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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Erzeugung fester Filamente durch
Zuführung
einer Flüssigkeit,
insbesondere eines verflüssigten
Gases in eine Vakuumkammer, mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 1. Die Erfindung betrifft auch Düsenanordnungen, die zur Durchführung derartiger Verfahren
eingerichtet sind, und eine Strahlungsquelle mit einer derartigen
Düsenanordnung
und einer Vakuumkammer.
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Es
sind Röntgenstrahlungsquellen
bekannt, bei denen ein flüssiges
Targetmaterial mit einer Düsenanordnung
in eine Vakuumkammer eingespritzt und dort durch Laser-Bestrahlung
in einen Plasmazustand versetzt wird, in dem materialspezifische Röntgenfluoreszenzstrahlung
emittiert wird. Hierbei ist es wünschenswert,
dass das in die Vakuumkammer zugeführte Targetmaterial einen flüssigen Strahl (Jet)
oder ein festes Filament (gefrorener Flüssigkeitsstrahl) mit einer
möglichst
hohen räumlichen Stabilität und einer
möglichst
geringen Divergenz bildet. Diese in gegenseitigem Zusammenhang stehenden
Anforderungen dienen der Erhöhung
der Stabilität
und Reproduzierbarkeit der bei jeder Laser-Bestrahlung generierten
Röntgenstrahlung.
Des Weiteren besteht ein Interesse, die Laser-Bestrahlung mit einem möglichst
großen
Abstand von der Düsenanordnung
durchzuführen,
weil aus dem Plasmazustand des Targetmaterials auch Ionen und andere schnelle
Teilchen emittiert werden, die zu einer Erosion und Beschädigung der
Düse führen können.
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Die
genannten Anforderungen werden mit herkömmlichen Röntgenstrahlungsquellen nur
unbefriedigend erfüllt.
Flüssige
Strah len besitzen eine bestimmte Zerfallslänge, innerhalb derer sich Fluktuationen
in der Flüssigkeit
aufschaukeln, bis der Strahl in Tropfen zerfällt. Die Zerfallslänge ist
von der Oberflächenspannung
der Flüssigkeit
und deren Viskosität abhängig. Bisher
musste die Laser-Bestrahlung mit einem Abstand von der Düse erfolgen,
der geringer als die Zerfallslänge
ist.
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In
US 2002/0044629 A1 wird eine Düsenanordnung
zur Zuführung
von verflüssigtem
Xenon in eine Vakuumkammer beschrieben. Die Düsenanordnung besitzt eine Düsenheizung,
mit der unerwünschte,
die Strömungsform
nachteilig beeinflussende Ablagerungen des Targetmaterials an der Düse vermieden
werden sollen. Diese Technik verbessert zwar die Reproduzierbarkeit
der Strömungsformung.
Nachteilig ist jedoch, dass mit der Düsenheizung das Targetmaterial
an sich nicht beeinflusst wird, so dass auch Instabilitäten oder
Fluktuationen im strömenden
Targetmaterial nicht vermindert werden können. Das einströmende Material
bildet keinen stabilen Strahl, sondern einen nach einer kurzen Wegstrecke
in Tropfen oder einen Spray zerfallenden Strömungsabschnitt. Beispielsweise
wird, wenn das in die Vakuumkammer einströmende flüssige Material gefriert, ein
Strömungsabschnitt
aus festem Material geformt, das nach kurzer Zeit zerfällt und
einen Spray bildet. Die in US 2002/0044629 A1 beschriebene Technik
besitzt daher eine beschränkte
Wirksamkeit, der Fokus der Laser-Bestrahlung muss dicht an der Düse lokalisiert
sein.
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Die
genannten Instabilitäten
im strömenden Targetmaterial
treten insbesondere bei Röntgenstrahlungsquellen
auf, deren flüssiges
Targetmaterial durch eine Kondensation eines Gases gebildet wird. Die
Kondensation erfolgt in einem Wärmeaustauscher,
wie es z. B. in
EP
1 182 912 A1 oder WO 02/085080 A1 beschrieben ist. Herkömmlich verwendete
Wärmetauscher
besit zen typischerweise ein Kondensationsgefäß, dessen Wände mit einem Kühlmedium,
wie z. B. flüssigem
Stickstoff gekühlt werden.
Sowohl in einem angeschlossenen Stickstoffreservoir als auch bei
der Verflüssigung
im Kondensationsgefäß kommt
es zu einer Blasenbildung und zu Siedeverzug. Dadurch werden Schwingungen,
die sich auf den ausströmenden
Jet übertragen, oder
sogar Unterbrechungen des Jets verursacht. Derartige Unterbrechungen
sind jedoch für
die Anwendung z. B. von Röntgenstrahlungsquellen
in der Praxis unakzeptabel, bei denen eine unterbrechungsfreie Laufzeit über Stunden
oder Tage gefordert wird.
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Wenn
der Wärmetauscher
mit einem Verdampfungskühler
arbeitet, dessen Kompressor mechanisch direkt mit der Düse verbunden
ist (siehe z. B. WO 02/085080 A1), können Instabilitäten im strömenden Targetmaterial
des Weiteren durch Schwingungen verursacht werden, die vom Kompressor ausgehen.
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Die
genannten Probleme treten nicht nur in herkömmlichen Röntgenstrahlungsquellen auf,
sondern auch bei anderen Anwendungen dünner Flüssigkeitsstrahlen als Target
für physikalisch-chemische
Untersuchungen im Hochvakuum, wie z. B. bei der Erzeugung von EUV-Strahlung
oder bei der Ankopplung technischer oder medizinischer Probenflüssigkeiten
an Massenspektrometer. Auch in diesen Fällen besteht ein Interesse
an kompakten, zuverlässig
arbeitenden und wartungsfreundlichen Strahlinjektionssystemen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, verbesserte Verfahren zur Erzeugung
fester Filamente in einer Vakuumkammer bereitzustellen, mit denen
die Nachteile der herkömmlichen
Techniken überwunden
werden. Die Aufgabe besteht insbesondere in der Bereitstellung von
Verfahren, mit denen feste Filamente aus verflüssigten Gasen mit erhöhter zeitlicher
und räumlicher Stabilität erzeugt
werden können.
Die Filamente sollen sich ferner durch eine Unterbrechungsfreiheit
und eine erhöhte
Richtungsstabilität (oder:
verminderte Divergenz) auszeichnen. Ein weiterer Teilaspekt der
Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass das Verfahren mit herkömmlichen
Vakuumeinrichtungen, insbesondere mit an sich verfügbaren Strahlungsquellen
oder Massenspektrometern kompatibel sein und einen erweiterten Anwendungsbereich
in Bezug auf die in das Vakuum zuführbaren Gase besitzen soll.
Die Aufgabe der Erfindung ist es auch, verbesserte Düsenanordnungen
bereitzustellen, mit denen die Nachteile der herkömmlichen
Anordnungen überwunden
werden und die insbesondere zur zeitlich und räumlich stabilen Injektion von
Targetmaterial und zur dauerhaften Erzeugung langer Filamente insbesondere
von verflüssigten
Gasen im Hochvakuum geeignet sind. Die erfindungsgemäßen Düsenanordnungen
sollen insbesondere für
die Injektion verschiedener Targetmaterialien geeignet sein oder
leicht für
die Zuführung
verschiedener Targetmaterialien angepasst werden können.
