
eine Beschlagplatte 18 angeordnet und durch nicht dargestellte
Schrauben oder dergleichen befestigt, die in die Aufnahmebohrungen 17 eingedreht
werden. Die Beschlagplatte 18 besitzt eine leicht keilförmig ausgebildete
Vorderkante 18',
deren Eckbereiche formschlüssig
von entsprechenden Ausnehmungen der vorderen Sohlenhalter 8 aufgenommen
werden, wenn die vorderen Sohlenhalter 8 ihre Gebrauchslage
einnehmen und die Sohle 10 in Sohlenlängsrichtung mit der Vorderkante 18' der Beschlagplatte 18 in
die vorgenannten Ausnehmungen der Sohlenhalter 8 eingeschoben
ist, wobei die Sohle 10 mit einem der Beschlagplatte 18 benachbarten
Unterseitenbereich 10' auf der
Oberseite der Stand- bzw. Tragplatte 5 nahe der vorderen
Sohlenhalter 8 flächig
aufsitzt.
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Der
vorgenannte Formschluss zwischen den Eckbereichen der Vorderkante 18' der Beschlagplatte 18 und
den Ausnehmungen der vorderen Sohlenhalter 8 ist derart
ausgebildet, dass die Sohle 10 gegen eine Verschiebung
in Vorwärts-,
Seitwärtssowie Vertikalrichtung
gesichert bzw. arretiert wird.
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Am
hinteren Bereich der Sohle 10 sind nach unten sowie zu
den Seitenrändern
der Sohle 10 offene Ausnehmungen 19 angeordnet,
die in eine vom hinteren Sohlenende entfernte, zu den Ausnehmungen
sowie zur Sohlenunterseite hin offene Vertiefung 20 übergehen,
die einen ebenen Boden mit Aufnahmebohrungen 21 für Schrauben
oder dergleichen aufweist. In dieser Vertiefung 20 ist
eine Beschlagplatte 22 angeordnet und mit nicht dargestellten Schrauben
oder dergleichen fixiert, die in die vorgenannten Aufnahmebohrungen 21 eingedreht
sind. Die Beschlagplatte 22 besitzt in Draufsicht eine T-Form,
derart, dass an der Beschlagplatte 22 winkelförmige Buchten 22' ausgebildet
sind.
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In
ihrer Gebrauchsstellung übergreifen
die hinteren Sohlenhalter 9 bei in die Bindung eingesetztem
Schuh die nach oben weisende Seite der Beschlagplatte 22 von
oben im Bereich der Buchten 22', wobei die in Sohlenlängsrichtung
erstreckten Ränder der
Buchten 22' an
den einander zugewandten Flanken der hinteren Sohlenhalter 9 und
die in Sohlenquerrichtung erstreckten Ränder der Buchten 22 an den
in Gebrauchslage im wesentlichen vertikalen Vorderrändern der
hinteren Sohlenhalter 9 anliegen und ein vor der Beschlagplatte 22 erstreckter
Unterseitenbereich 10'' der Sohle 10 auf
der Oberseite der Stand- bzw. Tragplatte 5 nahe den hinteren
Sohlenhaltern 9 flächig
aufliegt. Dementsprechend wird der hintere Sohlenbereich durch Formschluss
zwischen der Beschlagplatte 22 und den hinteren Sohlenhaltern 9 gegen
Bewegung in Rückwärts-, Seitwärts- und
Vertikalrichtung festgehalten.
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Die
Sohle 10 muss im wesentlichen nur zwischen den Beschlagplatten 18 und 22 steif
ausgebildet sein, derart, dass die Beschlagplatten 18 und 22 immer
eine reproduzierbare Lage zu den Bereichen 10' und 10'' auf der Unterseite der Sohle 10 haben und
dementsprechend mit spielfreiem Formschluss mit den Sohlenhaltern 8 und 9 zusammenwirken
können.
Die Sohlenbereiche vor und hinter den Beschlagplatten 18 und 22 können weitestgehend
beliebig ausgeformt sein. Insbesondere kann die Sohlenunterseite
in diesen Bereichen gewölbt
sein, derart, dass eine Abrollbewegung des Fußes beim Gehen erleichtert
wird.
