DE10141366A1 - Vorrichtung zum Führen und/oder Spannen eines Leitungsbündels bei einem Roboter - Google Patents
Vorrichtung zum Führen und/oder Spannen eines Leitungsbündels bei einem RoboterInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Führen und/oder Spannen eines Leitungsbündels bei einem Roboter vorgeschlagen. Ein einfacher, funktionssicherer und universell einsetzbarer Aufbau wird dadurch erreicht, daß die Vorrichtung ein verschiebbar am Roboterarm angeordnetes Führungselement aufweist, das unverschiebbar mit dem Leitungsbündel verbunden ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Roboter gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Führen und/oder Spannen eines
Leitungsbündels gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
Unter dem Betriff "Roboter" ist hier primär ein Industrieroboter zu verstehen,
wie er beispielsweise für die automatisierte Automobilherstellung Verwen
dung findet. Grundsätzlich ist hierunter im weiteren Sinne auch jeder sonsti
ge Manipulator zu verstehen.
Unter dem Begriff "Leitungsbündel" sind hier primär mehrere Leitungen, wie
elektrische Kabel, Druckluftleitungen, Hydraulikleitungen, sonstige Versor
gungs- und/oder Steuerleitungen und dergleichen, zu verstehen, die vorzugs
weise von einem flexiblen, rohrförmigen Schlauch umgeben und zu einer Ein
heit zusammengefaßt sind. Im weiteren Sinne kann es sich hierbei jedoch
auch um quasi jede beliebige Leitung, insbesondere zur Versorgung und/oder
zur Steuerung eines Werkzeugs eines Roboters oder dergleichen, handeln.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf einen mehr
achsigen Roboter, bei dem das Leitungsbündel außenseitig zu einem
Werkzeug des Roboters bzw. der sogenannten Roboterhand geführt ist.
Aufgrund der üblicherweise großen Beweglichkeit des Roboters bzw. der
Roboterhand ist ein ausreichendes Spiel bzw. eine ausreichende Länge des
Leitungsbündels erforderlich. Das Leitungsbündel muß dementsprechend
ausreichend beweglich entlang des Roboterarms bzw. der Roboterkinematik
geführt werden, wobei üblicherweise auch eine Vorrichtung zum Spannen
bzw. Rückführen des Leitungsbündels - eine sogenannte Rückführvorrich
tung - vorgesehen ist. So kann insbesondere erreicht werden, daß das Lei
tungsbündel auch bei schnellen Roboterbewegungen verhältnismäßig nahe
bzw. eng am Roboterarm geführt wird.
Aus der DE 94 06 405 U1, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfin
dung bildet, ist eine Vorrichtung zum außenseitigen Führen und Spannen ei
nes Leitungsbündels bei einem Roboter bekannt. Die Vorrichtung weist ein
hülsenförmiges Führungselement auf, durch das das Leitungsbündel längs
verschiebbar geführt ist. Das Führungselement ist seinerseits stationär am Ro
boterarm befestigt. Hier ergibt sich bereits der erste Nachteil, da das Leitungs
bündel mit seinem Schlauch mit üblicherweise welliger Außenkontur ver
hältnismäßig schlecht und insbesondere nur undefiniert unter Abnutzung des
Schlauchs bei Bewegung des Roboters im Führungselement hin- und her
gleitet.
Bei der vorgenannten, bekannten Vorrichtung dient das Führungselement
weiter als Widerlager für eine Spiralfeder, die das Leitungsbündel rohrförmig
umgibt und die an dem dem Führungselement abgewandten Ende mit dem
Leitungsbündel bzw. dessen Schlauch verbunden ist. Auf diese Weise wird
eine Spanneinrichtung bzw. Rückführeinrichtung gebildet. Nachteilig ist
hier, daß das Leitungsbündel mit seinem Schlauch innen an der Spiralfeder
hängen bleiben kann, so daß ein undefiniertes, ggf. nicht ausreichendes
Spannen bzw. Rückholen des Leitungsbündels - gerade bei schnellen
Roboterbewegungen - auftreten kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Roboter und
eine Vorrichtung zum Spannen und/oder Führen eines Leitungsbündels, ins
besondere bei einem Roboter, anzugeben, so daß eine sichere Funktion mit
insbesondere definiertem Führungs- und/oder Spannverhalten ermöglicht
wird, wobei die Belastung und der Abrieb des Leitungsbündels bzw. eines
Schlauchs des Leitungsbündels zumindest verringerbar sind.