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Diese
Aufgaben werden mit Verfahren und Düsenanordnungen mit den Merkmalen
gemäß den Ansprüchen 1 oder
17 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Verfahrensbezogen
basiert die Erfindung auf der allgemeinen technischen Lehre, zur
Erzeugung fester Filamente in einem Vakuum zunächst ein Gas zu verflüssigen und
anschließend
das verflüssigte Gas über eine
Düse in
das Vakuum zu injizieren, wobei die Verflüssigung des Gases mit einer
Einstellung von Zustandsgrößen der
Flüssigkeit
verbunden ist, die so gewählt
sind, dass die Flüssigkeit
nach dem Verlassen der Düse
durch die Entspannung im Vakuum und damit verbundenen Abkühlung in
den festen Aggregatzustand überführt wird.
Die Zustandsgrößen umfassen
den Druck und die Temperatur der Flüssigkeit. Sie bestimmen einen
p-T-Arbeitspunkt im flüssigen
Bereich des Phasendiagramms, der in unmittelbarer Nähe der Flüssig-Fest-Phasengrenze gewählt ist.
Im Unterschied zu der herkömmlichen
Kondensationsverflüssigung
wird erfindungsgemäß in einer
Wärmeaustauschereinrichtung
ein vorbestimmter Arbeitspunkt der Flüssigkeit eingestellt, bei dem die
Flüssigkeit
nach dem Austritt aus der Düse
einen kollimierten und stabilen Strahl im festen Aggregatzustand
bildet. Der Strahl ist ein gerades, fadenförmiges Gebilde im festen Aggregatzustand
(Filament), das sich zerfallsfrei im Vakuum fortsetzt. Der freie Strahl
ist zeitlich und räumlich
stabil.
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Vorteilhafterweise
kann durch die Einstellung des Arbeitspunktes die Länge des
zunächst
flüssigen Strahls
im Vakuum (oder die Dauer des flüssigen
Zustands) in bestimmter Weise eingestellt und minimiert oder sogar
nahezu auf Null reduziert werden. Dadurch wird die Querschnittsform
des Flüssigkeitsstrahls,
die durch die Gestalt der Düse
vorgegeben ist, unmittelbar der gefrierenden Flüssigkeit aufgeprägt, die
das feste Filament bildet. Nicht reproduzierbare Strahlverbreiterungen,
die bei herkömmlichen
Flüssigkeitsinjektionen
im Vakuum auftreten, werden vermieden.
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Der Übergang
in den festen Aggregatzustand erfolgt durch die Einstellung des
Arbeitspunktes vorteilhafterweise mit großer Geschwindigkeit. Er ist
bei einem Abstand von der Düse,
der auch als Einfrierlänge
bezeichnet wird, als scharfe Grenze beobachtbar. Unregelmäßigkeiten
im festen Zustand durch eventuell im flüssigen Zustand noch vorhandene
Fluktuationen werden unterdrückt.
Der Übergang in
den festen Aggregatzustand erfolgt vorzugsweise unmittelbar nach
dem Austritt der Flüssigkeit
aus der Düse.
Die Einfrierlänge
ist kürzer
als die Zerfallslänge
der Flüssigkeiten.
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Allgemein
umfasst die Einstellung des vorbestimmten p-T-Arbeitspunkts der Flüssigkeit die Einstellung von
Druck- und/oder
Temperaturwerten. Grundsätzlich
besteht die Möglichkeit,
bei einer bestimmten Temperatur in der Wärmeaustauschereinrichtung den
gewünschten
Arbeitspunkt über
den Druck des über
die Zufuhrleitung zuströmenden
Gases oder entsprechend über
die Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit
durch die Wärmeaustauschereinrichtung
einzustellen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Einstellung des vorbestimmten p-T-Arbeitspunktes
jedoch eine Temperatureinstellung. Die Einstellung einer Arbeitspunkttemperatur
T0 in der Wärmeaustauschereinrichtung derart,
dass die Flüssigkeit nach
dem Austritt aus der Düse
unmittelbar in den festen Zustand übergeht, kann insbesondere
in Abhängigkeit
von der Strömungsgeschwindigkeit
in der Wärmeaustauscheinrichtung
erfolgen. Vorteilhafterweise kann, wenn die Flüssig-Fest-Phasengrenze im Phasendiagramm
unter praktisch interessierenden Bedingungen im Wesentlichen druckunabhängig verläuft, wie
dies bspw. bei Xenon der Fall ist, die Temperatureinstellung unabhängig von
der Strömungsgeschwindigkeit
oder dem Druck der Flüssigkeit
erfolgen.
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Wenn
zusätzlich
nach der Temperatureinstellung eine Druckeinstellung vorgesehen
ist, können
vorteilhafterweise die Stabilität
und Kollimation des Strahls noch verbessert werden. Die Druckeinstellung
ermöglicht
eine Feinjustierung des gewünschten
Arbeitspunktes.
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Wenn
im Fall einer konkreten Anwendung die Temperatur- und Druckbedingungen
der Flüssigkeit
vorgegeben sind, kann gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung die Einstellung des p-T-Arbeitspunktes
durch eine Einstellung eines gewünschten Leitungsdurchmessers
der Zufuhrleitung erfolgen.
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Besonders
bevorzugt ist die Einstellung einer kritischen Temperatur der Flüssigkeit,
die weniger als 1 Grad Kelvin, insbesondere 0.5 Grad, zum Beispiel
ein oder einige Zehntel über
dem Tripelpunkt der Flüssigkeit
liegt. Vorteilhafterweise wird damit ein vorzeitiges Gefrieren der
Flüssigkeit
in der Wärmeaustauschereinrichtung
vermieden, wobei die Bedingungen zur Eisbildung im freien Strahl
in vorteilhafter Weise realisiert werden, sobald die Flüssigkeit
nach dem Austritt aus der Düse
entspannt wird.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die Temperierung der Flüssigkeit, während diese durch eine Zufuhrleitung strömt. Im Unterschied
zur Verwendung von Kondensationsgefäßen in herkömmlichen Wärmeaustauschern erfolgt die
Verflüssigung
und Temperatureinstellung der Flüssigkeit
in der Zufuhrleitung. Vorteilhafterweise wird eine verlangsamte
schonende Kondensation des einströmenden Gases erreicht, so dass
unerwünschte
Schwingungen durch einen Siedeverzug vermieden werden können. Die
Temperatureinstellung für
die Wahl des gewünschten
p-T-Arbeitspunktes kann unter Berücksichtigung eines ggf. bis
zur Düse
auftretenden Temperaturgradienten erfolgen. Beispielsweise kann
zwischen der Wärmeaustauschereinrichtung
und der Düse
eine geringfügige
Erwärmung
auftreten, die bei der Temperatureinstellung in der Wärmeaustauschereinrichtung möglichst
kompensiert wird. Da dies insbesondere bei einem Kühlen dicht
an den Tripelpunkt der Flüssigkeit
nur beschränkt
möglich
ist, wird erfindungsgemäß der Abstand
zwischen der sich entlang der Zufuhrleitung erstreckenden Wärmeaustauschereinrichtung
und der Düse
möglichst
klein gehalten. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erstreckt sich die Wärmeaustauschereinrichtung entlang
der Zufuhrleitung bis zur Düse,
die in die Wärmeaustauschereinrichtung
integriert oder an diese direkt angrenzend angeordnet sein kann.
Entsprechend ist die in der Wärmeaustauschereinrichtung eingestellte
Temperatur der Flüssigkeit
im Wesentlichen gleich der Temperatur der Flüssigkeit in der Düse, so dass
vorteilhafterweise der p-T-Arbeitspunkt der
Flüssigkeit
mit erhöhter
Genauigkeit einstellbar ist.
