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Elektrische
Spule, Gradientenspule, Shimspule und Kernspintomographiegerät mit Kühlsystem
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kühlung elektrischer
Spulen. Dabei bezieht sich die vorliegende Erfindung insbesondere auf
eine neuartige Kühlung
zur besseren Wärmeabfuhr
an Gradientenspulen und Shim-Systemen von Kernspintomographiegeräten.
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Generell
besitzen elektrische Spulen eine Leistungs- bzw. Stabilitätsgrenze,
die durch die begrenzte Abfuhr der ohmschen Verlustwärme definiert ist.
Derartige Spulen werden beispielsweise in Form von Gradientenspulen
und Shimspulen in der Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt.
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Gradientenspulen
dienen der Ortskodierung im Inneren eines MRT-Gerätes, indem
durch sie dem statischen homogenen Grundmagnetfeld ein dreidimensionales
orthogonales Gradientenfeld in x-, y- und z-Richtung überlagert
wird. x-Spule und y-Spule sind üblicherweise
sogenannte Sattelspulen, die bezüglich
der z-Achse um 90° gegeneinander
gedreht sind. Die z-Spule stellt eine Maxwellspule dar.
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Eine
exakte Bildrekonstruktion in der MRT ist nur möglich, wenn während der
Messung einerseits die Gradientenspulen eine ausreichende zeitliche Magnetfeldstabilität aufweisen
und andererseits das statische Grundmagnetfeld ausreichend homogen ist.
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Zur
Homogenisierung des Grundfeldmagneten sind unter anderem zwei Techniken
bekannt:
- 1. Innerhalb des orthogonalen Gradientensystems
befindet sich ein weiteres stromdurchflossenes orthogonales Spulensystem,
mit dem es möglich
ist, das Grundmagnetfeld zu homogenisie ren. Diese zusätzlichen
Korrekturspulen (auch Shimspulen genannt) dienen dazu, Feldinhomogenitäten höherer Ordnung
auszugleichen und sind sehr kompliziert aufgebaut, indem sie mit
den Gradientenspulen verflochten sind.
- 2. Zur weiteren Homogenisierung des Grundmagnetfeldes wird mit
Hilfe eines Feldberechnungsprogramms eine geeignete Anordnung von
Magnetkörpern
(Shimeisen) berechnet, die in die Gradientenspule integriert werden.
Durch Größe und Position
der Shimeisen kann der Verlauf der magnetischen Feldlinien des Grundfeldes
und der Gradientenfelder beeinflusst werden. Als Vorgabe für die Berechnung
dient eine Vorabmessung der Feldverteilung. Nach der Montage wird
noch eine Kontrollmessung durchgeführt. Dieser Vorgang muss mehrfach
wiederholt werden, bevor ein befriedigendes Shimergebnis erreicht
ist. Die Shimeisen werden üblicherweise
in Schubladen axial in sogenannte Shimkanäle in der Rohrwand des Gradientensystems
eingeführt.
Um Wirbelströme
in den Shimeisen zu vermeiden bzw. zu minimieren, werden die jeweiligen
Shimeisenblöcke
aus Spielkarten-großen
Shimblechen gestapelt.
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Während die
Technik unter Punkt 1 einen aktiven Shim darstellt, wird die Technik
unter Punkt 2 als Passiv-Shim bezeichnet. Die Kombination beider Techniken
stellt ein sogenanntes Shim-System dar.
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Aufgabe
der Gradientenspulenstrom- und Shimspulenstrom-Versorgung ist es, Strompulse entsprechend
der verwendeten Messsequenz amplituden- und zeitgenau zu erzeugen.
Die erforderlichen Ströme
liegen bei etwa 250 Ampere, die Stromanstiegsraten liegen in der
Größenordnung
von 250 kA/s.
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Unter
derartigen Bedingungen entsteht durch elektrische Verlustleistung
in der Größenordnung
von ca. 20 kW in den Gradientenspulen und in den Shimspulen sehr
viel Wärme,
die aktiv abgeführt werden
muss, um zu vermeiden, dass das elektro magnetische Verhalten des
Gradienten- und Shimsystems und damit die Bildgebung selbst beeinträchtigt wird.
