DE10154404C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung physikalischer Kenngrößen von dünnen, optisch transparenten Schichten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung physikalischer Kenngrößen von dünnen, optisch transparenten Schichten und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Messung der Dicke einer dünnen, auf einem sich relativ zu einem Sensor bewegenden Träger aufgebrachten transparenten oder semitransparenten Schicht oder Schichtfolge vorgeschlagen, wobei durch entsprechende Belichtung oder Messung über einen großen Raumwinkelbereich und entsprechende Messung bzw. Belichtung über einen kleinen Raumwinkelbereich dafür gesorgt wird, dass auch bei unterschiedlich strukturierter Oberfläche des Trägers oder der Schicht(en) sich Lichtverhältnisse ergeben, die den Verhältnissen bei glatter Oberfläche angenähert sind. Weiterhin erfolgt die Bestimmung der Dicke der transparenten Schicht(en) durch einen Vergleich der tatsächlich ermittelten spektralen Intensitätsverteilung des reflektierten Lichtes mit der in Abhängigkeit von den Kennwerten der vorhandenen Materialien theoretisch im Wege der Berechnung ermittelten spektralen Intensitätsverteilung. Zur Beleuchtung dient vorteilhafterweise eine Ulbricht-Kugel (8), die über einen Sensor (16) mit einer Recheneinrichtung (23) verbunden ist, die mittels erster und zweiter Recheneinheiten (24, 25) und einer Vergleichereinheit (26) eine Kenngröße erzeugt, die über einen Regler (28) die aufgebrachte Schichtdicke steuert.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung der Dicke von
dünnen, auf einem sich relativ zu einem Sensor bewegenden Träger
aufgebrachten, optisch vollständig oder teilweise transparenten Schichten, bei
dem die Intensität von von den transparenten Schichten reflektierter oder durch
diese hindurchtretender Lichtstrahlung in Abhängigkeit von der Licht-
Wellenlänge gemessen und daraus im Vergleich mit Rechnungen und unter
Berücksichtigung der physikalischen Kennwerte, insbesondere des
Brechungsindex, der Schichten die Dicke der transparenten Schichten ermittelt
wird, wobei die Erfindung die Messung der Dicke nur einer einzigen Schicht wie
von mehreren Schichten und Schichtfolgen umfasst.
Ausserdem ist Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung zur Messung der
Dicke von dünnen, auf einem sich relativ zu einem Sensor bewegenden Träger
aufgebrachten, optisch vollständig oder teilweise transparenten Schichten,
welche eine spektral breitbandige Lichtquelle, den Sensor zur Messung der
Intensität der von den transparenten Schichten reflektierten oder durch diese
hindurchtretenden Lichtstrahlung in Abhängigkeit von der Licht-Wellenlänge
und eine Recheneinrichtung zur Auswertung der spektralen Intensität der
reflektierten Lichtstrahlung aufweist.
Es ist allgemein bekannt, dass sich die Dicke einer vergleichsweise dünnen,
transparenten, dielektrischen Schicht rechnerisch aus der spektralen
Intensitätsverteilung des bei Bestrahlung der Schicht mit spektral breitbandigem
Licht reflektierten Lichtes ermitteln lässt. Hier gilt, dass die Schichtdicke einer
hochbrechenden Schicht direkt proportional der Wellenlänge des Maximums
der spektralen Reflexionskurve ist, und zwar nach der Formel:
wobei
d = Dicke der dielektrischen Schicht
n = Brechungsindex der dielektrischen Schicht
Peak-Wellenlänge = Wellenlänge des langwelligsten Reflexions- Maximums (allgemein in nm)
d = Dicke der dielektrischen Schicht
n = Brechungsindex der dielektrischen Schicht
Peak-Wellenlänge = Wellenlänge des langwelligsten Reflexions- Maximums (allgemein in nm)
Beispielsweise gilt bei einem häufig für entsprechend dünne, dielektrische
Schichten verwendeten Material, nämlich ZnS, das einen Brechungsindex von
2,3 hat, für eine Schichtdicke von 60 nm eine Peak-Wellenlänge von 550 nm.
Diese Art der Bestimmung der Schichtdicke einer transparenten oder
semitransparenten Schicht, bei der nur die tatsächlich spektrale
Intensitätsverteilung des reflektierten Lichtes gemessen wird, lässt sich gut
verwenden, wenn es um stationäre Messungen geht und für die Messung und
Auswertung hinreichend Zeit zur Verfügung steht.
Es ist bereits bekannt, das spektrale Verhalten von dünnen Beschichtungen bei
Aufbringung der dünnen Schichten auf ein Substrat On-Line zu messen, wobei
allerdings nur Farb- oder Reflexions-Messgrössen ermittelt werden (sh.
M. Nofi/J. Matteucci "On-Line Evaluation of Web Coatings for Color
Applications" in 41st Annual Technical Conference Proceedings (1998), Seiten
392 bis 396, ISSN 0737-5921 der Society of Vacuum Coaters). Weiterhin wurde
bereits bezüglich der Dünnfilmtechnik ein Verfahren beschrieben (J. Struempfel
et al., "In-Situ Optical Measurements of Transmittance, and Reflectance by
Ellipsometry on Glass, Strips and Webs in Large Area Coating Plants" in 42nd
Annual Technical Conference Proceedings (1999), Seiten 280 bis 285, ISSN
0737-5921 der Society of Vacuum Coaters), bei dem unter Verwendung von
Ulbricht-Kugel und Spektral-Photometer die Schichteigenschaften von
Dünnfilmen auf Glas ex-situ bestimmt werden. Auch hier geht es jedoch nur um
die optischen Eigenschaften (Durchlässigkeit und Reflexionsvermögen), nicht
aber um die Messung der Dicke der Schichten, wobei zudem als Substrat eine
Glasplatte verwendet wird, so dass von vergleichsweise glatten Oberflächen
des Substrats auszugehen ist. Bei diesem Verfahren wird eine Ulbricht-Kugel
deswegen eingesetzt, um Probleme mit der Sensor-Justage zu vermeiden.
Generell ist es bekannt, die sog. "Ulbricht-Kugel" zur Farbmessung mit dem
Ziel, einen Farbwert, d. h. die Koordinaten in einem Farbraum, zu bestimmen,
einzusetzen. Der Einsatz der Ulbricht-Kugel gestattet es dabei, auch glänzende
oder streuende Oberflächen zu beurteilen, weshalb ein entsprechendes
Vorgehen auch in Normen zur Farbmessung beschrieben ist. Speziell kann hier
verwiesen werden auf Brock/Groteklaes/Mischke "European Coatings
Handbook", ISBN 3-87870-559-X, Seite 373.
