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Die Erfindung betrifft einen flüchtigen Halbleiterspeicher
mit auf einem Halbleitersubstrat angeordneten Speicherzellen,
die an Wortleitungen und an Bitleitungen, die die
Wortleitungen kreuzen, angeschlossen sind, wobei der Halbleiterspeicher
in mehrere Speichersegmente unterteilt ist und an jede
Wortleitung und an jede Bitleitung nur Speicherzellen jeweils
eines einzigen Speichersegments angeschlossen sind, und wobei
der Halbleiterspeicher eine Schaltung aufweist, durch die die
Länge eines Zeitintervalls, nach dessen Ablauf der
Speicherinhalt von Speicherzellen wiederaufgefrischt wird,
einstellbar ist. Die Erfindung betrifft ferner ein mobiles Gerät, das
einen flüchtigen Halbleiterspeicher aufweist.
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Halbleiterspeicher, d. h. durch mikroelektronische
Halbleiterstrukturen hergestellte Speicherschaltungen lassen sich in
flüchtige und nicht-flüchtige Halbleiterspeicher einteilen.
Flüchtige Halbleiterspeicher benötigen zum Speichern von
Informationen eine äußere Betriebsspannung, die während der
Dauer des Speichervorganges kontinuierlich aufrechterhalten
werden muß, damit gespeicherte Informationen nicht verloren
gehen. Solche Halbleiterspeicher, die auch als random access
memory (RAM) bezeichnet werden, werden beispielsweise als
Arbeitsspeicher in Computern und anderen elektronischen Geräten
eingesetzt. Sie ermöglichen ein Speichern von Informationen
während der Nutzung, d. h. während des Betriebs des Computers
oder des elektronischen Geräts. Beim Ausschalten der
Betriebsspannung gehen in einem flüchtigen Halbleiterspeicher
gespeicherte Informationen verloren.
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Nicht-flüchtige Halbleiterspeicher dagegen, insbesondere ROM-
Bausteine (read only memory), werden dazu eingesetzt,
Informationen über längere Zeit zu speichern. Nicht-flüchtige
Speicher speichern Informationen auch dann, wenn keine äußere
Betriebsspannung anliegt.
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Die hier betrachteten flüchtigen Halbleiterspeicher besitzen
zum Speichern von Informationen integrierte Kondensatoren,
die meist in tief unter die Oberfläche eines
Halbleitersubstrats reichenden Gräben (deep trenches) hergestellt werden
und Ladungsmengen über eine begrenzte Zeit speichern. Ein
flüchtiger Halbleiterspeicher besitzt eine Vielzahl von
Speicherzellen, die auf dem Halbleitersubstrat angeordnet sind
und jeweils einen solchen Kondensator sowie mindestens
jeweils einen Auswahltransistor aufweisen. Zur elektrischen
Ansteuerung der Speicherzellen sind Wortleitungen und
Bitleitungen, die die Wortleitungen kreuzen, vorgesehen. Jede
Speicherzelle ist an eine Wortleitung und an eine Bitleitung
angeschlossen und kann durch diese Leitungen angesteuert
werden. An die Wort- und Bitleitungen sind die
Auswahltransistoren der Speicherzellen über ihre Elektroden angeschlossen.
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Ist der Auswahltransistor beispielsweise ein MOSFET (metal
oxide semiconductor field effect transistor), so wird
üblicherweise die Gate-Elektrode an eine Wortleitung (erste
Leitung) und eine Source-/Drain-Elektrode an eine Bitleitung
(zweite Leitung) angeschlossen. Die verbleibende Source-
/Drain-Elektrode ist mit einem Anschluß des Kondensators
verbunden. Durch geeignete Spannungen an der Wortleitung und der
Bitleitung, an die die Speicherzelle angeschlossen ist, kann
der Auswahltransistor geschaltet und dadurch der Kondensator
geladen oder entladen werden. Dadurch werden Informationen
gespeichert oder überschrieben.
