DE10159083C1 - Kraftfahrzeugkameravorrichtung - Google Patents
KraftfahrzeugkameravorrichtungInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine Kraftfahrzeugkameravorrichtung, welche in ihrem grundsätzlichen Aufbau mit wenigstens einer in oder an einem Kraftfahrzeug (1) angebrachten Kamera (2, 3) und einem Speicher (6) zur Aufnahme seitens der Kamera (2, 3) gelieferter Bildfolgen ausgerüstet ist. Dabei werden zugehörige Bilddaten im Speicher (6) fortwährend unter Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden Speicherinhaltes aufgenommen. Schließlich sorgt ein Auslösesignalgeber (7) dafür, dass die Bildaufnahme beispielsweise im Falle eines Unfalles unterbrochen werden kann. Erfindungsgemäß wird der Speicher (6) bei Beaufschlagung des Auslösesignalgebers (7) unmittelbar und/oder mit einstellbarer Verzögerung in einen schreibgeschützten Zustand überführt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugkameravorrichtung,
mit wenigstens einer in oder an einem Kraftfahrzeug ange
brachten Kamera, ferner mit einem Speicher zur Aufnahme
einer oder mehrerer seitens der Kamera gelieferter Bild
folgen, wobei zugehörige Bilddaten im Speicher fortwährend
unter Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden
Speicherinhaltes aufgenommen werden, und mit einem Signal
geber zur Unterbrechung der Bildaufnahme. - Der Aus
lösesignalgeber ist also in der Lage, die Bildaufnahme
durch die Kamera mittelbar oder unmittelbar, unverzüglich
oder mit Verzögerung zu stoppen.
Eine solche Kraftfahrzeugkameravorrichtung wird beispiels
weise von der Polizei eingesetzt, um Verkehrssünder ding
fest zu machen. Auch hat es in der Vergangenheit bereits
Ansätze gegeben, Bilddaten während der Fahrt aufzunehmen,
um ggf. Unfallvorgänge rekonstruieren zu können (vgl.
DE 199 53 844 A1).
Daneben können solche Kraftfahrzeugkameravorrichtungen dazu
dienen, Informationen auf und neben der Straße zu erfassen
und auszuwerten (vgl. DE 199 59 828 A1). - Der bisher
bekannt gewordene Stand der Technik überzeug nicht in allen
Punkten.
So greift die DE 199 53 844 A1 auf einen gleichsam zweige
teilten Speicher mit Bild-Zwischenpuffereinheit und
Bild-Speichereinheit zurück. Der aktivierte Signalgeber
sorgt nun dafür, dass sowohl die Bild-Speichereinheit
aktiviert wird als auch eine Verbindung zwischen der
Bild-Zwischenpuffereinheit und der Bild-Speichereinheit
hergestellt wird. Diese Verbindung zwischen Bild-Zwischen
puffereinheit und Bild-Speichereinheit ist so gestaltet,
dass die in der Bild-Zwischenpuffereinheit zwischenge
speicherten Bilddaten in die Bild-Speichereinheit über
tragbar sind.
Es ist also immer erforderlich, den beschriebenen
Transferprozess von der Bild-Zwischenpuffereinheit zur
Bild-Speichereinheit vorzunehmen, um Bilddaten für nach
folgende Auswertungen zur Verfügung zu haben. Hierbei
besteht die Gefahr, dass die Übertragungsstrecke gestört
wird, Bilddaten verloren gehen etc. Auch kann nicht mit
letzter Sicherheit gewährleistet werden, dass die Bilddaten
im Bildspeicher (bewusst oder unbewusst) überschrieben
werden. - Hier setzt die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine
derartige Kraftfahrzeugkameravorrichtung so weiterzuent
wickeln, dass bei Beaufschlagung des Signalgebers die
Bilddaten zuverlässig und unter allen Umständen sicher
gespeichert werden. Außerdem soll der technologische
Aufwand gegenüber dem Vorbekannten reduziert sein.
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine
gattungsgemäße Kraftfahrzeugkameravorrichtung im Rahmen der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher bei
Beaufschlagung des Signalgebers unmittelbar und/oder mit
einstellbarer Verzögerungszeit in einen schreibgeschützten
Zustand überführt wird. In der Regel handelt es sich bei
dem Speicher um einen nichtflüchtigen Speicher, in welchen
die Bilddaten blockweise geschrieben und gelöscht werden.
