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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ablaufsteuerung in einem drucktechnischen Produktionsbetrieb.
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Ein derartige Anordnung ist bekannt aus der Druckschrift
DE 43 29 886 A1 , wobei mindestens eine Ablaufstation Daten an Datenübertragungseinheiten von Druckmaschinen und an mindestens eine Speichereinheit übermittelt. Über die Dateneingabeeinheiten sind maschinenspezifische Daten in der Speichereinheit veränderbar. Die Datenveränderung ist an allen im Netzwerk vernetzten Datenausgabekomponenten abrufbar. Ferner können die Prozessparameter künftig ablaufender Prozesse unabhängig vom derzeit ausgeführten Prozess auf Monitoren visualisiert werden. Beispielsweise kann ein Drucker bzw. die Bedienperson einer Druckmaschine die Daten neu zu verarbeitender Druckbögen erfassen und bearbeiten. Dazu sind die erforderlichen Daten auch von und zu den Druckmaschinenterminals übertragbar. Auch kann der Drucker den Kunden, die Auflagenhöhe sowie das vereinbarte Lieferdatum für einen Auftrag erfassen oder die Abläufe im PrePress-Bereich am Maschinenterminal darstellen.
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Aus der Druckschrift
DE 195 22 053 A1 ist ein Informationsübertragungssystem bekannt, welches Kunden von Druckereien sowie die Druckereien miteinander vernetzt. Dabei soll gewährleistet sein, dass ein von einem Kunden zu vergebender Druckauftrag hinsichtlich einer Optimierung von Herstellungs- und Transportkosten sowie der geforderten Qualität in der für die entsprechenden Anforderung bestmöglich geeigneten Druckerei erstellt wird. Hierzu ist an das Netzwerk eine Datenverarbeitungsanlage angeschlossen, in welche einerseits die Kunden von Druckereien ein Anforderungsprofil für den zu erstellenden Druckauftrag eingeben können und andererseits die Druckereien ständig aktualisiert Informationen über freie Kapazitäten abgeben.
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Gemäß dem Stand der Technik ist es heute weit verbreitet, dass bei defekter Druckplatte der Drucker in der PrePress-Abteilung eine neue Druckplatte bestellt. Dabei muss der Drucker dem Ansprechpartner bei PrePress mitteilen, um welchen Druckauftrag und welche Druckplatte es sich handelt. Dazu ist jeweils die Anwesenheit eines qualifizierten PrePress-Ansprechpartners erforderlich.
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Auch ist aus der Fachzeitschrift „Der Deutsche Drucker„ vom 27.5.99 der Artikel „Ich war in Finnland...„ eine Anordnung zur Ablaufsteuerung in drucktechnischen Produktionsbetrieben bekannt, wobei neben einer Bedienkonsole einer Druckmaschine in der Press-Abteilung eine Workstation wie neben einem Plattenbelichter der PrePress-Abteilung steht. Falls der Drucker eine Druckplatte nachmachen muss, kann er über die Workstation den entsprechenden Auftrag aus dem Speicher holen und die entsprechende Platte mit oberster Priorität in die Auftragswarteschlange von PrePress geben und mitverfolgen, wann er die Platte aus dem Einbrennofen abholen kann. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass eine zusätzliche Workstation erforderlich ist und dass sich der Drucker in die spezielle PrePress-Software einarbeiten muss. Auch ist eine gewisse Fehleranfälligkeit gegeben, da dem Drucker an der Workstation die vollständige Druckplatten-Auftragsliste zur Verfügung steht und der Drucker daraus insbesondere den richtigen Auftrag, die richtige Signatur sowie die richtige Druckplatte auswählen muss.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 197 43 819 A1 ist ein multifunktionales Steuerpult für eine Druckmaschine bekannt. Das Steuerpult weist Bedien- und Anzeigeelemente auf, über die eine Druckmaschine und eine Einrichtung zur Druckformherstellung gesteuert werden können. Die Einrichtung zur Herstellung von Druckformen ist in das Bedienpult integriert, so dass die Druckformherstellung und das Drucken als Arbeitsabläufe eng verknüpft sind. Die in das Steuerpult integrierte Druckformherstellungseinrichtung kann Druckplatten entsprechend des jeweiligen Druckauftrags bebildern. Des Weiteren ist ein Transportsystem vorgesehen, welches Druckplatten vom Steuerpult zu den Druckmaschinen transportiert oder in einem Lagersystem ablegt. Von diesem Lagersystem aus können die Druckplatten bei Wiederholaufträgen abgeholt und den Druckmaschinen zugefördert werden. Dazu werden die Druckplatten für den jeweiligen Druckauftrag dem zugehörigen Druckwerk der Druckmaschine zugeführt und über einen automatischen Platteneinzug auf den entsprechenden Druckformzylindern aufgespannt.
