DE101833C

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Publication number: DE101833C
Application number: DENDAT101833D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 53: Nahrungsmittel.

Die Eigenschaft der Watte, aus der hindurch filtrirenden Luft aufser Staub u. s. w. auch sämmtliche Bacterien auszuscheiden, sie also zu sterilisiren, ist schon seit langer Zeit bekannt, und man hat versucht, diese Eigenschaft für die sterile Aufbewahrung von Lebensmitteln nutzbar zu machen. Es sind bereits verschiedene Verschlüsse dieser Art bekannt, welche ausschliefslich den Zutritt vollständig sterilisirter Luft zum Gefäfsinhalt gestatten sollen.. Bei diesen Verschlüssen kommt aber entweder der Wattepfropfen leicht mit dem Gefäfsinhalt in Berührung, was denselben beim Aufbewahren flüssiger Lebensmittel verdirbt, oder aber die Handhabung ist eine solche, dafs sie umständlich ist und Aufmerksamkeit erfordert.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verschlufs für Gefäfse zum sterilen Aufbewahren von Lebensmitteln, welcher vor dem Sterilisiren aufgesetzt wird und der vor anderen ähnlichen den Vorzug gröfster Einfachheit und Billigkeit besitzt und der vollständig .selbsttätig fünGtionirt.

Auf der beiliegenden Zeichnung stellen Fig. 1 bis 3 Verschlüsse dieser Art in verschiedenen Ausführungsformen und in verschiedenen Stellungen bezw. im Schnitt dar.

Ein Pfropfen A von beliebigem Material und beliebiger Form erhält parallel seiner Achse zwei Durchbohrungen -B und B *, von denen die eine am unteren, die andere am oberen Ende mittelst eines einfachen Ventils geschlossen ist. Zweckmäfsig besteht das Ventil aus einem Gummiplättchen, welches derartig über der Bohrung befestigt wird, dafs es dieselbe vollständig überdeckt, dessen Ränder aber an einer Stelle nicht mit der Unterlage verklebt sind. Das Ventil auf der Unterseite des Pfropfens wirkt als Einström-, das auf der Oberseite als Auslafsventil. In dem Kanal B des ersteren ist der sterilisirende Wattefilter eingeschoben.

Verschliefst man nun ein beliebiges Gefäfs mit dem Pfropfen und erhitzt es auf die zum Sterilisiren nöthige Temperatur, so wird die sich ausdehnende Luft durch den Kanal B¹ nach dem Lüften des zugehörigen Ventils entweichen können, während das Ventil B fest geschlossen gehalten wird. Dringt nach dem Abkühlen, um das sich bildende Vacuum auszugleichen, äufsere Luft ins Innere, so wird dieselbe nur durch B eindringen können, während sie das Ventil B¹ schliefst. Im Kanal B ist aber der Wattepfropfen eingeschoben, durch welchen die Luft filtrirt und sterilisirt wird.

Der Verschlufs dient also zum Sterilisiren und Sterilerhalten des Gefäfsinhaltes. Er kann in allen möglichen Ausführungsformen und aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden und wird sich infolge seiner Einfachheit äufserst niedrig im Preise stellen.

Claims

Patent-Anspruch:

Verschlufs für Gefäfse zur Sterilisirung und Sterilerhaltung von Nahrungs- und Genufsmitteln aller Art, insbesondere von Milch, bestehend aus einem doppelt durchbohrten Stopfen beliebigen Materials, dessen einer Bohr¹ kanal (B¹J mit einem über dem Stopfen liegenden Ablafs-, der andere (B) aber mit einem auf der Unterseite angebrachten Einströmventil und einem eingeschobenen Filter versehen ist.