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Die
Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zum Verbinden von Wandelementen
an Fußboden-
und Deckenabschnitten. Hierbei ist insbesondere an Wandelemente
im Fertigteil-Hausbau gedacht. Unter Fertigteil-Hausbau werden sowohl
Gebäude verstanden,
die für
längere
Zeit stehen sollen, als auch Gebäude,
die nur für
eine relativ kurze Zeitdauer genutzt werden, wie z. B. Gebäude für Notunterkünfte nach
einem Erdbeben, für
militärische
Nutzungen, für
Messebauten usw.
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Zum
Verbinden der Wandelemente an Decken- und Fußbodenabschnitten sind aus
dem Fertigteil-Hausbau verschiedene Verbindungskonstruktionen bekannt.
Bisher war es üblich,
die Wände
nach dem Absetzen auf dem Fußboden
auf gleiche Höhe zueinander
und waagerecht auszurichten. Dazu wurden die Wände mittels Hebelwerkzeuge
in die richtige Position angehoben und dann solange Unterlagen untergeschoben,
bis sich die Wände
in der gewünschten
Lage befanden. Diese Tätigkeit
ist aufwendig und erfordert meist drei bis vier gleichzeitig tätige Arbeitskräfte.
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Häufig kommt
noch folgendes Problem hinzu: Die aufzustellenden Fertigteil-Wände sind leicht gekrümmt. Diese
Krümmung
muß bei
der Montage behoben werden. Es erfordert Geschick und Erfahrung,
die Wand beim Ausrichten außerdem
gleichzeitig geradezudrücken.
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Wenn
dann die Wände
zueinander rechtwinklig, waagerecht und auf gleicher Höhe stehen, und
wenn die Durchbiegung der Wände
herausgedrückt ist,
werden die Wände
mittels Stahlwinkel befestigt. Aus den vorstehenden Erläuterungen
ist erkennbar, daß es
bei dieser Tätigkeit
leicht zu Qualitätsmängeln kommen
kann. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, für diese Arbeitsschritte Zugankersysteme
zur Sogverankerung nach DIN 1052-2 und DIN 1055-1 einzusetzen.
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Somit
besteht das Problem darin, daß beim Fertigteil-Hausbau
die Herstellung der Bauteile mit einem hohen Automatisierungsgrad
erfolgen kann und auch eine hohe Fertigungsqualität erreichbar
ist, im Gegensatz dazu jedoch bei der Montage der Fertigteilelemente
vor Ort die Montagegeschwindigkeit und die Qualität der Arbeit
nur wenig beeinflußbar sind.
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Es
besteht jedoch das permanente Bedürfnis, die Baukosten zu senken
und die Qualität
von Montage-Bauwerken zu verbessern, wobei unter dem Begriff Montage-Bauwerk
jede Art von Bauwerk verstanden wird, das aus vorgefertigten Elementen vor
Ort zusammengefügt
wird, wobei die dazu erforderlichen Arbeiten im wesentlichen durch
qualifizierte Arbeitskräfte
von Hand ausgeführt
werden.
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Die
US 5 010 702 zeigt eine
Montagevorrichtung zum Verbinden von Wandelementen an Fußbodenabschnitten,
die einen ersten Montagekörper,
ein Zwischenstück
sowie einen zweiten Montagekörper aufweist,
die jeweils in Form von Längsprofilen
am unteren Rand eines Wandelementes vorgesehen sind. Der erste,
am Wandelement selbst zu befestigende Montagekörper weist einen ersten Steckverriegelungsabschnitt
auf, welcher als nach unten weisender Aufnahmekanal mit zentrierenden
Einlaufschrägen
und dortigen, ebenso länglichen
Rastvorsprüngen
ausgebildet ist. In diesem ersten Steckverriegungsabschnitt wird
bei der Montage ein dazu passender, mit einer Rastnut und Zentrierschräge versehener
sowie nach oben weisender Steckverriegelungsabschnitt – infolge
der Verrastung selbsttätig verriegelnd – aufgenommen.
Vorher muß jedoch
eine von oben zu betätigende
Schraubverbindung eingestellt werden, die einerseits Justierschrauben
bzw. Gewindeabschnitte am Zwischenstück umfaßt, die in gleichmäßigen Abständen längs verteilt
sowie im Wandquerschnitt gesehen paarweise angeordnet sind, und
die andererseits dazu passende Gegengewindeabschnitte am zweiten
Montagekörper
aufweist, der seinerseits am Fußboden
fixiert wird. Vor dem Zusammenstecken der beiden Verriegelungsabschnitte
werden oberhalb der Justierschrauben noch Dichtungsstreifen aufgelegt.
