Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Faseranordnung
der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Faseranordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist eine
Faseranordnung bestehend aus mindestens zwei Fasern vorgesehen, wobei
mindestens eine Faser mit einem offenen Hohlprofil eine zweite Faser
zumindest teilweise umgreift und in ihrem Hohlraum aufnimmt. Bevorzugt
ist die zweite Faser ebenfalls als eine Faser mit einem offenen
Hohlprofil ausgebildet, und insbesondere weist die Faseranordnung
insgesamt ein Hohlprofil auf.
Hierbei
wird aus mehreren Fasern, bevorzugt aus zwei Fasern mit seitlich
offenen Hohlprofilen, eine Faseranordnung zusammengesetzt, die vorzugsweise
einen durchgehenden, endseitig offenen Hohlraum (Lumen) aufweist.
Die Fasern sind hierbei vorzugsweise gegeneinander verspannt, vorzugsweise
auf Grund einer elastischen Verformung, bevorzugt der äußeren Faser.
Fasern
mit einem derartigen C-förmigen
Profil, wie sie bei einer erfindungsgemäßen Faseranordnung verwendet
werden, können
beispielsweise gegossen, extrudiert oder gesponnen und gegebenenfalls
anschließend
gestreckt werden, so dass minimale Abmessungen bis hin zu Mikro-
oder gar Nanofasern möglich
sind. Die Fasern, sofern es sich um keramische Fasern handelt, können beispielsweise nach
dem in der
EP 1 015
400 B1 oder der
DE
197 01 751 A1 offenbarten Verfahren hergestellt werden. Die
Herstellung eines C-förmigen
Profils kann auch durch Abschaben der Faser von einem massiven Block
bestehend aus dem Ausgangsmaterial, vergleichbar mit dem Abschaben
einer Butterflocke, erfolgen. Ebenfalls ist ein Rollen eines enstprechend ausgebildeten
Folienstreifens oder einer Folie mit nachfolgendem Abtrennen des
die Faser bildenden Streifens möglich.
Ferner kann ein Ätzen
einer Faser mit Voll- oder Hohlprofil erfolgen.
Plastische,
grüne oder
braune keramische Fasern oder Folien können oberflächenbehandelt werden und anschließend in
einem thermischen Prozess getempert, geglüht, gebrannt oder gesintert
und anschließend
zur Faseranordnung zusammengesetzt werden.
Das
Zusammenfügen
der Fasern zu einer Faseranordnung erfolgt indem die äußere Faser
aufgeweitet und die innere Faser eingezogen wird. Das Aufweiten
und Einziehen im Falle von Mikro- und Nanostrukturen erfolgt insbesondere
mittels einer Sonde eines Tunnelelektronenmikroskops (Kraftmikroskop),
welche insbesondere eine Spitze bestehend aus einem einzigen Molekül hat.
Prinzipiell
ist ein Auseinandernehmen der Faseranordnung, Behandeln der einzelnen
Fasern und erneutes Zusammensetzen möglich.
Bei
entsprechender Ausgestaltung der einzelnen Fasern können auch
mehr als zwei Fasern zusammengefügt
werden. Hierbei sollte jedoch die äußerste Faser derart bemessen
sein, dass ein ausreichendes Umgreifen der nächstinneren Faser möglich ist.
Der
Vorteil einer zusammengefügten
Faseranordnung gegenüber
einer Hohlfaser liegt insbesondere darin, dass verschiedene Materialien
mit unterschiedlichen Längenausdehnungen
kombiniert und dass Strukturen einfacher auf der Innenmantelfläche angebracht
werden können.
Dabei wird eine Innenbeschichtung, insbesondere bei Mikro- und Nanostrukturen,
vereinfacht oder in vielen Fällen
auch erst möglich.
Die
Fasern können
auch vor oder nach dem Zusammenfügen
bearbeitet und/oder mit Oberflächenbeschichtungen,
beispielsweise mit bioaktiven und/oder elektrisch leitenden Oberflächenbeschichtungen,
versehen werden. Insbesondere können elektrisch
leitende Strukturen ein- und/oder aufgebracht werden.
