DE10159501A1 - Nichtkornorientiertes Elektroblech oder -band und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Nichtkornorientiertes Elektroblech oder -band und Verfahren zu seiner Herstellung

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein nicht kornorientiertes Elektroblech oder -band, gewonnen aus einer Stahlschmelze folgender Zusammensetzung (in Gew.-%): Si: 1,8%, Al: < 1%, C: 0,0200%, Mn: < 0,5%, Sn: 0,03%, Sb: 0,1%, P: 0,1%, S: < 0,02%, Ti: 0,0100%, N: 0,0100%, O: 0,0100%, B: 0,0100% und als Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, wobei das Elektroblech oder -band im Zuge einer von einer mindestens 1150 DEG C betragenden Temperatur ausgehenden Abkühlung zunächst ein austenitisches Gefüge, dann ein aus Austenit und Ferrit bestehendes Mischgefüge und nach Erreichen einer unter 1050 DEG C liegenden Temperatur schließlich ein ferritisches Gefüge aufweist und wobei das Elektroblech oder -band bei einer Polarisation von 1,5 T und einer Frequenz von 50 Hz einen unter 4,7 W/kg liegenden Ummagnetisierungsverlust P¶1,5¶, bei einer magnetischen Feldstärke von 2500 A/m eine mindestens 1,60 T betragende magnetische Polarisation B¶25¶ und bei einer Frequenz von 50 Hz eine magnetische Permeabilität mu¶1,5¶ von mindestens 1500 besitzt. Das so beschaffene Elektroblech oder -band weist zugleich geringe Ummagnetisierungsverluste und eine gute Sättigungsmagnetisierung auf, die sich in einer hohen Permeabilität mu ausdrückt, und läßt sich auf einfache Weise herstellen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein nichtkornorientiertes Elektroblech oder -band und ein Verfahren zu seiner Herstellung. Unter dem Begriff "nichtkornorientiertes Elektroblech" wird in diesem Zusammenhang ein Stahlblech oder ein Stahlblechband verstanden, welches unabhängig von seiner Textur unter die in DIN 46 400 Teil 1 oder 4 genannten Bleche fällt, deren Verlustanisotropie die in DIN 46 400 Teil 1 festgelegten Höchstwerte nicht überschreitet. Insoweit werden hier die Begriffe "Elektroblech" und "Elektroband" synonym verwendet.
  • "B25" bezeichnet im folgenden die magnetische Polarisation bei einer magnetischen Feldstärke "H" von 2500 A/m. Unter "P1,5" wird der Ummagnetisierungsverlust bei einer Polarisation von 1,5 T und einer Frequenz von 50 Hz verstanden. "µ1,5" steht für den aus dem Quotienten B/H gebildeten Wert der magnetischen Permeabilität bei einer magnetischen Polarisation "B" von 1,5 T.
  • Von der verarbeitenden Industrie wird die Forderung nach nichtkornorietierten Elektroblechen gestellt, deren magnetische Polarisationswerte gegenüber herkömmlichen Blechen angehoben sind und bei denen niedrige Verlustwerte realisiert werden.
  • Durch die Erhöhung der magnetischen Polarisation wird der Magnetisierungsbedarf reduziert. In allen Anwendungsfällen, in denen der Aufbau des magnetischen Feldes auf Basis einer elektrischen Erregung erfolgt, lassen sich auf diese Weise gleichzeitig auch die Kupferverluste senken. Eine Absenkung der Werte der magnetischen Verluste ist daher stets vorteilhaft, um die Gesamtverluste abzusenken. Im Ergebnis läßt sich so der Wirkungsgrad von elektrischen Maschinen verbessern.
  • In gleicher Weise ist auch für eine Vielzahl von Anwendungen, bei denen der Aufbau unter Verwendung von Elektroband durch Permanentmagnete erfolgt, eine Absenkung der magnetischen Verluste ein wesentlicher Bestandteil. Niedrige magnetische Verluste ermöglichen auch bei solchen Anwendungen, bei optimierter Werkstoffauswahl den Wirkungsgrad der jeweiligen Maschine zu erhöhen.