Ein solcher Speicher wird auch als Flash-Speicher
bezeichnet.
Derartige nichtflüchtige Speicher oder auch Permanent
speicher sind in der Lage, die hierauf abgelegten Bilddaten
- auch ohne Stromzufuhr - fast unbegrenzte Zeit speichern
zu können. Die zugehörigen Bilddaten werden dabei in der
Regel auf magnetischer, optischer oder magneto-optischer
Basis gespeichert.
Im Einzelnen werden die Bilddaten blockweise im Speicher
aufgenommen, wobei der zeitlich jeweils älteste Bild
datenblock vom jeweils aktuellen Bilddatenblock über
schrieben wird. Diese Speicherabfolge wird auch als
FIFO-Prinzip bezeichnet. Bekanntermaßen handelt es sich bei
FIFO um die Abkürzung für "First In First Out" und bedeutet
so viel wie: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst".
Das heißt, im Rahmen der Erfindung werden in dem Speicher
die Daten nach dem FIFO-Prinzip abgelegt und folgerichtig
in der gleichen Reihenfolge ausgegeben, wie sie auch
eingelesen werden. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass
die im Speicher abgelegten Bilddaten immer eine der
aufgenommenen Realität entsprechende zeitlich korrekte
Bildfolge darstellen. Das heißt, bei der Ausgabe bzw. beim
Auslesen des Speichers werden die Bilddaten zuerst
ausgegeben, welche (in der Vergangenheit bzw. nach
Beaufschlagung des Signalgebers) auch am ehesten entstanden
sind usw. Dabei sorgt der Signalgeber letztlich dafür, dass
gleichsam ein Aufnahmestopp (plus Verzögerung) für die
Bilddatenfolge realisiert wird. Solange dieser Aufnahme
stopp mit Hilfe des Signalgebers nicht vorliegt, wird der
Speicher je nach dem zur Verfügung stehenden Speicherinhalt
fortwährend überschrieben, und zwar indem die Bilddaten
blockweise unter Berücksichtigung des FIFO-Prinzips in den
Speicher eingelesen werden.
Mittels des Speichers kann größtenteils eine vorgegebene
variable Anzahl an Bilddaten erfasst werden, nämlich
beispielsweise dadurch, dass der Speicherinhalt an den
jeweiligen Einsatzzweck angepasst wird. So lassen sich die
bereits angesprochenen Flash-Speicher problemlos multi
plizieren, so dass theoretisch unbegrenzter Speicherplatz
bzw. eine frei wählbare Speicherkapazität zur Verfügung
steht.
Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine
vorwählbare Anzahl an Bilddaten vor und nach dem Auslösen
des Signalgebers aufgezeichnet wird, wobei sich beide
Datenmengen unabhängig voneinander vorgeben und/oder
einstellen lassen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich
insbesondere dann, wenn mit Hilfe der Kraftfahrzeugkamera
vorrichtung ein Unfallgeschehen aufgenommen werden soll.
Denn in diesem Fall handelt es sich bei dem Signalgeber
üblicherweise um einen Beschleunigungssensor, welcher
unfallbedingte Verzögerungen erfasst und ab bestimmten
Schwellwerten den beschriebenen Aufnahmestopp (inklusive
Verzögerung) initiiert.
Dieser Aufnahmestopp lässt sich zeitlich mit einem be
stimmten Bilddatenblock der im Speicher abgelegten
Bilddaten identifizieren. Ausgehend von diesem Bild
datenblock existieren nun weitere Bilddatenblöcke im
Speicher, welche sowohl zeitlich vor diesem Bilddaten
aufnahmestoppblock liegen als auch erst danach aufgenommen
worden sind. Aus diesen Bilddatenblöcken lässt sich nun
eine variable Anzahl herausgreifen, wobei sowohl Bild
datenblöcke vor dem Auslösen des Signalgebers Berücksichti
gung finden als auch solche, die zeitlich nach dem Auslösen
des Signalgebers datieren.