So
kann die erfindungsgemäße Faseranordnung
bei entsprechender Ausgestaltung als Thermoelement, insbesondere
als Thermogenerator, verwendet werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um
eine Bipolar-Ausführung,
insbesondere mit zwei distanzierten Isolationsschicht-Flächenfolien.
Zwischen den Folien befindet sich das oder die Thermoelemente und
die sonstige Installation mit einer Höhe von vorzugsweise bis zu
ca. 100 μm
(Wandstärke), jedoch
sind auch größere Abmessungen
möglich. Dabei
wird die Nano- oder Mikro-Röhrchen
Ausformung durch eine erfindungsgemäße Faseranordnung gebildet,
wobei eine entsprechende Kontaktierung vorgesehen ist. Insbesondere
sind hierbei zwei Serien-Thermoelemente vorgesehen, wobei der Durchmesser
einem hydraulisch gleichwertigen Durchmesser von ca. 70 μm entspricht
und hierbei noch textile Eigenschaften aufweist.
Die
menschliche Hautoberflächen-Temperatur
wird durch Direktkontaktauflage gefühlt und mit der distanzierten
Folientemperatur (Umgebungstemperatur) verglichen. Als Ergebnis
der Temperaturdifferenz fließt
in Folge des Seebeck-Effekts ein elektrischer Strom. Mit bekannten
Folien-Thermogeneratoren ist eine derartig große Ladungsdichte auf dem kleinen
Raum nicht erreichbar und damit die textile erfindungsgemäße Ausführung eine
wesentliche Verbesserung. Ferner behindert die isolierenden Folien gemäß dem Stand
der Technik, direkt auf der menschlichen Haut angelegt, die Aspiration
und ist für
den Träger
unangenehm. Durch einen aus erfindungsgemäßen Faseranordnungen hergestellten Stoff,
insbesondere ein Gewebe, kann die Haut jedoch atmen und der Tragekomfort
wird deutlich erhöht,
so dass auch großflächige Textilien
mit entsprechend höherer
elektrischer Leistung ohne Störung des
Komforts möglich
sind. Die Thermogeneratoren gehören
zu den besonders ökologischen
Elektrostromerzeugern, ohne jede Emission. Das Halbleitermaterial,
vorzugsweise Silizium, kommt nach Sauerstoff in der Erdrinde am
zweithäufigsten
vor und ist deshalb günstig.
Silizium als Rein-Silizium weist einen besonders großen Seebeck-Koeffizienten
auf, der bei der Thermogenerator-Nutzung wünschenswert ist.
Durch
Umkehrung, d.h. durch die Anlegung einer entsprechenden elektrischen
Spannung, lassen sich gezielt Flächen
eines Stoffes erwärmen
oder aber abkühlen
(Thermoelement).
Mit
Temperaturdifferenzen-Elektrostromgewinnung liegt die Thermogenerator-Technologie bei einem
Tausendstel der heutigen spezifischen Feststoffelektrolyten der
Brennstoffzellentechnologie-Oberfläche, wobei die Brennstoffzelle
ca. 10 000 bis 15 000 W/m2 liefert und durch
CnHm-Aufoxidation auch
Luft als Betriebsstoff benötigt.
Im Vergleich hierzu liefert beispielsweise ein Quadratmeter Silizium Thermogenerator-Oberfläche 10 bis
15W, bei einer Temperaturdifferenz von ca. 5 K.
Bevorzugt
werden auf elektrisch isolierenden Konfektions-Textilien n- und
p-dotierte Thermogeneratoren an- bzw. aufgebracht und elektrisch
in der textilen Struktur verschaltet. Vorzugsweise werden auf Synthese-Filament-Faser-Oberflächen die
Hohlfilamentfasern angebracht, die aus erfindungsgemäßen anorganischen
oder auch organischen Werkstoffen bestehen. Nano-, Mikro-Hohlfasern
aus Nitritkeramik, Glas, Oxidkeramik und sterilisierbaren Polymeren
sind bevorzugt.
