DE10156700C1 - Verfahren zur Montage von Fahrzeugtüren - Google Patents

Verfahren zur Montage von Fahrzeugtüren

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage von Fahrzeugtüren. Ein Türscharnier besteht aus einem karosserieseitigen Scharnierteil (20) und einem türseitigen Scharnierteil (10). Erfindungsgemäß ist das karosserieseitige Scharnierteil (20) mit einem Einsteckbolzen (3) einem in der Türsäule (1) angeordneten Aufnahmerohr (2) zugeordnet. In einer Vormontageposition ist eine Fahrzeugtür an einer Karosserie befestigt und wird so zusammen dem Lackierprozess zugeführt. Anschließend wird die Fahrzeugtür wieder abgebaut und einer Türmontage und Komplettierung zugeführt. Die Fahrzeugtür ist dabei mit dem karosserieseitigen Scharnierteil (20) in einer Referenzaufnahme (14) in einem Transport-Montagegestell lagegenau gehalten. Durch eine Positionsvermessung des Einsteckbolzens (3) unter Berücksichtigung der bekannten Position der Referenzaufnahme (14) wird die günstigste Relativlage der Fahrzeugtür als Endlagenposition ermittelt. Durch eine spanabhebende Bearbeitung der Außenseite des Aufnahmerohrs (2) wird die Endlagenposition am Aufnahmerohr (2) erreicht. In der Endlagenposition ist der Einsteckbolzen (3) mittels einer Befestigungsschraube (6) am aufgebohrten Aufnahmerohr (2) gehalten.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage von Fahrzeugtüren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Verfahren zur Montage einer Fahrzeugtür (DE 44 19 170 A1) sind an der Fahrzeugtür zwei Scharniere mit etwa koaxial zueinander gelegenen Scharnierachsen befestigt. Diese Scharniere bestehen jeweils aus zwei schwenkbeweglichen Scharnierteilen, wovon eines mit der Fahrzeugtür fest verbunden ist. Das andere karosserieseitige Scharnierteil be­ steht wiederum aus zwei Scharnierelementen, von denen eines an einer Tür­ säule an fest vorgegebenen Positionen befestigbar ist. Bei der Montage wird die Fahrzeugtür mittels einer Hilfsvorrichtung in eine gewünschte Sollposition mit einem gleichmäßigen Fugenbild und bündigen Flächen relativ zum Tür­ rahmen überführt und gehalten. Die beiden Scharnierelemente sind relativ zu­ einander für einen Toleranzausgleich beweglich und während der Vormonta­ gephase sind die beiden Scharnierelemente bereits locker miteinander ver­ bunden. Das karosserieseitige Scharnierelement wird angeschraubt und zur Festlegung der Sollposition und für eine Endmontage werden dann die beiden Scharnierelemente miteinander verschraubt. Nachteilig besteht hier das karos­ serieseitige Scharnierteil nicht aus einem Teil, sondern aus zwei Scharnier­ elementen die zusätzlich zur ohnehin erforderlichen Verschraubung mit der Karosserie untereinander nochmals zu verschrauben sind. Dies erfordert einen hohen Teile- und Montageaufwand. Die beiden Scharnierelemente sind über einen Reibschluss relativ zueinander nach der Endmontage festgelegt, so dass die Verschraubungsanpressung untereinander für eine stabile Halterung relativ hoch sein muss, was eine entsprechend aufwendige Verschraubung erfordert.
Weiter ist es bekannt durch Messeinrichtungen Konturen und Flächen der Fahrzeugtür und/oder des zugeordneten Türausschnitts zu Erfassen und mit­ tels der Messwerte Anpassungen für einen Toleranzausgleich zum Erhalt glei­ cher Fugen und bündiger Flächen vorzunehmen:
Dazu ist es bekannt einen Türausschnitt zu vermessen und bei der Herstellung der Fahrzeugtür deren Umfangsrand abgestimmt und unter Berücksichtigung von Türausschnitttoleranzen zu beschneiden (DE 297 15 331 U1).
