DE1018315B - Navigationseinrichtung fuer Flugzeuge - Google Patents
Navigationseinrichtung fuer FlugzeugeInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf eine Navigationseinrichtung für Flugzeuge, welche ein Regelsignal erzeugt,
das ausgenutzt werden kann, um das Flugzeug so zu steuern, daß der Winkel, den die Flugbahn mit
der Horizontalen bildet, konstant gehalten wird.
Bei vielen Ausführungen von Flugzeugsteuereinrichtungen ist gewöhnlich ein Steuergerät vorgesehen,
dessen Einstellung einen Sollwinkel darstellt, der die Flugzeuglage in Längsrichtung bestimmt. Bei den
bekannten Systemen wird entweder selbsttätig oder durch den das Flugzeug nach den Angaben eines Instruments
steuernden Piloten der Längsneigungswinkel des Flugzeugs nach dem an dem Steuergerät eingestellten
Sollwert ausgerichtet.
In gewissen Fällen hat es sich als wünschenswert erwiesen, das Flugzeug so zu steuern, daß der Höhenwinkel
seiner Flugbahn, an Stelle seines Längsneigungswinkels, dem Sollwinkel, d. h. dem an dem
Steuergerät eingestellten Winkel entspricht. Demgemäß bezweckt die Erfindung die Schaffung eines
Servosystem^ zur Flugsteuerung oder eine Flugzeugnavigationseinrichtung,
welche in dieser Weise arbeitet.
Bei bekannten Servosystemen, welche den Längslagewinkel
eines Flugzeugs steuern, bewirkt der Servomotor, daß der Längslagewinkel des Flugzeugs
gemäß der Differenz zwischen zwei primären Steuergliedern geregelt wird, von welchen das eine von der
Einstellung des primären Steuergerätes (Steuergerät des Piloten) und das andere von einer Messung des
Längslagewinkels des Flugzeugs abhängt. Bei solchen Systemen wird der Längslagewinkel des Flugzeugs
auf den Sollwinkel eingeregelt, der an dem Steuergerät des Piloten eingestellt wurde. Im allgemeinen
wird daner das System den Längslagewinkel des Flugzeugs in der gewünschten Einstellung halten, obwohl
in den meisten Fällen Schwankungen der Geschwindigkeit und Lastverteilung des Flugzeugs sowie
der Windgeschwindigkeit und -richtung geringe Abweichungen des Längslagewinkels des Flugzeugs von
dem gewünschten Wert zur Folge haben können.
Jedenfalls werden Änderungen in der Windgeschwindigkeit und -richtung sowie in der Fluggeschwindigkeit
(gegen Luft) und in der Dichte der umgebenden Luft bewirken, daß das Flugzeug einer
Flugbahn folgt, welche in keiner bestimmten Beziehung zu der Einstellung des primären Steuergerätes
steht. Es ist daher wünschenswert, daß nicht der Längslagewinkel des Flugzeugs, sondern der Höhenwinkel
seiner Flugbahn geregelt wird. Unter »Höhenwinkel« ist der in einer Lotebene liegende Neigungswinkel
der Flugbahn in bezug auf den Erdhorizont zu verstehen, wobei sowohl die aufwärts gerichtete als
auch die abwärts gerichtete Fluglage eingeschlossen ist.
Navigationseinrictitung für Flugzeuge
Anmelder:
The Sperry Gyroscope Company Limited, Brentford, Middlesex (Großbritannien)
Vertreter: Dipl.-Ing. C. Wallach, Patentanwalt,
München 2, Kaufingerstr. 8
München 2, Kaufingerstr. 8
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 3. März und 20. April 1953
Großbritannien vom 3. März und 20. April 1953
Hugh Brougham Sedgfield,
Oakn'eld, Hampton, Middlesex,
Oakn'eld, Hampton, Middlesex,
und Richard Lennox Napier,
New Park Manor, Hampshire (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
Ein Verfahren zum Steuern des Höhenwinkels der Flugbahn ist Gegenstand der deutschen Patentanmeldung
S 36409 XI/62b. Dieses Verfahren beruht auf dem Grundgedanken, daß der Höhenwinkel der Flugbahn
von der Längsneigung des Flugzeugs um einen Winkel abweicht, welcher als Anstellwinkel bezeichnet
werden kann und vor allem von dem Flugzeuggewicht und dem Produkt des Quadrates der Fluggeschwindigkeit
mit der Dichte der umgebenden Luft abhängt. Ein von diesen Umständen abhängiges Hilf ssteuerglied
wird mit dem primären und dem sekundären Steuerglied so zusammengesetzt, daß der Pilot
an seinem Steuergerät den gewünschten Höhenwinkel der Flugbahn an Stelle des Längsneigungswinkels des
Flugzeugs einstellen kann und das Servosystem die Längsneigung des Flugzeugs sowie den Winkel aufrechterhält,
welcher notwendig ist, um den Winkel der Flugbahn auf den gewünschten Wert zu bringen.
