DE10134769A1 - Mikroholographische Datenspeicher mit dreidimensionalen Streifengittern - Google Patents
Mikroholographische Datenspeicher mit dreidimensionalen StreifengitternInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein optisches Speichersystem und -verfahren, die es ermöglichen, die Daten bit-orientiert als dreidimensionale streifenförmige Reflexionsgitter dynamisch in eine photoempfindliche Schicht einzuschreiben und auszulesen. Die Gitterentstehung erfolgt holographisch mittels stark fokussierter Laserstrahlen und ist räumlich in allen Richtungen auf einen Submikrometerbereich begrenzt. Zum Einschreiben wird der Laserstrahl in die Speicherschicht fokussiert und mit einer reflektierenden Einheit so abgebildet, dass der einfallende und reflektierte Strahl mit entgegengesetzten Ausbreitungsrichtungen sich exakt überlagern und die gemeinsame Strahltaille sich in einer bestimmten Tiefe der Speicherschicht befindet. Bei der Aufnahme wird die Speicherschicht senkrecht zur Strahlachse bewegt. Somit entstehen streifenförmige Mikrogitter unterschiedlicher Länge entsprechend der Schreibzeiten. Das Auslesesignal entsteht durch Beugung unter Bragg-Bedingungen. DOLLAR A Über Wellenlängen- und Tiefenmultiplexing wird das gesamte Volumen des Speichermediums mehrfach genutzt. Multiplexgitter werden mit den Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge überlappend und simultan eingeschrieben und separat voneinander mit entsprechenden Wellenlängen ausgelesen. Die Daten sind in mehreren unabhängigen untereinander liegenden Ebenen innerhalb der photoempfindlichen Schicht gespeichert, die mit stark fokussierten Laserstrahlen separat adressiert werden. DOLLAR A Zur automatischen Fokusregelung ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Datenspeicherungssystem zur Speiche
rung von Daten in einem Speichermedium, wobei die Information bit
orientiert in Form mikroskopischer Reflexionsgitter in einer dünnen
photoempfindlichen Schicht gespeichert wird.
Die Gittererzeugung erfolgt holographisch, mittels stark fokussier
ter Laserstrahlen in einem räumlich begrenzten Bereich. Das Spei
chermedium wird beispielsweise in Form einer Disk realisiert, indem
die photoempfindliche Schicht auf ein optisches Disksubstrat aufge
tragen und die Daten in einer spiralförmigen Spur kodiert werden. Bei
der Aufnahme wird die Speicherschicht durch die Diskrotation senk
recht zur Laserstrahlachse bewegt, so dass die Gitter dynamisch als
Streifen mit beliebiger Länge induziert werden.
Das Auslesesignal entsteht durch Beugung eines Laserstrahls an
den eingeschriebenen Gittern unter Bragg-Bedingung. Durch die
Bragg-Selektivität mikroholographischer Volumengitter wird es mög
lich, mehrere Gitter mit Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge
im selben Volumenelement zu schreiben und sie separat auszulesen.
Die dreidimensionale, stark lokalisierte Gitterstruktur ermöglicht das
Ausnutzen des ganzen Volumens des Speichermediums, indem die
Daten in mehreren diskreten Ebenen innerhalb der Speicherschicht
abgelegt werden. Die hohe Speicherkapazität resultiert erfindungsge
mäß aus einer Kombination von Wellenlängenmultiplexing und Tie
fenmultiplexing. Die Speicherdichte erhöht sich proportional zum Mul
tiplexfaktor kombinierter Multiplexmethoden. Beim parallelen Ein
schreiben und Auslesen mehrerer Gitter mit Laserstrahlen unter
schiedlicher Wellenlänge lassen sich die Datentransferraten proportio
nal zum Faktor des Wellenlängenmultiplexing steigern.
Hinsichtlich der Speicherleistung des Systems ist es entscheidend,
dass mit dynamisch induzierten Gittern als langgezogenen Streifen
eine Flächenstruktur gespeicherter Daten realisiert wird, welche es
ermöglicht, optimierte Modulations- und Codierungsverfahren in das
Multiplexkonzept zu integrieren. Dabei repräsentiert eine Streifenkante
die binäre Eins, der Abstand zwischen zwei Streifenkanten gibt die
Anzahl der Nullen zwischen zwei Einsen an. Die Implementierung
fortschrittlicher Verfahren zur Codierung und Fehlerkorrektur führt
sowohl zu einer größeren Datensicherheit als auch zu einer höheren
Speicherdichte.
Das erfundene Speicherverfahren kombiniert die Vorteile der aus
gereiften Technologie konventioneller optischer Disks mit dem ho
lographischen Ansatz. Somit werden die Speicherleistungen sowohl
bisheriger optischer Flächenspeicher als auch holographischer Volu
menspeicher übertroffen.
Der Erfindung geht die Entwicklung der weitverbreiteten, zweidi
mensionalen optischen Datenspeichersysteme CD und DVD voraus.
Wesentliche Faktoren für den Erfolg der CD Technologie waren Modu
lations- und Codierungsverfahren, die die Fehlerrate und Speicher
dichte optimieren. Darauf aufbauend konnten die Systeme preiswert
und in großen Stückzahlen produziert werden. Jedoch ist die maxima
le Speicherkapazität konventioneller optischer Disks physikalisch
durch das Auflösungsvermögen des optischen Systems begrenzt. Das
Beugungslimit ist annähernd durch den Quotienten aus Fläche des
Mediums (A) und Wellenlänge des verwendeten Lasers (λ) gegeben
als A/λ2.
Es ist bekannt, dass dieses Kapazitätslimit durch Volumen
speicherung überwunden werden kann, indem die Daten als Volu
menhologramme durch Zweistrahlinterferenz in einer dicken Speicher
schicht abgelegt werden. In diesem Fall gilt für die beugungs
begrenzte maximale Speicherkapazität V/λ3, wobei V das Volumen
des Speichermediums bezeichnet. Verschiedene Multiplexmethoden
können in einem Volumenspeichersystem implementiert werden. Ho
lographische Speicher können seiten-orientiert oder bit-orientiert reali
siert werden. In seiten-orientierten Systemen werden die Daten durch
den Einsatz von räumlichen Lichtmodulatoren seitenweise, d. h. als
Hologramm eines Arrays von Bits durch das Volumen des Mediums
gespeichert. Verschiedene Anordnungen zur seiten-orientierten ho
lographischen Speicherung wurden präsentiert, z. B.
[PCT/US88/04713, Int. Publ. No. WO90/08350]. Trotz intensiver Ent
wicklung und eindrucksvoller Verbesserungen der Systemleistung sind
die technologischen Schwierigkeiten derartiger seiten-orientierter
Speichersysteme nach wie vor so immens, dass bis heute kein Sys
tem die Marktreife erreichen konnte.
Alternativ zu seiten-orientierten holographischen Speichersyste
men sind auch verschiedene Konzepte für die bit-orientierte dreidi
mensionale optische Speicherung vorgeschlagen und prinzipiell nach
gewiesen worden. Eine optische Anordnung zum Speichern von Daten
auf einem scheibenförmigen Datenträger, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Volumen der Schicht mehrfach durch überlagernde Re
flexionshologramme genutzt wird, ist in [DE 195 34 501 C2] beschrie
ben worden. Diese Anordnung basiert auf einer Kombination von Wel
lenlängen- und Winkelmultiplexing, d. h. mehrere Hologramme sollen
im selben Volumen abgelegt werden mit Laserstrahlen unterschiedli
cher Wellenlänge und Neigung. Die Information wird allein durch das
Vorhandensein oder Fehlen eines solchen Hologramms an der ent
sprechenden Stelle des Datenträgers gespeichert.