  • Für die Erzeugung von Elektroband werden regelmäßig FeSi-Basislegierungen mit Si-Gehalten von bis zu 3,5 Gew.-% und Zusätzen an Al, Mn, Sb, Sn und anderen Bestandteilen verwendet. Der Kohlenstoffgehalt und die Gehalte an Begleitelementen S, Ti, N und O sollten dabei möglichst gering sein.
  • FeSi-Stähle lassen sich nach ihrem Verhalten bei Abkühlung in umwandelnde und nicht umwandelnde Legierungen einteilen. Kennzeichnend für umwandelnde Legierungen ist dabei, daß diese derart beschaffenen Stähle bei ihrer Abkühlung aus der Gießhitze Phasenumwandlungen durchlaufen. So weisen derartige Stähle mit abnehmender Temperatur zunächst ein austenitisches Gebiet (γ-Gebiet), anschließend ein Mischgebiet aus Austenit und Ferrit (γ/α-Mischgebiet) und abschließend ein ferritisches Gebiet (α-Gebiet) auf. Die Temperatur, bei der die erste Phasenumwandlung (γ in γ/α) bei Abkühlung stattfindet, bezeichnet man als Ar3-Temperatur. Die Temperatur, bei der (ebenfalls bei Abkühlung) der Übergang von γ/α zu α stattfindet, wird als Ar1-Temperatur bezeichnet. Nicht umwandelnde Legierungen weisen in keinem Temperaturbereich ein reines Austenitgebiet auf.
  • Bisher wurden in der Praxis für Elektrobleche, die Werte des Ummagnetisierungsverlustes von weniger als 4,7 W/kg aufweisen sollen, stets solche nicht umwandelnden Legierungen eingesetzt. Diese Legierungen weisen den Vorteil auf, daß aufgrund ihrer hohen Si- und/oder Al- sowie Mn-Gehalte eine Erhöhung des spezifischen elektrischen Widerstands eintritt, welcher eine Absenkung der magnetischen Verlustwerte ermöglicht. Nachteilig ist jedoch, daß diese Legierungselemente den Wert der Sättigungsmagnetisierung JS merklich absenken.
  • Sowohl für umwandelnde als auch für nicht umwandelnde Legierungen sind Maßnahmen bekannt, die die Werte der Sättigungsmagnetisierung steigern, wie z. B. Warmbandglühung, zweistufiges Kaltwalzen oder gezielte Phasensteuerung in der Fertigstaffel. In all diesen Fällen ist jedoch eine strenge Einhaltung der notwendigen Arbeitsschritte und Verfahrensparameter erforderlich, die diese Verfahren in der Praxis schwer handhabbar machen.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Elektroblech- und -band zur Verfügung zu stellen, das zugleich geringe Ummagnetisierungsverluste und eine gute Sättigungsmagnetisierung, die sich in einer hohen Permeabilität µ (bei Wechselstrom) ausdrückt, aufweist und die keine Einhaltung derartiger strenger Verfahrensvorschriften erfordert.
  • In Bezug auf das Produkt wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein nichtkornorientiertes Elektroblech oder -band gelöst, welches aus einer Stahlschmelze mit (in Gew.-%) Si: ≤ 1,8%, Al: < 1%, C: ≤ 0,0200%, Mn: < 0,5%, Sn: ≤ 0,03%, Sb: ≤ 0,1%, P: ≤ 0,1%, S: < 0,02%, Ti: ≤ 0,0100%, N: ≤ 0,0100%, O: ≤ 0,0100%, B: ≤ 0,0100% und als Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen gewonnen ist, wobei das Elektroblech oder -band im Zuge einer von einer mindestens 1150°C betragenden Temperatur ausgehenden Abkühlung zunächst ein austenitisches Gefüge, dann ein aus Austenit und Ferrit bestehendes Mischgefüge und nach Erreichen einer unter 1050°C liegenden Temperatur schließlich ein ferritisches Gefüge aufweist und wobei das Elektroblech oder -band bei einer Polarisation von 1,5 T und einer Frequenz von 50 Hz einen unter 4,7 W/kg liegenden Ummagnetiserungsverlust P1,5, bei einer magnetischen Feldstärke von 2500 A/m eine mindestens 1,60 T betragenden magnetischen Polarisation B25 und bei einer Frequenz von 50 Hz eine magnetischen Permeabilität µ1,5 von mindestens 1500 besitzt.
