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Vorrichtung zum Messen der von einem Körper durchlaufenen Strecken
oder Winkel Das Messen von Strecken oder Winkeln, die von einem Körper bei geradliniger
oder drehender Bewegung durchlaufen werden, z. B. das Messen des Zeigerweges einer
Neigungswaage, kann bekanntlich durch Abzählen von Markierungen (Teilstrichen) geschehen,
die entweder auf dem Körper oder auf der Strecke bzw. über den Winkelbereich verteilt
sind.
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Bei sehr schnell bewegten Körpern ist hierzu das elektronische Zählen
erforderlich. Hierbei werden durch die bei der Bewegung in bezug auf einen im Raum
festgelegten Punkt vorbeilaufenden Markierungen elektrische Impulse erzeugt, die
dann mittels eines bekannten elektronischen Zählers gezählt werden.
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Bei diesem Zählen von Markierungen treten aber dann Schwierigkeiten
auf, wenn die Bewegung des Körpers die Richtung wechselt, wobei also zur genauen
Streckenmessung die in der einen Richtung gezählten Markierungen addiert und die
in der Gegenrichtung gezählten subtrahiert werden müssen.
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Es sind bereits Vorschläge zur tberwindung dieser Schwierigkeiten
gemacht worden. Man kann beispielsweise den Bewegungsvorgang aperiodisch dämpfen,
so daß die Einstellung auf den Endwert ohne Pendelungen, kriechend erfolgt. Durch
eine solche starke Dämpfung ergeben sich jedoch verschiedene Nachteile, wie Verlust
an Empfindlichkeit und Genauigkeit, lange Einstellzeit und schlechte Erkennbarkeit
der eingetretenen Endeinstellung. Eine verbesserte Anordnung behält daher den periodisch
pendelnden Einstellvorgang bei und verwendet zur Zählung der dem Bewegungsweg des
Meßorgans entsprechenden Anzahl von Impulsen ein elektronisches Zählwerk, in dem
die gezählten Impulse gespeichert werden. Außerdem sind dabei zusätzliche Schaltorgane
vorhanden, die durch eine Relativbewegung zum Meßorgan das Zählwerk an und abschalten.
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Bei einer Weiterbildung dieser Vorrichtung ist es ferner bekannt,
zwei elektronische Zählwerk zu verwenden, von denen das eine sämtliche vom Meßorgan
in seiner einen Bewegungsrichtung erzeugten Impulse, das andere dagegen die bei
der Bewegung in Gegenrichtung auftretenden Impulse zählt. Das der Endeinstellung
entsprechende Meßergebnis wird dabei als algebraische Summe der von beiden Zählwerken
entsprechend aufgenommenen Impulse erhalten, indem eine mechanische oder elektronische,
vorzeichengerechte Summierung durchgeführt wird.
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Für elektronische Zählungen wurden auch bereits reversible Zählwerke
angewendet, bei denen zwei Eingangskanäle vorhanden sind, ein Additionskanal und
ein Subtraktionskanal, welche durch eine Auswahleinrichtung jeweils nach dem Vorzeichen
des einzelnen Zählimpulses ansteuerbar sind.