Wie in [DE 195 34 501 C2] ausgeführt, sind reine Volumenspeicher
bisher sehr aufwendig und teuer. Die technologischen Schwierigkeiten
stehen der Entwicklung eines marktreifen Produktes im Wege.
In Anlehnung an den Erfolg von CD/DVD Systemen bietet die bit
orientierte dreidimensionale Datenspeicherung den aussichtsreicheren
Ansatz. Jedoch wurde auch hier noch kein konkurrenzfähiges Konzept
vorgeschlagen. Wie Bild 7a verdeutlicht, liefert bei der in [DE 195 34
501 C2] beschriebenen Verschlüsselung der Eins durch das Vorhan
densein eines Hologramms die Größe des Hologramms die maximale
Frequenz des Auslesesignals. Verglichen mit dem CD/DVD Codie
rungsverfahren resultieren daraus Verluste bezüglich der Flächen
speicherdichte, sowie der Datensicherheit und Schreib- und Lesege
schwindigkeit.
Des weiteren wird die Speicherung von digitalen Daten als Mikro
hologramme, die in einer ähnlichen Reflexionsanordnung aufgenom
men werden, vorgestellt [PCT/US99/01763 Int. Publ. No. WO
99/39338]. Die Mikrohologramme werden im Überlappbereich zweier
Strahlen unter Verwendung verstellbarer Fokussiereinheiten in mehre
ren Tiefen des Speichermediums eingeschrieben.
Die flächenbezogene Begrenzung der Speicherkapazität konventi
oneller optischer Diskspeichersysteme wie CD und DVD wird durch
holographische Volumenspeicherung prinzipiell aufgehoben und auf
ein größeres, volumenbezogenes Limit verschoben. Allerdings liefern
weder die seiten-orientierten noch die bit-orientierten bisher vorge
schlagenen Volumenspeicher ein kommerziell konkurrenzfähiges
Konzept.
Es ergibt sich die Aufgabenstellung, ein Speicherverfahren und ei
ne dazugehörige Anordnung zu erfinden, welche die Vorteile der opti
schen Volumenspeicherung mit den ausgereiften und optimierten
Modulations- und Codierungstechniken verbindet und so zu maxima
len Speicherleistungen bei Minimierung der Entwicklungs- und
Produktionskosten kommt. Dabei sollen die Daten bit-orientiert auf
einer auswechselbaren Disk gespeichert werden.
Als Speichermedium wird ein photosensitives holographisches Ma
terial verwendet, das Bestandteil eines auswechselbaren Datenträgers
ist. Vorzugsweise wird eine auswechselbare optische Disk verwendet.
Besonders geeignet für diese Anwendung sind dünne Photopolymer
filme, die preisgünstig in Massenproduktion hergestellt werden kön
nen. Mittlerweile sind photosensitive Polymere erhältlich, die auch als
bis zu 1 mm dicke Filme hergestellt werden, in welchen eine Änderung
optischer Eigenschaften des Materials dauerhaft, chemisch und ohne
zusätzliche Nachbehandlung durch Belichtung induziert wird. Mit neu
artigen flüssigkristallinen und photorefraktiven Polymermaterialien wird
auch die reversible Speicherung möglich. Damit können erfindungs
gemäß sowohl einmalig beschreibbare (recordable) als auch wieder
beschreibbare (rewritable) Speichermedien realisiert werden.
In Bild 1 wird ein System konzipiert, das einen Lösungsweg zur
oben definierten Aufgabenstellung bietet. Das Einschreiben und Aus
lesen der Information erfolgt ähnlich wie in konventionellen optischen
Diskspeichersystemen mittels stark fokussierter Laserstrahlen. Zum
Einschreiben wird der Laserstrahl in das Speichermedium fokussiert
und durch eine reflektierende Einheit dahinter zurückreflektiert (Bild 1).
Durch Interferenz des einfallenden mit dem reflektierten Strahl ent
steht ein Intensitätsmuster, welches im photoempfindlichen Medium
eine entsprechende räumliche Brechungsindexmodulation erzeugt
(Bild 2). Diese periodische Modulation stellt ein optisches Phasengitter
dar. Die Gitterebenen breiten sich in der beschriebenen Reflexions
konfiguration senkrecht zur Achse der Schreibstrahlen aus. Wird das
Speichermedium während der Belichtung des Mediums senkrecht zur
Strahlachse bewegt, so entstehen räumlich begrenzte Gitterebenen
(Bild 3) als streifenförmige holographische Strukturen bezüglich der x-
y-Ebene. Die Länge der Streifen kann beliebig variiert werden. Beim
Auslesen wird die Reflexionseinheit entfernt. Die Reflexion des Laser
strahls an der dreidimensionalen Gitterstruktur resultiert in einem
High-Level-Signal, entsprechend der Pits bei der CD. Die unbelichte
ten Bereiche dazwischen werden analog zu den Lands der CD als
Low-Level-Signal detektiert. Entscheidende Vorteile gegenüber der
CD/DVD ergeben sich nun durch Anwendung von Multiplexverfahren.
Für das zu beschreibende System ist eine Kombination von Wel
lenlängenmultiplexing und Tiefenmultiplexing vorgesehen. Beim Wel
lenlängenmultiplexing werden mehrere dreidimensionale Mikrogitter
mit Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge simultan in ein und
dasselbe Volumenelement geschrieben. Aufgrund der Bragg-
Selektivität reflektiert jedes Götter hauptsächlich das Laserlicht seiner
Einschreibewellenlänge. Somit kann mit mehreren Wellenlängen
gleichzeitig ausgelesen werden.
Durch die begrenzte longitudinale Ausdehnung mikroholographi
scher Gitter wird Tiefenmultiplexing realisierbar. Hierbei findet die
Fokussierung in unterschiedlichen Tiefen des Mediums statt (Bild 4).
Die Daten sind in mehreren unabhängigen untereinander liegenden
Ebenen gespeichert, die mit stark fokussierten Laserstrahlen separat
adressiert werden. Die Datenebenen sind jeweils durch eine wenige
Mikrometer dünne Schicht des unbeschriebenen Materials voneinan
der getrennt, um die Überlappung der Gitter aus benachbarten Ebe
nen zu vermeiden.
Zum Erfolg eines Speicherkonzepts tragen Modulations- und Co
dierungsverfahren wesentlich bei. Der Fluss des Datenstroms bei dem
zu beschreibenden mikroholographischen System basiert prinzipiell
auf existierenden Standardspeicherverfahren (Bild 5). Nachdem die zu
speichernden Daten eine Fehlerkorrektur- und Aufnahmecodierung
durchlaufen haben, werden sie entlang einer spiralförmigen Spur ho
lographisch, entsprechend der beschriebenen Multiplexverfahren,
abgelegt. Zur Rekonstruktion der Originaldaten beim Auslesen erfolgt
sukzessiv die Decodierung des Aufnahme- und Fehlerkorrektur-
Codes.