  • Überraschend hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß beschaffenes Elektroblech trotz des Umstandes, daß der zu seiner Herstellung genutzte Stahl bei seiner Abkühlung mehrfach eine Phasenumwandlung erfährt, geringe magnetische Verluste bei gleichzeitig hervorragenden sonstigen Eigenschaften aufweist. Dabei können diese Eigenschaften unabhängig von besonderen Prozeßparametern auf konventionelle Weise erreicht werden, solange die Legierungszusammensetzung und das Umwandlungsverhalten des verarbeiteten Stahles berücksichtigt werden. Somit steht mit der Erfindung ein hochwertiges, vielseitig verwendbares und den in der Praxis sich stellenden Anforderungen ohne weiteres gerecht werdendes Elektroblech zur Verfügung, daß sich ohne besonderen Aufwand kostengünstig erzeugen läßt.
  • Praktische Versuche haben ergeben, daß erfindungsgemäße Elektrobleche sicher Ummagnetisierungsverluste P1,5 von weniger als 4,5 W/kg erreichen, wobei gleichzeitig die magnetische Polarisation B25 mindestens 1,65 T und ihre magnetische Permeabilität µ1,5 mindestens 2000 betragen kann. Eine magnetische Polarisation von maximal 1,65 T aufweisende erfindungsgemäße Bleche gehören zur Klasse der Elektrobleche mit mittlerer Permeabilität.
  • Im Rahmen der erfindungsgemäß vorgegebenen Zusammensetzung der für die Erzeugung verwendeten Schmelze lassen sich Elektroblechgüten erzeugen, die der Gruppe der Elektrobleche mit mittlerem Silizium-Gehalt zugeordnet sind. Dazu werden die Gehalte der Legierungselemente der Stahlschmelze wie folgt bemessen (in Gew.-%): O: ≤ 0,0200, Si: 0,9-1,4%, Al: 0,1-0,5%, mit Si + 2 Al < 1,8%, Mn: ≤ 0,25%, P: ≤ 0,08%, S: ≤ 0,015%, Ti: ≤ 0,0100%, N: ≤ 0,0100%, O: ≤ 0,0100%, B: ≤ 0,0100%.
  • Ebenso ist es möglich, erfindungsgemäßes Elektroblech aus niedrige Mengen an Silizium enthaltenden Stählen zu erzeugen. In diesem Fall ist es günstig, wenn die Gehalte der Legierungselemente der Stahlschmelze in folgender Weise aufeinander abgestimmt sind (in Gew.-%): C: ≤ 0,0200%, Si: 0,15-0,65%, Al: < 0,5%, Mn: ≤ 0,25%, S: ≤ 0,010%, P: ≤ 0,08%, Ti: ≤ 0,0100%, N: ≤ 0,0100%, O: ≤ 0,0100%, B: ≤ 0,0100%.
  • Erfindungsgemäßes Elektroblech läßt sich bevorzugt aus zu Dünnbrammenmaterial vergossenem Stahl oder unter Nutzung einer Gießmaschine erzeugen, bei der das Gießen und Warmwalzen "inline" in einem Schritt erfolgt.
  • Dementsprechend sieht die Erfindung bei der Herstellung von Elektroblech der in Rede stehenden Art vor, in kontinuierlich aufeinander folgenden Arbeitsgängen aus der in erfindungsgemäßer Weise zusammengesetzten Schmelze eine Dünnbramme oder ein Band zu gießen, zu einem Warmband mit einer Warmbanddicke von 1,70 bis 3,2 mm warmzuwalzen, anschließend das Warmband zu beizen, dann das Warmband zu einem Kaltband mit einer Enddicke von 0,65 mm kaltzuwalzen und schließlich das Kaltband bei einer unterhalb der Ac1-Temperatur liegenden Temperatur zu glühen.
  • Die Erfindung ermöglicht somit, bei Anwendung an sich bekannter Verfahrensschritte auf überraschend einfache Weise ein für die praktische Anwendung hervorragend geeignetes Elektroblech zu erzeugen, dessen Eigenschaften auch den gesteigerten Anforderungen der Verwender solcher Bleche stets gewachsen sind.