Bei einem anderen dazu bekannten Verfahren werden mittels eines Positio­ niersystems die Türscharniere abhängig von festen Maßabweichungen mit eventuellen Korrekturen in X-Richtung an den Türsäulen befestigt. Die Türen werden erst in einem späteren Montageschritt angebracht (EP 0 999 974 B1).
Bei einem weiteren dazu bekannten Verfahren zur Montage einer Fahrzeugtür wird diese zunächst ohne Aggregatträger passgenau in einen zugeordneten Türausschnitt eingesetzt und diese Position mittels einer Messeinrichtung er­ fasst. Anschließend wird die Fahrzeugtür wieder demontiert und einer Türen- Montagestation für eine ausgelagerte Türmontage zugeführt. Dort wird die Fahrzeugtür mit dem Aggregatträger montiert, wobei mittels der erfassten Messergebnisse Funktionsteile, wie beispielsweise eine rahmenlose Fenster­ scheibe entsprechend der örtlichen Gegebenheiten im zugeordneten Türaus­ schnitt unter Berücksichtigung von Toleranzen angepasst und eingestellt wer­ den. Die so komplettierte Fahrzeugtür wird dann erneut im Türausschnitt end­ montiert, wobei die Einstellungen und Relativlagen von Funktionsteilen am Ag­ gregatträger bereits bei der ausgelagerten Türenmontage vorgenommen wor­ den sind und somit ohne Neujustierungen passen. Dieses Verfahren betrifft nur die Relativlagen und Einstellungen des Aggregatträgers oder dessen Funk­ tionsteile bezüglich des Türkörpers. Wie die Fahrzeugtür unter Berücksichti­ gung von Toleranzen mit Scharnieren an die Karosserie angebunden wird bleibt hier offen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Montage von Fahrzeugtüren vorzuschlagen mit dem diese schnell und einfach unter Berücksichtigung eines Toleranzausgleichs montierbar sind.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage von Fahrzeugtüren mittels daran befestigten Türscharnieren an einer Türsäule ei­ nes karosserieseitigen Türausschnitts gekennzeichnet durch folgende Verfah­ rensschritte:
  • a) ein Aufnahmerohr wird mit etwa horizontaler und quer zum Fahrzeug lie­ gender Achsausrichtung jeweils an den Anbindungspunkten der Tür­ scharniere in der zugeordneten Türsäule eingesetzt und fixiert. Dieses Aufnahmerohr ist relativ stabil auszuführen, da es, wie weiter unten ge­ zeigt, ein karosserieseitiges Scharnierteil aufzunehmen hat und hier die Türkräfte eingeleitet werden. Zudem ist die Wandstärke des Aufnahme­ rohrs so groß zu wählen, dass die weiter unten erläuterten spanabheben­ den Bearbeitungen bei noch ausreichend verbleibender Stabilität des Aufnahmerohrs durchführbar sind. Das Aufnahmerohr ist wegen der wei­ ter unten angegebenen erforderlichen Befestigungsschraube von der Ka­ rosserieinnenseite her zugänglich auszuführen. Dies ist einfach dadurch zu erhalten, dass das Aufnahmerohr die Türsäule durchdringt. Die Fixie­ rung des Aufnahmerohrs in der Türsäule kann mit an sich bekannten Maßnahmen, wie Schweißen, Verpressen, ect. durchgeführt werden.
  • b) Ein karosserieseitiges Scharnierteil eines zweiflügeligen Türscharniers weist einen abgestuften Einsteckbolzen auf mit einem endseitigen Vor­ montagebolzenbereich mit einem dem Innendurchmesser des Aufnahme­ rohrs angepassten Vormontagendurchmesser. Der Vormontagebolzenbe­ reich wird in das Aufnahmerohr bis zu einer axialen Anlage an einer Ring­ schulter formschlüssig eingesteckt und von der anderen Seite des Auf­ nahmerohrs her mit einer Befestigungsschraube durch Einschrauben in eine zentrale Gewindebohrung des Einsteckbolzens gehalten. Dabei stützt sich die Befestigungsschraube mit einem Schraubkopf und/oder ei­ ner Stützscheibe an der fahrzeuginneren Stirnseite des Aufnahmerohrs ab, wobei um den Schraubenbolzen zur Innenfläche des Aufnahmerohrs hin ein Ringfreiraum verbleibt. Nach einer solchen Befestigung der we­ nigstens zwei Türscharniere einer Fahrzeugtür ist diese vorläufig ohne ei­ nen genauen Maßhaltigkeitsanspruch bezüglich genauer gleichmäßiger Türfugen im zugeordneten Türausschnitt gefestigt.
