DE10157513A1

DE10157513A1 - Verfahren zur Herstellung von Decken- und Wandelementen und Verwendung derselben

Info

Publication number: DE10157513A1
Application number: DE2001157513
Authority: DE
Inventors: Josef Alletsee; Armin Buehler
Original assignee: Winklmann & Co KG GmbH
Current assignee: Winklmann & Co KG GmbH
Priority date: 2001-11-23
Filing date: 2001-11-23
Publication date: 2003-07-10
Also published as: EP1314520A1

Abstract

Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Decken- oder Wandelementen (10) aus durchgehende Luftkammern (14) aufweisenden Hohlkörpern (12) und Vergußbetonrippen (16) zwischen den Hohlkörpern (12) beschrieben, wobei durch die Luftkammern (14) der Hohlkörper (12) zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons ein glasförmiges Medium durchgeleitet wird oder wobei im Decken- oder Wandelement (10) den Hohlkörpern (12) zugeordnet Rohrleitungen (20) vorgesehen werden, die zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons von einem flüssigen oder einem gasförmigen Medium durchströmt werden. Nach dem zuletzt genannten Verfahren hergestellte Decken- oder Wandelemente (10) können als beheizbare und/oder kühlbare Klimabauelemente Verwendung finden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Decken- oder Wandelementen aus durchgehende Luftkammern aufweisenden Hohlkörpern und Vergußbetonrippen zwischen den Hohlkörpern. Die Erfindung betrifft außerdem Verwendungen solcher Decken- oder Wandelemente.

Um ein schnelles Abbinden, d. h. eine kurze Abbindezeit des Vergußbetons der längs- und querliegenden Betonrippen zwischen den voneinander definierten beabstandeten Hohlkörpern von Decken- oder Wandelementen zu erzielen, werden bislang chemische Mittel eingesetzt. Damit soll ein relativ frühzeitiger ausreichender Haftverbund erreicht werden, um das Abheben der Decken- oder Wandelemente vom Schaltisch zu ermöglichen.

Die bei der Herstellung von Decken- oder Wandelementen zur Anwendung gelangenden Hohlkörper sind Ziegel oder sie bestehen aus anderen bekannten Baustoffen oder sie sind durch Schalungen hergestellt. Die durchgehenden Luftkammern sind in Tragrichtung orientiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei mit relativ einfachen Mitteln das Abbinden des Vergußbetons der Betonrippen zwischen den Hohlkörpern weiter beschleunigt werden kann.

Diese Aufgabe kann erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß durch die Luftkammern der Hohlkörper - zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons - ein gasförmiges Medium durchgeleitet wird. Dabei kann die Temperatur des gasförmigen Mediums gesteuert werden, d. h. das gasförmige Medium kann gesteuert bestimmte Temperaturen aufweisen. Desgleichen ist es möglich, daß die zeitliche Menge des gasförmigen Mediums und/oder seine Feuchtigkeit gesteuert wird. Das gasförmige Medium kann beispielsweise mit Hilfe von Ventilatoren oder ähnlichen Geräten durch die Luftkammern der Hohlkörper gesteuert durchgeleitet werden. Das die Luftkammern der Hohlkörper durchströmende gasförmige Medium nimmt Feuchtigkeit auf bzw. wird mit Feuchtigkeit gesättigt und entzieht damit den an die Hohlkörper angrenzenden Betonrippen die Feuchtigkeit. Mit Hilfe des die Luftkammern der Hohlkörper durchströmenden gasförmigen Mediums wird also in vorteilhafter Weise eine Verkürzung der Abbindezeit des Vergußbetons erreicht. Diese Abbindezeit kann weit unter den bislang bekannten Abbindezeiten, wie sie bei Verwendung chemischer Mittel erreicht werden, liegen.

Zweckmäßig kann es sein, wenn das gasförmige Medium in die Luftkammern der Hohlkörper im Kreislauf wiederholt eingeblasen wird. Das gasförmige Medium kann am jeweiligen Ende wieder aufgefangen und dem Kreislauf erneut zugeführt werden. Dabei ist es auch möglich, daß das im Kreislauf verwendete gasförmige Medium mit einem davon getrennten, anderen gasförmigen Medium gemischt wird.