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Auf der Oberfläche des Halbleitersubstrats sind die
verschiedenen Speicherzellen in Form eines Rasters angeordnet, wobei
die Wortleitungen und die Bitleitungen, die zur elektrischen
Ansteuerung ihrer Speicherzellen dienen, in Form eines
Netzwerkes sich kreuzender Linien verlaufen. Auf diese Weise kann
jede Speicherzelle mit Hilfe einer Wortleitung und einer
Bitleitung angesteuert, d. h. geschaltet werden.
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In flüchtigen Halbleiterspeichern können Informationen nur
über kürzere Zeiträume in der Größenordnung von Millisekunden
gespeichert werden. Ursache dafür sind in der
Speicherschaltung stattfindende Leckströme, durch die in den Kondensatoren
gespeicherte Ladungen allmählich abfließen. Um jedoch die
gespeicherten Informationen aufrechtzuerhalten, müssen diese
wiederaufbereitet werden. Dies geschieht dadurch, daß die
Speicherzellen in regelmäßigen, kurzen Abständen ausgelesen
und mit identischen Informationen wie vorher, aber höherer
Signalstärke überschrieben werden. In denjenigen
Speicherkondensatoren, in denen vor solch einem
Wiederauffrischungsvorgang ("refresh") Ladungen gespeichert werden, wird durch
diese Wiederaufbereitung eine größere Ladungsmenge als vorher
eingeschrieben. Der nächste Wiederauffrischungsvorgang findet
statt, bevor diese Ladungsmenge durch Leckströme aus dem
Speicherkondensator verschwunden ist.
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Die in kurzen Zeitabständen vorgenommenen
Wiederaufladungsvorgänge zum Wiederauffrischen gespeicherter Informationen
werden nur während des Betriebs des flüchtigen
Halbleiterspeichers durchgeführt, d. h. solange, wie der Speicher mit
seiner Betriebsspannung versorgt wird. Dies führt zu einem
gewissen Stromverbrauch auch dann, wenn keine neuen
Informationen gespeichert werden, sondern lediglich bereits
gespeicherte Informationen aufrechterhalten werden. Um den
Stromverbrauch gerade in mobilen Geräten gering zu halten, ist man
bemüht, Leckströme so gering wie möglich zu halten und die
Länge des Zeitintervalls, nach dessen Ablauf der
Speicherinhalt der Speicherzellen wiederaufgefrischt werden muß, so
groß wie möglich zu wählen.
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Die Länge des Zeitintervalls zwischen aufeinanderfolgenden
Wiederauffrischungsvorgängen ist jedoch aufgrund der
Geschwindigkeit, mit der sich Speicherkondensatoren entleeren,
nach oben begrenzt. Ein gewisser Bruchteil der gespeicherten
Ladungsmengen muß noch gespeichert sein, wenn eine
Wiederauffrischung vorgenommen wird, damit dabei die ursprünglich
vorhandene Speicherladung als solche noch erkannt wird. Findet
dagegen eine Wiederauffrischung dieser Informationen nicht
häufig genug, d. h. schnell genug statt, so geht die
Zuverlässigkeit der Speicherung verloren.
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Das Abklingverhalten der Speicherladung und die Dauer der
Speicherung sind von Speicherzelle zu Speicherzelle
unterschiedlich. Sie werden durch eine Vielzahl
herstellungsbedingter Schwankungen beeinflußt. In der Praxis wird daher
jeder Halbleiterspeicher vor seiner Inbetriebnahme daraufhin
getestet, in welchem Zeitintervall zwischen
aufeinanderfolgenden Wiederauffrischungsvorgängen Informationen noch
zuverlässig gespeichert werden. Anschließend wird ein genügend
kleines Wiederauffrischungsintervall eingestellt. Hierzu
besitzt der Halbleiterspeicher eine Schaltung, durch die die
Länge des Zeitintervalls, nach dessen Ablauf der
Speicherinhalt der Speicherzellen wiederaufgefrischt wird, d. h. die
Länge des Wiederauffrischungsintervalls einstellbar ist.