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Man könnte daher in Verbindung mit der vor-
liegenden Meßaufgabe ein
reversibles elektronisches Zählwerk benutzen, wenn durch eine geeignete Auswahlvorrichtung
dafür gesorgt würde, daß die Impulse, welche bei der einen Bewegungsrichtung des
Meßorgans abgegeben werden, von denen in der anderen Bewegungsrichtung unterscheidbar
sind, so daß sie jeweils dem Additions- oder Subtraktionskanal getrennt zugeführt
werden können.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der
von einem Körper durchlaufenen Strecken oder Winkel durch elektronisches Zählen
von auf diesen Körpern bzw. Strecken oder Winkeln in festgelegter, gleichbleibender
Zeichnung angebrachten Markierungen. Erfindungsgemäß sind bei Verwendung eines an
sich bekannten reversiblen elektronischen Zählers mit zwei je einen der beiden Zählsinne
bestimmenden Eingangskanälen drei Empfänger angeordnet, bei denen die Teilung ihres
Abstandes im Verhältnis zur Teilung der Markierungen so bemessen ist, daß bei einer
Bewegung des Markierungsträgers in der einen Richtung die Empfänger jeweils in der
einen Reihenfolge und bei einer Bewegung in der Gegenrichtung jeweils in der umgekehrten
Reihenfolge aufeinanderfolgend wirksam werden, in einer Schaltung, bei welcher nur
die Empfangsimpulse des dritten der drei Empfänger gezählt werden und durch die
beiden vorgelagerten Empfänger das Zuführen dieser gezählten Empfangsimpulse je
nach der Reihenfolge der Impulsaufnahme durch die Empfänger in die verschiedenen
Eingangskanäle (Additions- und Subtraktionskanal) dieses Zählers durch entsprechende
Mittel gesteuert wird.
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Das Gerät gemäß der Erfindung kommt für die verschiedensten Energiearten
zur Beeinflussung der Empfänger in Frage, die ihrerseits die empfangenen Signale
in elektrische Impulse umsetzen. So kann z. B. der Empfänger auf von einer Lichtquelle
ausgesandte und durch die zu zählenden Markierungen jeweils unterbrochene oder jeweils
durchgelassene Lichtstrahlen ansprechen oder auch auf elektromagnetische Wellen
von der Radiofrequenz, die dann von einem geeigneten Sender ausgehen und ebenfalls
von den zu zählenden Markierungen jeweils unterbrochen oder durchgelassen werden,
reagieren. Aber auch für Schallwellen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendbar.
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Die Markierungen werden in der Regel als Strichmarkenreihen ausgebildet,
die entweder von durchscheinendem oder reflektiertem Licht od. dgl. abgetastet :
werden. Die angegebene Vorrichtung ist aber mindestens ebenso gut auch für den Fall
verwendbar. daß die Markierungen nicht als solche unmittelbar sichtbar sind, sondern
in--der Form von Knoten von Interferenzfeldern über die zu messende Strecke verteilt
sind. Die zu zählenden Markierungen kann man im Bedarfsfall auch durch optische
Systeme vergrößert abbilden und dann diese Abbildungen zählen. Eine derartige Vergrößerung
der Markierungen kann man bei Strichgittern auch dadurch erzielen, daß man die zwischen
zwei solchen Strichgittern durch Interferenzwirkung auftretenden dunklen bzw. hellen
Streifen zählt, die eine wesentlich größere Teilung -haben und größere Wege durchlaufen,
als die eines der Strichgitter selbst.
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Es ist ferner vorteilhaft, die Vorrichtung gegebenenfalls derart
auszubilden, daß vor die Eingangskanäle (Additionskanal und Subtraktionskanal) des
elektronischen Zählers ein Umschalter gelegt ist, der vom Impuls des einen Empfängers
auf den einen Eingangskanal und vom Impuls des anderen Empfängers auf den anderen
Eingangskanal umschaltbar ist und die Zählimpulse des dritten Empfängers demjenigen
der beiden Eingangskanäle zuleitet, auf welchen der Umschalter durch den unmittelbar
vorangegangenen Schaltvorgang gelegt ist.
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Eine empfehlenswerte Ausführungsform kann dabei so aufgebaut sein,
daß die zur Betätigung des Umschalters vorgesehene bistabile Kippschaltung zusätzlich
angeschlossen ist an eine zur Impulsformung zwischen den dritten Empfänger und den
Umschalter éingeschaltete monostabile Kippschaltung, derart, daß nach jedem Zurückkippen
der letzteren an der bistabilen Kippschaltung ein Impulsseitenwechsel bewirkt und
dadurch der Umschalter umgelegt wird.
