DE10157265A1 - Im WC entsorgbare Gegenstände - Google Patents

Abstract

Ein im WC entsorgbarer Strombeutel 1 besteht aus einer durch Alkali entsorgbaren Folie 2, 4 mit einer äußeren Schicht 20 aus einem Vliesmaterial, einer inneren, dünnen Schicht 18 aus einem alkalibeständigen Material und einer Zwischenschicht 12 aus einem alkalilöslichen Material, wie z. B. carboxyliertem Acrylpolymer. Das alkalibeständige Material weist eine hohe Geruchsschranke auf und kann aus Polyvinylidenchlorid bestehen. Das Vliesmaterial enthält Fasern 30, die durch ein gefärbtes alkalilösliches Bindemittel zusammengehalten werden, welches auf die Fasern gesprüht wird, um diskontinuierliche Bereiche 31 von Bindemitteln zu bilden.

Description

Diese Erfindung betrifft im WC entsorgbare Gegenstände der Art mit einer durch Alkali entsorgbaren Folie mit einer äußeren Schicht aus einem Vliesmaterial.

Es gibt mehrere wichtige Kriterien, die von einem Stomabeutel erfüllt werden müssen. Er muß über die gesamte Dauer, für die er getragen wird, und unter allen Umständen von veränderlicher Temperatur und Feuchtigkeit usw. sehr geruchsdicht sein. Der Beutel sollte von außerhalb der Kleidung des Trägers unauffällig sein. Aus diesem Grund darf das Beutelmaterial nicht rascheln oder andere Geräusche machen, wenn sich der Träger bewegt. Der Beutel sollte auch dünn und biegsam sein, so daß er sich der Anatomie des Trägers anpaßt, ohne Wölbungen oder Wulste unter der Kleidung zu erzeugen. Der Beutel muß zuverlässig und sicher sein, so daß der Träger hohes Vertrauen haben kann, daß der Beutel während der Verwendung an der Kantenversiegelung nicht zerreißt oder kaputtgeht. Der Beutel sollte auch bequem zu tragen sein.

In letzter Zeit wurden Versuche unternommen, um Stoma- und Urinbeutel zu entwickeln, die durch Spülen in einem WC entsorgt werden können, um den Bedarf zu vermeiden, spezielle Entsorgungsanordnungen herzustellen, die unpraktisch, peinlich und unhygienisch sein können.

Wenn ein Beutel auch im WC entsorgbar sein muß, fügt dies weitere Schwierigkeiten zur Wahl der Materialien und Herstellungsverfahren hinzu, da der Beutel alle obigen Eigenschaften besitzen muß, während er auch durch Spülen in einem WC entsorgt werden kann. Die Probleme werden weiter verschlimmert, wenn der Beutel wasserbeständig sein muß, so daß er sicher unter nassen Bedingungen getragen werden kann. Die Auswahl von geeigneten Kombinationen von verschiedenen Materialien, die ermöglicht, daß ein Beutel diese Anforderungen erfüllt, erfordert beträchtliche Erfahrung und Erprobung.

Im WC entsorgbare Beutel wurden in der Literatur vorgeschlagen, wobei die Beutel eine äußere wasserlösliche oder -dispergierbare Schicht und eine innere wasserbeständige Schicht aufweisen. Die äußere Schicht stellt einen mechanischen Halt für die innere Schicht bereit, so daß, wenn der Beutel in turbulentes Wasser in einem WC-Becken geworfen wird, die äußere Schicht schnell zersetzt wird. Die innere Schicht verhindert, daß der Inhalt des Beutels bei der Verwendung die äußere Schicht angreift, wenn jedoch die äußere Schicht bei der Entsorgung einmal zersetzt wird, weist die innere Schicht allein keine ausreichende mechanische Festigkeit auf, um eine Verstopfung beim Spülen des WC zu verursachen. Ein Beispiel eines solchen Beutels ist in GB 2083762B beschrieben. Ein im WC entsorgbarer Beutel wird von Portex Limited, England, unter dem Namen Symphony (Symphony ist eine eingetragene Handelsmarke von Portex Limited) vertrieben.