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Der durch das wiederholte Aufbereiten von
Speicherinformationen bedingte Stromverbrauch ist bei einem flüchtigen
Halbleiterspeicher von Nachteil. Zwar kann die Zeitdauer, nach der
Speicherinformationen regelmäßig wiederaufbereitet werden,
insgesamt verlängert werden, dies geht aber auf Kosten der
Zuverlässigkeit der Speicherung. Da die von Speicherzelle zu
Speicherzelle unterschiedlich hohen Leckströme bzw.
unterschiedlich langen Speicherzeiten hauptsächlich durch
statistische Fertigungsschwankungen hervorgerufen werden, ist eine
gezielte Veränderung der Wiederaufbereitungszeit nur auf
Kosten der Speicherzuverlässigkeit möglich. Soll eine
gleichbleibende Speicherzuverlässigkeit gewahrt bleiben, ist eine
bestimmte Mindesthäufigkeit der Wiederaufbereitung der
gespeicherten Informationen erforderlich. Dies erhöht jedoch
den Stromverbrauch während des Betriebs des flüchtigen
Halbleiterspeichers.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den
Stromverbrauch beim Betreiben eines flüchtigen Halbleiterspeichers,
insbesondere für das Wiederauffrischen gespeicherter
Informationen zu verringern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Halbleiterspeicher für jedes Speichersegment eine diesem
Speichersegment zugeordnete Teilschaltung aufweist, durch die
ein für dieses Speichersegment spezifisches Zeitintervall für
das Wiederauffrischen des Speicherinhalts dieses
Speichersegments einstellbar ist.
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Im Gegensatz zu herkömmlichen Versuchen, den Stromverbrauch
zum Betreiben eines flüchtigen Halbleiterspeichers entweder
durch technologische Parameter oder durch eine Verlängerung
des Zeitintervalls zwischen aufeinanderfolgenden
Wiederaufbereitungen der Speicherinformationen insgesamt zu senken,
sieht die vorliegende Erfindung vor, für jedes
Speichersegment eine eigene Teilschaltung zur individuellen Einstellung
des Auffrischungsintervalls vorzusehen.
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Diese Teilschaltung, die genau so wie eine herkömmliche
Schaltung zur Einstellung des Auffrischungsintervalls für den
gesamten Halbleiterspeicher aufgebaut sein kann, verändert
zwar nicht das je nach Speicherzuverlässigkeit erforderliche
Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden
Wiederauffrischungsvorgängen einer einzelnen Speicherzelle, da die Größe
dieses Zeitintervalls durch Ungenauigkeiten der
technologischen Fertigungsschritte bestimmt und somit statistisch über
die Speicherzellen verteilt ist. Erfordert eine Speicherzelle
ein sehr kurzes und daher einen hohen Stromverbrauch
verursachendes Wiederauffrischungsintervall, so muß dieses
Wiederauffrischungsintervall auch bei dem Betreiben des
erfindungsgemäßen Halbleiterspeichers aufgewandt werden.
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Bei einem Halbleiterspeicher mit segmentweise einstellbaren
Wiederauffrischungsintervallen kann jedoch, was
erfindungsgemäß ausgenutzt wird, in jeder Untereinheit des
Halbleiterspeichers ein anderes Auffrischungsintervall eingestellt
werden, sofern die konkrete statistische Verteilung des
Entladungsverhaltens der Speicherzellen dieser Untereinheit dies
zuläßt. In einem solchen Fall kann in dieser Untereinheit,
die insbesondere ein Speichersegment ist, dasjenige
Zeitintervall eingestellt werden, bei dem noch alle Speicherzellen
dieses Speichersegments zuverlässig Informationen speichern.
