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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Polypropylenharz-Zusammensetzung
und insbesondere die Polypropylenharz-Zusammensetzung, welche umfasst: (A)
nur ein Propylen-Polymer,
umfassend ein Propylen-Ethylen-Copolymer mit einer bestimmten Grenzviskosität und/oder
ein Propylen-Homopolymer mit einer bestimmten Pentaden-Fraktion
(% mmmm); (B) einen Ethylen-α-Olefin-Copolymer-Kautschuk,
umfassend Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk
und Ethylen-α-Olefin-Copolymer;
(C) einen Styrol-Copolymer-Kautschuk; (D) ein mit einem polare Reste
enthaltenden Harz modifiziertes Polypropylen oder einen Polyolefinpolyol
und (E) einen anorganischen Füllstoff.
Die Polypropylenharz-Zusammensetzung erweist sich gegenüber den
herkömmlichen
Polypropylenharz-Zusammensetzungen als überragend hinsichtlich der
Steifigkeit, Kratzbeständigkeit,
im Glanz und in der Haftung an Farbe, stellt zudem ausgezeichnete
Laserschnitt-Eigenschaften und verbesserte Stoßbeständigkeit bei niedriger Temperatur
bereit und eignet sich daher für
Fahrzeuginnenteile, wie Armaturenbretter, insbesondere ein Armaturenbrett,
das integral einen Airbag einschließt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Polypropylenharze
sind bei Fahrzeugaußenteilen,
einschließlich
Fahrzeugstoßstangen,
sowie Fahrzeuginnenteilen, einschließlich Armaturenbrettern und
Säulen,
ausgiebig verwendet worden, da sie ausgezeichnete Fließfähigkeit,
Stoßfestigkeit,
chemische Beständigkeit
sowie geringe Kosten aufweisen und eine kleine spezifische Dichte
besitzen. Im Fall von Fahrzeuginnenteilen, wie Armaturenbrettern,
insbesondere einem Armaturenbrett, das integral einen Airbag einschließt, wird
jedoch ein Airbag innerhalb des Armaturenbretts ange bracht, nachdem
der Abschnitt, an dem der Airbag verstaut wird, aufgeschnitten und
dann dieser Abschnitt verdeckt wird, was zu lästigen Komplikationen und schlechtem
Aussehen führt.
Wird dagegen ein Airbag integral innerhalb des Armaturenbretts untergebracht,
um solche Komplikationen zu vermeiden, besteht die Möglichkeit,
dass sich der Airbag bei einem Unfall nicht öffnet. Daher ist es erforderlich,
die Komponenten, welche einem im Armaturenbrett eingeschlossenen
Airbag überdecken,
durch Schneiden unter Verwendung eines Laserstrahls vorher zu schwächen, damit
er sich im Notfall richtig öffnet.
Folglich wird erwartet, dass das Armaturenbrett, das einen eingeschlossenen
Airbag integral überdeckt,
ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und Haftung an die Farbe
aufweist und zusätzlich
gegenüber
Laserschnitt beständig
ist, damit sich der Airbag im Notfall richtig öffnet. Zudem muss es ausgezeichnete
Stoßfestigkeit
bei niedriger Temperatur aufweisen, damit keine Bruchteile davon
gebildet werden, wenn sich der Airbag aufbläst.
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Es
wurden Polypropylenharz-Zusammensetzungen für Fahrzeuginnenteile, wie ein
Armaturenbrett, entwickelt, die gute Steifigkeit und physikalische
Eigenschaften bereitstellen und sich daher für die direkte Lackierung ohne
Vorbehandlung eignen, aber es wurde keine Polypropylenharz-Zusammensetzung
entwickelt, die sich für
ein Armaturenbrett eignet, das integral einen Airbag einschließt. Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben in der US-Patentanmeldung
Nr. 09/749,698 die Polypropylenharz-Zusammensetzung offenbart, die
sich für
das Armaturenbrett eignet, das ausgezeichnete physikalische Eigenschaften
und Haftung an Farbe aufweist. Die in der US-Patentanmeldung Nr. 09/749,698 offenbarte
Polypropylenharz-Zusammensetzung
hat zwar ausgezeichnete Steifigkeit, physikalische Eigenschaften
und Haftung, es besteht aber die Gefahr, dass sich beim Aufblasen
eines Airbags aufgrund der verrin gerten Stoßfestigkeit bei niedriger Temperatur
nach Vorbehandlung mit einem Laserstrahl Bruchstücke bilden.