Obwohl solche Beutel zufriedenstellend verwendet werden können, bedeutet die Tatsache, daß die äußere Schicht durch Kontakt mit Wasser beschädigt wird, daß der Benutzer spezielle Vorsichtsmaßnahmen treffen muß, um sicherzustellen, daß die Außenseite des Beutels nicht naß wird. Dies kann bei Beuteln, die langfristig getragen werden, für zwei oder mehr Tage, wie es gewöhnlich bei Ileostomiebeuteln der Fall ist, besonders unpraktisch sein. Die Verwendung solcher Beutel kann das Waschen schwierig machen, und hindert den Benutzer am Schwimmen.

Eine alternative Form eines Beutels ist in EP 0142950A beschrieben, welcher aus einer 3-Hydroxybutyrat-Folie, entweder in einem Laminat mit einer wasserlöslichen Folie als äußerer Schicht oder vollständig aus 3-Hydroxybutyrat, besteht. Ein solches Material bleibt unversehrt, wenn es mit Wasser oder Körperausscheidungen in Kontakt kommt, wird jedoch zersetzt, wenn der pH-Wert auf etwa 12 angehoben wird. Der beschriebene Beutel wird durch Hinzufügen eines Basenmaterials zum Inhalt des Beutels, um den pH-Wert des Inhalts auf mindestens 12 zu erhöhen, so daß er sich zersetzt, wenn er in einem WC-Becken in Bewegung versetzt wird, entsorgt. Die laminierte Aufbau würde nicht die vorstehend angeführten Nachteile, daß die Außenseite des Beutels trocken gehalten werden muß, vermeiden. Ferner stellt 3-Hydroxybutyrat keine ausreichenden Geruchsschrankeneigenschafien bereit, damit es in einem praktischen Beutel brauchbar ist.

Ein weiterer durch Alkali entsorgbarer Beutel ist in GB 2195919B beschrieben. Die Wände dieses Beutels weisen eine mittlere Schicht aus Polyvinylalkohol, eine innere Schicht aus einem Gemisch von Polyvinylidenchloridacrylnitril-Copolymer mit carboxyliertem Acrylcopolymer und eine äußere Schicht aus zwei oder mehreren Beschichtungen aus carboxylierter Acrylsäure auf. Dieser Beutel kann in einem WC durch Zugeben eines Alkali zu dem Wasser in dem Becken entsorgt werden. Das für die innere Schicht vorgeschlagene Material kombiniert die Alkalilöslichkeit von carboxyliertem Acrylcopolymer mit den starken Geruchsschrankeneigenschaften von Polyvinylidenchloridacrylnitril-Copolymer, wobei das Gemisch wasserbeständig ist. In der Praxis wurde es jedoch als schwierig befunden, eine innere Schicht mit ausreichend starken Geruchsschrankeneigenschaften herzustellen, während sie auch schnell in Alkali zersetzt wird. Ferner ist die mittlere Polyvinylalkohol-Schicht schwierig zu beschichten, da die hohe Beständigkeit von Polyvinylalkohol gegen organische Lösungsmittel eine schwache Adhäsion zwischen den Schichten erzeugt. Versuche, ein Beschichtungsmaterial auf Wasserbasis zu verwenden, waren nicht vollkommen zufriedenstellend, da der Polyvinylalkohol der Beschichtung das Wasser zu schnell entzieht, um zu ermöglichen, daß eine Folie mit hoher Qualität erzeugt wird. Obwohl es möglich ist, Beutel gemäß GB 2195919B herzustellen, die funktionieren, sind ihre Entsorgungsgeschwindigkeit und ihre Geruchsschrankeneigenschaften nicht so gut wie es erwünscht wäre.

