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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Pipettiervorrichtung mit mindestens
einem Ansatz zum Aufstecken einer Pipettenspitze und einer Abwurfeinrichtung
zum Lösen
einer Pipettenspitze von dem Ansatz.
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Pipettiervorrichtungen
werden insbesondere im Labor zur Dosierung von Flüssigkeiten
verwendet. Diese werden in Pipettenspitzen durch eine Spitzenöffnung aufgenommen
und ausgegeben. Bei Luftpolsterpipetten ist eine Verdrängungseinrichtung
für ein
Gas in die Pipettiervorrichtung integriert und durch den Ansatz
kommunizierend mit der Pipettenspitze verbunden. Mittels der Verdrängungseinrichtung
wird ein Luftpolster verlagert, so daß Flüssigkeit in die Pipettenspitze
eingesaugt und daraus ausgestoßen
wird. Die Verdrängungseinrichtung
ist meistens ein Zylinder mit einem darin verlagerbaren Kolben.
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Die
Pipettenspitzen werden lösbar
mit dem Ansatz verbunden, damit sie nach Gebrauch gegen eine frische
Pipettenspitze ausgetauscht werden können. Hierdurch können bei
nachfolgenden Dosierungen Kontaminationen vermieden werden. Pipettenspitzen
für den
einmaligen Gebrauch sind kostengünstig
aus Kunststoff verfügbar.
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Der
Ansatz zum Befestigen von Pipettenspitzen ist vielfach ein zylindrischer
bzw. konischer Vorsprung bezüglich
eines Grundkörpers
bzw. eines Gehäuses,
auf den eine Pipettenspitze mit einer dazu passenden Aufstecköffnung bzw.
Aufnahme klemmbar ist. Dies kann ohne Anfassen der Pipettenspitze durch
Eindrücken
des Ansatzes in die Aufstecköffnung
der in einem Halter bereitstehenden Pipettenspitze geschehen.
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Zur
Vermeidung von Kontaminationen der Anwender weisen Pipettiervorrichtungen
eine Abwurfeinrichtung mit einer Antriebseinrichtung und einem Abwerfer
auf. Durch Betätigen
des Antriebseinrichtung wird der Abwerfer so verlagert, daß er die
Pipettenspitze von dem Ansatz löst,
ohne daß diese
vom Anwender angefaßt
werden muß.
Vielfach hat die Antriebseinrichtung eine Mechanik, die mittels
eines Betätigungsknopfes
manuell betätigt
werden muß, um
die Pipettenspitze vom Ansatz zu lösen. Möglich sind auch Antriebseinrichtungen
mit einem elektromotorischen Antrieb. Das Lösen der Pipettenspitze vom
Ansatz kann einen erheblichen Kraftaufwand erfordern, besonders
bei fest auf den Ansatz aufgeklemmten Pipettenspitzen. Bereits bei
Einkanalsystemen, d.h. Pipettier vorrichtungen, die einen einzigen Ansatz
für eine
einzige Pipettenspitze aufweisen, kann dies den Abwurf der Pipettenspitze
vom Ansatz erschweren oder unmöglich
machen. Besonders hoher Kraftaufwand kann bei Mehrkanal-Pipettiersystemen,
die mehrere parallele Ansätze
zum Aufstecken von Pipettenspitzen haben, aufgrund vervielfachter Spitzenabwurfkräfte erforderlich
sein.
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Aus
der
EP 0 992 288 A2 ist
ein Pipettiersystem mit einem axial beweglichen Abwerfer zum Lösen einer
Pipettenspitze von einem Ansatz, einer Antriebseinrichtung zum Antreiben
der Axialbewegungen des Abwerfers und einem eine axiale Antriebsbewegung
der Antriebseinrichtung in eine Axialbewegung des Abwerfers übertragenden
Zugmittel-, Druckmittel- oder Gelenkgetriebe bekannt. Die vom Abwerfer
auf die Pipettenspitze ausgeübte
Kraft übersteigt
die vom Anwender aufgewendete Kraft, wodurch das Abwerfen erleichtert
wird.
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Aus
der
US 4,187,724 ist
eine Pipettiervorrichtung bekannt, die einen Ansatz zum Aufstecken einer
Pipettenspitze aufweist, der ein aus einem Schaft herausstehender
Abschnitt einer Welle ist, die in dem Schaft drehbar ist. Die Pipettiervorrichtung weist
einen Drehantrieb für
die Welle auf. Ferner ist das dem Ansatz zugewandte Ende des Schaftes
als Kurvenfläche
ausgebildet. Die Pipettenspitze weist am Aufsteckende ebenfalls
eine Kurvenfläche
auf. Durch Betätigen
eines Schiebers wird die Welle in eine Drehbewegung versetzt, wodurch
eine auf den Ansatz gesteckte Pipettenspitze mit ihrer Kurvenfläche gegen
die Kurvenfläche
des Schaftes gedreht wird, so daß bei weiterer Drehung der
Welle der Ansatz bezüglich
der Pipettenspitze dreht und die Pipettenspitze frei kommt.
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Bei
diesen Pipettiervorrichtungen erfordert die Betätigung der Abwurfeinrichtung
immer noch einen großen
Kraftaufwand. Außerdem
sind die Pipettenspitzen aufgrund der Kurvenfläche Spezialteile.
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Ferner
sind Pipettiervorrichtungen und zugehörige Pipettenspitzen bekannt,
die eine innen liegende Schulter aufweisen, um Änderungen der Aufsteckkraft
und dementsprechend den Kraftaufwand für die Betätigung der Abwurfeinrichtung
zu begrenzen. Diese Pipettiersysteme haben den Nachteil, daß die Verwendung
der Pipettenspitzen vielfach auf die zugehörigen Pipettiervorrichtungen
beschränkt
ist und umgekehrt. Der Anwender ist hierdurch eingeschränkt.
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Die
WO 02/16036 A2 zeigt einen Pipettierkopf mit einem Verbindungsteil
und einem Pipettenteil. Das Pipettenteil ist über Schrauben und Schraubenfedern
am Verbindungsteil befestigt und federnd abgestützt. Unten hat das Pipettenteil
eine Vielzahl Ansätze
(„Pipettenadapter"), die in einer unteren Strebe
geführt
und gehalten und in einer oberen Strebe geführt und über Schraubenfedern abgestützt sind.