Die Beaufschlagung des Signalgebers kann einerseits die
Bilddatenaufnahme im Speicher gleichsam unmittelbar
stoppen. Es ist andererseits aber auch möglich, dass die
Beaufschlagung des Signalgebers die Bilddatenaufnahme im
Speicher mit vorgegebener Verzögerung anhält. Dann bemisst
sich die zuvor beschriebene variable Anzahl an Bilddaten
vor und nach dem Auslösen des Signalgebers demgegenüber
anhand dieser Verzögerung bzw. dem damit verbundenen
Verzögerungssignal, welches im Hinblick auf die Bild
datenblöcke zu einem Bilddatenverzögerungsblock korres
pondiert, wie im Rahmen der Figurenbeschreibung noch näher
erläutert wird.
Wenn der Speicher als auswechselbarer lösch- und
programmierbarer Festwertspeicher, zum Beispiel EEPROM,
ausgebildet ist, stellt sich seine Handhabung besonders
einfach und problemlos dar. Bekanntermaßen handelt es sich
bei einem EEPROM (Electrically Erasable Programmable Read
Only Memory) um einen elektronisch lösch- und programmier
baren Festwertspeicher, welcher auch als Flash-Memory
bezeichnet wird. Eine Flash-Momory ist eine spezielle,
ursprünglich von Intel entwickelte, Speicherform, die es
ermöglicht, ohne mechanische Komponenten Daten dauerhaft
(auch nach Abschalten des Stroms) zu speichern. Es handelt
sich um eine besondere Form eines ROM (Read Only Memory),
die sowohl elektrisch beschrieben als auch ausgelesen
werden kann.
Im Gegensatz zu einem normalen EPROM (Erasable Programmable
Read Only Memory) lässt sich das EEPROM auch mit einem
Computer bzw. einem Mikroprozessor selber löschen, wobei
keine speziellen Geräte erforderlich sind. Es ist möglich,
diese Flash-Memorys bzw. EEPROMS direkt mit Hilfe
spezieller Software neu zu beschreiben. Genau so geht die
Erfindung vor.
Das heißt, der als auswechselbarer lösch- und programmier
barer Festwertspeicher, z. B. EEPROM, ausgebildete Speicher
bzw. die Flash-Memory wird mit Hilfe von in einem
erfindungsgemäß vorgesehenen Mikroprozessor abgelegter
Software fortlaufend neu beschrieben, und zwar mit den
Bilddaten, welche die im oder am Kraftfahrzeug angebrachte
Kamera liefert. Dabei übernimmt der Mikroprozessor nicht
nur die Aufgabe, den Speicherinhalt mit den Bilddaten nach
dem FIFO-Prinzip zu füllen, sondern sorgt auch dafür, dass
die Bilddaten blockweise im Speicher aufgenommen werden,
wobei der zeitlich jeweils älteste Bilddatenblock vom
jeweils aktuellen Bilddatenblock überschrieben wird. Auch
sorgt der Mikroprozessor für die Auswahl der variablen Zahl
an Bilddaten vor und nach dem Auslösen des Signalgebers
bzw. ausgehend von dem Verzögerungssignal.
Um den zur Verfügung stehenden Speicherplatz möglichst
optimal zu nutzen, werden die Bilddaten in der Regel mit
Hilfe eines Kompressionsverfahrens reduziert. Dabei hat
sich der sog. MPEG-Standard (Moving Picture Experts Group)
als vorteilhaft erwiesen. Hierbei handelt es sich um ein
spezielles Kompressionsverfahren und ein als Bit-Strom
definiertes Videoformat. Beispielsweise sorgt MPEG bei
einer Videoauflösung von 352 × 288 Bildpunkten bei 25
Bildern pro Sekunde für eine daraus resultierende Datenrate
von 150 KB/Sek. Es sind aber auch Datenraten zwischen 2,5
bis 6 MB/Sek. möglich. Üblicherweise erfolgt die
Kompression entweder über einen Software- oder einen
Hardware-Decoder.
Dabei sucht das beschriebene Verfahren nach Bildteilen, die
in Folgebildern an anderer Stelle wieder auftauchen und
codiert diese dann mittels sogenannten Bewegungsvektoren.
Veränderungen zwischen aufeinanderfolgenden Bildern werden
also nicht als Differenz codiert (was grundsätzlich auch
möglich wäre), sondern mit Hilfe der vorbeschriebenen
"Motion Compensation". - Selbstverständlich sind auch
andere Kompressionsverfahren für die Bilddaten denkbar und
werden von der Erfindung umfasst.