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Auch
eine Erwärmung
der Shimeisen – einerseits
durch ohmsche Verluste von nicht zu vermeidenden Wirbelströmen, andererseits
durch Wärmeübertragung
der Gradienten- und Shimspulenwärme (über das
Vergussmaterial) – kann
nicht vermieden werden und würde
die Shimmung wesentlich beeinträchtigen,
wenn nicht auch die Shimeisen gekühlt werden würden. Allerdings
ist die Erwärmung
der Shimeisen um Größenordnungen
kleiner (in etwa 5 W) als die der Gradientenspulen und Shimspulen, weshalb
eine aufwändige
aktive Kühlung
der einzelnen Shimeisen nicht unbedingt notwendig ist.
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Die
Kühlung
herkömmlicher
elektrischer Spulen aber auch die Kühlung von Gradientenspulen,
Shimspulen und Shimeisen in der Kernspintomographie erfolgt nach
dem Stand der Technik entweder durch Luft-Oberflächenkühlung (vorbeigeblasene Luft)
oder durch Wasserkühlung.
Die Ausführung
einer aktiven Wasserkühlung
stellt bisher die leistungsfähigste
Kühlung
dar. Allerdings wird die Wärme
hierbei typischerweise vom zu kühlenden
Leiter ins wärmeabführende fließende Wasser
durch mehr oder weniger schlecht leitende Kunststoffschichten übertragen.
Der dadurch hervorgerufene Wärmewiderstand
begrenzt das maximale Leistungsvermögen der Wasserkühlung.
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Aus
DE 197 22 387 A1 ist
eine Antenne für ein
Magnetresonanz bekannt, die eine Antennenleiterstruktur und/oder
angeschlossene Kondensatoren, die mit einem Kühlsystem verbunden sind, umfasst.
Das Kühlsystem
besteht aus einer Wärmeabfuhreinrichtung
mit einem Fluid und einem Reservoir für das Fluid und ist mittels
das Kühlfluids
mit der Ganzkörperantenne
gekoppelt.
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Aus
DE 102 19 769 B3 ist
ein Magnetresonanzgerät
bekannt, das Aufnahmeräume
für bestückbare Trägervorrichtungen
von Shimelementen und ein Kühlsystem,
bestehend aus einer Wärme abfuhreinrichtung
mit einem Fluid und einem Reservoir für das Fluid und die Shimeisen
mittels des Kühlfluids an
das Reservoir koppelt, umfasst.
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Aus
EP 1 085 287 A2 ist
ein Kühlsystem
bekannt, das ein Kühlbehälter mit
einem Kühlmedium aus
Kohlendioxid und eine Wärme
aufnehmende und abstrahlende Sektion umfasst. Durch Wärmeaufnahme
befindet sich das Medium oberhalb seines kritischen Punktes und
zirkuliert wegen eines Dichteunteschieds zwischen den Sektionen,
was zu einem Wärmeaustausch
führt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kühlsystem mit einem weitaus
leistungsfähigerem
Kühlvermögen zu schaffen,
um mit geringem technischen Aufwand elektrische Spulen und Wärmequellen
insbesondere in der Magnetresonanztomographie zu kühlen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Erfindungsgemäß wird eine
elektrische Spule mit Kühlsystem
beansprucht, wobei das Kühlsystem
eine Wärmeabfuhreinrichtung
mit einem Fluid und einem temperierten Reservoir dieses Fluids umfasst,
und wobei die Spule mittels des Fluids an das temperierte Reservoir
gekoppelt ist, und das Reservoir dergestalt temperaturgeregelt ist,
dass die Temperatur sowie der Druck des Fluids in unmittelbarer Nähe des kritischen
Punkts des Fluids gehalten wird.
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In
einer ersten Ausführung
der Erfindung erfolgt die Koppelung durch ein gut wärmeleitfähiges Rohr,
welches das Fluid enthält
und in thermischem Kontakt mit dem Spulenleiter steht, indem es
die elektrische Spule durchzieht.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung besteht die Koppelung durch den Leiter der elektrischen
Spule selbst, indem dieser rohrförmig ausgebildet
ist und das Fluid enthält.
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In
einer dritten Ausführungsform
erfolgt die Koppelung durch ein wärmeisolierendes Rohr, in dessen
Inneren der Spulenleiter koaxial geführt ist und welches gleichzeitig
das Fluid enthält.
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Vorteilhafterweise
entspricht die kritische Temperatur des Fluids in etwa Raumtemperatur.
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Insofern
bietet sich als Fluid erfindungsgemäß Kohlendioxid oder C2F6 an.
