DE102004001821B4 - Flach faltender Sitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Flach faltenden Kraftfahrzeugsitz (10), der ein Rückenlehnenteil (14) mit einem Rückenlehnenteil-Rahmen (16) sowie ein Sitzteil (12) mit einem Sitzteil-Rahmen (18) und einen direkt oder indirekt mit einer Karosserie (40) verbunden Sitzunterbau (26, 34) umfasst, wobei das Rückenlehnenteil (14) auf das absenkbare Sitzteil (12) klappbar ist und das Sitzteil (12) beim Klappen relativ zu einer ersten Drehachse (A) des Rückenlehnenteiles (14) verlagerbar ist. Es ist vorgesehen, dass mindestens eine zwischen Rückenlehnenteil (14) und Sitzteil (12) angeordnete Schwinge (28) einerseits an dem Rückenlehnenteil-Rahmen (16) des Rückenlehnenteiles (14) auf einer zweiten Drehachse (B) drehbar und andererseits am Sitzteil-Rahmen (18) des Sitzteiles (12) starr angeordnet ist, und der den Rückenlehnenteil-Rahmen (16) tragende hintere Sitzunterbau (26) und ein am hinteren Sitzunterbau (26) auf der ersten Drehachse (A) angeordneter Beschlag (32) vertikal unterhalb des Sitzteil-Rahmens (18) um einen zweiten Abstand (b) und in Klapprichtung horizontal um einen ersten Abstand (a) verlegt ist, wobei durch die Schwinge (28) bei der horizontalen und vertikalen Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles (14) von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung über die erste Drehachse (A) gleichzeitig eine zwangsgesteuerte vertikale und horizontale Schwenkbewegung des Sitzteil-Rahmens (18) auf einer dritten Drehachse (C) eines mit dem Sitzteil-Rahmens (18) drehbar verbundenen vorderen Sitzunterbaus (34) und auf einer vierten Drehachse (D) des ebenfalls mit dem vorderen Sitzunterbaus (34) direkt oder indirekt mit der Karosserie (40) verbundenen hinteren Sitzunterbaus (34) gegenüber der Karosserie (40) durchführbar und ein größerer Freiraum für die Insassen eines dahinter liegenden Kraftfahrzeugsitzes erzeugbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
- Es ist bekannt, Kraftfahrzeugsitze mit klappbaren Rückenlehnenteilen und absenkbaren Sitzteilen auszustatten, wobei das Rückenlehnenteil zur Schaffung von im Wesentlichen ebenen Flächen, insbesondere Ladeflächen, auf das Sitzteil klappbar ist.
- Ein derartiger Kraftfahrzeugsitz ist beispielsweise aus der
DE 198 41 363 C1 bekannt. Dieser Kraftfahrzeugsitz weist eine klappbare Rückenlehne und ein absenkbares Sitzteil auf, wobei die Rückenlehne zur Schaffung einer Ladefläche auf das Sitzteil klappbar ist und sich das Sitzteil beim Vorklappen der Rückenlehne absenkt und relativ zur Klappachse der Rückenlehne nach vorne verlagert, wobei sich das in seiner Gebrauchslage gegen Absenken arretierte Sitzteil in seinem vorderen Bereich auf eine direkt oder indirekt am Fahrzeugboden gelagerte, längs schwenkbare Schwinge abstützt. Das Sitzteil ist in seinem hinteren Bereich direkt oder indirekt am Fahrzeugboden längs verschiebbar geführt, wobei die Rückenlehne und die Schwinge durch ein starkes Koppelglied miteinander verbunden sind, welches an seinem einen Ende unterhalb der Klappachse der Rückenlehne mit letzterer verbunden ist. An seinem anderen Ende ist das Koppelglied als Zahnstange ausgebildet, die mit einem drehfest auf der unteren Drehachse der Schwinge