In der DE 198 14 956 A1 ist beispielsweise zum Messen der Schichtdicke von
transparenten Schichten bereits die Möglichkeit beschrieben, die zu
vermessende Schicht mit Strahlen zu beleuchten, die aus einem grösseren
Raumwinkelbereich einfallen, wobei Licht mit Anteilen unterschiedlicher
Wellenlänge zum Einsatz kommen kann. In diesem Zusammenhang ist auch
die Möglichkeit einer wellenlängenselektiven Auswertung angedeutet. Die
Möglichkeit einer richtungsaufgelösten Auswertung ist in dieser Druckschrift
nicht angesprochen.
Die US 4 873 430 sowie EP 0 314 892 A1 beschreiben Verfahren und
Vorrichtungen, bei denen eine zu messende Schicht mit gerichtetem Licht
beleuchtet und gestreut reflektiertes Licht erfasst wird. Ein Hinweis auf die
Möglichkeit einer spektralen Auswertung des Streulichts ist diesen beiden
Druckschriften jedoch nicht zu entnehmen.
Schliesslich beschreibt die US 5 604 581 die spektrale Analyse reflektierten
Lichts zur Messung der Dicke von Schichten im Vergleich mit
Modellrechnungen. Die Möglichkeit einer Raumwinkelintegration über Streulicht
wird dabei jedoch nicht angesprochen.
Die Erfindung befasst sich nun mit der Messung der Dicke oder anderer
physikalischer Kenngrössen, z. B. der Peak-Wellenlänge, entsprechend dünner,
transparenter oder semitransparenter Schichten oder Schichtfolgen (die auch
absorbierende Schichten wie Metalle oder Halbleiter aufweisen können), wobei
diese Messung während der oder anschliessend an die Aufbringung der
dünnen Schichten auf einen sich bewegenden Träger erfolgen und eine
Messung auch dann möglich sein soll, wenn die die transparenten Schichten
aufnehmende Oberfläche mikroskopisch oder makroskopisch strukturiert ist.
Diese Konstellation ergibt sich beispielsweise dann, wenn auf einen Trägerfilm
mit einer z. B. durch Replikation eingebrachten, beugungsoptisch wirksamen
Struktur, beispielsweise einer Gitterstruktur, einem mittels Strukturierung
erzeugten Hologramm, usw., eine die Erkennbarkeit der Struktur verbessernde,
transparente, dünne, dielektrische Schicht aufgebracht werden soll. Dabei kann
davon ausgegangen werden, dass die in diesem Zusammenhang verwendeten
hochbrechenden dünnen Schichten oder Folgen aus dünnen Schichten
normalerweise Brechzahlen zwischen 1,7 und 4,5 aufweisen. Unter
Berücksichtigung der üblicherweise verwendeten Substrate kann unterstellt
werden, dass ein Brechungsindex-Unterschied von mindestens 0,1 bis 0,3
zwischen der Trägerbahn bzw. der Schicht, auf die die dünne, transparente
Schicht aufgebracht werden soll, und der Schicht respektive der dünnen,
transparenten Schicht und der Luft gegeben ist. Die zu charakterisierende
Schicht kann hier auch zwischen anderen, eventuell dielektrischen Schichten,
beispielsweise zwischen einer Replizierschicht und einem Kleber, eingebettet
sein, wenn nicht unmittelbar bei Aufbringung der zu messenden Schicht die
Messung erfolgt. Bei Vorhandensein einer Schichtfolge ist ebenfalls ein
Brechungsindex-Unterschied von mindestens 0,1 bis 0,3 zwischen
benachbarten Schichten wesentlich.
Um hier eine Verfälschung der von der Beugungsstruktur od. dgl. erzeugten
Effekte weitgehend zu verhindern, muss die reflexionserhöhende, dünne
dielektrische Schicht mit sehr guter Dickenkonstanz aufgebracht werden, wobei
anzustreben ist, dass sich die Dicke der dielektrischen Schicht mit einer
Genauigkeit von bis zu 1 nm messen und auch entsprechend einstellen lässt.
Meist werden derartige dünne, dielektrische Schichten im Vakuum aufgebracht,
wobei sich die Trägerbahn mit verhältnismässig hoher Geschwindigkeit von bis
zu 300 m/Min. gegenüber der Quelle, die zur Aufdampfung der dünnen Schicht
dient, und damit auch gegenüber einem möglichen Messpunkt bzw. Sensor
bewegt. Aufgrund der vergleichsweise schnellen Bewegung der Trägerbahn
muss selbst bei sauberster Führung doch mit einem gewissen Flattern
gerechnet werden, wodurch sich die geometrischen Verhältnisse zwischen der
Trägerbahn bzw. der dünnen Schicht einerseits und der Messeinrichtung
andererseits laufend verändern. Ein weiteres Problem stellt die sich ständig
verändernde Oberflächengestaltung der die beugungsoptisch wirksame Struktur
aufweisenden Oberfläche dar, auf die eine entsprechende Messeinrichtung
nicht ständig eingestellt werden kann. Schliesslich ist zu berücksichtigen, dass
die Messung ebenfalls innerhalb der Vakuumkammer erfolgen muss, in der die
dünne, dielektrische Schicht aufgebracht wird, weshalb zu befürchten ist, dass
auch die verwendete Messeinrichtung relativ rasch mit einem die Messung
verfälschenden Überzug aus dem zur Herstellung der dünnen Schicht
dienenden Material bedeckt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
vorzuschlagen, die geeignet sind, rasch die Dicke von transparenten oder
semitransparenten, dünnen Schichten bzw. Schichtfolgen zu messen, ohne
dass ein eventuelles Flattern einer Trägerbahn oder das Vorhandensein von
Strukturen an der Oberfläche eines Trägers, auf den die transparenten
Schichten aufgebracht werden sollen, das Messergebnis wesentlich
beeinflussen, um so ausgehend von der gemessenen Dicke der transparenten
Schichten die zur Aufbringung der Schichten dienende Vorrichtung zwecks
Erzielung einer vorgegebenen, eventuell sogar örtlich variierenden Schichtdicke
regelungsmässig ansteuern zu können.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäss Anspruch 1 gelöst, wobei die
Ansprüche 2 bis 5 vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens zum
Gegenstand haben.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist eine Vorrichtung
gemäss Anspruch 6 besonders geeignet, die zweckmässig mit den Merkmalen
der Ansprüche 7 bis 20 weitergebildet sein kann.