Bei der Fehlerkorrektur sind einerseits eine große Menge an Ein
zelfehlern, verursacht durch Fehler in elektrischen Schaltkreisen, an
dererseits große Flächenfehler, die z. B. durch Verunreinigungen zu
stande kommen, zu berücksichtigen. Dieser Fehlerstruktur sind so
wohl CIRC (Cross Interleaving Reed Solomon Codes) als auch Reed
Solomon Product Code optimal angepasst.
Hinsichtlich der Aufnahmecodierung ergeben sich für das mikroho
lographische System die gleichen Anforderungen und Ziele: Maximie
rung der Speicherdichte und Datensicherheit. Deshalb sind wenige
Übergänge (Änderungen in der Reflektivität) sowie ein möglichst
gleichmäßiges Speichermuster mit definierten Abständen zwischen
den Hologrammen erstrebenswert. Die hoch entwickelten und gut
etablierten Verfahren, wie z. B. EFM (Eight to Fourteen Modulation)
und dessen Ergänzung durch Koppelbits, bzw. EFMPlus, bilden wahl
weise einen Bestandteil des mikroholographischen Systems und füh
ren so zur Optimierung der Speicherleistung bezüglich oben genann
ter Kriterien.
Die Einbindung der Fehlerkorrektur- und Aufnahmecodierung in
das mikroholographische Multiplexkonzept ist beispielhaft in Bild 6,
basierend auf der Codierung zur Fehlerkorrektur und zur Modulation,
dargestellt. Um den Vorteil des parallelen Schreibens und Lesens
durch verschiedene Multiplexverfahren optimal nutzen zu können,
findet die Codierung parallel in mehreren Multiplexkanälen statt. Dazu
werden die Originaldaten in zweckmäßige Blöcke, abhängig vom ver
wendeten Codierungsverfahren, aufgeteilt und abwechselnd den ein
zelnen Kanälen, entsprechend der Multiplexverfahren, zugewiesen.
Dort erfolgt die Fehlerkorrekturcodierung und nach weiteren Schritten
der Aufnahmecodierung die parallele Speicherung als Multiplex im
Photopolymer.
Im Gegensatz zu vorausgehenden dreidimensionalen Speicher
konzepten verschlüsselt das erfundene System die Eins als Signal
kante und nicht als einzelnes Hologramm. Der Abstand zweier Kanten
bestimmt die Anzahl der Nullen dazwischen. Diese Art der physikali
schen Codierung wird erst durch die Erzeugung von streifenförmigen
holographischen Gittern beliebiger Länge möglich. Dass sie sich in
Verbindung mit oben genannten Modulationen wesentlich auf die
Speicherdichte auswirkt, demonstriert Bild 7. Beim Auslesen in Bild
7a, entsprechend der bisherigen einfachen physikalischen Codierung,
erhält man durch Auflösen eines einzelnen Hologramms ein Bit Infor
mation. Dabei bestimmt die Größe eines Hologramms die maximal
aufzulösende Frequenz. In Verbindung mit EFM, bzw. EFM-Plus, wel
che beide dafür sorgen, dass die Bitstruktur homogen wird und zwei
Einsen durch möglichst viele Nullen getrennt werden, kann diese Fre
quenz durch die hier zugrunde gelegte physikalische Codierung deut
lich herabgesetzt werden (Bild 7b). Während die Bitsequenz zur Feh
lerkorrektur- und Aufnahmecodierung noch als NRZ-Signal (Non Re
tum To Zero) vorliegt, wird es vor der physikalischen Speicherung in
ein NRZI-Signal (Non Retum To Zero Inverted) umgewandelt. Hier
kehrt sich das Signal in der Mitte jeder Eins um, so dass eine Eins als
Kante im Signalpegel erscheint. Als Vorteile ergeben sich weniger
Übergänge, größere Strukturen bei gleicher Datenmenge und damit
eine größere Datendichte, da die flächenhafte Ausdehnung der Gitter
beugungsbegrenzt ist.
Neben der Optimierung der Speicherleistung ermöglicht das be
schriebene Codierungsverfahren die Abwärtskompatibilität des mikro
holographischen Speichersystems zu konventionellen CD/DVD Sys
temen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Bild 1 Konzeption des mikroholographischen Datenspeichersys
tems mit dreidimensionalen Streifengittern
Bild 2 Schreiben und Lesen von lokalisierten mikroskopischen
Reflexionsgittern
Bild 3 Mikrogitter angeordnet in Spuren und mit variabler Gitter
länge entlang einer Spur.
Bild 4 Tiefenmultiplexing: Mikrogitter gespeichert in mehreren
Datenebenen innerhalb der Speicherschicht.
Bild 5 Schematische Darstellung des mikroholographischen
Speicherverfahrens.
Bild 6 Einbindung der Fehlerkorrektur- und Aufnahmecodierung
in das mikroholographische Multiplexkonzept.
Bild 7a Einfache physikalische Codierung durch Mikrohologram
me.
Bild 7b Physikalische Codierung durch streifenförmige Mikrogitter
variabler Länge.
Bild 8a Streifenförmige Mikrogitter angeordnet in Spuren auf der
rotierenden Speicherdisk.
Bild 8b Konzeption des Laufwerks: der Schreib-/Lesekopf mit den
Lasern und der Schreibkopf mit der Reflexionseinheit be
wegen sich synchron und gekoppelt während des Schrei
bens.
Bild 9 Prinzipielle Skizze eines Vierquadrantendetektors.
Bild 10 Konfiguration des Speichermediums.
Bild 11 System: Erste Konzeption zur Ausführung des mikroho
lographischen Datenspeichersystems mit dem Pilotlaser.
Bild 12 Objektiv im System 1 als Linsendoublet mit dem Korrek
turdeckglas.
Bild 13 Tracking mit dem Pilotstrahl: Der rote Pilotstrahl und der
blaue Schreibstrahl relativ zueinander.
Bild 14 Chromatische Aberration: Tiefenversetzung der mit unter
schiedlichen Wellenlängen aufgenommenen Mikrogitter.
Bild 15 Tiefenmultiplexing: Hauptdatenebene mit den leicht
zueinander versetzten Elementarebenen.
Bild 16 System 2: Zweite Konzeption zur Ausführung des mikroho
lographischen Datenspeichersystems.
Bild 17 Objektiv im System 2 als ein abstimmbares Linsentriplet
zur Korrektur der chromatischen Aberration.
Bild 18 Tracking mit dem Schreiblaserstrahl mit Hilfe der vorfor
matierten Spurenstruktur.
Ein Ausführungsbeispiel für ein optisches Datenspeichersystem mit
dreidimensionalen Streifengittern ist in Bild 1 konzeptionell dargestellt.
Das System enthält im wesentlichen Laserquellen, die die Schreib-
und Lesestrahlen generieren, ein diskförmiges Speichermedium, einen
Motor der die Speicherdisk rotieren lässt, eine reflektierende Einheit
auf der gegenüberliegenden Seite des Speichermediums, verschiede
ne optische Elementen zum Einkoppeln, Fokussieren und Auskoppeln
einzelner Laserstrahlen, ein Detektorenarray, und ein Servosystem zur
Strahlführung und Fokuskontrolle.