Ein weiterer durch Alkali entsorgbarer Beutel ist in GB 2257056 beschrieben. Dieser Beutel weist eine äußere Schicht im wesentlichen vollständig aus alkalilöslichem/wasserunlöslichem carboxylierten Acrylpolymer, die einen Hauptteil der Dicke des Materials bildet, und eine dünnere, innere Schicht aus einem alkalibeständigen Polyvinylidenchlorid, die direkt an eine Seite der ersten Schicht gebunden ist, auf. Ein Problem bei diesem Beutel besteht darin, daß die äußere Schicht in einigen Fällen durch die Wärme und Feuchtigkeit des Körpers des Trägers erweicht werden kann, was bewirkt, daß der Beutel durch sein Gewicht und jenes seines Inhalts verformt wird. Dies kann zur Beschädigung der inneren Schicht und Austritt von Geruch führen. GB 2324761 beschreibt einen durch Alkali entsorgbaren Beutel, der aus einem ähnlichen Wandmaterial mit einer zusätzlichen äußeren Schicht aus Vliesmaterial besteht. Diese äußere Schicht besteht aus Fasern, die durch ein Bindemittel aus einem alkalilöslichen Material zusammengehalten werden können. Es wurde jedoch festgestellt, daß diese zusätzliche Schicht ziemlich steif sein kann, wodurch der Beutel selbst weniger biegsam gemacht wird und er somit weniger komfortabel und auffälliger gemacht wird. Die zusätzliche Steifigkeit kann auch verursachen, daß ein teilweise zersetzter Beutel weniger leicht zu spülen ist. Die Zeit zum ausreichenden Zersetzen des Beutels zum Spülen kann auch länger als ideal sein.

Ein weiteres Problem bei im WC entsorgbaren Beuteln besteht darin, daß es nicht leicht sein kann, festzustellen, wann der Beutel ausreichend zersetzt wurde, um zu ermöglichen, daß er sicher weggespült wird. Die Zeit, die der Beutel vor dem Spülen in dem WC-Becken bleiben muß, kann gemäß der Wassertemperatur und dem Wasservolumen in dem Becken variieren. GB 2324761 beschreibt einen Beutel mit einem in diesen integrierten Farbstoff, der das Wasser im Becken färbt, wenn er sich zersetzt. US 5578023 beschreibt einen Beutel mit einer auf diesen gedruckten Legende, die unter einem Feld aus löslichem Material verborgen ist, so daß die Legende sichtbar wird, wenn sich der Beutel zersetzt.

Ähnliche Probleme existieren bei anderen Formen von im WC entsorgbaren Gegenständen, wie z. B. Windeln und Damenbinden.

Es ist eine Aufgabe der Vorliegenden Erfindung, einen alternativen im WC entsorgbaren Gegenstand bereitzustellen.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein im WC entsorgbarer Gegenstand der vorstehend angegebenen Art bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesmaterial Fasern enthält, die durch diskontinuierliche Bereiche eines alkalilöslichen Bindemittels zusammengehalten werden.

Die durch Alkali entsorgbare Folie umfaßt vorzugsweise eine Schicht aus einem alkalilöslichen Material und eine Schicht aus einem alkalibeständigen Material auf einer Seite der allcalilöslichen Schicht entgegengesetzt zur Vliesschicht, wobei die Schicht aus alkalibeständigem Material im Vergleich zur Schicht aus alkalilöslichem Material dünn ist. Das alkalilösliche Material kann carboxyliertes Acrylpolymer sein. Das alkalibeständige Material weist vorzugsweise eine hohe Geruchsschranke auf. Das alkalibeständige Material kann Polyvinylidenchlorid sein. Das Bindemittel kann eine färbende Substanz enthalten, so daß sich die Farbe der äußeren Schicht ändert, wenn der Gegenstand im WC zersetzt wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein im WC entsorgbarer Gegenstand bereitgestellt, mit einer im WC entsorgbaren Folie mit einer äußeren Schicht aus einem Vliesmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesmaterial Fasern enthält, die durch ein dispergierbares Bindemittel zusammengehalten werden, welches mit einer Substanz gefärbt ist, so daß sich die Farbe der äußeren Schicht ändert, wenn der Gegenstand im WC zersetzt wird.