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Daher
besteht ein großer
Bedarf an der Entwicklung einer Polypropylenharz-Zusammensetzung
mit ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften, Haftung an Farben
und zudem hervorragender Niedertemperatur-Stoßfestigkeit, die für eine Airbageinsatzöffnung in
der Automobilindustrie erforderlich sind.
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Aus
der
US 5,286,776 ist
eine verstärkte
Polypropylenharz-Zusammensetzung
bekannt, die ein mit einer Organosilanverbindung modifiziertes Polypropylen,
ein nichtkristallines Ethylen-α-Olefin-Copolymer
und ein Styrol-Blockpolymer umfasst.
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Die
EP 476926 offenbart ein polypropylenbasiertes
Harz, das im Wesentlichen aus einem Polypropylenharz oder einem
Block-Copolymer
aus Propylen und Ethylen sowie einem Talkpulver besteht.
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Schließlich ist
aus der
EP 527633 ein
Harz bekannt, das ein Polypropylen, ein Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk
und ein Ethylen-Acrylsäure-Copolymer
aufweist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Polypropylenharz-Zusammensetzung mit
ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften, wie Steifigkeit, Kratzfestigkeit,
Glanz und Haftung an Farben, Laserschnitt-Eigenschaften und einer stark erhöhten Niedertemperatur-Stoßfestigkeit,
umfassend: ein Propylen-Polymer, umfassend ein Propylen-Ethylen-Copolymer
und ein Propylen-Homopolymer; einen Ethylen-α-Olefin-Copolymer-Kautschuk,
umfassend einen Ethylen- Propylen-Copolymer-Kautschuk
und ein Ethylen-α-Olefin-Copolymer; einen
Styrol-Copolymer-Kautschuk, ein polare Reste enthaltendes Harz und
einen anorganischen Füllstoff.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist durch eine Polypropylenharz-Zusammensetzung charakterisiert,
umfassend:
- (A) 30 bis 70 Gew.-% eines Propylen-Polymers,
umfassend 5 bis 30 Gew% Propylen-Homopolymer und 70 bis 100 Gew.-%
Propylen-Ethylen-Copolymer;
- (B) 10 bis 30 Gew.-% eines Ethylen-α-Olefin-Copolymer-Kautschuks, der 60
bis 95 Gew.-% Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk und 5 bis 40 Gew.-% Ethylen-α-Olefin-Copolymer
umfasst, wobei das Ethylen-α-Olefin-Copolymer
und der Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk verschieden sind.
- (C) 1 bis 10 Gew.-% Styrol-Copolymer-Kautschuk, umfassend 10
bis 50 Gew.-% Polymerblöcke
aus Styrol oder dessen Derivat, 50 bis 90 Gew.-% Polymerblöcke, die
mit mindestens einer Substanz, ausgewählt aus Ethylen, Isopren, Butylen,
Butadien und Propylen, copolymerisiert sind;
- (D) 1 bis 7 Gew.-% eines polare Reste enthaltenden Harzes, umfassend
ein modifiziertes Polypropylen, das in einem Pfropfverhältnis von
0,5 bis 6,0 Gew.-% gepfropft ist, einen Polyolefinpolyol oder ein
Gemisch davon; und
- (E) 10 bis 40 Gew.-% eines anorganischen Füllstoffs, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Talk, Bariumsulfat, Kaliumcarbonat und
Wollastonit.
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Die
erfindungsgemäße Polypropylenharz-Zusammensetzung
stellt ein Fahrzeuginnenmaterial bereit, das sich für ein Armaturenbrett
eignet, das mittels Spritzgießen
integral einen Airbag einschließt.
Das einen Airbag integral einschließende Armaturenbrett, das ausgezeichnete
Laserschnitt-Eigenschaften und Niedertemperatur-Stoßfestigkeit
besitzt, wird aus dem Formgegenstand durch Beschichten ohne Grundierungsbehandlung
und durch Einbau des Airbags hergestellt.
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Nachstehend
wird eine eingehende Beschreibung jeder Komponente, welche die erfindungsgemäße Polypropylenharz-Zusammensetzung ausmacht,
bereitgestellt.
