DE10157914A1 - Verfahren zur Bahnabrissüberwachung und Maschine zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Bahnabrissüberwachung und Maschine zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bahnabrissüberwachung in einer der Herstellung und/oder der Veredelung einer Materialbahn (2), insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, dienenden Maschine (1), insbesondere eine Papier- oder Streichmaschine, in welcher die Materialbahn (2) während ihrer Herstellung und/oder Veredelung mit einer Bahngeschwindigkeit (v¶B¶) über mehrere Fixpunkte (3.1, 3.2) geführt wird. DOLLAR A Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (2) mittels mindestens eines die Bahngeschwindigkeit (v¶B¶) erfassenden Sensors (5, 5.1) auf einen Bahnabriss hin überwacht wird und dass bei erkanntem Bahnabriss mindestens eine Abschlagvorrichtung (6), insbesondere ein Abschlagmesser (6.1), aktiviert wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft weiterhin eine Maschine (1), insbesondere eine Papier- oder Streichmaschine, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bahnabrissüberwachung in einer der Her
stellung und/oder der Veredelung einer Materialbahn, insbesondere einer Papier-
oder Kartonbahn, dienenden Maschine, insbesondere eine Papier- oder Streich
maschine, in welcher die Materialbahn während ihrer Herstellung und/oder Ver
edelung mit einer Bahngeschwindigkeit über mehrere Fixpunkte geführt wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Maschine, insbesondere eine Papier- oder
Streichmaschine, zur Herstellung und/oder zur Veredelung einer Materialbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, in welcher die Materialbahn wäh
rend ihrer Herstellung und/oder Veredelung mit einer Bahngeschwindigkeit über
mehrere Fixpunkte geführt ist.
Bei der Herstellung und/oder der Veredelung einer Materialbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, führt die Forderung nach höchster Produktivität zu
immer höheren Produktionsleistungen der Maschinen und infolgedessen auch zu
immer höheren Maschinengeschwindigkeiten. Beispielsweise liegen bei Papier
maschinen die Grenzen dabei oft in der Trockenpartie beziehungsweise der hier
zur Verfügung stehenden Trockenkapazität und in der Bahnabrissgefahr der
Materialbahn. Es ist ohne weiteres einsichtig, dass Kräfte, die bei niedrigen Ge
schwindigkeiten unproblematisch sind, bei schnelllaufenden Papiermaschinen
Erscheinungen wie Bahnflattern und dergleichen verursachen, in deren Folge es
dann zu Bahnabrissen der Materialbahn kommen kann.
Derartige Bahnabrisse bedeuten naturgemäß einen Produktionsausfall. Ein be
sonderes Problem in Verbindung mit derartigen Bahnabrissen besteht darüber
hinaus darin, dass dann, wenn der Bahnabriss unerkannt bleibt, die Materialbahn
völlig unkontrolliert durch die Maschine läuft. Entweder wird dabei die Maschine
mehr oder weniger völlig verstopft, was gegebenenfalls lange Zeiten zum Aus
räumen der Materialbahnfetzen bedingt, oder es kann zu Wickelvorgängen an
Walzen ("Einpacken") kommen, in deren Folge dann die Lagerzapfen der ent
sprechenden Walze brechen können. Weiters kann es auch vorkommen, dass die
Bespannungen (Siebe, Filze, Bänder) der Maschine beschädigt werden.
Üblicherweise erfolgt in Papiermaschinen die Bahnabrisserkennung auf der
Führer- und auf der Triebseite an mehreren Positionen in Maschinenlaufrichtung.
Diese Positionen stellen in der Regel sogenannte Fixpunkte dar. Fixpunkte sind
üblicherweise Stellen im Lauf der Bahnführung, an denen die Materialbahn
"fixiert", also schlupffrei angetrieben wird. Fixpunkte können zum Beispiel an der
Aufrollung, an der Abrollung, innerhalb der S-Gruppe (Auftragswerke), usw. sein
und sie sind maßgeblich für den Bahnzug und die Bahngeschwindigkeit verant
wortlich.