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn als gasförmiges Medium Luft verwendet wird.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann erfindungsgemäß auch dadurch gelöst werden, daß in den Betonrippen zwischen den Hohlkörpern Rohrleitungen vorgesehen werden, die zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons von einem flüssigen oder gasförmigen Medium durchströmt werden.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann außerdem auch dadurch gelöst werden, daß die Decken- oder Wandelemente innenseitig mit einer Leitungskanäle aufweisenden Vergußbetonlage ausgebildet werden, und daß in den Leitungskanälen Rohrleitungen angeordnet werden, die zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons von einem flüssigen oder gasförmigen Medium durchströmt werden.

Diese Rohrleitungen können von Metallrohren, beispielsweise von Kupferrohren, oder von Kunststoffrohren wie z. B. PVC-Rohren oder dergleichen gebildet sein.

Nach den zuletzt genannten erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Decken- oder Wandelemente weisen den Vorteil auf, daß die Rohrleitungen in den Decken- oder Wandelementen verbleiben können, um zu einem späteren Zeitpunkt, d. h. nach dem Einbau der Decken- oder Wandelemente, miteinander strömungstechnisch verbunden zu werden. Derartige Decken- oder Wandelemente können als beheizbare und/oder kühlbare Klimabauelemente Verwendung finden.

Erfindungsgemäß hergestellte Decken- oder Wandelemente können Fertigelemente nach DIN 1045 bzw. nach DIN 4227 in Kombination mit einem integrierten Kühl- und/oder Heizsystem bilden, wobei in werkseitig vorgefertigten Elementen eine Betonkernaktivierung erfolgt. Bei Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Decken- oder Wandelemente als beheizbare und/oder kühlbare Klimabauelemente können die Rohrleitungen von einer geeigneten Kühl- bzw. Heizflüssigkeit durchströmt werden. Dabei richtet sich die Art, der Umfang und die Dimensionierung der flüssigkeitsführenden Rohrleitungen nach dem Wärme- bzw. Kältebedarf des jeweiligen Bauobjektes und nach den damit verbundenen technischen Anforderungen, was beispielsweise die Baustatik, den Taupunkt usw. betrifft.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Decken- oder Wandelemente können bei sogenannten Filigrandecken, bei schlaff oder vorgespannt bewehrten Betonfertigdecken, bei Bims- oder Betonsteindecken, bei vorgefertigten oder teilvorgefertigten Wand- und Deckensystemen u. s. w. zur Anwendung gelangen.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist die Vorteile auf, daß ein Kriechen und Schwinden der Decken- oder Wandelemente bei ihrer Herstellung und daß eine mögliche Deckenverformung auf ein Minimum reduziert ist, so daß bei nicht tragenden Wänden eine Rissebildung weitgehend ausgeschlossen werden kann. Bei den erfindungsgemäß hergestellten Decken- oder Wandelementen kann der Ziegelanteil sehr groß sein. Infolge des hohen möglichen Ziegelanteils können erfindungsgemäß hergestellte Ziegeldecken auch einen Beitrag zur Wärmedämmung leisten. Außerdem sind erfindungsgemäß hergestellte Ziegeldecken bereits bei der Verlegung so tragfähig, daß aufwendige Unterstützungen in den meisten Fällen entbehrlich sind. Ziegeldecken sind außerdem entsprechend trocken, d. h. sie besitzen eine Dauerfeuchtigkeit von <= 0,5%. Hochkapillare Ziegel sind dazu in der Lage, überschüssige Luftfeuchte aufzunehmen und diese bei trockener Raumluft wieder abzugeben.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erfindungsgemäß hergestellter Decken- oder Wandelemente. Es zeigen:
Fig. 1 Längsgeschnitten einen Abschnitt einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergestellten Decken- oder Wandelementes und
Fig. 2 in einer der Fig. 1 ähnlichen Darstellung eine zweite Ausbildung eines erfindungsgemäß hergestellten Decken- oder Wandelementes.
Fig. 1 zeigt ein Decken- oder Wandelement 10 mit Hohlkörpern 12 aus gebranntem Ton oder sonstigen Baustoffen, wie Bims oder dergleichen. Die Hohlkörper 12 weisen durchgehende Luftkammern 14 auf. Die Hohlkörper 12 sind voneinander definiert beabstandet. Zwischen den Hohlkörpern 12 befinden sich Vergußbetonrippen 16. Zur Armierung des Decken- oder Wandelementes 10 ist Baustahl 18 vorgesehen.
Zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons der Vergußbetonrippen 16 zwischen den Hohlkörpern 12 des Decken- oder Wandelementes 10 wird durch die Luftkammern 14 der Hohlkörper 12 ein gasförmiges Medium, insbesondere Luft, durchgeleitet. Demselben Zweck ist es dienlich, wenn in den Vergußbetonrippen 16 zwischen den Hohlkörpern 12 Rohrleitungen 20 vorgesehen sind, die zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons der Vergußbetonrippen 16 von einem gasförmigen oder von einem flüssigen Medium durchströmt werden. Mit solchen Rohrleitungen 20 ausgebildete Decken- oder Wandelemente 10 können in vorteilhafter Weise als beheizbare und/oder als kühlbare Klimabauelemente zum Einsatz gelangen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausgestaltung des Decken- oder Wandelementes 10 mit voneinander definiert beabstandeten Hohlkörpern 12, wobei innenseitig eine Vergußbetonlage 22 mit Leitungskanälen 24 ausgebildet ist. In den Leitungskanälen 24 sind Rohrleitungen 20 angeordnet, die zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons der Vergußbetonrippen 16 und der Vergußbetonlage 22 von einem gasförmigen oder von einem flüssigen Medium durchströmt werden. Solchermaßen hergestellte Becken- oder Wandelemente 10 gemäß Fig. 2 können ebenfalls als beheizbare und/oder als kühlbare Klimabauelemente zur Anwendung gelangen.
Gleiche Einzelheiten sind in Fig. 2 mit denselben Bezugsziffern wie in Fig. 1 bezeichnet, so daß es sich erübrigt, in Verbindung mit Fig. 2 alle diese Einzelheiten noch einmal detailliert zu beschreiben. Bezugsziffernliste 10 Decken- oder Wandelement
12 Hohlkörper (von 10)
14 durchgehende Luftkammern (in 12)
16 Vergußbetonrippen (von 10)
18 Baustahl (von 10)
20 Rohrleitungen (in 10)
22 Vergußbetonbelag (von 10)
24 Leitungskanäle (in 22)