Sofern es in anderen Speichersegmenten Speicherzellen gibt,
die bei diesem Zeitintervall Informationen nicht mehr
zuverlässig speichern können, muß bei einem herkömmlichen
Halbleiterspeicher das Zeitintervall für den gesamten
Halbleiterspeicher niedriger eingestellt werden. Bei dem
erfindungsgemäßen Halbleiterspeicher hingegen kann für jedes
Speichersegment das für dieses Speichersegment gerade noch ausreichend
kurze Zeitintervall eingestellt werden. Die Zuverlässigkeit
der Speicherung in den übrigen Speichersegmenten wird
hierdurch nicht vermindert. Je nach Kürze des für ein
Speichersegment zulässigen Zeitintervalls zwischen
aufeinanderfolgenden Wiederaufbereitungen, d. h. je nach Kürze der
Auffrischungszeit, die durch den sich am schnellsten entladenden
Kondensator dieses Speichersegments festgelegt ist, kann für
jedes Segment ein anderes, individuelles
Auffrischungsintervall eingestellt werden. Das segmentweise Einstellen des
längsten Auffrischungsintervalls, bei dem die Speicherzellen
des betreffenden Speichersegments Ladungen zuverlässig
speichern, senkt den Stromverbrauch zum Betreiben des
Halbleiterspeichers, ohne daß die Zuverlässigkeit der Speicherung
abnimmt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß jede der einem
Speichersegment zugeordneten Teilschaltungen mindestens eine integrierte
Schmelzsicherung aufweist, bei deren Durchschmelzen das
Zeitintervall für das Wiederauffrischen des Speicherinhalts
dieses Speichersegments verändert wird. Die herkömmlich zur
Einstellung des Wiederauffrischungsintervalls eines Speichers
insgesamt eingesetzten Schmelzsicherungen können somit
Untereinheiten, insbesondere Segmenten des Speichers zugeordnet
werden. Die segmentweise die Wiederauffrischungsintervalle
einstellenden Schmelzsicherungen können zusammen die in
herkömmlichen Speichern vorhandene Schaltung zur Einstellung der
Wiederauffrischungsintervalle bilden. Sie können aber ebenso
in räumlich auf der Substratoberfläche abgegrenzten
Teilschaltungen vorgesehen sein, die auch in räumlicher Nähe zu
dem Speichersegment, dessen Auffrischungsintervall sie
einstellen, angeordnet sind.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß jede der einen
Speichersegment zugeordneten Teilschaltungen mindestens zwei integrierte
Schmelzsicherungen aufweist, mit denen mindestens vier
verschiedene Zeitintervalle für das Wiederauffrischen des
Speicherinhalts dieses Speichersegments einstellbar sind. Je
nachdem, wie viele und welche dieser Schmelzsicherungen
durchgeschmolzen sind, lassen sich bei N Schmelzsicherungen
pro Segment 2 N unterschiedliche Zeitintervalle einstellen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Teilschaltungen so
konstruiert sind, daß als Zeitintervall für das
Wiederauffrischen des Speicherinhalts ein vorgegebenes kleinstes
Zeitintervall oder ein ganzzahliges Vielfaches hiervon einstellbar
ist. Durch die Einstellung einer Grundfrequenz oder eines
ganzzahligen Teilers dieser Grundfrequenz für das
Wiederauffrischen von Speicherinformationen lassen sich die
Speichersegmente zum Wiederauffrischen in zyklischer Reihenfolge
ansteuern, wobei Speichersegmente, deren Speicherinhalt
momentan nicht wiederaufgefrischt werden muß, einfach übergangen
werden können. Dank des einfachen Teilerverhältnisses
verschiedener Auffrischungsintervalle zueinander können die
verschiedenen Speichersegmente zyklisch angesteuert werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Teilschaltungen so
konstruiert sind, daß dann, wenn in einer Teilschaltung alle
Schmelzsicherungen leitend sind, das vorgegebene kleinste
Zeitintervall als Zeitintervall für das Wiederauffrischen des
Speicherinhalts des Speichersegments, dem die Teilschaltung
zugeordnet ist, eingestellt ist. Sind von beispielsweise zwei
Schmelzsicherungen pro Speichersegment beide Sicherungen
durchgeschmolzen, so wird das längstmögliche
Wiederauffrischungsintervall eingestellt, wohingegen dann, daß keine
dieser Schmelzsicherungen durchgeschmolzen ist, d. h. alle
Sicherungen elektrisch leitend sind, ein kürzestes, um den Faktor
vier kleineres Wiederauffrischungsintervall eingestellt ist.