  • c) Die so mittels der Türscharniere an den Türsäulen vorläufig in der Art ei­ ner Vormontage befestigten Fahrzeugtüren werden zusammen mit der Karosserie durch den Lackierprozess geführt.
  • d) Anschließend werden die Fahrzeugtüren zusammen mit den Türscharnie­ ren für eine ausgelagerte Vormontage durch Komplettierung mit Funk­ tionsteilen von den Türsäulen durch Lösen der Befestigungsschrauben wieder abgebaut.
  • e) Dazu werden die Fahrzeugtüren jeweils mit einem Endlagenbolzenbe­ reich in zugeordnete Referenzaufnahmen eines Transport- /Montagegestells gelegt und dort lagegenau gehalten. Dieser Endlagen­ bolzenbereich schließt sich stufenförmig an den endseitigen Vormontagebolzenbereich mit einem größeren Endlagendurchmesser an. Dadurch entsteht auch die vorstehend genannte Ringschulter, an der sich der Vormontagebolzenbereich axial bei der vorläufigen Befestigung abstützt. In der Referenzaufnahme des Transport- und Montagegestells stützt sich der Endlagenbolzenbereich axial an einem weiter anschließenden Ring­ flansch ab.
  • f) Die Fahrzeugtüren werden nun im Transport- und Montagegestell vormontiert und zudem werden die Positionen des jeweiligen karosserie­ seitigen Scharnierteils bzw. des Endlagenbolzenbereichs mittels einer Positionsmesseinrichtung bezüglich des Umrisses der Fahrzeugtür genau erfasst. Zweckmäßig wird auch die Kontur des zugeordneten Türaus­ schnitts messtechnisch erfasst.
  • g) Aus den ermittelten Messdaten kann nun die günstigste Einbaulage der Fahrzeugtür im Türausschnitt ermittelt werden, insbesondere für gleiche umlaufende Fugen und bündige Außenflächen, ohne dass die Fahrzeug­ tür im Türausschnitt eingebaut ist. Aus den damit ermittelten Positions­ daten ergibt sich auch die erforderliche günstigste Relativlage zwischen dem Türausschnitt und den Türscharnieren. Daraus ist wiederum durch die messtechnisch erfasste Position des jeweiligen Endlagenbolzenbe­ reichs an der Fahrzeugtür, dessen günstigste Relativlage bezüglich des zugeordneten Aufnahmerohrs an der Türsäule zum Ausgleich von Tole­ ranzen berechenbar und durch entsprechende Positionskoordinaten fest­ legbar.
  • h) Um nun diese günstigste ermittelte Relativlage als Endlagenposition zu erhalten wird mittels wenigstens eines spanabhebenden Werkzeugs das Aufnahmerohr von der fahrzeugäußeren Stirnseite her auf den Endlagen­ durchmesser in diese Endlagenposition aufgebohrt. Die Bohrung wird entsprechend der o. g. günstigsten Einbaulage der Fahrzeugtür zu einem Toleranzausgleich in der Fahrzeuglängs- und Fahrzeughochrichtung (X, Z-Richtung) positioniert. Um einen solchen Toleranzausgleich zu erhalten, wird somit die zentrale Achse der Bohrung regelmäßig nicht mehr koaxial zur Achse des Aufnahmerohrs liegen sondern entsprechend der Tole­ ranzabweichungen versetzt sein.