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(A) Propylen-Polymer
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Ein
von der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammenzetzung
umfasstes Propylen-Copolymer ist ein kristallines Polymer, das ein
Propylen-Ethylen-Copolymer umfasst, das Ethylene und/oder ein Propylen-Homopolymer
enthält.
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Das
Propylen-Homopolymer hat einen mittels 13C-NMR
gemessenen Pentaden-Anteil (% mmmm) von mehr als 96%, vorzugsweise
mehr als 96,5 und stärker
bevorzugt mehr als 97%. Ist der Pentaden-Anteil kleiner als 96%,
verschlechtern sich die Steifigkeit und Wärmebeständigkeit der Polypropylenharz-Zusammensetzung.
Zudem liegt die Grenzviskosität
[η] des
erfindungsgemäßen Propylen-Polymers,
gemessen in Decalin bei 135°C,
im Bereich von 0,7 bis 2,5 dl/g, vorzugsweise im Bereich von 0,85
bis 2,2 dl/g und stärker
bevorzugt im Bereich von 0,9 bis 2,0 dl/g. Ist die Grenzviskosität [η] niedriger
als 0,7 dl/g, verschlechtert sich die Stoßfestigkeit der geformten Polypropylenharz-Zusammensetzung. Übersteigt
sie 2,5 dl/g, verschlechtert sich die Fließfähigkeit, so dass die Qualität des schließlich geformten
Produkts verschlechtert und die Arbeitsbedingungen schlecht werden.
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Das
Propylen-Ethylen-Copolymer umfasst einen Ethylengehalt von 3 bis
20% und vorzugsweise 5 bis 15%. Die Grenzviskosität [η] des erfindungsgemäßen Propylen-Ethylen-Blockcopolymers,
gemessen in Decalin bei 135°C,
liegt im Bereich von 3,0 bis 6,0 dl/g, vorzugsweise über 3,5
dl/g und stärker
bevorzugt über
4,0 dl/g.
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Für gut ausgewogene
Stoßfestigkeits-
und Fließfähigkeitseigenschaften
wird empfohlen, dass die Zusammensetzung aus dem Propylen-Homopolymer
und dem Propylen-Ethylen-Copolymer
im Bereich von 5 bis 30:70 bis 100 Gew.-% und stärker bevorzugt im Bereich von
5 bis 20:80 bis 100 Gew.-% liegt. Das Propylen-Homopolymer liefert
zwar überragende
Steifigkeit und Wärmebeständigkeit,
hat aber eine schlechte Stoßfestigkeit.
Dagegen liefert das Propylen-Ethylen-Copolymer eine verbesserte
Stoßfestigkeit,
insbesondere bei niedriger Temperatur, hat aber schlechte Formbarkeit,
Steifigkeit und Wärmebeständigkeit.
Daher können
sie sich gegenseitig ergänzen,
wenn sie gemischt werden.
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Es
wird empfohlen, dass der Anteil an Propylen-Copolymer, bezogen auf das gesamte Polypropylenharz,
im Bereich von 30 bis 70 Gew.-%, stärker bevorzugt im Bereich von 45
bis 65 Gew.-% liegt. Werden mehr als 70 Gew.-% eingesetzt, verschlechtert
sich die Stoßfestigkeit.
Werden dagegen weniger als 30 Gew.-% eingesetzt, wird die Formbarkeit
schlecht.
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(B) Ethylen-α-Olefin-Copolymer-Kautschuk
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Ein
von der erfindungsgemäßen Polypropylenherz-Zusammensetzung
umfasster Ethylen-α-Olefin-Copolymer-Kautschuk (B) umfasst
einen Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk
und ein Ethylen-α-Olefin-Copolymer
und wird hinzugfügt,
um die Stoßfestigkeit
zu erhöhen,
indem der gesamten Polypropylenharz-Zusammensetzung Elastizität verliehen
wird.
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Die
Mooney-Viskosität
[η]ML1+4 (125°C)
des Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuks
(EPR) ist im Bereich von 50 bis 80 dl/g, vorzugsweise im Bereich
von 55 bis 70 dl/g. Ist die Mooney-Viskosität höher als 80 dl/g, verschlechtert
sich das Aussehen aufgrund von schlechter Dispersion, und die mechanischen
Eigenschaften verschlechtern sich ebenfalls. Beträgt sie dagegen
weniger als 20 dl/g, wird die Stoßfestigkeit verringert. Der
Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk (EPR) umfasst einen Propylengehalt
von 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 80 Gew.-%. Ist der Propylengehalt
niedriger als 20 Gew.-%, verschlechtert sich die Stoßfestigkeit,
und wenn er 80 Gew.-% übersteigt,
verschlechtert sich die Steifigkeit.