Als Laserquelle dient ein Diodenlaserbarren, der Licht mit mehre
ren unterschiedlichen Wellenlängen im blau-violetten Spektralbereich
zwischen 400 nm und 430 nm emittiert. Das Lasersystem implementiert
longitudinale Modenstabilisierung. Die Emission der Diodenlaser ist
modenstabilisiert, so dass sich emittierte Strahlen durch eine große
Kohärenzlänge auszeichnen. Die einzelnen Wellenlängen können
separat voneinander angesteuert werden, so dass die Leistung ein
zelner Schreibstrahlen unabhängig voneinander und dem Datenstrom
entsprechend moduliert werden kann. Die zu speichernde Datense
quenz wird zunächst entsprechend Bild 6 aufgeteilt und codiert. Der
resultierende Aufnahmecode eines jeden Kanals durchläuft anschlie
ßend die NRZI-Konversion. Das NRZI-Signal wird zur Modulation der
Laser verwendet.
Die Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge werden nach Aus
tritt aus dem Diodenbarren einzeln kollimiert und mit einer Multiplex
einheit zusammengeführt. Zur Strahlkollimierung ist hinter der Multip
lexeinheit ein Strahlkollimator (K) angeordnet. Der kollimierte Laser
strahl wird mit einem Linsensystem (L) hoher numerischer Apertur (NA
< 0.6) fokussiert. Das Linsensystem ist hinter einem Strahlteiler (ST)
angeordnet, welcher zur Auskopplung der beim Auslesen reflektierten
Strahlen dient. Diese werden zur Datendetektion sowie zur Positionie
rung des Schreib-/Lesekopfes benötigt.
Die in Bild 1 dargestellten konventionellen Strahlteiler können
durch eine geeignete Kombination von Polarisationsstrahlteiler und
λ/4-Plättchen ersetzt werden, um Verluste zu reduzieren.
Das Speichermedium ist vorzugsweise eine optische Disk, welche
aus einem vorformatierten optischen Substrat, einer photoempfindli
chen Schicht (vorzugsweise Photopolymermaterial) mit der Dicke von
einigen hundert Mikrometer bis 1 mm und einer Schutzschicht, be
steht. Die Speicherdisk rotiert durch einen vibrationsfreien Motor mit
mehreren Tausend Umdrehungen pro Minute rotiert. Die Diskkonflgu
ration eignet sich am besten als Form des Speichermediums in dem
hier dargestellten optischen Speichersystem. Das Speichermedium
kann ebenfalls in einer rechteckigen Konfiguration realisiert werden,
als eine Speicherplatte oder im Kartenformat. Die Rotation der Disk
wird in diesem Fall durch lineare Bewegungen der Speicherplatte in x-
y-Richtung einer Ebene ersetzt. Ein 3-Achsen lineares Positioniersys
tem übernimmt gleichzeitig die vertikale Positionierung beim Schrei
ben und Lesen von Informationen in verschiedenen Tiefen des Spei
chermediums.
Zum Einschreiben der Daten wird der durch den Strahlteiler hin
durchtretende Strahl mittels eines Linsensystems (L) auf die photo
empfindliche Speicherschicht fokussiert. Der durch die Disk tretende
Strahl trifft auf eine reflektierende Einheit (RE), die den Strahl in sich
zurückreflektiert. Im einfachsten Fall wird diese Einheit als Hohlspiegel
realisiert. Die beiden Strahlen interferieren im Überlappbereich, so
dass in der Strahltaille ein periodisches Intensitätsmuster entsteht,
welches eine entsprechende räumliche Modulation des komplexen
Brechungsindexes des Speichermediums induziert. Diese auf einen
Mikrometerbereich lokalisierte Modulation kann sowohl eine periodi
sche Variation des reellen Brechungsindexes als auch der Absorption
des Speichermaterials sein. Dementsprechend werden mikrolokalisier
te dreidimensionale Phasen- oder Amplitudengitter erzeugt, oder aber
gemischte Gitter, in welchen gleichzeitig der Brechungsindex und die
Absorption eine lichtinduzierte, periodische Modulation aufweisen.
Vorzugsweise werden die Mikrogitter als pure Phasengitter in Pho
topolymeren erzeugt, indem eine dreidimensionale Modulation des
reellen Brechungsindex induziert wird. Diese durch die starke
Fokussierung des einschreibenden Strahls lokalisierte Modulation
stellt ein mikroskopisches Reflexionsgitter dar. Da die Mikrogitter von
den beugungsbegrenzten Laserstrahlen mit einer Wellenlänge im
blau-violetten Spektralbereich eingeschrieben werden, ist, die
räumliche Ausdehnung des Gitters auf einen Submikrometerbereich
begrenzt. Die transversale Ausdehnung der Gitter (Abmessungen in
der 2D Ebene einer Datenschicht) kann annähernd als Spotgröße des
fokussierten Laserstrahls in der Strahltaille berechnet werden. Die
Tiefenausdehnung der Gitter wird annähernd als doppelte Rayleigh-
Länge des Laserstrahls ermittelt. Die Lichtintensität eines
beugungsbegrenzten Laserstrahls ist im sogenannten fokalen Bereich
konzentriert, welche durch die Rayleigh-Länge zR beschrieben wird.
Darüber hinaus, fällt die Intensität sehr schnell ab, so dass der
Brechungsindex nur im fokalen Bereich effizient moduliert wird.
Beispielsweise ergibt sich für die Wellenlänge von 415 nm gemäß:
ein fokaler Bereich von etwa 2zR 600 nm unter der Annahme,
dass der Strahl beugungsbegrenzt fokussiert ist, mit einem Gaußradi
us von 200 nm in der Strahltaille.
Die Mikrogitter werden auf einer rotierenden Speicherdisk dyna
misch induziert (Bild 8a). Beim Einschreiben entstehen während der
Belichtung Schichten mit gleichem Brechungsindex. Die Gittererzeu
gung findet hauptsächlich im konfokalen Bereich des fokussierten
Laserstrahls statt, so dass das resultierende Gitter aus annähernd
ebenen Flächen besteht. Wird das Speichermedium bei der Belichtung
senkrecht zur Strahlachse bewegt, so breiten sich die Gitterebenen in
Bewegungsrichtung aus. Es entstehen langezogene mikroholographi
sche Volumengitter. Die Gitterlänge in Spurrichtung sowie die Abstän
de einzelner Gitter entsprechen dem Dateninhalt des NRZI-Signals.