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Die
Verflüssigung
entlang der Zufuhrleitung kann mit verschiedenen Arten von Wärmeaustauschereinrichtungen
realisiert werden, wie z. B. mit Wärmeaustauschereinrichtungen,
bei denen eine Kühlung
durch die Zufuhr eines Kühlmediums
oder auf der Grundlage des thermoelektrischen Effekts erfolgt. Besonders
bevorzugt erfolgt die erfindungsgemäße Temperatureinstellung mit
einem flüssigen Kühlmedium.
Bei der Verwendung eines gasförmigen Kühlmediums
können
lokal unerwünschte
Temperaturgradienten auftreten, die ein lokales Einfrieren oder
eine lokale Blasenbildung verursachen. Die Verwendung eines flüssigen Kühlmediums
dagegen ermöglicht
eine homogenere Temperatureinstellung in der Wärmeaustauschereinrichtung.
Unerwünschte lokale
Temperaturgradienten werden ausgeschlossen. Dies ermöglicht,
dass die Flüssigkeit
möglichst dicht
an den gewünschten
Arbeitspunkt, insbesondere an den Tripelpunkt gekühlt werden
kann.
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Wenn
die Temperatur des Kühlmediums
in der Wärmeaustauschereinrichtung
mit einem Thermostaten eingestellt wird, können sich weitere Vorteile
für die
Genauigkeit der Einstellung des p-T-Arbeitspunktes ergeben. Die
Verwendung eines Thermostaten bedeutet, dass die Temperatur des
Kühlmediums fest
eingestellt werden kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verflüssigungseinrichtungen,
bei denen am Kondensationsgefäß eine Kühlung und
zur Vermeidung eines Einfrierens der Flüssigkeit eine Gegenheizung
erfolgen, so dass laufend zeitliche und räumliche Temperaturschwankungen
entstehen, ist erfindungsgemäß eine Thermostatierung
vorgesehen, unter deren Wirkung der ge wünschte Arbeitspunkt mit hoher
Genauigkeit und zeitlicher Stabilität eingestellt werden kann.
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Wenn
durch den Thermostatenbetrieb, z. B. durch Kompressoren mechanische
Schwingungen verursacht werden können,
so erfolgt vorzugsweise eine Schwingungsentkopplung zwischen dem
Thermostaten und der Düsenanordnung.
Vorzugsweise wird der Thermostat räumlich getrennt von einer Vakuumkammer
mit der Düsenanordnung
betrieben und mit der Wärmeaustauschereinrichtung über Kühlmittelleitungen
verbunden, in deren Verlauf unerwünschte mechanische Schwingungen
gedämpft werden
können.
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Besondere
Vorteile für
die genaue und stabile Einstellung des p-T-Arbeitspunktes der Flüssigkeit können sich
ergeben, wenn die Temperatur des Kühlmediums mit wenigstens einem
der folgenden Regelkreise eingestellt wird. Gemäß einer ersten Variante kann
in der Wärmeaustauschereinrichtung
mit mindestens einem Temperatursensor eine Temperaturmessung erfolgen.
Die gemessene Temperatur kann mit vorgegebenen Bezugswerten verglichen
werden. Bei einer Abweichung können
die Zufuhr und/oder Temperatur des Kühlmediums gesteuert werden.
Gemäß einer
zweiten Variante kann eine optische Erfassung des in das Vakuum
austretenden freien Strahls der temperierten Flüssigkeit und insbesondere der Einfrierlänge des
Strahls vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Regelung der Zufuhr
und/oder Temperatur des Kühlmediums
in Abhängig-keit
vom Ergebnis der optischen Messung der im Vakuum sich bildenden
räumlichen
Phasengrenze zwischen dem flüssigen
Strahl und dem festen Filament erfolgen.
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Der
p-T-Arbeitspunkt der Flüssigkeit
wird vorzugsweise so eingestellt, dass die Einfrierlänge der
Flüssigkeit
geringer als 10 mm, besonders bevorzugt geringer als 5 mm ist.
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Allgemein
kann die Düse,
durch die die Flüssigkeit
in das Vakuum austritt, durch das Ende der Zufuhrleitung gebildet
werden. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist jedoch eine gesonderte Düse (Düsenkopf) vorgesehen, in der
die Flüssigkeit
einer Strahlformung unterzogen wird. Die Strahlformung umfasst die
Bildung (oder Stabilisierung) eines bestimmten Strömungsprofils
im Strahl und/oder die Einstellung eines bestimmten Querschnittsprofils
des Flüssigkeitsstrahls. Es
ist insbesondere eine Verjüngung
des Querschnittsprofils vorgesehen. Für einen wirbelfreien Flüssigkeitsaustritt
erfolgt im Düsenkopf
in Strömungsrichtung
eine Verengung des Strömungsquerschnitts,
in dem die Flüssigkeit
eine nach innen gewölbte,
zur Mitte konvexe Innenkontur des Düsenkopfes durchläuft.
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Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass es nicht auf ein bestimmtes Targetmaterial, z. B. für Strahlungsquellen
beschränkt
ist, sondern problemlos an die verschiedensten Gase und Flüssigkeiten
angepasst werden kann. Beispielsweise können erfindungsgemäß Filamente
aus Stickstoff, Wasserstoff, Wasser oder organischen Flüssigkeiten
erzeugt werden. Besondere Vorteile beim stabilen Düsenbetrieb
zeigen sich jedoch bei der Injektion verflüssigter Edelgase, wie z. B.
Helium, Argon, Krypton oder Xenon. Besonders bevorzugt wird die
Erfindung mit verflüssigtem Xenon
umgesetzt, da dieses eine hohe Effektivität bei der plasmabasierten Strahlungserzeugung
besitzt.
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Vorrichtungsbezogen
wird die oben genannte Aufgabe durch die Bereitstellung einer Düsenanordnung,
insbesondere zur Erzeugung fester Filamente in Vakuum mit einer
Wärmeaustauschereinrichtung
zur Gasverflüssigung
und einer Zufuhrleitung mit einer Düse gelöst, wobei mit der Wärmeaustauschereinrichtung
der oben genannte p-T-Arbeitspunkt des verflüssigten Gases einstellbar ist.
Die Verwendung der Wärmeaustauschereinrichtung
zur Einstellung eines vorbestimmten p-T-Arbeitspunktes der Flüssigkeit
besitzt den Vorteil, dass die Düsenanordnung
kompakt aufgebaut werden kann und mit den Vakuumkammern, die für typische
Anwendungen der Erfindung vorgesehen sind, wie z. B. Vakuumkammern
von Strahlungsquellen oder Massenspektrometern, kompatibel ist.
Die Wärmeaustauschereinrichtung
bildet eine Einstelleinrichtung, mit der mindestens eine Zustandsgröße der strömenden Flüssigkeit in
vorbestimmter Weise steuerbar ist.
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Wenn
sich die Wärmeaustauschereinrichtung
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Düsenanordnung
entlang der Zufuhrleitung des Gases erstreckt, ergeben sich die o.
g. Vorteile für
eine besonders schonende und vibrationsfreie Verflüssigung.
Besonders bevorzugt ist die Bereitstellung einer Wärmeaustauschereinrichtung,
in die der Düsenkopf
integriert ist oder die sich bis zum Düsenkopf erstreckt, da in diesem
Fall der Arbeitspunkt der aus dem Düsenkopf austretenden Flüssigkeit
mit besonderer Genauigkeit einstellbar ist. Weitere Vorteile ergeben
sich für
eine homogene, unterbrechungsfreie Verflüssigung in der Zufuhrleitung.