Das Bindemittel kann mit einer Substanz, einschließlich Eisenoxid, gefärbt sein. Das Bindemittel kann eine wässerige Polyacrylat-Dispersion sein und kann durch Sprühen auf die Fasern aufgebracht werden.

Ein Stomabeutel gemäß dem obigen weiteren Aspekt der Erfindung umfaßt vorzugsweise eine Öffnung in einer der Wände und eine Einrichtung zum Befestigen des Beutels um die Öffnung an der Haut um ein Stoma.

Ein im WC entsorgbarer Stomabeutel und sein Verfahren zur Herstellung gemäß der vorliegenden Erfindung werden nun beispielhaft mit Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen beschrieben, in denen gilt:

Fig. 1 ist eine Vorderseitenansicht des Stomabeutels;

Fig. 2 ist eine Seitenschnittansicht entlang der Linie II-II von Fig. 1; und

Fig. 3 ist ein Schnitt durch die Wand des Beutels.

Der Stomabeutel 1 weist eine herkömmliche Form auf und umfaßt zwei Wände oder Folien 2 und 4 aus demselben Material, die um ihre Außenkante 6 miteinander wärmeversiegelt sind. Die Folie 2, die bei der Verwendung dem Träger zugewandt ist, weist eine Mündung 8 auf, die eine Öffnung in den Beutel bildet. Ein Klebeflansch 10 ist an der Folie 2 um die Mündung 8 befestigt; dieser dient zum Befestigen des Beutels an der Haut des Benutzers um das Stoma, so daß Kot in den Beutel abgeführt wird. Eine gefilterte Entlüftungsöffnung 11 befindet sich in Richtung der Oberseite des Beutels 1.

Das Material, aus dem beide Folien 2 und 4 bestehen, ist in Fig. 3 genauer dargestellt. Fig. 3 zeigt nicht die relative Dicke der Schichten in einem korrekten Maßstab. Die Folien 2 und 4 umfassen drei Schichten. Eine erste durchgehende, unperforierte Schicht 12 besteht aus carboxyliertem Acrylpolymer der Art, die von der Belland AG unter der Klasse Nr. 100H40LB vertrieben wird. Typischerweise ist die Schicht 12 etwa 100 Mikrometer dick. Eine Oberfläche 14 der Schicht 12 weist eine Beschichtung in Form einer durchgehenden, unperforierten zweiten Schicht 18 aus Polyvinylidenchlorid auf, die etwa 2-3 Mikrometer dick ist, das heißt im Vergleich zur Schicht 12 dünn. Die zweite Schicht 18 ist auf beiden Folien 2 und 4 nach innen zum Inhalt des Beutels 1 gewandt. Da Polyvinylidenchlorid eine sehr wirksame Geruchsschranke bereitstellt, ist es nur erforderlich, eine sehr dünne Schicht zu verwenden, selbst wenn die Schicht 12 aus carboxyliertem Acrylpolymer sehr schlechte Geruchsschrankeneigenschaften aufweist.