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Beim
Aufdrücken
der Ansätze
auf Pipettenspitzen wird zunächst
das Pipettenteil zum Verbindungsteil verlagert und werden die Schraubenfedern dazwischen
um einen vorbestimmten Weg zusammengedrückt. Ein das Verbindungsteil
haltender Roboterarm wird hierbei in vernachlässigbarer Weise belastet. Erst
danach können
einzelne Ansätze
entgegen diese abstützenden
Schraubenfedern verlagert werden.
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Hierfür werden
durch Schwenken von Schwenkelemente Betätigungsstangen gegen Eingriffselemente
gedrückt.
Hierdurch wird der Pipettenteil mit den Ansätzen nach unten in die Pipettenspitzen
gedrückt.
Hierbei schlagen die Schwenkelemente in der Regel nicht an den horizontalen
Anschlägen an,
sondern es wird durch Stromdetektion sichergestellt, wann eine bestimmte
Kraft ausgeübt
wird. Dann wird die weitere Stromzuführung für die Verlagerung der Schwenkelemente
abgeschaltet. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Ansätze insgesamt mit einer vorbestimmten
Gesamtkraft in die Pipettenspitzen eingedrückt werden. Es ist jedoch nicht
sichergestellt, daß jede
Pipettenspitze mit einer vorbestimmten Aufsteckkraft auf ihrem Ansatz
sitzt. Beim Eindrücken
werden die Federn komprimiert, wodurch Toleranzen und Abweichungen
in der Anordnung der Pipettenspitzen ausgeglichen werden.
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Die
DD 282 082 A5 offenbart
eine Vorrichtung zum Verteilen von Probenflüssigkeiten, bei der Stopfen
in Enden von Spitzen eingesetzt werden. Schraubenfedern üben eine
konstante Kraft auf die Stopfen aus, so daß die Stopfen in die Enden
der Spitzen sanft und dauerhaft eingeschoben werden. Auch wird nicht
im Zusammenwirken mit einem Anschlag das Erreichen einer definierten
Aufsteckkraft sichergestellt.
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Die
DE 198 35 833 A1 und
die
US 6 506 612 B2 offenbaren
einen Dosierkopf zur parallelen Bearbeitung einer Vielzahl von Fluidproben,
bei dem Mikropipetten in einer Trägerplatte und einem Führungsblock
gehalten sind. Die Mikropipetten sind zwischen einem zurückgezogenen
Grundzustand (oberer Anschlag) und einem vorgeschobenen Pipettierzustand
(unterer Anschlag) in einer Richtung senkrecht zur Ebene der Trägerplatte
beweglich. Hierzu ist jede Mikropipette mit einer Zylinderfeder
zwischen dem oberen Zylinderende und der Trägerplatte versehen. Unter der
Wirkung der Zylinderfeder wird die Pipette in den Grundzustand zurückbewegt.
Beim Aufstecken der Pipettenspitzen auf die Ansätze der Mikropipetten befindet
sich die Mikropipette am oberen Anschlag.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Pipettiervorrichtung
zur Verfügung
zu stellen, die den Kraftaufwand für die Betätigung der Abwurfeinrichtung
vermindert.
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Die
Aufgabe wird durch eine Pipettiervorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Pipettiervorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung hat
- – einen
Grundkörper,
- – mindestens
einen vom Grundkörper
vorstehenden, axial beweglich am Grundkörper gelagerten Ansatz zum
Aufsetzen einer Pipettenspitze,
- – eine
Verdrängungseinrichtung,
die fest mit dem Ansatz verbunden ist,
- – eine
Feder, über
die die Verdrängungseinrichtung
am Grundkörper
abgestützt
ist,
- – einen
dem Ansatz zugeordneten Anschlag, über den der Ansatz axial hinaussteht,
wenn er nicht zur Feder hin belastet ist, und
- – eine
Abwurfeinrichtung zum Lösen
der Pipettenspitze von dem Ansatz, die einen dem Ansatz zugeordneten
Abwerfer aufweist, wobei Ansatz und Abwerfer relativ zu einander
beweglich sind, und die eine mit dem Abwerfer und/oder dem Ansatz wirkverbundene
Antriebseinrichtung zum relativen Bewegen von Abwerfer und Ansatz
aufweist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung
wird eine Pipettenspitze durch axiales Einführen des Ansatzes in die Aufstecköffnung aufgesteckt.
Dabei wird die Aufsteckkraft in die Feder eingeleitet. Wenn die
Aufsteckkraft einen bestimmten Wert überschreitet, wird die Feder
elastisch verformt, bis die auf den Ansatz geklemmte Pipettenspitze
gegen den Anschlag stößt. Sobald
die Pipettenspitze am Anschlag anliegt, kann sie nicht mehr weiter
auf den Ansatz aufgeschoben werden. Hierdurch wird die Aufsteckkraft
der Pipettenspitze begrenzt. Die Aufsteckkraft ist durch die Federkennlinie
der Feder bzw. eine eventuell vorhandene Vorspannung der Feder bestimmt.
Die Feder ist so ausgelegt und gegebenenfalls vorgespannt, daß die Pipettenspitze
genau dann, wenn sie mit der gewünschten
Aufsteckkraft auf dem Ansatz sitzt, an dem Anschlag anliegt. Die Aufsteckkraft
ist so festgelegt, daß die
Pipettenspitze sicher auf dem Ansatz sitzt bzw. abdichtet. Da eine genaue
definierte Aufsteckkraft erreicht wird, ist es möglich, die Aufsteckkraft auf
einen geringen Wert zu begrenzen, bei dem die erforderliche Sicherheit
des Sitzes und der Abdichtung gerade gegeben ist. Somit kann die
Aufsteckkraft gegenüber
herkömmlicher
Pipettiervorrichtungen deutlich reduziert werden, bei denen aufgrund
der Unsicherheiten beim Aufstecken regelmäßig eine überhöhte Aufsteckkraft aufgewandt wird.