Ein geringer Prozentsatz des auf den Hohlspiegel fallenden Strahls
wird ausgekoppelt und mit Hilfe eines astigmatischen Linsendoublets,
das aus einer kurzbrennweitigen plankonvexen sphärischen Linse und
einer langbrennweitigen plankonvexen Zylinderlinse zusammen
gesetzt ist, auf einen Vierquadrantendetektor abgebildet. Aus diesen
Signalen werden in einer elektronischen Steuereinheit das Focus Error
Signal (FES) sowie das Tracking Error Signal (TES) generiert, die zur
Ansteuerung der Spulenpaare (Aktuatoren) benötigt werden. Durch
die astigmatische Fokussierung des Linsendoublets entsteht nicht nur
ein einzelner Brennfleck, sondern zwei Brennebenen in f1 und f2
(Bild 9). Da die Längsachsen der beiden Foki zueinander senkrecht
stehen, ist es mit dem Vierquadrantendetektor möglich, Positionen
zwischen f1 und f2 zu bestimmen. Je nachdem ob das Differenzsignal
positiv oder negativ ist, wird der Hohlspiegel mittels Aktuatoren in die
eine oder andere Richtung bewegt. Die elektronische Steuerung über
nimmt auch die vertikale Justierung. Dazu werden die Signale der
einzelnen Detektorsegmente miteinander verglichen, um die Position
des Spots relativ zum Mittelpunkt des Vierquadrantendetektors zu
ermitteln (Bild 9). Die elektronische Steuereinheit errechnet Signal
kombinationen des Vierquadrantendetektors, welche weiter zur Steue
rung von Aktuatoren verwendet werden. Mit den resultierenden Signa
len werden sowohl die Linsen- als auch Hohlspiegel-Aktuatoren so
angesteuert, dass ihre Position zu einem adressierten Volumenele
ment des Speichermediums und relativ zueinander vollständig dyna
misch geregelt wird.
Das Auslesen erfolgt ohne die reflektierende Einheit in Bild 1. Der
Lesestrahl wird an den induzierten Gitter so gebeugt, dass das Origi
nalsignal exakt rekonstruiert wird. Der rekonstruierte Signalstrahl brei
tet sich gegenläufig zum einfallenden Lesestrahl aus. Die Rekonstruk
tion der in Form mikroholographischer Gitter gespeicherten Daten wird
durch die Beugungseffizienz charakterisiert. Die Beugungseffizienz
eingeschriebener Mikrogitter wird als Verhältnis der Leistung des an
dem Gitter reflektierten Strahls zur Leistung des einfallenden Lese
strahls definiert. Bei der Rekonstruktion der von stark fokussierten
gegenläufigen Strahlen erzeugten Reflexionsgitter wird die Beugungs
effizienz durch
gegeben und kann auch bei sehr kleinen Spots des Laserstrahlfo
kus hohe Werte erreichen. Zum Beispiel, schon für einen Laserspot
von nur 400 nm Durchmesser, eine Photopolymerschicht mit 500 µm
Dicke und einer maximalen Brechungsindexmodulation von Δn = 0.05
kann die Beugungseffizienz je nach der effektiven Tiefe des Gitters die
Werte deutlich über 10% erreichen. Insbesondere mit neuen Photopo
lymermaterialien, die sich sowohl durch hohe Homogenität und gerin
ge Streuung im Materials als auch durch sehr hohe Werte der maxi
malen Brechungsindexmodulation auszeichnen, wird es möglich Mik
rogitter hoher Beugungseffizienz und Qualität aufzunehmen. Die Vor
teile die sich daraus ergeben, werden sowohl durch ein gutes Signal-
Rausch-Verhältnis als auch durch sehr hohe erreichbare Multiplexra
ten deutlich.
Die Gitterrekonstruktion erfolgt unter Bragg-Bedingung, d. h. ein
Laserstrahl bestimmter Wellenlänge detektiert nur die Anteile des
Multiplexgitters, die mit derselben Wellenlänge erzeugt sind. Durch die
Bragg-Selektivität mikroholographischer Gitter wird es möglich, die in
ein und demselben Volumenelement eingeschriebenen Daten separat
zu detektieren und in parallelen Kanälen zu dekodieren. Der von der
Disk zurückreflektierte und ausgekoppelte Strahl wird mittels eines
weiteren Strahlteilers aufgespalten. Ein Teilstrahl fällt auf ein weiteres
astigmatisches Linsendoublet, das den Strahl auf einen zweiten Vier
quadrantendetektor fokussiert. In der elektronischen Steuereinheit
werden die FE (Focus Error) sowie TE (Tracking Error) Signale er
rechnet, die die Aktuatoren zur Linsenjustierung ansteuern.
Der durch den Strahlteiler hindurchtretende Strahl wird in einer
Demultiplexeinheit in die einzelnen Spektralkomponenten aufgespal
tet. Die mit den einzelnen Wellenlängen eingeschriebenen Daten wer
den jeweils mit einem Detektor ausgelesen. Die Detektoren sind in
einem Array angeordnet. Die Daten aus allen Wellenlängenkanälen
werden parallel ausgelesen und nach der Decodierung als elektroni
sche Signale zur Weiterverarbeitung bereitgestellt. Um Signalüberlap
pung beim Tiefenmultiplexing zu vermeiden, werden die optischen
Detektoren in einer konfokalen Anordnung realisiert, die die sogenann
te Tiefenselektion ermöglicht. Mit optischen Raumfiltern wird jeweils
nur eine Schicht der gespeicherten Daten adressiert, da in konfokaler
Anordnung nur die in einer bestimmten Tiefe reflektierten Strahlen (der
Fokusposition des Lesestrahls entsprechend) durchgelassen und alle
unerwünschten Anteile abgeblockt werden.
Die optischen und elektro-optischen Komponenten, dargestellt in
Bild 1, sind in zwei Schreib-/Leseköpfe integriert (Bild 8b), die mit ei
nem beweglichen Arm positioniert werden. Die Laserquellen und die
Fokussieroptik befinden sich in dem einen Schreib-/Lesekopf, die
Reflexionseinheit in dem anderen, der beim Auslesen deaktiviert wird.
Beim Schreiben der Daten sind die beiden Köpfe miteinander gekop
pelt, so dass sie synchron von unterschiedlichen Seiten einzelne Spu
ren auf der Disk adressieren.
Die Bewegung der Schreib-/Leseköpfe in vertikaler Richtung wird
mit einem abstimmbaren Fokussiersystem kontrolliert. Bei einer gro
ßen Anzahl der Ebenen, die in unterschiedlichen Tiefen der Speicher
schicht zur Datenspeicherung genutzt werden, wird es notwendig, den
Laserfokus in einer bestimmter Tiefe "festzuhalten". Dies kann mit
einer vorformatierten Substratstruktur gewährleistet werden, die
gleichzeitig auch zur Kontrolle der Fokusposition unter dem Einsatz
des oben beschriebenen Servosystems als Referenz genutzt wird
(Bild 10). Die Substratstruktur wird vorformatiert, indem eine leere
spiralförmige Spur dem optischen Substrat eingeprägt wird. Solche
Spuren, sogenannte Tracks, ermöglichen eine durch optoelektrome
chanische Servosysteme kontrollierte Strahlpositionierung und
-führung. Die Position des Laserstrahlfokus muss sowohl in einer
zweidimensionalen Ebene der Speicherdisk als auch in der Tiefe kon
trolliert und bei der rotierenden Disk durch die Regelung nachjustiert
werden. Beim Schreiben gilt das sowohl für den einfallenden als auch
für den reflektierten Strahl, deren exakter Überlapp eine entscheiden
de Rolle für die Gittererzeugung hat. Beim Lesen eingeschriebener
Daten ist die reflektierende Einheit deaktiviert, so dass nur der einfal
lende Strahl präsent ist.