Die dritte Schicht 20 ist auf der entgegengesetzten Oberfläche 22 der Schicht 12 ausgebildet und besteht aus einem Vliesmaterial mit einer Dicke, die zu etwa 30 gsm äquivalent ist. Die Art des Vliesmaterials, das die dritte Schicht 20 bildet, ist so ausgewählt, daß es für die darunterliegende Schicht 12 Stabilität bereitstellt, wenn es trocken ist, aber zusammenbricht, wenn es durch eine alkalische Lösung befeuchtet wird. Das Vliesmaterial umfaßt eine Masse von Fasern 30, die durch Bereiche 31 eines alkalilöslichen Bindemittels zusammengehalten werden. Die Vliesfasern 30 könnten aus einem breiten Bereich von Polymeren oder Gemischen von verschiedenen Arten, wie z. B. Zellulose und Polyester, ausgebildet werden. Das alkalilösliche Bindemittel 31 könnte von verschiedenen Arten sein, wie z. B. wässerigen Polyacrylat-Dispersionen, beispielsweise jenes, das von der Belland AG unter der Referenz DBC 2620 erhältlich ist. Das Bindemittel 31 enthält auch eine gefärbte Substanz, die bewirkt, daß sich die Farbe des Beutels ändert, wenn er sich zersetzt. Die Substanz ist vorzugsweise ein Pigment wie z. B. Eisenoxid in einer wässerigen Base, welches dem Beutel insgesamt eine Hautfarbe verleiht.

Das Bindemittel wird auf das Vliesmaterial 20 in einer Weise aufgebracht, die Flecken oder andere diskontinuierliche Bereiche 31 von Bindemittel über der Schicht erzeugt, wie in Fig. 3 dargestellt. Das Bindemittel könnte beispielsweise auf eine Matte aus den Vliesfasern 30 gesprüht werden, so daß Bindemitteltröpfchen als Flecken 31 in die Fasermasse eindringen, wobei die Menge an gesprühtem Bindemittel unzureichend ist, daß sich die Flecken zu einer durchgehenden Schicht vereinigen. Diese Anordnung weist mehrere Vorteile auf. Erstens ermöglicht sie, daß die Vliesschicht 20 im wesentlichen weicher und biegsamer ist, als sie wäre, wenn die Schicht in eine Bindemittellösung eingetaucht werden würde, und dies einen kontinuierlichen Bereich von Bindemittel erzeugen würde. Dies ist ein Vorteil, da es den Beutel selbst biegsamer und bequemer zu tragen macht und er den Konturen der Anatomie enger folgt, was ihn unter der Kleidung weniger auffällig macht. Es verringert auch die Zeit, die es braucht, bis die äußere Schicht zersetzt ist, da die Gesamtmenge an verwendetem Bindemittel verringert wird und da die Bereiche von Bindemittel zum Angriff durch das Alkali über eine größere Oberfläche freigelegt sind. Die Bereiche von Vliesmaterial zwischen jenen, die mit Bindemittel beschichtet sind, ermöglichen eine Durchdringung von Wasserdampf, so daß sich der Beutel an der Haut weniger klamm anfühlt, und ermöglichen auch, daß Alkali im WC-Wasser die darunterliegenden Schichten 12 und 18 des Beutels schneller angreift.

Zur Herstellung wird die Schicht 18 auf die Schicht 12 aufgetragen. Die Vliesschicht 20 wird dann auf die beschichtete Schicht 12 entweder durch Laminieren unter Verwendung eines Klebstoffs oder einfach durch Verschweißen um ihre Kante, wenn die Vorder- und Hinterwände 2 und 4 des Beutels miteinander verbunden werden, aufgebracht. Bei der letzteren Anordnung wird die Vliesschicht 20 nur um ihre Kante befestigt.

Der Beutel wird durch Schneiden von Folien 2 und 4 aus dem Material und Anordnen derselben so, daß ihre Polyvinylidenchloridschichten 18 einander zugewandt sind, vor der Wärmeversiegelung derselben miteinander um ihre Außenkante 6 hergestellt. Die gute Zwischenschicht-Adhäsion zwischen den Schichten 12 und 18 stellt sicher, daß die Schweißfestigkeit der Versiegelung um die Kante 6 des Beutels hoch ist. Der Flansch 10 kann dann durch einen Klebstoff befestigt werden.