Dementsprechend ist bei der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung der
Kraftaufwand für
die Betätigung
der Abwurfeinrichtung vermindert. Bei manuell betätigbaren
Abwurfeinrichtungen werden durch Verminderung der Bedienkräfte die
Sehnen- und Muskelbelastungen des Anwenders reduziert. Elektromotorisch
betriebene Abwurfeinrichtungen kommen mit Motoren geringerer Leistung
aus.
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Zum
Lösen der
Pipettenspitze von dem Ansatz sind Ansatz und Abwerfer relativ zueinander
axial und/oder drehbeweglich. Die Erfindung bezieht Ausführungen
ein, bei denen der Abwerfer bezüglich der
Pipettiervorrichtung ortsfest angeordnet ist und die Antriebseinrichtung
ausschließlich
den Ansatz bewegt. Ferner bezieht die Erfindung Ausführungen ein,
bei denen die Antriebseinrichtungen den Abwerfer und den Ansatz
bewegt. Bei bevorzugten Ausführungen
ist der Ansatz bezüglich
der Pipettiervorrichtung ortsfest und ist die Antriebseinrichtung
nur mit dem Abwerfer wirkverbunden, so daß allein der Abwerfer mittels
der Antriebseinrichtung bewegbar ist.
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Dabei
ist der Ansatz fest mit einer Verdrängungseinrichtung – z.B. mit
einem Zylinder einer bezüglich
des Grundkörpers
axial verlagerbaren Kolben-Zylinder-Einrichtung – verbunden.
Die Verdrängungseinrichtung
wird mit dem Ansatz verlagert. Die Verlagerung der Verdrängungseinrichtung
kann von der Antriebseinrichtung für die Verdrängungseinrichtung kompensiert
werden. Ferner ist der Zylinder über
die Feder am Grundkörper
abgestützt,
so daß der
Ansatz mittelbar über
den Zylinder abgefedert ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Feder eine in Axialrichtung des Ansatzes erstreckte Schraubenfeder.
Die Schraubenfeder ist vorzugsweise koaxial zum Ansatz erstreckt.
Die Verdrängungseinrichtung
bzw. Antriebseinrichtung für
die Verdrängungseinrichtung
können
vorteilhaft durch die Schraubenfeder hindurchgeführt werden.
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Die
Pipettiervorrichtung ist mit einer nicht vorgespannten Feder ausführbar. Dann
wird die Feder entsprechend dem Anstieg der Aufsteckkraft beim Aufstecken
des Ansatzes auf die Pipettenspitze komprimiert. Durch Auslegung
der Feder und des Weges bis zum Anliegen der Pipettenspitze an dem Anschlag
ist es möglich,
die Aufsteckkraft genau festzulegen. Gemäß einer Ausgestaltung weist
die Feder eine Federvorspannung auf. Infolgedessen kommt es erst
zu einer axialen Verlagerung des Ansatzes, wenn die Aufsteckkraft
die Kraft zur Vorspannung der Feder übersteigt. Hierdurch wird die
für das
Erreichen des Anschlages erforderliche Aufsteckkraft definiert.
Ferner begünstigt
dies besonders kompakte Federanordnungen und kurze Verlagerungswege des
Ansatzes.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Anschlag, auf den die Pipettenspitze beim
Aufstecken trifft, fest mit dem Grundkörper verbunden. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist der Anschlag axial bezüglich des Ansatzes beweglich
und eine fest mit dem Grundkörper
verbundene Begrenzung für
die Axialbewegung des Anschlages zum Grundkörper hin vorhanden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Anschlag an dem Abwerfer ausgebildet. Bei
einer Ausführung des
Abwerfers als zum Ansatz koaxiale Hülse ist der Anschlag durch
das dem Ansatz zugewandte Ende der Hülse gebildet.
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Der
Ansatz ist auf verschiedene Weisen in seiner axialen Ausgangslage
für die
Aufnahme einer Pipettenspitze festlegbar, beispielsweise durch Verbinden
des Ansatzes mit der Feder. Die Ausgangslage des Ansatzes wird dann
durch die Ausgangsstellung der durch den Ansatz unbelasteten Feder
definiert. Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Ansatz in Richtung von der Feder weg an einem
weiteren Anschlag abgestützt,
gegen den er durch die Feder gedrückt wird. Hierdurch wird die
Ausgangslage genau festgelegt. Außerdem ist keine Verbindung
zwischen Ansatz und Feder erforderlich.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Feder austauschbar und/oder ist eine Einrichtung
zum Einstellen der Federvorspannung vorhanden. Hierdurch ist eine
Anpassung der Aufsteck- und
Abwurfkräfte an
verschieden geformte bzw. bemessene Pipettenspitzen möglich. Der
Einsatzbereich der Pipettiervorrichtung wird hierdurch vergrößert.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Antriebseinrichtung entgegen der Wirkung einer
einerseits an einem beweglichen Teil der Antriebseinrichtung und andererseits
am Grundkörper
abgestützten
weiteren Feder betätigbar.
Infolgedessen kehrt die Antriebseinrichtung nach Betätigung selbsttätig in ihre
Ausgangslage zurück.
Für eine
definierte Ausgangslage ist z.B. eine bezüglich des Grundkörpers feste
Begrenzung für
die Bewegung des Abwerfers oder der Antriebseinrichtung vorhanden.
Diese kann zugleich die Begrenzung für die axiale Bewegung des Anschlags
zum Grundkörper
hin sein.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist der Grundkörper
einen Träger
oder Rahmen auf. Gemäß einer
Ausgestaltung weist der Grundkörper
ein Gehäuse
auf, gegebenenfalls mit einem darin enthaltenen Träger oder
Rahmen.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Pipettiervorrichtung ein Handgerät und/oder
ein stationäres Gerät und/oder
ein elektrisch angetriebenes Gerät und/oder
ein (Halb-)Automat. Bei Ausführungen
als Handgerät
wird die Pipettiervorrichtung von Hand zum Ort der Probenaufnahmen
und Probenabgaben geführt
und wird die Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeit sowie die Betätigung der
Abwurfeinrichtung von Hand gesteuert. Die Antriebseinrichtungen
für die
Verdrängungseinrichtung
und/oder den Abwerfer sind mechanisch und/oder elektromechanisch
ausgeführt.