Die Information wird in einer Datenebene innerhalb der Speicher
schicht in spiralförmigen Spuren als streifenförmige Mikrogitter ge
schrieben. Mehrere solche Ebene werden in definierten Abständen
von einigen 10 µm vertikal durch die Tiefe des Speichermediums an
geordnet. Folgende Aufgaben sind zu lösen, um sicherzustellen, dass
sich der Laserstrahlfokus immer entlang der kodierten Datenspur be
wegt:
- a) Der Laserstrahlfokus muss auf der rotierenden Disk immer der Spur folgen, d. h. kleine Abweichungen sollen mit Ak tuatoren durch transversale Bewegungen der Objektivlinse und/oder der reflektierenden Einheit korrigiert werden. Die Aktuatoren werden vom Servosystem durch das TES-Sig nal angesteuert.
- b) Der Strahlfokus muss in der Tiefe des Mediums exakt in einer Datenebene positioniert und festgehalten werden. Die Justierung erfolgt durch vertikale Bewegungen der Ob jektivlinse und/oder der reflektierenden Einheit. In diesem Fall werden die Aktuatoren durch das FES-Signal ange steuert.
- c) Beim Tiefenmultiplexing ergibt sich noch die weitere Auf gabe, den Strahlfokus kontrolliert und definiert von einer auf die nächste Ebene zu verschieben.
Aus der Aufgabe, die automatische Fokussierung und Positionie
rung sowie Regelung der Fokustiefe zu realisieren, ergeben sich zwei
verschiedene Lösungswege, bzw. Systemkonzeptionen, welche in
folgendem detailliert beschrieben werden.
In dem in Bild 11 dargestellten System wird zusätzlich zu den La
serquellen, die die Schreib-/Lesestrahlen emittieren, ein Pilotlaser 70
verwendet, der elektronische Signale zur Regelung der transversalen
Fokusposition in der Spur sowie der Fokustiefe liefert. Die Daten wer
den mit mehreren modenstabilisierten Diodenlasern 60 geschrieben,
beispielsweise mit Emissionswellenlängen im blauen Spektralbereich
zwischen 400 nm und 430 nm. Das Speichermaterial 102 in Bild 13,
beispielsweise ein Photopolymermaterial, ist in diesem Spektralbe
reich photoempfindlich und kann durch Belichtung mit dem Interfe
renzmuster einschreibender Strahlen so verändert werden, dass ein
Mikrogitter erzeugt wird. Es wird vorausgesetzt, dass die Emissions
wellenlänge des Pilotlasers 70 außerhalb des Sensitivitätsbereichs
des Speichermaterials liegt, so dass dieser zur Positionierung und
Führung des blauen Schreibstrahls, d. h. zur automatischen Fokussie
rung und Positionierung des Objektivs 10 und der reflektierenden Ein
heit 30 verwendet werden kann.
Als Pilotlaser 70 in Bild 11 wird beispielsweise ein Diodenlaser mit
einer Emissionswellenlänge im roten Spektralbereich verwendet. Die
Sensitivität des photoempfindlichen Speichermaterials ist für den
blauen Bereich optimal und reicht nicht bis ins Rote, d. h. das Material
ist einer Belichtung mit rotem Licht gegenüber unempfindlich. Der rote
Diodenlaser wird ausschließlich zur Steuerung des Servosystem so
wie zur Führung des blauen Schreib-/Lesestrahls verwendet.
Die blauen, modenstabilisierten Diodenlaser 60 im System Bild 11
werden einzeln kollimiert und mit einer Multiplexeinheit 61 zusammen
geführt. Die Laser emittieren unterschiedliche Wellenlängen im blauen
Bereich und können wie vorher beschrieben einzeln gesteuert werden.
Die zu speichernden digitalen Daten werden vorausgehend in paralle
len Kanälen zur Fehlerkorrektur und Aufnahmemodulation codiert und
als elektronische Signale an die Diodentreiber übertragen.
Das Speichermedium in Bild 13 ist eine optische Disk 100, die aus
einem Substrat 103, einer Photopolymerschicht 102 und einer Schutz
schicht 101 besteht. Das Substrat 103, beispielsweise Polycarbonat,
wird mit spiralförmigen Spuren vorformatiert. Die Spurbreite sowie
Abstände zwischen benachbarten Spuren sind entscheidend für die im
Photopolymer zu speichernde Datenstruktur und beeinflussen daher
direkt die resultierende Speicherdichte. Die Spurenstruktur wird so
minimiert, dass beugungsbegrenzt fokussierte Strahlen der verwende
ten Laser sie noch detektieren können. Eine homogene Speicher
schicht 102 aus photoempfindlichem Polymermaterial mit der Dicke
von etwa 0.5 bis 1 mm wird auf das Substrat aufgetragen. Die Spei
cherschicht wird mit einer Schutzschicht 101 vor äußeren Einflüssen
geschützt.
Der mit einer zusätzlichen Linse 53 kollimierte Multiwellenlängen
strahl wird mit einem Objektiv 10 hoher numerischer Apertur (NA <
0.6) in die photoempfindliche Schicht fokussiert.
Der rote Strahl des Pilotlasers 70 wird mit Linse 71 kollimiert, mit
dem Strahlteiler 72 in den Strahlengang des blauen Multiwellenlän
genstrahls eingekoppelt und anschließend mit demselben Linsensys
tem 10 in die photoempfindliche Schicht fokussiert.
Das Objektiv 10, beispielsweise in Bild 12 dargestellt, ist ein Lin
sensystem, welches aus einem Linsendoublet 11 und 12, mit einer
Fokussierlinse 12 hoher numerischer Apertur und einem Korrektur
glasplättchen 13 besteht. Das Linsensystem ist auf einem Spulenpaar,
dem sogenannten Aktuator 47, angeordnet. Das Linsendoublet 11/12
ist für eine mittlere Wellenlänge im blauen Bereich so optimiert, dass
der Strahl entsprechender Wellenlänge beugungsbegrenzt auf einen
minimalen Spot fokussiert wird. Das Korrekturplättchen 13 übernimmt
die Anpassung des Strahlengangs bei unterschiedlichen Dicken der
Speicherschicht 102 mit dem Ziel, den beugungsbegrenzten minima
len Spot des blauen Strahls unabhängig von der Tiefe zu erhalten.
Beim Tiefenmultiplexing bewegt sich der Strahlfokus von einer Daten
ebene zur anderen, so dass sich der optische Weg durch das Spei
chermaterial ändert. Sphärische Aberration führt dann zu Verformung
und Vergrößerung des Laserspots im Fokus. Wird der Abstand zwi
schen dem Linsendoublet 11/12 und dem Korrekturglas 13 mit einem
ringförmigen Piezoaktuator 14 definiert verändert, so kann das Lin
sensystem 10 für jede beliebige Tiefe des Strahlfokus in einem Be
reich von etwa 1 mm optimal eingestellt werden.
Der rote Laserstrahl wird so fokussiert, dass der Fokus in der vor
formatierten Substratstruktur liegt. Die exakte Positionierung erfolgt
wie vorher beschrieben mit einem Servosystem, d. h. in einem Rege
lungskreis, indem ein Teil des an der Substratstruktur 103 zurückre
flektierten Strahls mit dem Strahlteiler 51 ausgekoppelt und mit Hilfe
des astigmatisches Linsendoublets 44 auf einen Vierquadrantendetek
tor 45 abgebildet wird. Die elektronische Steuereinheit errechnet aus
den Signalen von vier Detektorsegmenten das Focus Error Signal und
das Tracking Error Signal. Mit diesen Signalen wird das Spulenpaar
des Aktuators 47 so angesteuert, dass das Linsensystem 10 den roten
Laserspot exakt auf eine Spur der Substratstruktur 103 positioniert.