Der Beutel 1 wird in herkömmlicher Weise verwendet. Die äußere Vliesschicht 20 hält die Kunststoffschicht 12 von direktem Kontakt mit der Haut des Patienten ab, wodurch ihr Aussetzen der Transpiration verringert wird. Wasserdampf kann jedoch durch die äußere Schicht 20 zur darunterliegenden Schicht 12 durchdringen, und dies kann kombiniert mit der Wärme des Körpers zu einer gewissen Erweichung der mittleren Schicht führen. Die äußere Schicht 20 sieht jedoch eine mechanische Verstärkung für die mittlere Schicht 12 vor, wodurch ihre strukturelle Integrität erhöht wird und verhindert wird, daß sie durch das Gewicht des Beutels und seines Inhalts gedehnt oder verformt wird. Dies ist wichtig, da die innere Schicht 18 sehr dünn ist und jegliche Verformung im Beutel 1 Risse in dieser Schicht verursachen könnte, was zum Entweichen von Geruch führt.

Das Material der Folien 2 und 4 ist biegsam und geräuschfrei, so daß der Beutel flach liegt und unter der Kleidung unauffällig bleibt. Die äußere Vliesschicht 20 steigert den Komfort für den Patienten im Vergleich zu unperforierten Polymerfolien. Der Beutel kann während des Waschens, Schwimmens oder des Unternehmens von ähnlichen Aktivitäten, wo die Außenseite des Beutels naß werden kann, sicher getragen werden.

Wenn der Beutel voll ist, wird er vom Körper entfernt und durch Umklappen des Klebeflanschs 10 zur Hälfte um seinen vertikalen Durchmesser geschlossen; überschüssige Luft wird durch Zusammendrücken durch die Entlüftungsöffnung 11 ausgestoßen. Der Benutzer gibt eine Menge einer Chemikalie zum Wasser im WC-Becken hinzu, die ausreicht, um den pH-Wert des Wassers auf etwa 10 zu erhöhen. Die bevorzugte Chemikalie ist ein Gemisch aus Triethanolamin (ein wasserlösliches Alkali) und einem Tensid, wie z. B. einem ionischen Tensid, das Natriumdioctylsulfosuccinat enthält (beispielsweise Aerosol OT75- Aerosol ist eine eingetragene Handelsmarke von Cyanamid), im Verhältnis 5 : 1 auf das Gewicht. Der pH-Wert dieser Zusammensetzung beträgt 11,5 und, bei Verdünnung auf 0,5% Gewicht/Gewicht in Wasser, weist sie einen pH-Wert von 10 bei 15 Grad Celsius auf. Das unverdünnte Additiv ist daher nicht zu aktiv, um für den Benutzer gefährlich zu sein, aber muß nur in relativ kleinen Mengen zum WC-Becken zugegeben werden, damit es wirksam ist. Das alkalische Gemisch liegt vorzugsweise in Form einer Flüssigkeit vor, die zum WC- Becken aus einer Flasche, Spritze, einem Beutel oder einem ähnlichen Behälter zugegeben werden kann. Alternativ können Alkalis in Form von Pulvern oder Tabletten verwendet werden, die bei Kontakt mit Wasser im WC-Becken aufgelöst werden.

Der Beutel 1 wird dann in das WC-Becken geworfen, so daß die äußere Oberfläche des Beutels mit dem Gemisch aus Alkali und Wasser in Kontakt kommt. Es ist zu erkennen, daß ein großer Anteil der Beuteloberfläche durch das Tensid und Alkali schnell befeuchtet wird, was beginnt, das Bindemittel 31 zu dispergieren und die Vliesschicht 20 und die darunterliegende Schicht 12 zu zersetzen. Wenn das gefärbte Bindemittel 31 in der Vliesschicht dispergiert, ändert sich das Aussehen des Beutels deutlich, indem er seine rötliche Hautfarbe verliert und blaß wird. Wenn dies geschieht, ist es dem Benutzer klar, daß der Beutel ausreichend zersetzt wurde, damit er sicher weggespült wird. Die Menge an im Bindemittel verwendetem Pigment ist derart, daß dem Beutel die gewünschte Farbänderung verliehen wird, jedoch ohne die Farbe des Wassers im WC wesentlich zu ändern. Es ist zu erkennen, daß das gefärbte Bindemittel in herkömmlichen im WC entsorgbaren Gegenständen verwendet werden könnte, nicht nur jenen, die die Zugabe eines Alkalis erfordern.