Eine beispielsweise in der Trockenpartie einer Papiermaschine eingesetzte Bahn
abrisserkennung dient dazu, einen unkontrollierten Papieranfall in der Trocken
partie sowie ein sogenanntes Einpacken von Trockenzylindern zu vermeiden.
Eine jeweilige Bahnabrisserkennung löst dabei einen Bahnschlag der Papierbahn
beziehungsweise ein Abheben der Pickup-Walze aus.
Ein Nachteil der bekannten Systeme zur Bahnabrisserkennung, die vorzugsweise
auf der Verwendung mindestens eines Abstandssensors und/oder mindestens
eines optischen Farberkennungssystems basieren, ist, dass die Materialbahn in
den seltensten Fällen direkt vor einem Sensor abreisst. Die Materialbahn muss
also erst von der Bahnabrissstelle weitertransportiert werden, bis ein Sensor
und/oder ein System aufgedeckt wird. Erst dann kann ein Bahnabschlag einge
leitet werden, was jedoch in den meisten Fällen aufgrund der zeitlichen Ver
schiebungen schon zu spät sein kann.
Auch ist es in der Vergangenheit schon vorgekommen, dass Bahnstücke nach
einem Bahnabriss vor einem Sensor und/oder einem System liegen geblieben
sind. In diesem Fall war dann das System zur Bahnabrisserkennung vollkommen
außer Kraft gesetzt.
Weiters können einzelne Sensoren und/oder einzelne Systeme baulich nicht
überall entlang dem Lauf der Bahnführung installiert werden, sondern nur in ge
wissen Abständen zu den für den Herstellungs- und/oder Veredelungsprozess
notwendigen Bauteilen bzw. -gruppen. Dadurch werden mit den bekannten
Systemen immer räumliche und damit auch zeitliche Distanzen zwischen der
Bahnabrissstelle und der Bahnabrisserkennung entstehen.
Es ist also nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren sowie eine Maschine der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein unbeabsichtigter Bahnabriss
vorzugsweise verzögerungsfrei im Augenblick des Bahnabrisses erkannt und un
verzüglich mindestens eine entsprechende Maßnahme zum Schutz von Mensch
und Maschine ergriffen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zur Bahnabrissüber
wachung in einer der Herstellung und/oder der Veredelung einer Materialbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, dienenden Maschine, in welcher die
Materialbahn während ihrer Herstellung und/oder Veredelung mit einer Bahnge
schwindigkeit über mehrere Fixpunkte geführt wird, dadurch gelöst, dass die
Materialbahn mittels mindestens eines die Bahngeschwindigkeit erfassenden
Sensors auf einen Bahnabriss hin überwacht wird und dass bei erkanntem Bahn
abriss mindestens eine Abschlagvorrichtung, insbesondere ein Abschlagmesser,
aktiviert wird.
Von Vorteil ist hierbei, dass ein unbeabsichtigter Bahnabriss sofort und ohne zeit
liche Verschiebung, das heißt im Augenblick des Geschehens, erkannt wird und
mindestens eine entsprechende Maßnahme, wie zum Beispiel die Aktivierung
mindestens einer Abschlagvorrichtung, ergriffen werden kann. Damit werden ent
sprechende Schäden von Mensch und Maschine abgehalten und es besteht
überdies die Möglichkeit, entsprechende, der Maschine zugeordnete Aggregate,
wie beispielsweise Trockner- oder Streicheinheiten, aus einer Arbeitsposition in
eine Warteposition zu bringen, beispielsweise durch Abschwenkung oder Ver
schiebung, und/oder in ihrer Leistung zu vermindern oder gar abzuschalten und
die der Maschine zugeführten Medien, wie beispielsweise Wasser, Dampf oder
Farbe, in ihrer Menge zu reduzieren oder gar abzustellen. Diese Positionsände
rungen, Leistungsverminderungen, Leistungsreduzierungen und/oder Einrich
tungsabstellungen in Form eines kontrollierten Stops begünstigen überdies das
geordnete Wiederanfahren der Maschine nach einem Bahnabriss.