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Das
von der erfindungsgemäßen Polypropylenherz-Zusammensetzung
umfasste Etylen-α-Olefin-Copolymer
ist insbesondere ein Ethylen-1-Buten-(EBM-) oder Ethylen-1-Octen-(EOM-) Copolymer
und enthält vorzugsweise
12–45
Gew.-% α-Olefin. EBM mit 12–45 Gew.-%,
vorzugsweise 15–20
Gew.-% Butengehalt und einer Schmelzzahl von 0,5–10 g/10 min, vorzugsweise
1–5 g/10
min wird zuvor verwendet. EOM mit einem Octengehalt von 15–45 Gew.-%,
vorzugsweise 25–35
Gew.-%, einer Grenzviskosität
[η]ML1+4 (121°C)
von 1–50 dl/g,
vorzugsweise 1,5–35
dl/g und einer Dichte von 0,86–0,91
g/cm3, vorzugsweise 0,87–0,90 g/cm3 wird
verwendet.
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Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk
(EPR) und Ethylen-α-Olefin-Copolymer
werden im Bereich von 60 bis 95:40 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise im
Bereich von 80 bis 85:20 bis 15 Gew.-% miteinander gemischt, damit
eine gute Stoßfestigkeits-
und Steifigkeitsbalance erzielt wird. Wird nur Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk
(EPR) verwendet, verschlechtert sich die Steifigkeit; wird nur α-Olefin-Copolymer
verwendet, verschlechtert sich die Stoßfestigkeit.
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Es
wird empfohlen, dass der Gehalt an Ethylen-α-Olefin-Copolymer-Kautschuk, bezogen auf das
gesamte Polypropylen-Polymer,
im Bereich von 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 15
bis 25 Gew.-% liegt. Ist der Gehalt niedriger als 10 Gew.-%, verschlechtern
sich Steifigkeit und Formbarkeit; übersteigt er 30 Gew.-%, verschlechtert
sich die Stoßfestigkeit.
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(C) Styrol-Copolymer-Kautschuk
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Ein
von der erfindungsgemäßen Polypropylenherz-Zusammensetzung
umfasster Styrol-Copolymer-Kautschuk umfasst einen Polymerblock
aus Styrol oder seinem Derivat sowie einen Polymerblock aus mindestens
einer Substanz, ausgewählt
aus Ethylen, Isopren, Butadien und Propylen, damit die Stoßfestigkeit verbessert
wird, ohne die Steifigkeit zu verringern.
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Der
erfindungsgemäß verwendete
Copolymer-Kautschuk besitzt mehr als 97% ungesättigte Bindungen und ist vom
linearen "a-b-a" Typ oder vom nicht-linearen
Typ, wobei der "a"-Block aus Styrol oder seinem Derivat
gebildet wird und der "b"-Block aus mindestens
einer Substanz, ausgewählt
aus Ethylen, Isopren, Butadien und Propylen, gebildet wird. Der "a"-Block
wird zur Verstärkung
der Steifigkeit, des Glanzes, der Zugfestigkeit und der Härte der
Harzzusammensetzung verwendet, und der "b"-Block
wird zur Verbesserung der Verträglichkeit
mit der Olefinharzzusammensetzung eingesetzt. Der "a"-Block
wird im Bereich von 10 bis 50 Gew.-% verwendet. Ist der Gehalt an "a"-Block kleiner als 10 Gew.-%, verschlechtern
sich Steifigkeit und Härte.
Beträgt
er jedoch mehr als 50 Gew.-%, wird die Verträglichkeit mit der Olefinharzzusammensetzung schlecht,
was zu einer schlechten Stoßfestigkeit
führt.