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Die neue Zählvorrichtung nach der Erfindung arbeitet also immer mit
Impulsen gleicher Polarität und gleicher Gestalt. Diese Impulse brauchen sich nicht
bei einem Zählsinn von den Impulsen des anderen Zählsinns in irgendeiner Weise zu
unterscheiden, es ist vielmehr zwangläufig dafür gesorgt, daß der richtige Eingangskanal
des reversiblen elektronischen Zählers angesteuert wird. Hierdurch ist gegenüber
den bekannten Anordnungen ein wesentlicher Vorteil und eine bedeutende Vereinfachung
des Aufbaus erreicht worden.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. In den Zeichnungen stellt dar Fig. 1 ein Blockschema des Meßgerätes für
den Fall der fotoelektrischen Zählung der Markierungen, Fig. 2 ein elektrisches
Schaltschema der Einrichtung nach Fig. 1 zum. Übertragen der Fotozellen-
impulse
auf einen bekannten elektronischen Empfänger für reversibles Zählen, Fig. 3 ein
Schema der Vergrößerung des Strichgitterweges durch Interferenz zweier gegeneinanderbewegter
Strichgitter, Fig. 4 zwei gekreuzte Strichgitter, Fig. 5 in schematischer Darstellung
die Streckenmessung mit Hilfe von Knoten eines Interferenzfeldes, durch das die
Empfängergruppe bewegt wird.
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Bei der Einrichtung nach Fig. 1 und 2 stehen drei linienförmige Lichtquellen
1, 2 und 3 drei Fotozellen 1', 2' und 3'gegenüber. Dazwischen bewegt sich eine mit
einer Reihe aus lichtdurchlässigen Strichmarken 5 versehene, im übrigen lichtundurchlässige
Platte 4 (Strichplatte). Die beim Durchgang zwischen der Lichtquelle 3 und der Fotozelle
3' vorbeigehenden Strichmarken sollen durch das Gerät gezählt werden.
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Damit das Zählgerät auf die verschiedenen Be wegungsrichtungen des
Streifens 4 unterschiedlich reagiert, sind die weiteren Lichtquellen 1 und 2 bzw.
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Fotozellen 1', 2' vorgesehen. Dabei weisen die drei Fotozellen 1',
2', 3' und die zugeordneten dauernd leuchtenden Lichtquellen 1, 2, 3, hinsichtlich
ihres Wohlstandes voneinander eine von der Teilung der Strichplatte 4 abweichende
Teilung auf, so daß bei einer Bewegung der Strichplatte 4 in Pfeilrichtung A die
Fotozellen 1', 2', 3' in der Reihenfolge 1', 2', 3', 1', 2', 3' usw., also im Zvklus
beaufschlagt werden.
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Wird dagegen die Strichplatte in umgekehrter Richtung bewegt, so werden
die Fotozellen nacheinander im Zyklus in der Reihenfolge 3', 2', 1', 3', 2', 1'
usw. beaufschlagt. In Fig. 1 ist eine Stellung der Strichplatte zu erkennen, bei
welcher der Lichtstrahl zwischen 1 und 1' gerade noch durch eine Stnchmarke 5 hindurchgeht,
während der Lichtstrahl 2-2' kurz vor dem Durchdringen einer solchen Strichmarke
5 steht und der Strahl zwischen 3 und 3' schließlich erst nach einer weiteren Bewegung
des Streifens 4 auf eine lichtdurchlässige Strichmarke 5 trifft. Wenn dieser Lichtstrahl
3-3' schließlich aus dem Bereich der Strichmarke herausgelangt ist, tritt wieder
der Strahl 1-1' in einen solchen ein. Die Durchdringungsstellen der eben erwähnten
drei Lichtstrahlen sind in der Fig. 1 durch kleine in Kreise eingefaßte Kreuze B
dargestellt.