Hinsichtlich der Effizienz eines derartigen Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn die
Abschlagvorrichtung bei einer unendlich kleinen Abweichung der tatsächlich er
fassten Bahngeschwindigkeit der Materialbahn von der Betriebsgeschwindigkeit
der Maschine aktiviert wird und/oder wenn die Abschlagvorrichtung bei Unter
schreitung eines unteren, der tatsächlich erfassten Bahngeschwindigkeit der
Materialbahn zugeordneten und vorzugsweise einstellbaren Schwellenwerts von
der Betriebsgeschwindigkeit der Maschine aktiviert wird und/oder wenn die Ab
schlagvorrichtung bei einer veränderten Bahnbeschleunigung oder Bahnverzöge
rung der Materialbahn aktiviert wird.
Alle dargelegten Möglichkeiten haben das Ziel, die Erkennung eines unbeabsich
tigten Bahnabrisses sofort und ohne zeitliche Verschiebung, das heißt im Augen
blick des Geschehens, und das Ergreifen mindestens einer entsprechenden Maß
nahme, wie zum Beispiel die Aktivierung mindestens einer Abschlagvorrichtung,
zu ermöglichen.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird die Materialbahn zumindest im wesentlichen über ihre gesamte
Breite hinweg auf einen Bahnabriss hin überwacht, da eine solche bahnbreite
Überwachung auch erkennt, wenn nur Teile der Materialbahn fehlen.
In bestimmten Fällen kann es jedoch genügen, wenn die Materialbahn nur an
einem Bahnrand oder an beiden seitlichen Bahnrändern auf einen Bahnabriss hin
überwacht wird. Es ist somit grundsätzlich auch eine Überwachung der Bahn
ränder auf der Führer- und auf der Triebseite denkbar.
Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung wird die Materialbahn an
zumindest einer Stelle mittels wenigstens eines Sensors auf einen Bahnabriss hin
überwacht.
Dabei ist die Verwendung von Sensoren unterschiedlicher Art denkbar: es kann
beispielsweise ein berührungslos arbeitender Sensor verwendet werden, wobei
dieser Sensor auf dem Braggzellen-Messprinzip oder auf dem Laser-Doppler-
Messprinzip oder auf einer Gitterreferenzmessung mit Prismensystem basiert.
Derartige Sensoren sind hinlänglich bekannt, relativ günstig zu erwerben und
auch unter schwierigen Einsatzbedingungen sicher zu betreiben. Überdies haben
sie sich in verschiedensten Anwendungsfällen bereits bestens bewährt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Maschine, insbesondere einer
Papier- oder Streichmaschine, zur Herstellung und/oder zur Veredelung einer
Materialbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, in welcher die Ma
terialbahn während ihrer Herstellung und/oder Veredelung mit einer Bahnge
schwindigkeit über mehrere Fixpunkte geführt ist, dadurch gelöst, dass mindes
tens ein die Bahngeschwindigkeit erfassender und vorzugsweise berührungslos
arbeitender Sensor zur Bahnabrissüberwachung vorgesehen ist und dass bei er
kanntem Bahnabriss mindestens eine Abschlagvorrichtung, insbesondere ein Ab
schlagmesser, aktivierbar ist.
Hierbei ergeben sich die bereits erwähnten erfindungsgemäßen Vorteile, wie bei
spielsweise die sofortige Erkennung eines unbeabsichtigten Bahnabrisses und
das Ergreifen mindestens einer entsprechenden Maßnahme, wie zum Beispiel die
Aktivierung mindestens einer Abschlagvorrichtung.
Bei einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ma
schine ist die Materialbahn zumindest im wesentlichen über ihre gesamte Breite
hinweg auf einen Bahnabriss hin überwachbar, da eine solche bahnbreite Über
wachung auch erkennt, wenn nur Teile der Materialbahn fehlen.