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Es
wird empfohlen, dass der Gehalt an Styrol-Copolymer-Kautschuk, bezogen
auf das gesamte Polypropylen-Polymer, im Bereich von 1 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise im Bereich von 1,5 bis 7 Gew.-% liegt. Ist der Gehalt
höher als
10 Gew.-%, verschlechtert sich der Glanz, und ist er kleiner als
1 Gew.-%, verschlechtern sich die Dehnung usw.
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(D) Polare Reste enthaltendes
Harz
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Ein
von der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammensetzung
umfasstes polare Reste enthaltendes Harz ist ein modifiziertes Polypropylen,
ein Polyolefinpolyol oder ein Gemisch davon.
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Das
modifizierte Polypropylen ist ein Polypropylen-Copolymer, das mit einer ungesättigten
Carbonsäure
oder deren Derivaten gepfropft ist, wobei Beispiele für die ungesättigte Carbonsäure Maleinsäure, Acrylsäure, m-Acrylsäure, wasserfreie
Maleinsäure,
Dimethylol-p-octylphenol und ein Gemisch davon umfassen. Hier wird
ein Pfropfverhältnis
von 0,5 Gew.-% oder höher,
vorzugsweise 1,5 Gew.-% oder höher
empfohlen. Ist das Pfropfverhältnis
niedriger als 0,5 Gew.-%, kann es aufgrund der schlechten Haftung
an Farbe durch einen äußeren Stoß zerkratzt
werden.
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Das
von der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammensetzung
umfasste Polyolefinpolyol hat an beiden Enden des gesättigten
Kohlenhydrat-Grundgerüstes,
das 150 bis 200 Kohlenstoffatome besitzt, polare Hydroxyl-(OH-)
Gruppen gebunden. Das Polyolefinpolyol ist ein niedermolekulares
Polymer mit einer Viskosität
von 10 bis 16 Poise (100°C)
und einem Hydroxylwert von 20 bis 80 mg KOH/g. Ist der Hydroxylwert
des Polyolefinpolyols kleiner als 20 mg KOH/g, wird die Haftung
an Farbe verschlechtert. Übersteigt
er andererseits 80 mg KOH/g, verbessert sich die Haftung an Farbe,
aber die Steifigkeit und die Stoßfestigkeit verschlechtern sich.
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Das
von der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammensetzung
umfasste modifizierte Polypropylen und der Polyolefinpolyol können allein
oder miteinander gemischt verwendet werden. Werden sie einzeln eingesetzt,
wird empfohlen, dass das modifizierte Polypropylen im Bereich von
1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte Polypropylen-Zusammensetzung, liegt, und es wird
empfohlen, dass der Polyolefinpolyol im Bereich von 1 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise im Bereich von 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Polypropylen-Zusammensetzung, liegt. Werden die beiden Komponenten
miteinander gemischt, wird empfohlen, dass der Gehalt des gemischten
Harzes im Bereich von 1 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Polypropylenharz-Zusammensetzung,
liegt: Übersteigt
der Gehalt 7 Gew.-%, können
sich die Stoßeigenschaften
und die Steifigkeit verschlechtern.
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(E) Anorganischer Füllstoff
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Ein
von der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammensetzung
umfasster anorganischer Füllstoff
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,5
bis 7 μm
wird aus der Gruppe ausgewählt,
bestehend aus Talk, Bariumsulfat, Calciumcarbonat und Wollastonit.
Hinsichtlich der Dispersion und anderer Eigenschaften ist Talk mit
einer kleineren mittleren Teilchengröße als 7 μm besonders bevorzugt.
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Der
anorganische Füllstoff
wird im Bereich von 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Polypropylenharz,
hinzugefügt.
Ist der Gehalt kleiner als 10 Gew.-%, verschlechtern sich die Steifikgeit
und Wärmebeständigkeit,
und übersteigt
er 40 Gew.-%, verschlechtert sich die Stoßfestigkeit.
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Andere
Additive, die vom Durchschnittsfachmann verwendet werden, wie ein
Antioxidans, ein Neutralisierungsmittel, ein antistatisches Mittel
sowie ein Keimbildungsmittel, können beliebig
in einer angemessenen Menge, welche das oben genannte Ziel der vorliegenden
Erfindung nicht behindert, hinzugefügt werden. Beispiele für das Antioxidans
sind Phenole, Phosphate und Thiodipropionat-Synergisten, und Beispiele
für das Neutralisierungsmittel
sind Calciumstearat und Zinkoxid.
