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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur passgenauen Anbringung einer
Fahrzeugtür
an einen Türpfosten
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
DE 36 20 004 A1 ist
ein Verfahren zur passgenauen Anbringung einer Fahrzeugtür bekannt.
Hier wird eine Fahrzeugtüre
an den Türpfosten einer
Karosserie angeschlagen, wofür
obere und untere, eine Schwenkachse bildende Türscharniere vorgesehen sind,
die sich aus türseitigen
und pfostenseitigen Scharnierbügeln
zusammensetzen, die mittels Scharnierbolzen verbunden sind. Hierbei
weisen zumindest teilweise die Scharnierbügel Übermaße auf, die im späteren Verfahrensverlauf
abgearbeitet werden müssen.
Zuerst werden die Scharniere am Türpfosten und an der Fahrzeugtüre befestigt. Danach
werden die Fahrzeugtüre
und der Türpfosten vermessen
und die Scharnierbügel
werden dann durch eine mechanische Bearbeitung in Abhängigkeit
von der Vermessung in die gewünschte
Form gebracht.
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Nachteilig
bei einem solchen Verfahren ist es, dass sich die Anlagefläche für das pfostenseitige Türscharnier
bei Verwendung eines äußeren aus dünnem Blech
bestehenden Seitenwandrahmens am Türpfosten nach dem endgültigen Einbau
der Fahrzeugtüre
verändern
kann, weil sich die Form des Seitenwandrahmens und/oder die Lage
des Türscharnier
unter der permanenten Belastung durch die Fahrzeugtüre verändert. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass zumindest ein Teil der Scharniere grundsätzlich Übermaße aufweisen
müssen
und sehr viele Stellen des Scharniers bearbeitet und angepasst werden
müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zur passgenauen Anbringung
einer Fahrzeugtür
an einen Türpfosten
aufzuzeigen, das einen exakten und spannungsfreien Einbau der Türen dauerhaft
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Der
Vorteil eines solchen Verfahrens zur passgenauen Anbringung einer
Fahrzeugtür
an einen Türpfosten
besteht darin, dass die Bearbeitung der Auflagefläche einfach
und schnell zu bewerkstelligen ist. Die Form der Scharniere, die
sehr präzise hergestellt
werden können,
bleibt unverändert.
Das Anbringen des Befestigungsbolzens, das in der Regel eine größere Fehlerquelle
darstellt, kann vereinfacht werden, da Abweichungen nachträglich, bei
der Bearbeitung der Auflagefläche
ausgeglichen werden können.
Durch die stabile Pfostenverstärkung,
den stabilen Befestigungsbolzen und die stabile Verbindung zwischen
Befestigungsbolzen und Pfostenverstärkung kann der Seitenwandrahmen
spannungsfrei an einen der beiden Komponenten so angebracht werden,
ohne dass verformende Kräfte
auf den Seitenwandrahmen einwirken können. Mit diesem Verfahren
werden Setzerscheinungen und Verspannungen zuverlässig verhindert
und ein passgenauer Einbau der Fahrzeugtüren gewährleistet. Eine aufwendige
Nacharbeit entfällt
bei diesem Verfahren.
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Vorteilhafte
Ausführungen
der Befestigungsbolzen für
das erfindungsgemäße Verfahren
ergeben sich aus den Nebenansprüchen.
Hierbei wird am Befestigungsbolzen eine außenliegende Anlagefläche ausgebildet,
an der das pfostenseitige Scharnier angeschraubt werden kann oder
aber eine innenliegende Anlagefläche,
die als Scharnierauge dient und in die der Scharnierbolzen anliegt.
Eine Ausführungsform
besteht darin, dass der Seitenwandrahmen im Bereich des Befestigungsbolzens
fixiert ist und der Befestigungsbolzen sowohl innen und außen mit
der Pfostenverstärkung
verbunden ist.
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Die
Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen
dargestellt werden, die in den Figuren näher erläutert werden soll.
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Es
zeigen:
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1:
Pfostenverstärkung
mit einem eine Anlagefläche
ausbildendenden ersten Befestigungsbolzen.
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2:
Erster Befestigungsbolzen am Türpfosten
mit Seitenwandrahmen vor der Bearbeitung.
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3:
Anbringen des pfostenseitigen Scharniers am ersten Befestigungsbolzen.
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4:
Türpfosten
mit erstem Befestigungsbolzen und Fahrzeugtür.
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5:
Pfostenverstärkung
mit einem ein Scharnierauge ausbildendenden zweiten Befestigungsbolzen.
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6:
Zweiter Befestigungsbolzen am Türpfosten
nach der Bearbeitung.