Für das Verfahren und die Vorrichtung gemäss der Erfindung sind zwei
Faktoren wesentlich. Zum einen muss entweder die Beleuchtung oder die
Erfassung des von dem Träger mit der dünnen, transparenten Schicht bzw. den
Schichten reflektierten oder hindurchgelassenen Lichtes über einen sehr
grossen Raumwinkelbereich erfolgen. Dies ist deswegen notwendig, um auch
bei Vorhandensein unterschiedlichster Oberflächenstrukturen im Bereich der
dünnen, transparenten Schichten zu gewährleisten, dass entweder die in
unterschiedlichste Richtungen weisenden kleinen Oberflächen-Abschnitte
sämtlich in etwa gleichmässig beleuchtet werden oder bei stark gerichteter
Beleuchtung im Rahmen der Auswertung der reflektierten Strahlung die in
unterschiedlichste Raumwinkelbereiche reflektierten oder hindurchtretenden
Teilstrahlen mit einbezogen werden. Wenn die Beleuchtung über einen grossen
Raumwinkelbereich erfolgt, d. h. quasi eine integrale Beleuchtung
vorgenommen wird, erfolgt dann entsprechend die Auswertung der
resultierenden Strahlung nur über einen vergleichsweise engen
Raumwinkelbereich. Entsprechend wäre in Verbindung mit einer integralen
Auswertung der reflektierten oder hindurchtretenden Strahlung über einen
grossen Raumwinkelbereich eine Beleuchtung vorzusehen, die nur einen
vergleichsweise engen Raumwinkelbereich erfasst. Unter "enger
Raumwinkelbereich" in diesem Sinne ist im wesentlichen ein paralleler
Strahlenverlauf oder ein Strahlenverlauf zu verstehen, dessen Divergenz
weniger als etwa 5° um die Mittelachse des Bestrahlungs- bzw.
Erfassungsbereichs beträgt.
Für den Erfolg des Erfindungsvorschlages ist weiterhin massgeblich, dass nicht
nur die tatsächlich reflektierte oder hindurchtretende Strahlungsintensität
gemessen wird, sondern dass die aus der über einen bestimmten Licht-
Wellenlängenbereich reflektierten oder hindurchtretenden Strahlung ermittelte
Ist-Intensitätskurve der Strahlung (in Abhängigkeit von der Wellenlänge) mit
einer vorgegebenen Anzahl von Soll-Intensitätskurven verglichen wird. Die Soll-
Intensitätskurven sind berechnete Kurven, wobei in die Berechnung die
physikalischen Kennwerte sowohl der dünnen, transparenten Schichten als
auch des Trägers sowie etwa vorhandener zusätzlicher Schichten eingehen. Es
ist hierbei z. B. möglich, wellenlängenabhängige Veränderungen des
Brechungsindex zu berücksichtigen. Auch die unterschiedlichen Brechzahlen
der verschiedenen Materialien sowie die Dicken eventuell zusätzlich neben den
transparenten Schichten vorhandener Schichten können Berücksichtigung
finden. Auch kann das Absorptionsvermögen, das ja ebenfalls
wellenlängenabhängig sein kann, in der Berechnung berücksichtigt werden. Auf
diese Art und Weise wird eine Schar von Soll-Intensitätskurven berechnet,
wobei sich die einzelnen Kurven der Schar lediglich dadurch unterscheiden,
dass jeweils eine unterschiedliche theoretische Dicke der transparenten
Schichten zugrunde gelegt wird. Verfahren zur Durchführung entsprechender
Berechnungen sind allgemein bekannt und können beispielsweise dem
Lehrbuch "Principles of Optics": ISBN 0-08-026481-6, 1980 von Born & Wolf
entnommen werden. Die tatsächliche Dicke der aufgebrachten transparenten
Schichten wird dann durch einen Vergleich der Ist-Intensitätskurve mit der
Schar der für unterschiedliche Dicken der transparenten Schicht(en)
berechneten Soll-Intensitätskurven ermittelt, wobei davon auszugehen ist, dass
die am besten mit der Ist-Intensitätskurve übereinstimmende Soll-
Intensitätskurve auch hinsichtlich der bei der Berechnung zugrunde gelegten
Dicke der Dicke der tatsächlich aufgebrachten transparenten Schichten
proportional ist.
Ein wesentlicher Vorzug des erfindungsgemässen Vorgehens ist auch darin zu
sehen, dass Soll-Intensitätskurven über einen Wellenlängenbereich berechnet
werden können, der über den Wellenlängenbereich des zur Messung
verwendeten Lichtes hinaus reicht. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
durch Vergleich der Intensitätskurven auch Eigenschaften, z. B.
Peakwellenlänge, der transparenten Schichten bestimmen, die deutlich unter
bzw. über dem sich an sich aufgrund des verwendeten Lichtes ergebenden
Messbereich liegen, was gerade bei hochbrechenden, reflexionserhöhenden
Schichten einen beachtlichen Vorzug darstellt.
Die Erfindung lässt sich nicht nur zur Dickenmessung einer oder mehrerer
Schichten oder einer aus mehreren Schichten bestehenden Schichtfolge
sondern auf dem gleichen Prinzip aufbauend auch zur Messung anderer
physikalischer Kenngrössen, z. B. der Peak-Wellenlänge, einsetzen. Wenn
daher in der Beschreibung und den Ansprüchen von der "Messung oder
Ermittlung der Dicke der Schichten" gesprochen ist, soll dies auch die analoge
Messung oder Erfassung anderer physikalischer Kenngrössen der Schichten
erfassen.