Um insbesondere das Geschehen bei einem Unfall präzise und
umfassend aufnehmen zu können, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, die Kamera im Bereich eines Rückspiegels mit
Blickrichtung nach vorne anzubringen. Auf diese Weise kann
die gesamte Kraftfahrzeugkameravorrichtung auch problemlos
nachgerüstet werden. Selbstverständlich ist es auch denk
bar, die Kamera in den Rückspiegel zu integrieren, was
üblicherweise jedoch werkseitig erfolgen muss. Daneben
besteht die alternative oder zusätzliche Option, die Kamera
innerhalb einer Bremsleuchte oder in diesem Bereich
anzuordnen. Dabei empfiehlt es sich insbesondere, die
sogenannte "dritte Bremsleuchte" hiermit auszurüsten.
Ferner schlägt die Erfindung vor, dass der Speicher zu
sätzlich zu den Bilddaten weitere Fahrzeugdaten wie Ge
schwindigkeit, Beschleunigung/Verzögerung, Bremsbetätigung
etc. aufzeichnet. Diese Vorgehensweise ermöglicht insbes.
bei einem Unfall eine detaillierte Rekonstruktion des
Geschehens in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Dies deshalb,
weil einzelne Fahrzeugparameter unmittelbar mit den Bild
daten verknüpft werden können.
Schließlich empfiehlt die Erfindung, eine Energienotver
sorgungseinrichtung für die Kamera und/oder den Speicher
und/oder den Mikroprozessor vorzusehen. Diese Energie
notversorgungseinrichtung ist insbesondere dann erforder
lich, wenn im Anschluss an die Beaufschlagung des
Signalgebers die Aufzeichnung bis zum Verzögerungssignal
noch ein wenig weiterlaufen soll und beispielsweise die
Stromversorgung der beschriebenen Kraftfahrzeugkamera
vorrichtung seitens des Kraftfahrzeuges infolge eines
Unfalls unterbrochen ist. Bei dieser Energienotversorgungs
einrichtung handelt es sich zumeist um einen Akkumulator,
welcher mit Hilfe von Solarzellen (oder auch anderweitig)
aufgeladen wird.
Schließlich sieht die Erfindung vor, die Bildaufnahme
unmittelbar mit dem Starten des Motors des Kraftfahrzeuges
zu beginnen oder hierfür eine zusätzliche Starteinrichtung
vorzusehen. In der Regel wird die Bildaufnahme unmittelbar
mit Starten des Motors begonnen, um verzögerungsfrei
Bilddaten bereits beim Beginn einer Fahrt zur Verfügung
stellen zu können. Selbstverständlich ist es denkbar, die
Bildaufnahme mit einem Geschwindigkeitssensor zu koppeln,
so dass nur bei fahrendem Fahrzeug Bilddaten erfasst und
abgespeichert werden.
Immer wird eine Kraftfahrzeugkameravorrichtung zur Ver
fügung gestellt, die gleichsam als digitales Aufzeichnungs
gerät mit mindestens einem Signalgeber ausgebildet ist. Bei
diesem Signalgeber mag es sich um einen simplen Schalter,
einen Bewegungsmelder, einen Kontaktsensor oder einen
Beschleunigungssensor handeln. Je nach von der Kamera
gelieferten Bildfolgen wird der Speicher fortwährend mit
Bilddaten aufgefüllt, und zwar jeweils nach einer
individuell vorprogrammierbaren Zeit neu beschrieben. Das
hat zur Folge, dass alte Bilder oder Daten nicht mehr
verfügbar sind, dafür aber ständig aktuell benötigte
digitale Bilder (je nach Größe des Speichermediums) zur
Verfügung stehen.
Der Mikroprozessor sorgt in Verbindung mit der dort abge
legten Software dafür, dass die jeweilige Bild- oder
Datensequenz variabel bestimmt werden kann, um z. B.
Kollisionen mit Persönlichkeitsrechten schon vom Ansatz her
zu vermeiden. Dabei wird die Bildaufnahme bei Beauf
schlagung des Signalgebers entweder unmittelbar gestoppt
oder mit einstellbarer Verzögerung in Gestalt eines
Verzögerungssignals. Dieses Anhalten der Bilddatenfolge
bzw. die Unterbrechung der Bildaufnahme führt nun dazu,
dass der Speicher bei Beaufschlagung des Signalgebers
unmittelbar und/oder mit einstellbarer Verzögerung in den
schreibgeschützten Zustand überführt wird.