Bei dieser Ausführungsform können längere
Auffrischungsintervalle, die ein ganzzahliges Vielfaches eines vorgegebenen
kürzesten Auffrischungsintervalls sind, dadurch eingestellt
werden, daß in den zugeordneten Teilschaltungen Takte gezählt
werden, wobei die Schmelzsicherungen in die Leitungen, in
denen die Taktsignale weitergleitet werden, integriert sind.
Ein Ausfall einer Schmelzsicherung führt somit dazu, daß
Leitungen mit durchgeschmolzenen Sicherungen keine Takte zählen,
d. h. die Taktzählung insgesamt langsamer voranschreitet.
Dadurch können auf einfache Weise größere
Wiederauffrischungsintervalle, die ein ganzzahliges Vielfaches eines
Grundintervalls sind, eingestellt werden.
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Die integrierten Schmelzsicherungen können als
Laserschmelzsicherungen oder auch als elektrisch schmelzbare Sicherungen
ausgebildet sein. Beide Arten von Schmelzsicherungen sind
bekannt, werden jedoch herkömmlich nur zur Einstellung der
Wiederauffrischungsintervalls eines Halbleiterspeichers
insgesamt eingesetzt.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die den
verschiedenen Speichersegmenten zugeordneten Teilschaltungen so
auf dem Halbleitersubstrat verschaltet sind, daß sie zum
Wiederauffrischen des Speicherinhalts in zyklischer Reihenfolge
einen Befehl zum Wiederauffrischen ihres Speicherinhalts
empfangen, und daß eine Teilschaltung, in der ein größeres
Zeitintervall für das Wiederauffrischen eingestellt ist als in
anderen Teilschaltungen, dann, wenn sie den Befehl erhält,
aber das größere Zeitintervall noch nicht abgelaufen ist, die
Weiterleitung des Befehls an das Speichersegment, dem sie
zugeordnet ist, unterbricht.
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Auch bei segmentspezifischen, unterschiedlich langen
Zeitdauern zwischen aufeinanderfolgenden
Wiederauffrischungsvorgängen kann die zeitgerechte Wiederauffrischung aller
Speicherzellen sehr zweckmäßig dadurch erreicht werden, daß die bei
herkömmlichen Mehrsegmentspeichern übliche zyklische
Reihenfolge des Ansprechens der verschiedenen Segmente beibehalten
wird, wobei allerdings die Teilschaltungen, die den Ablauf
der segmentspezifischen Auffrischungszeitpunkte überwachen,
den Befehl zum Wiederauffrischen aussetzen, wenn das für das
jeweilige Speichersegment vorgesehene
Wiederauffrischungsintervall noch nicht abgelaufen ist. So wird beispielsweise bei
einem Speichersegment, das ein doppelt so große
Wiederauffrischungsintervall zwischen aufeinanderfolgenden
Auffrischungsvorgängen zugewiesen bekommt, der von der Teilschaltung
empfangene Befehl zum Wiederauffrischen nur jedes zweite Mal an
das Speichersegment weitergeleitet. Jedes andere Mal wird die
Weiterleitung dieses Befehls an das Speichersegment
unterbrochen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Halbleiterspeicher in
der Weise in mehrere Speichersegmente unterteilt ist, daß
alle Speicherzellen, die an dieselbe Wortleitung angeschlossen
sind, gemeinsam mit jeder anderen Speicherzelle, die an
dieselbe Bitleitung angeschlossen ist wie eine dieser
Speicherzellen, ein einziges Speichersegment bilden.