Vorzugsweise
werden für
die Thermogeneratoren Silizium und andere geeignete Halbleiterwerkstoffe
als Nano- oder Mikrofasern eingesetzt.
Die
Textilien sind vorzugsweise hydrophil sensibilisiert um die Differenzen
der aspirationspsychometrischen Daten von Trockenkugel- und Feuchtkugel-Temperaturen
am Thermogenerator für
die Elektrostromgewinnung mit verwerten zu können. So ist auch die Nutzung
des Ambiente-Wärmeinhalt
(Enthalpie) aus der Luft nach den h-x Diagrammdifferenzen zur Elektro-Gleichstromgewinnung
möglich.
Vorzugsweise
werden Silber oder Messing in Filamentfaserform als Elektrostrom-Ausleiter mit geeigneten
physiologischen und hygienischen Eigenschaften an die Thermogeneratoren
geführt.
Silber und Messing haben fungizide, bakterizide und viruzide Eigenschaften,
bei guter menschlicher Hautverträglichkeit.
Bevorzugt
werden die n- und p-dotierten Thermogeneratoren in den Lumen, d.h.
in das Innere, der Faseranordnung eingebracht, wobei die Faseranordnungs-Außenumfangsflächen die
Isolierung der Thermogeneratoren im Filamentfaserlumen bilden.
Vorzugsweise
kann der elektrische Ausleiter auch durch die Faserwandung durchgeleitet
werden, vorzugsweise mit Silber- oder Messing-Filamenten im Nano-
oder Mikro-Isolationsfilament-Hohlfaserlumen. Auch andere geeignete,
elektrisch leitenden Werkstoffe sind möglich.
Bevorzugt
ist der Faseranordnungs-Umfang in zwei Umfangoberflächen, vorzugsweise
in Richtung der Längsachse,
aufgeteilt, wobei jede Faser einen Teil hiervon bildet. Dabei bilden
geometrische Längsverstärkungen
die Wandungsverdickungen und beeinflussen so die Wärmeleitung.
Auf diese erfindungsgemäße Art und
Weise wird die warme und kalte Seite am Isolationsumfang aufgeteilt.
Vorzugsweise ist eine Streifenversteifung am Umfang vorgesehen,
die, vorzugsweise um 180° versetzt,
parallel verstärkend
als Längsstreifen
aufgetragen oder ausgebildet ist, zur Aufteilung des Umfangs in
eine kalte und eine warme Hälfte.
Dies erfolgt vorzugsweise durch zwei Ausstülpungen der äußeren Faser.
Vorzugsweise
werden als Trägeroberflächen für die n-
und p-dotierten Thermogeneratoren vorzugsweise Materialien aus Silizium
in/an Polyvinyl-, Alkoholate-, Zellulose-, Styrol-, Viskose-, Acryl-,
Gelatine-, Gel-, Solgel- und Proteine-Nano- und Mikro-Hohlfasern
eingesetzt. Als Trägerwerkstoffe
sind Zirkoniumoxid mit anderen Oxiden besonders geeignet, sowie
Aluminiumoxide und Mischoxide, Glas und Spinelle, und als elektrische
Leiter auch Graphit, Ruß und
Eisenbestandteile.
Gemäß einer
anderen Verwendung wird der Thermogenerator zur Erzeugung von Energie
für Implantate,
z.B. Hör-
oder Sehhilfen, vorgesehen.
Der
Thermogenerator kann mit Betriebsstoff-Medien um- oder durchströmt werden,
z.B. wie ein Wärmetauscher,
um die kalte und warme Seite des Thermogenerators zu beeinflussen
oder zu regeln in Hinblick auf die Strom- und Spannungserzeugung.
Damit kann auch eine Funktions- und Betriebsüberwachung bzw. -sicherung
erfolgen.