  • i) Nach dieser vorbereitenden Aufbohrung des Aufnahmerohrs wird das jeweilige karosserieseitige Scharnierteil mit dem Endlagenbolzenbereich in den aufgebohrten Bereich des Aufnahmerohrs formschlüssig bis zur axialen Anlage am Ringflansch eingesetzt und mit der Befestigungs­ schraube endgültig fixiert. Damit wird auch die Schraubenachse regelmä­ ßig zur Achse des Aufnahmerohrsentsprechend versetzt liegen, wobei eine solche Versetzung wegen des Freiraums um den Schraubenbolzen unbehindert möglich ist.
    Damit wird mit einfachen Maßnahmen schnell und kostengünstig eine stabile Anbindung einer Fahrzeugtür mit einem schnellen und einfachen Toleranzausgleich erhalten.
Gemäß Anspruch 2 soll der Vormontagebolzenbereich des Einsteckbolzens axial relativ lang und der Endlagenbolzenbereich demgegenüber relativ kurz sein. Damit wird erreicht, dass bei der vorläufigen Montage der Fahrzeugtür und beim Gang durch die Lackieranlage die Fahrzeugtür mit nur einer gegen­ über der Endlagenmontage erfolgt geringen Versetzung zur Fahrzeugaußen­ seite um den kurzen Endlagebolzenbereich. Damit ergeben sich insbesondere keine Raumprobleme bei der weiteren Benutzung der gleichen Lackiereinrich­ tungen wie bisher.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung nach Anspruch 3 wird das Auf­ nahmerohr an der Fahrzeugaußenseite durch eine spanabhebende Bearbei­ tung bei Bedarf für einen Toleranzausgleich der Türposition in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) teilweise abgelängt. Insgesamt ist damit ein Toleranz­ ausgleich in allen drei Raumrichtungen einfach und schnell durchführbar, wo­ bei auch die hierzu erforderlichen Messdaten und Koordinaten bei nicht mon­ tierter und ausgelagerter Fahrzeugtür genau erfasst werden.
Für eine einfache spanabhebende Bearbeitung der Stirnseite des Aufnahme­ rohrs wird mit Anspruch 4 vorgeschlagen, dass das Aufnahmerohr mit einem Überstand an der Fahrzeugaußenseite die benachbarte Türsäulenaußenfläche überragt. Dieser Überstand steht dann für eine erforderliche Abtragung bei ei­ nem Toleranzausgleich gut zugänglich zur Verfügung.
Gemäß Anspruch 5 kann die Anpassung für einen Toleranzausgleich in allen drei Raumrichtungen durch das positionsangepasste Aufbohren und das Ablängen des Aufnahmerohrs vorteilhaft in einem Arbeitsvorgang durch die Verwendung eines Stufenfräsers durchgeführt werden. Dieser Stufenfräser besteht somit aus einem endseitigen Bohrbereich zum Aufbohren des Auf­ nahmerohrs und einem daran anschließenden abgestuften Fräserbereich an dem eine spanabhebende Ringschulter zur Bearbeitung der Stirnseite des Aufnahmerohrs anschließt.
Für genaue Vermessungen werden nach Anspruch 6 als Referenzpunkte an geeigneten Stellen Referenzbohrungen angebracht.
Gemäß Anspruch 7 ist auch das vorliegende Verfahren für einen an sich be­ kannten Einsatz von Gelenkarmrobotern zum Halten und Verlagern der Fahr­ zeugtüren geeignet, wobei solche Gelenkarmroboter vorteilhaft auch für die lagegenauen Bearbeitungen am Aufnahmerohr entsprechend eingegebener Positionskoordinaten einsetzbar sind. Damit ist das erfindungsgemäße Verfah­ ren vorteilhaft weitgehend automatisierbar.
