DE10152208A1

DE10152208A1 - Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE10152208A1
Application number: DE2001152208
Authority: DE
Inventors: Joachim Flick
Original assignee: Keiper GmbH and Co
Current assignee: Johnson Controls Components GmbH and Co KG
Priority date: 2001-10-23
Filing date: 2001-10-23
Publication date: 2003-05-08

Abstract

Bei einer Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, zum Verriegeln zweier relativ zueinander beweglicher Bauteile (5, 6) eines Fahrzeugsitzes (1), mit wenigstens einem Riegelelement (14), welches mit einer Gegenkontur (17) des ersten Bauteils (5) zusammenwirkt und welches beweglich und unter Vorspannung am zweiten Bauteil (6) gelagert ist, ist wenigstens ein Dämpfungselement (22) vorgesehen, welches eine aufgrund der Vorspannung erfolgende Bewegung des Riegelelementes (14) relativ zum ersten Bauteil (5) dämpft.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.

Bei bekannten Verriegelungsvorrichtungen dieser Art, welche als Rastverriegelungen ausgebildet sind, entstehen beim Einfallen der Riegelelemente Klack-Geräusche beim Anschlagen an die Gegenkontur. Solche Geräusche werden teilweise als störend empfunden. Es ist vorgeschlagen worden, elastische Anschlagspuffer zur Reduzierung des Anschlaggeräusches zu verwenden. Bei solchen Anschlagspuffern wird jedoch beim Ansprechen eine Rückstellkraft aufgebaut, welche der Vorspannung der Riegelelemente entgegenwirkt und diese reduziert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verriegelungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, daß wenigstens ein Dämpfungselement vorgesehen ist, welches eine aufgrund der Vorspannung erfolgende Bewegung des Riegelelementes relativ zum ersten Bauteil dämpft, kann ein weicher Anschlag des Riegelelementes unter Vermeidung der Anschlaggeräusche erfolgen, wobei höchstens eine geringe, öffnend wirkende Rückstellkraft aufgebaut wird. Das Dämpfungselement dämpft die Bewegung des Riegelelementes im Sinne einer Dissipation der Bewegungsenergie, d. h. daß kaum Energie für eine Rückstellbewegung gespeichert wird. Um die Ausgangsform vor dem Einsatz als Anschlagspuffer wieder zu erlangen, sind als Dämpfungselemente Körper oder Beschichtungen aus einem viskoelastischen Material bevorzugt, welche nur hohen Verformungsgeschwindigkeiten einen großen Widerstand entgegensetzen, kleinen Verformungsgeschwindigkeiten jedoch bei sehr geringer Rückstellkraft nachgeben.