Ebenfalls
können
zwei Fasern Elektroden bilden und zwischen sich eine Feststoff-Elektrolyt-Membran,
welche eine dritte Faser bildet oder als elastische Folie zwischen
den beiden Fasern eingespannt ist, aufnehmen. Dies ermöglicht die
Verwendung der erfindungsgemäßen Faseranordnung
in einer Brennstoffzelle. Auch lassen sich so Oberflächenbeschichtungen
auf dem Feststoff-Elektrolyten besser optimieren, verglichen mit
einer Anordnung in einer Hohlfaser mit durchgehendem Hohlprofil.
Gemäß einer
weiteren Verwendung der erfindungsgemäßen Faseranordnung ist die
innere Faser mit einem Medium gefüllt und die äußere Faser dient
als Verschluss. In Längsrichtung
der Faseranordnung sind vorzugsweise Unterteilungen des Lumens vorgesehen,
so dass die Faseranordnung als eine Reihe von Speichern dient. Dies
ermöglicht
beispielsweise bei der Verwendung im medizinischen Bereich eine
schnelle Bestimmung der gewünschten Verabreichungsmenge.
Die gewünschte
Menge kann aseptisch abgetrennt und gegebenenfalls vereinzelt werden.
Das Abtrennen kann durch Abschneiden oder Abreißen erfolgen. Zur einfachen
Trennung sind vorzugsweise Perforationen und/oder Schlitze und/oder
Einkerbungen oder Vertiefungen im Bereich zwischen zwei Speichern
vorgesehen, welche Sollriß-
oder Sollbruchstellen bilden. Auf diese Weise lässt sich einfach eine aseptische
Trennung oder Vereinzelung ermöglichen.
Sollbruchstellen zwischen einer bestimmten Anzahl von Speichern
können
als Dosierungshilfe andersartig ausge bildet sein, so dass die Trennung
an diesen Stellen bevorzugt erfolgt. Ein Abzählen erübrigt sich. Vielmehr kann über eine
Länge oder
einen Längenvergleich
mit einer Art Lehre die Dosierung bemessen werden.
Gemäß einer
Ausführungsform ändert sich das
Volumen der Speicher in Abhängigkeit
von einer Veränderung
der erforderlichen Dosierung, wobei die Volumenänderung durch eine Durchmesserveränderung
und/oder eine Längenveränderung
der einzelnen, miteinander verbundenen Speicher bewirkt werden kann.
Im Falle einer Durchmesserveränderung ändern sich
die Abmessungen der die Faseranordnung bildenden Fasern entsprechend.
Eine zeitlich gestreckte Freigabe der Wirkstoffe kann durch eine gezielte
Veränderung
der Wandstärke
ermöglicht werden.
Die
einzelnen Speicher, d.h. die Faseranordnung, können auch Sollbruchstellen
aufweisen, durch welche bei Bedarf der im Speicher enthaltene Stoff
freigeben werden kann. Die Sollbruchstellen können bevorzugt gezielt geöffnet werden,
beispielsweise durch ein Zusammenwirken mit einem entsprechenden
Wirkstoff.
Bevorzugt
werden als Stoffe biologische sowie medizinische Wirkstoffe und
vorzugsweise homöopathische
Wirkstoffe oder Nahrungsergänzungsmittel
in den Speicher eingebracht. Die Einbringung anderer Stoffe/Wirkstoffe
ist möglich.
Besonders bevorzugt werden Zytostatika oder Virostatika, sowie Wirkstoffe
zur Abwehr von Xenomikroorganismen verwendet. So sind Ribavirin,
Azido-Azethyl-Thymidin,
Cancerostatika, vorzugsweise mit Spindel, Boswellia Serrata, RFT
RAS Farnesyltransferasehemmer bevorzugte Wirkstoffe, die im Speicher
enthalten sind. Die Speicher sind unter anderem auch für die Vakzination,
beispielsweise für
die Malaria-Prophylaxe oder Influenz-Prophylaxe, geeignet. Ferner
sind extrem geringe Mengen von Wirkstoffen, beispielsweise zum Intrazellzugang
von Substanzen oder zum Verhindern von Zellteilungen möglich, die
freigesetzte DNA und RNA blockiert hierbei bösartiges Wachstum sequentiell
durch den freigesetzten Wirkstoff.