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7:
Zweiter Befestigungsbolzen mit Abdichtung am Türpfosten nach der Bearbeitung.
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8:
Türpfosten
mit zweitem Befestigungsbolzen und Fahrzeugtür.
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9:
Verfahrensablauf
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1 zeigt
die Pfostenverstärkung
mit einem eine Anlagefläche
ausbildenden Befestigungsbolzen. Die Pfostenverstärkung 3 ist
Bestandteil des Türpfostens 1.
Die Pfostenverstärkung 3 bildet
den tragenden Teil des Türpfostens 1 aus,
an dem die Fahrzeugtüre
befestigt werden kann. Der Befestigungsbolzen 6 ist fest
mit der Pfostenverstärkung 3 verbunden.
Der Befestigungsbolzen 6 ist ein Rohr, der mit der Pfostenverstärkung 3 an
mehreren Stellen verschweißt
ist. In dieser Abbildung ist nur eine Schweißnaht 12 sichtbar,
jedoch können
in der Pfostenverstärkung 3 oder
an der gegenüberliegenden Pfostenverstärkungsseite
weitere Schweißverbindungen 12 vorhanden
sein. Hierbei wird die komplette Pfostenverstärkung 3 als tragender
Querschnitt genutzt, da der Befestigungsbolzen 6 sowohl
innen als auch außen
mit der Pfostenverstärkung
verbunden ist. Jedoch sind auch andere Verbindungsarten, wie z.
B. Kleben, Löten,
Schrauben usw. gleichwertig, die eine feste Verbindung gewährleisten.
Die Anbringung des Befestigungsbolzen 6 an die Pfostenverstärkung 3 erfolgt
vor der Montage des Seitenwandrahmens 2, der als Verkleidung
für die
Pfostenverstärkung 3 dient.
Ein Befestigungsbolzen 6 kann auch direkt an der Pfostenverstärkung 3 bei
deren Herstellung ausgeformt werden. Der Befestigungsbolzen 6 weist
eine Bearbeitungsfläche 8 auf,
die später
nach der entsprechenden Bearbeitung die pfostenseitige Anlagefläche 5 für das pfostenseitige Türscharnier 19 ausbildet.
Zur späteren
Befestigung des Seitenwandrahmens 2, der als Verkleidung
für die
Pfostenverstärkung 3 dient
und der in der Regel aus einem dünnen
Blech besteht wird im Ausführungsbeispiel
eine bügelförmige Halterung 4 an
der Pfostenverstärkung 3 und/oder
am Befestigungsbolzen 6 angebracht. Diese Halterung 4 weist
eine Kleberaupe 9 auf, an der der Seitenwandrahmen 2 angeklebt
werden kann. Zur späteren
Bearbeitung des Befestigungsbolzens 6 ragt im Ausführungsbeispiel die
Bearbeitungsfläche 8 aus
der Halterung 4 für
den Seitenwandrahmen 2 heraus. Dies ermöglicht eine individuelle Bearbeitung
des Befestigungsbolzens 6 nach der Montage des Seitenwandrahmens 2 und nach
dem Vermessen von dem daraus resultierenden Türausschnitt und der dazugehörigen Tür 13.
Ergänzend
sei zu dieser Figur vermerkt, dass auch ein Innengewinde in der Öffnung 15 des
Befestigungsbolzens 6 erst nachträglich nach der Vermessung von
Türausschnitt
und Türe
ausgeformt werden kann.
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2 zeigt
einen ersten Befestigungsbolzen am Türpfosten mit Seitenwandrahmen
vor der Bearbeitung. Hier wird ein Türpfosten 1 gezeigt,
bei dem der Seitenwandrahmen 2 bereits angebracht ist.
Die Pfostenverstärkung 3 befindet
sich unter dem Seitenwandrahmen 2 und ist in dieser Darstellung
nicht mehr sichtbar. Der Seitenwandrahmen 2 bildet die Umrandung
für die
Türöffnung.
Aus dem Seitenwandrahmen 2 steht die Bearbeitungsfläche 8 des Befestigungsbolzens 6 heraus,
die im späteren
Verlauf die Anlagefläche 5 des
pfostenseitigen Türscharniers 19 ergibt.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Befestigungsbolzen 6 ein dickwandiges Rohr. Durch die
Rohröffnung 15 kann
beispielsweise eine Schraube durchgeführt und mit einer passenden
Mutter verschraubt werden.