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Wenn
die Zufuhrleitung gewunden, zum Beispiel spiralförmig durch die Wärmeaustauschereinrichtung
mit einem Kühlmedium
verläuft,
so kann dies für
einen besonders kompakten Aufbau der Düsenanordnung von Vorteil sein.
Alternativ kann die Zufuhrleitung eine gerade Form besitzen.
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Die
Wärmeaustauschereinrichtung
der erfindungsgemäßen Düsenanordnung
ist vorzugsweise ein Gegenstromkühler,
an dessen stromabwärts
gelegenen Ende ein Kühlmedium
zugeführt
und an dessen stromaufwärts
gelegenen Ende das Kühlmedium wieder
abgeführt
wird. Durch das Gegenstromprinzip wird eine gleich förmige Temperatureinstellung
in der Wärmeaustauschereinrichtung
erreicht.
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Die
Wärmeaustauschereinrichtung
der erfindungsgemäßen Düsenanordnung
umfasst vorzugsweise ein zylinderförmiges Gefäß, durch das die Zufuhrleitung
verläuft
und in dem das Kühlmedium
angeordnet ist. Es ist bspw. ein rohrförmiger Kühlmantel vorgesehen, der an
einem, zum Vakuum weisenden Ende mit der Düse und am entgegengesetzten
Ende mit einer Anschlussplatte zur Durchführung von Gas- und Kühlmedium-Leitungen
verschlossen ist.
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Vorteile
für eine
erhöhte
Flexibilität
bei der Anwendung der Düsenanordnung
können
sich ergeben, wenn der Düsenkopf
demontierbar oder mit einer veränderlichen
Abgaberichtung am Kühlmantel und/oder
die gesamte Wärmeaustauschereinrichtung
mit einer veränderlichen
Abgaberichtung, zum Beispiel verkippbar oder verschwenkbar an einer
Vakuumkammer angeordnet werden kann. In diesen Fällen kann die Düsenanordnung
einfach an verschiedene Aufgaben und Flüssigkeiten angepasst werden.
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Die
Kompatibilität
mit der verfügbaren
Vakuumtechnik kann verbessert werden, wenn der Kühlmantel der Wärmeaustauschereinrichtung
mit einer Befestigungseinrichtung ausgestattet ist, die sich zur druckdichten
Fixierung an der Düsenanordnung
an einem Vakuumflansch einer Vakuumkammer eignet.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Wärmeaustauschereinrichtung
mit einem Thermostaten verbunden. In diesem Fall können sich
Vorteile für
die Einstellung einer bestimmten Kühlmedium-Temperatur ergeben.
Zeitliche und räumliche
Temperaturgradienten, wie sie bei herkömmlichen Verflüssigern
mit Gegenheizung auftreten, werden vermieden. Der Thermostat ist
vorzugsweise von der Wärme austauschereinrichtung
schwingungsentkoppelt angeordnet, damit eine Wirkung von mechanischen
Schwingungen, die beim Thermostatbetrieb entstehen, auf die Gasverflüssigung
möglichst
unterdrückt
wird. Hierzu ist der Thermostat über
Kühlmedium-Leitungen
mit der Wärmeaustauschereinrichtung
verbunden und getrennt von der Vakuumkammer positioniert. Wenn die Kühlmedium-Leitungen
thermisch isoliert sind und z. B. vakuumisoliert durch einen Vakuumschlauch
verlaufen, wird vorteilhafterweise ein Wärmeverlust entlang der Leitungen
vermieden und die Genauigkeit der Temperatureinstellung erhöht.
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Weitere
Vorteile der Erfindung können
sich ergeben, wenn die Düsenanordnung
mit einem Temperatur- oder Dampfdrucksensor in der Wärmeaustauschereinrichtung
und/oder einer optischen Messeinrichtung zur Erfassung insbesondere
der Austrittsöffnung
der Düse
ausgestattet ist. Diese Messeinrichtungen vereinfachen die Bereitstellung
der o. g. Regelkreise zur Stabilisierung der Kühlmedium-Temperatur.
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Wenn
gemäß einer
weiteren Modifikation der Düsenanordnung
die Düse
eine konvexe Innenkontur aufweist, können sich Vorteile für die Strahlformung
der austretenden Flüssigkeit
ergeben. Die Flüssigkeit
strömt
im Wesentlichen wirbelfrei aus dem Düsenkopf und geht in diesem
stabilisierten Zustand unmittelbar nach Eintritt in das Vakuum in
den festen Zustand über.
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Die
Düse ist
vorzugsweise über
eine Dichtung mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit
mit dem Ende der Zufuhrleitung verbunden. Damit werden Temperaturgradienten
zwischen der Zufuhrleitung in der Wärmeaustauschereinrichtung und
dem Düsenkopf
vermindert. Die Dichtung besteht vorzugsweise aus einer Legierung
aus Kupfer und Beryllium oder aus Messing.
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Zur
Vermeidung eines Rückflusses
des verflüssigten
Gases allein unter der Wirkung von Kapillarkräften kann in der Zufuhrleitung
ein Porenfilter vorgesehen sein.
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Die
Erfindung besitzt die folgenden weiteren Vorteile. Die Düsenanordnung
bildet ein kompaktes, temperaturstabiles Hochdruckdüsensystem,
das im Temperaturbereich von 2 K bis 600 K arbeitsfähig ist. Die
im Vakuum gefrorenen Filamente können
mit einer Länge
von mindestens 10 cm, insbesondere mindestens 20 cm und einem Durchmesser
im Bereich von 10 μm
bis 100 μm
hergestellt werden. Damit wird insbesondere zur Erzeugung von Röntgen- oder UV-Strahlung
ein erheblich vergrößerter Abstand
des Fokus der Laser-Strahlung auf das gefrorene Filament vom Düsenkopf
erzielt. Die Erosion des Düsenkopfs
wird vermieden oder verzögert,
so dass sich die Lebensdauer der Strahlungsquellen verlängert. Des
Weiteren können
Filamente mit einer extrem hohen Richtungsstabilität erzeugt
werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein Betrieb der
Düsenanordnung
mit verschiedenen, insbesondere horizontalen oder vertikalen Abgaberichtungen
ermöglicht.
Mit der erfindungsgemäßen Düsenanordnung
können
insbesondere feste Filamente horizontal oder vertikal nach oben
in eine Vakuumkammer injiziert werden.
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Durch
die Einstellung des p-T-Arbeitspunkts der Flüssigkeit kann die Verfestigung
entlang einer Weglänge
im Vakuum erzielt werden, die geringer als 5 mm ist. Beispielsweise
erfolgt die Verfestigung von Xenon bereits nach einer Weglänge von
1 bis 2 mm. Diese gezielte Verfestigung unmittelbar nach dem Düsenkopf
kann mit herkömmlichen
Düsen nicht
erreicht werden.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Düsenanordnung besteht im geringen
Durchmesser des Kühlmantels
der Wärmeaustauschereinrichtung. Um
die Düse
kann ausreichend Platz verfügbar
gemacht werden, um eine möglichst
hohe mittlere freie Weglänge
der verdampften Teilchen zu erzielen. Mit einer hohen Pumprate kann
ein schnelles Verdampfen und damit eine schnelle Abkühlung der
Flüssigkeit
unterstützt
werden. Je geringer der Durchmesser ist, desto größer kann
ferner der dem jeweiligen Experiment zugängliche Arbeits-Raumwinkelbereich gewählt werden.