Die
Speicher können
ferner Leichtmetalle und/oder seltene Erden und/oder Leichtmetall-Salze und/oder
deren Ionen und/oder fluoreszierende Wirkstoffe und/oder phosphoreszierende
Wirkstoffe und/oder sulphonierende Wirkstoffe und/oder Hämatit und/oder
Magnit und/oder Artemisinin und/oder Ionen- und/oder Protonenleiter
enthalten. Die Verwendung von fluoreszierenden, phosphoreszierenden und/oder
sulphonierenden Wirkstoffen ermöglicht
die Spurenerkennung und kann die Überwachung der Funktion unterstützen.
Die
Wirkstoffe, die in durch eine Faseranordnung gebildete Speichern
abgefüllt
und eingeschlossen sind, werden vorzugsweise in einem menschlichen
oder tierischen Körper
freigesetzt. Insbesondere soll nach Verabreichung die Reaktionszeit
bestimmbar sein, die Wirksamkeit kalkulierbar sein und die Verabreichung
in vivo oder korporal stattfinden. Eine intravenöse Verabreichung, insbesondere
von vereinzelten Speichern, ist ebenso wie eine orale Verabreichung
möglich.
Die Speicher können
auch in den menschlichen oder tierischen Körper eingesetzt werden, beispielsweise
in einem Stent.
Bevorzugt
liegen die Wirkstoffummantelungsstoffe, das heißt die Faseranordnung, in lysierbarer,
d.h. auflösbarer,
peptisierbarer, d.h. von Gelen in Sole rückverwandelbarer, Form vor,
synthetisch hergestellt oder in natürlicher Form.
Gemäß einer
weiteren Verwendung ist eine Strahlungsquelle mit Elektroden vorgesehen,
wobei die Elektroden und gegebenenfalls auch ein Reflektor in einer
erfindungsgemäßen Faseranordnung
angeordnet sind, das heißt,
die Strahlungsquelle hat die Form der Faseranordnung. Die Form der
Faseranordnung ist nicht näher
beschränkt.
So können
neben im Wesentlichen runden Faseranordnungen auch beispielsweise
im Wesentlichen ovale oder mehreckig ausgebildete Faseranordnungen
verwendet werden.
Bevorzugt
hat die Faseranordnung einen Außendurchmesser
oder im Falle einer nichtzylinderförmigen Ausgestaltung einen
hydraulisch gleichwertigen Außendurchmesser
von 0,1 μm
bis 100 mm, insbesondere bevorzugt von 5 μm bis 200 μm. Bei derartigen Abmessungen
sind Faseranordnungen mit textilen Eigenschaften möglich, so
dass die Strahlungsquelle, gegebenenfalls auch gebündelt, beispielsweise
verstrickt oder verwoben werden kann. Dabei ist ein derart exaktes
Verstricken oder Verweben möglich,
dass die Strahlung beispielsweise nur auf einer Seite eines Stoffes
austritt, insbesondere bei entsprechend „flacher" Ausbildung der Faseranordnung.
Die
Faseranordnung weist eine Ausstrahlöffnung auf, welche bevorzugt
durch eine der Fasern gebildet ist und die bevorzugt mit Phosphor
beschichtet ist. Eine Beschichtung mit anderen fluoreszierenden
Materialien ist möglich.
Die Beschichtung kann jedoch auch die gesamte Innenfläche der
Faseranordnung bedecken. Insbesondere ist auch eine Beschichtung
mit 1–3
Atomschichten Platin oder anderer Elemente der 8-ter-Nebengruppe
möglich,
welche in dieser Schichtdicke fluoreszierende Eigenschaften aufweisen.
