DE10139631B4

DE10139631B4 - Längseinstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE10139631B4
Application number: DE10139631A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Arrenberg; Cornel Labuwy
Original assignee: Keiper GmbH and Co
Current assignee: Adient Luxembourg Holding SARL
Priority date: 2001-08-11
Filing date: 2001-08-11
Publication date: 2005-09-15
Anticipated expiration: 2021-08-12
Also published as: DE10139631A1

Abstract

Längseinstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, zur motorischen Längseinstellung des Fahrzeugsitzes (1), mit einer ersten Sitzschiene (5), einer relativ zur ersten Sitzschiene (5) verschiebbaren zweiten Sitzschiene (8), einem ersten Getriebeelement (11) der ersten Sitzschiene (5) und einem mit dem ersten Getriebeelement (11) zur Längseinstellung zusammenwirkenden zweiten Getriebeelement (14), welches in einem schienenfesten Gehäuse (8, 20, 24) der zweiten Sitzschiene (8) gelagert ist, wobei die zweite Sitzschiene (8) einen Teil des Gehäuses (8, 20, 24) bildet und ein weiterer Teil des Gehäuses (8, 20, 24) durch jeweils in Längsrichtung der Sitzschienen (5, 8) vor und hinter dem Getriebeelement (14) angeordnete Lagerplatten (20) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Ränder der Lagerplatten (20) durch seitliche Öffnungen (8''') der zweiten Sitzschiene (8) greifen und mit dieser stoffschlüssig verbunden sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Längseinstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere in einem Einsteller eines Kraftfahrzeugsitzes, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.

Bei bekannten Längseinstellvorrichtungen werden die Antriebsgetriebe in gesondert ausgebildeten Gehäusen, U-förmigen Bügeln oder dergleichen gelagert. Bei kleinen Schienenquerschnitten und hohen Lastanforderungen ergeben sich häufig Bauraumprobleme. Die DE 198 15 283 C2 offenbart eine Längseinstellvorrichtung der eingangs genannten Art, bei der das Getriebe von einer U-förmigen Halterung mit zwei Lagerplatten aufgenommen wird, welche oben an der zweiten Sitzschiene angeschraubt ist, und zwar in Längsrichtung vor und hinter dem Getriebe. Gemäß der DE 43 01 241 C2 ist eine entsprechende, schellenförmige Halterung in Querrichtung links und rechts vom Getriebe mittels Zungen durch Durchbrüche in der Oberseite der zweiten Sitzschiene gesteckt, wobei die Zungen zur Sicherung anschließend verdreht sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einer Längseinstellvorrichtung der eingangs genannten Art ein stabiles Gehäuse mit geringem Bauraumbedarf zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Längseinstellvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Indem die zweite Sitzschiene und die Lagerplatten einen Bestandteil des Gehäuses bilden, wird durch die Vermeidung doppelter Wände Bauraum eingespart. Der Bauraum innerhalb des Gehäuses erlaubt eine Getriebeauslegung innerhalb des gesamten Schienenprofils. Ein Formschluss zwischen den seitlichen Ränder der Lagerplatten und den Öffnungen der zweiten Sitzschiene und eine stoffschlüssige Verbindung zwischen denselben, welche zugleich die Öffnungen in der Sitzschiene wieder überbrückt, was auch bei weiteren Durchbrüchen bei den Bestandteilen des Gehäuses möglich ist, ergeben ein tragendes Gehäuse mit größtmöglicher Steifigkeit, ohne daß das Schienenprofil geschwächt wird.