Die Düsenanordnung
kann leicht in Bezug auf die Einbaulänge im Vakuum verändert werden.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden aus der Beschreibung
der beigefügten Zeichnungen
ersichtlich. Es zeigen:
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1:
eine schematische Illustration der Einstellung des Arbeitspunkts
einer erfindungsgemäßen in ein
Vakuum injizierten Flüssigkeit,
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2:
ein Phasendiagramm von Xenon,
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3:
eine schematische Perspektivansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Düsenanordnung,
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4:
eine Schemadarstellung der Anbringung einer erfindungsgemäßen Düsenanordnung
an einer Vakuumkammer,
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5 und 6:
weitere Einzelheiten der Düsenanordnung
gemäß 3 und
ihrer Verbindung mit einem Thermostaten,
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7:
eine vergrößerte Schnittansicht
einer erfindungsgemäß verwendeten
Düse,
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8:
eine schematische Perspektivansicht einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Düsenanordnung,
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9:
Photographien, die wesentliche Vorteile der Erfindung illustrieren,
und
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10:
eine schematische Illustration einer Röntgenstrahlungsquelle, die
mit einer erfindungsgemäßen Düsenanordnung
ausgestattet ist.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden unter beispielhaftem Bezug auf
die Erzeugung von Xenon-Filamenten in der Vakuumkammer einer Röntgenstrahlungsquelle
beschrieben. Die Umsetzung der Erfindung ist jedoch nicht auf diese
Anwendung beschränkt,
sondern vielmehr auch mit anderen Targetmaterialien, Strahl- und
Filamentdimensionen, Quellen für
andere Strahlungsarten und andere technische Aufgaben möglich.
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Bezug
nehmend auf die 1 und 2 werden
zunächst
thermodynamische Überlegungen zur
Umsetzung der Erfindung in die Praxis erläutert. 1 zeigt
in schematischer Schnittansicht das freie, in ein Vakuum ragende
Ende einer erfindungsgemäßen Düsenanordnung 10 mit
einer Wärmeaustauschereinrichtung 20,
die sich entlang einer Zufuhrleitung 27 erstreckt, und
einer Düse,
die durch einen an die Zufuhrleitung 27 angrenzenden Düsenkopf gebildet
wird. Zur Erzeugung eines festen Filaments 1, z. B. als
Targetmaterial zur Röntgenstrahlenerzeugung
wird in der Wärmeaustauschereinrichtung 20 ein
Gas verflüssigt
und die Flüssigkeit
durch den Düsenkopf 30 in das
Vakuum eingeführt.
Dabei wird zunächst
ein freier Flüssigkeitsstrahl 2 (Jet
2) gebildet. Beim Austritt aus dem Düsenkopf 30 fährt die
Flüssigkeit
eine Druckverminderung (Entspannung). Beim Austritt in das Vakuum
beginnt eine Verdampfung von der Oberfläche des Flüssigkeitsstrahls 2, dessen
Temperatur durch die Verdampfungskühlung sinkt. Sobald die Temperatur
unter den Gefrierpunkt der Flüssigkeit
fällt,
folgt der Übergang
in den festen Aggregatzustand (s. Pfeil). Ein wesentliches Merkmal
der Erfindung besteht darin, dass die Zustandsgrößen der Flüssigkeit in der Zufuhrleitung 27 auf
einen p-T-Arbeitspunkt derart eingestellt werden, dass der Abstand
a (Einfrierlänge
a, siehe 1) des Verfestigungspunktes
vom Austrittsende 31 des Düsenkopfes 30 kleiner
als die Zerfallslänge
der Flüssigkeit eingestellt,
vorzugsweise minimiert und nahezu auf Null reduziert wird.
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Zur
Erläuterung
der Einstellung des p-T-Arbeitspunktes wird auf das in 2 beispielhaft
gezeigte Phasendiagramm von Xenon Bezug genommen. Das Phasendiagramm
illustriert den festen (s), flüssigen
(l) und gasförmigen
(g) Zustand in Abhängigkeit
von den Zustandsgrößen Druck
(p) und Temperatur (T). Die Kurvenzweige im Phasendiagramm repräsentieren
die Phasengrenzen, sie berühren
sich am Tripelpunkt TT. Erfindungsgemäß wird der
p-T-Arbeitspunkt der Flüssigkeit
in dem schraffierten Bereich des flüssigen Aggregatzustandes eingestellt,
in dem durch eine geringe Temperaturverminderung der Übergang
in den festen Zustand erreicht wird. Vorteilhafterweise verläuft der
Flüssig-Fest-Übergang
für Xenon
und andere interessierende Targetmaterialien im interessierenden
Druckbereich im Wesentlichen druckunabhängig (vertikaler Verlauf des s-l-Zweiges oberhalb
des Tripelpunktes TT) oder mit einer geringen
Druckabhängigkeit.
Dies erleichtert, zunächst
ausschließlich über die
Temperatureinstellung mit der Wärmeaustauschereinrichtung 20 den gewünschten
p-T-Arbeitspunkt bereitzustel len und anschließend ggf. noch eine Feinjustierung
zur Kollimation des Strahls durch eine Einstellung des Arbeitsdruckes
(Druck, mit dem das Gas in der Zufuhrleitung zugeführt wird)
zu realisieren.
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Die
Arbeitspunkttemperatur T0, die mit der Wärmeaustauscheinrichtung 20 in
der Flüssigkeit
gestellt wird, die durch die Zufuhrleitung 27 strömt, wird wie
folgt mit einer geringen Temperaturdifferenz über den Tripelpunkt TT gewählt.
Die Temperaturdifferenz muss einerseits zur Vermeidung unerwünschten Ausfrierens
durch thermodynamische Fluktuationen bereits im Düsenkopf
genügend
groß und
zur Einstellung der Einfrierlänge
a (siehe 1) unterhalb von z. B. 5 mm
genügend
gering gewählt
werden, wobei auch ein Temperaturgradient zu berücksichtigen ist, der sich zwischen
der Wärmeaustauschereinrichtung 20 und
dem Austrittsende 31 des Düsenkopfes 30 bilden
kann. Im Fall von Xenon liegt die eingestellte Arbeitspunkttemperatur
im Bereich von 161.5 K bis 165 K. Allgemein wird eine Kühlung der
Flüssigkeit
bis auf Bruchteile eines Grad K an den Tripelpunkt (z. B. weniger
als 1 Grad) realisiert.
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Die
Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit
in der Zufuhrleitung beträgt
bei einem Arbeitsdruck von rd. 1 bar rd. 10 m/s und bei einem Arbeitsdruck
von rd. 100 bar rd. 100 m/s. Typischerweise wird eine Strömungsgeschwindigkeit
von rund 50 m/s eingestellt.
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Für die genaue
und stabile Einstellung der Einfrierlänge a ist es des Weiteren wichtig,
dass die Arbeitspunkttemperatur T0 mit einer
großen
Genauigkeit und zeitlichen Stabilität eingestellt wird. Hierzu können auf
der Grundlage der an sich aus Tabellenwerken bekannten thermodynamischen
Eigenschaften der zu injizierenden Flüssigkeit und der Materialien
der Düsenanordnung
und aus den Betriebsparametern der Düsenanord nung, wie insbesondere
dem Volumenstrom der Flüssigkeit
durch die Düsenanordnung 10 und
der Länge
der Zufuhrleitung 27 entlang der Wärmeaustauschereinrichtung 20 die
erforderliche Kühlleistung
in der Wärmeaustauschereinrichtung 20 und
damit die gewünschte
Temperatur und Durchflussmenge des Kühlmediums ermittelt werden.