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Die von den Fotozellen ausgehenden Impulse werden durch daran angeschlossene
Verstärker 7, 8 und 9 verstärkt, deren Frequenzbereich für die Übertragung der beim
Bewegen der Strichplatte 4 entstehenden Impulse bemessen ist. Nur die von der Zelle
3' kommenden Impulse sollen gezählt werden.
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Die von den beiden Fotozellen 1' und 2'kommenden Impulse sollen dagegen
nach Maßgabe ihrer Reihenfolge dazu verwendet werden, den Weg der von der Zelle
3 kommenden Zählimpulse so zu steuern, daß im einen Falle die Impulse in den Additions-
und im anderen Falle in den Subtraktionskanal des Zählers gelangen.
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Zu diesem Zweck wirken die beiden Verstärker 7 und 8 über eine Kippschaltung
10 auf einen elektron nischen Umschalter (Weiche) 14. Gelangt ein Impuls von der
Zelle 1' auf die Kippschaltung 10, so veranlaßt diese eine Umschaltung am Umschalter
14 in der Weise, daß dieser für die Ableitung der zu zählen den Impulse der Zelle
3' in den Einlaßkanal 16 (Addiv tionskanal) des elektronischen Zählers 17 geschaltet
ist. Ein Impuls von der Zelle 2' dagegen legt mit Hilfe der Kippschaltung 10 den
Umschalter 14 so urn, daß nunmehr der andere Einlaßkanal 15 (Subtraktionskanal
)
an die Zelle 3' angeschlossen ist. Je nachdem also, ob unmittelbar vor der Zelle
3' die Zelle 1' oder die Zelle 2' wirksam war, d. h. also je nach verschiedener
Bewegungsrichtung der Strichplatte 4, wird der Zählimpuls der Zelle 3' durch Addition
oder Subtraktion gezählt.
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Der Weg der Zählimpulse der Zelle 3' führt dabei noch über eine weitere
Kippschaltung 11, die zusätzlich über die Leitung 13 mit der Kippschaltung 10 in
Verbindung steht. Das Wesen dieser Einrichtungen wird nachstehend näher erläutert.
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Die Kippschaltungen, in den Zeichnungen durch rechteckige Federn
10 und 11 dargestellt, sind unselbständige Multivibratorschaltungen, welche im allgemeinen
als Flip-Flop-Schaltung oder als Kippschaltung bezeichnet werden. Diese bestehen
aus zwei elektronischen Röhren, von denen immer nur eine Röhre stromführend ist,
während die andere gesperrt ist. Der stromführende Zustand einer Röhre ist dabei
durch Schraffur der diese Röhre symbolisierenden einen Hälfte des Rechtecks angedeutet.
Kommt an die Kippschaltung 10 aus dem Verstärker 7 ein Impuls heran, so wird die
linke Röhre stromführend. Nach einem Impuls aus dem Verstärker 8 wird aber diese
Röhre gesperrt und dafür die rechte Röhre stromführend. Bei der Kippschaltung 11
stellt das rechteckige Feld eine monostabile Kippschaltung dar, deren Ruhelage durch
den Punkt in dem einen Feld angedeutet ist. Diese Kippschaltung fällt nach einem
Impuls aus dem Verstärker 9, der kurze Zeit die linke Röhre stromführend macht,
immer wieder selbsttätig in die gezeichnete Lage zurück, bei der also die rechte
Röhre stromführend ist. Die linke Seite ist also nur während der ganz kurzen Dauer
des Impulses stromführend. Kommt nun ein Spannungsimpuls aus dein Verstärker 9 auf
die Kippschaltung 11, so gibt diese beim Kippen nach links über die Leitungen 12
und 13 je einen gegenüber der allgemeinen Minusleitung und Erdung des Gerätes positiven
Impuls ab, der einerseits zur Kippschaltung 10 und andererseits zum Umschalter 14
gelangt. Die Kippschaltung 10 ist nur für negative Impulse empfindlich, da sie von
der Impulsleitung 13 symmetrisch gespeist wird. Sie verbleibt also in der jeweils
vorhandenen Schaltlage. Der Umschalter 14 läßt den positiven Impuls aus der Leitung
12 je nach der durch die zuletzt tätig gewesene Fotozelle 1' oder 2' bestimmten
Umschaltstellung entweder über den Kanal 15 oder 16 zum Impulszähler 17 passieren.