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Die
Polypropylenharz-Zusammensetzung, welche die Komponenten (A) bis
(E) in der entsprechenden vorgeschriebenen Menge und, wenn gewünscht, ein
zusätzliches
Additiv umfasst, hat eine Schmelzzahl von 3 bis 40 g/10 min. Ist
sie niedriger als 3 g/10 min, kann sich die Verarbeitbarkeit verschlechtern,
und eine Fließlinie
kann im Produkt auftreten. Ist sie dagegen höher als 40 g/10 min, verschlechtern
sich die physikalischen Eigenschaften, wie Festigkeit, Steifigkeit
und Stoßfestigkeit.
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Das
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammensetzung
ist nicht auf ein spezielles Verfahren beschränkt. Beispielsweise können die
Komponenten (A), (B), (C), (D) und (E) der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammensetzung
durch ein herkömmliches
mechanisches Mischverfahren hergestellt werden. Genauer gesagt,
können übliche Schmelzmischmaschinen,
wie ein Bambury-Mischer, ein Einzelschneckenextruder, ein Doppelschneckenextruder
und ein Mehrschneckenextruder, eingesetzt werden. Es wird hier empfohlen,
dass die Mischtemperatur im Bereich von 170 bis 240°C liegt.
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Die
erfindungsgemäße Harzzusammensetzung
kann der Herstellung durch jede von verschiedenen Formungstechniken,
einschließlich
Extrusion, Blasformen, Spritzformen und Folienformen, unterworfen
werden. Von diesen Formungstechniken wird vorzugsweise Spritzformen
eingesetzt.
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Die
aus der erfindungsgemäßen Polypropylenharz-Zusammensetzung hergestellten
geformten Fahrzeuginnenteile können
unter Verwendung von modifizierter Acrylfarbe oder Ur ethanfarbe
ohne Vorbehandlung direkt lackiert werden. Dann werden sie unter
Verwendung des Laserstrahls um den Airbag eingeschnitten. Da eine
besondere Infrarotfrequenz (943 cm–1)
eingesetzt wird, damit eine gleichmäßige Dicke nach dem Schnitt erhalten
wird, hat die Harzzusammensetzung eine hohe Durchlässigkeit
für die
verwendete Infrarotfrequenz. Ist die Durchlässigkeit klein, wird es unmöglich, die
Dicke zu kontrollieren, was zu einer ungleichmäßigen Dicke, Nichtöffnen des
Airbags und Bildung von Bruchstücken
bei dessen Öffnung
führt.
Daher wird ein Test zur richtigen Öffnung des Airbags durchgeführt.
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Nachstehend
wird eine eingehendere Beschreibung der vorliegenden Erfindung anhand
von Beispielen vorgestellt. Sie sollte jedoch nicht als Beschränkung des
Umfangs dieser Erfindung verstanden werden.
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Beispiel und Vergleichsbeispiel
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Die
Polypropylenharz-Zusammensetzung, welche Polypropylenharz (A), (B),
(C), (D) und (E) in der Menge, die in den Tabellen 1–5 angegeben
ist, enthält,
wurde in dem in Tabelle 6 angegebenen Mischungsverhältnis mit
Hilfe eines Henschel-Mischers
(Warenzeichen) gemischt. Das erhaltene Gemisch wurde mit einem Doppelschneckenextruder,
der einen Durchmesser von 45 mm Φ hatte,
schmelzgeknetet und dann pelletiert.
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(A) Propylen-Copolymer
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Die
physikalischen Eigenschaften des verwendetem Propylen-Copolymers
sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Die mittels 13C-NMR
gemessene isotaktische Pentaden-Fraktion des Propylen-Homopolymers betrug
96,8% mmmm, und die intrinsischen Viskositäten des Propylen-Homopolymers
und des Ethylen-Propylen-Copolymers
wurden in Decalin bei 135°C
bestimmt. Die Grenzviskosität
der Lösung
wurde mit einem Ubbeholde-Viskometer
gemessen.
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(B) Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuk
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Die
physikalischen Eigenschaften des verwendeten Ethylen-Propylen-Copolymer-Kautschuks
und Ethylen-α-Olefin-Copolymers sind in
Tabelle 2 zusammengefasst.