Besonders bevorzugt werden diese Größen so gewählt, dass nach Durchlauf der
Wärmetauschereinrichtung
der Temperaturunterschied zwischen der Flüssigkeit und dem Kühlmedium
im wesentlichen verschwindet. In diesem Fall wird die eingestellte Temperatur
von der Strömungsgeschwindigkeit
in der Leitung unabhängig
und die Stabilität
der Temperatureinstellung verbessert.
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Zum
Beispiel kann der Volumen- oder Massenstrom der Flüssigkeit
in der Zufuhrleitung 27 mit den Bernoulli'schen Gesetzen aus
dem Arbeitsdruck der Düsenanordnung
(Druck des zugeführten
Gases) und dem Durchmesser der Zufuhrleitung 27 berechnet
werden. Bei einem Arbeitsdruck p = 40 bar ergeben sich bei einem
Strahlquerschnitt von 200 μm
ein Volumenstrom von 1.53 cm3/s und Massenstrom
von 4.6 g/s. Für
einen Strahlquerschnitt von 20 μm
ergeben sich entsprechend ein Volumenstrom von 0.0153 cm3/s und ein Massenstrom von 0.046 g/s. Die
von der Wärmeaustauschereinrichtung 20 abzuführende Wärmemenge
zur Kühlung
des zunächst
zugeführten
Gasstroms, zu dessen Kondensation und schließlich zur Einstellung der Arbeitspunkttemperatur
lässt sich
aus dem Volumen- oder Massenstrom und den thermodynamischen Eigenschaften
des Arbeitsmaterials ermitteln. Für Xenon ergeben sich für die Verflüssigung
pro Gramm und Sekunde eine erforderliche Kühlleistung von rd. 110 W. Zur
Erzeugung eines Xenon-Strahls mit einem Durchmesser von 30 μm sind rd.
15 W erforderlich.
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Für eine genaue
Kühlung
der Flüssigkeit
auf die Arbeitspunkttemperatur werden die geometrischen Parameter
der Wärmeaus tauschereinrichtung 20 und
der in dieser verlaufenden Zufuhrleitung 27 vorzugsweise
auf der Grundlage der folgenden Überlegungen
optimiert. Die Temperaturdifferenz zwischen der strömenden Flüssigkeit
und der Wandtemperatur der Zufuhrleitung hängt insbesondere von der Länge der
durchströmten
Zufuhrleitung und dem Volumenstrom der Flüssigkeit ab. Nach einer charakteristischen
Länge L1/2 = Vol·σ·cp·λ–1.
0.053 halbiert sich die Temperaturdifferenz (Vol: Volumenstrom, σ: Massendichte,
cp: spezifische Wärme, λ: Wärmeleitung). Für Xenon
ergibt sich bei einem Strahldurchmesser von 32 μm und einem Arbeitsdruck von
40 bar eine Halbwert-Kühllänge von
rd. 16 cm. Um die relative Temperaturabweichung geringer als 1 einzustellen,
wird die Länge
der Zufuhrleitung in der Wärmeaustauschereinrichtung
entsprechend einem Vielfachen der Halbwertskühllänge eingestellt. Diese auch
als Wärmetauscherlänge bezeichnete
Größe ist vorzugsweise
mindestens 5-fach, besonders bevorzugterweise mindestens 10-fach
länger
als die Halbwert-Kühllänge L1/2. Für
Xenon ergeben sich für
die gewünschte
Kühlung
um rd. 100 K mit den angegebenen Beispielwerten und einer Wärmetauscherlänge von
rd. 80 cm eine relative Temperaturabweichung, die geringer als 0.2
K ist. Dies kann für
Präzisionsanwendungen
der Erfindung einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen
Düsensystemen
darstellen.
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Für Argon
als Targetmaterial ergeben analoge Abschätzungen eine Wärmetauscherlänge, die etwa
ein Viertel der Wärmetauscherlänge für Xenon beträgt. Die
Wärmetauscherlänge steigt
linear mit dem gewünschten
Massenstrom des gasförmigen Targetmaterials.
Für einen
200 μm-Xenonstrahl
wäre eine
Wärmetauscherlänge von
rd. 8 m erforderlich.
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Die
Einstellung der Temperatur im Kühlmedium
in der Wärmeaustauschereinrichtung 20 kann schließlich unter
Berücksichti gung
der Wärmeleitungseigenschaften
des Wandmaterials der Zufuhrleitung erfolgen. Die Dicke des Wandmaterials
wird mit Blick auf eine ausreichende Druckfestigkeit und einen guten
Wärmedurchgang
mit zum Beispiel 0.5 mm gewählt.
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Die
hier illustrierten thermodynamischen Überlegungen zeigen, dass die
Einstellung des p-T-Arbeitspunktes für eine Minimierung der Einfrierlänge a mit
ausreichender Genauigkeit allein aus Materialgrößen und Betriebsparametern
der Düsenanordnung
abgeleitet werden kann. Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung ist alternativ oder ergänzend eine Regelung der Arbeitspunkttemperatur
in Abhängigkeit
von einer Temperatur- oder Dampfdruckmessung
in der Wärmeaustauschereinrichtung 20 oder
einer optischen Beobachtung der Einfrierlänge möglich. Die optische Beobachtung
erfolgt beispielsweise mit einem Mikroskop, dessen Strahlengang
durch ein transparentes Fenster einer Vakuumkammer auf die Düse 30 gerichtet
ist. Da nach dem Einfrieren des Targetmaterials dieses im Vakuum
im Wesentlichen keine weiteren Veränderungen erfährt, kann
die freie Filamentlänge
b erheblich vergrößert werden.
Die Fokussierung des Laserstrahls 4 auf das Filament 1 erfolgt
bspw. mit einer Filamentlänge
b von 20 cm.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Düsenanordnung 10 ist
mit weiteren Einzelheiten in 3 illustriert.
Die Düsenanordnung 10 umfasst
die Wärmeaustauschereinrichtung 20 und
den Düsenkopf 30.
Die Wärmeaustauschereinrichtung 20 umfasst
ein Kühlmedium-Gefäß, dass durch
einen Kühlmantel 21 gebildet
wird, der an seinem freien, vakuumseitigen Ende 22 mit
einer Stirnwand und dem Düsenkopf 30 und
an seinem entgegengesetzten Ende mit einer Abschlussplatte 23 verschlossen
ist. Das Gefäß dient
der Aufnahme eines Kühlmediums,
das durch eine erste Kühlmedium-Leitung 24 zugeführt und
eine zweite Kühlmedium-Leitung 25 abgeführt werden
kann.
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Die
Kühlmedium-Leitungen 24, 25 sind
mit einem Thermostaten 50 verbunden (siehe 4). Zur
Realisierung eines Gegenstromkühlers
ragt die erste Kühlmedium-Leitung 24 bis
zum freien Ende 22 des Kühlmantels, während die
zweite Kühlmedium-Leitung 25 an
der Anschlussplatte 23 endet.
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In
der Wärmeaustauscheinrichtung 20 ist
ein Temperatursensor 24 angeordnet, dessen Sensorsignale über eine
Anschlussleitung durch die Anschlussplatte 23 nach außen abgeleitet
werden können.