Die Erfindung ist weiter nicht nur auf Messungen an auf eine Trägerbahn
aufgebrachten dünnen Schichten beschränkt. Sie befasst sich generell mit der
Aufbringung dünner, teilweise oder vollständig transparenter Schichten (auch
sehr dünner Metallschichten) auf flächige Träger, z. B. auf rotierende CD-
Rohlinge, oder auf geformte Körper, z. B. Flaschen, wobei hier beispielsweise
an die Beschichtung von PET-Flaschen zu denken ist, um deren Gasdichtheit
zu verbessern. Denkbar wäre auch die Messung der Schichtdicke an
koextrudierten Folien aus Kunststoffen mit hinreichend unterschiedlichem
Brechungsindex.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung des Verfahrens sowie eines Ausführungsbeispiels
der Vorrichtung anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Anlage zur Aufbringung einer dünnen,
transparenten dielektrischen Schicht auf ein Substrat in einer
Vakuumkammer einschliesslich der Vorrichtung zur
Dickenmessung bei Verwendung in einem Regelkreis für die
Anlage;
Fig. 2 schematisch einen Schnitt durch einen Teil der die
Messvorrichtung bildenden Ulbricht-Kugel samt zu vermessender
Bahn und Gegenlager;
Fig. 3 ein Blockdiagramm der Vorrichtung zur Schichtdicken-Messung
und
Fig. 4 beispielhaft die Darstellung einer sich bei einer entsprechenden
Messung ergebenden Ist-Intensitätskurve im Vergleich mit der
passenden Soll-Intensitätskurve.
Die Anlage in Fig. 1 ist nur äusserst schematisch dargestellt. Entsprechende
Vakuumanlagen zur Aufbringung dünner Schichten auf ein Substrat,
beispielsweise durch Aufdampfung oder Sputterung sind allgemein bekannt,
weshalb hier auf eine nähere Erläuterung verzichtet werden soll.
Auf jeden Fall umfasst die Anlage der Fig. 1 einen Vakuumbehälter 1, in
welchem sich eine Trägerbahn 2, beispielsweise in Pfeilrichtung, zwischen
einer Abwickelrolle 3 und eine Aufwickelrolle 4 bewegt. Auf dem Weg von der
Abwickelrolle 3 zur Aufwickelrolle 4 ist die Trägerbahn 2 selbstverständlich
mittels entsprechender Walzen geführt und gestützt, wobei in Fig. 1 lediglich
schematisch eine Stützwalze 5 im Bereich der zur Messung der Schichtdicke
dienenden Station angedeutet ist. Während der Bewegung der Trägerbahn 2
von der Abwickelrolle 3 zur Aufwickelrolle 4 wird die Trägerbahn 2 auf einer
Seite (in Fig. 1 oben) mit einer dünnen, dielektrischen Schicht bedeckt, zu
deren Erzeugung beispielsweise eine Verdampfungsstation 6 vorgesehen sein
kann, die über ein entsprechendes Steuergerät 7 in Abhängigkeit von den
jeweils herrschenden Arbeitsbedingungen und der gewünschten Schichtdicke
gesteuert wird. Auf diese Weise ist es z. B. möglich, hochbrechende Substanzen
wie ZnS, TiO2 etc. oder niedrig brechende Substanzen (wie MgF2 oder SiOx) in
einem Schichtverbund in Schichtdicken von einigen nm bis einige hundert nm
auf die Trägerbahn 2 aufzubringen.
Bei der Trägerbahn kann es sich um unterschiedlichste Materialien handeln.
Das Verfahren gemäss vorliegender Erfindung wird jedoch insbesondere dann
angewendet, wenn die mit der dünnen, dielektrischen Schicht zu versehende
Oberfläche der Trägerbahn strukturiert ist, insbesondere in verschiedenen
Bereichen unterschiedliche Struktur hat. Die Oberfläche der Trägerbahn kann
beispielsweise spiegelglatt sein, eine stochastische Mattstruktur oder eine
Gitterstruktur aufweisen, wobei es sich häufig um solche Strukturen handelt,
wie sie bei beugungsoptisch wirksamen Elementen, beispielsweise
Sicherheitselementen für Wertpapiere wie Banknoten od. dgl., verwendet
werden und allgemein geläufig sind. Diese Strukturen haben z. B.
Gitterfrequenzen von über 1.000/mm und Gittertiefen von einigen hundert nm
und einen wesentlichen Einfluss auf die Messung irgendwelcher Kenngrössen
der dielektrischen Schicht. Bei der Herstellung von beugungsoptisch wirksamen
Elementen, z. B. Gitterstrukturen etc., wird meist so vorgegangen, dass auf eine
Trägerbahn eine verformbare Schicht, z. B. eine thermoplastische Lackschicht,
aufgebracht wird, in welche dann die beugungsoptische wirksame Struktur im
Wege der Replikation eingebracht wird. Es ist auch denkbar, dass zwischen der
Replikationsschicht und der Trägerbahn weitere Schichten vorhanden sind, die
ebenfalls Einfluss auf die Messung der reflektierten Intensität haben können.
Der Stützwalze 5 gegenüberliegend ist in der Vakuumkammer 1 eine
sogenannte "Ulbricht-Kugel" 8 angeordnet, wobei die Grössenverhältnisse in
Fig. 1 absolut nicht zutreffend dargestellt sind. Die Ulbricht-Kugel 8 kann
beispielsweise einen Innendurchmesser von unter 50 mm haben, während der
Gesamtdurchmesser einer Vakuumkammer 1 durchaus in der Grössenordnung
von 1 m oder deutlich mehr liegt.
Die Ulbricht-Kugel 8 weist auf ihrer der Trägerbahn 2 und damit der dünnen
Schicht, deren Dicke gemessen werden soll, zugekehrten Seite eine
Messöffnung 9 auf, durch die sowohl Licht auf die Trägerbahn 2 austritt als
auch von der Trägerbahn 2 reflektiertes Licht eintritt, wie dies durch den
Doppelpfeil 10 angedeutet ist.
Zur Beleuchtung des Messbereichs auf der Trägerbahn 2 dient eine spektral
breitbandige Lampe 11, beispielsweise eine im wesentlichen weisses Licht
erzeugende Glühlampe, die über einen Lichtleiter 12 an die Ulbricht-Kugel 8
gekoppelt ist, und zwar derart, dass die Licht-Austrittsstelle 13 etwa um 90°
gegenüber der Messöffnung 9 versetzt ist. Das an der Licht-Austrittsstelle 13 in
das Innere 14 der Ulbricht-Kugel 8 austretende Licht wird an der entsprechend
beschichteten Innenfläche des Hohlraums 14 der Ulbricht-Kugel 8 mehrfach in
allen möglichen Richtungen reflektiert, so dass das aus der Messöffnung 9
austretende Licht gleichmässig aus einem grossen Raumwinkelbereich kommt.