Für den Einsatz der Dämpfungselemente, welcher beispielsweise bei einer Verriegelungsvorrichtung zweier Sitzschienen erfolgt, ist das eine bzw. sind mehrere Dämpfungselemente vorzugsweise so angeordnet, daß das Riegelelement kurz vor dem Anschlagen an die Gegenkontur in Anlage an das Dämpfungselement gelangt. Bei der Verriegelungsvorrichtung der Sitzschienen, bei der beispielsweise das Riegelelement (oder eine Rastplatte mit mehreren Riegelelementen) gegen eine Sitzschiene vorgespannt ist, kann das Dämpfungselement in Bewegungsrichtung des Riegelelementes in diesem Bereich der Sitzschiene angeordnet sein, wobei die Abmessung in Bewegungsrichtung etwas größer ist als der Abstand der Gegenkontur zu dem an der Sitzschiene angeordneten Ende des Dämpfungselementes.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel entlang der Linie I-I in Fig. 2 im verriegelten Zustand, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes.
Ein längseinstellbarer Fahrzeugsitz 1 mit einem Sitzteil 2 weist als Längseinsteller 3 auf jeder Seite ein Paar von Sitzschienen auf, bestehend aus einer fahrzeugstrukturfesten Unterschiene 5 als einer Führungsschiene oder erstem Bauteil und einer sitzteilstrukturfesten, in der Unterschiene 5 gleitend geführten Oberschiene 6 als Laufschiene oder zweitem Bauteil. Diese Sitzschienen definieren zugleich die nachfolgenden Richtungsangaben. Die Unterschiene 5 und Oberschiene 6, welche beide im wesentlichen U-förmig ausgebildet sind, hintergreifen einander mit ihren nach innen bzw. außen gebogenen Randbereichen. In den vier Eckbereichen des Profils der Unterschiene 5 quer zur Längsrichtung sind in Kugelhaltern 7 gelagerte Kugeln 9 angeordnet, welche der anliegenden Oberschiene 6 gute Laufeigenschaften geben.
Eine Verriegelungsvorrichtung 10 des Längseinstellers 3 weist wenigstens eine Rastplatte 12 aus Stahl auf, welche innerhalb eines durch die Oberschiene 6 definierten Bauraums horizontal angeordnet ist und zu jeder Seite mehrere Zähne 14 als Riegelelemente aufweist, die durch Öffnungen 16 in den Seitenbereichen der Oberschiene 6 greifen. Zum Verriegeln der Oberschiene 6 mit der Unterschiene 5 wirken die vorhandenen Zähne 14 mit U-förmigen, nach unten geöffneten Rasten 17 als Gegenkonturen (Zahnlücken) zusammen, die in den nach innen und unten gebogenen Randbereichen der Unterschiene 5 ausgebildet sind.
Von der Rastplatte 12 steht nach oben ein vertikaler Führungsbolzen 18 aus Stahl ab, welcher zur Führung der Rastplatte 12 in einer vertikalen Bohrung in einem Mittelbereich 6' der Oberschiene 6 gelagert ist und über deren Oberseite übersteht. Die Rastplatte 12 ist durch eine neben dem Führungsbolzen 18 angeordnete Zugfeder 20 nach oben gegen die Oberschiene 6 vorgespannt. Zwischen der Rastplatte 12 und dem Mittelbereich 6' der Oberschiene 6 ist um den Führungsbolzen 18 und die Zugfeder 20 herum ein nachfolgend beschriebenes Dämpfungselement 22 angeordnet. Im verriegelten Zustand der Verriegelungsvorrichtung 10 befindet sich die Rastplatte 12 in Eingriff mit der Unterschiene 5, d. h. die Zähne 14 der Rastplatte 12greifen in die Rasten 17 der Unterschiene 5 ein, so daß die Sitzschienen relativ zueinander unverschieblich sind. Im entriegelten Zustand der Verriegelungsvorrichtung 10, wenn die Rastplatte 12 mit den Rasten 17 außer Eingriff ist, kann die Längsposition der Fahrzeugsitzes 1 eingestellt werden.
Das Dämpfungselement 22 ist als quaderförmiger Körper mit einer vertikalen Durchgangsöffnung für den Führungsbolzen 18 und die Zugfeder 20 ausgebildet und besteht aus einem viskoelastischen Material mit schaumstoffähnlicher Konsistenz. Das Material setzt einer hohen Verformungsgeschwindigkeit einen großen Widerstand entgegen, während es bei einer geringen Verformungsgeschwindigkeit nachgibt und nur eine sehr geringe Rückstellkraft aufbaut. Ist die Verriegelungsvorrichtung 10 geöffnet, d. h. die Rastplatte 12 nach unten gedrückt, so erreicht beim Verriegeln die Rastplatte 12 aufgrund der Kraft der Zugfeder 20 eine hohe Geschwindigkeit nach oben. Sobald die Zähne 14 der Rastplatte 12 in den Bereich der Rasten 17 gelangt sind, kommt durch eine geeignete Wahl der Abmessungen die Rastplatte 12 in Anlage an das Dämpfungselement 22. Die Bewegung der Rastplatte 12 wird dadurch unter Dissipation von Bewegungsenergie stark gedämpft, bis bei geringer Geschwindigkeit und nachgiebigerer Verformung des Dämpfungselements 22 das Eingreifen der Zähne 14 in die Rasten 17. Durch diese Anschlagsdämpfung des als Anschlagspuffer wirkenden Dämpfungselements 22 wird die Rastplatte 12 bei sehr geringer Rückstellkraft weich abgefangen, so daß störende Geräusche vermieden werden, ohne daß die Vorspannung der Zugfeder 20 merklich reduziert wird. Bezugszeichenliste 1 Fahrzeugsitz
2 Sitzteil
3 Längseinsteller
5 Unterschiene, erstes Bauteil
6 Oberschiene, zweites Bauteil
6' Mittelbereich
7 Kugelhalter
9 Kugeln
10 Verriegelungsvorrichtung
12 Rastplatte
14 Zahn, Riegelelement
16 Öffnung
17 Raste, Gegenkontur
18 Führungsbolzen
20 Zugfeder
22 Dämpfungselement

Claims

1. Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, zum Verriegeln zweier relativ zueinander beweglicher Bauteile (5, 6) eines Fahrzeugsitzes (1), mit wenigstens einem Riegelelement (14), welches mit einer Gegenkontur (17) des ersten Bauteils (5) zusammenwirkt und welches beweglich und unter Vorspannung am zweiten Bauteil (6) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Dämpfungselement (22) vorgesehen ist, welches eine aufgrund der Vorspannung erfolgende Bewegung des Riegelelementes (14) relativ zum ersten Bauteil (5) dämpft.

2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verriegelnden Bauteile (5, 6) als in Längsrichtung relativ zueinander verschiebliche und ineinander geführte Sitzschienen ausgebildet sind.

3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bauteil (6) quer zu seiner Längsrichtung ein Profil mit einem Mittelbereich (6') aufweist, welchem sich das Riegelelement (14) beim Verriegeln der Verriegelungsvorrichtung (10) nähert.

4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine bewegliche Rastplatte (12) mit mehreren, fest daran angebrachten Riegelelementen (14) vorgesehen ist.

5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (22) zwischen der Rastplatte (12) und der zweiten Sitzschiene (6) innerhalb eines durch den Mittelbereich (6') definierten Bauraumes angeordnet ist.

6. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verriegeln der Verriegelungsvorrichtung (10) vor der Anlage der Riegelelemente (14) an die erste Sitzschiene (5) die Rastplatte (12) in Anlage an das Dämpfungselement (22) gelangt.

7. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (22) als Anschlagspuffer für die Rastplatte (12) wirkt.

8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (22) Bewegungsenergie des Riegelelementes (14) dissipiert.

9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (22) aus einem viskoelastischen Material besteht.

10. Fahrzeugsitz (1) mit einem Längseinsteller (3), welcher durch eine Verriegelungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 gekennzeichnet ist.