Im Falle eines Unfalls lassen sich die Bilddaten problemlos
auswerten, weil es sich bei dem Speicher zumeist um einen
auswechselbaren lösch- und programmierbaren Festwert
speicher handelt, welcher aus dem Kraftfahrzeug entfernt
und ausgelesen werden kann. Zudem stellt der Schreibschutz
sicher, dass (bewusste oder unbewusste) Manipulationen am
Speicherinhalt bereits dem Grunde nach ausgeschlossen
werden können.
Dadurch, dass der Aufnahmestopp bzw. die Beaufschlagung des
Signalgebers beispielsweise mit Hilfe des Beschleu
nigungssensors gleichsam automatisch ausgelöst wird, können
auf diese Weise Bildfolgen einer vorgegebenen und ein
stellbaren Sequenz schreibgeschützt im Speicher abgelegt
werden, und zwar auch dann, wenn ein Fahrzeugnutzer nicht
mehr in der Lage sein sollte, für einen manuellen Auf
nahmestopp zu sorgen, was selbstverständlich auch denkbar
ist und von der Erfindung umfasst wird.
Sollte sich der Speicher bzw. das zugehörige Aufzeichnungs
gerät durch z. B. ein Erschütterungssignal selbst deakti
vieren, kann der Nutzer die Aufnahme sofort wieder manuell
aktivieren, da das Aufzeichnungsgerät bei selbständiger
Deaktivierung der Aufnahme ein akustisches oder optisches
Warnsignal abgibt. Üblicherweise sorgt jedoch die Energie
notversorgungseinrichtung dann dafür, dass es zu einer
solchen Deaktivierung schon vom Ansatz her nicht kommt bzw.
nicht kommen kann.
Bei dem Speicher mag es sich um ein handelsübliches
Speichermedium bzw. eine Speicherkarte, z. B. eine
gebräuchliche 16 MB-Compact-Flash-Speicherkarte, handeln.
Infolge der Bilddatenreduktion kann selbst auf einer
solchen Speicherkarte eine Bilddatensequenz von etlichen
Sekunden, beispielsweise 10 bis 30 Sekunden, abgelegt
werden.
Im Falle des Aufnahmestopps wird der Speicher - wie
beschrieben - mit einem Schreibschutz versehen, so dass
eine neuerliche Aufzeichnung einen neuen Speicher
erfordert. Selbstverständlichen ist es auch möglich und
denkbar, den schreibgeschützten Speicher durch eine
spezielle und gesicherte Prozedur wieder beschreibbar
machen zu können, was beispielsweise nur von autorisierten
Personen (z. B. der Polizei oder der Staatsanwaltschaft)
vorgenommen werden kann.
Zyklische Selbsttests der gesamten Kraftfahrzeugkameravor
richtung stellen sicher, dass der Ausfall einer Komponente
(z. B. der Kamera) unmittelbar erfasst und hiervon der
Bediener in Kenntnis gesetzt wird. - Sollte die
Versorgungsspannung ausfallen, erfolgt eine akustische
und/oder optische Warnung.
Grundsätzlich ist es denkbar, den Speicher inklusive
Energienotversorgungseinrichtung und Mikroprozessor als
Baueinheit auszuführen, die beispielsweise in ein Autoradio
oder die ohnehin obligatorische Fahrzeugelektronik inte
griert wird. Selbstverständlich umfasst die Erfindung auch
Ausgestaltungen derart, dass die Kamera in die vorgenannte
Baueinheit mit einbezogen wird. Das empfiehlt sich
besonders für den Fall, dass die betreffende Baueinheit
bzw. Kraftfahrzeugkameravorrichtung insgesamt nachgerüstet
werden soll.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher er
läutert; es zeigen:
Fig. 1 ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugkameravorrichtung in schematischer
Seitenansicht und
Fig. 2 auszugsweise den Inhalt des Speichers.
In den Figuren ist eine Kraftfahrzeugkameravorrichtung
dargestellt, die primär dazu dient, bei einem Unfall das
Geschehen bildlich festzuhalten. Zu diesem Zweck verfügt
die Kraftfahrzeugkameravorrichtung im Rahmen des Aus
führungsbeispiels über zwei im oder am Kraftfahrzeug 1
angebrachte Kameras 2, 3. Dabei ist die vordere Kamera 2
mit ihrer Blickrichtung auf den frontseitigen Bereich des
Kraftfahrzeuges 1 ausgerichtet, während die hintere Kamera
3 den rückwärtigen Bereich im Visier hat. Die vordere
Kamera 2 ist im Bereich eines Rückspiegels 4 angeordnet,
d. h. innerhalb des Kraftfahrzeuges 1, während sich die
rückwärtige Kamera 3 am Kraftfahrzeug 1 befindet, nämlich
nahe einer "dritten" Bremsleuchte S. Selbstverständlich
sind auch andere Anbringungsorte möglich.