Etwa gegenüber der Messöffnung 9 ist an den Hohlraum 14 der Ulbricht-Kugel
8 an der Stelle 15, ebenfalls über einen Lichtleiter 12a, ein Sensor 16,
beispielsweise ein Spektral-Photometer, angekoppelt. Die Austrittsstelle 15 für
die zur Messung verwendete Strahlung liegt, wie Fig. 1, insbesondere aber
Fig. 2 erkennen lassen, nicht auf dem Lot 17 auf die Trägerbahn 2 sondern ist
gegenüber diesem Lot 17 um einen kleinen Winkel α, im allgemeinen etwa 8°,
versetzt. An der Stelle 15 kann zweckmässig eine Sammellinse vorgesehen
sein, die bewirkt, dass nur ein Fleck mit begrenztem Durchmesser,
beispielsweise ein Fleck mit ca. 3 mm Durchmesser, auf der Oberfläche der
Trägerbahn 2 in den Lichtleiter 12a abgebildet und entsprechend auch nur
Strahlung aus diesem Flächenbereich über den Lichtleiter 12a an den Sensor
16 weitergeleitet wird.
Eine nähere Darstellung der Ulbricht-Kugel 8 ist aus Fig. 2 ersichtlich. Durch
die an sich bekannte Gestaltung des Hohlraums 14 der Ulbricht-Kugel 8 wird
erreicht, dass das zur Beleuchtung verwendete Licht aus einem grossen
Raumwinkelbereich auf die auf der Stützwalze 5 liegende Trägerbahn 2 mit der
dielektrischen Schicht auftrifft.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird Sorge dafür getragen, dass nicht
Licht nach nur einer Reflexion an der Innenwand 20 des Hohlraums 14 der
Ulbricht-Kugel 8 durch die Messöffnung 9 austritt. Zu diesem Zweck ist
zwischen dem Auftreffbereich 21 des an der Lichtaustrittsstelle 13 austretenden
Lichtes auf die Wand 20 des Hohlraums 14 der Ulbricht-Kugel 8 und der
Messöffnung 9 eine Blende 22 in Form einer radial von der Wand 20 nach
innen weisenden, teilkreisförmigen Scheibe vorgesehen.
Der Sensor 16 der Anlage gemäss Fig. 1 ist mit dem Steuergerät 7 über die in
Fig. 3 näher skizzierte Anordnung verbunden. Diese Anordnung umfasst eine
Recheneinrichtung 23 mit einer ersten Recheneinheit 24, einer zweiten
Recheneinheit 25 und einer Vergleichereinheit 26, eine Anzeigeeinrichtung 27
sowie einen zur direkten Ansteuerung des Steuergeräts 7 dienenden Regler 28.
In die erste Recheneinheit 24 der Recheneinrichtung 23 werden, wie durch den
Pfeil 29 angedeutet, beispielsweise über eine Tastatur oder sonstige
Eingabeeinrichtungen, entsprechende Kennwerte bezüglich der bei der
Messung der Schichtdicke zu berücksichtigenden Substanzen eingegeben. Als
Kennwerte kommen hier insbesondere in Betracht die Dicken,
Brechungsindizes und Absorptionsfaktoren der verschiedenen vorhandenen
Schichten, wobei z. B. die Trägerbahn selbst, wenn sie transparent oder
durchscheinend ist, in die Berechnung eingehen kann. Gleiches gilt für auf der
Trägerbahn vorhandene Schichten, beispielsweise eine Replizierschicht, in
welche die beugungsoptisch wirksamen Strukturen repliziert werden, oder
bereits vorgängig aufgebrachte dünne Schichten. Auf jeden Fall berücksichtigt
die erste Recheneinheit 24 auch die Daten der aufzubringenden dielektrischen
Schicht, wobei jeweils eine bestimmte Dicke vorgegeben wird. Hinsichtlich der
Brechzahlen und Absorption ist es auch möglich, die Wellenlängen-
Abhängigkeit zu berücksichtigen.
Aus diesen Kennwerten berechnet dann die erste Recheneinheit für
unterschiedliche Dicken der dielektrischen Schicht, deren Dicke gemessen
werden soll, die theoretischen Soll-Intensitätskurven 30 für das bei
entsprechender Beleuchtung mit Weisslicht reflektierte Licht, wobei sich bei
vorgegebener Beleuchtung und Zusammensetzung sowie Schichtaufbau der
verschiedenen Schichten der Trägerbahn für jeden Dickenwert der
dielektrischen Schicht eine bestimmte Soll-Intensitätskurve für das reflektierte
Licht abhängig von der jeweiligen Wellenlänge ergibt. Entsprechend der
gewünschten Messgenauigkeit wird für jeden vorgegebenen Dickenwert der
dielektrischen Schicht die Soll-Intensitätskurve bestimmt. Sämtliche so
erhaltenen Soll-Intensitätskurven bilden eine Schar. Sie werden beispielsweise
in einem Speicher der ersten Recheneinheit, einem sog. "Look Up Table",
gespeichert, um besonders rasch auf die diversen Soll-Intensitätskurven
zugreifen zu können.
Es wäre allerdings auch denkbar, über bekannte Algorithmen die Soll-
Intensitätskurven laufend zu berechnen, wodurch allerdings die Zugriffszeiten
möglicherweise vergrössert würden, was jedoch für bestimmte
Anwendungsgebiete notwendig werden kann. Diese Vorgehensweise ist sowohl
für Zweischicht- als auch für Mehrschicht-Systeme möglich.
Die zweite Recheneinheit 25 steht über die Leitung 31 mit dem Sensor 16 in
Verbindung und erhält von diesem entsprechende Informationen über die
tatsächlich gemessene Intensität des reflektierten Lichtes über den
verwendeten Wellenlängenbereich. Hiervon ausgehend ermittelt die zweite
Recheneinheit die jeweilige Ist-Intensitätskurve 32.
Die Recheneinrichtung 23 weist ausserdem eine Vergleichereinheit 26 auf, die
sowohl mit der ersten Recheneinheit 24 als auch mit der zweiten Recheneinheit
25 kommuniziert und die Aufgabe hat, die in der zweiten Recheneinheit 25
erzeugte Ist-Intensitätskurve mit den von der ersten Recheneinheit 24
erzeugten Soll-Intensitätskurven 30 zu vergleichen und die Soll-Intensitätskurve
30 auszuwählen, die am besten mit der Ist-Intensitätskurve 32 übereinstimmt.
