DE10152068A1 - Niet für eine Nietverbindung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Niet für eine Nietverbindung und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Abstract
Es wird ein Niet für eine dichte Nietverbindung mit einer Dicht- und/oder Klebemasse zwischen Niet-Außenmantelfläche und Nietloch-Innenmantel der zu verbindenden Bauteile beschrieben. Wesentlich ist dabei, daß die Dichtmasse als während dem Nietvorgang aktivierbare Beschichtung (4) in Form mindestens eines Beschichtungsringes am Außenmantel des Niets (1, 13) aufgebracht wird. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn diese Beschichtung (4) mikroverkapselte Dicht- und/oder Klebemittel enthält, wobei die Verkapselungen unter Druckeinwirkung während dem Nietvorgang platzen und das entsprechende Dichtmittel freisetzen. DOLLAR A Es wird auch ein Verfahren zum Herstellen einer dichten Nietverbindung beschrieben, bei dem ein Niet noch an seinem Herstellungsort mit einer entsprechenden Beschichtung (4) versehen, danach als Schüttgut zum Einsatzort gebracht, in ein vorbereitetes, sauberes Nietloch (8) eingesetzt wird, wonach beim Nietvorgang durch Schlagen oder Quetschen die Dichtmittelbeschichtung aktiviert und somit eine hochdichte Nietverbindung erzeugt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Niet für eine dichte Nietverbindung gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1, wie er allgemein zur Verbindung insbesondere
hochbeanspruchter plattenförmiger Teile durch Vernietung Verwendung findet
sowie auf ein Verfahren zu deren Herstellung gemäß Oberbegriff des Anspruchs
8.
Es ist bekannt, daß Niete Verbindungselemente sind, die durch Quetschen oder
Schlagen umgeformt bzw. gesetzt werden und so in die zu verbindenden Bauteile
formschlüssig eingreifen. Solcherart Nietverbindungen werden in großem Umfang
in Bereichen verwendet, in denen besondere Anforderungen an die Dichtheit der
Verbindung bestehen, wie im Bereich der Herstellung von Luftfahrzeugen oder im
Schiffs- und Kesselbau.
Um eine ausreichende Dichtheit der Nietverbindung zu erreichen ist bekannt,
kurz vor dem Herstellen der Nietverbindung, also vor Einsetzen des Nietes in das
Nietloch und anschließendem Vernieten bzw. Schlagen, Dichtmittel entweder in
die Bohrung oder auf den Niet aufzubringen. Nach dem Setzen des Niets wird
dann insbesondere durch das Dichtmittel eine hohe Dichtheit der Nietverbindung
erreicht. Dieses Aufbringen des Dichtmittels in jedes einzelne Bohrloch und/oder
auf jeden einzelnen Niet ist in der betrieblichen Praxis aufwendig und kostenin
tensiv. Zudem ist häufig ein nachträgliches Reinigen der Oberfläche der verbun
denen Teile erforderlich, damit anschließend aufgebrachte Beschichtungen wie
z. B. Farbe, auf deren Oberfläche haften können, was ebenfalls Zeit- und kosten
intensiv ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Niet für eine Nietverbindung sowie ein Ver
fahren zu deren Herstellung anzugeben, der eine einfache, saubere, gleichzeitig
hohe Dichtheitserfordernisse erfüllende Nietverbindung erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch einen Niet o. g. Gattung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Besondere Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Demgemäß weist der erfindungsgemäße Niet eine Oberflächenbeschichtung aus
Dicht- und/oder Klebemasse in Form von mindestens einem Beschichtungsring
an seinem Außenmantel auf, wobei die aufgebrachte Dichtmasse die Eigenschaft
besitzt, daß sie in nach außen hin trockenem, d. h. nicht mehr klebendem Zustand
sich auf dem fertigen Niet bzw. dem beschichteten Niet befindet, so daß die so
komplett hergestellten Niete als Schüttgut verpackt und transportiert werden kön
nen. Sie können am Ort ihrer Verwendung sauber eingesetzt werden, ohne daß
Dichtungsmittel an die zu verbindenden Bauteile oder andere Gegenstände ge
langt, von wo es wieder entfernt werden muß. Erst während dem Prozeß des
Vernietens wird dann durch den dabei auftretenden Druck und Temperatur das
Dichtmittel in einen dichtenden flüssig-weichen Zustand gebracht, in dem es an
schließend verbleibt.