Letzteres gilt auch für
die Ausführung
der Pipettiervorrichtungen als stationäres Gerät. Bei Ausführung der Pipettiervorrichtung
als (Halb-)Automat werden sämtliche
Funktionen oder ein Teil der Funktionen der Pipettiervorrichtungen
(Aufnehmen und Abgeben von Flüssigkeit,
Bewegen der Pipettiervorrichtungen in Positionen zum Aufnehmen und
Abgeben von Flüssigkeit
bzw. Pipettenspitzen, Aufnahme und Abgabe von Pipettenspitzen) automatisch
durchgeführt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Pipettiervorrichtung eine Reihe paralleler
Ansätze
für die Aufnahme
von Pipettenspitzen auf. Es handelt sich hierbei um ein Mehrkanal-Pipettiersystem.
Aufgrund der vervielfachten Spitzenabwurfkräfte ist hierbei der Einsatz
der Erfindung besonders vorteilhaft.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist jeder Ansatz über
eine gesonderte Feder am Grundkörper
abgestützt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist den Ansätzen
ein gemeinsamer Abwerfer zugeordnet.
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Gemäß einer
Ausgestaltung hat die erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung
- – eine
Verdrängungseinrichtung
mit einer Verdrängungskammer
mit einer verlagerbaren Begrenzung, einem Ansatz zum Verbinden mit
einer Pipettenspitze und einem Verbindungskanal zwischen der Verdrängungskammer
und dem freien Ende des Ansatzes,
- – eine
Antriebseinrichtung zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung der
Verdrängungseinrichtung
mit einem Antriebsorgan, das eine lösbare Wirkverbindung mit der
verlagerbaren Begrenzung hat, und
- – einer
Bajonettverbindung zwischen der Antriebseinrichtung und der Verdrängungseinrichtung,
die unter Herstellung der Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan
und verlagerbarer Begrenzung herstellbar und unter Lösung der
Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan und verlagerbarer Begrenzung
lösbar
ist.
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Die
Verdrängungseinrichtung
und die Antriebseinrichtung der Pipettiervorrichtung sind auf einfache
Weise durch Zusammenstecken entlang einer Längsachse der Bajonettverbindung
und Drehen um die Längsachse
der Bajonettverbindung miteinander verbindbar bzw. in umgekehrter
Weise voneinander trennbar. Beim Herstellen der Bajonettverbindung
wird gleichzeitig die Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan und
verlagerbarer Begrenzung hergestellt, ohne daß es hierzu besonderer weiterer
Aktionen bedarf. Bei einem Lösen
der Bajonettverbindung wird die Wirkverbindung ohne besondere weitere
Aktionen gelöst.
Die Erfindung ermöglicht
ein besonders einfaches, schnelles und sicheres Verbinden und Trennen
der Verdrängungseinrichtung
und der Antriebseinrichtung, beispielsweise bei der Montage, vor
dem Autoklavieren oder sonstigen Reinigen des Unterteiles, vor dem
Austauschen des Unterteiles zu Zwecken der Änderung des Arbeitsbereiches,
der Reparatur u.ä..
Die Bajonettverbindung ist besonders störungsunan fällig. Diese Vorteile kommen
insbesondere beim manuellen und beim automatischen Verbinden und
Trennen von Verdrängungseinrichtung
und Antriebseinrichtung zum Tragen. Letzteres beispielsweise bei
einer automatischen Montage oder einer Workstation mit automatischem
Werkzeugwechsel.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist das Antriebsorgan eine parallel zur Längsachse
der Bajonettverbindung verlagerbare Hubstange der Antriebseinrichtung
und weist die Verdrängungseinrichtung
eine mit der Begrenzung verbundene, quer zur Hubstange gerichtete
Kontaktfläche
auf, die von einer Hubfeder gegen das Ende der Hubstange gedrückt ist.
Bei dieser Ausgestaltung wird die Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan
und verlagerbarer Begrenzung automatisch beim Herstellen der Bajonettverbindung
hergestellt und automatisch beim Auflösen der Bajonettverbindung
gelöst.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Kontaktfläche
an einem über
eine Stange mit der verlagerbaren Begrenzung verbundenen Druckstück ausgebildet
und ist die Hubfeder als Schraubenfeder ausgeführt, die einenends am Druckstück und anderenends
an der Verdrängungskammer
abgestützt
ist.
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Die
Bajonettverbindung kann auf verschiedene Weise ausgestaltet ist.
Einbezogen von der Erfindung ist insbesondere die Ausgestaltung
der Antriebseinrichtung als männliches
Teil und der Verdrängungseinrichtung
als weibliches Teil der Bajonettverbindung und umgekehrt. Gemäß einer
Ausgestaltung hat die Antriebseinrichtung eine zylindrische Aufnahme,
die an einem Ende eine Öffnung
aufweist, durch die die zylindrische Aufnahme in axialer Richtung
von außen
zugänglich
ist, die mindestens eine axial gerichtete Längsnut aufweist, die mit einer
in Umfangsrichtung der zylindrischen Aufnahme gerichteten Ringnut
verbunden ist, und weist die Verdrängungseinrichtung auf einem
zylindrischen Abschnitt mindestens einen nach außen vorstehenden Vorsprung
weist, wobei der zylindrische Abschnitt in axialer Richtung der
zylindrischen Aufnahme durch die Öffnung in die Aufnahme und
mit dem Vorsprung in die Längsnut
einführbar
und mit dem Vorsprung in die Ringnut eindrehbar ist. Bei dieser
Ausgestaltung ist die Antriebseinrichtung das weibliche und die
Verdrängungseinrichtung
das männliche
Teil.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Ringnut in einem Abstand von der Längsnut eine
in axialer Richtung der Aufnahme erstreckte Begrenzungswand auf,
bis zu der der Vorsprung drehbar ist. Das Erreichen der Begrenzung
zeigt dem Anwender an, daß die
Bajonettverbindung hergestellt ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Ringnut in einem Abstand von der Längsnut mit
einem parallel zu dieser verlaufenden Längsnutabschnitt verbunden,
der in einen Abstand von der Öffnung
endet. Durch Eingreifen des Vorsprunges in den Längsnutabschnitt wird eine Sicherung
der Bajonettverbindung bewirkt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung hat die Ringnut eine rampenartig verlaufende Begrenzungswand, deren
Abstand von der Öffnung
mit zunehmendem Abstand von der Längsnut ansteigt. Der rampenartige
Verlauf der Begrenzungswand erleichtert das Auffinden der Verbindungsposition
und das Trennen der Verdrängungseinrichtung
von der Antriebseinrichtung.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Längsnut,
die Ringnut und wahlweise der Längsnutabschnitt
in einem zylindrischen Koppelstück
ausgebildet, das die Aufnahme der Antriebseinrichtung bildet und
in dieser befestigt ist. Hierdurch wird Herstellung, Montage und
Demontage erleichtert.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Antriebseinrichtung eine Feder auf, die
gegen die über die
Bajonettverbindung mit der Antriebseinrichtung verbundene Verdrängungseinrichtung
drückt.