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Um
eine optimale Kühlung
zu erzeugen, werden Temperatur und Druck des Fluids im Reservoir durch
einen Wärmetauscher
in unmittelbarer Nähe des
kritischen Punktes gehalten.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung stellt die elektrische Spule eine Gradientenspule
für ein
Kernspintomographiegerät
dar, mit einer elektrischen Spule mit Kühlsystem gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Gradientenspule eine transversale Gradientenspule und/oder
eine axiale Gradientenspule ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung stellt die elektrische
Spule eine Shimspule für ein
Kernspintomographiegerät
dar, mit einer elektrischen Spule und Kühlsystem gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche.
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Ferner
wird erfindungsgemäß ein Kernspintomographiegerät beansprucht
mit Shimeisen und Kühlsystem,
wobei das Kühlsystem
eine Wärmeabfuhreinrichtung
mit einem Fluid und einem temperierten Reservoir dieses Fluids umfasst,
und wobei die Shimeisen mittels eines Fluids an das temperierte Reservoir
gekoppelt ist und das Reservoir dergestalt temperaturgeregelt ist,
dass die Temperatur sowie der Druck des Fluids in unmittelbarer
Nähe des
kritischen Punktes des Fluids gehalten wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung werden die Shimeisenkanäle an ein das Fluid enthaltende
Röhrensystem
thermisch gekoppelt.
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Auch
hier ist es von Vorteil, wenn die kritische Temperatur des Fluids
in etwa Raumtemperatur entspricht.
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Insofern
ist es vorteilhaft, als Fluid Kohlendioxid oder C2F6 zu verwenden.
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Erfindungsgemäß wird die
Temperatur und der Druck des Fluids im Reservoir durch einen Wärmetauscher
in unmittelbarer Nähe
des kritischen Punktes gehalten.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
werden nun anhand von Ausführungsbeispielen
bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
perspektivisch das Gradienten-Shim-System eines MRT-Gerätes mit
einer Koppelung zweier Shimkanäle
an ein Fluidreservoir.
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2 zeigt
eine mögliche
Koppelung einer elektrischen Spule durch den Leiter selbst.
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3 zeigt
eine mögliche
Koppelung einer elektrischen Spule durch einen koaxial geführten Leiter
in einem Fluid-gefüllten
Isolator.
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4 zeigt
eine mögliche
Koppelung einer elektrischen Spule durch einen Fluid-gefüllten thermischen
Leiter, der an geeigneten Stellen in thermischem Kontakt mit dem
elektrischen Leiter der Spule steht.
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5 zeigt
die Anomalie des Wärmeleitkoeffizienten
von CO2 in der Nähe des kritischen Punktes.
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Wie
bereits eingangs dargestellt, werden elektrische Spulen wie beispielsweise
vergossene Gradientenspulen oder Shimspulen in MRT-Geräten derzeit
luft- oder wassergekühlt,
was aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit
des Vergussmaterials zu einer deutlichen Begrenzung der Wärmeabfuhrleistung
führt.
Die vorliegende Erfindung stellt eine wesentliche Verbesserung derartiger
Kühlsysteme dar.
Es wird vorgeschlagen, zur Wärmeübertragung (beispielsweise
in elektrischen Spulen) die nahezu unbegrenzt große Wärmeleitfähigkeit
von Fluiden im Bereich ihres kritischen Punktes auszunutzen.
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Die
Anomalie des Wärmeleitkoeffizienten λ von Fluiden
in der Nähe
des kritischen Punktes ist seit langem bekannt und beispielsweise
in dem Buch "The
properties of gases & liquids,
Reid, Prausnitz, Poling, McGraw-Hill Book Company, 4. Auflage, ISBN
0-07-051799-1" auf
den Seiten 518 bis 520 kurz beschrieben.
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In 5 ist
die Wärmeleitfähigkeit λ von Kohlendioxid
(CO2) in Abhängigkeit von der Dichte bei
unterschiedlichen Temperaturen graphisch dargestellt (5 wurde
aus der erwähnten
Literaturstelle übernommen).
Gezeigt sind vier Verläufe
von λ (gemessen
in W/mK) im Bereich der kritischen Dichte (pc =
0,468 g/cm3) bei Temperaturen von 75, 40,
34 und 32 °C.
Die Graphik zeigt ein deutliches starkes Ansteigen von λ in einem
relativ schmalen Bereich der kritischen Dichte (± 0,1 g/cm3)
je mehr sich die Temperatur der kritischen Temperatur (Tc = 31°C)
nähert.