Dabei ist von besonderem Vorteil, wenn die Oberflächenbeschichtung Dicht- oder
Klebeflüssigkeiten in mikroverkapseltem Zustand enthält. Beim Prozeß des Ver
nietens werden durch den dort auftretenden Stauchdruck die Mikrokapseln zum
Platzen gebracht, wodurch der darin enthaltene Dicht- oder Klebestoff freigesetzt
wird und es sich auf die Verbindungsstellen zwischen Niet und Werkstück verteilt.
Von besonderem Vorteil ist, daß die Beschichtung des Niets ganz gezielt parziell
an den Stellen erfolgen kann, an denen eine entsprechende Wirkung der Dicht-
oder Klebemittel erzielt werden soll. Die Beschichtung läßt sich während der
Nietfertigung in Form eines mehr oder weniger breiten Ringes auf die Mantelflä
che des Niets aufbringen. So kann die Beschichtung vorzugsweise nur auf der
Nietkopf-Unterseite bzw. -Auflageseite oder nur auf dem Nietschaft aufgebracht
sein und hier entweder nur auf Höhe eines Bauteiles, z. B. des nietkopfseitigen
Bauteils oder durch alle Bauteile hindurch, bis nahe an den Setzkopf heranrei
chend. Es ist auch denkbar, z. B. am Nietschaft die Beschichtung nicht in Form
eines geschlossenen Ringes, sondern in Form von axial verlaufenden Streifen
aufzubringen, wobei Streifenbreite und Abstandsbreite zwischen den Streifen so
ausgelegt sind, daß sich nach erfolgtem Vernietungsvorgang zwischen Niet und
Bauteil- bzw. Bauteilen eine gleichmäßige Dichtmassenschicht bildet.
Der erfindungsgemäße Niet kann in vorteilhafter Weise, insbesondere an der
Nietkopf-Auflagefläche gezielt so mit Dichtmittel versehen sein, daß zur Kopfau
ßenkante hin ein beschichtungsfreier Ring vorgesehen ist, wodurch während dem
Nietvorgang sich verteilendes Dicht- oder Klebemittel nicht über diesen Rand
hinaus auf die Bauteiloberfläche austreten kann.
Es kann aber auch von Vorteil sein, als Niet-Oberflächenbeschichtung einen
thermoplastischen Kunststoff zu verwenden, der während des Vernietvorganges
durch dabei auftretenden Druck und Temperatur aufweicht und die Verbindung
entsprechend abdichtet.
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Herstellen einer hochdichten
Nietverbindung von mindestens zwei plattenförmigen Bauteilen unter Verwen
dung der erfindungsgemäßen Niete gelöst, wobei die Niete noch am Ort ihrer
Herstellung zumindest an deren Nietkopf-Auflagefläche mit einem Unterdruck
und Temperatureinwirkung in dichtfähigen Zustand versetzbares Dicht- oder Kle
bemittel so beschichtet werden, so daß sich die Dichtmittelschicht in nach außen
trockenem, transportfähigem Zustand befindet. Die so hergestellten Niete werden
dann als Schüttgut zum Einsatzort transportiert, wo sie in entsprechend durch
Einbringen passender Nietlöcher vorbereitete Bauteile eingesetzt werden. Bei
Durchführen des Nietvorganges durch Quetschen oder Schlagen der Niete wird
durch die entsprechende Druckeinwirkung die Nietbeschichtung verflüssigt oder
aufgeweicht und bildet eine weichelastische Dichtmasse zwischen Nieten und
Bauteilen, insbesondere zwischen Kopfteil des Niets und oberem Bauteil. Somit
wird der große Vorteil erreicht, daß die Herstellung einer Nietverbindung einfach,
sauber und sicher erfolgt, ohne daß am Einsatzort noch mit Dichtmittel bzw.