Die von den jeweiligen Kameras 2, 3 gelieferten Bildfolgen
werden in einem Speicher 6 aufgenommen. Bei diesem Speicher
6 handelt es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels um
einen nichtflüchtigen Speicher, in welchen die zugehörigen
Bilddaten blockweise geschrieben und gelöscht werden, wie
dies mit Bezug zur Fig. 2 noch näher erläutert wird. Weil
es sich bei dem Speicher 6 um einen auswechselbaren lösch-
und programmierbaren Festwertspeicher, nämlich ein EEPROM,
handelt, kann eine variable Anzahl an Bilddaten vor und
nach dem Auslösen eines Signalgebers 7 aufgezeichnet
werden.
Dieser Signalgeber 7 ist im Rahmen der Darstellung als
Beschleunigungssensor 7 ausgeführt und gibt ein Signal an
einen Mikroprozessor 8 weiter, falls bestimmte (und mit
einem Unfall verbundene) maximale Verzögerungen des
Kraftfahrzeuges 1 überschritten werden. Selbstverständlich
kann neben dem Beschleunigungssensor 7 alternativ oder
zusätzlich ein nicht dargestellter Schalter als Signalgeber
7 fungieren.
Die von den Kameras 2, 3 gelieferten Bilddaten werden mit
Hilfe eines im Mikroprozessor 8 abgelegten Kompressions
verfahrens reduziert. Darüber hinaus ist der Speicher 6 in
der Lage, zusätzlich zu den Bilddaten weitere Fahrzeugdaten
wie die momentane Geschwindigkeit, Beschleunigung/Verzöge
rung, Bremsbetätigung etc. aufzuzeichnen. Eine Energienot
versorgungseinrichtung 9 sorgt dafür, dass der Mikro
prozessor 8, ggf. der Signalgeber 7 und der Speicher 6
sowie die beiden Kameras 2, 3 auch dann noch mit elek
trischer Energie versorgt werden, wenn eine Verbindungs
leitung 10 zu einem fahrzeugseitigen Akkumulator 11
unterbrochen sein sollte.
Die Energienotversorgungseinrichtung 9, der Mikroprozessor
8 und der Speicher 6 bilden üblicherweise eine Baueinheit
6, 8, 9 (ggf. in Verbindung mit den Kameras 2, 3), welche
in eine ohnehin vorhandene und nicht dargestellte
Fahrzeugelektronik integriert ist oder beispielsweise als
Bestandteil von Einbaugeräten in das Fahrzeug eingesetzt
wird, wie z. B. Autoradio, GPS-System etc.
Immer wird der Speicher 6 fortwährend mit den von den
Kameras 2, 3 gelieferten Bilddaten beschrieben, und zwar
unter Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden
Speicherinhaltes. Dieser lässt sich mehr oder minder
flexibel den spezifischen Anforderungen anpassen, weil es
sich insofern bei dem Speicher 6 um einen auswechselbaren
lösch- und programmierbaren Festwertspeicher, insbesondere
eine Speicherkarte, handelt. Diese Speicherkarte bzw. der
Speicher 6 wird in die Baueinheit 6, 8, 9 eingesteckt oder
aus dieser entfernt.
Um nun die auf dem Speicher 6 abgelegten Bilddaten im Falle
eines Unfalls für eine evtl. Auswertung unversehrt zur
Verfügung stellen zu können, wird der Speicher 6 bei Be
aufschlagung des Signalgebers 7 unmittelbar und/oder mit
einer einstellbaren zeitlichen Verzögerung D in einen
schreibgeschützten Zustand überführt. Hiervon profitieren
natürlich auch die im Rahmen des Ausführungsbeispiels im
Speicher 6 abgelegten übrigen Fahrzeugdaten wie
Geschwindigkeit, Beschleunigung/Verzögerung,
Bremsbetätigung etc.