Jeder Soll-Intensitätskurve ist dabei eine bestimmte Kenngrösse zugeordnet,
die der gemessenen und bei Berechnung der Soll-Intensitätskurve zugrunde
gelegten Dicke der dielektrischen Schicht entspricht. Diese Kenngrösse wird
von der Vergleichereinheit 26 über die Leitung 33 an den Regler 28
weitergegeben. Der Regler 28 vergleicht die über die Leitung 33 ankommende
Kenngrösse mit dem an der Leitung 34 angelegten, der Solldicke
entsprechenden Signal und gibt dann an der Leitung 35 ein als Regelgrösse
verwendetes Signal ab, das zur Ansteuerung des Steuergeräts 7 für die
Verdampfungsstation 6 dient und - abhängig von der vom Vergleicher 26
ermittelten Kenngrösse - dafür sorgt, dass die Dicke der abgelagerten Schicht
grösser oder kleiner wird.
An die Recheneinrichtung 23 ist weiterhin, wie Fig. 3 zeigt, eine
Anzeigeeinrichtung 27 angeschlossen, die beispielsweise auf einem Monitor 36
die Soll- und Ist-Intensitätskurven 30, 32 anzeigt, wobei üblicherweise nur die
Soll-Intensitätskurve 30 am Monitor 36 erscheint, die am besten mit der gerade
ermittelten Ist-Intensitätskurve 32 übereinstimmt, um so dem
Bedienungspersonal auch persönlich die Möglichkeit zu geben, das korrekte
Arbeiten der Vorrichtung zu überwachen.
Die Anzeigeeinrichtung 27 kann selbstverständlich auch zur Anzeige weiterer
Daten eingerichtet sein. Besonders zweckmässig ist es, wenn die
Anzeigeeinrichtung 27 beispielsweise in einem alphanumerischen Feld 37 die
gerade ermittelte Schichtdicke oder andere physikalische Kenngrösse anzeigt.
Weiterhin kann die Anzeigeeinrichtung 27 in Verbindung mit der
Recheneinrichtung 23 auch in der Lage sein, auf dem Monitor 36 den zeitlichen
Verlauf der jeweils ermittelten Dicke der dielektrischen Schicht zu
veranschaulichen.
Eine weitere Möglichkeit ist die, die Anzeigeeinrichtung 27 - ebenso wie die
Recheneinrichtung 23 - derart auszubilden, dass die Dicke der dielektrischen
Schicht gleichzeitig an unterschiedlichen Positionen der Trägerbahn gemessen
werden kann, wobei dann auch eine entsprechende Anzahl von Ulbricht-Kugeln
oder sonstigen Messeinheiten vorgesehen sein muss. In diesem Fall hat
üblicherweise die Anzeigeeinrichtung 27 eine entsprechende Möglichkeit zur
Anwahl der entsprechenden Mess-Stellen.
Selbstverständlich ist die Vorrichtung gemäss der Erfindung auch mit der
Möglichkeit einer Eichung versehen. Dies ist erforderlich, weil die verwendeten
Lampen 11 unter Umständen verschiedene Spektralbereiche abdecken bzw.
das erzeugte Licht unterschiedlichen spektralen Verlauf haben kann. Hier kann
eine Eichung z. B. dadurch erfolgen, dass in einem speziellen Eichschritt vor die
Messöffnung 9 der Ulbricht-Kugel 8 eine schwarze bzw. graue Fläche bewegt
wird, deren Reflexionsverhalten genau bekannt ist und infolgedessen zur
Eichung der Recheneinrichtung verwendet werden kann. Vorteilhaft ist, wenn
deren Reflektionswert in etwa dem des Messobjektes entspricht.
In Fig. 4 ist der Vollständigkeit halber ein Beispiel für die Anzeige am Monitor
36 dargestellt. In dem gezeigten Fall liegt der sichtbare, für die Messung
verwendete Wellenlängenbereich etwa zwischen 380 nm und 780 nm.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäss dem Ausführungsbeispiel sind
geeignet, die Dicke dielektrischer Schichten oder Schichtfolgen mit Brechzahlen
zwischen 1,7 und 4,5 auf eine Genauigkeit von etwa 1 nm zu messen. Hierzu
ist allerdings ein Brechungsindex-Unterschied von wenigstens 0,1 bis 0,2
zwischen der dielektrischen Schicht, deren Dicke gemessen werden soll, und
den benachbarten Schichten, d. h. z. B. der Trägerbahn, evtl. Zwischenschichten
oder Luft, erforderlich. Der spektrale Messbereich kann z. B. der visuelle
Bereiche (380 nm bis 780 nm) sein. Es ist aber auch möglich, in anderen
Wellenlängen-Bereichen zu messen, wobei der jeweils ausgewählte
Wellenlängen-Bereich von dem aufgebrachten, die dielektrische Schicht
bildenden Material abhängig ist. Ein Vorteil der Vorgehensweise gemäss der
Erfindung ist dabei darin zu sehen, dass die angewendete Vergleichsmethode
es auch gestattet, in gewissem Umfang zu extrapolieren, d. h. auch Ist-
Intensitätskurven auszuwerten, die in dem gemessenen Bereich kein Maximum
haben. Infolge der Übereinstimmung der Ist-Intensitätskurve mit den
berechneten Soll-Intensitätskurven kann auf den Bereich, wo das Maximum
liegen müsste, im Wege der Extrapolation geschlossen werden. Weiter kann es
auch ausreichen, nur wenige Wellenlängen für die Bestimmung der Ist-
Intensitätskurve heranzuziehen, wodurch der apparative Aufwand vermindert
werden kann.
Schliesslich sei darauf hingewiesen, dass das beschriebene Verfahren primär
zur Messung unter Reflexion vorgesehen ist, weshalb in der Beschreibung im
allgemeinen auch nur von der reflektierten Lichtstrahlung die Rede ist. Es ist
jedoch durchaus möglich, ein grundsätzlich übereinstimmendes Verfahren mit
Vergleich der jeweiligen Intensitätskurven auch bei Messung in Transmission
einzusetzen, weshalb diese Vorgehensweise ebenfalls von vorliegender
Anmeldung erfasst werden soll.