Die Montage und die Bedienung ist auch hier relativ aufwendig.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, eine Montagevorrichtung als Zugankersystem
zur Sogverankerung bereitzustellen, mit der die vorstehend beschriebenen
Probleme beseitigt werden und die vor allem einfacher bedienbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Montagevorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Die
Montagevorrichtung besteht demnach aus nachfolgenden Elementen:
Einem ersten Montagekörper
mit einem ersten Steckverriegelungsabschnitt und einem Zentrier-Außenkegel,
einem Zwischenstück
mit einem zum ersten Steckverriegelungsabschnitt passenden zweiten
Steckverriegelungsabschnitt, einem zum Zentrier-Außenkegel
passenden Zentrier-Innenkegel und einem Gewindeabschnitt und einem
zweiten Montagekörper
mit einem zum Gewindeabschnitt passenden Gegengewindeabschnitt,
wobei die Montagekörper
so ausgebildet sind, um an einem Wandelement oder an einem Fußboden-
oder Deckenabschnitt befestigt zu werden, der Gegengewindeabschnitt
mit dem Gewindeabschnitt eine einstellbare Schraubverbindung bildet
und das Zwischenstück
hierzu auch dann drehbar ist, wenn die Steckverriegelungsabschnitte
miteinander verriegelt sind und die Steckverriegelungsabschnitte
eine selbsttätige
Steckverriegelung bilden.
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Die
Montagekörper
werden auf den zu verbindenden Teilen angeordnet und befestigt,
z. B. durch eine Schraub- oder Klebbefestigung, wobei die Montagekörper je
nach Erfordernis z. T. auch in Ausnehmungen, wie z. B. Bohrungen,
versenkt sein können.
Die Befestigung richtet sich nach den technologischen Randbedingungen,
wobei Schraubbefestigungen wegen ihres relativ hohen Auszugwiderstands
besonders geeignet sind. Wenn die Montagekörper befestigt sind, werden
die Zwischenstücke eingeschraubt
und die zu verbindenden Teile zusammengefügt, bis die Verriegelungsabschnitte
miteinander verriegelt sind. Das Zwischenstück wird nun gedreht, bis die
Teile einen vorbestimmten Abstand zueinander haben. Der Vorteil
der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung
besteht darin, daß die
Verbindung durch die Verriegelung auch gegen Auszug gesichert und
gleichzeitig justierbar ist. Die Zentriervorrichtung erleichtert
das Zusammenfügen,
wenn gleichzeitig mehrere Montagevorrichtungen zusammenzufügen sind.
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Eine
Ausbildung der Zentriervorrichtung beim ersten Montagekörper als
Außenkegel
und beim Zwischenstück
als dazu passender Innenkegel ist sehr robust und leicht herstellbar.
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Nach
Unteranspruch 2 ist innerhalb der Montagevorrichtung eine aus zwei
Kupplungshälften
bestehende Kupplung zum Verbinden zweier Enden von wenigstens einer
Versorgungsleitung so angeordnet, daß bei der Montage die Kupp lungshälften zusammengesteckt
und somit die Versorgungsleitungsstränge verbunden werden. Die Versorgungsleitungen
können
elektrischen Strom, Daten, Flüssigkeiten
oder Gase führen.
Es ist für
den Fachmann ohne weiteres Nachdenken klar, wie derartige Kupplungshälften in
die Montagevorrichtung fachgerecht und vorschriftsmäßig zu integrieren
sind, wobei eine der Möglichkeiten
im zweiten Ausführungsbeispiel beschrieben
ist.
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Die
Erfindung wird nunmehr anhand von zwei Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit schematischen Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigen
die Einzelkomponenten der Erfindung in einer ersten Ausführungsform
in Explosivdarstellung.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung.
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Im
ersten Ausführungsbeispiel
nach 1 soll ein typischer Anwendungsfall der Montagevorrichtung
erläutert
werden. Es ist eine 4 m lange Wand vertikal auf eine Kellerdecke
aufzusetzen. Die Kellerdecke ist nicht vollständig eben und die Wand leicht gewölbt.
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Zuerst
werden auf der Kellerdecke neun erste Montagekörper 1 in gleichen
Abständen
von 0,5 m entlang einer gemeinsamen Linie aufgeschraubt. Zur Befestigung
ist ein Langloch 9 vorgesehen, durch das eine Schraube
gesteckt wird. Die Schraube wird in einen in der Kellerdecke angeordneten
Dübel eingeschraubt.
Das Langloch 9 ermöglicht
eine Justierung einer Abweichung von der gemeinsamen Linie. Der
zweite Montagekörper 6 ist
in einer Sacklochbohrung in der unteren Stirnseite der Wand angeordnet. Zur
Befestigung sind zwei Möglichkeiten
vorgesehen. Über
eine zentrale Bohrung 10 wird eine Schraube eingedreht,
oder es werden acht Schrauben in Ausnehmungen 11 eingeschraubt.