Hierdurch wird die Bajonettverbindung gesichert.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Feder an einer weiteren Öffnung der Aufnahme angeordnet, die
der Öffnung
zum axialen Einführen
der Verdrängungseinrichtung
gegenüberliegt.
Durch die Öffnung wirken
Verdrängungseinrichtung
und Feder aufeinander ein. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist die Feder eine Schraubenfeder, die sich
an einer innen liegenden Stirnseite des Koppelstückes abstützt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung die Längsnut und/oder
Ringnut und/oder der Längsnutabschnitt zur
weiteren Öffnung
hin geöffnet.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Verdrängungseinrichtung
eine Kolben-Zylinder-Einrichtung mit einem Zylinder und einem darin
verschiebbaren Kolben und weist der Kolben die verlagerbare Begrenzung
auf. Andere Verdrängungseinrichtungen sind
ebenfalls von der Erfindung einbezogen, beispielsweise eine Verdrängungskammer
mit einer die verlagerbare Begrenzung bildenden, elastischen Wand.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Ansatz koaxial zur Längsachse der Bajonettverbindung
ausgerichtet. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist der Ansatz fest mit der Verdrängungseinrichtung
verbunden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung hat die Pipettiervorrichtung eine Abwurfeinrichtung
zum Abwerfen einer Pipettenspitze von dem Ansatz, die einen an der
Antriebseinrichtung angeordneten Abwurfantrieb, einen an der Verdrängungseinrichtung
angeordneten Abwerfer und eine in Richtung der Längsachse der Bajonettverbindung
gerichtete, lösbare
axiale Klemmverbindung zwischen Abwurfantrieb und Abwerfer aufweist.
Die Klemmverbindung ist gleichzeitig mit dem Herstellen der Bajonettverbindung
mit der Phase des axialen Zusammenschiebens von Verdrängungseinrichtung
und Antriebseinrichtung herstellbar und in umgekehrter Richtung
lösbar.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist der Abwurfantrieb eine von der Antriebseinrichtung
parallel zur Bajonettverbindung vorstehende Abwurfstange und der
Abwerfer eine zum Ansatz parallele, axiale Bohrung auf, mit der
die Abwurfstange preßverbunden
ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Abwerfer an der Verdrängungseinrichtung geführt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Abwerfer eine an der Verdrängungseinrichtung geführte Hülse.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Pipettiervorrichtung ein Handgerät und/oder
ein stationäres Gerät und/oder
ein elektrisch angetriebenes Gerät und/oder
ein (Halb-)Automat.
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Bei
Ausführungen
als Handgerät
wird die Pipettiervorrichtung von Hand zum Ort der Probenaufnahmen
und Probenabgaben geführt
und wird die Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeit sowie die Betätigung der
Abwurfeinrichtung von Hand gesteuert. Die Antriebseinrichtungen
für die
Verdrängungseinrichtung
und/oder den Abwerfer sind mechanisch und/oder elektromechanisch
ausgeführt.
Letzteres gilt auch für
die Ausführung
der Pipettiervorrichtungen als stationäres Gerät. Bei Ausführung der Pipettiervorrichtung
als (Halb-)Automat werden sämtliche Funktionen
oder ein Teil der Funktionen der Pipettiervorrichtungen (Aufnehmen
und Abgeben von Flüssigkeit,
Bewegen der Pipettiervorrichtungen in Positionen zum Aufnehmen und
Abgeben von Flüssigkeit bzw.
Pipettenspitzen, Aufnahme und Abgabe von Pipettenspitzen) automatisch
durchgeführt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Pipettiervorrichtung eine Reihe paralleler
Ansätze
für die Aufnahme
von Pipettenspitzen auf. Es handelt sich hierbei um ein Mehrkanal-Pipettiersystem.
Jedem Ansatz der Pipettiervorrichtung ist eine gesonderte Verdrängungseinrichtung
oder eine gemeinsame zugeordnet, die über eine Bajonettverbindung
mit der Antriebseinrichtung verbunden ist. Es kann sich dabei um
eine gemeinsame Antriebseinrichtung für sämtliche Verdrängungseinrichtungen
handeln.
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Die
Pipettiervorrichtung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen
von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Hand-Pipettiervorrichtung mit getrennter Kolben-Zylinder-Einheit
und Abwerfer im Längsschnitt;
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2 dieselbe
Pipettiervorrichtung mit verbundener Kolben-Zylinder-Einheit und
Abwerfer im Längsschnitt;
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3 eine
Mehrkanal-Pipettiervorrichtung in einem Vertikalschnitt von vorn;
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4 dieselbe
Mehrkanal-Pipettiervorrichtung in einem Vertikalschnitt von hinten.
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Die
Angaben oben" unten" horizontal" vertikal" und vorn" hinten" beziehen sich auf
die Ausrichtungen der Pipettiervorrichtungen gemäß den Zeichnungen. Hierbei
handelt es sich um Ausrichtungen der Pipettiervorrichtungen, bei
denen die Pipettenspitze mit ihrer Spitzenöffnung unten angeordnet ist, um
Flüssigkeit
aus einem unterhalb der Pipettiervorrichtung befindlichen Gefäß aufzunehmen
bzw. in ein solches Gefäß abzugeben.