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Die
Zufuhrleitung 27 für
das Targetmaterial erstreckt sich spiralförmig von der Anschlussplatte 23 bis
zum Düsenkopf 30.
Die Zufuhrleitung 27 ist eine Kapillare mit einem Innendurchmesser
von 1/16 (entsprechend rd. 0.16 mm).
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Der
Kühlmantel 21 besteht
z. B. aus Edelstahl. Er besitzt einen Innendurchmesser von rd. 12 mm.
Die Länge
des Kühlmantels
kann in Abhängigkeit
von der gewünschten
Wärmetauscherlänge der Zufuhrleitung 27 gewählt werden
und beträgt
bspw. 17 cm oder 40 cm. Die Zufuhrleitung besteht aus einem inerten
Material, zum Beispiel Edelstahl oder Titan, und besitzt eine Wanddicke
von rd. 0.5 mm.
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Der
Düsenkopf 30,
der unten mit weiteren Einzelheiten unter Bezugnahme von 7 erläutert wird,
ist über
eine Dichtung mit hoher Wärmeleitfähigkeit,
die vorzugsweise aus einer Cu-Be-Legierung besteht,
mit dem Ende der Zufuhrleitung 27, verbunden.
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4 zeigt
die Anbringung der erfindungsgemäßen Düsenanordnung 10 an
der Wand einer Vakuumkammer 70. Die Kühlmedium-Zufuhr- und Abfuhrleitungen 24, 25 führen zu
einem Thermosta ten 40. Die Zufuhrleitung 27 ist
mit einem Reservoir 61 einer Targetquelle 60 verbunden.
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Erfindungsgemäß kann die
Düsenanordnung
mit einer Abschirmeinrichtung ausgestattet sein, die zur thermischen
Isolation in Austrittsrichtung vor der Düse 30 angeordnet ist.
Es ist beispielsweise ein Hitze- oder Abschirmschild 35,
zum Beispiel aus Stahl oder Graphit, als Diaphragma mit einer Durchtrittsöffnung für das Filament 1 vorgesehen.
Das Abschirmschild 35 ist zwischen dem Bestrahlungsort (Fokus 4 des
Lasers, siehe 1) und der Düse 30 angeordnet und
zum Beispiel an der Wand der Vakuumkammer 70 befestigt.
Sie unterdrückt
eine unerwünschte
Erwärmung
der Düse
und verbessert die starre Ankopplung der Düsentemperatur an die Temperatur
im Wärmetauscher.
Der Abstand des Abschirmschildes 35 von der Düse 30 beträgt zum Beispiel
5 cm.
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Die
Ausrichtung der Düsenanordnung 10 kann
von der vertikalen Richtung mit dem Austritt von oben nach unten
abweichend gewählt
werden. Es kann insbesondere eine horizontale Ausrichtung oder eine
vertikale Ausrichtung mit dem Austritt von unten nach oben ("Über-Kopf-Anordnung") vorgesehen sein.
In diesem Fall kann zur Vermeidung eines unerwünschten Rückflusses durch die Zufuhrleitung in
dieser ein Drahtbündel
oder ein Porenfilter vorgesehen sein, die eine Dochtwirkung besitzen.
Das Drahtbündel
besteht zum Beispiel aus Drahtstücken der
Länge 10
mm und des Durchmessers 10 μm.
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Die
Düsenanordnung 10 ist
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung mit einer Befestigungseinrichtung 40 ausgestattet,
die der Fixierung an einem Vakuumflansch der Vakuumkammer 70 dient
und mit weiteren Einzelheiten in 5 gezeigt
ist. Die Befestigungseinrichtung 40 umfasst einen seitlich
umlaufenden Kragen 41. Auf einer Seite des Kragens 41 ist
eine umlaufende Nut 42 zur Aufnahme einer Dichtung bei
der Anbringung der Befestigungseinrichtung 40 an dem Anschlussflansch vorgesehen.
Auf der entgegengesetzten Seite besitzt der Kragen 41 ein
Halterohr 43, mit dem der Kühlmantel 21 der Wärmeaustauscheinrichtung 20 druckdicht
lösbar
verbunden werden kann, und einen Vorsprung 44 mit einem
Außengewinde
zur Anbringung einer Abschirmhülse 44 der
Kühlmedium-Leitungen (siehe 6).
Die Verbindung des Kühlmantels 21 mit
dem Halterohr 43 erfolgt durch eine Quetschverschraubung
mit leicht wechselbaren, an sich bekannten hoch- und tieftemperaturbeständigen Kunststoffdichtungen
oder Metallschneidringen.
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Ein
besonderer Vorteil der Befestigungseinrichtung 40 besteht
darin, dass die Düsenanordnung 10 mit
geringem Aufwand schnell montiert oder demontiert werden kann. Dies
ist insbesondere bei Anwendungen in Produktionsabläufen in
der Praxis beim Ersatz von Düsenköpfen von
Bedeutung. Vorteilhafterweise dauert ein Austausch einer erfindungsgemäßen Düsenanordnung
einschließlich
der erforderlichen Auftau- und Kühlzeiten
nur rd. 30 Minuten.
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Der
Thermostat 50 ist ein an sich bekannter, kommerziell verfügbarer Umlaufkryostat.
Das Kühlmedium
wird mit einer Umwälzpumpe über die
Kühlmedium-Zufuhrleitung 24 in
die Wärmeaustauschereinrichtung 20 und über die
Kühlmedium-Abfuhrleitung 25 zurück zum Kryostaten
bewegt. Als Kühlmedium
wird bspw. Isopentan verwendet, das insbesondere für den Düsenbetrieb
im Bereich von – 130 °C bis 0 °C von Vorteil
ist. Alternativ kann zum Beispiel Methan oder ein Kaltgas, wie zum
Beispiel Stickstoff- oder Helium-Dampf verwendet werden. Die Kühlmedium-Leitungen 24, 25 werden
durch die Hülse 51 und
eine flexible Vakuumummantelung 52 thermisch isoliert.
Damit werden Energieverluste entlang der Leitungen vermieden, und die
Einstellung der Arbeitspunkttemperatur in der Wärmeaustauschereinrichtung verbessert.
Des Weiteren werden vorteilhafterweise Niederschläge aus der
Umgebungsluft auf den Leitungen 24, 25 vermieden.
Die Hülse 51 kann über das
Schraubgewinde 53 mit dem Vorsprung 44 der Befestigungseinrichtung 40 verbinden
werden.
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Die
räumliche
Trennung der Düsenanordnung 10 und
des Thermostaten 50 besitzt den zusätzlichen Vorteil, dass Schwingungen
gedämpft werden,
die durch den Thermostatenbetrieb verursacht werden. Aus diesem
Grund besitzen die Kühlmedium-Zufuhr-
und -abfuhrleitungen 24, 25 vorzugsweise eine
Länge von
mindestens 1 m.
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7 illustriert
das Austrittsende 31 der Düse 30 in vergrößerter Schnittansicht.
Die Düse 30 besitzt
eine sich verjüngende,
stetige Innenkontur 32, die nach innen konvex gewölbt ist.
Für einen
wirbelfreien Austritt des Flüssigkeitsstrahls
aus der Düse 30 wird
vorzugsweise ein Neigungswinkel der Innenkontur 32 relativ
zur Düsenachse 33 gewählt, der kleiner
als 45° ist.
Die Düse 30 besteht
bspw. aus Quarzglas oder einem anderen inerten, korrosionsarmen
Material. Der Durchmesser am Austrittsende beträgt rd. 20 bis 60 μm.