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Die
Rastvorrichtung 7 besitzt gemäß den 2, 3 und 5 eine
starke Schraubendruckfeder 24, deren in der Zeichnung rechtes
Ende auf einer mittels Stellschraube 25 in Längsrichtung der
Stand- bzw. Tragplatte 5 verstellbaren Federwiderlager
abgestützt
ist, so dass die Federspannung mit einem Schraubwerkzeug verändert werden
kann, welches an den am hinteren Rand der Stand- bzw. Tragplatte 5 zugänglichen
Kopf 25' der
Stellschraube 25 ansetzbar ist.
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Das
andere Ende der Schraubendruckfeder 24 ist gegen einen
Kolben 26 gespannt, der durch die Federkraft gegen ein
zugewandtes Querglied eines Kipphebels 27 gespannt wird,
wobei das vorgenannte Querglied des Kipphebels 27 in einen
Querschlitz auf der zugewandten Seite des Kolbens 26 eingreift. Das
Querglied des Kipphebels 27 wird durch den Schub des Kolbens 26 gegen
fest an bzw. in der Stand- bzw. Tragplatte 5 angeordnete
Kippachsen 28 und 29 gedrängt. In der Normal lage des
Kipphebels 27 (vgl. 3) liegt
das Querglied des Kipphebels mit etwa halbkreisförmigen Ausnehmungen an den Umfangsflächen der
Kippachsen 28 und 29 an. Wird der Kipphebel 27 aus
seiner mit seinem Querglied an den Kippachsen 28 und 29 anliegenden
Lage um eine der Kippachsen 28 oder 29 geschwenkt,
wird der Kolben 26 gegen die Kraft der Schraubendruckfeder 24 zurückgedrängt, sobald
auf den Kipphebel 27 ein die Vorspannung der Schraubendruckfeder 24 überwindendes
Moment ausgeübt
wird.
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Der
Kipphebel 27 umgreift mit einem gabelförmigen Ende einen Stift 30,
der fest in einer an die Basisplatte 2 angeformten Hohlachse 30' sitzt. Dementsprechend
muss der Kipphebel 27 aus seiner in 3 dargestellten
Normallage unter Schwenkung um die Kippachse 29 ausgelenkt
werden, wenn die Stand- bzw.
Tragplatte 5 auf der Basisplatte 3 in die aus 5 ersichtliche
Lage gedreht wird, wobei die Drehbewegung um die die Flanschplatte 6 (vgl.
die 1 und 2) mittig durchsetzende Hochachse erfolgt.
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Falls
die Trag- bzw. Standplatte 5 relativ zur Basisplatte 2 in
die zur Lage der 5 entgegengesetzte Lage gedreht
wird, muss der Kipphebel 27 eine Schwenkung um die Kippachse 28 ausführen.
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Im
Ergebnis kann also die Stand- bzw. Tragplatte 5 nur dann
eine Drehung um die vorgenannte Hochachse auf der Basisplatte 2 ausführen, wenn
auf die Stand- bzw. Tragplatte 5 ein hinreichendes Drehmoment
einwirkt, dessen Maß durch
die Vor spannung der Schraubendruckfeder 24 bestimmt wird. Sobald
dieses Maß überschritten
wird, erfolgt ein mehr oder weniger großer Schwenkhub der Stand- bzw.
Tragplatte 5.
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Sobald
der Schwenkhub ein vorgegebenes Maß (Elastizitätsbereich) überschreitet,
werden die normal in der Lage der 4 festgehaltenen
vorderen Sohlenhalter 8 entriegelt und können in
die Freigabelage der 6 klappen.
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Zur
Steuerung der Sohlenhalter 8 dient ein Schieber 31,
der innerhalb der Stand- bzw. Tragplatte 5 in Längsrichtung
verschiebbar geführt
ist. Dieser Schieber 31 besitzt schräge bzw. schraubenartig gewundene
Steuerflächen 32,
die mit entsprechenden schrägen
oder gewundenen Steuerflächen 33 an
den nach Art von Doppelarmhebeln ausgebildeten Sohlenhaltern 8 zusammenwirken:
Wird der Schieber 31 nach vorwärts, d.h. in den 2, 3 und 5 nach
links geschoben, wird auf die Sohlenhalter 8 ein Drehmoment
ausgeübt,
welches die Sohlenhalter 8 in die Normallage der 2 bis 4 zu
stellen sucht. Wirkt auf zumindest einen der Sohlenhalter 8 ein
Drehmoment, welches den jeweiligen Sohlenhalter 8 aus der
Normallage der 4 in die seitwärts abgeklappte
Lage der 6 zu stellen sucht, wird der
Schieber nach rückwärts, d.h.
in den 2, 3 und 5 nach rechts
gedrängt.