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(C) Styrol-Copolymer-Kautschuk
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Die
physikalischen Eigenschaften des verwendeten Styrol-Copolymer-Kautschuks
sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
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(D) Polare Reste enthaltendes
Harz
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Die
physikalischen Eigenschaften des verwendeten polare Reste enthaltenden
Harzes sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
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(E) Anorganischer Füllstoff
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Die
physikalischen Eigenschaften des verwendeten anorganischen Füllstoffs
sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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Testbeispiel: Test der
physikalischen Eigenschaften
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Die
physikalischen Eigenschaften der aus den Beispielen 1–4 und den
Vergleichsbeispielen 1–4
hergestellten Polypropylenharz-Zusammensetzung wurden mit dem folgenden
Verfahren getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 dargestellt.
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[Testverfahren]
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- A. Schmelzzahl (MI, g/10 min): Getestet mit
ASTM D1238 (230°C/2,16
kg)
- B. Izod-Stoßfestigkeit
(kg·cm/cm2): Getestet mit ASTM D256 bei 23°C und bei –30°C
- C. Biegeelastizitätsmodul
(kg/cm2): Getestet mit ASTM D790
- D. Rockwell-Härte:
Getestet mit ASTM D785
- E. Glanz: Getestet mit ASTM D523 unter Verwendung eines Saze/Glanzmessgerätes von
BYK-Gardner
- F. Kratzfestigkeit: Getestet mit ASTM D3363
- G. Haftung an Farbe: Das spritzgeformte Probestück wurde
mit modifizierter Acrylfarbe oder Urethanfarbe beschichtet, 30 min
bei 80°C
getrocknet und zudem mehr als 48 Std. bei Raumtemperatur belassen.
Die Beschichtung des Probestücks
wurde in Längs-
und Querrichtung in Abständen
von 2 mm eingeschnitten. So wurde ein Karomuster von 10 × 10 (=
100) Quadraten auf der beschichteten Oberfläche hergestellt, und Zellophan-Klebeband
wurde unter Fingerdruck fest auf jedes Karomuster geklebt. Danach
wurde das druckempfindliche Klebeband abrupt losgelassen. Die verbleibenden
Karomuster wurden untersucht, und das Ergebnis ist in Tabelle 7
zusammengefasst.
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- F. Laserschnitt: Die Oberfläche der Probe wurde mit einem
Laserstrahl behandelt, und es wurde bestimmt, ob eine Extinktion
bei 943 cm–1 durch
eine Dicke von 0,1 mm nachgewiesen werden konnte oder nicht (O für nachweisbar
und X für
nicht nachweisbar)
- G. Airbageinsatzöffnung:
Ein Probestück
für den
Test der Airbageinsatzöffnung
wird unter den in Tabelle 8 gezeigten Bedingungen hergestellt.
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In
Tabelle 9 ist dargestellt, dass die Harzzusammensetzung der Beispiele
1–4 ausgezeichnete
Stoßfestigkeit,
Härte,
Farbenhaftung, ohne dass eine Vorbehandlung erforderlich ist, Laserschnitt-Eigenschaft
sowie Airbageinsatzöffnung
bereitstellt. Wurde jedoch im Vergleichsbeispiel 1 der Ethylen-Proylen-Kautschuk
mit niedriger Viskosität
allein eingesetzt, bestand die Gefahr, dass sich beim Öffnen des
Airbags Bruchstücke
bildeten. Bei Verwendung von Talk mit einer hohen mittleren Teilchengröße im Vergleichsbeispiel
2 war zudem die Stoßfestigkeit
schlechter. Bei Verwendung einer großen Menge Styrol-Copolymer-Kautschuk
im Vergleichsbeispiel 3 waren die physikalischen Eigenschaften sowie
die Laserschnitt-Eigenschaften
schlechter, was zu schlechter Stoßfestikgeit während der
Airbageinsatzöffnung
führte.
Wurde kein oder we nig polare Reste enthaltendes Harz verwendet,
verschlechterte sich die Beschichtungshaftung.
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Wie
vorstehend beschrieben, stellt die erfindungsgemäße Polypropylenharz-Zusammensetzung
eine gut ausgewogene Kombination von Eigenschaften, wie Steifigkeit
und Stoßfestigkeit,
sowie ausgezeichnete Laserschnitt-Eigenschaften bereit, kann direkt
ohne Vorbehandlung lackiert werden und ist für Fahrzeuginnenteile, insbesondere
ein Armaturenbrett, das integral einen Airbag einschließt, geeignet.