  • Vorzugsweise wird während des Warmwalzens mindestens bei einem der letzten Umformstiche mit Schmierung gewalzt. Durch das Warmwalzen mit Schmierung treten einerseits geringere Scherverformungen auf, so daß das gewalzte Band im Ergebnis eine homogenere Struktur über den Querschnitt erhält. Andererseits werden durch die Schmierung die Walzkräfte vermindert, so daß über den jeweiligen Walzstich eine höhere Dickenabnahme möglich ist. Daher kann es, je nach den gewünschten Eigenschaften des zu erzeugenden Elektroblechs, vorteilhaft sein, wenn sämtliche Umformstiche mit einer Walzschmierung durchgeführt werden.
  • Grundsätzlich eignet sich für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Haspeltemperatur von mindestens 720°C. Bei Einhaltung dieser Haspeltemperatur kann eine Warmbandglühung ganz oder zumindest zum wesentlichen Teil eingespart werden. Das Warmband wird schon im Coil entfestigt, wobei die seine Eigenschaften bestimmenden Merkmale, wie Korngröße, Textur und Ausscheidungen, positiv beeinflußt werden.
  • Gemäß einer insbesondere für die Verarbeitung eines Stahls nach einem der Ansprüche 1 bis 5 besonders geeigneten Ausgestaltung der Erfindung wird das Warmband in der Warmwalzstraße mit einer mindestens 820°C betragenden Warmwalzendtemperatur gewalzt und bei einer weniger als 650°C betragenden Haspeltemperatur gehaspelt. Das Warmwalzen und Haspeln bei diesen Temperaturen führt bei den betreffenden Legierungen zu einem verfestigten Warmbandzustand.
  • Die abschließende Glühung des kaltgewalzten Elektrobleches erfolgt vorzugsweise in einer mindestens teilweise entkohlenden Atmosphäre.
  • Die Bedingungen beim Warmwalzen lassen sich dann eindeutig vorausbestimmen und entsprechend leicht steuern, wenn das Elektroband oder -blech beim Warmwalzen ein rein ferritisches Gefüge aufweist.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Diag. 1 zeigt schematisch die Phasen von FeSiAl-Legierungen.
  • In Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen von Stählen E1 bis E6 und V1 bis V2 angegeben. Tabelle 1

  • Bei den Stählen E1 bis E6 handelt es sich um erfindungsgemäße Stähle, während die Stähle V1 und V2 zum Vergleich angegeben worden sind.
  • Erfindungsgemäße Stähle durchlaufen nach dem Vergießen eine zweifache Phasenumwandlung. Sie gehören als solche in die Gruppe von Stählen, deren Umwandlungsverhalten durch die links der Linie X-X von Diag. 1 in Abhängigkeit von der Temperaturentwicklung dargestellt ist. Im vorliegenden Beispiel liegt die Linie X-X bei einem ca. 1,8 Gew.-% liegenden Wert, der aus dem Si-Gehalt und dem Doppelten des Al-Gehaltes gebildeten Summe (Si + 2 Al ≍ 1,8 Gew.-%).
  • Demnach weisen erfindungsgemäße Stähle bei Temperaturen von mehr als 1200°C und einer entsprechenden, aus ihrem Si-Gehalt und ihrem verdoppelten Al-Gehalt gebildeten Summe eine ferritische Phasenstruktur (α-Gebiet) auf. Die Grenze zwischen diesem α-Gebiet und dem α/γ-Mischgebiet, in dem der Stahl abhängig von seiner Temperatur und seinen Si- und Al-Gehalten eine aus Ferrit und Austenit gebildete Mischphasenstruktur aufweist, ist in Diag. 1 durch die Grenzlinie A gekennzeichnet. Das α/γ-Mischgebiet ist gleichzeitig durch eine Grenzlinie B gegenüber dem γ-Gebiet abgegrenzt, in dem sich eine rein αustenitische Phasenstruktur des Stahls ergibt. Dieses γ-Gebiet ist an seinen dem α-Gebiet zugewandten Rändern vollständig vom α/γ-Mischgebiet umgeben.