In bevorzugter Ausführung, beispielsweise mit einer stehenden Getriebespindel und einem auf der Getriebespindel laufenden Schneckenrad, ist das auf das Gehäuse drückende, zweite Getriebeelement ballig ausgebildet, um Fluchtungsfehler der Bauteile auszugleichen. Für eine Spielreduzierung in Längsrichtung sind vorzugsweise Anlaufscheiben vorgesehen, die zwischen das zweite Getriebeelement und Lagerplatten eingelegt sind, wobei die Lagerplatten die Querwände des Gehäuses bilden und in leichtem Preßverbau – auf Ist-Maß kalibriert – in die zweite Sitzschiene eingefügt und beispielsweise durch Laserschweißen fixiert werden.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
1 eine perspektivische, teilweise geschnitten dargestellte Teilansicht des Ausführungsbeispiels,
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in 1 durch das gesamte Ausführungsbeispiel,
3 eine Explosionsdarstellung eines Teils des Ausführungsbeispiels, und
4 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes.
Ein motorisch längseinstellbarer Fahrzeugsitz 1 ist mit einer Längseinstellvorrichtung versehen, im folgenden als Längseinsteller 3 bezeichnet. Der Längseinsteller 3 weist auf jeder Seite des Fahrzeugsitzes 1 ein Paar von Sitzschienen auf, bestehend aus einer fahrzeugstrukturfesten Unterschiene 5 als Führungsschiene und einer sitz teilstrukturfesten, in der Unterschiene 5 gleitend geführten Oberschiene 8 als Laufschiene. Die Unterschiene 5 und Oberschiene 8, welche beide im wesentlichen U-förmig ausgebildet sind, hintergreifen einander mit ihren nach innen bzw. außen gebogenen Randbereichen unter Bildung eines geschlossenen Schienenprofils. Die Sitzschienen definieren zugleich die nachfolgenden Richtungsangaben.
Der Längseinsteller 3 weist ferner innerhalb des durch das Schienenprofil definierten Bauraumes eine mit der Unterschiene 5 fest verbundene und in Längsrichtung derselben verlaufende Getriebespindel 11 auf, auf deren Außengewinde in der Art einer Spindelmutter ein Schneckenrad 14 mit einem Innengewinde geschraubt ist. In einer mittleren Sitzlängsposition des Fahrzeugsitzes 1 befindet sich das Schneckenrad 14 in der Mitte der Unterschiene 5. Auf seiner Außenseite weist das Schneckenrad 14 eine Schrägverzahnung auf, mit welcher von oben her eine Antriebsschnecke 16 in Getriebeeingriff steht. Die Antriebsschnecke 16 ist in einem Antriebsschneckengehäuse 18 gelagert und steht in Wirkverbindung mit einem nicht näher dargestellten elektrischen Antriebsmotor des Längseinstellers 3. Das Antriebsschneckengehäuse 18 ist größtenteils oberhalb der Oberschiene 8 angeordnet und greift durch eine vorgestanzte erste Öffnung 8' in den durch das Schienenprofil definierten Bauraum.
Vor und hinter dem Schneckenrad 14 ist jeweils eine flache Lagerplatte 20 angeordnet, welche in ihren Außenkonturen dem Schienenprofil angepaßt ist. Jede Lagerplatte 20 weist eine Bohrung auf, welche die senkrecht zur Lagerplatte 20 verlaufende Getriebespindel 11 aufnimmt. Auf der nach oben weisenden Seite ist an jeder Lagerplatte 20 eine nach oben abstehende Lasche 22 angeformt, welche formschlüssig durch eine weitere vorgestanzte zweite Öffnung 8'' der Oberschiene 8 greift und über dieselbe übersteht. Die Lagerplatten 20 sind mit der Oberschiene 8 stoffschlüssig verbunden, beispielsweise im Bereich der Laschen 22 und an den seitlich innerhalb der Oberschiene 8 anliegenden oder durch seitliche dritte Öffnungen 8''' der Oberschiene 8 greifenden Rändern laserverschweißt.
Das Antriebsschneckengehäuse 18 ist an den beiden Laschen 22 eingehängt, so daß die Antriebsschnecke 16 fliegend gelagert ist. Über das Antriebsschneckengehäuse 18 und die Laschen 22 ist ein Deckel 24 gelegt, welcher ebenfalls mit den Laschen 22 und der Oberschiene 8 stoffschlüssig verbunden ist. Optional ist der Deckel 24 über die Laschen 22 hinaus in Längsrichtung der Oberschiene 8 verlängert und mit dieser verschraubt. Der Deckel 24, die Lagerplatten 20 und die Oberschiene 8 bilden ein Gehäuse für das Getriebe des Antriebs, welches den möglichen Bauraum mit größtmöglicher Steifigkeit als krafttragendes Gehäuse maximal ausfüllt.
Zwischen dem Schneckenrad 14 und den Lagerplatten 20 ist jeweils eine ringförmige Anlaufscheibe 26 über die Getriebespindel 11 geschoben, welche das Spiel in Längsrichtung reduziert. Das Schneckenrad 14 ist an den stirnseitigen, den Anlaufscheiben 26 zugewandten Anlaufflächen ballig ausgebildet, so daß eine Pendellagerung des Schneckenrads 14 entsteht, welche Fluchtungsfehler der Sitzschienen 5 und 8 und der Getriebespindel 11 und deren Positionierung während des Einstellvorgangs ausgleicht.
Zur Längseinstellung treibt der Antriebsmotor über die Antriebsschnecke 16 das Schneckenrad 14 an, welches sich über die stehende Getriebespindel 11 bewegt und dabei durch Ausübung einer Druckkraft auf die Lagerplatten 20 die Oberschiene 8 mitnimmt.