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Zur
erfindungsgemäßen Erzeugung
fester Filamente 1 in der Vakuumkammer 70 erfolgt
zunächst
eine Anlaufphase, in der das gasförmige Targetmaterial vom Reservoir 61 unter
Druck durch die Düsenanordnung 10 strömt, während diese
gekühlt wird.
Sobald die Kühlung
in der Wärmeaustauschereinrichtung 20 ausreicht,
um das Targetmaterial zu verflüssigen,
wird der flüssige
Strahl 2 in die Vakuumkammer 70 injiziert. Die
weitere Temperatureinstellung bis zu gewünschten Arbeitspunkttemperatur kann
durch die Messung der Temperatur in der Wärmeaustauschereinrichtung und
entsprechende Steuerung der Kühlmittel temperatur
am Kryostaten und/oder die optische Beobachtung der Einfrierlänge a (siehe 1)
erfolgen.
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Eine
abgewandelte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Düsenanordnung 10 ist
mit weiteren Einzelheiten in 8 illustriert.
Die Düsenanordnung 10 umfasst
die Wärmeaustauschereinrichtung 20 und
den Düsenkopf 30,
der über
ein zusätzliches Zwischenstück 34 mit
der Wärmeaustauschereinrichtung 20 und
der Zufuhrleitung 27 verbunden, zum Beispiel verschraubt
ist. Das Zwischenstück 34 erleichtert
die Austauschbarkeit und ggf. Verstellbarkeit der Düse 30.
Die übrigen
Einzelheiten entsprechen dem Aufbau von 3.
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Das
Zwischenstück 34 kann
abgewinkelt sein und die Austrittsrichtung der Düse relativ zur Achse des Kühlmantels
um zum Beispiel 90 ° abwinkeln.
In diesem Fall können
sich Vorteile für
einen vereinfachten Einbau ergeben der Düsenanordnung in eine Vakuumkammer
ergeben.
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Zwischen
der Düse 30 oder
dem Zwischenstück 34 und
dem Kühlmantel
kann eine Balgverbindung vorgesehen sein. Die Balgverbindung, die
zum Beispiel ein Teil des Kühlmantels
ist, ermöglicht
eine flexible Verstellung der Austrittsrichtung der Düse. Die
kapillarförmige
Zufuhrleitung 27 kann aufgrund ihrer Flexibilität vorteilhafterweise
einer derartigen Verstellung folgen.
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9 illustriert
die Vorteile der Erfindung am Beispiel von mit einem Mikroskop aufgenommenen Bildern
des Austrittsendes einer Düse.
Bei der herkömmlichen
Technik (ohne Einstellung des gewünschten Arbeitspunktes) zerlegt
sich der Strahl in unregelmäßige Teilströmungen,
die sich wie ein Spray in den Raum erstrecken (linkes Bild). Erfindungsgemäß wird der
stabile Strahl erzeugt, der sich zerfallsfrei in das Vakuum erstreckt
(rechtes Bild). Die Phasengrenze ist unmittelbar nach dem Austrittsende
der Düse
erkennbar.
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In 10 ist
ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenquelle
schematisch illustriert. Die Röntgenquelle
umfasst eine Targetquelle 6D, die mit einer temperierbaren
Vakuumkammer 70 verbunden ist, eine Bestrahlungseinrichtung 71 und
eine Sammeleinrichtung 72.
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Die
Targetquelle 60 umfasst das Reservoir 61 für ein Targetmaterial,
die Zufuhrleitung 27 und die erfindungsgemäße Düsenanordnung 10,
die mit dem Thermostaten verbunden ist (nicht dargestellt). Mit einer
(nicht dargestellten) Betätigungseinrichtung, die
bspw. eine Pumpe oder eine piezoelektrische Fördereinrichtung umfasst, wird
das Targetmaterial zu der Düsenanordnung 10 geführt und
von dieser wie oben beschriebenen in die Vakuumkammer 70 injiziert.
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Die
Bestrahlungseinrichtung 71 umfasst eine Strahlungsquelle 73 und
eine Bestrahlungsoptik 74, mit der Strahlung von der Strahlungsquelle 73 auf das
Targetmaterial 1 fokussierbar ist. Die Strahlungsquelle 73 ist
bspw. ein Laser, dessen Licht ggf. mit Hilfe von Umlenkspiegeln
(nicht dargestellt) hin zu dem Targetmaterial 1 gelenkt
wird. Alternativ kann als Bestrahlungseinrichtung 71 eine
Ionenquelle oder eine Elektronenquelle vorgesehen sein, die mit
in der Vakuumkammer 70 angeordnet ist.
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Die
Sammeleinrichtung 72 umfasst einen Aufnehmer 75 z.
B. in Form eines Trichters oder einer Kapillare, der das Targetmaterial,
das nicht unter Einwirkung der Bestrahlung verdampft ist, aus der
Vakuumkammer 70 entfernt und in einen Sammelbehälter 76 leitet.
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Die
Vakuumkammer 70 umfasst ein Gehäuse mit mindestens einem ersten
Fenster 77, durch das das Targetmaterial 1 bestrahlbar
ist, und mindestens einem zweiten Fenster 78, durch das
die generierte Röntgenstrahlung
austritt. Das zweite Fenster 78 ist optional vorgesehen,
um die generierte Röntgenstrahlung
aus der Vakuumkammer 70 für eine bestimmte Anwendung
auszukoppeln. Falls dies nicht erforderlich ist, kann auf das zweite
Fenster 78 verzichtet werden. Die Vakuumkammer 70 ist
ferner mit einer Vakuumeinrichtung 79 verbunden, mit der
in der Vakuumkammer 70 ein Unterdruck erzeugt wird. Dieser
Unterdruck liegt vorzugsweise unterhalb von 10–5 mbar.
Die Bestrahlungsoptik 74 ist ebenfalls in der Vakuumkammer 70 angeordnet.
Wenn die Vakuumeinrichtung 79 eine Kryopumpe ist, werden
vorteilhafterweise unerwünschte
mechanische Schwingungen in der Vakuumkammer vermieden.
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Das
zweite Fenster 78 besteht aus einem für weiche Röntgenstrahlung transparenten
Fenstermaterial, z. B. aus Beryllium. Wenn das zweite Fenster 78 vorgesehen
ist, kann sich eine evakuierbare Bearbeitungskammer 90 anschließen, die
mit einer weiteren Vakuumeinrichtung 91 verbunden ist.
In der Bearbeitungskammer 90 kann die Röntgenstrahlung zur Materialbearbeitung
auf ein Objekt abgebildet werden. Es ist bspw. eine Röntgenlithographieeinrichtung 92 vorgesehen,
mit der die Oberfläche
eines Halbleitersubstrats bestrahlt wird. Die räumliche Trennung der Röntgenquelle
in der Vakuumkammer 70 und der Röntgenlithographieeinrichtung 92 in
der Bearbeitungskammer 90 besitzt den Vorteil, dass das zu
bearbeitende Material nicht Ablagerungen von verdampftem Targetmaterial
ausgesetzt wird.
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Die
Röntgenlithographieeinrichtung 92 umfasst
bspw. einen Filter 93 zur Selektion der gewünschten
Röntgen-Wellenlänge, eine
Maske 94 und das zu bestrahlende Substrat 95.
Zusätzlich können Abbildungsoptiken
(bspw. Spiegel) vorgesehen sein, um die Röntgenstrahlung auf die Röntgenlithographieeinrichtung 91 zu
lenken.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.