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In
der Normallage der Stand- bzw. Tragplatte 5 gemäß 3 nimmt
der Schieber 31 seine vordere bzw. in der Zeichnung linke
Endlage ein, wobei er an einem Verlassen dieser Endlage dadurch
gehindert wird, dass er mit einem mittleren Fort satz einer am Schieber 31 angeordneten
Steuerkurve am Umfang der den Stift 30 tragenden Hohlachse 30' anliegt.
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Wenn
nun die Stand- bzw. Tragplatte 5 relativ zur Basisplatte 2 gedreht
wird, wandert die Hohlachse 30' relativ zum Schieber 31 seitwärts, derart, dass
die Hohlachse in den Bereich einer der an der Steuerkurve ausgebildeten
Buchten 31' kommt,
die beidseitig des mittleren Vorsprunges des Schiebers 31 ausgebildet
sind. Damit kann der Schieber 31 sich relativ zur Stand-
bzw. Tragplatte 5 nach rechts verschieben, so dass die
Sohlenhalter in die Freigabelage der 6 schwenken
können.
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In
der Praxis erfolgt die vorgenannte Drehung der Stand- bzw. Tragplatte 5 immer
dann, wenn der in die Bindung eingesetzte Schuh aufgrund von Störkräften ein
entsprechendes Drehmoment auf die Stand- bzw. Tragplatte 5 zu übertragen
sucht. Aufgrund dieses Drehmomentes wird immer einer der vorderen
Sohlenhalter 8 von der Schuhsohle nach auswärts, d.h.
in die Lage der 6, gedrängt. Zunächst ist jedoch der jeweilige
Sohlenhalter 8 verriegelt, weil der Schieber 31 trotz
der beginnenden Drehung der Stand- bzw. Tragplatte 5 mit
seinem mittleren Vorsprung an der Hohlachse 30' anliegt und
an einem Verlassen der Endlage der 3 gehindert wird.
Durch die Form bzw. Breite des mittleren Vorsprunges des Schiebers 31 wird
der Drehwinkelbereich der Stand- bzw. Tragplatte 5 bestimmt,
innerhalb dessen die Sohlenhalter 3 verriegelt bleiben. Wird
dieser auch als Elastizitätsbereich
bezeichnete Drehwinkelbereich überschritten, wird
der Schieber 31 durch das Zusammenwirken der schieberseitigen Steuerflächen 32 mit
den sohlenhalterseitigen Steuerflächen 33 nach rechts
verschoben, da auf zumindest einen Sohlenhalter 8 ein diesen
nach auswärts drängendes
Drehmoment wirkt. Dies beruht darauf, dass die Schuhsohle gegen
den Sohlenhalter 8 drängt
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Solange
das vorgenannte Drehmoment auf den Sohlenhalter 8 wirksam
bleibt und dementsprechend der Schieber 31 in der Zeichnung
nach rechts gedrängt
wird, wird durch Zusammenwirken der schrägen Flanken des mittleren Vorsprunges
des Schiebers 31 an den Buchten 31' mit dem Umfang der Hohlachse 30' eine Zusatzkraft
bewirkt, die die begonnene Drehbewegung der Stand- bzw. Tragplatte 5 unterstützt.
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Sobald
der Sohlenhalter 8 nicht mehr zur Seite gedrängt und
die Stand- bzw. Tragplatte 5 nicht mehr mit einem Drehmoment
beaufschlagt wird, kann der Kipphebel 27 aufgrund der Kraftbeaufschlagung
durch die Feder 24 die Stand- bzw. Tragplatte 5 in
die Normallage der 3 zurückdrängen, wobei der Schieber 31 durch
Zusammenwirken der Hohlachse 30' mit den Schrägflanken des mittleren Vorsprunges
des Schiebers 31 in die Lage der 3 zurückgeschoben
wird und dementsprechend auch die Sohlenhalter 8 in die
Lage der 3 zurückstellt.