So beträgt
das λ von
CO2 bei 32°C bereits das sechsfache (0,3
W/mK) des Wertes wie bei 75 °C (0.05
W/mK). Schließlich
wird bei 31 °C
theoretisch ein nahezu unendlicher Wert erwartet (in 5 nicht dargestellt).
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Eine
eindeutige Erklärung
dieses Phänomens
wird nicht gegeben. Es wird lediglich die Vermutung geäußert, dass
mikroskopische molekulare Phasen- bzw. Ordnungsübergänge verantwortlich sein könnten bzw.
mikroskopische Strömungseffekte aufgrund
von Molekülcluster-Bewegungen.
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Eine
technische Anwendung dieses Effektes wird erstmalig in "German Jet Engine
and Gas Turbine Development 1930–1945, Anthony L. Key, Airlife, England" auf den Seiten 214/215
beschrieben. Prof. Ernst Schmidt begann 1938 im Rahmen von Untersuchungen
zu Kühlverfahren
bei Gasturbinenschaufeln mit Studien der Wärmeleitfähigkeit von Fluiden im Bereich
des kritischen Punktes. Um die am kritischen Punkt theoretisch unendliche
Wärmeleitfähigkeit
zu demonstrieren, füllte
er ein Stahlrohr zu einem Drittel mit verflüssigten Ammoniak (NH3). Bei praktisch allen Gasen entspricht
die Dichte im flüssigen
Zustand etwa der dreifachen Dichte des kritischen Zustands. Die
genannte Ammoniak-Füllung
zu einem Drittel führt
damit bei der kritischen Temperatur gleichzeitig auch zum kritischen
Druck. Nach einer Erwärmung auf
20 °C besaß das Rohr
eine Wärmeleitfähigkeit wie
die eines Rohres aus reinem Kupfer. Nach weiterer Temperaturerhöhung auf
die kritische Temperatur (Tc = 132°C) – so wird
berichtet – übertraf
die Wärmeleitfähigkeit
des Rohres die von Kupfer nun mehr als das 20-fache.
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Zur
Kühlung
von Gasturbinenschaufeln wurde der beschriebene Effekt auf Wasser übertragen, indem
bei einem kritischen Druck von 76 Bar Wasserdampf mit kritischer
Temperatur (374°C)
durch Turbinenschaufeln gedrückt
wurde.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung soll der beschriebene Effekt genutzt werden, elektrische Spulen
wie sie beispielsweise in MRT-Geräten als Gradientenspulen und
Shimspulen eingesetzt werden, auf Betriebstemperatur zu halten.
Dazu wird erfindungsgemäß das zu
kühlende
Leiterstück
thermisch über
eine Wärmesenke – beispielsweise
einem Kühlrohr – an ein
Fluidre servoir gekoppelt. Das Fluidsystem ist mit einem Fluid bei
annähernd
kritischer Temperatur und kritischem Druck gefüllt. Dieser Druck und diese
Temperatur wird über
einen Wärmetauscher
bzw. einen Druckregler aufrechterhalten bzw. geregelt.
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Auf
diese Weise steht der zu kühlende
Abschnitt durch extrem gute Wärmeleitung
in direktem Kontakt zu dem Fluidreservoir. Der Transport eines Trägermediums
zur Wärmeabfuhr
an der zu kühlenden
Stelle (wie bisher bei aktiver Wasserkühlung) ist nicht mehr notwendig.
Aus diesem Grund existieren im erfindungsgemäßen Fluidsystem keine Grenzschichteffekte
(Prandtl'sche Grenzschicht),
die den Wärmeübergangswiderstand
deutlich erhöhen.
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Auch
die Viskosität
des Fluids als statisches Medium ist bei dem erfindungsgemäßen Kühlsystem ohne
Belang. Die Wärmekapazität des Fluids
ist nur insofern wichtig, als dass sie die Schnelligkeit der Wärmeabfuhr
des Reservoirs und damit die Regelträgheit des Fluidsystems betrifft.
Im Gegensatz zu Heatpipes hat die Schwerkraft (Gravitation) keinen Einfluss;
die Wärmeleitung
erfolgt in dem Fluid in jeder Raumrichtung gleichermaßen.
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Für den Betrieb
bei Raumtemperatur (ca. 293 K, 20°C)
bietet sich als Füllgas
C2F6 an, dessen kritischer
Druck beherrschbare 30 Bar beträgt
und dessen kritische Temperatur von 292 K (19°C) nur wenig unterhalb der Betriebstemperatur
liegt.