Die obiger Aufgabe wird durch einen Roboter gemäß Anspruch 1 oder eine
Vorrichtung gemäß Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Eine grundliegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, das Füh
rungselement selbst verschiebbar zu lagern. Dies führt zu mehreren Vorteilen.
Erstens, es kann ein sehr definierter, quasi beliebig vorgebbarer Verschiebe
weg und dementsprechend eine sehr universelle Führung realisiert werden.
Zweitens, die vorschlagsgemäße Lösung gestattet ein sehr definiertes Rück
holen bzw. Spannen des Leitungsbündels, wobei die eingangs genannten
Probleme des Standes der Technik vermieden werden können.
Drittens, die vorschlagsgemäße Lösung gestattet eine optimale Einstellung
des Spannverhaltens - beispielsweise der Spannkraft in Abhängigkeit vom
Spannweg bzw. Verschiebeweg und/oder der Dämpfung - der Vorrichtung,
da beispielsweise verschiedene Spannelemente und/oder eine geeignete
Spannmechanik mit den jeweils gewünschten Eigenschaften Verwendung
finden können bzw. kann.
Viertens, die vorschlagsgemäße Lösung gestattet eine Minimierung der Rela
tivbewegung zwischen dem Führungselement und dem davon geführten Lei
tungsbündel, wodurch die Belastung und Abnutzung des Leitungsbündels
bzw. eines Schlauchs des Leitungsbündels entsprechend minimiert werden.
Insbesondere ist vorgesehen, daß keine Relativbewegung in Längsrichtung
zwischen dem Leitungsbündel und dem Führungselement auftritt. Hierzu ist
das Führungselement vorzugsweise unverschiebbar mit dem Leitungsbündel
verbunden.
Fünftens, die verschiebbare Lagerung des Führungselements kann unabhän
gig von einer bedarfsweise vorgesehenen Vorspannung in eine Verschiebe
richtung sehr leichtgängig ausgebildet sein, so daß insbesondere auch mehre
re derartig verschiebbar gelagerte Führungselemente entlang eines Leitungs
bündels angeordnet sein können, um das Leitungsbündel am Roboter ver
schiebbar zu halten bzw. zu führen. Aufgrund der definierten
Verschiebbarkeit und der Leichtgängigkeit kann dabei die insgesamt erfor
derliche Länge des Leitungsbündels minimiert werden, da eine wesentlich
größere Länge, ggf. fast die gesamte Länge des Leitungsbündels verschieb
bar geführt sein und damit zum Längenausgleich bei Roboterbewegungen
zur Verfügung stehen kann. Dementsprechend wird eine geringere Länge
des Leitungsbündels und eine engere Führung am Roboterarm ermöglicht.
Beim Stand der Technik sind hingegen im Verlauf des Roboterarms zumin
dest größere Ausgleichslängen des Leitungsbündels mit entsprechendem
Raumbedarf und mechanischer Anfälligkeit erforderlich.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die vorzugsweise vorgesehene unverschieb
bare Verbindung bzw. Verbindbarkeit des Führungselements mit dem Lei
tungsbündel dahingehend zu verstehen ist, daß eine Längsverschiebung des
Leitungsbündels relativ zum Führungselement ausgeschlossen ist. Dies er
streckt sich jedoch nicht auf sonstige Neigungsbewegungen oder Drehbewe
gungen, die das Leitungsbündel bedarfsweise relativ zum Führungselement
ausführen kann. Insbesondere kann auch das Führungselement seinerseits
derart von dem Roboter bzw. der Führungseinrichtung verschiebbar geführt
sein, daß das Führungselement seinerseits beispielsweise verschwenkbar ge
halten ist.
Vorzugsweise ist das Führungselement zumindest im wesentlichen geradlinig
verschiebbar von der Führungseinrichtung geführt bzw. gehalten. Jedoch ist
darauf hinzuweisen, daß es sich hier je nach Bedarf quasi um eine beliebige
Bewegungsbahn bzw. Verschiebebahn für das Führungselement handeln
kann, insbesondere kann die Bahn bedarfsweise gekrümmt sein.
Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Er
findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung dreier bevorzug
ter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines vorschlagsgemäßen Robo
ters mit einer vorschlagsgemäßen Vorrichtung zum Führen und/
oder Spannen eines Leitungsbündels gemäß einer ersten Aus
führungsform;
Fig. 2 eine ausschnittsweise Vergrößerung einer vorschlagsgemäßen
Vorrichtung zum Führen und/oder Spannen eines Leitungsbün
dels gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
Fig. 3 eine zu Fig. 1 korrespondierende Darstellung des Roboters mit
einer vorschlagsgemäßen Vorrichtung zum Führen und/oder
Spannen des Leitungsbündels gemäß einer dritten Ausführungs
form.
Nachfolgend werden für gleiche ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen ver
wendet, wobei sich die gleichen oder ähnlichen Vorteile und Eigenschaften
ergeben, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
Fig. 1 zeigt einen vorschlagsgemäßen Roboter 1 mit einem beim Darstellungs
beispiel außenseitig geführten Leitungsbündel 2 und mit einer vorschlagsge
mäßen Vorrichtung 3 zum Führen und/oder Spannen des Leitungsbündels 2
gemäß einer ersten Ausführungsform.
Beim Darstellungsbeispiel weist das Leitungsbündel 2 einen nur schematisch
angedeuteten, außenliegenden Schlauch 4 auf, der rohrförmig und flexibel
ausgebildet ist und insbesondere eine gewellte Außenkontur, vorzugsweise
durch Umfangsstege bzw. Umfangsnuten aufweist. Bezüglich der möglichen
Ausbildung des Leitungsbündels 2 wird auf die eingangsseitige Definition
verwiesen und später noch näher eingegangen.
Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 weist die Vorrichtung 3 ein
Führungselement 5 und eine zugeordnete Führungseinrichtung 6 auf. Das
Führungselement 5 führt das Leitungsbündel 2, wobei es beim Darstellungs
beispiel den Schlauch 4 umgibt. Insbesondere ist das Führungselement 5 hier
derart am Leitungsbündel 2 angeordnet bzw. mit dem Schlauch 4 verbunden,
daß das Führungselement 5 in Richtung der Längserstreckung des Leitungs
bündels 2 nicht relativ zum Schlauch 4 verschiebbar ist. Jedoch kann das
Führungselement 5 grundsätzlich auch in der Art einer Führungshülse oder
dergleichen, also derart ausgebildet sein, daß das Leitungsbündel 2 relativ
zum Führungselement 5 verschiebbar ist.
Insbesondere ist das Führungselement 5 über ein Halteelement 7 mit der Füh
rungseinrichtung 6 verbunden. Beispielsweise ist das Führungselement 5
und/oder das Halteelement 7, wie in der DE 198 S1 885 A1 oder der
DE 198 51 886 A1 offenbart, ausgebildet. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird
explizit und ergänzend auf diese Offenbarung verwiesen.
Insbesondere ist das Führungselement 5 kugelartig gelagert, und zwar ver
schwenkbar (quer zur Längsachse des Leitungsbündels 2) und verdrehbar
(um die Längsachse des Leitungsbündels 2) an der Führungseinrichtung 6
bzw. mittels des Halteelements 7 gelagert.
Ein wesentlicher Aspekt liegt nun darin, daß das Führungselement 5 ver
schiebbar am Roboter 1 bzw. von der Führungseinrichtung 6 gehalten ist.
Hierzu weist die Führungseinrichtung 6 insbesondere eine in Fig. 1 nicht nä
her bezeichnete und nur angedeutete Führungsschiene oder dergleichen auf.
Das Führungselement S ist dementsprechend zusammen mit dem zugeordne
ten bzw. gehaltenen Teil des Leitungsbündels 2 in Verschieberichtung 8, 9,
wie durch Pfeile in Fig. 1 angedeutet, hin- und herverschiebbar. Fig. 1 zeigt
das Führungselement 5 in einer zurückgezogenen Position, gestrichelt ist
eine vorgeschobene Position angedeutet. Das Führungselement 5 ist hier also
zumindest im wesentlichen geradlinig verschiebbar geführt. Wie bereits erläu
tert, ist bedarfsweise auch jeder andere Bahnverlauf, insbesondere ein kreis
bogenförmiger oder schraubenlinienförmiger Verlauf um ein Roboterteil, re
alisierbar.
Auf weitere Einzelheiten der Vorrichtung 3 bzw. der Führungseinrichtung 6
wird später noch näher eingegangen.