sitzenden Zahnrad kämmt, wobei das Koppelglied die Lehnenklappbewegung nach dem Lösen der Arretierung des Sitzteiles auf die Schwinge überträgt, wodurch diese nach vorne schwenkt und das Sitzteil absenkt sowie nach vorne verlagert. Die Rückenlehne und das Sitzteil sind somit über ein starres Koppelglied verbunden. Insgesamt weist die Konstruktion in nachteiliger Weise zur Realisierung der Klappbewegung von Rückenlehne und Sitzteil eine aufwendige konstruktive Lösung auf. - Aus der Patentschrift
DE 199 62 424 C1 geht eine andere Konstruktion für einen Kraftfahrzeugsitz hervor, der eine um eine Klappachse klappbare Rückenlehne sowie ein über seinen vorderen Bereich über eine längs verschwenkbare Schwinge abgestütztes Sitzteil aufweist, wobei die Klappbewegung der Rückenlehne über das Gestänge auf die Schwinge übertragen wird, so dass sich das Sitzteil durch Verschwenken der Schwinge beim Nachvorneklappen der Rückenlehne absenkt und beim Zurückklappen der Rückenlehne wieder aufrichtet. Die Übertragung der Stellbewegung von der klappbaren Rückenlehne auf die Schwinge des Sitzteiles erfolgt hier über ein aus einer ersten und zweiten Stange bestehendes Gestänge, wobei ebenfalls eine aufwendige Konstruktion benötigt wird. - Ein weiterer faltbarer Kraftfahrzeugsitz ist aus der
DE 197 58 237 A1 bekannt. Der Kraftfahrzeugsitz weist einen Sitzaufbau aus einem Sitzkissen und einer klappbaren Sitzlehne auf. Die Besonderheit besteht darin, dass der Sitzaufbau eine als Gelenkmechanismus ausbildete Stützeinrichtung ausbildet, die den Sitzaufbau an einer am Fahrzeug verschiebbar gelagerten Oberschiene in einer jeweiligen bestimmten Betriebsstellung starr abstützt, wobei die Stützeinrichtung aus einer hinteren Position, in welcher der Sitzaufbau eine bestimmte Betriebsstellung einnimmt, gegenüber der Oberschiene in eine vordere Position bewegbar ist. - Diese Lösung ermöglicht, dass der Sitzaufbau nach vorne bewegt und zusätzlich zu dem durch die nach vorne geklappte Sitzlehne gebildeten Freiraum ein weiterer Freiraum, insbesondere im unteren Zustiegsbereich geschaffen wird. Jedoch ist zur Schaffung dieses unteren Zustiegsbereiches insgesamt eine relativ aufwendige Konstruktion notwendig.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es – ausgehend von dem bekannten Stand der Technik – einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere als Vordersitz in einem Kraftfahrzeug, zu schaffen, durch den ein Zustieg zu den Fondsitzen des Fahrzeuges erleichtert wird.
- Ausgangspunkt für die Erfindung ist ein flach faltender Kraftfahrzeugsitz, der ein Rückenlehnenteil mit einem Rückenlehnenteil-Rahmen sowie ein Sitzteil mit einem Sitzteil-Rahmen und einen direkt oder indirekt mit einer Karosserie verbunden Sitzunterbau umfasst, wobei das Rückenlehnenteil auf das absenkbare Sitzteil klappbar ist und das Sitzteil beim Klappen relativ zu einer ersten Drehachse des Rückenlehnenteiles verlagerbar ist.
- Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
- Mindestens eine zwischen Rückenlehnenteil und Sitzteil angeordnete Schwinge ist einerseits an dem Rückenlehnenteil-Rahmen des Rückenlehnenteiles auf einer zweiten Drehachse drehbar und andererseits am Sitzteil-Rahmen des Sitzteiles starr angeordnet.