Wenn nicht die Schichtdicke sondern andere physikalische Kenngrössen
gemessen werden sollen, muss im wesentlichen nur die Auswertung der Ist-
Intensitätskurven, zweckmässig durch Anpassung der gerechneten oder
ermittelten Sollkurven oder der Anzeigeeinrichtung, angepasst werden.
Claims (21)
1. Verfahren zur Messung der Dicke von dünnen, auf einem sich relativ zu
einem Sensor bewegenden Träger aufgebrachten, optisch vollständig oder
teilweise transparenten Schichten, bei dem die Intensität reflektierter oder
durch die Schichten hindurchtretender Lichtstrahlung in Abhängigkeit von
der Licht-Wellenlänge gemessen und daraus im Vergleich mit Rechnungen
und unter Berücksichtigung der physikalischen Kennwerte der Schichten die
Dicke der transparenten Schichten ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass
entweder ein zu vermessender Bereich der Schichten mit spektral breitbandigem Licht, das aus einem grossen Raumwinkelbereich auffällt, beleuchtet und die reflektierte oder hindurchtretende Lichtstrahlung in nur einem engen Raumwinkelbereich gemessen wird,
oder ein zu vermessender Bereich der Schichten mit spektral breitbandigem Licht, das aus einem engen Raumwinkelbereich auffällt, beleuchtet und gestreut reflektierte oder beim Durchtritt gestreute Lichtstrahlung über einen grossen Raumwinkelbereich integrierend gemessen wird,
dass zu vorgegebenen Dickenwerten für die zu vermessenden transparenten Schichten und bekannten physikalischen Kennwerten der beteiligten Schichten die relative Intensität der reflektierten oder hindurchtretenden Lichtstrahlung wellenlängenabhängig berechnet und hieraus bei Variation der Dickenwerte eine Schar von Soll-Intensitätskurven bestimmt wird, die jeweils zu unterschiedlichen Dicken gehören,
und dass eine gemessene Ist-Intensitätskurve der reflektierten oder hindurchtretenden Lichtstrahlung mit der Schar der berechneten Soll- Intensitätskurven verglichen wird und die Dickenwerte als Messergebnis ausgewählt werden, bei denen die zugehörige Soll-Intensitätskurve beste Übereinstimmung mit der Ist-Intensitätskurve zeigt.
entweder ein zu vermessender Bereich der Schichten mit spektral breitbandigem Licht, das aus einem grossen Raumwinkelbereich auffällt, beleuchtet und die reflektierte oder hindurchtretende Lichtstrahlung in nur einem engen Raumwinkelbereich gemessen wird,
oder ein zu vermessender Bereich der Schichten mit spektral breitbandigem Licht, das aus einem engen Raumwinkelbereich auffällt, beleuchtet und gestreut reflektierte oder beim Durchtritt gestreute Lichtstrahlung über einen grossen Raumwinkelbereich integrierend gemessen wird,
dass zu vorgegebenen Dickenwerten für die zu vermessenden transparenten Schichten und bekannten physikalischen Kennwerten der beteiligten Schichten die relative Intensität der reflektierten oder hindurchtretenden Lichtstrahlung wellenlängenabhängig berechnet und hieraus bei Variation der Dickenwerte eine Schar von Soll-Intensitätskurven bestimmt wird, die jeweils zu unterschiedlichen Dicken gehören,
und dass eine gemessene Ist-Intensitätskurve der reflektierten oder hindurchtretenden Lichtstrahlung mit der Schar der berechneten Soll- Intensitätskurven verglichen wird und die Dickenwerte als Messergebnis ausgewählt werden, bei denen die zugehörige Soll-Intensitätskurve beste Übereinstimmung mit der Ist-Intensitätskurve zeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Berechnung jeder Soll-Intensitätskurve die optischen Kennwerte
(z. B. Brechungsindex, Absorption, spektrale Durchlässigkeit) der dünnen
transparenten Schichten des Trägers sowie ggf. weiterer vorhandener
Schichten in Abhängigkeit von der Wellenlänge sowie die durchschnittlichen
Dicken des Trägers sowie ggf. weiterer vorhandener Schichten, jedoch nur
eine ausgewählte Dicke der transparenten Schichten, zugrundegelegt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die unterschiedlichen Dicken der transparenten Schichten
zugeordneten Soll-Intensitätskurven vorgängig berechnet und vor Beginn
der Messung in einer entsprechenden Tabelle ("Look-Up Table")
gespeichert werden, um so die Rechenzeiten einer den Vergleich der
jeweiligen Ist-Intensitätskurve mit der Schar der Soll-Intensitätskurven
durchführenden Recheneinrichtung zu verkürzen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestrahlung des zu vermessenden Bereichs aus einem
Raumwinkelbereich von nahezu 180° erfolgt, während die Messung der
Intensität der reflektierten oder hindurchtretenden Lichtstrahlung über einen
Raumwinkelbereich von ca. 5° um die Mittelachse des Erfassungsbereichs
des zur Messung verwendeten Sensors erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittelachse des Erfassungsbereichs des Sensors um etwa 8°
gegenüber dem Lot auf die dünnen dielektrischen Schichten geneigt ist.
6. Vorrichtung zur Messung der Dicke von dünnen, auf einem sich relativ zu
einem Sensor bewegenden Träger aufgebrachten, optisch vollständig oder
teilweise transparenten Schichten nach dem Verfahren gemäss einem der
Ansprüche 1 bis 5, welche eine spektral breitbandige Lichtquelle, einen
Sensor zur Messung der Intensität der von den transparenten Schichten
reflektierten oder durch diese hindurchtretenden Lichtstrahlung in
Abhängigkeit von der Licht-Wellenlänge und eine Recheneinrichtung zur
Auswertung der spektralen Intensität der gemessenen Lichtstrahlung
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass entweder die Lichtquelle (11-13) den zu vermessenden Bereich der transparenten Schichten aus einem grossen Raumwinkelbereich beleuchtet und der Erfassungsbereich des Sensors (16) nur einen kleinen Raumwinkelbereich abdeckt,
oder dass die Lichtquelle (11-13) den zu vermessenden Bereich der transparenten Schichten aus einem kleinen Raumwinkelbereich beleuchtet und der Erfassungsbereich des Sensors (16) einen grossen Raumwinkelbereich abdeckt, und
dass die Recheneinrichtung (23) aufweist
eine erste Recheneinheit (24), die in Abhängigkeit von unterschiedlichen angenommenen Werten der Dicke der transparenten Schichten sowie den physikalischen Kennwerten der transparenten Schichten, des Trägers (2) sowie eventuell weiterer, zwischen den transparenten Schichten und dem Träger vorhandener Schichten, über einen vorgewählten Licht- Wellenlängenbereich die theoretische spektrale Intensitätsverteilung der resultierenden Lichtstrahlung berechnet und hieraus eine Schar von Soll- Intensitätskurven (30) bestimmt, von denen jede Soll-Intensitätskurve (30) einer bestimmten Dicke (d) der transparenten Schichten entspricht,
eine zweite Recheneinheit (25), die aus der gemessenen Intensität die tatsächliche spektrale Intensitätsverteilung der gemessenen Lichtstrahlung ermittelt und hieraus eine Ist-Intensitätskurve (32) bestimmt,
sowie eine Vergleichereinheit (26), die die Ist-Intensitätskurve (32) mit der Soll-Intensitätskurve (30) vergleicht und die am besten mit der Ist- Intensitätskurve (32) übereinstimmende Soll-Intensitätskurve (30) auswählt.