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3 zeigt
die Anbringung eines pfostenseitigen Scharniers am ersten Befestigungsbolzen. Nach
dem Ausmessen der bereits fertiggestellten Türöffnung und der Fahrzeugtür 13 und
nach der individuellen Bearbeitung der Bearbeitungsfläche 8 zu einer
Pfosten-Anlagefläche 5 des
Befestigungsbolzens 6 wird eine Befestigungsschraube 16 durch
die Öffnung
im pfostenseitigen Scharnier 19 in die Öffnung 15 des Befestigungsbolzen 6 eingeschraubt. Beim
Zusammenschrauben wird die pfostenseitige Scharnier-Anlagefläche 10 auf
die Pfosten-Anlagefläche 5 gedrückt und
dabei das pfostenseitige Türscharnier 19 in
die gewünschte
Position gebracht, die sich als optimal aus der Messung von Türöffnung und Tür ergeben
hat.
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4 zeigt
den Türpfosten
mit dem ersten Befestigungsbolzen und die daran angebrachte Fahrzeugtür. Hier
wird sichtbar, wie die Lage der Pfosten-Anlagefläche 5 die Position
der Fahrzeugtüre 13 bestimmt.
Je nach Neigung der Anlagefläche 5 kann
die Neigung der Fahrzeugtüre 13 verändert werden.
Die Pfosten-Anlagefläche 5 bestimmt
die Lage der pfostenseitigen Scharnier-Anlagefläche 10 und damit die
Lage des pfostenseitigen Scharniers 19. Über den
im pfostenseitigen Scharnier 19 befindlichen Scharnierbolzen 14,
der die Lage des türseitigen
Scharniers 17 beeinflusst, wird die Lage der Fahrzeugtüre 13 bezüglich des
Seitenwandrahmens 2 bestimmt.
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5 zeigt
die Pfostenverstärkung
mit einem zweiten Befestigungsbolzen. Die Pfostenverstärkung 3 ist
Bestandteil des Türpfostens 1.
Die Pfostenverstärkung 3 bildet
den tragenden Teil des Türpfostens 1 aus,
an dem die Fahrzeugtüre 13 befestigt
werden kann. Der zweite, anders als der erste geformte Befestigungsbolzen 6 ist
fest mit der Pfostenverstärkung 3 verbunden.
Der Befestigungsbolzen 6 ist im zweiten Ausführungsbeispiel
ein massives Formteil mit vorwiegend rechteckigem Querschnitt und
einem abgerundeten Endbereich, der als pfostenseitiges Scharnier 19 dient
und in den im späteren
Verlauf das Scharnierauge eingebracht wird. Der Befestigungsbolzen
ist mit der Pfostenverstärkung 3 an
mehreren Stellen verschweißt,
wobei auch hier nur eine Schweißnaht 12 sichtbar
ist. Auch hier kann die komplette Pfostenverstärkung 3 als tragender
Querschnitt genutzt werden, da der Befestigungsbolzen sowohl innen
als auch außen
mit der Pfostenverstärkung
verbunden ist. Die Anbringung des Befestigungsbolzen 6 an
die Pfostenverstärkung 3 erfolgt
vor der Montage des Seitenwandrahmens 2, der als Verkleidung
für die
Pfostenverstärkung 3 dient.
Ein solcher Befestigungsbolzen 6 kann auch direkt an der
Pfostenverstärkung 2 bei
deren Herstellung ausgeformt werden. Der Befestigungsbolzen 6 weist
einen Bearbeitungsbereich 8 auf, der später nach der entsprechenden
Bearbeitung das pfostenseitige Scharnierauge für das Türscharnier ausbildet. Zur späteren Befestigung
des Seitenwandrahmens 2, der als Verkleidung für die Pfostenverstärkung 3 dient
und der in der Regel aus einem dünnen
Blech besteht wird im Ausführungsbeispiel
eine bügelförmige Halterung 4 an
der Pfostenverstärkung 3 und/oder am
Befestigungsbolzen 6 angebracht. Diese Halterung 4 weist
eine Kleberaupe 9 auf, an der der Seitenwandrahmen 2 angeklebt
werden kann. Der Bearbeitungsbereich 8 ermöglicht eine
individuelle Bearbeitung nach der Montage des Seitenwandrahmens 2 und
nach dem Vermessen von dem daraus resultierenden Türausschnitt
und der dazugehörigen
Tür 13.
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6 zeigt
einen zweiten Befestigungsbolzen am Türpfosten nach der Bearbeitung.