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Die
Pipettiervorrichtung gemäß 1 und 2 hat
ein langgestrecktes, als Griff ausgeformtes Gehäuse 1 mit einem Gehäuseoberteil 2 und
einem Gehäuseunterteil 3.
Das Gehäuseoberteil 2 mit
sämtlichen
enthaltenen Teilen bildet eine Antriebseinrichtung und das Gehäuseunterteil 3 mit
sämtlichen
enthaltenen Teilen eine Verdrängungseinrichtung.
Das Gehäuseoberteil 2 bildet
einen Grundkörper.
Es hat oben einen Schraubdeckel 4. Daraus steht nach oben
eine Einstellhülse 5 hervor.
Die Einstellhülse 5 ist
im Gehäuseoberteil 2 axial
unverschieblich und drehbar gelagert.
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In
der Einstellhülse 5 ist
ein Druckknopf 6 angeordnet, der noch weiter nach oben
hervorsteht.
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Der
Druckknopf 6 ist mit einer Hubstange 7 verbunden,
die im Gehäuseoberteil 2 durch
eine Spindel 8 hindurchgeführt ist. Die Spindel 8 ist
in ein Innengewinde 9 eines im Gehäuseoberteil 2 fixierten Lagerkörpers 10 eingeschraubt.
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Die
Spindel 8 weist oben einen drehfest mit ihr verbundenen
Mitnehmer 11 auf. Der Mitnehmer 11 hat am Umfang
zwei diametral einander gegenüberliegende
Radialvorsprünge 12.
Die Radialvorsprünge 12 greifen
in – nicht
gezeigte – axial
verlaufende Nuten der Einstellhülse 5 ein.
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Die
Spindel 8 hat unten einen Endanschlag 13 in Form
radial nach außen
vorstehender Rippen. In der gezeigten Stellung befindet sich der
Endanschlag 13 ein kleines Stück unterhalb eines Absatzes 14 des
Lagerkörpers 10,
mit dem er zusammenwirkt.
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Die
Hubstange 7 hat einen Flansch 15, der in der gezeigten
Stellung unten an der Spindel 8 anliegt.
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Am
unteren Ende des Lagerkörpers 10 ist
ein Federteller 16 angeordnet, der mit einem Kragen 17 in
den Lagerkörper 10 eingreift.
Der Federteller 16 hat unten einen axial vorstehenden,
hülsenförmigen Lagerabschnitt 18,
durch den die Hubstange 7 hindurchgeführt ist.
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Ferner
weist die Pipettiervorrichtung eine nicht gezeigte Feder auf, welche
die Hubstange 7 nach oben drückt, so daß der Flansch 15 an
der Unterseite der Spindel 8 anliegt. Beispielsweise ist
eine Schraubenfeder zwischen Flansch 15 und Federteller 16 angeordnet.
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In
einem Abstand unterhalb des Federtellers 16 ist im Gehäuse ein
Koppelstück 19 befestigt.
Dieses hat innen mehrere Taschen 20. Diese haben eine axial über die
Gesamtlänge
des Koppelstückes 19 erstreckte
Längsnut 21.
Ferner haben sie am oberen Ende des Koppelstückes 19 eine über einen
kleinen Teil des Umfanges des Koppelstückes 19 erstreckte Ringnut 22.
Diese hat in einem Abstand vom oberen Ende des Koppelstückes 19 unten
eine rampenartig verlaufende Begrenzungswand, die ausgehend von der
Längsnut 21 zunehmend
an das obere Ende des Koppelstückes 19 angenähert ist.
Schließlich
haben die Taschen 20 am anderen Ende der Ringnut 22 einen
kurzen axialen Längsnutenabschnitt 23,
der in einem Abstand vom oberen Ende des Koppelstückes 19 im
Koppelstück 19 endet.
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Zwischen
Federteller 16 und Koppelstück 19 ist eine Feder 24 unter
Vorspannung angeordnet, die als Schraubenfeder ausgeführt ist.
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Die
Einstellhülse 5 hat
am Umfang einen Zahnkranz 25, der mit einem Zahnrad 26 zusammenwirkt,
das ein Zählwerk 27 mit
mehreren übereinander
auf einer Achse 28 angeordneten Zählwerksrädern 29 antreibt.
Die Zählwerksräder 29 haben
jeweils Ziffern von 0 bis 9. das untere Zählwerksrad 29 wird
von dem Zahnrad 26 angetrieben. Die darüber angeordneten Zählwerksräder 29 werden
jeweils um eine Ziffer weitergedreht, wenn das darunter angeordnete
Zählwerksrad 29 von
9 auf 0 übergeht.
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Das
Gehäuseunterteil 3 ist
lösbar
mit dem Gehäuseoberteil 2 verbindbar.
Hierfür
weist das Gehäuseunterteil 3 auf
dem Mantel eines oberen, zylindrischen Abschnittes 30 mehrere
nach außen
vorstehende Rippen 31 auf, die sich in Axialrichtung des
zylindrischen Abschnittes 30 erstrecken.
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Das
Gehäuseunterteil 3 hat
unterhalb des zylindrischen Abschnittes 30 mehrere konische
Abschnitte 131, 32, 33 unterschiedlicher
Länge und
Konizität,
die aus der Zeichnung hervorgehen. Der konische Abschnitt 33 ist
unten mit einem langen, leicht konischen Ansatz 34 zum
Aufstecken einer Pipettenspitze verbunden. Dieser hat wiederum unten
ein kurzes, stärker
konisches Aufsteckende 35.
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Das
Gehäuseunterteil 3 beherbergt
eine Verdrängungseinrichtung
in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit 36.
Diese hat einen im konischen Abschnitt 32 angeordneten
Zylinder 37, in den ein Kolben 38 eintaucht. Der
Kolben 38 ist oben über
eine Kolbenstange 39 mit einem Druckstück 40 verbunden. Der
Kolben 38 bildet eine verlagerbare Begrenzung des Zylinders 37.
