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Die Erfindung betrifft eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Außerdem
betrifft die Erfindung eine Verwendung von Filtervlies nach dem Oberbegriff des
nebengeordneten Anspruchs.
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Leuchten sind in den verschiedensten Ausführungen, so etwa als Stand-, Pendel- oder
Bodenleuchten, bekannt. Die eigentliche Funktion der Leuchte ist es, einen Raum oder
einen Teilbereich davon auszuleuchten. Dazu werden in den Leuchten die verschiedensten
Leuchtmittel, wie etwa Glühfadenbirnen, Leuchtstoffröhren oder Halogenstrahler,
eingesetzt. Neben dem Zweck der Raumausleuchtung erfüllen Leuchten auch einen
wichtigen Zweck als Dekorations- oder Werbemittel.
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Eine weitere Zusatzfunktion, die Leuchten erfüllen können, wird in der DE 32 45 769 A1
beschrieben. Dort wird eine Kombileuchte mit eingebautem Luftreiniger zum Reinigen der
verbrauchten Raumluft vorgeschlagen. Dazu wird an eine herkömmliche Leuchte zusätzlich
ein Elektroluftreiniger angeordnet, der einen elektrisch angetriebenen Ventilator und einen
luftreinigenden Filter umfasst. Der Ventilator wird über die Stromversorgung der Leuchte
versorgt und leitet die verbrauchte Raumluft durch den luftreinigenden Filter. Somit wird
die Raumluft von Qualm- und Rauchpartikeln befreit, der etwa durch Zigarettenrauchen und
dergleichen entsteht. Demnach ist eine Leuchte bekannt, die mindestens ein Leuchtmittel
zur Raumausleuchtung enthält, und an die ein luftreinigender Filter angeordnet ist. Auch
wenn für den Ventilator keine separate Stromversorgung benötigt wird, so gestaltet sich die
Konstruktion dieser in der DE 32 45 769 A1 vorgeschlagenen Leuchte doch recht
aufwendig. Auch werden lediglich die Schmutzpartikel aus der Raumluft gefiltert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche mit einem luftreinigenden Filter ausgestattete
Leuchte in der Wirksamkeit des Filters und in ihrer Konstruktion deutlich zu verbessern.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Leuchte mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Demnach wird eine Leuchte vorgeschlagen, die mindestens ein Leuchtmittel zur
Raumausleuchtung enthält und an die ein luftreinigender Filter angeordnet ist, bei der der
luftreinigende Filter ein aus Keratinfaser, insbesondere aus Schafswollfaser bestehendes
Filtervlies enthält, das mit in der Raumluft befindlichen Schadstoffen, insbesondere mit
Formaldehyd, chemisch reagiert und diese Schadstoffe aus der Raumluft absorbiert, und bei
der das Filtervlies so angeordnet ist, dass es von dem Wärmekonvektionsstrom durchströmt
wird, den das mindestens eine Leuchtmittel erzeugt.
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Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zu Grunde, dass in der Regel das verwendete
Leuchtmittel selbst einen beachtlichen Wärmekonvektionsstrom erzeugt, der zur Filterung
genutzt werden kann und dass es vliesartiges Filtermaterial gibt, welches aus Keratinfaser,
insbesondere aus Schafswollfaser, besteht und welches selbst mit der Raumluft chemisch
reagiert und darin befindliche Schadstoffe, insbesondere Formaldehyd, aus der Raumluft
absorbiert. Dadurch wird eine hochwirksame Kombination geschaffen, bei der die
Wärmekonvektion für eine intensive Durchströmung des chemisch reagierenden
Filtervlieses sorgt und somit einen ständigen Luftdurchsatz zwecks einer aktiven Reinigung
und Filterung von schadstoffbelasteter Raumluft bewirkt. Das hat u. a. den großen Vorteil,
dass diese spezielle Zusatzfunktion der Leuchte sehr einfach und trotzdem sehr effektiv
realisiert werden kann. Im besonderen Maße ist die erfindungsgemäße Leuchte dazu
geeignet, in Räumen mit einer hohen und eventuell gesundheitsschädlichen
Formaldehydkonzentration die belastete und verseuchte Luft nachhaltig zu reinigen.