- Zudem sind der den Rückenlehnenteil-Rahmen tragende hintere Sitzunterbau und ein am hinteren Sitzunterbau auf der ersten Drehachse angeordneter Beschlag vertikal unterhalb des Sitzteil-Rahmens um einen zweiten Abstand und in Klapprichtung horizontal um einen ersten Abstand verlegt.
- Durch die Schwinge ist bei der horizontalen und vertikalen Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung über die erste Drehachse gleichzeitig eine zwangsgesteuerte vertikale und horizontale Schwenkbewegung des Sitzteil-Rahmens auf einer dritten Drehachse eines mit dem Sitzteil-Rahmens drehbar verbundenen vorderen Sitzunterbaus und auf einer vierten Drehachse des ebenfalls mit dem vorderen Sitzunterbaus direkt oder indirekt mit der Karosserie verbundenen hinteren Sitzunterbaus gegenüber der Karosserie durchführbar.
- Dadurch ist ein größerer Freiraum für die Insassen eines dahinter liegenden Kraftfahrzeugsitzes erzeugbar, so dass vorteilhaft ein komfortablerer Zustieg zu den Fondsitzen eines Kraftfahrzeuges ermöglicht wird.
- Besonders vorteilhaft ist, dass Rückenlehnenteil und Sitzteil über das Verbindungsmittel ohne notwendige weitere übertragende Elemente zwangsgesteuert miteinander verbunden sind.
- In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird als Verbindungsmittel eine Schwinge eingesetzt. Durch die angeordnete Schwinge führt ein Klappen des Rückenlehnenteiles zu einer zwangsgesteuerten Bewegung des Sitzteiles. Zumeist ist die Schwinge aus Stabilitätsgründen beidseitig des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet. Die mindestens eine Schwinge ist an einem ersten Befestigungspunkt am Rückenlehnenteil-Rahmen, vorzugsweise auf einem quer im Rückenlehnenteil-Rahmen angeordneten Halteelement auf einer zweiten Drehachse drehbar angeordnet. Am Sitzteil-Rahmen des Sitzteiles ist diese Schwinge an einem zweiten Befestigungspunkt oder einem Befestigungsbereich starr angeordnet.
- In weiterer bevorzugter Ausführung ist das Rückenlehnenteil über mindestens ein hinteres Bein als hinterer Sitzteilunterbau am Rückenlehnenteil-Rahmen drehbar auf der ersten Drehachse relativ zur Karosserie verlagerbar und direkt oder indirekt über eine Unterkonstruktion oder dergleichen mit der Karosserie fest verbunden. Ferner ist das Sitzteil über mindestens ein vorderes Bein als vorderer Sitzteilunterbau am Sitzteil-Rahmen drehbar auf einer dritten Drehachse relativ zur Karosserie verlagerbar und direkt oder indirekt über die Unterkonstruktion oder dergleichen mit der Karosserie über eine vierte Drehachse drehbar verbunden. Durch das Klappen des Rückenlehnenteiles über die erste Drehachse ist das Rückenlehnenteil relativ zur Karosserie gegenüber einer Vertikalachse und einer Horizontalachse verlagerbar. Über die als einziges Verbindungsmittel zwischen Rückenlehnenteil und Sitzteil angeordnete Schwinge ist das Sitzteil über die vierte Drehachse relativ zur Karosserie gegenüber der Vertikalachse und der Horizontalachse verlagerbar. Bedingung dafür ist, dass das Sitzteil über das vordere Bein drehbar über die vierte Drehachse mit der Karosserie verbunden ist.
- Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
- Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines Kraftfahrzeugsitzes; -
2 eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes; -
3 eine Einzelheit, gemäß3 , der Anordnung des Rückenlehnenteil-Rahmens am hinteren Sitzunterbau an einem Rondenbeschlag; -
4 die Einzelheit gemäß3 mit Darstellung der Kraftfahrzeugsitz-Polsterung und -
5 eine schematische Darstellung der Nichtgebrauchsstellung des Kraftfahrzeugsitzes mit Anordnung von möglichen Ausformungen im vorderen Bereich des Sitzteiles beziehungsweise im hinteren Bereich des Rückenlehnenteiles. - Die
1 und2 zeigen in einer perspektivischen und einer Seitenansicht einen Kraftfahrzeugsitz10 , der ein Sitzteil12 und ein Rückenlehnenteil14 umfasst. Das Rückenlehnenteil14 weist einen Rückenlehnenteil-Rahmen16 und das Sitzteil12 einen Sitzteil-Rahmen18 auf. Die1 und2 zeigen den Kraftfahrzeugsitz10 in Gebrauchsstellung in nicht geklappter Position. Das Rückenlehnenteil14 bildet im Bereich der Rückenlehnenteil-Unterseite eine erste Drehachse A gegenüber der Karosserie40 aus. Das Rückenlehnenteil14 ist über eine Rückenlehnenteil-Welle46 auf einem direkt oder indirekt mit der Karosserie40 verbundenen hinteren, vorzugsweise beidseitig ausgeführten Bein26 als hinterer Sitzunterbau auf der ersten Drehachse A drehbar gelagert. - Die Klappung des Rückenlehnenteiles
14 erfolgt auf der ersten Drehachse A über einen am Rückenlehnenteil-Rahmen16 angreifenden Beschlag32 (3 und4 ), der im Ausführungsbeispiel als Rondenbeschlag ausgeführt ist. - Der Rondenbeschlag weist eine Rastfunktion auf, die zwischen dem hinteren Sitzunterbau, dem hinteren Bein
26 und dem Rückenlehnenteil-Rahmen16 wirkt. Der Rondenbeschlag32 ist mindestens einseitig ausgeführt. Durch Drehen des Beschlages in Klapprichtung ist das Rückenlehnenteil14 reversibel um die erste Drehachse A verlagerbar und auch in Zwischenstellungen verrastbar. Das jeweilige hintere Bein26 ist im Ausführungsbeispiel starr mit einer Unterkonstruktion36 verbunden, die wiederum mit der Karosserie40 verbunden ist. - Der Kraftfahrzeugsitz
10 kann selbstverständlich – statt in einer festen Unterkonstruktion – in einer Führungsschiene angeordnet sein und in und gegen die Fahrtrichtung verschiebbar angeordnet sein. Auch quer zur Fahrtrichtung ist eine Verschiebung durch eine entsprechend angeordnete Vorrichtung möglich, ohne dass die dargestellte Lösung der Erfindung wesentlicher Veränderungen bedarf. - Rückenlehnenteil
14 und Sitzteil12 beziehungsweise deren Rahmen16 ,18 sind ausschließlich über eine Schwinge28 miteinander verbunden. Diese mindestens einseitig angeordnete Schwinge28 ist einerseits an einem ersten Befestigungspunkt42 , vorzugsweise an einem Halteelement20 , eine zweite Drehachse B ausbildend, drehbar angeordnet. Im Ausführungsbeispiel gemäß den1 und2 sind zwei Schwingen28 beidseitig angeordnet. Die Schwingen28 sind auf ihrer zum Sitzteil-Rahmen18 gerichteten Seite durch einen Befestigungsbereich44 fest mit dem Sitzteil-Rahmen18 verbunden. Durch die beidseitige Ausführung der Schwinge28 und Befestigung der Schwinge28 am Sitzteil-Rahmen18 ist eine hohe Stabilität des Rückenlehnenteil-Rahmens16 gegenüber dem Sitzteil-Rahmen18 gegeben. - Der Sitzteil-Rahmen