In bestimmten Fällen kann es jedoch genügen, wenn die Materialbahn nur an
einem Bahnrand oder an beiden seitlichen Bahnrändern auf einen Bahnabriss hin
überwachbar ist. Es ist somit grundsätzlich auch eine Überwachung der Bahn
ränder auf der Führer- und auf der Triebseite denkbar.
Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung ist die Materialbahn an zu
mindest einer Stelle mittels wenigstens eines Sensors auf einen Bahnabriss hin
überwachbar.
Unter dem Aspekt, dass ein unbeabsichtigter Bahnabriss sofort und ohne zeitliche
Verschiebung, das heißt im Augenblick des Geschehens, erkannt wird, ist der
Sensor im Bereich eines Fixpunkts angebracht. Dabei kann der Sensor in Bahn
laufrichtung unmittelbar nach einem Fixpunkt oder vorzugsweise mittig zwischen
zwei Fixpunkten angebracht sein.
Hinsichtlich der Effektivität der Maschine ist es von Vorteil, wenn die Abschlagvor
richtung vor einem dem Bahnabriss in Bahnlaufrichtung vorgelagerten Fixpunkt,
insbesondere vorzugsweise vor einem Aggregat, angebracht ist. Hierdurch kön
nen die schwerwiegenden Folgen eines Bahnabrisses bestmöglich vermieden
werden.
Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Maschinen sind der Sensor und die Abschlagvorrichtung mittels wenigstens einer
elektronischen Steuerung miteinander verbunden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem zweiten Verfahren zur Bahnabriss
überwachung in einer der Herstellung und/oder der Veredelung einer Material
bahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, dienenden Maschine, in
welcher die Materialbahn während ihrer Herstellung und/oder Veredelung mit
einer Bahngeschwindigkeit über mehrere Fixpunkte geführt wird, dadurch gelöst,
dass mindestens eine Walze eines Fixpunkts mittels einer Antriebseinheit, deren
Leistungsaufnahme überwacht wird, angetrieben wird und dass bei einer ver
änderten Leistungsaufnahme während der Normalbetries mindestens eine Ab
schlagvorrichtung, insbesondere ein Abschlagmesser, aktiviert wird.
Auch hierbei ergeben sich die bereits genannten Vorteile. Weiterhin ist vorteilhaft,
dass dieses Verfahren ohne größeren zusätzlichen Kapitaleinsatz realisiert wer
den.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu er
läuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombi
nation, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar
sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Die einzige Figur zeigt
eine schematisierte Teildarstellung der erfindungsgemäßen Maschine.
Die Fig. 1 zeigt eine schematisierte Teildarstellung der erfindungsgemäßen Ma
schine 1, insbesondere einer Papier- oder Streichmaschine, zur Herstellung
und/oder zur Veredelung einer Materialbahn 2, insbesondere einer Papier- oder
Kartonbahn, in welcher die Materialbahn 2 während ihrer Herstellung und/oder
Veredelung mit einer Bahngeschwindigkeit vB (Pfeil) über mehrere Fixpunkte 3.1,
3.2 geführt ist. Jeder Fixpunkt, wie beispielsweise der Fixpunkt 3.1, besteht im
Regelfall aus einem aus zwei Walzen 4.1, 4.2 bestehenden Walzenpaar, wobei
mindestens eine der beiden Walzen 4.1, 4.2 mittels mindestens einer nicht darge
stellten Antriebseinheit angetrieben ist; in der Figur ist dies die Walze 4.1. Der
artige Fixpunkte sind üblicherweise Stellen im Lauf der Bahnführung, an denen
die Materialbahn "fixiert", also schlupffrei angetrieben wird. In der Figur ist die
Materialbahn 2 als geradlinige Strecke zwischen zwei Fixpunkten 3.1, 3.2 darge
stellt; diese Streckendarstellung besitzt lediglich exemplarischen Charakter, sie
kann vielmehr eine beliebige Anzahl von verschiedensten Konturen annehmen
und dabei um diverse Aggregate herum geführt sein.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass mindestens ein die Bahngeschwin
digkeit vB (Pfeil) erfassender und vorzugsweise berührungslos arbeitender Sensor
5 zur Bahnabrissüberwachung vorgesehen ist und dass bei erkanntem Bahnab
riss mindestens eine Abschlagvorrichtung 6, insbesondere ein Abschlagmesser
6.1, aktivierbar ist. Verfahrenstechnisch bedeutet dies, dass die Materialbahn 2 an
der Position A mittels mindestens eines die Bahngeschwindigkeit vB (Pfeil) er
fassenden Sensors 5 auf einen Bahnabriss hin überwacht wird und dass bei er
kanntem Bahnabriss mindestens eine Abschlagvorrichtung 6, insbesondere ein
Abschlagmesser 6.1, aktiviert wird.