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Halbleiterspeicher sind üblicherweise in mehrere
Speichersegmente unterteilt, die jeweils gleich große Mengen von
Speicherzellen umfassen. In jedem Speichersegment läßt sich eine
beliebige Speicherzelle durch je eine Wortleitung und eine
Bitleitung ansteuern. Das Netzwerk der sich kreuzenden
Wortleitungen und Bitleitungen, an die die Speicherzellen
angeschlossen sind, bestimmt dabei die Größe des
Speichersegments. Alle Speicherzellen, die an ein und dieselbe
Wortleitung angeschlossen sind, bilden gemeinsam mit jeder anderen
Speicherzelle, die an dieselbe Bitleitung angeschlossen ist
wie eine dieser Speicherzellen, ein Speichersegment. Ebenso
bilden alle Speicherzellen, die an dieselbe Bitleitung
angeschlossen sind, gemeinsam mit jeder anderen Speicherzelle,
die an dieselbe Wortleitung wie eine dieser Speicherzellen
angeschlossen ist, dasselbe Speichersegment. Jedoch führt
keine der Wortleitungen oder Bitleitungen, an die eine dieser
Speicherzellen angeschlossen ist, zu einer Speicherzelle
eines anderen Speichersegments; in jedem Speichersegment sind
die Speicherzellen an einen anderen Satz von Wort- und
Bitleitungen angeschlossen.
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Ein Speichersegment ist somit diejenige Einheit des
Halbleiterspeichers, die durch ein einzelnes Netzwerk mit den
Auswahltransistoren von Speicherzellen verbundener Wortleitungen
und Bitleitungen gebildet wird. Heutige Halbleiterspeicher
besitzen mehrere unabhängig voneinander betreibbare
Speichersegmente, deren Speicherzellen durch verschiedene Gruppen von
Wortleitungen und Bitleitungen ansteuerbar sind.
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Der Halbleiterspeicher ist vorzugsweise DRAM, der einen
speicherinternen Taktzeitgeber aufweist. Ein solcher
Speicherbaustein, der auch als SDRAM (synchronous dynamic random access
memory) bezeichnet wird, ist ein Beispiel eines flüchtigen
Speichers, der mithilfe der vorliegenden Erfindung mit
besonders geringerem Stromverbrauch betrieben werden.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein mobiles Gerät der eingangs
bezeichneten Art bereitgestellt, welches sich dadurch
auszeichnet, daß der Halbleiterspeicher des mobilen Geräts nach
einem der vorgenannten Ausführungsformen ausgebildet ist.
Insbesondere Mobilfunkgeräte wie Handys verbrauchen bei einem
erfindungsgemäß ausgebildeten Halbleiterspeicher weniger
Strom während ihres Betriebs und können, wenn sie von einer
äußeren Stromversorgung getrennt sind, über längere Zeit als
bislang möglich betrieben werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 und 2
beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 ein mobiles Gerät mit einem erfindungsgemäßen
Halbleiterspeicher und
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Fig. 2 die zeitliche Abfolge des Wiederauffrischens des
Speicherinhalts mehrerer Segmente des
erfindungsgemäßen Halbleiterspeichers.
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Fig. 1 zeigt einen Halbleiterspeicher 1 mit einem
Halbleitersubstrat 2, auf dessen Oberfläche vier Speichersegmente
6a, 6b, 6c, 6d angeordnet sind. Jedes dieser Speichersegmente
6a, 6b, 6c, 6d besteht aus einer Vielzahl von Wortleitungen 4
und Bitleitungen 5, die sich gegenseitig kreuzen. In der Nähe
der Kreuzungspunkte sind Speicherzellen 3 angeordnet, von
denen eine stellvertretend für die übrigen überproportional
groß dargestellt ist, um ihren inneren Aufbau zu
illustrieren. Die Speicherzelle 3 besteht aus einem Auswahltransistor
3a, der mit seiner Gate-Elektrode an einer Wortleitung 4 und
mit derjenigen Source-/Drain-Elektrode, die nicht an den
Speicherkondensator 3b dieser Speicherzelle angeschlossen
ist, mit einer Bitleitung 5 verbunden ist. Alle
Speicherzellen 3A, die an dieselbe Wortleitung 4 angeschlossen sind,
bilden gemeinsam mit jeder anderen Speicherzelle 3B, die an
dieselbe Bitleitung 5 wie eine dieser Speicherzellen 3A
angeschlossen ist, ein einziges Speichersegment 6a. Daher reichen
einzelne Wortleitungen 4 oder Bitleitungen 5 niemals über die
Grenze zwischen verschiedenen Speichersegmenten 6a, 6b, 6c,
6d hinaus. Dadurch ist der Halbleiterspeicher 1 in
Untereinheiten, nämlich Speichersegmente 6a, 6b, 6c, 6d gegliedert.