dass entweder die Lichtquelle (11-13) den zu vermessenden Bereich der transparenten Schichten aus einem grossen Raumwinkelbereich beleuchtet und der Erfassungsbereich des Sensors (16) nur einen kleinen Raumwinkelbereich abdeckt,
oder dass die Lichtquelle (11-13) den zu vermessenden Bereich der transparenten Schichten aus einem kleinen Raumwinkelbereich beleuchtet und der Erfassungsbereich des Sensors (16) einen grossen Raumwinkelbereich abdeckt, und
dass die Recheneinrichtung (23) aufweist
eine erste Recheneinheit (24), die in Abhängigkeit von unterschiedlichen angenommenen Werten der Dicke der transparenten Schichten sowie den physikalischen Kennwerten der transparenten Schichten, des Trägers (2) sowie eventuell weiterer, zwischen den transparenten Schichten und dem Träger vorhandener Schichten, über einen vorgewählten Licht- Wellenlängenbereich die theoretische spektrale Intensitätsverteilung der resultierenden Lichtstrahlung berechnet und hieraus eine Schar von Soll- Intensitätskurven (30) bestimmt, von denen jede Soll-Intensitätskurve (30) einer bestimmten Dicke (d) der transparenten Schichten entspricht,
eine zweite Recheneinheit (25), die aus der gemessenen Intensität die tatsächliche spektrale Intensitätsverteilung der gemessenen Lichtstrahlung ermittelt und hieraus eine Ist-Intensitätskurve (32) bestimmt,
sowie eine Vergleichereinheit (26), die die Ist-Intensitätskurve (32) mit der Soll-Intensitätskurve (30) vergleicht und die am besten mit der Ist- Intensitätskurve (32) übereinstimmende Soll-Intensitätskurve (30) auswählt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Beleuchtung oder Messung über einen grossen
Raumwinkelbereich eine sog. "Ulbricht-Kugel" (8) dient, deren Innenraum
(14) entweder von der Weisslichtquelle (11-13) beleuchtet oder von einem
Spektral-Photometer (16) abgefühlt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Beleuchtung oder Messung über einen kleinen Raumwinkelbereich
die Anordnung derart ist, dass ein Bereich mit einem Divergenz-Winkel von
etwa 5° gegenüber der Achse des Bereichs erfasst ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Beleuchtung oder Messung über einen kleinen Raumwinkelbereich
die Anordnung derart ist, dass die Achse (L) des Raumwinkelbereichs
gegenüber dem Lot (17) auf die transparenten Schichten, vorzugsweise um
etwa 8°, geneigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Beleuchtungsstrahlung und zur Messung verwendete reflektierte
Strahlung die gleiche, den kleinen Raumwinkelbereich umschliessende,
dem zu messenden Bereich der transparenten Schichten
gegenüberliegende Messöffnung (9) in der Wand der Ulbricht-Kugel (8)
durchsetzen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (11-13) und/oder der Sensor (16) für die zu messende
Strahlung mittels Lichtleitern (12, 12a), die an der Innenfläche (20) der
Ulbricht-Kugel (8) enden, mit dieser gekoppelt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lichteintritt (13) an der Ulbricht-Kugel (8) etwa senkrecht zu der
dem zu messenden Bereich der transparenten Schichten
gegenüberliegenden Messöffnung (9) der Ulbricht-Kugel (8) erfolgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Innern (14) der Ulbricht-Kugel (8) eine Blende (22) angeordnet ist,
die die Messöffnung (8) gegen direkt von der Innenwand (20) der Ulbricht-
Kugel (8) reflektiertes Licht der Lichtquelle (11-13) abschirmt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (16) für die zu messende Lichtstrahlung an der Ulbricht-
Kugel (8) etwa diagonal gegenüber der Messöffnung (9) und direkt auf diese
hin ausgerichtet angekoppelt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ankoppelungsstelle (15) für den Sensor (16) etwa 8° gegenüber
dem Lot (17) auf die Ebene (19) der Messöffnung (9) versetzt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Recheneinheit (23) einen Speicher für die Schar der jeweils
unterschiedlicher Dicke der transparenten Schichten entsprechenden,
spektralen Soll-Intensitätskurven (30) aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16,
gekennzeichnet durch
eine Anzeigeeinrichtung (27), die so ausgebildet ist, dass sie wenigstens die
bei Berechnung der ausgewählten Soll-Intensitätskurve (30) zugrunde
gelegte Dicke (d) der transparenten Schichten anzeigt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigeeinrichtung (27) zur simultanen graphischen Darstellung
der Ist-Intensitätskurve (32) und der am besten übereinstimmenden Soll-
Intensitätskurve (30) unter gleichzeitiger Angabe der bei Berechnung dieser
Soll-Intensitätskurve zugrundegelegten (theoretischen) Dicke (d) der
transparenten Schichten ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigeeinrichtung (27) zur graphischen Darstellung der über
einen vorbestimmten Zeitraum ermittelten Werte der Dicke (d) der
transparenten Schichten ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mehrere Messeinrichtungen zur Messung der Dicke (d) der
transparenten Schichten in unterschiedlichen Bereichen umfasst.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass an die Recheneinrichtung (23) und/oder die Anzeigeeinrichtung (27)
ein Regler (28) zur Veränderung der Dicke (d) der transparenten Schichten
in Abhängigkeit von der gemessenen Dicke (d) angeschlossen ist.
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