Anhand einer Zeichnung wird das Verfahren erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein karosserieseitiges Scharnierteil und ein Aufnahme­ rohr in einer Türsäule
Fig. 2 schematisch eine Vormontageposition der Bauteile aus Fig. 1
Fig. 3 schematisch eine Bearbeitung der Bauteile aus Fig. 1
Fig. 4 schematisch eine Endlagenposition der Bauteile aus Fig. 1
In Fig. 1 ist schematisch ein Ausschnitt einer Türsäule 1 dargestellt. An dem dargestellten Ausschnitt ist eines von zwei Türscharnieren angeordnet. Das Türscharnier besteht aus einem karosserieseitigen Scharnierteil 20 und einem türseitigen Scharnierteil 10. In der Türsäule 1 ist ein Aufnahmerohr 2 mit hori­ zontaler und quer zum Fahrzeug liegender Achsausrichtung eingesetzt und fixiert. Dem Aufnahmerohr 2 ist ein Einsteckbolzen 3 des karosserieseitigen Scharnierteils 20 zugeordnet. Ein endseitiger Vormontagebolzenbereich 4 am Einsteckbolzen 3 ist dem Innendurchmesser des Aufnahmerohrs 2 angepasst. Im Vormontagebolzenbereich 4 ist eine zentrale Gewindebohrung 5 zur Auf­ nahme einer Befestigungsschraube 6 ausgebildet. Am Einssteckbolzen 3 schließen sich, im Durchmesser größer werdend abgestuft, ein Endlagenbol­ zenbereich 7 und ein Ringflansch 8 an. An dem Ringflansch 8 ist eine Auf­ nahme 9 für das türseitige Scharnierteil 10 ausgebildet. Das karosserieseitige Scharnierteil 20 besteht aus dem Einsteckbolzen und der daran angeschlos­ senen Ausnahme 9 für das türseitige Scharnierteil 10. Das türseitige Schar­ nierteil 10 ist nur strichliert schematisch dargestellt. In den folgenden Fig. 2 bis 4 ist das türseitige Scharnierteil 10 aus Übersichtlichkeitsgründen weggelas­ sen.
In Fig. 2 ist eine Vormontageposition des Einsteckbolzens 3 am Aufnahmerohr 2 dargestellt. Dabei ist der Vormontagebolzenbereich 4 des Einsteckbolzens 3 von einer Fahrzeugaußenseite 12 in das Aufnahmerohr 2 eingesteckt. Der im Durchmesser größere Endlagenbolzenbereich 7 bildet eine Ringschulter als Anschlagfläche, bis zu der der Vormontagebolzenbereich 4 formschlüssig ein­ gesteckt ist. Von der Karosserieinnenseite 13 ist die Befestigungsschraube 6 in der zentralen Gewindebohrung 5 des Einsteckbolzens 3 eingeschraubt. Dabei stützt sich die Befestigungsschraube 6 an einer Stützscheibe 11 ab.
In der Vormontageposition ist die Fahrzeugtür vorläufig ohne einen genauen Maßhaltigkeitsanspruch bezüglich genauer gleichmäßiger Türfugen im zuge­ ordneten Türausschnitt gefestigt. Die so vorläufig befestigte Fahrzeugtür wird zusammen mit der Karosserie durch den Lackierprozess geführt. Anschließend wir die Fahrzeugtür zusammen mit dem türseitigen Scharnierteil 10 und dem karosserieseitigen Scharnierteil 20 für eine ausgelagerte Türmontage und Komplettierung von der Türsäule 1 durch Lösen der Befestigungsschraube 6 abgebaut.
Für diese ausgelagerte Türmontage wird die Fahrzeugtür mit dem Endlagen­ bolzenbereich 7 des Einsteckbolzens 3 in eine Referenzaufnahme 14 eines Transport-/Montagegestells gelegt und dort lagegenau gehalten. Der Endla­ genbolzenbereich 7 stützt sich in der Referenzaufnahme 14 axial am im Durchmesser größeren Ringflansch 8 ab. Dieser Verfahrensschritt ist schema­ tisch in Fig. 3 dargestellt.