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Nach dem Ablauf der Zeitdauer des Impulses aus dem Verstärker 9 kippt
die Schaltung wieder in den durch Schraffur gekennzeichneten Schaltzustand zurück
und gibt über die Leitungen 12 und 13 einen weiteren, in diesem Falle negativen
Impuls ab. Dieser negative Impuls erreicht über die Leitung 13 die Kippschaltung
10 und veranlaßt in dieser auf jeden Fall ein Umkippen. Der negative Impuls über
die Leitung 12 bleibt dagegen am Umschalter 14 wirkungslos, da dieser nur positive
Impulse übertragen kann.
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Der Zähler 17 addiert bei Speisung mit Impulsen aus Leitung 16 und
subtrahiert bei Speisung aus der Leitung 15.
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Bei der beschriebenen Schaltung werden also nur Impulse aus der Kippschaltung
11, d. h. nur solche Impulse, die über den Verstärker 9 und die dazugehörige Fotozelle
3' kommen, gezählt. Diese Kippschaltung 11 liefert beim Kippen immer dieselbe Impulsform,
ganz gleichgültig, welcher Art und Form die Impulse aus dem Verstärker sind. Dies
ist not-
wendig, da der Impulszähler 17 auf eine ganz bestimmte Impulsdauer und Impulsform
anspricht. Die Kippschaltung 11 hat also in diesem Zusammenhang auch die Aufgabe
der Impulsformung. Außerdem erfüllt sie die vorstehend erläuterte wichtige Aufgabe,
nach jedem Impulsdurchgang durch die Kippschaltung 11 die Kippschaltung 10 zu betätigen.
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Die beiden Fotozellen 1'und 2' mit ihren Verstarkem 7 und 8 haben
lediglich die Aufgabe, über die Kippschaltung 10 den Umschalter 14 zu betätigen,
und zwar (je nachdem, welche Zelle bei der gegebenen Bewegungsrichtung der Strichplatte
4 zuletzt unmittelbar vor der Fotozelle 3' wirksam war) diesen Umschalter entweder
auf den Additionskanal 16 oder auf den Subtraktionskanal 15 des Zählers 17 zu schalten.
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Beim Bewegen der Strichplatte 4 in Pfeilrichtung A wird stets die
Fotozelle 3'unmittelbar nach der Fotozelle 2' beaufschlagt, so daß die Kippschaltung
10 dann auf der rechten Seite liegt, wenn der Impuls von der Fotozelle 3' kommt.
Der elektrische Umschalter 14 führt daher in diesem Falle jedes Mal den Impuls über
die Leitung 15 als Additionsimpulse zum Zähler 17. Bei umgekehrter Bewegungsrichtung
der Strichplatte 4, also entgegen der Richtung des Pfeiles A, wird stets die Fotozelle
3' unmittelbar nach der Fotozelle 1' beaufschlagt, so daß dann die Kippschaltung
10 auf der linken Seite liegt, wenn der Impuls aus der Fotozelle 3' ankommt. Der
Umschalter 14 lenkt daher den Impuls aus der Zelle 3' nicht jedes MaI über die Leitung
16 als Subtraktion zum Zähler 17.
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Auch während der Umkehrung der Strichplattenbewegung zu einem Zeitpunkt,
wenn sich der Lichtstrahl 3-3' die Strichplatte zwischen den Strichmarken oder auf
den Strichmarken trifft, erfolgt die Umschaltung immer so, daß niemals ein Impuls
aus der Zelle 3' falsch geleitet wird. Erfolgt z. B. nach längerer Bewegung in Pfeilrichtung
A eine Bewegungsumkehrung gerade, nachdem die Fotozelle 1' beaufschlagt worden ist,
so bleibt die Kippschaltung 10 beim abermaligen Betätigen durch einen Impuls aus
der Zelle 1' im Schaltzustand »Links«, und der danach folgende Impuls aus der Zelle
3' wird, was auch richtig ist, von der Subtraktionsseite in den Zähler 17 eingeführt.