Beim Darstellungsbeispiel ist das Leitungsbündel 2 zu einer Anschlußeinrich
tung 10 geführt, an der einzelne Leitungen 11 des Leitungsbündels 2, genau
er gesagt von zwei Leitungsbündelabschnitten 12 und 13, miteinander ver
bunden sind. Das Leitungsbündel 2 ist hier also in die zwei Leitungsbündel
abschnitte 12 und 13 unterteilt. Zur Kopplung der beiden Leitungsbündelab
schnitte 12 und 13 sind die einzelnen Leitungen 11 insbesondere über einzel
ne Kupplungen 14 oder eine nicht dargestellte, gemeinsame Kupplung mit
einander lösbar verbunden.
Die vorgesehene Unterteilung des Leitungsbündels 2 in die beiden Leitungs
bündelabschnitte 12 und 13 hat den Vorteil, daß die einzelnen Leitungsbün
delabschnitte 12, 13 unabhängig voneinander und je nach Bedarf gewechselt
bzw. ausgetauscht oder repariert werden können. Im Hinblick auf die oftmals
unterschiedlichen Belastungen und Standzeiten ergibt sich dadurch eine ver
einfachte und damit kostengünstigere und schnellere Möglichkeit, bei Ausfall
einer Leitung 11 das entsprechende Leitungsbündel 12 oder 13 zu ersetzen.
Der dargestellte Roboter 1 ist mehrachsig, beispielsweise sechsachsig ausge
bildet. Beim Darstellungsbeispiel weist der Roboter 1 einen Fuß 15 mit einem
drehbaren Karussell 16 und einem daran angeordneten Roboterarm 17 auf.
Der Roboterarm bzw. die Roboterkinematik 17 ist mehrgliedrig aufgebaut
und weist hier beispielsweise eine Schwinge 18 und sich daran anschließende
Armabschnitte 19 auf.
Beim Darstellungsbeispiel ist die Anschlußeinrichtung 10 zwischen der zwei
ten Bewegungsachse 20 und der vierten Bewegungsachse 21, insbesondere
im Bereich der dritten Bewegungsachse 22 an einem Armabschnitt 19 des
Roboterarms 17 angeordnet.
Am freien Ende 23 des Roboterarms 17 ist eine sogenannte Roboterhand
bzw. ein Werkzeug 24, beispielsweise eine Schweißzange wie in Fig. 1 ange
deutet oder dergleichen, angeordnet. Das Leitungsbündel 2 dient insbeson
dere einem erforderlichen Anschluß des Werkzeugs 24 an eine Versorgung
und/oder Steuerung. Entsprechend bilden die an das Werkzeug 24 ange
schlossenen, einzelnen Leitungen 11 des Leitungsbündels 2 beispielsweise
Versorgungsleitungen, Steuerleitungen und dergleichen. Insbesondere han
delt es sich hierbei um elektrische Kabel, Druckluftleitungen, Hydraulikleitun
gen, Schutzgasleitungen, Schweißgasleitungen oder dergleichen, je nach
Bedarf.
Die jeweiligen Enden der Leitungsbündelabschnitte 12 und 13 im Bereich
der Anschlußeinrichtung 10 und das Ende des Leitungsbündelabschnitts 12
im Bereich des Endes 23 bzw. des Werkzeugs 24 sind jeweils mittels geeig
neter Haltereinrichtungen 25, die insbesondere im wesentlichen aus einem
Halteelement 7 und einem Führungselement 5 oder dergleichen bestehen
können, gehalten, wobei eine entsprechende bzw. geeignete Zugentlastung
für die einzelnen Leitungen 11 vorzugsweise jeweils in die Halteeinrichtung
25 integriert und beispielsweise durch einen sogenannten Kabelstern oder
dergleichen realisiert ist.
Nachfolgend wird der bevorzugte Aufbau der Vorrichtung 3 bzw. der Füh
rungseinrichtung 6 näher erläutert.