Das System der vorliegenden Erfindung ist dem in der Anmeldung S 36409 beschriebenen System darin ähnlich,
daß es ebenfalls den Piloten befähigt, das Flugzeug nach einer Flugbahn mit einem gewünschten
Höhenwinkel zu steuern; bei dem System der vorliegenden Erfindung wird jedoch dieses Ziel auf anderem
Wege erreicht.
709· 757/42
Bei den sogenannten Flugrichtungssystemen wird gewöhnlich eine Höhenmessung des Flugzeugs vorgenommen.
Um den Piloten bei der Aufrechterhaltung einer ebenen Flugbahn zu unterstützen, ist auch schon
eine Anordnung vorgeschlagen worden, bei welcher die von einem die Längsneigung anzeigenden Instrument
gelieferten Angaben in Abhängigkeit von der Abweichung des Flugzeugs von einer vorbestimmten
Höhe verändert werden. Eine Einrichtung dieser Art
Fig. 2 eine Ausführungsform der Erfindung in Anwendung bei einer Flugnavigationseinrichtung, z. B.
einem Flugrichtgerät.
Das Servosystem nach Fig. 1 ist eine Abwandlung des in der britischen Patentschrift 690 982 beschriebenen
Systems, von welchem gewisse Einzelheiten dort ausführlicher beschrieben sind. Das Steuergerät des
Piloten, welches das primäre, den gewünschten Höhenwinkel der Flugbahn darstellende Steuerglied hervorist
in der britischen Patentschrift 690 985 beschrieben. io bringt, besteht aus einem von Hand bedienten Regler
Diese als Flugrichtgerät zu bezeichnende Einrichtung 10. Dieser Regler verändert die Einstellung des Läuliefert
eine Meldung über die Abweichung des Flug- fers eines Potentiometers P1, dessen Wicklung zwizeugs
von bestimmten Arten von vorgegebenen Flug- sehen den Speiseleitungen 11,12 liegt. Diese Leitunbahnen
nach Höhe und Azimut, mit Hilfe eines einzi- gen werden aus einer Gleichstromquelle gespeist, so
gen Kreuzzeiger-Anzeigegerätes. Wenn auch solche 15 daß Richtung und Größe der Spannung zwischen dem
Geräte den Piloten unterstützen, um sein Flugzeug im Läufer und dem Mittelpunkt M dieses Potentiometers
ebenen Flug zu halten oder die gewünschte Längsnei- ein Maß für Richtung und Größe des gewünschten
gung beizubehalten, so liefern sie doch keine Meldung, Höhenwinkels der Flugbahn ist. Der Schleifkontakt
welche ihn direkt unterstützt, wenn er einer Flugbahn ist über einen Stern-Zusatz-Widerstand R1 an die
mit einem vorgegebenen, von Null abweichenden 20 Eingangsklemme 13 eines hochverstärkenden Gleich-Höhenwinkel
folgen will. Stromverstärkers angeschlossen, der als Ganzes mit
Die Erfindung bezweckt die Ausbildung einer A1 bezeichnet und gegen Trift in der in der deutschen
Navigationseinrichtung, durch welche ein Flugzeug Patentschrift 826 599 beschriebenen Weise stabilisiert
nach einer Flugbahn mit einem gewünschten Höhen- ist. Die andere Eingangsklemme 14 dieses Verstärkers
winkel in genaueren Grenzen als bisher gesteuert wer- 25 ist an den Mittelabgriff M des Potentiometers P1 anden
kann. geschlossen.
