DE10140909A1

DE10140909A1 - Federnetz und Federkissen für den Einsatz bei Ölhavarien und eine Einrichtung und ein Verfahren zum Füllen der Federkissen am Havarieort

Info

Publication number: DE10140909A1
Application number: DE10140909A
Authority: DE
Inventors: Helga Haenel
Original assignee: HAENEL ALEXANDER INGO
Current assignee: HAENEL ALEXANDER INGO
Priority date: 2001-08-21
Filing date: 2001-08-21
Publication date: 2003-03-06

Abstract

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Ölaufnahmevorrichtung zur Aufnahme und zum Einsammeln von ausgelaufenem Öl in Gewässern und auf dem land, eine dazugehörige Einrichtung und ein Verfahren zum Befüllen der Ölaufnahmevorrichtung mit den ölaufsaugenden Mitteln zu schaffen. DOLLAR A Das Federnetz, welches mit Tierfedern 1 gefüllt ist, besteht aus einem Unternetz 2 und einem Obernetz 3. Unternetz 2 und Obernetz 3 sind in gewissem Abstand mit Stegen 4 verbunden. Das Federnetz kann an einer Längsseite mit Schwimmkörpern 5 versehen sein und an der anderen Längsseite mit Gewichten 6. DOLLAR A Die Einrichtung zum Füllen der Federkissen mit einem ähnlichen Aufbau wie die Federnetze besteht aus einem Lager- und Transportbehälter 8 mit einer Füll- und Entnahmeöffnung 9, einem t-förmigen Rohr 10, einem Gebläse 12, einer Abwickelvorrichtung 13 für die schlauchartige Hülle 7 und einer Abbindevorrichtung 14. DOLLAR A Das Einsatzgebiet des Federnetzes oder der Federkissen ist bei Olhavarien gegeben.