Wie bereits eingangs erläutert, besteht eine grundsätzliche Idee darin, das
Führungselement 5 verschiebbar am Roboterarm 17 zu lagern, also zusätzlich
zu oder vorzugsweise anstelle einer Relativbewegung zwischen dem
Leitungsbündel 2 und dem Führungselement S eine relative - die insbeson
dere für den erforderlichen Längenausgleich des Leitungsbündels 2 bei
Roboterbewegungen genügt - zwischen dem Führungselement 5 und dem
Roboterarm 17 bzw. dem zugeordneten Armabschnitt 19 oder dergleichen zu
ermöglichen.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung 3 zusätzlich eine Spanneinrichtung auf,
die dem Führungselement 5 zugeordnet ist bzw. auf dieses zumindest indi
rekt einwirkt. Die Spanneinrichtung spannt das Führungselement 5 in eine
Verschieberichtung 8, 9, insbesondere vom freien Ende 23 bzw. Werkzeug
24 wegweisend, hier also in die Verschieberichtung 8, vor, um das Leitungs
bündel 2 bzw. den Leitungsbündelabschnitt 12 im Bereich des freien Endes
23 des Roboterarms 17 ausreichend straff zu halten, da es gerade dort darauf
ankommt, daß das Leitungsbündel 2 relativ eng am Roboterarm 17 geführt
ist. Die Spanneinrichtung ist insbesondere durch eine Feder, beispielsweise
eine der Führungsschiene zugeordnete Spiralfeder 26 oder dergleichen gebil
det. Jedoch sind hier selbstverständlich auch andere Konstruktionen möglich,
insbesondere abhängig von der Ausbildung der Führungseinrichtung 6.
Die Verschieberichtung 8, 9 verläuft vorzugsweise zumindest im wesentli
chen parallel zur Längserstreckung des Leitungsbündels 2 bzw. zu dem Lei
tungsbündelabschnitt 12, noch genauer gesagt zu dem Bereich des Leitungs
bündelsabschnitts 12, der sich in unmittelbarer Nähe der Vorrichtung 3 befin
det.
Eine besonders enge, kompakte Führung des Leitungsbündels 2 am Roboter
arm 17 ist insbesondere dadurch realisierbar, daß der Verschiebeweg bzw.
hier die Führungsschiene zumindest im wesentlichen im Bereich des zuge
ordneten Armabschnitts 19, insbesondere zumindestens im wesentlichen
parallel zu dessen Längserstreckung verläuft. Alternativ kann der
Verschiebeweg beispielsweise schraubenlinienförmig oder kreisförmig um
den Armabschnitt 19 verlaufen.
Je nach Neigung des Verschiebeweges bzw. der Führungsschiene kann das
Spannen bzw. Rückholen des Leitungsbündels 2 - hier vom freien Ende 23
bzw. Werkzeug 24 - auch durch Gewichtskräfte, beispielsweise das Gewicht
des verschiebbaren Teils der Führungseinrichtung 6 und das Gewicht des
Leitungsbündels 2, unterstützt werden.
Bei Bedarf können auch mehrere Vorrichtungen 3 entlang des Roboterarms
17 und/oder entlang eines Leitungsbündelabschnitts 12, 13 je nach Bedarf
zur Führung des Leitungsbündels 2 vorgesehen sein.
Fig. 2 zeigt ausschnittsweise und vergrößert im Vergleich zu Fig. 1 eine zwei
te Ausführungsform der Vorrichtung 3 bzw. der Führungseinrichtung 6. Im
Gegensatz zur ersten Ausführungsform ist hier der Führungsschiene 27 keine
Spiralfeder 26 als Spanneinrichtung zugeordnet. Stattdessen ist die Spann
einrichtung durch einen Seilzug 28 gebildet, der auf eine Rolle 29 aufwickel
bar ist, die mittels einer gestrichelt angedeuteten Feder 30 in eine Drehrich
tung vorgespannt ist. Beispielsweise könnte der Seilzug 28 auch über eine
Gasdruckfeder oder dergleichen vorgespannt sein.
Aus dem Vorgenannten ergibt sich, daß das Führungselement 5 auch bei der
zweiten Ausführungsform in eine Verschieberichtung, hier die Verschiebe
richtung 8, vorgespannt ist.
Wie bereits erläutert, können auch andere mechanische Lösungen zur Errei
chung einer gewünschten Verschiebbarkeit des Führungselements 5 realisiert
werden. Beispielsweise kann anstelle einer geraden Führungsschiene 27 eine
bedarfsgerecht gebogene Führungsschiene 27, eine Kulissenführung, eine
Führung über Hebel oder eine sonstige geeignete Führung vorgesehen sein.