Der Sensor 5 und die Abschlagvorrichtung 6 sind mittels wenigstens einer elek
tronischen Steuerung 7 und diversen Leitungen 8.1, 8.2 miteinander verbunden.
Die Steuerung 7 kann wiederum mittels einer vorzugsweise bidirektionalen
Datenleitung 9 mit einer übergeordneten Steuerung 10, wie beispielsweise der
Maschinensteuerung, verbunden sein. Regelungstechnisch wird an der ange
triebenen Walze 4.1 des Fixpunkts 3.1 die Ist-Bahngeschwindigkeit vB (Pfeil)
(Sollwert) in bekannter Weise abgegriffen und über eine Ist-Leitung 8.3 der
Steuerung 7 zugeführt, wohingegen die IstA Bahngeschwindigkeit vBA (Pfeil) (Ist
wert) der Materialbahn 2 an der Position A durch den Sensor 5 erfasst und über
die IstA-Leitung 8.1 der Steuerung 7 zugeführt wird. Die Steuerung 7 wertet die
eingegangenen Signale (Sollwert, Istwert) regelungstechnisch aus und gibt bei
Bedarf ein Signal (Abschlagsignal (Stellwert)) über die Signal-Leitung 8.2 an die
Abschlagvorrichtung 6 zur weiteren Veranlassung weiter.
Der Sensor 5 arbeitet vorzugsweise berührungslos und kann gemäß dem be
kannten Stand der Technik auf dem Braggzellen-Messprinzip oder auf dem Laser-
Doppler-Messprinzip oder auf einer Gitterreferenzmessung mit Prismensystem
basieren. Ein auf dem Braggzellen-Messprinzip beruhender Sensor ist beispiels
weise auf der Internet-Seite./Isv-grundlagen der Firma Polytec GmbH
(www.polytec.de), Waldbronn, unter den Bezeichnungen LSV-Messköpfe LSV-
026 und LSV-065 offenbart, wohingegen ein auf dem Laser-Doppler-Messprinzip
beruhender Sensor beispielsweise in der Publikation "LVS" der Fa. ELTROTEC
Elektro-GmbH (www.eletrotec.com), Adelberg, offenbart ist. Und ein auf der Gitter
referenzmessung mit Prismensystem basierender Sensor ist beispielsweise auf
der Internet-Seite./tech-overview der Fa. CORRSYS-DATRON Sensorsystems
Inc. (www.corrsys-datron.com), Soutrifield, Ml, USA, unter den Bezeichnungen
CORREVIT I-CE und CORREVIT ID-LS offenbart. Alle drei Offenbarungen er
läutern in ausführlicher Weise sowohl Aufbau als auch Funktionsweise des je
welligen Sensors; ihr Inhalt wird hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Be
schreibung gemacht.
Das Abschlagmesser 6.1 samt verschiedener Aufbauten und vorteilhafter Funk
tionsweisen ist beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 802
139 A2 (PA10298 EP) des Anmelders bekannt. Der Offenbarungsgehalt dieser
Patentanmeldung wird hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung
gemacht.