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Oberhalb
des Druckstückes 40 hat
das Gehäuseunterteil 3 einen
Kolbenhalter 41, der den zylindrischen Abschnitt 30 oben überbrückt. Der
Kolbenhalter 41 hat oben einen zentralen Durchgang 42, durch
den ein unterer Abschnitt des Hubkolbens 7 axial hindurchführbar ist.
Zwischen Druckstück 40 und
konischem Abschnitt 31 ist eine Hubfeder 43 angeordnet,
die als Schraubenfeder ausgeführt
ist. Durch die Hubfeder 43 sind der Kolben 38 und
die Kolbenstange 39 hindurchgeführt.
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Die
Hubfeder 43 ist vorgespannt und drückt das Druckstück 40 gegen
den Kolbenhalter 41, so daß der Kolben 38 maximal
aus dem Zylinder 37 herausgezogen wird.
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Ein
Verbindungskanal 44 verläuft durch den Ansatz 34 und
verbindet den Zylinder 37 mit einer Mündung im Aufsteckende 35.
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Ferner
hat die Pipettiervorrichtung eine Abwurfeinrichtung 45.
Die Abwurfeinrichtung 45 hat im Gehäuseoberteil 2 neben
dem Einstellknopf 5 einen Betätigungsknopf 46. Der
Betätigungsknopf 46 ist
mit einer Abwurfstange 47 verbunden, die parallel zu Hubstange 7 durch
das Gehäuseoberteil 2 hindurch verläuft.
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In
die Abwurfstange
47 ist ein Getriebe
48 integriert.
Das Getriebe
48 setzt einen axialen Betätigungshub des Betätigungsknopfes
46 in
einen geringeren Antriebshub mit erhöhter Kraft um. Geeignete Getriebe
48 sind
in der
EP 0 992 288
A2 beschrieben, und zwar allgemein im allgemeinen Teil
der Beschreibung und speziell in der Figurenbeschreibung, die durch
Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung einbezogen sind.
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Die
Abwurfstange 47 ist über
eine weitere Schraubenfeder 49 im Gehäuseoberteil 2 abgestützt, so
daß der
Betätigungsknopf 46 in
die gezeigte Ausgangslage gedrückt
wird, in der er entgegen der Wirkung der weiteren Schraubenfeder 49 eindrückbar ist.
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Das
untere Ende der Abwurfstange 47 ragt in eine Aufnahme 50 am
unteren Ende des Gehäuseoberteils 2 hinein.
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Die
Abwurfeinrichtung 45 hat am Gehäuseunterteil 3 eine
Abwurfhülse 51.
Diese ist auf dem zylindrischen Abschnitt 30, dem konischen
Abschnitt 32 und dem Ansatz 34 geführt. Dementsprechend
ist die Kontur der Abwurfhülse 51 den
Konturen der vorerwähnten
Abschnitte des Gehäuseunterteiles 3 angeglichen.
Dabei hat die Abwurfhülse 51 Innenstufen 52, 53,
die das Aufschieben der Abwurfhülse 51 nach oben
begrenzen, indem sie an konischen Abschnitten 131, 33 des
Gehäuseunterteiles 3 anliegen.
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Ferner
hat die Abwurfhülse 51 seitlich
am oberen Rand einen Vorsprung 54, der eine axiale Bohrung 55 zum
Einpressen des unteren Endes der Abwurfstange 47 aufweist.
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Die
Pipettiervorrichtung ist folgendermaßen benutzbar:
Gehäuseoberteil 2 und
Gehäuseunterteil 3 sind durch
axiales Einstecken und Drehen des Unterteiles 3 in das
Koppelstück 19 verbindbar.
Hierdurch wird eine Bajonettverbindung hergestellt. Hierbei werden die
Rippen 31 in die Längsnuten 21 eingeschoben, durch
die Ringnuten 22 gedreht und in die kurzen Längsnutenabschnitte 23 eingeschoben.
Dabei drückt
die Feder 24 gegen den oberen Rand des zylindrischen Abschnittes 30,
wodurch das Gehäuseunterteil 3 in
seiner Befestigungsstellung fixiert wird, in der die Rippen 31 an
den unteren Enden der Längsnutenabschnitte 23 anliegen,
die einen Anschlag bilden. Ferner wird die Abwurfhülse 51 mit
der Bohrung 55 auf den unteren Bereich der Abwurfstange 47 aufgepreßt. Die
Demontage von Gehäuseoberteil 2 und
Gehäuseunterteil 3 kann
in umgekehrter Weise erfolgen.
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Nach
dem Verbinden von Gehäuseoberteil 2 und
Gehäuseunterteil 3 greift
die Hubstange 7 durch den Durchgang 42 hindurch
und liegt mit ihrem unteren Ende an dem Druckstück 40 an.
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Zum
Einstellen eines zu pipettierenden Volumens wird an der Einstellhülse 5 gedreht,
bis das Zählwerk 27 das
gewünschte
Volumen anzeigt. Beim Drehen der Einstellhülse 5 wird der Mitnehmer 11 aufgrund
der Radialvorsprünge 12 mitgedreht.
Infolgedessen dreht sich die Spindel 8 im Innengewinde 9 und
verlagert sich axial im Gehäuseoberteil 2 unter Mitnahme
der Flansches 15 und somit der Hubstange 7. Die
Radialvorsprünge 12 verlagern
sich dabei axial entlang der Nuten an der Innenseite der Einstellhülse 5.
Hierdurch wird der Hub der Hubstange 7 verändert, der
bei Betätigung
des Druckknopfes 6 ausführbar
ist.
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Ferner
wird auf das untere Ende des Ansatzes 34 eine Pipettenspitze 56 aufgeklemmt.
Die Pipettenspitze 56 hat eine untere Spitzenöffnung 57 zur Aufnahme
und Abgabe von Flüssigkeit.