Unabhängig davon, ob die Leuchte eingeschaltet ist oder nicht, wirkt bereits die chemisch
aktive Kreatinfaser und absorbiert dabei ständig die Schadstoffe aus der Raumluft. Sofern
die Leuchte eingeschaltet ist, wird dieser Prozess deutlich unterstützt durch die sich
entwickelnde Wärmekonvektion. Das hat den Effekt, dass gerade dann, wenn die Leuchte
eingeschaltet ist und sich Menschen in dem Raum aufhalten, eine besonders starke
Entgiftung der Raumluft erfolgt. Die vorgeschlagene Leuchte als auch die vorgeschlagene
Verwendung von Filtervlies mit Keratinfaser ist daher Gegenstand der Erfindung und der
nebengeordneten Ansprüche, aus denen sich u. a. die obengenannten Vorteile ergeben.
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Weitere, besondere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen:
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Demnach ist es besonders vorteilhaft, wenn die Leuchte als Standleuchte ausgebildet ist, die
mindestens eine rohrförmige Tragsäule hat, durch die zumindest ein Teil des
Wärmekonvektionsstroms fließt, und wenn das aus Keratinfaser bestehende Filtervlies an
der Wandung der rohrförmigen Tragsäule befestigt ist. In diesem Zusammenhang ist es von
besonderem Vorteil, wenn die rohrförmige Tragsäule aus zwei perforierten Halbschalen
besteht, die mit jeweils einem solchen Filtervlies verkleidet sind. Durch diese Maßnahmen
wird das Filtervlies optimal für eine Stehleuchte plaziert, da es direkt eingebunden ist in
den sich einstellenden Wärmeluftstrom, wobei es in die ohnehin vorhandene Tragsäule
integriert ist. Das so angeordnete Filter wird somit auch zu einem unauffälligen Bestandteil
der Leuchtenkonstruktion.
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Auch ist es besonders vorteilhaft, wenn die Leuchte als Wandleuchte oder als Pendelleuchte
ausgebildet ist, und wenn in der Nähe des Leuchtmittels ein Leuchtenschirm angeordnet ist,
der mittels des aus Keratinfaser bestehenden Filtervlieses gefertigt ist. Gleiches gilt für den
Fall, dass in der Nähe des Leuchtmittels ein Reflektorschirm angeordnet ist, der mittels des
aus Keratinfaser bestehenden Filtervlieses gefertigt ist. Durch diese Maßnahmen wird das
Filter an die optimale Stelle einer Wand- oder Pendelleuchte in die unmittelbare Nähe der
wärmeerzeugenden Quelle, nämlich in die Nähe des Leuchtmittels selbst, plaziert. Dadurch
wird sowohl eine hohe Effektivität des Filters als auch ein kompaktes Design der Leuchte
erreicht. Diese besonderen Vorteile ergeben sich im Fall einer Decken- oder Bodenleuchte,
wenn in der Nähe des Leuchtmittels eine Leuchtmittelabdeckung angeordnet ist, die mittels
des aus Keratinfaser bestehenden Filtervlieses gefertigt ist.
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Es folgt nun eine genaue Beschreibung der Erfindung und der sich daraus ergebenden
Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen. Dabei wird auf die folgenden Zeichnungen
Bezug genommen:
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Fig. 1a-c, die eine erste, erfindungsgemäße Standleuchte und Teile davon zeigen;
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Fig. 2, die eine zweite, erfindungsgemäße Standleuchte zeigt;
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Fig. 3a-c, die eine erste, erfindungsgemäße Wandleuchte zeigen;
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Fig. 4a-b, die eine zweite, erfindungsgemäße Wandleuchte zeigen;
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Fig. 5, die eine erste, erfindungsgemäße Pendelleuchte zeigt;
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Fig. 6, die eine zweite, erfindungsgemäße Pendelleuchte zeigt;
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Fig. 7, die eine dritte, erfindungsgemäße Pendelleuchte zeigt, und
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Fig. 8, die eine erfindungsgemäße Bodenleuchte zeigt.