Description

Bei Tankerunfällen werden die unterschiedlichsten Verfahren zur Beseitigung des ausgelaufenen Öls eingesetzt. Mittels Barrieren kann bei ruhiger See die Verbreitung des Öls eingedämmt werden. Mittels Spezialschiffe, sogenannter Skimmer, kann ebenfalls bei ruhiger See der Ölteppich aufgesaugt werden. Der Einsatz ölzersetzender Bakterien konnte ebenfalls schon erfolgreich praktiziert werden. Die einzelnen Verfahren sind jedoch alle sehr wetterabhängig, d. h. bei starkem Seegang sind einzelne Verfahren zur Ölaufnahme bzw. Ölbeseitigung nicht durchführbar.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Ölaufnahmevorrichtung zur Aufnahme und zum Einsammeln von ausgelaufenem Öl in Gewässern und auf dem Land, eine dazugehörige Einrichtung und ein Verfahren zum Befüllen der Ölaufnahmevorrichtung mit den ölaufsaugenden Mitteln zu schaffen.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit vorhandenen Naturprodukten ein weiteres Produkt hergestellt wird, welches als wesentlichste Eigenschaft, die Aufnahme und Speicherung von Öl besitzt. Entsprechend seiner erfindungsgemäßen Ausführung ist das Produkt leicht handhabbar, wieder aufnehmbar und damit gut geeignet zur Vernichtung des aufgenommen Öls.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 11 angegeben. Die Weiterbildungen nach Anspruch 2 und 3 verhindern das Verschieben der Federfüllung beim Transport und Auslegen der Federnetze. Durch den Einsatz von Schwimmkörpern an einer Längsseite nach Anspruch 4 oder zusätzlicher Gewichte an der gegenüberliegenden Längsseite mit den Schwimmkörpern nach Anspruch 5, wird ein leichteres Auffinden der mit Öl vollgesogenen Federnetze ermöglicht, bzw. wird die Lage des Federnetzes im Wasser optimiert. Nach Anspruch 6 wird ein Verbinden bzw. Aneinanderhängen von mehreren Federnetzen durch entsprechende Verbindungselemente ermöglicht. Die Weiterbildung nach Anspruch 7, bei der das Unternetz aus einer grobmaschigen Stoffbahn besteht, verbessert die Aufnahmemöglichkeit des mit Öl vollgesogenen Federnetzes. Die Federnetze sind nach Anspruch 8 mit einem Zugseil und das Zugseil mit einem farblich besonders gekennzeichneten Schwimmkörper versehen. Mit dem Zugseil ist die Aufnahme des im Wasser treibenden Federnetzes leichter möglich. Das Zugseil erkennt man durch den farblich gekennzeichneten Schwimmkörper. Für besondere Einsatzfälle, z. B. zur Barrierebildung, kann eine L-Form des Federnetzes gewünscht sein. Nach Anspruch 9 wird dies durch entsprechende Nähte und Schwimmkörper im kurzen Schenkel des Federnetzes erreicht. Die Weiterbildung nach Anspruch 10 beschreibt eine weitere Möglichkeit der Verpackung der Tierfedern. Nach Anspruch 11 bestehen die Netze bzw. die Hülle um die Tierfedern aus einem schwimmfähigen Material. Anspruch 12 beschreibt eine Einrichtung zum Füllen der Federkissen am Havarieort und Anspruch 13 das Verfahren zum Befüllen der Federkissen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden Text näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 den Schnitt durch ein Federnetz und
Fig. 2 den schematischen Aufbau der Einrichtung zum Befüllen der Federkissen.
Der Einsatz der Federnetze erfolgt vorzugsweise bei Ölhavarien im Wasser. Das Federnetz enthält Tierfedern 1 als Bindemittel für das aufzunehmende Öl. Die Tierfedern 1 liegen lose zwischen dem Unternetz 2 und dem Obernetz 3. Die Netze sind grobmaschig. Teilweise ragen die Tierfedern 1 auch aus dem Federnetz heraus. Das Federnetz besitzt einen flächenhaften Aufbau, d. h. die Dicke des Federnetzes ist wesentlich geringer als die flächenhafte Ausbreitung. Das Unternetz 2 ist in gewissen Abständen durch Stege 4 mit dem Obernetz 3 verbunden. Damit wird das Zusammenrutschen der Tierfedern 1 beim Transport und Auslegen des Federnetzes vermieden. Die Stege 4 können auch durch Nähte ersetzt werden. Diese Nähte bilden dann Quadrate oder Rechtecke ähnlich einer Steppdecke. An einer Längsseite des Federnetzes können Schwimmkörper 5 angeordnet sein. Diese können im oder außen am Federnetz angeordnet sein. An der gegenüberliegenden Längsseite können Gewichte 6 angeordnet sein, die diese Seite des Federnetzes beim Einsatz im Wasser in die Tiefe ziehen. Das Material der Federnetze besteht vorzugsweise aus einem schwimmfähigen Material.
Die Federkissen besitzen einen ähnlichen Aufbau wie die Federnetze und sind für einen Einsatz auf dem Land und im Wasser bei Ölhavarien vorgesehen. Der Hauptunterschied besteht bei den Federkissen darin, dass sie vorzugsweise eine schlauchförmige Hülle 7 besitzen. Diese Hülle 7 ist öldurchlässig. Die Federkissen werden vorzugsweise mit einer entsprechenden Einrichtung am Havarieort mit Tierfedern 1 gefüllt. Die komplette Einrichtung besteht aus einem Lager- und Transportbehälter 8 in Form eines Containers zur Aufnahme der losen Tierfedern 1, einem t-förmigen Rohr 10 mit einem daran angebauten Gebläse 12 und einer Abwickelvorrichtung für die schlauchartige Hülle 7 und einer Abbindevorrichtung 14. Der Lager- und Transportbehälter 8 besitzt eine Füll- und Entnahmeöffnung 9. In diese Öffnung 9 ragt das abgewinkelte Rohrende 11 des t-förmigen Rohres 10. Das eine Rohrende des durchgehenden Rohres ist mit dem Gebläse 12 bestückt. Über das andere Rohrende des durchgehenden Rohres ist die Abwickelvorrichtung 13 für die schlauchartige Hülle 7 so angeordnet, dass die schlauchartige Hülle 7 bereits vor dem Rohrende das Rohr umgibt. Weiterhin ist an diesem Rohrende noch eine Abbindevorrichtung 14 für die schlauchartige Hülle 7 angeordnet.
Nach dem Zusammenbau der Einrichtung am Havarieort wird das Gebläse 12 gestartet. Durch den Luftstrom im Rohr 10 werden die losen Tierfedern 1 aus dem Lager- und Transportbehälter 8 gesogen und an das Rohrende mit der schlauchartigen Hülle 7 geblasen. Dort füllt sich die Hülle 7 mit den Tierfedern 1. Durch den Widerstand der gefüllten Hülle 7 wird die Hülle 7 automatisch von der Abwickelvorrichtung 13 immer weiter heruntergezogen. Damit kann sich die Hülle 7 immer weiter füllen. Entsprechend einer gewünschten Größe der gefüllten Hülle 7 wird das Gebläse 12 ausgestellt. Mittels der Abbindevorrichtung 14 wird die Hülle 7 zweimal nebeneinander abgebunden und zwischen den beiden Abbindestellen durchtrennt.
Anschließend kann der Füllvorgang der schlauchartigen Hülle 7 wiederholt werden. Bezugszeichen 1 Tierfedern
2 Unternetz
3 Obernetz
4 Stege
5 Schwimmkörper
6 Gewichte
7 öldurchlässige Hülle, schlauchartige Hülle
8 Lager- und Transportbehälter
9 Füll- und Entnahmeöffnung
10 t-förmiges Rohr
11 abgewinkeltes Rohrende
12 Gebläse
13 Abwickelvorrichtung
14 Abbindevorrichtung