Genau dasselbe geschieht, wenn die Umkehrung im Augenblick der Belichtung der Fotozelle
1' erfolgt, auch wenn die Bewegungsumkehrung nach der Belichtung der Fotozelle 2'
erfolgt. Auch in diesem Falle wird wieder subtrahiert.
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Dieselben Überlegungen gelten für Bewegungsumkehrungen, wenn vom Subtrahieren
zum Addieren übergegangen wird.
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Für den Fall, daß die Umkehrung unmittelbar nach Belichtung der Fotozelle
3' erfolgt, wird die beschriebene Verbindung 13 von der Kippschaltung 11 zur Kippschaltung
10 wirksam, und zwar durch das sofortige Kippen der Schaltung 10 jedes Mal, nachdem
ein Zählimpuls aus der Zelle 3' die Schaltung 11 durchlaufen hat und diese zurückkippt.
Wenn also bei einer Umkehrung unmittelbar nach einer Belichtung der Zelle 3' diese
Belichtung wiederholt wird, tritt der Impuls aus dieser Zelle auf die inzwischen
gekippte Kippschaltung 10 und wird somit in den anderen Zählkanal geleitet.
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Aus dem Schaltschema nach Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Fotozellen
1', 2' und 3' an, den, Eingangsklemmen der Verstärker 7, 8 und 9, und zwar in der
üblichen Schaltungsart mit Ableitwiderständen 18, 19 und 20 angeschlossen sind.
Diese Kippschaltung 10 ist bistabil bzw. symmetrisch. Die negativen Impulse aus
der Verbindungsleitung 13 werden über den für
die beiden Hälften
gemeinsamen Vorwiderstand 23 eingeleitet. Die Kippschaltung 11 ist monostabil bzw.
unsymmetrisch gemacht durch Einfügen eines großen Widerstandes 24 in die linke Seite.
Im übrigen enthalten diese Kippschaltungen die üblichen Doppelröhren und durch Widerstände
gebildeten Spannungsteiler, die hier nicht näher zu erläutern sind.
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Der elektrische Umschalter 14 enthält im wesentlichen die Röhren
25 und 26. Die Kathoden ; spannung dieser beiden Röhren ist mittels des. durch den
Widerstand 27 geschaffenen Spannungsteilers so eingestellt, daß je nach der Schaltstellung
der Kippschaltung 10 eines der beiden; Gitter der Röhren 25 und 26 eine negative
Vorspannung hat, welche dem unteren Knick der Röhrenkennlinie entspricht, wodurch
also die Röhre positive Impulse übertragen kann und jeweils das. andere Gitter total
gesperrt ist. Die weiteren Röhren 28 und 29 kehren die Impulse aus den Röhren 25
und 26 um, so daß der Impulszähler über die Leitungen 15 und 16 positive Impulse
erhält Bei einer abgewandelten Ausführungsform des Meßgerätes nach Fig. 3 ist für
den Fall Vorsorge getroffen, daß die zu messende, von einem bewegten Körper zurückgelegte
Strecke sehr gering ist und daher eine darin unterzubringende Strichmarkenreihe
eine sehr enge Teilung hat. In diesem Fall wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
das bekannte Phänomen ausgenutzt, daß bei der Interferenz zweier Strichgitter dunkle
Stre ; ife ; n sichtbar werden, die einen wesentlich größeren Abstand haben und
sich daher leichter zählen lassen. In Fig. 3 sind zwei solcher Strichgitter 4 und
34 parallel zueinander angedeutet, wobei das eine fest ist und das andere in. einer
Richtung bewegbar ist, die zu der auf den Strichen des ersten Strichgitters errichteten,
Senkrechten etwas geneigt ist. Dies ist noch deutlicher aus Fig. 4 zu ersehen, in
welcher die beiden Strichtgitter 4 und 34 in Ansicht gezeichnet sind und der Pfeil
C die Bewegungsrichtung des beweglichen Strichgitters 4 anzeigt.
