DE10161434B4

DE10161434B4 - Verfahren zur Steuerung einer Fensterscheibe oder eines Schiebedachs eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE10161434B4
Application number: DE10161434A
Authority: DE
Inventors: Thomas Schindler
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 2001-12-14
Filing date: 2001-12-14
Publication date: 2012-11-29
Anticipated expiration: 2021-12-15
Also published as: DE10161434A1

Abstract

Verfahren zur Steuerung einer Fensterscheibe (FS) oder eines Schiebedachs eines Kraftfahrzeugs, wobei in Abhängigkeit von einem Messsignal eines Lichtsensors (LS) die Position der Fensterscheibe (FS) oder des Schiebedachs gesteuert wird, und wobei die Fensterscheibe (FS) oder das Schiebedach in die geschlossene Position verfahren wird, wenn die Lichtstärke des vom Sensor (LS) sensierten Lichtes unter einen Schwellwert sinkt, dadurch gekennzeichnet, dass eine vor dem Verfahren zumindest teilgeöffnete Position gespeichert und im Falle eines erneuten Überschreitens dieses oder eines weiteren Schwellwertes die Fensterscheibe (FS) oder das Schiebedach in die gespeicherte Position verfahren wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Fensterscheibe oder eines Schiebedachs eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Verfahren ist z. B. aus der DE 299 05 054 U1 bekannt.
Fensterscheiben und Schiebedächer können durch einen elektromotorischen Antrieb in vorbestimmte Positionen verfahren werden. Beispielsweise kann die Scheibe automatisch geschlossen werden wenn der Benutzer eine entsprechende Funktion der Bedienungsvorrichtung betätigt oder mittels eines Sensors einsetzender Regen sensiert wird.
Aus der DE 199 28 101 C2 ist ein Verfahren zum Steuern fremdkraftbetätigter Fensterheber, Schiebedächer und/oder Schlösser in Kraftfahrzeugen bekannt die von wenigstens einer Elektronik angesteuert werden und nach dem Erkennen eines Ausfalls von Teilen von Funktionen oder elektrischen oder elektronischen Komponenten in einen Notbetrieb übergehen. Weiterhin ist bekannt das für ein derartiges automatisches Schließen der Fensterscheibe ein Detektor aktiviert wird, der das Einklemmen eines Körperteils oder eines Gegenstandes beim automatischen Schließen der Fensterscheibe detektiert und die Verstellung der Fensterscheibe in Abhängigkeit von dem detektierten Einklemmfall steuert. Nachteilig an den beschriebenen Automatiken ist, das sie nur während der eingeschalteten Zündung manuell oder automatisch aktivierbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Steuerung einer Fensterscheibe oder eines Schiebedachs eines Kraftfahrzeugs anzugeben, das Komfortfunktionen ermöglicht, ohne das eine eingeschaltete Zündung des Kraftfahrzeugs erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Wird ein Kraftfahrzeug abgestellt und gegebenenfalls verschlossen, so besteht die Möglichkeit, daß eine Fensterscheibe oder ein Schiebedach zumindest teilweise geöffnet verbleibt, um eine Zirkulation der Luft im Fahrzeginneren zu ermöglichen und somit das Aufheizen des Kraftfahrzeugsinnern bei Tage zu reduzieren. Auch ist es möglich, daß ein Schiebedach oder eine Fensterscheibe des Kraftfahrzeugs versehentlich geöffnet bleibt. Verbleiben diese Fensterscheiben oder Schiebedächer mit Einbruch der Dunkelheit in einem geöffneten Zustand ist die Gefahr groß, daß diese Öffnung für ein unbefugtes Öffnen des Kraftfahrzeugs, beziehungsweise zu einem Entwenden von Gegenständen aus dem Kraftfahrzeug widerrechtlich genutzt wird.