Claims

1. Federnetz für den Einsatz bei Ölhavarien, dadurch gekennzeichnet, dass lose liegende Tierfedern (1) allseitig von einem grobmaschigen Netz umgeben sind, wobei das Netz einen flächenhaften Aufbau mit einer minimalen Dicke im Verhältnis zur Flächenausbreitung besitzt und somit ein Unternetz (2) und ein Obernetz (3) bildet.

2. Federnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Unternetz (2) mit dem Obernetz (3) in willkürlichen Abständen durch Stege (4) miteinander verbunden sind.

3. Federnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unternetz (2) mit dem Obernetz (3) durch Längs- und Quernähte ähnlich einer Steppdecke verbunden ist.

4. Federnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federnetz an einer Längsseite Schwimmkörper (5) besitzt.

5. Federnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federnetz an der gegenüberliegenden Längsseite mit den Schwimmkörpern (5) mit Gewichten (6) versehen ist.

6. Federnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federnetz an seinen Schmalseiten Verbindungselemente zum Verbinden einzelner Federnetze untereinander besitzt.

7. Federnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unternetz (2) eine grobmaschige Stoffbahn ist.

8. Federnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Schmalseite des Federnetzes ein Zugseil mit einem farblich gekennzeichneten Schwimmkörper (5) am freien Ende des Zugseiles am Federnetz befestigt ist.

9. Federnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federnetz durch entsprechende Nähte eine l-förmige Gestalt besitzt, wobei im kurzen Schenkel Schwimmkörper (5) angeordnet sind.

10. Federkissen für den Einsatz bei Ölhavarien, dadurch gekennzeichnet, dass lose liegende Tierfedern (1) allseitig von einer öldurchlässigen Hülle (7) umgeben sind, wobei die öldurchlässige Hülle (7) eine Kissen- oder Schlauchform besitzt.

11. Federnetz oder Federkissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unternetz (2) und/oder das Obernetz (3) oder die öldurchlässige Hülle (7) aus einem schwimmfähigen Material besteht.

12. Einrichtung zum Füllen der Federkissen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lager- und Transportbehälter (8) für lose Tierfedern (1) mit einer Füll- und Entnahmeöffnung (9) mit einem t-förmigen Rohr (10) verbunden ist, wobei das abgewinkelte Rohrende (11) bis in die Füll- und Entnahmeöffnung (9) reicht und das eine Rohrende des durchgehenden Rohres mit einem Gebläse (12) bestückt ist und über das andere Rohrende des durchgehenden Rohres eine Abwickelvorrichtung (13) für eine schlauchartige Hülle (7) so angeordnet ist, dass die schlauchartige Hülle (7) bereits vor dem Rohrende das Rohr umgibt und gleichzeitig an diesem Rohrende noch eine Abbindevorrichtung (14) für die schlauchartige Hülle (7) angeordnet ist.

13. Verfahren zum Füllen der Federkissen, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung nach dem Zusammenbau am Havarieort, d. h. das t-förmige Rohr (10) ist mit dem Gebläse (12), der Abwickelvorrichtung (13) und der Abbindevorrichtung (14) bestückt und mit dem abgewinkelten Rohrende (11) mit dem Lager- und Transportbehälters (8) verbunden worden, mit dem Gebläse (12) gestartet wird, wodurch die Tierfedern (1) aus dem Lager- und Transportbehälter (8) gesogen und in die schlauchförmige Hülle (7) geblasen werden und dabei die Hülle (7) entsprechend ihres Füllegrades immer mehr von der Abwickelvorrichtung (13) abwickelt und damit länger wird und bei einer ausreichenden Füllung und gewünschten Länge der schlauchartigen Hülle (7) das Gebläse (12) abgestellt und die schlauchartige Hülle (7) am Rohrende zweimal nebeneinander abgebunden und die Hülle (7) zwischen beiden Abbindestellen getrennt wird.