Hier wird ein Türpfosten 1 gezeigt
bei dem der Seitenwandrahmen 2 bereits angebracht und ausgemessen
ist. Die Pfostenverstärkung 3 befindet
sich unter dem Seitenwandrahmen 2 und ist in dieser Darstellung
nicht sichtbar. Aus dem Seitenwandrahmen 2 steht der Befestigungsbolzen 6 mit
dem individuell eingebrachten Scharnierauge 18 heraus.
Der Endbereich des Befestigungsbolzens 6 bildet hierbei
das pfostenseitige Türscharnier 19 aus.
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7 zeigt
gleichfalls den zweiten Befestigungsbolzen nach der Bearbeitung
mit einer zwischen Seitenwandrahmen 2 und Befestigungsbolzen 6 befindlichen
Abdichtung. Diese Abdichtung 11 dient dazu den Türpfosten 1 gegen
Wasser abzudichten. Ferner werden dadurch die akustischen Eigenschaften
des Fahrzeugs und die Optik in diesem Bereich verbessert. Nach dem
Ausmessen von der Türöffnung,
die sich unter anderem durch die Position und die Abmessungen des
Seitenwandrahmens 2 ergibt, und der Fahrzeugtür 13,
mit den bereits montierten Türscharnieren,
wurde ein individuelles Scharnierauge 18 in den Befestigungsbolzen 6 eingebracht,
wie bereits in 6 beschrieben. Hierbei wird
später
die Fahrzeugtüre 13 in
das individuell für
diese Fahrzeugtür 13 hergestellte
Scharnierauge 18 eingehängt.
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8 zeigt
den Türpfosten
mit dem zweiten Befestigungsbolzen und die daran angebrachte Fahrzeugtür. Hier
wird sichtbar, wie die Lage des Scharnierauges 18 die Position
der Fahrzeugtüre 13 bestimmt.
Je nach Lage und Neigung des Scharnierauges 18 kann die
Stellung der Fahrzeugtüre 13 verändert werden.
Das Scharnierauge 18 bestimmt die Lage des Scharnierbolzens 14 und
damit die Lage des türseitigen
Scharniers 17, wodurch die Stellung der Fahrzeugtüre 13 bezüglich des
Seitenwandrahmens 2 bestimmt wird.
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9 zeigt
den Verfahrensablauf. Hierbei wird in einem ersten Schritt 20 ein
Befestigungsbolzen 6 mit der Pfostenverstärkung 3 des
Türpfostens 1 verbunden,
das heißt,
dass bereits bei der Herstellung der Pfostenverstärkung 3 der
Befestigungsbolzen 6 mit ausgeformt werden kann. In diesem
Schritt ist es vor allem wichtig den Befestigungsbolzen 6 mit der
Pfostenverstärkung 3 fest
zu verbinden, ohne dass der Seitenwandrahmen 2 im Wege
ist.
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In
einem zweiten Schritt 21 wird um die Pfostenverstärkung 3 herum
ein Seitenwandrahmen 2 angebracht. Der Seitenwandrahmen 2 bildet
den Türöffnungsrahmen
und damit zumindest einen Teil der Türöffnung. In diesem Schritt wird
die Türöffnung fertiggestellt.
Parallel zu diesem zweiten Schritt 21 wird im dritten Schritt 22 die
Fahrzeugtüre 13 fertiggestellt.
Das heißt
die Fahrzeugtüre 13 kann
bereits mit dem Türscharnier 17 bestückt sein,
so dass eventuelle Abweichungen später beim Ausmessen der Fahrzeugtüre 13 mit
berücksichtigt
werden können. Im
vierten Schritt 23 wird die fertiggestellte Türöffnung und
die für
diese Türöffnung bestimmte
Fahrzeugtüre 13 vermessen.
Aus den daraus resultierenden Ergebnissen lässt sich die optimale Position
für die
entsprechende Fahrzeugtüre 13 in
der dafür
vorgesehenen Türöffnung ermitteln.
Aus dieser optimalen Position kann dann die Geometrie für den Befestigungsbolzen
im Bearbeitungsbereich 8 berechnet werden.
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Im
fünften
Schritt 24 wird der Befestigungsbolzen 6 gemäß den Berechnungen
bearbeitet. Wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen beschrieben
weist der Befestigungsbolzen 6 Bearbeitungsbereiche 8 auf,
die nach ihrer Bearbeitung als horizontale und/oder vertikale Anlageflächen 5, 18 für Scharniere
dienen.
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Im
letzten Schritt 25 wird die Fahrzeugtür 13 am Türpfosten 1 angebracht,
die dann an der individuell bearbeiteten Anlagefläche 5, 18 des
am Türpfosten 1 angebrachten
Befestigungsbolzen 6 passgenau in der Fahrzeugöffnung angeordnet
ist.