Um derartige Diebstahldelikte zu verhindern sieht das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung der Fensterscheibe beziehungsweise des Schiebedachs des Kraftfahrzeugs vor, daß in Abhängigkeit von einem Meßsignal eines Lichtsensors die Position der Fensterscheibe oder des Schiebedachs gesteuert wird. So wird zum Einbruch der Dunkelheit vorzugsweise die Fensterscheibe oder das Schiebedach in eine zumindest weitestgehend geschlossene Position verfahren, in der maximal eine Öffnung verbleibt die einen Schutz gegen Diebstahldelikte sicherstellt. Vorteilhafterweise wird die Fensterscheibe oder das Schiebedach insgesamt geschlossen. So wird besonders vorteilhaft insbesondere eine versehentlich offengelassene Fensterscheibe während des Einbruches der Dämmerung geschlossen und demzufolge während der Stunden der Dunkelheit eine verbesserte Diebstahlsicherung des Kraftfahrzeugs gewährleistet.
Um eine Entscheidung zu treffen, unter welchen konkreten Bedingungen die Fensterscheibe oder das Schiebedach geschlossen werden soll, wird die Fensterscheibe oder das Schiebedach in die geschlossene Position verfahren, wenn die Stärke des vom Lichtsensor sensierten Lichtes unter einen Schwellwert sinkt. Zusätzlich können weitere Schwellwerte vorgesehen sein, die verschiedene Positionen beziehungsweise unterschiedliche Fensterscheiben oder des Schiebedach für unterschiedliche Lichtverhältnisse ansteuern. Auch ist hierzu die Auswertung mehrerer Lichtsensoren möglich. Damit ist es zudem möglich, mit einer Verringerung des Lichteinfalls die Scheibe nur schrittweise zu schließen, um die Durchlüftung herabzusetzen.
Soll bei entsprechend heißen Sommertagen eine erneute Zirkulation der Luft innerhalb des Kraftfahrzeugs zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs ermöglicht werden, wird eine vor dem Verfahren zumindest teilweise geöffnete Position gespeichert. Im Falle eines erneuten Überschreitens des zuvor genannten Schwellwertes oder eines weiteren Schwellwertes, der von dem zuvor genannten abweicht, wird die Fensterscheibe oder des Schiebedach in die gespeicherte, vorzugsweise in die zuvor teilgeöffnete Position verfahren. Werden unterschiedliche Schwellwerte für des Öffnen beziehungsweise Schließen der Fensterscheibe verwendet, bilden diese vorteilhafterweise eine Hystereseschleife. Mit Hilfe dieser Hystereseschleife ist eine unabhängige Einstellung der Öffnungs- und Schließwerte der Lichtstärke möglich. Weiterhin wird verhindert, daß bei einer Schwankung der Lichtstärke um einen Schwellwert die Fensterscheibe beziehungsweise das Schiebedach in die geschlossene und geöffnete Position öfters verfahren wird.
Zusätzlich oder alternativ zu der zuvor genannten Hystereseschleife wird in einer weiteren Weiterbildung der Erfindung zumindest einer der beiden Schwellwerte für eine Mindestdauer unterschritten oder überschritten bevor die Fensterscheibe beziehungsweise des Schiebedach verfahren wird.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zumindest einer der beiden Schwellwerte in Abhängigkeit von einer oder mehreren Umgebungsbedingungen eingestellt. Die Einstellung erfolgt dabei beispielsweise manuell, indem der Schwellwert den optischen Lichtverhältnissen des jeweiligen Kraftfahrzeugs vom Kraftfahrzeugbenutzer eingestellt wird. Alternativ ist eine automatische Einstellung zumindest eines der beiden Schwellwerte möglich. Die automatische Einstellung kann beispielsweise in Abhängigkeit von Kenngrößen erfolgen die eingespeicherten Erfahrungswerten entsprechen, oder sie wird insbesondere aus Meßdaten berechnet. Beispielsweise können zur Berechnung der Schwellwerte die Maximal- und Minimalwerte über mehrere Tage ermittelt werden und die Schwellwerte in einem mittleren Bereich zwischen dem Maximalwert und dem Minimalwert festgelegt werden, so daß die Lichtstärke während der Nacht beziehungsweise die Lichtstärke während des Tages von dem Verfahren unterschieden werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor das zusätzlich zum Meßsignal des Lichtsensors eine weitere Kenngröße eines Sensors oder einer weiteren Funktionseinheit ausgewertet wird und die Position der Fensterscheibe oder des Schiebedachs in Abhängigkeit von dieser Auswertung gesteuert wird. Vorzugsweise wird das Verfahren dahingehend erweitert, daß zusätzlich ein Temperaturmeßsignal eines Temperatursensors ausgewertet wird, und die Position der Fensterscheibe in Abhängigkeit von der kombinierten Auswertung des Meßsignals des Lichtsensors und des Temperaturmeßsignals des Temperatursensors gesteuert wird.