Anhand der Fig. 2 erkennt man, dass die von den Kameras 2,
3 gelieferten Bilddaten blockweise im Speicher 6
aufgenommen werden und jeweilige Bilddatenblöcke 12 bilden.
Dabei wird der zeitlich jeweils älteste Bilddatenblock 12 alt
vom jeweils aktuellen Bilddatenblock 12 neu überschrieben.
Man erkennt anhand des die fortschreitende Zeit
darstellenden Pfeils "t", dass im linken Teil der Fig. 2
die ältesten Bilddatenblöcke 12 alt abgelegt sind, während im
rechten Teil die zeitlich jüngsten Bilddaten ihren
Niederschlag finden. Wenn nun neue Bilddatenblöcke 12 neu
erzeugt werden, wird der jeweils linke und damit älteste
Bilddatenblock 12 alt gelöscht und mit dem aktuellen
Bilddatenblock 12 neu überschrieben. Das geschieht, sobald
die Bildaufnahme über die Kameras 2, 3 gestartet wird.
Hierfür sorgt entweder unmittelbar das Starten des Motors
des Kraftfahrzeuges 1 oder eine zusätzliche Start
einrichtung. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels kommt das
Startsignal für die Bildaufnahme vom lediglich angedeuteten
Zündschloss 13.
Sobald der Signalgeber 7 (beispielsweise infolge eines
Unfalls) beaufschlagt worden ist, wird die Bildaufnahme
(mit oder ohne Verzögerung D) unterbrochen. Der ent
sprechende Beaufschlagungszeitpunkt lässt sich mit einem
Bilddatenaufnahmestoppblock 12' im Speicher 6 identi
fizieren. Es besteht nun die Möglichkeit, eine variable
Anzahl an Bilddaten vor und nach dem Auslösen des
Signalgebers 7 aufzuzeichnen bzw. im Speicher 6 gleichsam
einzufrieren und mit dem Schreibschutz zu versehen. So ist
es denkbar, für die Auswertung gleichsam zehn
Bilddatenblöcke 12 vor dem Bilddatenaufnahmestoppblock 12'
und zwanzig Bilddatenblöcke 12 nach dem
Bilddatenaufnahmestoppblock 12' für die anschließende
Auswertung heranzuziehen.
Diese Auswahl übernimmt der Mikroprozessor 8. Selbstver
ständlich lässt sich die vorerwähnte Anzahl variieren und
von außen (per Software) einstellen.
Bei diesem Vorgang kann die Beaufschlagung des Signalgebers
7 unmittelbar dafür sorgen, dass die Bildaufnahme durch die
Kameras 2, 3 gestoppt wird. Es ist aber auch möglich, den
Speicher 6 erst nach einer - wiederum vom Mikroprozessor 8
vorgebbaren - Zeit mit dem beschriebenen Aufnahmestopp zu
versehen und so eine gewisse Verzögerung D bzw. Verzöge
rungszeit D zu definieren. Diese Verzögerungszeit D
gegenüber der Beaufschlagung des Signalgebers 7 und dem
dazu korrespondierenden Bilddatenaufnahmestoppblock 12',
korrespondiert demzufolge zu einem Bilddatenverzögerungs
block 12", welcher in Fig. 2 zeitlich nach dem Bild
datenaufnahmestoppblock 12', also rechts davon, angesiedelt
ist. Die Erfindung sieht nun vor, den zeitlichen Abstand
zwischen Bilddatenaufnahmestoppblock 12', und Bilddaten
verzögerungsblock 12", also die Verzögerung bzw. die
Verzögerungszeit D, variabel einstellen zu können.
Um nun selbst bei einem Unfall während dieser Verzögerungs
zeit D unter allen Umständen die weitere Bilddatenaufnahme
gewährleisten zu können, sorgt die Energienotversorgungs
einrichtung 9 für die entsprechende Beaufschlagung der
Kameras 2, 3, des Mikroprozessors 8 und des Speichers 6,
wohingegen im Normalbetrieb die vorerwähnte Baueinheit 6,
8, 9, inklusive Kameras 2, 3 über die Versorgungsleitung 10
vom Akkumulator 11 im Kraftfahrzeug 1 versorgt wird.
Es versteht sich, dass die Anzahl der Bilddatenblöcke 12,
die zeitlich jeweils vor und nach dem Bilddatenverzöge
rungsblock 12" angesiedelt sind und schreibgeschützt
werden, vom Mikroprozessor 8 variabel vorgebbar sind.