Gemäß der Erfindung kennzeichnet sich eine Navi- Ein zweites, ebenfalls zwischen die Gleichstrom-
gationseinrichtung für Flugzeuge, durch welche von leitungen 11, 12 angeschlossenes Potentiometer P2
Hand oder selbsttätig der mit der Horizontalen ge- wird von einer Welle 18 gesteuert, die mit einem
bildete Winkel der Flugbahn konstant gehalten wer- 30 Kreisellot G1 verbunden ist, so daß die Einstellung
den kann, durch eine von Hand einstellbare Einrich- des Potentiometers sich gemäß der Längsneigung des
tung, durch weiche der gewünschte Flugbahnwinkel Flugzeugs ändert und folglich die Spannung an
eingestellt und ein dieser Einstellung entsprechendes seinem Gleitkontakt ein Maß für die Längsneigung
Signal erzeugt wird, durch eine auf die Geschwindig- des Flugzeugs ist. Der Gleitkontakt des Potentiokeit
(gegen Luft) ansprechende Einrichtung, welche 35 meters P2 ist über einen hochohmigen Stern-Zusatzdieses
Signal so beeinflußt, daß ein resultierendes Widerstand R2 an die Eingangsklemme 13 des VerSignal
erzeugt wird, welches den errechneten Meß- stärkers A1 geführt.
wert der Vertikalkomponente der Fluggeschwindig- Die Wicklung eines dritten Potentiometers P3 ist
keit darstellt, ferner durch eine Einrichtung, welche zwischen den Gleitkontakt des ersten Potentiodieses
resultierende Signal empfängt und daraus in 40 meters P1 und den Mittelpunkt M geschaltet. Der
Verbindung mit Hilfsgeräten ein Regelsignal ableitet,
sofern zwischen dem errechneten Wert und dem tat
sofern zwischen dem errechneten Wert und dem tat
sächlichen Wert der Vertikalkomponente der Fluggeschwindigkeit eine andauernde Abweichung besteht,
Gleitkontakt dieses dritten Potentiometers P3 wird
durch ein die Fluggeschwindigkeit (gegen Luft) messendes Gerät AM1 verstellt, welches von irgendeiner
bekannten Bauart sein kann, die eine mecha-
und schließlich durch Nutzgeräte, z. B. ein Anzeige- 45 nische Verschiebung als Funktion des dynamischen
gerät oder eine automatische Steueranlage, welche dieses Regelsignal empfängt, damit der Flugbahnwinkel
entsprechend dem eingestellten Flugbahnwinkel geändert werden kann.
digkeit ist, d. h. der errechnete Wert der Vertikalkomponente der Geschwindigkeit gegen Luft. Diese
Spannung wird zum Antrieb eines integrierenden Mo-
Druckes, d. h. als Funktion des Produktes aus dem Quadrat der Fluggeschwindigkeit und der Dichte der
umgebenden Luft, erzeugt. Durch die Kaskadenanordnung von P1 und P3 wird eine Spannung abgeleitet,
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Er- 50 welche ein Maß für das Produkt des an dem Potentiofindung
wird die Einrichtung so ausgebildet, daß zur meter P1 eingestellten Winkels und der Fluggeschwin-Erzeugung
des Regelsignals ein barometrisches Gerät,
welches auf Höhenänderungen anspricht und ein
Signal liefert, welches der Abweichung zwischen Istwert und Sollwert der Flughöhe entspricht, und eine 55 tors 19 ausgenutzt, dessen Welle mit einer Drehzahl Einrichtung vorgesehen ist, welche den Ausgangswert umläuft, die im wesentlichen zu der an seinen Klemdes barometrischen Gerätes entsprechend dem Signal, men wirksamen Spannung proportional ist. Wie unten welches den errechneten Meßwert der Vertikalkompo- näher dargelegt, wird dadurch eine Verschiebung hernente der Fluggeschwindigkeit darstellt, beeinflußt, vorgebracht, welche eine errechnete Höhe darstellt, und daß dieses veränderte Ausgangssignal als Regel- 6o nämlich die Verschiebung \ V sin Q1 dt, wo V die signal dient. Fluggeschwindigkeit (gegen Luft) und Q1 der ge
welches auf Höhenänderungen anspricht und ein
Signal liefert, welches der Abweichung zwischen Istwert und Sollwert der Flughöhe entspricht, und eine 55 tors 19 ausgenutzt, dessen Welle mit einer Drehzahl Einrichtung vorgesehen ist, welche den Ausgangswert umläuft, die im wesentlichen zu der an seinen Klemdes barometrischen Gerätes entsprechend dem Signal, men wirksamen Spannung proportional ist. Wie unten welches den errechneten Meßwert der Vertikalkompo- näher dargelegt, wird dadurch eine Verschiebung hernente der Fluggeschwindigkeit darstellt, beeinflußt, vorgebracht, welche eine errechnete Höhe darstellt, und daß dieses veränderte Ausgangssignal als Regel- 6o nämlich die Verschiebung \ V sin Q1 dt, wo V die signal dient. Fluggeschwindigkeit (gegen Luft) und Q1 der ge
wünschte Höhenwinkel der Flugbahn ist. Indem man sin Q1 = Q1 setzt, ergibt sich ein Fehler, dessen Wirkung
zu vernachlässigen ist, der jedoch gegebenen-65 falls durch Verwendung eines geeigneten Zerlegers
vermieden werden kann.