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Vor
dem Aufsetzen der Wand wird das Zwischenstück 3 in den Gegengewindeabschnitt 7 eingeschraubt.
Dann wird die Wand mittels eines Hebe zeuges so ausgerichtet, daß die Montagevorrichtungen übereinander
angeordnet sind. Beim Absenken der Wand fährt der Justierkegel 8a in
den Justierinnenkegel 8b und zentriert die Montagekörper 1 und 6 in
eine konzentrische Lage. Beim weiteren Absenken greifen die zwei
Steckverriegelungsabschnitte 2 und 4 ineinander.
Der Steckverriegelungsabschnitt 4 ist kegelförmig ausgebildet
und weist einen Schlitz 12 und eine Hinterschneidung 13 auf.
Das dazu passende ringförmige
Gegenstück 2 ist
auf der Zeichnung verdeckt und daher nicht erkennbar. Dem Fachmann ist
jedoch bei Vorgabe einer Form die Gestaltung des dazu passenden
Gegenstücks
klar. Beim Zusammenführen
der beiden Steckverriegelungsabschnitte werden die zwei Backen 14 des
Steckverriegelungsabschnitts 4 in Pfeilrichtung zusammengedrückt. Beim
weiteren Zusammenführen
springt das ringförmige
Gegenstück 2 in
die Hinterschneidung 13, wodurch die zwei Backen 14 wieder
in ihre Ausgangsposition zurückfedern.
Die entstandene form- und kraftschlüssige Steckverbindung hat sich
somit selbsttätig verriegelt,
wobei die Steckverbindung so dimensioniert ist, daß auftretende
Zugkräfte,
die z. B. bei Sturm entstehen, sicher abgefangen werden. Im letzten
Arbeitsgang wird das Zwischenstück 3 solange gedreht,
bis die Wand mit einer vorbestimmten Vorspannung an die Kellerdecke
gezogen wird. Diese Einstellung kann z. B. mit einem Hakenschlüssel, der in
Nuten 15 eingreift, vorgenommen werden. Es ist auch möglich, dieses
Werkzeug mit einem Drehmomentmesser auszurüsten. Sollten auf Grund von
Unebenheiten der Kellerdecke nicht alle neun Montagevorrichtungen
ordnungsgemäß in Eingriff
gelangen, so wird das Zwischenstück 3 in
die entgegengesetzte Richtung gedreht, bis die Montagevorrichtungen
ordnungsgemäß eingerastet
sind. Dann wird, wie vorstehend beschrieben, wieder in die entgegengesetzte Richtung
gedreht. Es ist besonders zu erwähnen, daß mittels
dieser Technologie auch die Bauchigkeit der Wände gut ausgleichbar ist, da
die Justierkegel 8a und die Justierinnenkegel 8b die
Wand selbsttätig ausrichten.
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Die 2 zeigt
eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, wobei in die Montagevorrichtung Elektrosteckerkupplungshälften 16a, 16b integriert sind.
Mit Bezugszeichen 17 ist die Wand bezeichnet, die auf die
Kellerdecke 18 montiert werden soll. Die Wand 17 hat
eine Ausnehmung 18, in der das Montageteil 6 mittels
Schrauben 19 befestigt ist. In einer Zentralbohrung des
Montageteils 6 ist eine erste Elektrosteckerkupplungshälfte 16a fest
angeordnet. Das Zwischenstück 3 ist
drehbar und weist eine Bohrung auf, durch die die Elektrosteckerkupplungshälfte 16a hindurchgeführt wird.
Beim Drehen des Zwischenstücks 3 bleibt
demnach die Elektrosteckerkupplungshälfte 16a fest stehen.
Auf der Kellerdecke 18 ist das Montageteil 1 montiert,
das einen Steckverriegelungsabschnitt 2 aufweist, der zum
Steckverriegelungsabschnitt 4 paßt. In dem Montageteil 1 ist die
zweite Elektrosteckerkupplungshälfte 16b angeordnet,
die beim Aufsetzen der Wand 17 mit der ersten Elektrosteckerkupplungshälfte 16a zusammengesteckt
wird. Dem Fachmann ist klar, daß die
Toleranzen so zu wählen
sind, daß beim
Höhenjustieren der
Wand die Elektrosteckerkupplungshälften weder beschädigt noch
getrennt werden. Der Fachmann wird zum Ausgleich größerer Toleranzen
wenigstens eine der Elektrosteckerkupplungshälften federnd anordnen, so
daß ein
Toleranzausgleich in der Richtung des Doppelpfeiles 20 ermöglicht wird.
Der Ablauf der Montage ist mit dem in 1 beschriebenen
identisch.