Im Bereich der Elektroden ist bevorzugt ein Dielektrikum vorgesehen.
Dabei weist das Dielektrikum bevorzugt kleinste Öffnungen, insbesondere Bohrungen
im nano-Bereich, auf.
Bevorzugt
sind die Elektroden aus Molybdän oder
einem Element der 8-ter Nebengruppe gefertigt. Die Elektroden können auch
aus dotiertem Kohlenstoff, insbesondere dotiertem Diamant, oder
aus elektrisch leitenden Polymeren bestehen.
Die
Faser(n) besteht vorzugsweise aus SiO2 +
Al2O3, insbesondere
Glas, Keramik, Porzellan, dotiertem Kohlenstoff, Diamant, Saphir,
Leukosaphir, Opal, Smaragd, Spinell, Zirkonoxid, Polyester, Polymer,
fluoriertem Polymer, PTFE, PEEK, Makrolon oder Plexiglas.
Der
Reflektor besteht vorzugsweise aus Eloxal, Silber, Aluminium oder
Platin. Er bedeckt bevorzugt mindestens die Hälfte der Innenfläche der
Faseranordnung, wobei sich der Reflektor insbesondere in Längsrichtung
der Faseranordnung erstreckt. Ein Reflektor ist insbesondere bei
einer Verwendung als Laser erforderlich. Soll keine gerichtete Strahlung
erzeugt werden, so kann auf einen Reflektor verzichtet werden und
im Wesentlichen der gesamte Umfang der Faseranordnung als Ausstrahlöffnung verwendet werden.
Derartige
Faseranordnungen können
als Infrarot-Lichtquellen, UV-Lichtquellen oder Laser-Lichtquellen
genutzt werden. Als Verwendung derartiger Faseranordnungen, insbesondere
in Form von UV-Lichtquellen, kommt unter anderem die Herstellung
von aseptischen Tischplatten für
den OP-Bereich in Frage. Dabei können
die Faseranordnungen beispielsweise räumlich verstrickt oder verwoben und
anschließend
eingegossen werden. Es können mittels
Stricken räumliche,
zum Beispiel bienenwabenartige, Formen erzeugt, mittels einer strahlungsdurchlässigen Gussmasse
fixiert und oben und/oder unten mit strahlungsdurchlässigen Prepregs
abgedeckt werden (Sandwich-Honeycomb), wobei die Faseranordnungen
auch in den Prepregs vorgesehen sein können. Derartige Hohlkörper weisen
ein geringes Gewicht bei hoher Festigkeit auf.
Ebenfalls
ist die Herstellung von aseptischen Vorhängen, Beuteln, Zelten, Tüchern oder
Verbandsmaterial möglich,
wobei die Faseranordnungen beispielsweise als UV-Lichtquellen ausgebildet
sind. Somit kann beispielsweise ein Verbandsmaterial zur Verfügung gestellt
werden, das die Körpertemperatur eines
Schwerstverletzten konstant hält.
Ebenfalls
ist die Verwendung derartiger Faseranordnungen zur integrierten
Beleuchtung bei Überdachungen,
Dachelementen, Decken, blendfreien Raumausleuchtungen, Hinweis-
oder Werbeschilder, Displays, Tastaturen, Vorhänge, Rollos, Planen, Abdeckungen,
Textilien usw. möglich.
Die
Verwendung derartiger Faseranordnungen für Vorrichtungen zum Entkeimen,
insbesondere von Luft, Wasser, Lebensmitteln oder Blut, z.B. bei exkorporalen
Blut-UV-Therapien, wie sie insbesondere zur Behandlung von Krebs
verwendet werden, ist möglich.
Vorrichtungen mit entsprechenden Faseranordnungen können auch
in Venen eingeführt
oder perkutan eingebracht und durch eine beispielsweise zeitabhängige Steuerung
mit elektrischer Energie versorgt werden. Ist eine gesamte Behandlungsvorrichtung
mit entsprechenden Strahlungsquellen versehen, so ist ein kontaminationsfreies
Behandeln möglich,
insbesondere in Verbindung mit Blut.