Fig. 3 zeigt in einer zu Fig. 1 korrespondierenden Darstellung eine dritte Aus
führungsform. Hier ist die Vorrichtung 3 mit der Anschlußeinrichtung 10
kombiniert. Die Anschlußeinrichtung 10 ist verschiebbar am Roboterarm 17
und zwar an einem Armabschnitt 19, hier im Bereich der dritten
Bewegungsachse 22 verschiebbar gelagert. Insbesondere ist hierbei das
Führungselement 5 an bzw. auf der Anschlußeinrichtung 10 angeordnet
bzw. mit dieser verbunden, so daß die Anschlußeinrichtung 10 und das
Führungselement 5 gemeinsam mittels der gemeinsamen Führung 6 ver
schiebbar sind. Konstruktiv kann dies beispielsweise dadurch gelöst sein, daß
das Halteelement 7 fest oder um eine Achse verschwenkbar mit einem bei
spielsweise plattenförmigen Träger 31 der Anschlußeinrichtung 10 verbun
den ist.
Vorzugsweise ist wieder eine Spanneinrichtung, hier in Form der angedeute
ten Spiralfeder 26, vorgesehen, um das Führungselement 5 - hier zusammen
mit der Anschlußeinrichtung 10 - in die Verschieberichtung 8 vom freien En
de 23 des Roboterarms 17 bzw. vom Werkzeug 24 weg vorzuspannen.
Die dritte Ausführungsform gestattet einen besonders kompakten Aufbau mit
verhältnismäßig kurzer Gesamtlänge des Leitungsbündels 2. Zudem wird ein
eventuell erforderliches Wechseln der Leitungsbündelabschnitte 12, 13, ins
besondere des vorderen Leitungsbündelabschnitts 12 sehr erleichtert.
Erwähnenswert hinsichtlich der dritten Ausführungsform ist noch die zusätz
liche zweite Vorrichtung 3 zum Führen des Leitungsbündelabschnitts 13, die
beim Darstellungsbeispiel gemäß Fig. 3 auf der linken Seite der Schwinge 18
beispielhaft angeordnet ist. Wie bereits erwähnt, können generell die
Vorrichtungen 3 ggf. auch ohne Spanneinrichtung zusätzlich je nach Bedarf
zur Führung des Leitungsbündels 2 vorgesehen werden.
Im übrigen kann hinsichtlich der dritten Ausführungsform auf die bisherigen
Erläuterungen verwiesen werden, wobei nochmals auf die verschiedenen
Kombinationsmöglichkeiten und konstruktiven Alternativen hingewiesen
wird.
Claims (22)
1. Roboter (1) mit einem vorzugsweise außenseitig geführten Leitungsbün
del (2) und einer Vorrichtung (3) zum Führen und/oder Spannen des Lei
tungsbündels (2), wobei die Vorrichtung (3) ein Führungselement (5) auf
weist, das vom Roboter (1) gehalten ist und das Leitungsbündel (2) führt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (3) eine Führungseinrichtung (6) zur verschiebbaren
Halterung des Führungselements (5) aufweist und daß das Führungselement
(5) unverschiebbar mit dem Leitungsbündel (2) verbunden ist.
2. Roboter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungs
element (S) fest und/oder formschlüssig zumindest gegen Relativerschiebung
mit dem Leitungsbündel (2) verbunden ist.
3. Roboter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Füh
rungselement (5) zumindest im wesentlichen geradlinig, bogenförmig
und/oder schraubenlinienförmig verschiebbar ist, insbesondere wobei die
Verschieberichtung (8, 9) zumindest mit einer Komponente in Richtung der
Längserstreckung des Leitungsbündels (2), vorzugsweise zumindest im we
sentlichen parallel dazu verläuft.
4. Roboter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (3) derart ausgebildet und/oder angeordnet ist,
daß das Führungselement (5) zumindest teilweise oder ausschließlich durch
Gewichtskraft, insbesondere von Teilen des Leitungsbündels (2), in eine Ver
schieberichtung (8) vorgespannt ist.
5. Roboter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (3) eine Anschlußeinrichtung (10) zum An
schluß des Leitungsbündels (2) und/oder von einzelnen Leitungen (11) des
Leitungsbündels (2) aufweist, die gemeinsam mit dem Führungselement (5)
verschiebbar ist, insbesondere wobei das Führungselement (5) fest mit der
Anschlußeinrichtung (10) verbunden und/oder auf dieser angeordnet ist.