Die Welle dieses Motors 19 dient zur Einstellung eines Gerätes H1, welches ein Glied (z. B. eine barometrische
Kapsel 20) enthält, deren Abmessung von 7° der jeweiligen Flughöhe abhängt. Die Welle des
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Servosystem, welches dazu dient, den Höhenwinkel der Flugbahn durch das Höhensteuer
entsprechend der Einstellung eines Steuergerätes des Piloten zu regeln,
Fig. 1A die wichtigen Winkel,
integrierenden Motors 19 verschiebt das Ende der barometrischen Kapsel 20 über ein nicht lineares Getriebe
(z.B. einen Nocken21) in der Weise, daß die Abschiebung der Kapsel etwa proportional ist zu
dem Integral des Produktes aus Fluggeschwindigkeit und Sollwert des Höhenwinkels der Flugbahn. Die
Lage der Kapsel stellt also die Bezugsgröße oder die errechnete Höhe für das System dar. Folglich wird
das Ausgangssignal Q]1 des Gebers 22 (der einen Ε-Magnet und einen mit dem freien Ende der Kapsel
20 verbundenen Anker 22 α besitzt) proportional zu der Differenz zwischen der tatsächlichen Flughöhe
(gemessen durch Einwirkung des umgebenden Drukkes auf die barometrische Kapsel 20) und dem Wert
der Höhe, der aus dem Produkt der wahren Fluggeschwindigkeit (gegen Luft) und dem gewünschten
Höhenwinkel der Flugbahn errechnet ist. Das Ausgangssignal Θ/ι ist also ein Höhenabweichungssignal,
und dieses wird über einen Diskriminator D1 und
einen hochohmigen Stern-Zusatz-Widerstand R11 dem
Verstärker A1 zugeführt. Das nichtlineare Getriebe
21 zwischen Motorwelle und barometrischer Kapsel ist so ausgebildet, daß es die Nichtlinearität in der
Charakteristik der Kapsel kompensiert. In anderer Weise kann die Umdrehung der Welle des Motors 19
ausgenutzt werden, um die Ausgangsgröße des Gebers durch irgendwelche Mittel zu beeinflussen, um die
Empfindlichkeit oder andere Parameter des Systems bei verschiedenen Höhen zu verändern.
Nach Fig. IA bewegt sich das mit 100 bezeichnete
Flugzeug, dessen horizontale Normallage mit CD bezeichnet ist, zu der Flugbahn AE in einem Winkel α
(Anstellwinkel). Die horizontale Normallage CD und die Flugbahn AE bilden mit dem als Grundlinie AB
angegebenen Erdhorizont die Winkel Q bzw. Qf. Wie
leicht ersichtlich, ist
• = Qf + α
(D
Wenn die Fluggeschwindigkeit längs AE (gegen Luft) mit V bezeichnet wird, ist die jeweilige Steigungsgeschwindigkeit
V ■ sin Qf.
Betrachtet man Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 1A, so soll, wenn der Pilot an seinem Steuergerät den
Steuerwinkel Q1 einstellt, der Winkel Qf der Flugbahn
gleich Q1 sein. Durch die Kombination von V
und Q1 wird bei dem System eine errechnete Steiggeschwindigkeit
gleich V · sin Q1 erzielt.
Die elektrischen Signale, welche das Steuerglied für den Verstärker A1 nach Fig. 1 bilden, sind Q, Q1
und Q]1, wobei Qn das Höhenabweichungssignal ist
und zur Vereinfachung die Proportionalitätskonstanten weggelassen sind. Bei stetigem Zustand muß Qj1 konstant
sein, jedoch ist Qh proportional zu (h — hc),
d. h. proportional zu \ V · sin Qt dt + Jt0 — \ V · sin Q1
dt + h0, wobei h die jeweilige Höhe, h0 die anfängliehe
Höheneinstellung, hc die errechnete Höhe ist,
\ sin Qf dt — \ sin Q1 dt = eineKonstantenachDifferenzierung
nach der Zeit, sin Qf — sin Q1 = 0 und daher
θί<=θν.