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Der Halbleiterspeicher 1 besitzt eine Schaltung 7 zum
Einstellen der Länge eines Zeitintervalls T, nach dessen Ablauf
der Speicherinhalt der Speicherzellen 3, 3A, 3B
wiederaufgefrischt wird. Erfindungsgemäß ist diese Schaltung 7 in
Teilschaltungen 8a, 8b, 8c, 8d unterteilt, von denen jede einem
Speichersegment 6a, 6b, 6c, 6d zugeordnet ist, deren
spezifisches Zeitintervall Tn für das Wiederauffrischen des
Speicherinhalts sie einstellt. Jede Teilschaltung 8a, 8b, 8c, 8d
weist jeweils zwei Schmelzsicherungen 9 auf, die vor der
Inbetriebnahme des Halbleiterspeichers einmalig
durchgeschmolzen werden können, um unterschiedliche, segmentspezifische
Wiederauffrischungsintervalle zwischen aufeinanderfolgenden
Auffrischungsvorgängen einzustellen.
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In dem in Fig. 1 dargestellten Halbleiterspeicher sind in
den Speichersegmenten 6a und 6c Auffrischungsintervalle T1,
T3 eingestellt, die zugleich mit einem vorgegebenen
Zeitintervall 10 übereinstimmen. In dem Speichersegment 6b ist ein
doppelt so großes Auffrischungsintervall T2, in dem
Speichersegment 6d ein viermal so großes Auffrischungsintervall T4
eingestellt. Zum Zweck der Einstellungen dieser
Auffrischungsintervalle sind entsprechende Schmelzsicherungen 9 der
zugehörigen Teilschaltungen 8a, 8b, 8c, 8d durchgeschmolzen.
Dadurch wird in den Speichersegmenten 6b, 6d eine
stromverbrauchende Auffrischung der Speicherladungen seltener
durchgeführt als in den übrigen Speichersegmenten 6a, 6c.
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Bei einem Halbleiterspeicher 1 mit vier Segmenten 6a, 6b, 6c,
6d, die aufgrund statistischer Herstellungsschwankungen
unterschiedliche segmentweise eingestellte
Wiederauffrischungsintervalle zulassen, wird herkömmlich das kürzeste dieser
Wiederauffrischungsintervalle für alle Speichersegmente
eingestellt, was den Stromverbrauch erhöht. Bei dem
erfindungsgemäßen Halbleiterspeicher dagegen wird für jedes
Speichersegment das größtmögliche, für eine zuverlässige Speicherung
in diesem Speichersegment noch zulässige Zeitintervall
eingestellt.
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Fig. 2 zeigt für den erfindungsgemäßen Halbleiterspeicher
die zeitliche Abfolge der Zeitpunkte, zu denen in den
Speichersegmenten 6a, 6b, 6c, 6d eine Wiederauffrischung der
Speicherinformationen vorgenommen wird. Die oberste Zeitskala
t zeigt eine äquidistante Folge derjenigen Zeitpunkte, zu
denen irgendein Speichersegment wiederaufgefrischt wird. Da der
in Fig. 1 dargestellte Halbleiterspeicher 1 genau vier
Speichersegmente 6a, 6b, 6c, 6d besitzt, ist die Zeitdauer T0,
nach der eine Wiederauffrischung des Inhalts eines bestimmten
Speichersegments 6a; 6b; 6c; 6d frühestens möglich ist,
viermal so groß wie die zeitliche Differenz t0 zwischen zwei in
beliebigen aufeinanderfolgenden Wiederauffrischungsvorgängen.