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Abweichend
von der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform kann am Schieber 31 statt
der Steuerkurve auch eine schlitzartige Kulisse angeordnet sein,
in die der Stift 30 nach Art eines Kulissensteines eingreift.
Bei entsprechender Form der Kulisse wird dann der Schieber 31 zwangsläufig zwischen seinen
Endlagen verschoben, wenn die Stand- bzw. Tragplatte 5 relativ
zur Basisplatte hinreichend weit zwischen der unverdrehten Normallage
(3) und einer ausgelenkten Lage (5)
verdreht wird.
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Bei
dieser Ausführungsform
können
die Steuerflächen 32 und 33 am
Schieber 31 und den Sohlenhaltern 8 so ausgebildet
sein, dass ein einem Sohlenhalter 8 aus der Normallage
(4) in die Freigabelage (6) drängendes
Drehmoment noch keine den Schieber 31 aus seiner einen
Endlage (3) wegdrängende Schubkraft erzeugt,
solange der Schieber 31 eine Lage in der Nähe der Endlage der 3 einnimmt.
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Eine
solche Ausgestaltung der Steuerflächen 32 und 33 ist
auch bei einer Ausgestaltung des Schiebers 31 mit Steuerkurve
gemäß 3 möglich, wenn
der Schieber 31 von einer (zusätzlichen) Feder aus der Endlage
der 3 weggedrängt
wird.
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Im
zeichnerisch dargestellten Beispiel steuert die Rastvorrichtung 7 auch
die hinteren Sohlenhalter 9.
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Dazu
wird die Vorspannung der Schraubendruckfeder 24 über ein
Abstützteil 36 auf
einen weiteren Schieber 37 abgetragen, der mit den hinteren Sohlenhaltern 9 derart
zusammenwirkt, dass er die in 3 dargestellte
Endlage einnimmt, wenn die Sohlenhalter 9 die aus den 1 und 2 ersichtliche Normallage
haben, in der die eingesetzte Sohle eines Skischuhs sicher festgehalten
wird. Bei einer Auslösung
schwenken die Sohlenhalter 9 in den 1 und 2 im
Uhrzeigersinn, wobei der weitere Schieber 37 mit dem Teil 36 gegen
die Kraft der Schraubendruckfeder 24 in den 2 und 3 nach
links verschoben wird. Bei hinreichender Weiterschwenkung der Sohlenhalter 9 im
Uhrzeigersinn wird eine als Übertotpunktlage
ausgebildete Freigabelage der Sohlenhalter 9 erreicht.
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Aus
dieser Freigabelage werden die Sohlenhalter 9 beim Einstieg
in die Bindung, d.h. beim Einsetzen der Schuhsohle 10 in
die Bindung automatisch in die normale Gebrauchsstellung zurückgeklappt,
da andernfalls das Beschlagteil 22 der Schuhsohle (vgl. 8)
nicht seine normal an den Sohlenhalter 9 verriegelte Lage
erreichen könnte.
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Im übrigen können die
Sohlenhalter 9 mittels des Hebels 14 zwischen
Normal- und Freigabelage umgestellt werden, wobei der Hebel 14 ggf.
mittels eines Skistocks betätigt
werden kann.
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Beim
Skifahren wirken auf die Stand- bzw. Tragplatte 5 mehr
oder weniger große
Drehmomente bezüglich
einer Skiquerachse ein. Wenn der Skifahrer mit Vorlage fährt, wird
das Vorderende der Stand- bzw. Tragplatte 5 gegen die Skioberseite
gedrängt. Wenn
der Skifahrer dagegen Rücklage
hat, wirken auf die Stand- bzw. Tragplatte 5 Kräfte und
Momente, die das Vorderende dieser Platte 5 vom Ski 1 abzuheben
suchen.
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Entsprechend
umgekehrt gerichtete Kräfte treten
am hinteren Ende der Stand- bzw. Tragplatte 5 auf.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung kann nun eine Drehmomentabstützung 41 vorgesehen
sein, mit der auf die Stand- bzw. Tragplatte 5 bezüglich der
Querachse einwirkende Drehmomente in Drehmomente bezüglich der
Hochachse umgesetzt werden.