Der Wert h der wahren Höhe wird durch die barometrische Kapsel ermittelt, während die errechnete
Höhe hc, wie oben erwähnt, durch den integrierenden
Motor 19 festgestellt wird, dessen Spannungscharakteristik in Abhängigkeit von der Drehzahl
geradlinig ist, so daß er mit ziemlicher Annäherung die Funktion V sin Q1 integrieren kann. Die Winkeldrehung
der Motorwelle liefert daher eine Anzeige für die Flughöhe' über einem gegebenen Normalwert h0,
d.h.hc = ^V sin Q1 dt + h0. Der Motor 19 wird durch 7"
die aus den Potentiometern P1, P3 in Verbindung mit
der die Fluggeschwindigkeit messenden Einrichtung AM1 gewonnenen Spannung angetrieben. Die Differenz
von h und hc ergibt das Höhenabweichungssignal
Q]1, welches dem Verstärker A1 über den Widerstand
R)1 zugeführt wird.
Die drei Eingangsgrößen an dem Verstärker A1,
d. h. Q, Q1 und Q]1, bilden die beiden primären Steuerglieder
Q und Q1 und ein sekundäres Steuerglied Q]1
für das System und haben solches Vorzeichen, daß sie insgesamt für das System die Eingangsgröße Null ergeben,
wenn der tatsächliche Höhenwinkel der Flugbahn gleich dem Sollwinkel ist, der an dem Steuergerät
10 des Piloten eingestellt wurde.
Das Steuersignal wird an den Ausgangsklemmen 15 und 16 des Verstärkers A1 geliefert, die mit der
Steuerwicklung einer elektromagnetischen Kupplung 23 verbunden sind. Das antreibende Glied dieser
Kupplung wird ständig durch einen (nicht dargestellten) Elektromotor angetrieben, während ihr Abtriebsglied über die Welle 23 α das Ventil 24 eines hydraulischen
Motors 25 betätigt, wie dies in der britischen Patentschrift 690 982 beschrieben ist. Die Anordnung
ist so getroffen, daß der hydraulische Motor 25 eine Welle25 α mit einer Geschwindigkeit antreibt, die
etwa proportional zu dem der elektromagnetischen Kupplung 23 zugeführten Strom ist, wobei die Bewegungsrichtung
der Welle der Stromrichtung entspricht. Die Welle 25 a betätigt das Höhensteuer 26 in
solcher Richtung, daß die Fluglage sich in einer Richtung ändert, bei welcher die gesamte Eingangsgröße
an dem Verstärker A1 auf Null herabgesetzt ist.
Dem Eingang des Verstärkers A1 werden zwei tertiäre
Steuerglieder zugeführt, um eine !Instabilität und eine Überregelung zu verhindern. Das eine dieser
Steuerglieder wird von einem veränderlichen Potentiometer/^
entnommen, das von der Welle 23 α· betätigt wird. Dieses Potentiometer ist zwischen den Gleichstromspeiseleitungen
11 und 12 angeschlossen, wobei es so eingestellt wird, daß in der normalen Lage des
Abtriebsgliedes der Kupplung bei geschlossenem Steuerventil 24 der einstellbare Gleitkontakt auf Mitte
des Potentiometers und daher auf Potential Null steht. Wird das Abtriebsglied der Kupplung aus dieser normalen
Lage verschoben, so befindet sich der einstellbare Abgriff auf einem Potential, welches nach Größe
und Vorzeichen der Verschiebung des Abtriebsgliedes der Kupplung entspricht. Diese Spannung wird der
Eingangsklemme 13 des Verstärkers A1 über einen Widerstand i?4 und einen Kondensator C4 zugeführt,
so daß der diesem Verstärkereingang bei Verschiebung des Kupplungsgliedes zugeführte Teilstrom anfänglich
zu dieser Verschiebung proportional ist, aber mit einer Zeitkonstante abklingt, die von den Werten
des Widerstandes Ri und des Kondensators C4 abhängt.