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Das bei der Betrachtung dieser Strichgitter erkennt bare Bild ist
durch optische Mittel (Lichtquelle 31, Kondenser 32, Sammellinse 33) durch Projektion
auf einen Schirm vergrößert. An der Stelle der auf dieser Bildfläche erzeugter streifenförmiger
Bilder größerer Helligkeit sind Zylinderlinsen 37, 38 und 39 angeordnet, die das
gesamte Licht dieser Streifen sammeln und auf die Fotozellen 1', 2' und 3' werfen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes nach Fig.
5 werden die Markierungen in Form von Knoten eines Interferenzfeldes über die zu
messende Strecke verteilt. Zu diesem Zweck werden durch deren bei 40 angedeuteten.
Sender Schallwellen oder kurze elektromagnetische Wellen erzeugt und in einem Rohr
42 gegen die Reflektionswand an einen. Körper 41 geworfen. Die Reflektionswellen
stehen mit den an kommenden in Interferenz und ergeben im Rohr 42 stehende Wellen
bzw. Interferenzknoten. Diese werden gezählt, indem die in diesem Falle beweglich
angeordneten Empfänger 43, 44 und 45, die innerhalb einer Gruppe einen vorbestimmten,
auf den Abstand der Interferenzknoten abgestimmten Abstand haben, längs des Rohres
42 be;wegt werden. Die Empfänger sind dabei so gegeneinander versetzt, daß auch
hier wieder die Empfänger nacheinander Energieimpulse erhalten, und zwar je nach
Bewegungsrichtung in umgekehrter Reihenfolge. Diese Energieimpulse werden mit der
oben beschriebenen Einrichtung gezählt.
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Mit der Einrichtung nach der Erfindung können auch kleinste Strecken
z. B. mit Hilfe der bekannten Lichtkomparatorn gemessen werden, indem die mit
der
reflektierenden Wand wandernden Interferenzminima mit Hilfe von drei FotElektronenvervielfachern
in einer Schaltung gemäß der Erfindung ge zählt werden.
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PATENTANSPROCHE : 1. Vorrichtung zum Messen der von einem Korper
durchlaufenen Strecken oder Winkel dulrah elektronisches Zählen von auf diesen Körpern
bzw.
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Strecken oder Winkeln in festgelegter gleichbleibender Teilung angebrachten
Markierungen, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines an sich bekannten
reversiblen elektronischen Zählers mit zwei je einen der beiden Zählsinne bestimmenden
Eingangskanälen drei empfänger (1', 2', 3') angeordnet sind, bei denen die Teilweg
ihres Abstandes im. Verhältnis zur Teilung der Markierungen (5) so bemessen ist,
daß bei einer Bewegung des Markierungsträgers in der einen Richtung (24) die Empfänger
jeweils in der eisen Reihenfolge (t', 2', 3', 1', 2', 3' usf.) und bei einer Bewegung
in der Gegenrichtung jeweils in der umgekehrten Reihenfolge (2', 1', 3', 2', 1',
3' usf.) aufeinanderfolgend wirksam werden, in einer Schaltung, bei welcher nur
die Empfangsimpulse des. dritten der drei Empfänger (3') gezählt werden und durch
die beiden vorgelagerten Empfäne ger (1', 2') das Zuführen dieser gezählten Empfangsimpulse
je nach der Reihenfolge der Impuls aufnahme durch die Empfänger in die verschiedenen
Eingangskanäle (Additions-, 16, und Sul> traktionskanal 15) dieses Zählers durch
entsprechende Mittel gesteuert wird.