Dichtmasse herumhantiert wird, wobei dieses in das jeweilige Nietloch einge
bracht und ggf. nach erfolgter Vernietung von der Bauteilfläche wieder entfernt
werden muß.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Niets in Ausführung als
Senkkopfniet mit parzieller Dichtmittel-Beschichtung an Nietkopf-
Auflagenfläche und Nietschaft;
Fig. 2 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Niets wie in Fig. 1, mit
Dichtmittel-Beschichtung nur an der Kopfauflagefläche;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung zweier mit einem Nietloch für die Herstellung
einer Nietverbindung über einen Senkkopfniet versehener Bauteile;
Fig. 4 einen Schnitt durch die fertiggestellte Nietverbindung unter Verwen
dung des Niets nach Fig. 1;
Fig. 5 eine Ansicht eines Rundkopf-/Universalniets mit Beschichtung nur
auf der Kopfauflagenfläche;
Fig. 6 eine Ansicht wie in Fig. 5, mit zusätzlicher Beschichtung geringer
Länge am Schaftoberende, und
Fig. 7 eine axiale Ansicht des Niets nach Fig. 5, die ringförmige Kopfbe
schichtung verdeutlichend.
In Fig. 1 ist ein üblicher Senkkopfniet 1 dargestellt, bestehend aus einem Nietkopf
2 und Nietschaft 3. Das obere Ende des Nietschaftes sowie die Auflagefläche
des Nietkopfes sind mit einer Beschichtung 4 versehen. Dabei ist die Beschich
tung so aufgebracht, daß zum Außenrand des Kopfes 2 ein ringförmiger be
schichtungsfreier Ringrand 5 vorhanden ist.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung handelt es sich um einen Niet wie in
Fig. 1, nur daß hier die Beschichtung 4 lediglich auf der Nietauflagefläche vorge
sehen ist.
Fig. 3 zeigt zwei plattenförmige Bauteile 6 und 7, die für einen Nietvorgang mit
der erfindungsgemäßen Nieten nach Fig. 1 oder 2 vorbereitet wurden, indem ein
entsprechendes Nietloch 8 eingebracht wurde, wobei im oberen Bauteil 6 das
Nietloch 8 eine Einsenkung 9 zur entsprechenden Aufnahme des Senkkopfes
des Niets nach Fig. 1 bzw. 2 aufweist.
In Fig. 4 ist die fertige Nietverbindung dargestellt, wobei zu erkennen ist, daß in
die entsprechend Fig. 3 vorbereiteten Bauteile 6 und 7 ein Niet nach Fig. 1 ein
gesetzt wurde und durch entsprechendes Quetschen oder Schlagen aus dem
aus der Nietverbindung unten herausstehenden Nietschaftende ein Schließkopf
10 hergestellt wurde. Durch die während dem Nietvorgang auf der Kopfauflage
fläche 11 stattfindenden, im wesentlichen axialen Druckbeanspruchung und an
der Schaftfläche 12 erfolgenden radialen Druckbeanspruchung durch Stauchen
des Nietschaftes während dem Nietvorgang, erfolgt eine entsprechende Bean
spruchung auf Druck, verständlicherweise auch unter Temperaturentwicklung,
der Beschichtung 4 des Niets, die sich entsprechend aufweicht bzw. deren Mi
krokapseln dabei platzen und die Kontaktflächen zwischen Niet und Bauteilen 6
und 7 mit entsprechendem Dichtmittel versehen bzw. einen abdichtenden Kon
takt herstellen.