Ein weiteres tertiäres Steuerglied wird von einem Potentiometer P5 geliefert, das durch die Verschiebung
des Höhensteuers 26 geregelt wird. Eine Spannung, die ein angenähertes Maß für die Verschiebung
des Höhensteuers ist, wird den Eingangsklemmen des Verstärkers zugeführt, indem der verstellbare Abgriff
dieses Potentiometers an die Eingangsklemme 13 des Verstärkers A1 über einen Kondensator C5 und einen
Widerstand R5 angeschlossen wird, so daß das Signal
zeitlich abklingt.
Die Addition von mehreren Steuergliedern an den Eingangsklemmen des Verstärkers A1, bei welcher
jedes Signal von der Einstellung des dieses Signal erzeugenden Potentiometers und der Impedanz der Ver-
bindung zwischen diesem Potentiometer und den Eingangsklemmen des Verstärkers, aber nicht von der
Einstellung eines anderen Potentiometers oder von den Impedanzen einer anderen Verbindung abhängig
ist, wird durch eine Schaltung ermöglicht, wie sie in der deutschen Patentanmeldung ρ 1634 VIII/21c
beschrieben ist und bei welcher von der Klemme 17 des Verstärkers A1 eine Rückverbindung über den
Kondensator CA und den Widerstand^ zu der Eingangsklemme
13 führt, welche die Eingangsimpedanz des Verstärkers herabsetzt. Bei einem derartigen
Steuersystem wird das eine Eingangsglied des Verstärkers von dem barometrischen Druck abgeleitet,
wodurch eine genaue Regelung des Höhenwinkels der Flugbahn erzielt wird.
Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß im
stetigen Zustand das bisher beschriebene System sich so einstellt, daß die algebraische Summe der Eingangssignale an dem Verstärker Null ist, ergibt sich, daß
Θ =Θ1 + ΘΙι
Im stetigen Zustand des Systems wird jedoch
θ\=Θ~ Θ/
Aus Gleichung (1) folgt Θ — 0f = et, so daß 6>ή = a
Es wird also, obwohl das System das Flugzeug so steuern kann, daß es im stetigen Zustand mit dem Sollwinkel
ohne Rücksicht auf die Fluggeschwindigkeit im stetigen Zustand steigt, dabei im allgemeinen eine
Abweichung von der Sollhöhe auftreten, die von dem Anstellwinkel im stetigen Zustand und folglich von
der Fluggeschwindigkeit im stetigen Zustand abhängt. Als eine weitere Verbesserung kann daher als Eingangsglied
für den Verstärker ein zweites Regelglied vorgesehen werden, welches einen errechneten Anstellwinkel
ac zur Kompensation beiträgt. Zu diesem Zweck ist ein sechstes Potentiometer P6 und ein Reihenwiderstand
X zwischen die Speiseleitungen 11 und 12 (Fig. 1) gelegt, das durch eine Welle geregelt wird,
welche von einem die Fluggeschwindigkeit (gegen Luft) messenden Gerät AM2 von an sich bekannter
Art gesteuert wird.
Die Anordnung ist so getroffen, daß die Ausgangsspannung bei Verstellung des Schleifarmes etwa umgekehrt
proportional zu dem Produkt aus Luftdichte und Quadrat der Fluggeschwindigkeit ist. Die gelieferte
Spannung entspricht also dem errechneten Wert des Anstellwinkels. Das Regelglied ac, welches aus
dem Potentiometer P6 abgeleitet ist, kann über einen Stern-Zusatz-Widerstand R6 dem Verstärker A1 zugeführt
werden. Im stetigen Zustand ist das resultierende Restsignal an dem Eingang des Verstärkers A1
Null.
Wie ersichtlich, ist der Höhenwinkel Θί der Flugbahn
immer gleich dem an dem Steuergerät des Piloten eingestellten Sollwinkel Θν wobei ein zusätzlicher
Vorteil darin liegt, daß die Höhenabweichung im wesentlichen beseitigt ist.
