DE101789C

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Info

Publication number: DE101789C
Application number: DENDAT101789D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf rotirende Dampfmaschinen, und zwar besonders auf die Klasse derselben, bei welcher in einem excentrisch angeordneten Gehäuse von einer Welle getragene, tangential gestellte Cylinder vorgesehen und mit nach auswärts beweglichen Kolben versehen sind, und besteht im Wesentlichen in einer Entlastungsvorrichtung für einen jeden der mit den genannten Kolben drehbar verbundenen, mit der Innenfläche des excentrischen Gehäuses in Berührung tretenden Schuhe in der Weise, dafs die letzteren zur Einströmung von Dampf oder einem anderen Expansionsmittel in einen zwischen denselben und dem Gehäuse vorgesehenen Raum je mit einem Kanal versehen sind, welcher in allen Lagen mit einem Längskanal in· den Kolben in Verbindung steht, so dafs dem den Kolben von innen nach aufsen pressenden Luftdruck ein den Schuh von aufsen nach innen drückendes Dampfkissen entgegenwirkt, mithin der Eintritt von Reibung zwischen dem Schuh und dem excentrischen Gehäuse vermieden wird.

In beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar stellt

Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt durch vorliegende Rotationsmaschine nach Linie 1-1 (Fig. 2) dar, während

Fig. 2 ein nahezu senkrechter Längsschnitt nach Linie 2-2 (Fig. 1) ist.

Fig. 3 ist ein nahezu horizontaler Schnitt durch die Maschine nach Linie 3-3 (Fig. 1).

In diesen Figuren ist A das feststehende mit Füfsen α versehene Maschinengehäuse, bestehend aus dem cylindrischen Mantel b und den beiden Kopfplatten d und e (Fig. 2). Im Innern des Mantels ist, excentrisch zu demselben, eine Welle B in Naben der Kopfplatten d e gelagert.

Mit der Welle B ist im Innern des Gehäuses A der eigentliche Maschinenkopf fest verbunden, welcher aus in bekannter Weise tangential gestellten Cylindern CDEF besteht, von denen jeder mit einem Kolben C²D² E²F² versehen ist. Das äufsere Ende eines jeden dieser Cylinder ist offen, so dafs -der zugehörige Kolben in der gezeigten Weise aus demselben hervortreten kann. Das innere Cylinderende dagegen ist geschlossen und nur mit einer seitlichen Oeffnung j versehen zum Ein- und Austritt des Antriebsmittels, welches durch ein Rohr G (Fig. 1) einem in der Kopfplatte d vorgesehenen Eintrittskanal k zugeführt wird, während der austretende Dampf durch einen gleichfalls in der Kopfplatte d vorgesehenen Austrittskanal / zum Rohr H abzieht.

Ein jeder der Kolben C²D²E²F² trägt, vortheilhaft in der Erweiterung einer röhrenförmigen Stange η drehbar gelagert, einen Schuh J, welcher in seinem Drehlagertheil mit einer als Dampfdurchlafs dienenden Längsbohrung 0 versehen ist. Letztere communicirt einerseits mit einer Aussparung ρ an der Berührungsfläche des Schuhes mit dem Gehäusemantel b, andererseits mit dem Dampfraum r

des betreifenden Cylinders, so dafs beim Eintritt von Dampf in den Cylinder derselbe durch die Röhre η und den Kanal ο des Schuhes J in den durch die Aussparung ρ gebildeten Raum an der Berührungsfläche des Schuhes mit dem Cylindermantel b gelangt und so ein Dampfkissen bildet, welches dem Dampfdruck gegen den Kolben nach auswärts entgegenwirkt und Reibung zwischen Schuh und Gehäusemantel vermeidet.

Steht ein Kolben in Verbindung mit dem Dampfaustritt, so ist natürlicherweise kein Druck mehr nach auswärts gegen diesen Kolben vorhanden, und es steht folglich die Aussparung ρ des Schuhes durch Vermittelung des Kanals η gleichfalls in Communication mit dem Dampfaustritt, so dafs der Dampf aus der Aussparung entweichen kann.

Diese Anordnung bietet der zum gleichen Zweck vorgeschlagenen" Anbringung von Antifrictionsrollen an den Kolbenenden gegenüber den wesentlichen Vortheil dar, dafs sie zur Ausgleichung des Dampfdruckes nach aufsen geeignet ist, was bei der Anwendung von Antifrictionsrollen nicht der Fall sein kann; aufserdem ist das störende Geräusch der Antifrictionsrollen vermieden.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine rotirende Maschine der mit tangential gerichteten Cylindern und beweglichen Gleitschuhen arbeitenden Art, dadurch gekennzeichnet, dafs die Gleitschuhe (J) zu ihrer Entlastung mit Aussparungen (p) versehen sind und von dem Cylinder aus durch einen Kanal in dem Kolben, der in allen Lagen mit einem Kanal in dem Gelenkzapfen (o) des Gleitschuhes in Verbindung steht, mit Dampf versehen werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.