18 ist ferner auf einer dritten Drehachse C drehbar, also in vertikaler und horizontaler Richtung gegenüber der Karosserie40 verlagerbar. Dazu sind vorzugsweise zwei vordere Beine34 als vorderer Sitzteilunterbau beidseitig ausgeführt und es wird zudem eine vierte Drehachse D ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist das vordere, beidseitig ausgeführte Bein34 drehbar über die vierte Drehachse über die Unterkonstruktion36 indirekt mit der Karosserie40 verbunden. Eine direkte drehbare Verbindung mit der Karosserie ist ebenfalls ausführbar. - Das Sitzteil
12 ist in Gebrauchsstellung auf einer Horizontalebene E angeordnet, während das Rückenlehnenteil14 gegenüber einer Vertikalebene F entgegen der Fahrtrichtung geneigt angeordnet ist. - In
2 wird die Besonderheit der erfindungsgemäßen Lösung besonders verdeutlicht. Die Anordnung eines bekannten Beschlages30 (bisherige Position) erfolgt oberhalb oder auf der Horizontalebene E des Sitzteiles12 und der Schwinge28 . Die dadurch vorgegebene Konstruktion kann eine Anordnung der Drehachse A nur oberhalb oder auf der Horizontalebene E erfolgen.2 zeigt einen Beschlag30 , der an dem Rückenlehnenteil-Rahmen16 oberhalb der Schwinge28 angreift. - Wie
2 weiter zeigt, ist der erfindungsgemäß angeordnete Beschlag32 (neue Position) und der hintere Sitzunterbau, das hintere Bein26 , jedoch um einen ersten Abstand a horizontal in Klapprichtung und gleichzeitig um einen zweiten Abstand b in vertikaler Richtung verlegt. Die Vorverlegung des hinteren Beines26 und des Rondenbeschlages32 in Fahrtrichtung und somit gleichzeitiger Verlagerung der Drehachse A führt dazu, dass das hintere Bein26 insgesamt kürzer ausführbar ist. - Im Zustiegsbereich, insbesondere im unteren Zustiegsbereich, ist erstens durch die gleichzeitige Vorverlegung des hinteren Beines
26 in Fahrtrichtung ein größerer Freiraum geschaffen. Auch unabhängig von einer Klappbewegung des Rückenlehnenteiles14 für den Zustieg von Insassen ist somit im Fußbereich zwischen Vorder- und Fondssitzen bereits ein größerer Freiraum vorhanden. Zudem ist eine einfache Einhandbedienung eines flachfaltbaren Kraftfahrzeugsitzes durch Drehen am Beschlag32 zwischen den hinteren Kraftfahrzeugsitzen und den Fondsitzen in Nichtgebrauchsstellung, also Klappstellung des Kraftfahrzeugsitzes10 , für den Zustieg vorteilhaft ermöglicht. Dabei ist zweitens durch die Vorverlagerung der Drehachse A weiterer Freiraum auch in dem oberen Zustiegsbereich im Bereich des Rückenlehnenteiles14 zwischen Vorder- und Fondssitzen geschaffen. Bei der Bedienung des Kraftfahrzeugsitzes10 erfolgt nämlich durch die Schwinge28 zwangsgesteuert mit der horizontalen und vertikalen Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles14 die gleichzeitige horizontale und vertikale Schwenkbewegung des Sitzteiles12 . Die zu erreichenden Schwenkkurven hängen von den vorgebbaren Maßen der Bauteile des Kraftfahrzeugsitzes10 ab und können je nach Kraftfahrzeugtyp angepasst werden, ohne dass die hier beschriebene grundsätzliche kinematische Funktion verändert wird. Die drehbar auf der zweiten Achse B angeordnete Schwinge28 verschiebt das Sitzteil12 durch die starre Anordnung der Schwinge28 am Sitzteil12 über die dritte und vierte Drehachse C und D vertikal und horizontal gegenüber der Karosserie40 (nicht dargestellt). Die Verlagerung der Drehachse A in Fahrtrichtung bewirkt dabei eine besonders weit in Klapprichtung verlaufende Schwenkkurve des Rückenlehnenteiles14 und mithin des Sitzteiles12 , so dass ein besonders großer Freiraum zwischen Vorder- und Fondssitz geschaffen ist. - Insbesondere nach Überschreitung der Vertikalebene F bei Klappung des Rückenlehnenteiles