1: Fahrzeugsitz
3: Längseinstellvorrichtung, Längseinsteller
5: Unterschiene, erste Sitzschiene
8: Oberschiene, zweite Sitzschiene
8': erste Öffnung
8'': zweite Öffnung
8''': dritte Öffnung
11: Getriebespindel, erstes Getriebeelement
14: Schneckenrad, zweites Getriebeelement
16: Antriebsschnecke
18: Antriebsschneckengehäuse
20: Lagerplatte
22: Lasche
24: Deckel
26: Anlaufscheibe

Claims

Längseinstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, zur motorischen Längseinstellung des Fahrzeugsitzes (1), mit einer ersten Sitzschiene (5), einer relativ zur ersten Sitzschiene (5) verschiebbaren zweiten Sitzschiene (8), einem ersten Getriebeelement (11) der ersten Sitzschiene (5) und einem mit dem ersten Getriebeelement (11) zur Längseinstellung zusammenwirkenden zweiten Getriebeelement (14), welches in einem schienenfesten Gehäuse (8, 20, 24) der zweiten Sitzschiene (8) gelagert ist, wobei die zweite Sitzschiene (8) einen Teil des Gehäuses (8, 20, 24) bildet und ein weiterer Teil des Gehäuses (8, 20, 24) durch jeweils in Längsrichtung der Sitzschienen (5, 8) vor und hinter dem Getriebeelement (14) angeordnete Lagerplatten (20) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Ränder der Lagerplatten (20) durch seitliche Öffnungen (8''') der zweiten Sitzschiene (8) greifen und mit dieser stoffschlüssig verbunden sind.
Längseinstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer Teil des Gehäuses (8, 20, 24) durch einen oberhalb des zweiten Getriebeelementes (14) befindlichen Deckel (24) gebildet wird.
Längseinstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatten (20) an ihrer nach oben weisenden Seite Laschen (22) aufweisen, welche durch an der Oberseite der zweiten Sitzschiene (8) angeordnete Öffnungen gesteckt und mit dieser stoffschlüssig verbunden sind.
Längseinstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem zweiten Getriebeelement (14) und den Lagerplatten (20) Anlaufscheiben (26) vorgesehen sind.
Längseinstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Getriebeelement (11) eine feststehende Getriebespindel und als zweites Getriebeelement (14) ein bewegliches Schneckenrad vorgesehen ist, wel ches auf die Getriebespindel (11) geschraubt ist und über eine Antriebsschnecke (16) von einem Antriebsmotor angetrieben wird.
Längseinstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsschnecke (16) im Gehäuse (8, 20, 24) fliegend gelagert ist.