Dies impliziert sowohl die transversale als auch die vertikale Justie
rung des fokussierenden Objektivs. Die Position des roten Laserspots
wird dann dynamisch geregelt, indem jede kleine Abweichung von der
Spur entsprechende Differenzsignale auf dem Vierquadrantendetektor
45 generiert, welche von der elektronischen Einheit 46 in Bewegungen
des Aktuators 47 umgesetzt werden. Das Objektiv 10 wird dynamisch
in Echtzeit nachjustiert, um sicherzustellen, dass sich der Fokusspot
des roten Pilotlasers exakt entlang und in der Spur bewegt.
Nach dem Durchgang durch das Linsensystem 10 liegen die
Spots, d. h. die Strahltaillen, des roten und blauen Laserstrahls vertikal
auseinander wie in Bild 13 dargestellt. Da das Linsendoublet 11/12 für
die Wellenlänge des blauen Lasers, z. B. 420 nm, optimiert ist, wird der
rote Laserfokus (z. B. bei 635 nm) in einem bestimmten Abstand zum
blauen Fokus entlang der optischen Achse abgebildet. Der Abstand
zwischen den beiden Foki kann sehr präzise und definiert mit der Kol
limatorlinse 71 variiert werden. Durch Bewegungen des Kollimators 71
ändert sich die Divergenz des roten Laserstrahls und damit auch der
Abstand zwischen dem roten und blauen Fokus in der Speicher
schicht.
Dies stellt die Basis für die optoelektromechanische Regelung in
der ersten Systemkonzeption dar: Der rote Strahl wird durch das Ser
vosystem fest an den vorformatierten Spuren im Substrat 103 gehal
ten. Er übernimmt das sogenannte Tracking, d. h. die Strahlführung
und Positionierung des blauen Strahlfokus entlang der Spur und in der
Tiefe, und liefert gleichzeitig elektronische Regelungssignale für den
Aktuator 47. Der blaue Multiwellenlängenstrahl, der zum Schreiben
und Lesen von Informationen verwendet wird, folgt dem Roten entlang
der Spur und in einem durch die Divergenz definierten Abstand in der
Tiefe. Die Positionierung des blauen Fokus auf eine bestimmte Daten
ebene, in der mehrere diskrete Datenebenen enthaltenden Konfigura
tion des Speichermediums (Bild 4), erfolgt ebenfalls durch Änderung
der Divergenz des roten Strahls. Diese hat eine Verschiebung des
blauen und roten Fokus relativ zueinander zufolge. Da der rote Fokus
durch das Servosystem fest auf der Substratstruktur 103 gehalten
wird, verschiebt sich der blaue Fokus vertikal durch die Tiefe der Spei
cherschicht 102. Diese Verschiebung wird durch piezogesteuerte Be
wegungen der Linse 71 kontrolliert.
Die Laserstrahlen werden nach dem Durchgang durch die Spei
cherdisk von einer reflektierenden Einheit in sich zurückreflektiert. Ein
für den blauen Spektralbereich optimierter Hohlspiegel 30 bildet die
fokussierten Schreibstrahlen der blauen Laser exakt in sich zurück ab.
Für jede verwendete Wellenlänge interferieren der einfallende und
reflektierte Strahl, die sich entlang der Strahlachse überlappend in
entgegengesetzten Richtungen ausbreiten, so dass ein periodisches
Intensitätsmuster entsteht. Dieses Muster bewirkt eine entsprechende
Modulation des Brechungsindex, welche ein lokalisiertes Mikrogitter
darstellt. Die Information ist in der Periodizität des Mikrogitter, d. h.
dem Abstand der Gitterebenen, gespeichert. Mit dem beschriebenen
Verfahren werden lokalisierte Reflexionsgitter erzeugt, welche beim
Auslesen als lokale Variation in der Reflektivität der Disk detektiert
werden. Die Gitterebenen breiten sich senkrecht zur Rotationsachse
der Disk aus. Es ist daher möglich streifenförmige Mikrogitter auf einer
rotierenden Disk dynamisch, mit unterschiedlichen dem codierten
Dateninhalt entsprechenden Längen aufzunehmen.
Eine exakte Überlagerung des einfallenden und reflektierten
Strahls spielt bei der Gittererzeugung eine entscheidende Rolle. Der
Fokus des reflektierten Laserstrahls wird wie beschrieben von einem
anderen Regelungskreis exakt positioniert und nachjustiert. Ein Pro
zent des auf den Hohlspiegel 30 fallenden Strahls wird durchgelassen
und von dem astigmatischen Linsendoublet 40 auf einen zweiten Vier
quadrantendetektor 41 projiziert. Mit den von der elektronischen Steu
ereinheit generierten FE und TE Signalen werden die Spulen des
Aktuators 43 zur Spiegeljustierung angesteuert.
Die in einen Multiwellenlängenstrahl zusammengeführten blauen
Laserstrahlen erfahren nach dem Durchgang durch das Linsensystem
10 unterschiedliche optische Wege durch chromatische Aberration.
Das Linsendoublet 11/12 ist für eine mittlere Wellenlänge des verfüg
baren blauen Spektralbereichs optimiert. Die Strahlen unterschiedli
cher Wellenlängen werden so fokussiert, dass ihre Strahltaillen ent
lang der optischen Achse in Abständen von etwa 100 nm auseinander
liegen. Durch chromatische Aberration wird es möglich mehrere Mik
rogitter mit Strahlen unterschiedlicher Wellenlängen räumlich in der
Tiefe leicht zueinander versetzt, gleichzeitig zu schreiben und zu le
sen. Wie in Bild 14 dargestellt, werden diese Gitter in diskreten, dicht
untereinander liegenden Elementarschichten 104 des Speichermedi
ums erzeugt.
Die Vorteile dieser Methode ergeben sich vor allem daraus, dass
die mit unterschiedlichen Wellenlängen erzeugten Mikrogitter räumlich
zueinander versetzt sind, d. h. sich nicht vollständig überlagern. Beim
Schreiben von multiplen holographischen Gittern in ein und demsel
ben Volumen wird die maximal erreichbare Brechungsindexmodulation
des Speichermaterials zwischen allen Gittern geteilt. Die einzelnen
Gitter erfahren daher eine schwächere Modulation und haben eine
dementsprechend niedrigere Beugungseffizienz. Kombiniert mit den
"cross-talk"-Effekten, die beim parallelen Lesen mehrerer Gitter auf
treten können, führt die verminderte Beugungseffizienz zu Fehlern
beim Rekonstruieren gespeicherter Daten. Um dies zu vermeiden
muss die Multiplexrate gesenkt werden.