14 ist eine Erleichterung der Bedienbarkeit des Kraftfahrzeugsitzes10 möglich, da sich der Schwerpunkt des Rückenlehnenteiles14 in Richtung des Sitzteiles12 verlagert. Somit führt in besonders vorteilhafter Weise eine besonders einfache konstruktive Lösung zur Erhöhung des Bedienkomforts des Kraftfahrzeugsitzes10 . -
3 zeigt in einer Einzelheit aus1 in einer perspektivischen Einzelheit den Beschlag32 auf der ersten Drehachse A und die Rückenlehnenteil-Welle46 , die unterhalb des Sitzteil-Rahmens18 verläuft. Der Beschlag32 ermöglicht die Verrastung zwischen Rückenlehnenteil-Rahmen16 und hinterem Sitzunterbau26 . -
4 zeigt die gleiche perspektivische Einzelheit, jedoch mit angedeutetem Rückenlehnenteil-Polster24 und Sitzteil-Polster22 . - Schematisch zeigt dazu
5 weiter das Rückenlehnenteil-Polster24 und Sitzteil-Polster22 mit zusätzlich angeordneten polsterartigen Ausformungen38 . - Durch
4 und5 werden weitere Vorteile der Erfindung verdeutlicht. Zum einen ist durch die Verlegung des Beschlags32 unter das Sitzteil12 die Gestaltung des Polsters in dem Bereich des bisherigen Beschlages30 des Rückenlehnenteiles14 nun frei gestaltbar. Bisher musste die Polsterung des Rückenlehnenteiles14 stets in dem Bereich des bisherigen Beschlages30 eingezogen werden. Dieser notwendige Einzug entfällt bei dieser Anordnung und ein einzugsfreies Rückenlehnenteil-Polster24 wird tiefer bis zu dem neuen Beschlag32 ausgeführt. Dadurch ergibt sich neben den genannten Vorteilen zusätzlich eine neue Optik. - Zum anderen kann der Bereich um den bisherigen Beschlag
30 nun zur Ausformung38 des Rückenlehnenteil-Polsters24 des Rückenlehnenteiles14 verwendet werden.5 zeigt, dass die Kinematik durch die Verlegung des Beschlages32 in Fahrtrichtung horizontal um den ersten Abstand a und vertikal um den zweiten Abstand b dazu führt, dass vorhandene Ausformungen38 , insbesondere in der Nichtgebrauchsstellung, zwischen Sitzteil12 und Rückenlehnenteil14 nicht störend wirken. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kraftfahrzeugsitz
- 12
- Sitzteil
- 14
- Rückenlehnenteil
- 16
- Rückenlehnenteil-Rahmen
- 18
- Sitzteil-Rahmen
- 20
- Halteelement
- 22
- Sitzteil-Polster
- 24
- Rückenlehnenteil-Polster
- 26
- hinteres Bein (hinterer Sitzunterbau)
- 28
- Schwinge
- 30
- Beschlag (bisherige Position)
- 32
- Beschlag (neue Position)
- 34
- vorderes Bein (vorderer Sitzunterbau)
- 36
- Unterkonstruktion
- 38
- Ausformung
- 40
- Karosserie
- 42
- Befestigungspunkt
- 44
- Befestigungsbereich
- 46
- Welle
- A
- erste Drehachse
- B
- zweite Drehachse
- C
- dritte Drehachse
- D
- vierte Drehachse
- E
- Horizontalebene
- F
- Vertikalebene
- a
- horizontale Verlegung
- b
- vertikale Verlegung
Claims (7)
- Flach faltender Kraftfahrzeugsitz (