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Die Fig. 1a zeigt in Frontansicht eine Standleuchte L1 mit einer Tragsäule TS1 und einem
darauf befestigten Lampenschirm LS1. Darin befindet sich ein Leuchtmittel LM, hier
beispielsweise ein Halogenstrahler. Die Standleuchte L1 ist als sogenannter Deckenfluter
ausgebildet. Die von dem Leuchtmittel LM abgestrahlte Wärme erzeugt einen
Wärmekonvektionsstrom WK, der zum oberen Teil der Standleuchte hin entlang der
Tragsäule TS1 aufsteigt. Der Konvektionsstrom WK wird in dieser Figur und in den
folgenden Figuren durch entsprechende Pfeile angedeutet.
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In der Fig. 1b ist die Standleuchte L1 in der Seitenansicht zu sehen. Die Tragsäule TS1
besteht aus zwei zusammengefügten Halbschalen H und H'. Diese Halbschalen sind aus
einem perforierten Material, z. B. aus Lochblech, geformt. Auch feinmaschige Drahtmatten
o. ä. können verwendet werden. Der Konvektionsstrom WK tritt durch die perforierten
Halbschalen H und H' hindurch und steigt im Innern der Tragsäule TS1 nach oben auf.
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Erfindungsgemäß ist an die Halbschalen H und H' ein aus Schafswollfaser gefertigtes
Filtervlies FV angebracht. Dadurch wird der Konvektionsstrom WK von dem Filtervlies FV
vollständig erfaßt. Die Herstellung und die luftreinigende sowie schadstoffabsorbierende
Wirkung dieses Filtervlieses sind an sich bekannt, so etwa aus der WO 99/44724. Demnach
ist Schafswolle eine üblicherweise zu Dämmzwecken und zur Gebäudesanierung
eingesetzte Keratinfaser, die Schadstoffe aus der Luft absorbiert.
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Durch die erfindungsgemäße Verwendung, d. h. durch die hier erstmals vorgeschlagene
Einbringung eines solchen Filtervlieses in den Wärmekonvektionsstrom einer Leuchte, wird
der Effekt deutlich erhöht, wobei auf eine separate Ausstattung des Raumes mit eigenen
Filterelementen, insbesondere von Decken- oder Wandplatten, verzichtet werden kann.
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In der Fig. 1c sind in der Draufsicht der Lampenschirm der Leuchte L1 dargestellt sowie
der Aufbau der zweiteiligen Tragsäule TS1. Wie dort zu sehen ist, ist in den beiden
Halbschalen H und H' das aus Schafswolle bestehende Filtervlies FV eingearbeitet.
Entweder kann das Vlies auf ein poröses Trägermaterial (z. B. auf Lochblech oder
feinmaschige, steife Drahtmatten) aufgeklebt werden, oder es wird von zwei Lochblechen,
Drahtmatten oder dergleichen umschlossen in Form eines Schichtaufbaus
(Sandwichbauweise).
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In der Fig. 2 ist eine weitere Standleuchte L2 dargestellt. Diese hat eine konusförmige
Tragsäule TS2, auf der ein zylinderförmiger Glaskörper GK aufgesetzt ist. Darin ist als
Leuchtmittel LM eine Leuchtstoffröhre befestigt. Die Tragsäule TS2 hat perforierte
Wandungen, die das aus Keratinfaser, vorzugsweise aus Schafswolle, bestehende Filtervlies
FV enthalten. Auch hier durchdringt aufgrund der Konstruktion der Wärmekonvektionsstrom
WK das Filtervlies FV nahezu vollständig und steigt zu dem Leuchtmittel LM innerhalb des
Glaskörpers GK auf.
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In beiden Fällen (siehe Fig. 1 und 2) ist das Filtervlies FV in die rohrförmige Tragsäule
integriert und wird vollständig vom Wärmekonvektionsstrom WK durchdrungen. Damit
wird ein besonders effektiver Reinigungs- und Entgiftungsprozess ermöglicht. Zusätzliche
Antriebsmittel, insbesondere Ventilatoren, sind nicht erforderlich.
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Die Fig. 3a bis c zeigen verschiedene Ansichten einer Wandleuchte L3, die einen leicht
gebogenen Lampenschirm LS3 aufweist. Dahinter befindet sich ein Leuchtmittel LM, hier
z. B. eine Glühfadenbirne (siehe Fig. 3c). Das speziell zur Absorption von Schadstoffen
eingesetzte Filtervlies FV ist hierin Form einer Filtermatte ausgebildet, die gleichzeitig auch
die Funktion des Lampenschirms LS3 ausübt. Auch hier durchdringt der vom Leuchtmittel
LM erzeugte Wärmekonvektionsstrom WK das Filtervlies FV vollständig, was noch
dadurch verstärkt wird, dass es sich in unmittelbare Nähe zum Leuchtmittel LM befindet.