Durch
entsprechende Vorrichtungen kann neben einer Entkeimung auch eine
Ozonisierung, Ionisierung und/oder elektrische Aufladung zu behandelnder
Stoffe erfolgen.
Die
Faseranordnungen können
zur besseren Handhabbarkeit auch gerahmt sein, was insbesondere
bei kleinen Durchmessern sinnvoll ist.
Die
Herstellung der Fasern für
derartige Faseranordnungen kann beispielsweise mittels einer Mehr-Komponenten-Spinndüse erfolgen,
wobei insbesondere die Elektroden und das Dielektrikum direkt in
die Faser eingebracht werden können.
Gemäß einem
anderen Herstellungsverfahren wird eine fertige Faseranordnung bereichsweise ionisiert,
so dass in diesen Bereichen gezielt Material abgelagert werden kann.
Ebenfalls
ist eine nass-chemische Beschichtung, gegebenenfalls unter Beeinflussung
der Oberflächenspannung
zur Erzeugung von Strukturen, wie der Elektroden, möglich. Hierbei
wird auf einer Seite der Faseranordnung ein Vakuum angelegt, so
dass eine Flüssigkeit
in die Faseranordnung eingesaugt wird, welche sich an den Wänden oder
Bereichen der Wände
niederschlägt.
Auf
Grund der Anforderungen sind in der Regel keine besonderen Ansprüche in Hinblick
auf die Haftung eines gegebenenfalls vorgesehenen Reflektors an
der Innenfläche
der Faseranordnung erforderlich.
Die
Faseranordnung kann bei entsprechender Ausgestaltung auch zur Herstellung
eines bionischen Organersatzes verwendet werden, wobei auf der äußeren Oberfläche der
Faseranordnung insbesondere Zellkulturen anzüchtbar sind. Hierfür wird auf
die WO 00/06218 verwiesen.
Ebenfalls
ist die Verwendung entsprechend der
DE 199 08 863 A1 als Vorrichtung zur Gewinnung von
Synthesegas und entsprechend der
DE 100 16 591 C2 als Vorrichtung zur Gewinnung
von Wasserstoff möglich.
Die
Faseranordnung kann nach dem Zusammenfügen derart behandelt oder bearbeitet
werden, dass die einzelnen Fasern fest miteinander verbunden sind,
beispielsweise stoffschlüssig.
Dabei kann auch eine Naht am Wandumfang vorgesehen sein.
Bevorzugt
weist mindestens eine der Fasern der Faseranordnung einen Außendurchmesser
oder hydraulisch gleichwertigen Außendurchmesser von unter 1
mm, insbesondere von 5 μm
bis 500 μm
auf, das heißt,
es handelt sich vorzugsweise um sogenannte Mikrofasern oder gar
Nanofasern, wobei insbesondere die Faseranordnung eine Mikro-Hohlfaser oder
Nano-Hohlfaser bildet.
Die
Fasern weisen vorzugsweise eine über die
Länge etwa
gleichbleibende Wandstärke
auf, wobei der Wandverlauf gegebenenfalls auch nur bereichs- oder
abschnittsweise durchaus faltenbalgartig oder sägezahnartig sein kann, so dass
textile Eigenschaften ermöglicht
oder unterstützt
werden.
Die
Faseranordnung weist vorzugsweise ein über die gesamte Länge der
Fasern verlaufendes Hohlprofil auf.
Eine
Mehrzahl von erfindungsgemäßen Faseranordnungen
mit textilen Eigenschaften werden bevorzugt zu einem Stoff, insbesondere
einem Gewebe, einem Gestrick oder zu einem Vlies, verarbeitet. Dabei
können
eine, mehrere oder eine Vielzahl von Faseranordnungen einen Faden
bilden. Ferner sind, insbesondere bei der Verwendung in einem Kleidungsstück, Mischfasern
oder die gemeinsame Verarbeitung mit herkömmlichen Fasern möglich.