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Wie
aus dem Schnittbild der 7 erkennbar wird, ist an der
Stand- bzw. Tragplatte 5 im Bereich der Endstücke 2' und 2'' der Basisplatte 2 eine in
Plattenquerrichtung erstreckte Profilleiste 42 fest angeordnet,
die sowohl auf ihrer Oberseite als auch ihrer Unterseite jeweils
zwei Erhebungen 43 bzw. 44 mit seitlichen schrägen Flanken
sowie einen dazwischen erstreckten horizontalen Abschnitt aufweisen. An
den Endstücken 2' und 2'' der Basisplatte 2 sind mit
den Erhebungen 43 und 44 zusammenwirkende Gegenerhebungen 45 und 96 angeordnet.
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In 7 ist
nun die Lage der Erhebungen 43 und 44 relativ
zu den Gegenerhebungen 45 und 46 für den (normalen)
Fall dargestellt, dass die Stand- bzw. Tragplatte 5 relativ
zur Basisplatte 2 ihre normale unverschwenkte Lage einnimmt,
d.h. die Längsachsen
der beiden Platten 2 und 5 fallen in Draufsicht auf
den Ski 1 ineinander. In diesem Falle liegen die horizontalen
Abschnitte der Erhebungen 43 und 44 auf den entsprechenden
Abschnitten der Gegenerhebungen 45 und 46 auf.
Unabhängig
von dem Maß eventueller
Vertikalkräfte,
die das Vorderende der Stand- bzw. Tragplatte 5 gegen die
Oberseite des Skis zu drängen
oder von der Oberseite des Skis abzuheben suchen und damit zu entsprechenden Presskräften zwischen
den horizontalen Abschnitten der einander gegenüberliegenden Erhebungen 43 bis 46 führen, kann
dann kein wirksames Drehmoment erzeugt werden, welches die Stand-
bzw. Tragplatte 5 um ihre Hochachse zu drehen sucht. Wenn jedoch
die Stand- bzw. Tragplatte 5 gegen den Widerstand der ersten
Rastvorrichtung 7 etwas um die Hochachse verschwenkt wird,
können
die schrägen Flanken
der einander gegenüberliegenden
Erhebungen 43 bis 46 miteinander zusammenwirken,
so dass ein Drehmoment um die vorgenannte Hochachse entsteht, sobald
das Vorderende der Stand- bzw. Tragplatte 5 mit der Profilleiste 42 nach
abwärts
gedrängt
oder nach aufwärts
angehoben wird.
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Im
Ergebnis wird damit erreicht, dass bei einem Vorwärts- oder Rückwärtssturz
des Skifahrers ein zusätzliches
Drehmoment bezüglich
der Hochachse auf die Stand- bzw. Tragplatte einwirkt, sobald die
Stand- bzw. Tragplatte 5 bereits um ein gewisses Maß aus ihrer
Mittellage ausgelenkt worden ist. Dieses zusätzliche Drehmoment wirkt den
von der ersten Rastvorrichtung 7 erzeugten Rückstellkräften entgegen,
so dass die Stand- bzw. Tragplatte 5 leichter in die Drehlage
gebracht werden kann, in der ein vorderer Schuh- bzw. Sohlenhalter 8 entriegelt
und der Schuh aus der Bindung ausgelöst wird.
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Abweichend
von der Darstellung der 1 kann das Lagerteil 4 gegebenenfalls
auch verstellbar ausgebildet sein, derart, dass es in einer Freigabelage
das hintere Ende der Basisplatte 2 freigibt und die Basisplatte 2 dementsprechend
zusammen mit der Stand- bzw. Tragplatte 5 um die Scharnierachse
der Lagerteiles 3 aufschwenkbar ist. Damit kann die erfindungsgemäße Bindung
gegebenenfalls auch als Tourenbindung eingesetzt werden, wobei das
Lagerteil 4 gegebenenfalls auch in einen Zustand verstellbar
sein kann, bei dem die Basisplatte 2 in aufwärts verschwenkter
Schräglage
relativ zum Ski abgestützt wird.