Fig. 5 zeigt einen Rundkopf-Universalniet 13, bei dem die Beschichtung lediglich
auf der Kopfauflagefläche 11 vorgenommen wurde. Der Schaft 3 wurde be
schichtungsfrei belassen.
Fig. 6 zeigt den gleichen Universalniet wie Fig. 5, nur daß hier die Beschichtung 4
auch am Oberteil des Nietschaftes 3 aufgebracht ist.
Schließlich zeigt Fig. 7, wie die Niete nach Fig. 5 bzw. Fig. 6 an ihrer Kopfaufla
gefläche eine Beschichtung 4 in Form eines Ringes aufweisen, wobei zum äuße
ren Kopfrand hin ein Ringrand 5 beschichtungsfrei belassen wurde.
1
Senkkopfniet
2
Nietkopf
3
Nietschaft
4
Beschichtung
5
Ringrand
6
Bauteil
7
Bauteil
8
Bohrloch
9
Einsenkung
10
Schließkopf
11
Kopfauflagefläche
12
Schaftfläche
13
Rundkopf-/Universalniet
Claims (8)
1. Niet für eine Nietverbindung mit einer Dicht- und/oder Klebemasse zwi
schen Niet-Außenmantelfläche und Nietloch-Innenmantel,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtmasse als erst während des Nietvorganges als Dicht- oder Klebe
mittel aktivierbare Beschichtung (4) in Form mindestens eines Beschichtungsrin
ges am Außenmantel des Nietes (1, 13) aufgebracht ist.
2. Niet nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (4) mikroverkapselte Dicht-
und/oder Klebemittel enthält.
3. Niet nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (4) aus einem thermoplastischen
Kunststoff besteht, der unter Druck- und Temperatureinwirkung während dem
Nietvorgang aufweicht und eine abdichtende Wirkung entfaltet.
4. Niet nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (4) nur an den Stellen aufge
bracht ist, an denen die entsprechende Dicht- und/oder Klebewirkung des Mittels
erzielt werden soll.
5. Niet nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (4) zumindest an der Kopfaufla
gefläche (11) vorgesehen ist.
6. Niet nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (4) auf der Kopfauflagefläche
(11) so vorgesehen ist, daß zum Außenrand des Nietkopfes (2) ein beschich
tungsfreier Ringrand (5) vorhanden ist, mit einer Breite von mindestens dem
Quetsch-Flußweg der Mikrokapsel-Inhalte.
7. Niet nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite bzw. Höhe des Beschichtungsringes im
Fall von Senknieten in mindestens geringfügiger Höhe am unteren Ende des
Senkkopfes sowie am daran anschließenden oberen Nietschaftteil vorhanden ist,
wobei die Beschichtungslänge am Nietschaftteil so ausgelegt ist, daß dieser im
eingesetzten und vernieteten Zustand zumindest geringfügig in das setzkopfseiti
ge Bauteil hineinreicht.
8. Verfahren zum Herstellen einer hochdichten Nietverbindung von minde
stens zwei plattenförmigen Bauteilen unter Verwendung der Niete nach den An
sprüchen 1 bis 7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Beschichten der Niete (1, 13) noch am Herstellungsort zumindest an deren Nietkopf-Auflageflächen (11) mit einem unter Druck- und Temperatureinwirkung in dichtfähigen Zustand versetzbares Dicht- und/oder Klebemittel, so daß die Dichtmittelschicht (4) in nach außen trockenem, transportfähigem Zustand sich befindet,
- - Verbringen der so hergestellten Niete als Schüttgut zum Einsatzort,
- - Einsetzen der beschichteten Niete in die durch Einbringen entsprechender Nietlöcher (8, 9) vorbereiteten Bauteile (6, 7),
- - Ausführen des Vernietvorganges durch Quetschen oder Schlagen der Niete,
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DE (2) | DE20117302U1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 2001-10-25 DE DE20117302U patent/DE20117302U1/de not_active Expired - Lifetime
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