Fig. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung bei dem Flugrichtsystem. Wenn ein neuer Sollwinkel für die
Flugbahnhöhe an dem Steuergerät 10 durch das Potentiometer P1 eingestellt wird, verschiebt sich der horizontale Zeiger 101 des Kreuzzeigergerätes 102 zu- e5
nächst aus der Nullstellung um einen Ausschlag und in einer Richtung, die von Größe und Richtung dieses
Winkels abhängen. Der Pilot betätigt dann seine Steuerung, bis der Zeiger 101 in seine Nullstellung
zurückgeführt wird, d. h. bis das dem Verstärker A1
aus dem ersten Potentiometer P1 zugeführte Signal
durch das aus dem Kreisellot G1 kommende Signal ausgeglichen wird. Das Flugzeug folgt dann einer
Flugbahn, welche von der gewünschten Flugbahn um den Anstellwinkel des Flugzeugs abweicht, und nach
einer gewissen Zeit wird zwischen der tatsächlichen Flughöhe und der errechneten Höhe ein merklicher
Unterschied vorhanden sein. Folglich wird ein Abweichungssignal an den Verstärker A1 zugeführt,
welches einen Ausschlag des Zeigers 101 in solcher Richtung veranlaßt, daß der Pilot, wenn er das Flugzeug
steuert, um den Zeiger 101 auf Ausschlag Null zurückzubringen, den neuen Höhenwinkel der Flugbahn
dem gewünschten Höhenwinkel mehr angleicht. Ein Höhenabweichungssignal 0h wird durch eine
Einrichtung erzeugt, welche mit derjenigen nach Fig. 1 übereinstimmt. Ein Potentiometer P3 liegt in Kaskade
mit dem Potentiometer P1, und der Schieber wird durch das die Fluggeschwindigkeit anzeigende Gerät
AM1 verstellt. Die von dem Potentiometer P3 abgenommene
Spannung wird einem integrierenden Motor 19 zugeführt, welcher über ein nichtlineares Getriebe,
z. B. einen Nocken 21, mit einem Faltenbalg 20 gekuppelt
ist. Dieser Balg ist mit einem Geber 22 ausgerüstet, der einen Ε-Magnet und einen Anker 22 a aufweist.
Das Höhenabweichungssignal θή wird dem
Geber 22 entnommen und der Eingangsklemme 13 des Verstärkers A1 zugeführt. Ein weiteres Signal, welches
den Steuerwinkel des Piloten wiedergibt, wird über den Modulator M1 und Widerstand R1 der Eingangsklemme
13 zugeführt. Dem Verstärker werden auch weitere Signale zugeführt, nämlich das von dem
Kreisellot G1 gelieferte Steigungssignal und ein Hochfrequenzsignal
(ζ. B. das Signal für I.L.S. Gleitbahn). Die Signale für den senkrechten Zeiger 103 werden
hier nicht näher erwähnt, da sie für das Verständnis der Erfindung nicht von Bedeutung sind.
Die Ausgangsgröße des Mischverstärkers A1 wird
von den Klemmen 14, 15 einem für die Phasenrichtung empfindlichen Gleichrichter 104 zugeführt, dessen
Ausgangsspannung nach Größe und Polarität von der algebraischen Summe der verschiedenen, dem Mischverstärker
A1 zugeführten Regelgrößen abhängt. Die Ausgangsspannung dieses Gleichrichters 104 wird der
einen Meßwicklung 105 des Kreuzzeiger-Anzeigegerätes 102 (mit Nullpunkt in der Mitte) in der Weise
zugeführt, daß der Zeiger 101 sich in seiner Nullstellung oder waagerechten Lage befindet, wenn die
algebraische Summe der den Eingangsklemmen des Mischverstärkers A1 zugeführten Regelgrößen Null
ist, wodurch angezeigt wird, daß das Flugzeug der gewünschten Bahn folgt.