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Wie in Fig. 1 angedeutet, wird über eine sich verzweigende
Leitung ein Befehl B zum Wiederauffrischen von
Speicherinhalten in zyklischer Reihenfolge an die vier Teilschaltungen 8a,
8b, 8c, 8d, die den jeweiligen Segmenten 6a, 6b, 6c, 6d
zugeordnet sind, geleitet. Die zeitliche Abfolge derjenigen
Zeitpunkte t1, t2, t3, t4, zu denen dieser Befehl die einzelnen
Teilschaltungen 8a, 8b, 8c, 8d erreicht, ist in Fig. 2 unter
I. dargestellt. Auf den Zeitachsen T1, T2, T3 und T4 ist
dargestellt, wann dieser Befehl B von den Teilschaltungen 8a,
8b, 8c, 8d an die Speichersegmente 6a, 6b, 6c und 6d
weitergeleitet wird.
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Entsprechend einer vorgegebenen zyklischen Reihenfolge wird
jedes Speichersegment 6a, 6b, 6c, 6d mit demselben
Wiederauffrischungsintervall T0 aufbereitet, sofern nicht die
zugeordnete Teilschaltung 8a; 8b; 8c; 8d die Wiederauffrischung
verhindert. Die Teilschaltungen 8a, 8b, 8c, 8d, durch deren
Schmelzsicherungen 9 sich unterschiedliche
Wiederauffrischungsintervalle Tn einstellen lassen, führen dazu, daß die
Speichersegmente 6b, 6d seltener einer Wiederauffrischung
unterworfen werden als die übrigen Speichersegmente 6a, 6c. Da,
wie in Fig. 1 dargestellt, eine der beiden
Schmelzsicherungen 9 des Teilschaltkreises 8b durchgeschmolzen ist, ist für
das Segment 6b ein doppelt so großes Auffrischungsintervall
T2 = 2 × T0 eingestellt. Dies führt dazu, daß, wie in Fig. 2
dargestellt, die Weiterleitung des Wiederauffrischungsbefehls
B in der Teilschaltung 8b jedes zweite Mal unterbrochen wird.
Wie die unter II. für das Speichersegment 6b dargestellte
Zeitskala T2 darstellt, wird die Weiterleitung des
Auffrischungsbefehls B an den Speicherbereich 6b immer dann durch
die Teilschaltung 8b dieses Speichersegments 6b unterbunden,
wenn das Auffrischungsintervall T2 erst zur Hälfe abgelaufen
ist. In entsprechender Weise verringert die Teilschaltung 8d
des Speichersegments 6d die Auffrischungsfrequenz dieses
Speichersegments 6d um den Faktor vier, wie durch die
Zeitskala T4 des Speichersegments 6d in Fig. 2 dargestellt.
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Die Schmelzsicherungen 9 können nach Fertigung des
Halbleiterspeichers 1 nach den Testen der für jedes Speichersegment
6a, 6b, 6c, 6d erforderlichen Auffrischungshäufigkeit
einmalig durchgeschmolzen werden, wobei die Auswahl der
durchzuschmelzenden Schmelzsicherungen 9 zur entsprechenden
Einstellung der segmentspezifischen Wiederauffrischungsintervalle
T1, T2, T3 und T4 führt.
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Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung lassen sich DRAMs,
insbesondere SDRAMs (synchronous dynamic random access memory),
d. h. DRAMs mit einem speicherinternen Taktzeitgeber C, auf
stromsparende und daher kostengünstige Weise betreiben.
Insbesondere ein mobiles Gerät 10 wie etwa Mobilfunkgerät bzw.
Handy kann längere Zeit ohne eine äußere Betriebsspannung
benutzt werden.
Bezugszeichenliste
1 Halbleiterspeicher
2 Halbleitersubstrat
3 Speicherzelle
4 Wortleitung
5 Bitleitung
6 Speichersegment
7 Schaltung zur Einstellung des Auffrischungsintervalls
8 Teilschaltung zur segmentspezifischen Einstellung
9 Schmelzsicherung
10 Mobilfunkgerät