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von Decken- oder Wandelementen aus durchgehende Luftkammern (14) aufweisenden Hohlkörpern (12) und Vergußbetonrippen (16) zwischen den Hohlkörpern (12), dadurch gekennzeichnet, daß durch die Luftkammern (14) der Hohlkörper (12) zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons ein gasförmiges Medium durchgeleitet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des gasförmigen Mediums gesteuert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche Menge des gasförmigen Mediums gesteuert wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtigkeit des gasförmigen Mediums gesteuert wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Medium in die Luftkammern (14) im Kreislauf wiederholt eingeleitet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das im Kreislauf verwendete gasförmige Medium mit einem davon getrennten, anderen gasförmigem Medium gemischt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als gasförmiges Medium Luft verwendet wird.

8. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Vergußbetonrippen (16) zwischen den Hohlkörpern (12) Rohrleitungen (20) angeordnet werden, die zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons von einem flüssigen oder gasförmigen Medium durchströmt werden.

9. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Decken- oder Wandelemente (10) innenseitig mit einer Leitungskanäle (24) aufweisenden Vergußbetonlage (22) ausgebildet werden, und daß in den Leitungskanälen (24) der Vergußbetonlage (22) Rohrleitungen (20) angeordnet werden, die zum Beschleunigen des Abbindens des Vergußbetons von einem flüssigen oder gasförmigen Medium durchströmt werden.

10. Verwendung eines nach dem Verfahren gemäß Anspruch 8 hergestellten Decken- oder Wandelementes als beheizbares und/oder kühlbares Klimabauelement.

11. Verwendung eines nach dem Verfahren gemäß Anspruch 9 hergestellten Decken- oder Wandelementes als beheizbares und/oder kühlbares Klimabauelement.