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Die Offenlegungsschrift
DE 195 06 425 A1 zeigt einen vernetzten Druckbetrieb mit einer Offsetdruckmaschine und einem dazugehörigen Maschinenrechner. Der Maschinenrechner ist mit einem Kommunikationsrechner und einem Raster-Image-Prozessor über ein lokales Netzwerk verbunden. Der Kommunikationsrechner kann das zu druckende Bild auf einem Bildschirm anzeigen. Dazu werden die Daten der Druckvorlage mit maschinen- und verfahrensspezifischen Daten der angeschlossenen Offsetdruckmaschine verknüpft, so dass das auf dem Bildschirm angezeigte Druckbild nicht der Druckvorlage aus der Druckvorstufe entspricht. So wird das Druckbild am Bildschirm simuliert, welches unter Berücksichtigung der Gegebenheiten der angeschlossenen Offsetdruckmaschine tatsächlich produziert wird. Wenn die so auf dem Bildschirm angezeigten Abweichungen dem Drucker nicht gefallen, so kann er diese Abweichungen durch Änderungen der örtlichen Farbgebung über eine Steuervorrichtung korrigieren. Erst wenn das Abbild am Bildschirm dem gewünschten Druckbild entspricht, wird die Druckform erzeugt und der Druck kann beginnen.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 43 29 886 A1 ist ein Ablaufsteuerungssystem für Druckereien bekannt. Dazu sind die Arbeitsstationen in einer Druckerei miteinander vernetzt und können die gerade ablaufenden Prozesse visualisieren. Zur Bedienerleichterung sind die Bildschirmoberflächen an den einzelnen Stationen einheitlich ausgeführt, so werden zum Beispiel einheitliche Symbole verwendet. Damit sollen die unterschiedlichen Stationen einer Druckerei für das Bedienpersonal vereinheitlicht werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zur Ablaufsteuerung in einem drucktechnischen Produktionsbetrieb zur Verbesserung des Produktionsablaufes bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird dies durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 erreicht. Das Bedienterminal kann erfindungsgemäß als eine Kommunikationszentrale ausgebildet sein, mit der Geräte im Umfeld der Druckmaschine gesteuert und Informationen ausgetauscht werden können.
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Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass im Maschinenterminal ein Plattenbelichtungsauftrag für eine Plattenbelichtungsvorrichtung der PrePress-Abteilung eingebbar ist, um den Ablauf bzw. die Handlingsprozesse insbesondere beim Nachbelichten einer Druckplatte zu vereinfachen. Mit der „Integration der Plattenbelichtung in das Maschinenterminal„ können mehrere Vorteile verbunden sein. Es kann eine zusätzliche Bedieneinheit entfallen und der Drucker muss sich erfindungsgemäß nicht in eine spezielle an den Bedürfnissen von PrePress-Mitarbeitern orientierten Software bzw. Bedienoberfläche einarbeiten.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
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Nachfolgend sind ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung sowie das entsprechende Verfahren beschrieben; die einzige Figur zeigt:
ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Ablaufsteuerungs-Anordnung.