Die innere Schicht 18 wird weder von Wasser noch Alkali angegriffen, sie ist jedoch so dünn, daß, wenn sie einmal den strukturellen Halt der anderen Schichten 12 und 20 verliert, sie allein unzureichende Festigkeit aufweist, um beim Spülen ein Hindernis darzustellen.

Das Spülen des WC versetzt das Wasser in dem Becken in Bewegung, was hilft, ferner die innere Schicht 18 zu zersetzen oder sie in innigeren Kontakt mit dem Beutelinhalt zu bringen. Jegliches restliches Gas im Beutel 1 entweicht durch die Entlüftungsöffnung 11 oder durch Risse im Beutel, wenn das WC gespült wird, wodurch ermöglicht wird, daß der Inhalt des Beutels und die Reste des Beutels selbst ohne Verstopfung weggespült werden. Die erhöhte Biegsamkeit der äußeren Schicht 20 bedeutet, daß jegliche verbleibenden Teile der äußeren Schicht weniger ein Hindernis für das Spülen darstellen.

Der Flansch 10 ist im WC entsorgbar und kann in dieser Hinsicht aus einem Material bestehen, das bei Kontakt mit Wasser schlaff wird und eine geeignete Größe aufweist, daß er leicht weggespült wird. Für zusätzliche Sicherheit könnte der Flansch wasserbeständig, aber in Alkali entsorgbar sein. Alternativ könnte der Flansch entfernt werden, bevor der Beutel in das WC-Becken gegeben wird.

Ähnliche Vliesmaterialien könnten in anderen im WC entsorgbaren Gegenständen verwendet werden, wie z. B. Windeln und Damenbinden.

Claims (10)

1. Im WC entsorgbarer Gegenstand mit einer durch Alkali entsorgbaren Folie (2, 4) mit einer äußeren Schicht (20) aus einem Vliesmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesmaterial Fasern (30) enthält, die durch diskontinuierliche Bereiche (31) eines alkalilöslichen Bindemittels zusammengehalten werden.

2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Alkali entsorgbare Folie (2, 4) eine Schicht (12) aus einem alkalilöslichen Material und eine Schicht (18) aus einem alkalibeständigen Material auf einer Seite der alkalilöslichen Schicht entgegengesetzt zur Vliesschicht (20) umfaßt, und daß die Schicht (18) aus alkalibeständigem Material verglichen mit der Schicht (12) aus alkalilöslichem Material dünn ist.

3. Gegenstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das alkalilösliche Material (12) carboxyliertes Acrylpolymer ist.

4. Gegenstand nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das alkalibeständige Material (18) eine hohe Geruchsschranke aufweist.

5. Gegenstand nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das alkalibeständige Material (18) Polyvinylidenchlorid ist.

6. Gegenstand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (31) eine färbende Substanz enthält, so daß sich die Farbe der äußeren Schicht (20) ändert, wenn der Gegenstand im WC zersetzt wird.

7. Im WC entsorgbarer Gegenstand mit einer im WC entsorgbaren Folie (2, 4) mit einer äußeren Schicht (20) aus einem Vliesmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesmaterial Fasern (30) enthält, die durch ein dispergierbares Bindemittel (31) zusammengehalten werden, welches mit einer Substanz gefärbt ist, so daß sich die Farbe der äußeren Schicht (20) ändert, wenn der Gegenstand im WC zersetzt wird.

8. Gegenstand nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (31) mit einer Substanz, einschließlich Eisenoxid, gefärbt ist.

9. Gegenstand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (31) eine wässerige Polyacrylat-Dispersion ist.

10. Gegenstand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (31) auf die Fasern (30) durch Sprühen aufgebracht wird.