Nach der ausgelagerten Türmontage und Komplettierung der Fahrzeugtür werden die Position des Endlagenbolzenbereichs 7 mittels einer Positions­ messeinrichtung bezüglich des Umrisses der Fahrzeugtür im Transport- /Montagegestell unter Berücksichtigung der bekannten Position der Referenz­ aufnahme 14 genau erfasst. Auch die Position des dem Scharnier zugeordne­ ten Aufnahmerohres bezüglich der Türausschnittkontur können an der Karosserie vermessen werden. Aus den ermittelten Messdaten kann nun die güns­ tigste Relativlage zwischen Einsteckbolzen 3 und zugeordnetem Aufnahme­ rohr 2 für eine geeignete Einbaulage der Fahrzeugtür im Türausschnitt unter Berücksichtigung von Toleranzen ermittelt werden. Um diese günstigste er­ mittelte Relativlage der Fahrzeugtür gegenüber der Fahrzeugkarosserie als Endlagenposition zu erhalten wird mittels eines spanabhebenden Werkzeugs 15 das Aufnahmerohr 2 von der Fahrzeugaußenseite 12 auf den Endlagen­ durchmesser aufgebohrt. Dies ist ebenfalls Fig. 3 zu entnehmen.
Aufgrund von Toleranzen ist es möglich, dass die Befestigungsachse des Ein­ steckbolzens nicht mehr koaxial zur Achse des Aufnahmerohrs 2 ist. Um diese toleranzbedingte Achsverschiebung in X- und Z-Richtung aufnehmen zu kön­ nen, ist um die Befestigungsschraube 6 ein Ringfreiraum 16 im Inneren des Aufnahmerohrs 2 ausgebildet. Die Wandstärke des Aufnahmerohr 2 ist eben­ falls so dimensioniert, dass nach dem spanabhebenden Arbeitsgang genügend Material stehen bleibt, um eine geforderte Stabilität der gesamten Türanbin­ dung zu gewährleisten. Das Aufnahmerohr 2 ist so in der Türsäule 1 einge­ bracht, dass an der Fahrzeugaußenseite 12 ein Überstand 17 ausgebildet ist. Durch Ablängen des Überstandes 17 ist ein Toleranzausgleich der Fahrzeug­ türposition in Y-Richtung möglich. In Fig. 3 ist schematisch mit Doppelpfeilen ein möglicher Toleranzausgleich in X, Z-Richtung 18 und ein Toleranzaus­ gleich in Y-Richtung 19 dargestellt.
In Fig. 4 ist die Endlagenposition des karosserieseitigen Scharnierteils sche­ matisch dargestellt. Dafür wird der Einsteckbolzen 3 mit dem Endlagebolzen­ bereich 7 in den aufgebohrten Bereich des Aufnahmerohrs 2 formschlüssig bis zur axialen Anlage am Ringflansch 8 eingesetzt. Mit der Befestigungsschraube 6 wird die Anordnung endgültig fixiert. Die Abstützung an der Karosserieinnen­ seite 13 am Aufnahmerohr 2 erfolgt mittels der Stützscheibe 11.

Claims (7)

1. Verfahren zur Montage vom Fahrzeugtüren mittels daran befestigten Tür­ scharnieren an einer Türsäule eines karosserieseitigen Türausschnitts, ge­ kennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
  • a) ein Aufnahmerohr (2) wird mit etwa horizontaler und quer zum Fahr­ zeug liegender Achsausrichtung jeweils an den Anbindungspunkten der Türscharniere in der zugeordneten Türsäule (1) eingesetzt und fixiert;
  • b) ein karosserieseitiges Scharnierteil (20) eines Türscharniers weist ei­ nen abgestuften Einsteckbolzen (3) auf mit einem endseitigen Vor­ montagebolzenbereich (4) mit einem dem Innendurchmesser des Auf­ nahmerohrs (2) angepassten Vormontagedurchmesser, wobei der Vormontagebolzenbereich (4) in das Aufnahmerohr (2) bis zur axialen Anlage an einer Ringschulter formschlüssig eingesteckt und von der anderen Seite des Aufnahmerohrs (2) her mit einer Befestigungs­ schraube (6) durch Einschrauben in eine zentrale Gewindebohrung (5) des Einsteckbolzens (3) gehalten wird, wobei sich die Befestigungs­ schraube (6) mit einem Schraubenkopf und/oder einer Stützscheibe (11) an der fahrzeuginneren Stirnseite das Aufnahmerohrs (2) abstützt und um den Schraubenbolzen zur Innenfläche des Aufnahmerohrs (2) ein Ringfreiraum (16) verbleibt;