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Gemäß der einzigen Figur ist stark schematisiert ausschnittsweise die Anordnung zur Ablaufsteuerung in einem drucktechnischen Produktionsbetrieb gezeigt. Dabei sind über ein Netzwerk 1 zumindest eine Druckmaschine 3 mit einem Maschinenterminal 5 und ein Bedienterminal 7 einer Plattenbelichtungsvorrichtung 9 miteinander verbunden. Weiterhin ist das Maschinenterminal 5 über das Netzwerk 1 mit einem Lagerterminal 11 des betriebsinternen Lagers sowie mit einem Lieferantenterminal 13 eines externen Lieferanten verbunden. Im Produktionsbetrieb ist eine Zentralspeichereinheit 15 vorgesehen, die alle Daten des Produktionsbetriebes am Netzwerk 1 geeignet und Berücksichtigung der jeweiligen Zugriffsrechte zur Verfügung stellt und verwaltet. Das Netzwerk 1 kann dabei beispielsweise bekannte Drahtleitungen, Bussysteme, Email, Telefonleitungen oder auch das Internet umfassen. Dem Maschinenterminal 5 ist weiterhin eine Datenanpassungseinheit 17 zugeordnet.
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Über das Maschinenterminal 5 kann die Bedienperson bzw. der Drucker sowohl in bekannter Weise die Druckmaschine 3 bedienen als auch zusätzlich Verbrauchsmaterial der Druckmaschine bestellen sowie weitere betriebstechnische Informationen empfangen und senden. Beim Defekt einer Druckplatte kann der Drucker im Maschinenterminal 5 der Druckmaschine 3 über eine einfache Bedienoberfläche die Belichtung einer neuen Druckplatte in Auftrag geben. Dabei ist der richtige Druckauftrag bzw. die richtige Druckplatte bereits vorgegeben. Der Drucker hat also lediglich einen Farbauszug zu wählen und die vorgegebene Druckplatte zu bestätigen. Der dadurch generierte Belichtungsauftrag wird über das Netzwerk 1 zum Bedienterminal 7 übertragen und automatisch, also ohne Bestätigung durch einen Verantwortlichen in der PrePress-Abteilung, von der Plattenbelichtungsvorrichtung 9 umgehend durchgeführt. Kurze Zeit später erhält der Drucker die von ihm angeforderte Druckplatte und kann die Arbeit fortsetzen.
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Dabei ist gemäß Fig. die Datenanpassungseinheit 17 vorgesehen, die aus der Menge von an der Plattenbelichtungsvorrichtung 9 bzw. dem Bedienterminal 7 vorhandenen und veränderbaren Prozessparametern und Daten die für den Drucker unbedingt erforderlichen Daten auswählt und entsprechend begrenzt. Zur Durchführung eines Wiederholauftrages wird am Maschinenterminal beispielsweise lediglich ein Schaltfeld angezeigt, durch dessen Betätigung eine Neubestellung der gewünschten der derzeit verwendeten Belichtungsplatten automatisch durchgeführt wird. Außerdem stellt die Einheit 17 am Maschinenterminal andere für die jeweilige Bestellung von Verbrauchsmaterial erforderliche Daten auf entsprechend einfach ausgebildeten Bedienoberflächen zur Verfügung. Entsprechendes ist auch für anderes Verbrauchsmaterial wie z. B. Druckpapier, -farbe, Gummitücher, Reinigungsmittel, Toner oder Heftdraht vorgesehen.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass durch geeignete Messaufnehmer (nicht gezeigt) der Vorrat an Verbrauchsmaterial der Druckmaschine 3 erfasst wird, und bei Bedarf automatisch bzw. über das Maschinenterminal 5 eine entsprechende Bestellung ausgelöst wird. So ist sichergestellt, dass Verbrauchsmaterial wie z. B. Druckplatte, -papier, -farbe, Gummitücher, Reinigungsmittel, Toner oder Heftdraht ständig ohne Wartezeiten zur Verfügung steht und deshalb der Druckprozess zeitoptimal und fehlerfrei durchgeführt werden kann.
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Weiterhin sind an dem Maschinenterminal 5 beispielsweise Störungsmeldungen, Auftragsbestätigungen und Anforderungen an Logistikdienstleistungen eingebbar sowie Produktionspläne oder Auftragsdetails darstellbar und über das Netzwerk 1 an geeignete Stellen übertragbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Netzwerk
- 3
- Druckmaschine
- 5
- Maschinenterminal
- 7
- Bedienterminal
- 9
- Plattenbelichtungsvorrichtung
- 11
- Lagerterminal
- 13
- Lieferantenterminal
- 15
- Zentralspeichereinheit
- 17
- Datenanpassungseinheit