  • Die Grenzlinien A, B verlaufen dabei mit ihren oberen Abschnitten A', B' ausgehend von den niedrigsten Si- und Al-Gehalten und einer Temperatur von ca. 1390°C mit abnehmender Temperatur parabelförmig in das Gebiet zunehmender Si- und Al-Gehalte, bis bei einer maximalen, für die Linie A durch die Linie X-X dargestellten Summe aus Si- und Al-Gehalten der Umkehrpunkt der Parabel erreicht ist. Da der Umkehrpunkt der Linie B bei niedrigeren Si-/Al-Gehalten liegt, ist zwischen den Linien A, B das α/γ-Mischgebiet eingeschlossen. Von ihren Umkehrpunkten aus läuft der jeweils untere Abschnitt A", B" der Grenzlinien A, B mit abnehmender Temperatur zurück zu niedrigen Si- und Al-Gehalten, bis sich die Linien A, B bei einer Temperatur von ca. 920°C bei den niedrigsten Si-, Al-Gehalten wieder treffen.
  • Erfindungsgemäßer Stahl mit gegebenen Si- und Al-Gehalten weist dementsprechend im Verlauf seiner Abkühlung von der Gießtemperatur eine rein austenitische Phasenstruktur auf. Dieses Gebiet wird bei einer Umwandlungstemperatur Ar3 verlassen, wenn die Temperatur des Stahls unter den durch den unteren Abschnitt B" der Grenzlinie B gekennzeichnete Temperatur sinkt. Mit Unterschreiten der Temperatur Ar3 bildet sich ferritisches Gefüge in dem Stahl, so daß in diesem Zustand wieder ein α/γ-Mischgefüge vorliegt.
  • Bei weiterer Abkühlung des Stahls wird dann der untere Abschnitt A" der Grenzlinie A bei einer Umwandlungstemperatur Ar1 unterschritten. Mit Erreichen der Abkühltemperatur Ar3 liegt wieder ein rein ferritisches Gefüge vor. Ein typischer Umwandlungsverlauf ist durch die Linie U im Diag. 1 dargestellt.
  • Die entsprechend Tabelle 1 zusammengesetzten Schmelzen sind in kontinuierlich aufeinander folgenden Vorgängen zu Dünnbrammen vergossen worden, die "inline" in eine Warmwalzstraße gefördert und dort bei Warmwalzendtemperaturen ET zu jeweils einem Warmband mit einer Warmbandenddicke dW gewalzt worden sind. Die die Warmwalzstraße verlassenden Warmbänder sind dann bei einer Haspeltemperatur HT gehaspelt und anschließend zu Kaltband mit einer Dicke dK kaltgewalzt worden. Nach dem Kaltwalzen sind die kaltgewalzten Bänder in einer Durchlaufglühe bei einer Glühtemperatur tG für eine Glühzeit Gz geglüht worden.
  • In Tabelle 2 sind die Prozeßparameter angegeben, die bei der Herstellung der Elektrobleche aus den Stählen E1 bis E6 bzw. A1 und A2 vorgesehen gewesen sind.
  • Dementsprechend ist aus dem Stahl E1 ein nicht kornorientiertes Elektroblech Eb1, aus dem Stahl E3 ein Elektroblech Eb3, aus dem Stahl E4 ein Elektroblech Eb4 usw. erzeugt worden. Aus dem Stahl E2 sind zwei Elektrobleche Eb2.1 und Eb2.2 hergestellt worden. Genauso sind aus dem Stahl V1 zwei Vergleichselektrobleche Vb1.1 und Vb1.2 gefertigt worden. Der Stahl V2 ist für die Herstellung von drei Vergleichselektroblechen Vb2.1, Vb2.2, Vb2.3 verwendet worden. Tabelle 2

  • Der an den so erhaltenen nichtkornorientierten Elektroblechen festgestellte Ummagnetiserungsverlust P1,5bei einer Frequenz von 50 Hz, die bei einer magnetischen Feldstärke von 2500 A/m eine ermittelte magnetische Polarisation B25 und die bei einer Frequenz von 50 Hz ermittelte magnetischen Permeabilität µ1,5 sind in Tabelle 3 angegeben. Tabelle 3

  • Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäß beschaffenen Elektrobleche E1-E6 den konventionellen Vergleichsblechen jeweils in der Kombination ihrer Eigenschaften jedem der Vergleichsbeispiele Vb1.1-VB2.3 überlegen sind. So ist jeweils mindestens der Wert einer Eigenschaft dem korrespondierenden Wert der Vergleichsbleche deutlich überlegen.