10 ), der ein Rückenlehnenteil (14 ) mit einem Rückenlehnenteil-Rahmen (16 ) sowie ein Sitzteil (12 ) mit einem Sitzteil-Rahmen (18 ) und einen direkt oder indirekt mit einer Karosserie (40 ) verbunden Sitzunterbau (26 ,34 ) umfasst, wobei das Rückenlehnenteil (14 ) auf das absenkbare Sitzteil (12 ) klappbar ist und das Sitzteil (12 ) beim Klappen relativ zu einer ersten Drehachse (A) des Rückenlehnenteiles (14 ) verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zwischen Rückenlehnenteil (14 ) und Sitzteil (12 ) angeordnete Schwinge (28 ) einerseits an dem Rückenlehnenteil-Rahmen (16 ) des Rückenlehnenteiles (14 ) auf einer zweiten Drehachse (B) drehbar und andererseits am Sitzteil-Rahmen (18 ) des Sitzteiles (12 ) starr angeordnet ist, und der den Rückenlehnenteil-Rahmen (16 ) tragende hintere Sitzunterbau (26 ) und ein am hinteren Sitzunterbau (26 ) auf der ersten Drehachse (A) angeordneter Beschlag (32 ) vertikal unterhalb des Sitzteil-Rahmens (18 ) um einen zweiten Abstand (b) und in Klapprichtung horizontal um einen ersten Abstand (a) verlegt ist, wobei durch die Schwinge (28 ) bei der horizontalen und vertikalen Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles (14 ) von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung über die erste Drehachse (A) gleichzeitig eine zwangsgesteuerte vertikale und horizontale Schwenkbewegung des Sitzteil-Rahmens (18 ) auf einer dritten Drehachse (C) eines mit dem Sitzteil-Rahmens (18 ) drehbar verbundenen vorderen Sitzunterbaus (34 ) und auf einer vierten Drehachse (D) des ebenfalls mit dem vorderen Sitzunterbaus (34 ) direkt oder indirekt mit der Karosserie (40 ) verbundenen hinteren Sitzunterbaus (34 ) gegenüber der Karosserie (40 ) durchführbar und ein größerer Freiraum für die Insassen eines dahinter liegenden Kraftfahrzeugsitzes erzeugbar ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schwinge (
28 ) an einem ersten Befestigungspunkt am Rückenlehnenteil-Rahmen (16 ) oder an einem quer im Rückenlehnenteil-Rahmen (16 ) angeordneten Halteelement (20 ) auf der zweiten Drehachse (B) drehbar angeordnet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schwinge (
28 ) an einem zweiten Befestigungspunkt am Sitzteil-Rahmen (18 ) oder einem Befestigungsbereich (40 ) starr angeordnet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenlehnenteil (
14 ) über mindestens ein hinteres Bein (26 ) als Teil des hinteren Sitzunterbaus am Rückenlehnenteil-Rahmen (16 ) drehbar auf der ersten Drehachse (A) relativ zur Karosserie (40 ) verlagerbar ist und direkt oder indirekt, über eine Unterkonstruktion (36 ) oder dergleichen, mit der Karosserie (40 ) fest verbunden ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (
12 ) über mindestens ein vorderes Bein (34 ) als Teil des vorderen Sitzunterbaus am Sitzteil-Rahmen (18 ) drehbar auf der dritten Drehachse (C) relativ zur Karosserie (40 ) verlagerbar ist und direkt oder indirekt, über eine Unterkonstruktion (36 ) oder dergleichen, mit der Karosserie (40 ) über eine vierte Drehachse (D) drehbar verbunden ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenlehnenteil (
14 ) auf der ersten Drehachse (A) relativ zur Karosserie (40 ) gegenüber einer Vertikalebene (F) und einer Horizontalebene (E) verlagerbar ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (
12 ) auf der dritten und der vierten Drehachse (C, D) relativ zur Karosserie (40 ) gegenüber einer Vertikalebene (F) und einer Horizontalebene (E) verlagerbar ist.
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