  • c) die so mittels der Türscharniere an den Türsäulen (1) ohne einen Maß­ haltigkeitsanspruch bezüglich genauer gleichmäßiger Türfugen befestigten Fahrzeugtüren werden zusammen mit der Karosserie durch den Lackierprozess geführt;
  • d) die Fahrzeugtüren werden zusammen mit den Türscharnieren für eine ausgelagerte Vormontage durch Komplettierung mit Funktionsteilen von den Türsäulen (1) durch Lösen der Befestigungsschrauben (6) wieder abgebaut;
  • e) die Fahrzeugtüren werden jeweils mit einem Endlagenbolzenbereich (7) in zugeordnete Referenzaufnahmen (14) eines Transport- /Montagegestells gelegt und dort lagegenau gehalten, wobei sich je­ weils der Endlagenbolzenbereich (7) an den endseitigen Vormontage­ bolzenbereich (4) stufenförmig mit einem größerem Endlagendurch­ messer anschließt, wodurch die vorstehende Ringschulter gebildet ist und wobei der Endlagenbolzenbereich (7) an einem anschließenden Ringflansch (8) axial abgestützt ist;
  • f) die Fahrzeugtüren werden im Transport-/Montagegestell vormontiert und die Positionen des jeweiligen karosserieseitigen Scharnierteils (20) und damit des Endlagenbolzenbereich (7) werden im Transport- /Montagegestell mittels einer Positionsmesseinrichtung bezüglich des Umrisses der Fahrzeugtür erfasst und/oder die Kontur des Türaus­ schnitts wird messtechnisch erfasst;
  • g) aus den Messdaten wird die günstigste Einbaulage der Fahrzeugtür im Türausschnitt ermittelt, insbesondere für gleiche umlaufende Fugen und bündige Außenflächen, und daraus die erforderliche günstigste Relativlage des Endlagenbolzenbereichs (7) bezüglich des zugeord­ neten Aufnahmerohrs (2) zum Ausgleich von Toleranzen festgelegt;
  • h) mittels wenigstens eines spanabhebenden Werkzeugs (15) wird das Aufnahmerohr (2) von der fahrzeugäußeren Stirnseite her auf den Endlagedurchmesser in einer Endlagenposition aufgebohrt, wobei die Bohrung entsprechend der o. g. günstigsten Einbaulage der Fahr­ zeugtür zu einem Toleranzausgleich in der Fahrzeuglängs- und Fahr­ zeughochrichtung (X-, Z-Richtung) positioniert wird;
  • i) das jeweilige karosserieseitige Scharnierteil (20) wird mit dem Endlagenbolzenbereich (7) in den aufgebohrten Bereich des Aufnah­ merohrs (2) formschlüssig bis zur axialen Anlage am Ringflansch (8) eingesetzt und mit der Befestigungsschraube (6) fixiert, wodurch die Fahrzeugtür insgesamt endmontiert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vormontagebolzenbereich (4) des Einsteckbolzens (3) axial relativ lang und der Endlagenbolzenbereich (7) relativ kurz ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmerohr (2) an der Fahrzeugaußenseite (12) durch spanabhebende Bearbeitung bei Bedarf für einen Toleranzausgleich der Türposition in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) zumindest teilweise abgelängt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahme­ rohr (2) mit einem Überstand (17) an der Fahrzeugaußenseite (12) die be­ nachbarte Türsäulenaußenfläche überragt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das positionsangepasste Aufbohren und das Ablängen des Aufnahmerohrs (2) in einem Arbeitsgang mit einem Stufenfräser durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Referenzbohrung am karosserieseitigen Scharnier­ teil (20) und/oder am Transport-/Montagegestell angebracht ist, die als Referenzpunkt für die Ortsvermessung mit der Positionsmesseinrichtung verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ermittlung der günstigsten Einbaulage der Fahrzeugtür entspre­ chende Positionsdaten einem gesteuert bewegbaren Gelenkarm-Roboter zugeführt werden, der mit einem spanabhebenden Werkzeug (15) die er­ forderlichen Bearbeitungen entsprechend positionsgenau am Aufnahme­ rohr (2) durchführt.
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