Weiterhin ist eine Abschlagvorrichtung 6 in Form eines mit Spritzdüsen ver
sehenen Abschlagrohrs aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE 20 10 1
329.0 (PB11195 DEG) des Anmelders bekannt. Der Offenbarungsgehalt auch
dieser Gebrauchsmusterschrift wird hiermit zum Gegenstand der vorliegenden
Beschreibung gemacht.
Die schematisch dargestellte Abschlagvorrichtung kann jedoch auch die Form
mehrerer Messer, mindestens eines Wasserstrahls, mindestens eines Laser
strahls oder dergleichen aufweisen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Abschlagvorrichtung 6 bei einer
unendlich kleinen Abweichung der tatsächlich erfassten Bahngeschwindigkeit vB
(Pfeil) der Materialbahn 2 von der Betriebsgeschwindigkeit vM der Maschine 1
und/oder bei Unterschreitung eines unteren, der tatsächlich erfassten Bahnge
schwindigkeit vB (Pfeil) der Materialbahn 2 zugeordneten und vorzugsweise ein
stellbaren Schwellenwerts von der Betriebsgeschwindigkeit vM der Maschine 1
und/oder bei einer veränderten Bahnbeschleunigung oder Bahnverzögerung der
Materialbahn 2 aktiviert.
Ferner wird die Materialbahn 2 an zumindest einer Stelle mittels wenigstens eines
Sensors 5 auf einen Bahnabriss hin überwacht. Dabei ist der Sensor 5 vorzugs
weise im Bereich eines Fixpunkts 3.1, 3.2 oder, in idealer Weise, in Bahnlauf
richtung L (Pfeil) unmittelbar nach einem Fixpunkt 3.1, 3.2 angebracht. Weiter
kann der Sensor 5 auch mittig zwischen zwei Fixpunkten 3.1, 3.2 angebracht sein.
Die Abschlagvorrichtung (6) ist vorzugsweise vor einem dem Bahnabriss in
Bahnlaufrichtung vorgelagerten Fixpunkt (3.1, 3.2), insbesondere vorzugsweise
vor einem Aggregat, angebracht. Bei dem Aggregat kann es sich beispielsweise
um ein Auftragswerk, ein Glättwerk oder dergleichen handeln.
In vorteilhafterweise wird die Materialbahn 2 zumindest im wesentlichen über ihre
gesamte Breite B (Pfeil) hinweg auf einen Bahnabriss hin überwacht, vorzugs
weise mittels einer Vielzahl an im konstanten Abstand zueinander und/oder in
Sektionen angeordneten Sensoren. Jedoch kann die Materialbahn 2 auch nur an
einem Bahnrand oder an beiden seitlichen Bahnrändern mit mindestens zwei
Sensoren 5, 5.1 auf einen Bahnabriss hin überwacht werden, wobei in der Figur
der Sensor 5.1 und seine IstA-Leitung lediglich gestrichelt dargestellt ist; seine ge
naue Positionierung ist dem Fachmann geläufig.
Das Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen Maschine ist wie folgt: Reißt nun
die Materialbahn 2 in einem Bereich (Position Spannungspfeil) zwischen zwei Fix
punkten 3.1, 3.2, so sinkt in diesem Bereich schlagartig die Bahngeschwindigkeit
vBA (Pfeil) an der Position A. Der Sensor 5 detektiert ohne zeitliche Verzögerung
die abfallende Bahngeschwindigkeit vBA (Pfeil) (Istwert) und gibt über die IstA-Lei
tung 8.1 der Steuerung 7 ein entsprechendes Signal. Die Steuerung 7 erhält auch
über die Ist-Leitung 8.3 ein entsprechendes Signal für die Ist-Bahngeschwindigkeit
vB (Pfeil) (Sollwert), welche an der angetriebenen Walze 4.1 des Fixpunkts 3.1
abgegriffen wird. Die Steuerung 7 wertet in Real-Time-Processing die einge
gangenen Signale (Sollwert, Istwert) regelungstechnisch aus und gibt ein ent
sprechendes Signal (Abschlagsignal (Stellwert)) über die Signal-Leitung 8.2 an die
Abschlagvorrichtung 6 zur weiteren Veranlassung, das heißt zum Abschlag der
Materialbahn 2, weiter.