Ist beispielsweise die Temperatur unter einem eingestellten Schwellwert, so wird die Scheibe nach einem erfolgten Schließvorgang auf Grund der Unterschreitung eines Schwellwertes für die Lichtstärke nicht wieder geöffnet. Da eine zusätzliche Zirkulation offensichtlich nicht notwendig ist. Bevorzugt wird nur dann in eine geschlossene Position verfahren, wenn die Stärke des vom Lichtsensor sensierten Lichtes unter einen Schwellwert sinkt und zusätzlich ein zeitlicher Gradient der Temperatur einen Schwellwert unterschreitet. Aufgrund des Absinkens der Temperatur ist es möglich darauf zu schließen, daß eine Abnahme des Lichtes auf die Dämmerung des Tages zurückzuführen ist und das Kraftfahrzeug beispielsweise nicht unterhalb einer Straßenlaterne abgestellt ist. Als weiteres Beispiel wird zusätzlich ein Regensensor ausgewertet, um aus der Kombination der Meßsignale des Regensensors und des Lichtsensors die anzusteuernde Position der Fensterscheibe zu bestimmen. So kann für einsetzenden Regen die Scheibe geschlossen werden, obwohl die Lichtstärke oberhalb eines Schwellwertes liegt, der ein Ansteuern der Fensterscheibe in Richtung Öffnen bewirken würde.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird zusätzlich zu der Sensierung der Lichtstärke die Uhrzeit ausgewertet. So wird vorzugsweise für das Öffnen und/oder Schließen der Fensterscheibe oder des Schiebedachs ein Zeitintervall vorgegeben. Beispielsweise wird für einen Zeitraum bis 12 Uhr nachts lediglich ein Schließen der Fensterscheibe oder des Schiebedachs ermöglicht während für Uhrzeiten nach 12 Uhr mitternachts lediglich ein Öffnen der Fensterscheibe automatisch möglich ist. So wird vorzugsweise nur dann in eine geschlossene Position verfahren, wenn die Stärke des vom Lichtsensor sensierten Lichtes unter einen Schwellwert sinkt und zugleich die Uhrzeit zum Zeitpunkt der Schwellwertunterschreitung innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls liegt.
Um ein ungewolltes Öffnen oder Schließen der Fensterscheibe während des Betriebes des Kraftfahrzeuges zu vermeiden, wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Fensterscheibe nur dann verfahren, wenn zusätzlich eine weitere Bedingung, insbesondere die Verriegelung des Kraftfahrzeugschlosses oder die Schaltposition des Zündschlüssels erfüllt ist. Ist beispielsweise das Fahrzeug von außen verriegelt kann davon ausgegangen werden, daß keine innerhalb befindliche Person das Kraftfahrzeug in Betrieb nehmen möchte, so daß ein automatisches, ungewolltes Verfahren der Fensterscheibe während einer Fahrt als störend empfunden würde.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels bezugnehmend auf eine zeichnerische Darstellung näher erläutert.
Dabei zeigt die Figur ein System zur Verstellung einer Fensterscheibe mit einer Steuerungsvorrichtung zur Steuerung eines Antriebs eines Fensterhebers der mit der Fensterscheibe verbunden ist. Die Steuerungsvorrichtung T ist über mehrere Verbindungen in diesem Fall über einen Datenbus BUS mit einem Lichtssensor LS und einem Temperatursensor TS verbunden. Vorzugsweise wird das Meßsignal des Lichtsensors LS oder eine zum Meßsignal des Lichtsensors LS korrelierende Größe über das Bussystem BUS zu jener Steuerungsvorrichtung ST zur Steuerung des Fensterhebers FH übertragen. Besonders vorteilhaft werden der Lichtsensor und der Temperatursensor einer Klimaanlage des Kraftfahrzeugs verwendet und die relevanten Daten über das Bussystem BUS abgefragt.