Claims (12)

1. Nichtkornorientiertes Elektroblech oder -band gewonnen aus einer Stahlschmelze folgender Zusammensetzung (in Gew.-%): Si: ≤ 1,8%, Al: < 1%, C: ≤ 0,0200%, Mn: < 0,5%, Sn: ≤ 0,03%, Sb: ≤ 0,1%, P: ≤ 0,1%, S: < 0,02%, Ti: ≤ 0,0100%, N: ≤ 0,0100%, O: ≤ 0,0100%, B: ≤ 0,0100% und als Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, wobei das Elektroblech oder -band im Zuge einer von einer mindestens 1150°C betragenden Temperatur ausgehenden Abkühlung zunächst ein austenitisches Gefüge, dann ein aus Austenit und Ferrit bestehendes Mischgefüge und nach Erreichen einer unter 1050°C liegenden Temperatur schließlich ein ferritisches Gefüge aufweist und wobei das Elektroblech oder -band bei einer Polarisation von 1,5 T und einer Frequenz von 50 Hz einen unter 4,7 W/kg liegenden Ummagnetiserungsverlust P1,5, bei einer magnetischen Feldstärke von 2500 A/m eine mindestens 1,60 T betragenden magnetischen Polarisation B25 und bei einer Frequenz von 50 Hz eine magnetische Permeabilität µ1,5 von mindestens 1500 besitzt.
2. Elektroband oder -blech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ummagnetisierungsverlust P1,5 weniger als 4,5 W/kg und die magnetische Polarisation B25 maximal 1,65 T beträgt.
3. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetische Permeabilität µ1,5 mindestens 2000 beträgt.
4. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehalte der Legierungselemente der Stahlschmelze folgende Bedingungen erfüllen (in Gew.-%):
C: ≤ 0,0200%,
Si: 0,9-1,4%,
Al: 0,1-0,5%, mit Si + 2 Al < 1,8%,
Mn: ≤ 0,25%,
P: ≤ 0,08%,
S: ≤ 0,015%,
Ti: ≤ 0,0100%,
N: ≤ 0,0100%,
O: ≤ 0,0100%,
B: ≤ 0,0100%.
5. Elektroband oder -blech nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß, die Gehalte der Legierungselemente der Stahlschmelze folgende Bedingungen erfüllen (in Gew.-%):
C: ≤ 0,0200%,
Si: 0,15-0,65%,
Al: < 0,5%,
Mn: ≤ 0,25%,
S: ≤ 0,010%,
P: ≤ 0,08%,
Ti: ≤ 0,0100%,
N: ≤ 0,0100%,
O: ≤ 0,0100%,
B: ≤ 0,0100%.
6. Verfahren zur Herstellung eines gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beschaffenen Elektrobands oder -blechs, bei dem in kontinuierlich aufeinander folgenden Arbeitsgängen aus der Schmelze eine Dünnbramme oder ein Band gegossen und zu einem Warmband mit einer Warmbanddicke von 1,70 bis 3,2 mm warmgewalzt wird, bei dem das Warmband anschließend gebeizt und zu einem Kaltband mit einer Enddicke ≤ 0,65 mm kaltgewalzt wird und bei dem das Kaltband bei einer unterhalb der Ac1-Temperatur liegenden Temperatur geglüht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Warmwalzen mindestens in einem Stich unter Schmierung erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Endwalztemperatur beim Warmwalzen mehr als 800°C beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Haspeltemperatur mehr als 750°C beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Endwalztemperatur beim Warmwalzen mehr als 820°C und die Haspeltemperatur weniger als 650°C beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühung des kaltgewalzten Materials mindestens teilweise in einer entkohlenden Atmosphäre erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektroband oder -blech beim Warmwalzen ein rein ferritisches Gefüge aufweist.
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