Durch dieses erfindungsgemäße Funktionsprinzip können Schäden von Mensch
und Maschine, wie beispielsweise das Verstopfen von Maschinenbereichen, das
Einpacken von Walzen, das Zerstören von Lagerzapfen, das Beschädigen von
Bespannungen, Aggregaten und dergleichen, gänzlich unterbunden werden.
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass min
destens eine Walze 4.1 eines Fixpunkts 3.1, 3.2 mittels einer nicht dargestellten
Antriebseinheit, deren Leistungsaufnahme überwacht wird, angetrieben wird und
dass bei einer veränderten Leistungsaufnahme während der Normalbetries min
destens eine Abschlagvorrichtung 6, insbesondere ein Abschlagmesser 6.1, akti
viert wird. Dieses Verfahren lässt sich zum Großteil mit bereits vorhandenen
Kompenten durchführen.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Verfahren sowie
eine Maschine der eingangs genannten Art geschaffen wird, so dass ein unbeab
sichtigter Bahnabriss vorzugsweise verzögerungsfrei im Augenblick des Bahnab
risses erkannt und unverzüglich mindestens eine entsprechende Maßnahme zum
Schutz von Mensch und Maschine ergriffen wird.
1
Maschine
2
Materialbahn
3.1
,
3.2
Fixpunkt
4.1
,
4.2
Walze
5
,
5.1
Sensor
6
Abschlagvorrichtung
6.1
Abschlagmesser
7
Steuerung
8.1
IstA
-Leitung
8.2
Signal-Leitung
8.3
Ist-Leitung
9
Datenleitung
10
Steuerung
A Position (Stelle)
B Breite (Pfeil)
L Bahnlaufrichtung (Pfeil)
vB
A Position (Stelle)
B Breite (Pfeil)
L Bahnlaufrichtung (Pfeil)
vB
Bahngeschwindigkeit (Pfeil)
vBA
vBA
IstA
-Bahngeschwindigkeit (Pfeil)
vM
vM
Betriebsgeschwindigkeit (Maschine)
Claims (21)
1. Verfahren zur Bahnabrissüberwachung in einer der Herstellung und/oder der
Veredelung einer Materialbahn (2), insbesondere einer Papier- oder Karton
bahn, dienenden Maschine (1), insbesondere eine Papier- oder Streich
maschine, in welcher die Materialbahn (2) während ihrer Herstellung
und/oder Veredelung mit einer Bahngeschwindigkeit (vB) über mehrere Fix
punkte (3.1, 3.2) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (2) mittels mindestens eines die Bahngeschwindigkeit
(vB) erfassenden Sensors (5, 5.1) auf einen Bahnabriss hin überwacht wird
und
dass bei erkanntem Bahnabriss mindestens eine Abschlagvorrichtung (6),
insbesondere ein Abschlagmesser (6.1), aktiviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschlagvorrichtung (6) bei einer unendlich kleinen Abweichung der
tatsächlich erfassten Bahngeschwindigkeit (vB) der Materialbahn (2) von der
Betriebsgeschwindigkeit (vM) der Maschine (1) aktiviert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschlagvorrichtung (6) bei Unterschreitung eines unteren, der tat
sächlich erfassten Bahngeschwindigkeit (vB) der Materialbahn (2) zugeord
neten und vorzugsweise einstellbaren Schwellenwerts von der Betriebsge
schwindigkeit (vM) der Maschine (1) aktiviert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschlagvorrichtung (6) bei einer veränderten Bahnbeschleunigung
oder Bahnverzögerung der Materialbahn (2) aktiviert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (2) zumindest im wesentlichen über ihre gesamte
Breite (B) hinweg auf einen Bahnabriss hin überwacht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (2) nur an einem Bahnrand oder an beiden seitlichen
Bahnrändern auf einen Bahnabriss hin überwacht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (2) an zumindest einer Stelle (A) mittels wenigstens
eines Sensors (5, 5.1) auf einen Bahnabriss hin überwacht wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein berührungslos arbeitender Sensor (5, 5.1) verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (5, 5.1) auf dem Braggzellen-Messprinzip basiert.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (5, 5.1) auf dem Laser-Doppler-Messprinzip basiert.
11. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (5, 5.1) auf einer Gitterreferenzmessung mit Prismensystem
basiert.
12. Maschine (1), insbesondere eine Papier- oder Streichmaschine, zur Her
stellung und/oder zur Veredelung einer Materialbahn (2), insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, in welcher die Materialbahn (2) während ihrer Her
stellung und/oder Veredelung mit einer Bahngeschwindigkeit (vB) über
mehrere Fixpunkte (3.1, 3.2) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein die Bahngeschwindigkeit (vB) erfassender und vor
zugsweise berührungslos arbeitender Sensor (5, 5.1) zur Bahnabrissüber
wachung vorgesehen ist und
dass bei erkanntem Bahnabriss mindestens eine Abschlagvorrichtung (6),
insbesondere ein Abschlagmesser (6.1), aktivierbar ist.
13. Maschine (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (2) zumindest im wesentlichen über ihre gesamte
Breite (B) hinweg auf einen Bahnabriss hin überwachbar ist.
14. Maschine (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (2) nur an einem Bahnrand oder an beiden seitlichen
Bahnrändern auf einen Bahnabriss hin überwachbar ist.
15. Maschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (2) an zumindest einer Stelle (A) mittels wenigstens
eines Sensors (5, 5.1) auf einen Bahnabriss hin überwachbar ist.
16. Maschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (5, 5.1) im Bereich eines Fixpunkts (3.1, 3.2) angebracht ist.
17. Maschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (5, 5.1) in Bahnlaufrichtung (L) unmittelbar nach einem Fix
punkt (3.1, 3.2) angebracht ist.
18. Maschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (5, 5.1) vorzugsweise mittig zwischen zwei Fixpunkten (3.1,
3.2) angebracht ist.
19. Maschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschlagvorrichtung (6) vor einem dem Bahnabriss in Bahnlauf
richtung (L) (Pfeil) vorgelagerten Fixpunkt (3.1, 3.2), insbesondere vorzugs
weise vor einem Aggregat, angebracht ist.
20. Maschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (5, 5.1) und die Abschlagvorrichtung (6) mittels wenigstens
einer elektronischen Steuerung (7) miteinander verbunden sind.
21. Verfahren zur Bahnabrissüberwachung in einer der Herstellung und/oder der
Veredelung einer Materialbahn (2), insbesondere einer Papier- oder Karton
bahn, dienenden Maschine (1), insbesondere eine Papier- oder Streich
maschine, in welcher die Materialbahn (2) während ihrer Herstellung
und/oder Veredelung mit einer Bahngeschwindigkeit (vB) über mehrere Fix
punkte (3.1, 3.2) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Walze (4.1) eines Fixpunkts (3.1, 3.2) mittels einer
Antriebseinheit, deren Leistungsaufnahme überwacht wird, angetrieben wird
und
dass bei einer veränderten Leistungsaufnahme während der Normalbetries
mindestens eine Abschlagvorrichtung (6), insbesondere ein Abschlagmesser
(6.1), aktiviert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001157914 DE10157914A1 (de) | 2001-11-26 | 2001-11-26 | Verfahren zur Bahnabrissüberwachung und Maschine zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001157914 DE10157914A1 (de) | 2001-11-26 | 2001-11-26 | Verfahren zur Bahnabrissüberwachung und Maschine zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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