Die Steuerungvorrichtung ST steuert erfindungsgemäß den Antrieb A des Fensterhebers FH, so daß in Abhängigkeit von dem Meßsignal des Lichtsensors LS die jeweilige Position der Fensterscheibe FS gesteuert wird. Für ein automatisches Verstellen dieser Fensterscheibe muß sichergestellt werden das kein Körperteil einer Person verletzt werden kann, wenn die Fensterscheibe automatisch in die geschlossene Position verfahren wird. Um ein Verletzen bei einem Einklemmen eines Körperteils eines Insassen oder auch einer außerhalb des Fahrzeugs stehenden Person zu verhindern, wird zum Verfahren der Fensterscheibe FS ein Einklemmdetektor oder eine Verstellkraftbegrenzung aktiviert und mit der aktivierten Verstellkraftbegrenzung oder dem aktivierten Einklemmdetektor die Fensterscheibe FS automatisch in den geschlossenen Zustand verfahren.

Claims

Verfahren zur Steuerung einer Fensterscheibe (FS) oder eines Schiebedachs eines Kraftfahrzeugs, wobei in Abhängigkeit von einem Messsignal eines Lichtsensors (LS) die Position der Fensterscheibe (FS) oder des Schiebedachs gesteuert wird, und wobei die Fensterscheibe (FS) oder das Schiebedach in die geschlossene Position verfahren wird, wenn die Lichtstärke des vom Sensor (LS) sensierten Lichtes unter einen Schwellwert sinkt, dadurch gekennzeichnet, dass eine vor dem Verfahren zumindest teilgeöffnete Position gespeichert und im Falle eines erneuten Überschreitens dieses oder eines weiteren Schwellwertes die Fensterscheibe (FS) oder das Schiebedach in die gespeicherte Position verfahren wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Temperaturmesssignal eines Temperatursensors (TS) ausgewertet und die Position der Fensterscheibe (FS) in Abhängigkeit von der kombinierten Auswertung des Messsignals des Lichtsensors (LS) und des Temperatursensors (TS) gesteuert wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nur dann in eine geschlossene Position verfahren wird, wenn die Stärke des vom Lichtsensor (LS) sensierten Lichtes unter einen Schwellwert sinkt und ein Gradient der Temperatur einen Schwellwert unterschreitet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nur in eine geschlossene Position verfahren wird, wenn die Stärke des vom Lichtsensors (LS) sensierten Lichtes unter einen Schwellwert sinkt und die Uhrzeit zum Zeitpunkt der Schwellwertunterschreitung innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls liegt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nur dann in die geschlossene Position verfahren wird, wenn zusätzlich eine weitere Bedingung erfüllt ist.
Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Verriegelung des Kraftfahrzeugschlosses als weitere Bingung.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verfahren der Fensterscheibe (FS) oder des Schiebedachs ein Einklemmdetektor oder eine Verstellkraftbegrenzung aktiviert wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsignal des Lichtsensors (LS) oder eine zum Messsignal korrelierende Größe über ein Bussystem zu einer Steuerungsvorrichtung (ST) zur Steuerung eines Fensterhebers (FH) oder des Schiebedachs übertragen wird.
Steuerungsvorrichtung (ST) zur Durchführung eines Verfahrens zur Steuerung einer Fensterscheibe (FS) oder eines Schiebedachs eines Kraftfahrzeugs nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem Mikrocontroller, der über eine Verbindung mit einem Lichtsensor (LS) zur Auswertung der Lichtstärke und/oder der zeitlichen Änderung der Lichtstärke und mit einer Antriebseinheit (A) zum Antrieb der Fensterscheibe (FS) oder des Schiebedachs verbunden ist.
Steuerungsvorrichtung (ST) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrocontroller über ein Bus-System mit dem Lichtsensor (LS) verbunden ist.