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Möglich wäre auch
CO2 mit einem kritischen Druck von 72 Bar
und einer kritischen Temperatur von 301 K, minimal oberhalb der
Betriebstemperatur. Letzteres hat den Vorteil, dass eine leichte
Erwärmung
die bereits große
thermische Leitfähigkeit durch
Annäherung
an den kritischen Punkt noch weiter verbessert und damit die Temperatur
des Leiters stabilisiert.
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Erfindungsgemäß sind verschiedene
Arten der thermischen Ankopplung des zu kühlenden Elements (Spulenleiter
oder Shimeisen) möglich.
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In
einem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 2 ist
der Spulenleiter als Rohr 1 ausgebildet, in dem sich das
besagte Fluid 2 befindet.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist
der Leiter 3 von einem fluidgefüllten Hohlrohr 4 umgeben,
dessen Rohrwand elektrisch isolierend und thermisch schlecht leitend
ist, so dass die Wärme
entlang des Rohrinneren 4 geleitet wird, umgebende Trägerstrukturen
aber nicht erwärmt werden.
Der Leiter 3 kann z. B. wie bei einem Koaxialkabel mit
Stützrippen 5 in
dem Hohlrohr 4 gehalten werden.
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In
beiden Ausführungsbeispielen
ist das Rohrinnere 2 mit dem gekühlten Fluidreservoir 6 verbunden.
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In
einer dritten erfindungsgemäßen Ausführung gemäß 4 ist
die zu kühlende
elektrische Spule 9 mit einem getrennten fluidgefüllten Rohr 7 durchzogen,
welches an mehreren Stellen 8 thermischen Kontakt mit dem
Spulenleiter 9 hat und zumindest an einem Ende mit dem
gekühlten
Fluidreservoir 6 verbunden ist.
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Wie
bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt, ist es in der Regel auch
notwendig, die Shimeisen 10 zu kühlen, um die Homogenität des Grundmagnetfeldes
zu gewährleisten
bzw. aufrecht zu erhalten. Obwohl die Erwärmung der Shimeisen 10 weitaus
geringer ist als die der Gradienten- oder Shimspulenleiter ist eine
Wärmeabfuhr
notwendig, wobei auch hier erfindungsgemäß der beschriebene Effekt ausgenutzt
werden kann.
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Die
Shimeisen werden üblicherweise
in schubladenähnlichen
Einschüben 11 angeordnet, wobei
die Anzahl der Shimbleche 12 in den unterschiedlichen Shimeisen
(auch Shimstapel genannt) durchaus verschieden sein kann. 1 zeigt
beispielsweise einen Einschub 11 mit drei Shimeisen (Shimstapeln) 10,
wobei der vordere Stapel fünf,
der mittlere Stapel drei und der hintere Stapel zwei Shimbleche 12 aufweist.
In der Regel befindet sich in jeweils einem Shimkanal 13 ein
Einschub 11 mit sechzehn bis achzehn Shimeisenstapel bei
insgesamt sechzehn Shimkanälen 13,
die im Gradientenspulenkörper 14 radial
gleichmäßig verteilt
sind und axial verlaufen. Die Einschübe 11 werden stirnseitig
axial eingeschoben.
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Eine
Kühlung
der Shimeisen 10 unter Verwendung des oben beschriebenen
Effektes erfolgt erfindungsgemäß durch
eine Ankopplung sämtlicher Shimkanäle 13 (in
welchen sich jeweils die schubladenähnlichen Einschübe 11 befinden)
an ein temperiertes Fluidreservoir 6. Die Ankopplung erfolgt über (Thermo-)
Schläuche 15,
die stirnseitig an den entsprechenden Shimkanal 13 angeflanscht
werden. In 1 sind zwei solche Schläuche 15 dargestellt.
Jeder Shimkanal 13 ist mit dem Fluid 2 gefüllt, welches über die
Schläuche
im Reservoir 6 bei kritischer Temperatur temperiert wird.
Auf diese Weise wird die Wärme
der Shimeisen 10 unmittelbar über das Fluidreservoir 6 abgeführt.
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Eine
weniger aufwändige
Kühlung
der Shimeisen 10 besteht darin, die Schläuche 15 mit
einer passiven Wärmesenke
beispielsweise mit der Außenhülle des
Grundfeldmagneten zu koppeln und auf ein zu temperierendes Fluidreservoir 6 zu
verzichten. Eine solche Ausbildung der Shimeisenkühlung ist
allerdings nur dann effizient, wenn eine gewisse Wärmeleistung
der Shimeisen 10 nicht überschritten
wird.