Claims (9)
1. Navigationseinrichtung für Flugzeuge, durch welche von Hand oder selbsttätig der mit der
Horizontalen gebildete Winkel der Flugbahn konstant gehalten werden kann, gekennzeichnet durch
eine von Hand einstellbare Einrichtung (10, P1),
durch welche der gewünschte Flugbahnwinkel eingestellt und ein dieser Einstellung entsprechendes
Signal erzeugt wird, durch eine auf die Geschwindigkeit (gegen Luft) ansprechende Einrichtung
(AM1), welche dieses Signal so beeinflußt, daß ein
resultierendes Signal erzeugt wird, welches den errechneten Meßwert der Vertikalkomponente der
Fluggeschwindigkeit darstellt, ferner durch eine Einrichtung (19, 21, H1), welche dieses resultierende
Signal empfängt und daraus in Verbindung
10
mit Hilfsgeräten ein Regelsignal ableitet, sofern zwischen dem errechneten Wert und dem tatsächlichen
Wert der Vertikalkomponente der Fluggeschwindigkeit eine andauernde Abweichung besteht,
und schließlich gekennzeichnet durch Nutzgeräte (23,24,25), z. B. ein Anzeigegerät oder eine
automatische Steueranlage, welche dieses Regelsignal empfängt, damit der Flugbahnwinkel entsprechend
dem eingestellten Flugbahnwinkel geändert werden kann.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Regelsignals
ein barometrisches Gerät (H1), welches auf Höhenänderungen
anspricht und ein Signal liefert, welches der Abweichung zwischen Istwert und
Sollwert der Flughöhe entspricht, und eine Einrichtung (19, 21) vorgesehen ist, welche den Ausgangswert
des barometrischen Gerätes entsprechend dem Signal, welches den errechneten Meßwert
der Vertikalkomponente der Fluggeschwindigkeit darstellt, beeinflußt, und daß dieses veränderte
Ausgangssignal als Regelsignal dient.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine auf die Längslage des Flugzeugs ansprechende
Einrichtung (G1, P2), welche ein der
Abweichung der Längslage entsprechendes Signal erzeugt und dieses Signal zur Beeinflussung des
Regelsignals an die Nutzgeräte (23, 24, 25) liefert, so daß der Flugbahnwinkel durch Änderung der
Längslage des Flugzeugs geändert werden kann.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (29, 21), welche
auf das dem errechneten Wert der Vertikalkomponente der Fluggeschwindigkeit entsprechende Signal
anspricht und einen sich fortlaufend ändernden Sollwert der Höhe für das barometrische Gerät
(H1) liefert, wobei das Ausgangssignal des barometrischen
Gerätes ein Maß für die Abweichung zwischen Istwert und Sollwert der Höhe darstellt
und als Regelsignal dem Nutzgerät zugeführt wird.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das barometrische
Gerät (H1) eine Kapsel (20) aufweist, die mit einem durch Ausdehnung und Zusammenziehung
sowie durch räumliche Verschiebung der Kapsel gesteuerten Geber (22 a, 22) verbunden ist, und
daß ein integrierender Motor (19) vorgesehen ist, der von dem der errechneten Vertikalkomponente
der Fluggeschwindigkeit entsprechenden Signal durchflossen wird, so daß er mit einer zu diesem
Signal proportionalen Geschwindigkeit umläuft, wobei er die Kapsel räumlich verschiebt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Nutzgerät
ein Anzeigegerät (102) dient.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Nutzgerät
ein Servosystem (23, 24, 25) für die selbsttätige Regelung des Längslagewinkels des Flugzeugs
dient.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
(AMp P6), welche das Regelsignal entsprechend der Änderung des Anstellwinkels des Flugzeugs
beeinflußt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, gekennzeichnet durch eine Einrichtung,
welche das Regelsignal durch ein der Änderung des Anstellwinkels des Flugzeugs entsprechendes
Signal beeinflußt, welches von einer auf die Fluggeschwindigkeit ansprechenden Einrichtung (AM^)
und einen zugehörigen Geber (Z, P6) abgeleitet wird, der ein Signal liefert, das wenigstens annähernd
umgekehrt proportional ist zu dem Produkt aus Fluggeschwindigkeit und Luftdichte.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 860 900;
französische Patentschriften Nr. 950 261, 950 263.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
71» 75W2 10.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1018315X | 1953-03-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1018315B true DE1018315B (de) | 1957-10-24 |
Family
ID=10868320
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES37962A Pending DE1018315B (de) | 1953-03-03 | 1954-03-03 | Navigationseinrichtung fuer Flugzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1018315B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR950263A (fr) * | 1943-12-31 | 1949-09-22 | Bendix Aviat Corp | Perfectionnements aux dispositifs de pilotage automatique |
FR950261A (fr) * | 1943-12-31 | 1949-09-22 | Bendix Aviat Corp | Dispositif de pilotage automatique perfectionné |
DE860900C (de) * | 1946-04-08 | 1952-12-29 | Bendix Aviat Corp | Selbststeuerung fuer Luftfahrzeuge |
-
1954
- 1954-03-03 DE DES37962A patent/DE1018315B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR950263A (fr) * | 1943-12-31 | 1949-09-22 | Bendix Aviat Corp | Perfectionnements aux dispositifs de pilotage automatique |
FR950261A (fr) * | 1943-12-31 | 1949-09-22 | Bendix Aviat Corp | Dispositif de pilotage automatique perfectionné |
DE860900C (de) * | 1946-04-08 | 1952-12-29 | Bendix Aviat Corp | Selbststeuerung fuer Luftfahrzeuge |
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