6. Roboter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (3), das Führungselement (5), die Führungsein
richtung (6) und/oder eine Anschlußeinrichtung (10) zum Anschluß des Lei
tungsbündels (2) und/oder von einzelnen Leitungen (11) des Leitungsbün
dels (2), insbesondere quer zur Längserstreckung des Leitungsbündels (2),
verschwenkbar am Roboter (1) angebracht ist bzw. sind.
7. Roboter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ro
boter (1) zwei separate Leitungsbündelabschnitte (12, 13) aufweist, die und/
oder deren Leitungen (11) an bzw. mittels der Anschlußeinrichtung (10) mit
einander verbunden sind.
8. Roboter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (3) an einem Armabschnitt (19) des Roboters
(1), insbesondere zwischen einer zweiten und vierten Bewegungsachse (20,
21) des Roboters (1), angeordnet ist.
9. Roboter nach den Ansprüchen 3 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschieberichtung (8, 9) zumindest im wesentlichen parallel zur Längser
streckung des zugeordneten Armabschnitts (19) des Roboters (1) verläuft.
10. Roboter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Leitungsbündel (2) von einem freien Ende (23) und/oder
Werkzeug (24) des Roboters (1) kommend im Bereich der Vorrichtung (3)
kreisförmig, insbesondere halbbogenförmig, verläuft oder geführt ist.
11. Roboter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung (3) gemäß einem der Ansprüche 12 bis 22 aus
gebildet ist.
12. Vorrichtung (3) zum Führen und/oder Spannen eines Leitungsbündels
(2), insbesondere eines Roboters (1), wobei die Vorrichtung (3) ein Führungs
element (5) aufweist, das das Leitungsbündel (2) führt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (3) eine Führungseinrichtung (6) zur verschiebbaren
Halterung des Führungselements (5) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Füh
rungselement (5) unverschiebbar mit dem Leitungsbündel (2) verbindbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungselement (5) fest und/oder formschlüssig zumindest gegen Rela
tivverschiebung mit dem Leitungsbündel (2) verbindbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß das Führungselement (5) zumindest im wesentlichen geradlinig, bo
genförmig und/oder schraubenlinienförmig verschiebbar ist, insbesondere
wobei die Verschieberichtung (8, 9) zumindest mit einer Komponente in
Richtung der Längserstreckung des Leitungsbündels (2), vorzugsweise zu
mindest im wesentlichen parallel dazu, ausrichtbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungseinrichtung (6) eine vorzugsweise gerade Führungs
schiene (10) oder sonstige Führung aufweist, die das Führungselement (5)
verschiebbar führt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungseinrichtung (6) eine Spanneinrichtung, insbesondere
eine Feder, wie eine Spiralfeder (26) oder eine Gasdruckfeder, aufweist, die
das Führungselement (5) in eine Verschieberichtung (8) vorspannt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungseinrichtung (6) einen Seilzug (28), insbesondere mit ei
ner zugeordneten Feder (30), aufweist, der das Führungselement (5) in eine
Verschieberichtung (8) vorspannt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorrichtung (3) eine Anschlußeinrichtung (10) zum Anschluß des
Leitungsbündels (2) und/oder von einzelnen Leitungen (11) des Leitungs
bündels (2) aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die An
schlußeinrichtung (10) gemeinsam mit dem Führungselement (5) verschiebbar
ist, insbesondere wobei das Führungselement (5) fest mit der Anschlußein
richtung (10) verbunden und/oder auf dieser angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorrichtung (3), das Führungselement (5), die Führungseinrich
tung (6) und/oder eine Anschlußeinrichtung (10) zum Anschluß des Lei
tungsbündels (2) und/oder von einzelnen Leitungen (11) des Leitungsbün
dels (2), insbesondere quer zur Längserstreckung des Leitungsbündels (2),
verschwenkbar ausgebildet ist bzw. sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeich
net, daß die Anschlußeinrichtung (10) derart ausgebildet ist, daß zwei separa
te Leitungsbündelabschnitte (12, 13) und/oder deren Leitungen (11) mitein
ander verbindbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10141366A DE10141366A1 (de) | 2001-03-16 | 2001-08-23 | Vorrichtung zum Führen und/oder Spannen eines Leitungsbündels bei einem Roboter |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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