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Beim
Aufstecken der Pipettenspitze 56 auf den Ansatz 34 erhöht sich
mit zunehmendem Fortschritt des Aufsteckens die Aufsteckkraft. Übersteigt die
Aufsteckkraft die Kraft, mit der die Feder 24 vorgespannt
ist, wird der Ansatz 34 und damit das gesamte Gehäuseunterteil 3 entgegen
der Wirkung der Feder 24 nach oben gedrückt. Wenn der obere Rand 58 der
Pipettenspitze 56 gegen den einen Anschlag 59 bildenden
unteren Rand der Abwurfhülse 51 drückt, wird
ein weiteres Anheben des Gehäuseunterteiles 3 verhindert,
da die Abwurfhülse 51 oben
an einer Begrenzung 60 in der Aufnahme 50 des
Gehäuse oberteils 2 anliegt.
Die Aufsteckkraft und damit die für das Abwerfen erforderliche
Abwurfkraft werden somit auf einen bestimmten Wert begrenzt.
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Zum
Pipettieren wird der Druckknopf 6 nach unten gedrückt, so
daß der
Kolben 38 Luft aus dem Zylinder 37 verdrängt. Dann
wird die Pipettenspitze 56 mit ihrer unteren Spitzenöffnung 57 in
die zu pipettierende Flüssigkeit
eingetaucht. Danach wird der Druckknopf 6 losgelassen und
die Hubstange 7 geht unter Federwirkung in ihre Ausgangsstellung
zurück. Ebenso
kehrt der Kolben 38 unter der Wirkung der Feder 43 in
seine Ausgangsposition zurück.
Hierbei saugt der Kolben 38 Flüssigkeit durch die untere Spitzenöffnung 57 in
die Pipettenspitze 56 ein.
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Danach
wird die untere Spitzenöffnung 57 der
Pipettiervorrichtung auf einen Abgabeort ausgerichtet. Die in der
Pipettenspitze 56 enthaltene Flüssigkeit wird durch Eindrücken des
Druckknopfes 6, erneutes Eintauchen des Kolbens 38 in
den Zylinder 37 und Auspressen von Luft durch den Verbindungskanal 44 abgegeben.
Nach Loslassen des Betätigungsknopfes 6 fahren
die Hubstange 7 und der Kolben 38 durch Federkraft
erneut in die Ausgangslage zurück.
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Zum
Abgeben der Pipettenspitze 56 wird auf den Betätigungsknopf 46 gedrückt. Infolgedessen bewegt
sich die Abwurfhülse 51 nach
unten und drückt
die Pipettenspitze 56 vom Ansatz 34 ab.
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Gemäß 3 und 4 hat
ein Abgabekopf 61 einer Mehrkanal-Pipettiervorrichtung
ein Gehäuse 62,
in dem acht parallele Kolben-Zylinder-Einrichtungen 63 in
einer Reihe an geordnet sind. Jede Kolben-Zylinder-Einrichtung 63 hat
einen Zylinder 64, in den ein Kolben 65 eintaucht.
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Auf
jedem Zylinder 64 ist eine als Schraubfeder ausgeführte Feder 66 geführt, die
unten auf einem umlaufenden Vorsprung 67 des Zylinders 64 aufliegt.
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Im
Bereich des umlaufenden Vorsprunges 67 ist der Zylinder 64 in
einer Führungsschiene 68 geführt.
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Ferner
ist jeder Zylinder 64 unterhalb des umlaufenden Vorsprunges 67 mit
einem konischen Ansatz 69 zum Aufstecken einer Pipettenspitze 70 verbunden.
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Oberhalb
der Schraubenfeder 66 sind die Zylinder 64 durch
eine fest im Gehäuse 62 angeordnete Stützplatte 71 hindurchgeführt. Die
Federn 66 stützen
sich an der Unterseite der Stützplatte 71 ab.
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Die
Zylinder 64 haben oben einen weiteren umlaufenden Vorsprung,
der ein Federlager 72 bildet. Jedes Federlager 72 wird
von einer nicht gezeigten Konsole untergriffen, die innen von der
Wand des Gehäuses 62 vorsteht.
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Sämtliche
Kolben 65 sind oben in einer Kolbenaufnahme 73 in
Form einer Traverse gehalten. Die Kolbenaufnahme 73 hat
oben einen Zapfen 74 zum Verbinden mit einer nicht gezeigten
Hubstange, die zu einem Antrieb für die Kolben 65 führt.
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Auf
sämtlichen
Kolben 65 sind weitere, als Schraubenfedern ausgeführte Federn 75 geführt, die unten
auf dem Federlager 72 abgestützt sind und sich oben an der
Unterseite der Kolbenaufnahme 73 abstützen.
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Schließlich ist
im Gehäuse 62 ein
Abwerfer 76 in Form einer abgewinkelten Platte gelagert.
Diese hat im unteren, horizontalen Schenkel 77 acht Löcher, durch
die die Ansätze 69 hindurchgeführt sind. Der
vertikale Schenkel 78 ist über einen Schaft 79 mit einer
nicht gezeigten Abwurfstange verbindbar.
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Die
Kolben 65 sind durch eine Kolbendichtung 80 in
die Zylinder 64 hineingeführt.
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Der
Abgabekopf 61 wird mit der Hubstange und der Abwurfstange
einer nicht gezeigten Antriebseinrichtung verbunden. Beim Aufstecken
von Pipettenspitzen 70 werden die Ansätze 69 innerhalb des Gehäuses 62 nach
oben bewegt, wenn die Aufsteckkräfte
die Kräfte übersteigen,
die die Federn 66 vorspannen. Sobald die Pipettenspitzen 70 mit
ihren oberen Rändern
am Abwerfer 76 anliegen, ist die weitere Aufsteckbewegung
gestoppt, da der Abwerfer 76 mit der Oberseite seines horizontalen
Schenkels 77 an der Unterseite der Führungsschiene 68 anliegt.
Hierdurch werden die Aufsteckkräfte
und damit die zum Abwerfen der Pipettenspitzen 70 erforderlichen
Kräfte
begrenzt.
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Zum
Pipettieren werden die Kolben 65 mittels der mit dem Zapfen 74 verbundenen
Hubstange bewegt. Für
den Abwurf der Pipettenspitzen 70 wird der Schaft 79 mittels
der Hubstange nach unten verschoben, so daß der Abwerfer 76 nach
unten bewegt wird und mit seinem Schenkel 77 die Pipettenspitzen 70 von
den Ansätzen 69 abdrückt.