Üblicherweise greift die Erfindung jedoch zumeist auf den
gesamten schreibgeschützten Inhalt des Speichers 6 zurück
und wertet diesen aus.
Claims (11)
1. Kraftfahrzeugkameravorrichtung, mit wenigstens einer in
oder an einem Kraftfahrzeug (1) angebrachten Kamera (2, 3),
ferner mit einem Speicher (6) zur Aufnahme einer oder
mehrerer seitens der Kamera (2, 3) gelieferter Bildfolgen,
wobei zugehörige Bilddaten im Speicher (6) fortwährend
unter Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden
Speicherinhaltes aufgenommen werden, und mit einem
Signalgeber (7) zur Unterbrechung der Bildaufnahme,
dadurch gekennzeichnet, dass der
Speicher (6) bei Beaufschlagung des Signalgebers (7)
unmittelbar und/oder mit einstellbarer Verzögerungszeit (D)
in einen schreibgeschützten Zustand überführt wird.
2. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Speicher (6) als nicht flüchtiger
Speicher ausgebildet ist.
3. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddaten blockweise im
Speicher (6) aufgenommen werden, wobei der zeitlich jeweils
älteste Bilddatenblock (12 alt) vom jeweils aktuellen Bild
datenblock (12neu) überschrieben wird.
4. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorgegebene,
variable Anzahl an Bilddaten mittels des Speichers (6)
aufgenommen wird.
5. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorwählbare
Anzahl an Bilddaten vor und nach dem Auslösen des
Signalgebers (7) aufgezeichnet wird, wobei sich beide
Datenmengen unabhängig voneinander vorgeben und/oder ein
stellen lassen.
6. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (6) als
auswechselbarer lösch- und programmierbarer Festwert
speicher, z. B. EEPROM, ausgebildet ist.
7. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (6) zu
sätzlich zu den Bilddaten weitere Fahrzeugdaten wie Ge
schwindigkeit, Beschleunigung/Verzögerung, Bremsbetätigung
etc. aufzeichnet.
8. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddaten mit
Hilfe eines Kompressionsverfahrens, z. B. MPEG, reduziert
werden.
9. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (2, 3) im
Bereich eines Rückspiegels (4) und/oder einer Bremsleuchte
(5), insbesondere nahe einer dritten Bremsleuchte (5)
angeordnet ist.
10. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Energienotver
sorgungseinrichtung (9) für die Kamera (2, 3) und/oder den
Speicher (6) und/oder einen Mikroprozessor (8) vorgesehen
ist.
11. Kraftfahrzeugkameravorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildaufnahme
unmittelbar beim Starten eines Motors beginnt oder per
zusätzlicher Starteinrichtung (13) initiiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001159083 DE10159083C1 (de) | 2001-12-01 | 2001-12-01 | Kraftfahrzeugkameravorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001159083 DE10159083C1 (de) | 2001-12-01 | 2001-12-01 | Kraftfahrzeugkameravorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10159083C1 true DE10159083C1 (de) | 2003-07-03 |
Family
ID=7707725
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001159083 Expired - Fee Related DE10159083C1 (de) | 2001-12-01 | 2001-12-01 | Kraftfahrzeugkameravorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10159083C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2981619A1 (fr) * | 2011-10-19 | 2013-04-26 | Michel Edouard Raymond Bourriaud | Autoradio et equipements associes permettant l'enregistrement video du trafic routier, des donnees annexes et l'enregistrement audio du conducteur |
EP2804152A1 (de) * | 2013-05-15 | 2014-11-19 | Nissan Motor Manufacturing (UK) Ltd. | Zustandsnachweis- und -aufzeichnungsverfahren und Systeme |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19735254A1 (de) * | 1997-08-14 | 1999-02-18 | Cohausz Helge B | Vorrichtung zum Aufzeichnen von Bildinformationen von Ereignissen vor einem fahrenden Kraftfahrzeug |
DE19959828A1 (de) * | 1998-12-10 | 2000-08-17 | Werner Kleine | Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen |
DE19953844A1 (de) * | 1999-11-09 | 2001-05-17 | Natalie Scharf | Kameravorrichtung für ein Kraftfahrzeug |
-
2001
- 2001-12-01 DE DE2001159083 patent/DE10159083C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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