Gegebenenfalls kann die Filtermatte durch einen porösen Wärmeschild (z. B. gelochte
Aluminiumfolie) gegen zuviel Hitze geschützt werden.
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Die Fig. 4a und b zeigen eine zweite Wandleuchte L4 mit zwei trapezförmigen
Schirmteilen, die zu einem Lampenschirm LS4 zusammengefügt sind. Dieser
Lampenschirm LS4 wird durch zwei entsprechende Filtermatten FV gebildet. Der
Lampenschirm LS4 hat eine Drachenform; er ist nach oben hin offen und läuft nach unten
hin zusammen. Dahinter befindet sich das Leuchtmittel LM, in diesem Beispiel ein
stabförmiger Halogenstrahler, der eine relativ große Wärmemenge abstrahlt. Durch die
gezeigte Anordnung und durch die Form des Lampenschirms LS4 ist der
Wärmekonvektionsstrom WK gezwungen, nahezu vollständig das Filtervlies FV zu
durchdringen. Die Reinigung der Luft von Schadstoffen hat dadurch einen sehr hohen
Wirkungsgrad.
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In der Fig. 5 ist eine Pendelleuchte L5 mit einem flachen, ringförmigen und waagerecht
ausgerichteten Lampenschirm LS5 dargestellt. Im Inneren des Rings ist ein Glaskörper
angeordnet, in dem sich das Leuchtmittel LM, hier eine Glühfadenbirne, befindet. Der nach
oben aufsteigende Wärmekonvektionsstrom WK wird zum großen Teil von dem Filtervlies
FV erfasst.
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Die Fig. 6 zeigt eine Pendelleuchte L6 mit einem Reflektorschirm RS6, der sich oberhalb
des Leuchtmittels LM befindet und kegelstumpfartig ausgebildet ist. Der Schirm RS6
besteht aus zwei verchromten Lochblechen, zwischen denen sich das Filtervlies FV befindet
(Sandwichbauweise). Auch hier durchdringt der Wärmekonvektionsstrom WK das Filter.
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Die Raumluft muss nicht durch einen Ventilator oder dergleichen bewegt werden, damit sie
zirkuliert.
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In der Fig. 7 ist eine weitere Pendelleuchte L7 dargestellt, die einen bogenförmigen,
länglichen Reflektorschirm RS7 hat, der oberhalb des Leuchtmittels LM angeordnet ist. Das
Leuchtmittel LM ist eine zweiseitig aufgehängte Leuchtstoffröhre. Der Schirm RS7
wiederum ist auch in Sandwichbauweise gefertigt und deckt die gesamte Länge der
Leuchtstoffröhre LM ab.
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Die Fig. 8 zeigt eine erfindungsgemäße Bodenleuchte L8 mit einer kugelförmigen Schale,
die die Leuchtmittelabdeckung AD8 bildet. Darin ist zumindest teilweise das Filtervlies FV
eingearbeitet, so dass auch hier die vom Wärmekonvektionsstrom WK bewegte Raumluft
das Filter zyklisch durchströmt und von Schadstoffen, insbesondere von Formaldehyd,
befreit wird.
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Die Erfindung ermöglicht eine einfach zu realisierende, aber dennoch sehr effektive
Reinigung und Entgiftung der Raumluft im Zusammenhang mit dem Betreiben einer
Leuchte. Für den Benutzer der erfindungsgemäßen Leuchte ergibt sich in zweifacher
Hinsicht ein gesundheitlicher Nutzen: Die Leuchte sorgt für eine optimale Beleuchtung und
gleichzeitig für eine intensive, katalytische Reinigung der Raumluft.
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Der Einsatz der Erfindung ist vornehmlich auf Leuchten für Innenräume in Gebäuden
ausgerichtet. Dennoch gibt es aber noch zahlreiche andere Einsatzgebiete, insbesondere in
Fahrzeuginnenräumen von Kraftfahrzeugen, von Schienen- oder Luftfahrzeugen.