Das oben beschriebene Konzept bietet daher alle Vorteile des Wel
lenlängenmultiplexing und beeinflusst die Implementierung des Tie
fenmultiplexing in keinerlei Weise. Es entsteht eine komplexe, in Bild
15 skizzierte Datenstruktur, mit den untereinander, in Abständen von
etwa 10 µm oder größer, liegenden Hauptdatenebenen 105, welche
wiederum aus mehreren, einzelnen Wellenlängen der blauen Schreib
strahlen entsprechenden, Elementardatenebenen 104 bestehen. Mit
Abständen von etwa 100 nm sind diese Elementarebenen 104 einer
seits klar voneinander zu trennen und andererseits dicht genug, um
eine klar definierte Hauptdatenebene 105 zu bilden. Da sich die mit
den unterschiedlichen Wellenlängen eingeschriebenen Mikrogitter
räumlich nur am Rande des jeweiligen Modulationsbereichs überla
gern, werden die "cross-talk"-Effekte weitgehend vermieden. Die
Photoempfindlichkeit sowie das Modulationspotential des Speicherma
terials werden optimal ausgenutzt, indem die Beugungseffizienz ein
zelner Mikrogitter maximiert wird. Die erreichbaren Multiplexraten
werden nur durch die Zahl der zur Verfügung stehenden Wellenlän
gen, bzw. Laser limitiert und nicht durch Materialeinschränkungen. Für
die komplexe mehrschichtige Datenstruktur wird das ganze Volumen
des Speichermediums optimal ausgenutzt. Das Schreiben und Lesen
mit allen Wellenlängen simultan erhöht Datentransferraten mit dem
selben Multiplexfaktor.
Zum Lesen von gespeicherten Informationen wird nur der Lesekopf
in Bild 8b benötigt. Das Lesen erfolgt mit allen Strahlen, bzw. Wellen
längen simultan. Der rote Pilotlaserstrahl wird zur Regelung der Posi
tion des Objektivs 10 und damit zur Führung der blauen Lesestrahlen
verwendet. Der Lesestrahl wird an den eingeschriebenen Mikrogittem
reflektiert und rekonstruiert damit den informationstragenden Signal
strahl. Die Reflexionsänderungen an den Kanten eingeschriebener
steifenförmiger Mikrogitter werden als binäre Einsen detektiert. Die
Gitterlänge ergibt die Zahl der Nullstellen zwischen zwei Einsen. Die
von Detektoren generierten elektronischen Signale werden zur Deco
dierung weitergeleitet. Die Decodierung und Weiterverarbeitung erfolgt
in einem ähnlich wie in Bild 6 konzipierten Schema. Das Auslesen der
mit den einzelnen Wellenlängen eingeschriebenen Informationen er
folgt mit einem Detektorenarray in parallelen Kanälen.
Eine alternative Systemkonzeption wird in Bild 16 präsentiert. Das
grundlegende Systemdesign bleibt unverändert. Im Unterschied zur
vorherigen Konzeption, werden in dieser die blauen Laserstrahlen
gleichzeitig zum Schreiben/Lesen von Mikrogittem und zur automati
schen Fokussierung und Strahlführung verwendet, so dass ein Pilotla
ser nicht weiter benötigt wird.
Ein weiterer Unterschied ergibt sich aus dem Einsatz eines
abstimmbaren quasi-achromatischen Objektivs, das für jede
Wellenlänge so angepasst werden kann, dass der Fokus aller Strahlen
unterschiedlicher Wellenlänge in ein und derselben Position in der
Speicherschicht 102 liegt. Dies wird mit einem in Bild 17 dargestellten
Linsensystem 20 realisiert, das aus einem auseinandergezogenen
Triplet besteht. Der Abstand zwischen den beiden für die
Wellenlängen im blau-violetten Bereich optimierten Linsen 21 und 22,
sowie der Abstand zum Korrekturdeckglas 23 können unabhängig
voneinander und mit hoher Präzision mit Piezoaktuatoren 24 und 25
verändert werden. Damit wird das Objektivsystem für jede
Wellenlänge der verwendeten Laser optimiert, um die durch
chromatische Aberration verursachten Verschiebungen des Fokus bei
unterschiedlichen Wellenlängen zu kompensieren.
Die Integration eines solchen abstimmbaren Linsensystems impli
ziert serielles Schreiben und Lesen im Unterschied zur ersten Sys
temkonzeption, die mit gleichzeitigem Einsatz aller Wellenlängen in
parallelen Kanälen eine multifache Erhöhung der Datenraten ermög
licht. Indem das Objektiv für jede einzelne Wellenlänge extra ange
passt wird, können die Schreibstrahlen nur sequentiell, einer nach
dem anderen verwendet werden. Die Vorteile der zweiten Konzeption
ergeben sich dadurch, dass alle den einzelnen Wellenlängen entspre
chenden Mikrogitter in ein und derselben Tiefe des Speichermediums
überlappend erzeugt werden und somit dessen Volumen effizienter
ausgenutzt wird.
Des weiteren wird das Tracking und die automatische Fokussie
rung in diesem Systemkonzept von den blauen Schreibstrahlen über
nommen. Das Servosystem bleibt im wesentlichen unverändert und
integriert zwei Regelungskreise: Zum einem werden mit dem Astigmat
44, dem Vierquadrantendetektor 45 und der elektronischen Steuerein
heit 46 elektronische Focus Error und Track Error Signale generiert,
die über den Aktuator 47 die dynamische vertikale und transversale
Justierung des Objektivs 20 gewährleisten. Die vorformatierten Spuren
in der Substratstruktur 103 dienen als Referenz beim Generieren von
Differenzsignalen mit dem Vierquadrantendetektor 45. Der blaue
Schreibstrahl wird zuerst auf die Spuren im Substrat fokussiert und
dann sequentiell in definierten Abständen in die einzelnen Datenebe
nen innerhalb des Speichermediums positioniert (Bild 18). Die Tiefen
positionierung des Strahlfokus erfolgt durch piezogesteuerte Anpas
sung des Korrekturplättchens 23 an die jeweilige Dicke der Speicher
schicht. Beim Schreiben der ersten über der Substratstruktur liegen
den Datenebene werden die FE- und TE-Signale generiert, indem ein
Teil des einfallenden Schreibstrahls von der Spurenstruktur reflektiert
und mit dem Strahlteiler 51 und Astigmat 44 auf den Vierquadranten
detektor 45 abgebildet wird. Die Position des Objektivs 20 wird so
geregelt, dass der Fokus des Schreibstrahls vertikal in einem be
stimmten Abstand und transversal exakt in der Spur festgehalten wird.
Beim Schreiben und Lesen von Mikrogittem in weiteren Datenebe
nen wird jeweils die Mikrogitterstruktur in der direkt darunter liegenden
Ebene als Referenz genutzt. Die Verschiebung des Strahlfokus durch
Abstimmen des Korrekturplättchens entspricht den Abständen zwi
schen einzelnen Datenebenen bei der Implementierung des Tiefen
multiplexing.
Die Fokussierung und Führung des von dem Hohlspiegel 30 reflek
tierten Strahls wird mit dem zweiten Regelungskreis gewährleistet, der
die astigmatische Linse 40, den Vierquadrantendetektor 41, die elekt
ronische Steuereinheit 42 und den Aktuator 43 integriert. Die Rege
lung in diesem Kreis erfolgt wie bereits in der ersten Systemkonzepti
on beschrieben.
Claims (31)
1. Datenspeichersystem zum Speichern von Daten in ein Spei
chermedium, das zwei gegenläufige kohärente Strahlen aufweist und
in dem bei kohärenter Überlagerung der Strahlen in mindestens einem
Bereich des Speichermediums Gitter einschreibbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Speichermedium relativ zu den Strahlen verschiebbar ist
und die Daten als streifenförmige Gitter in das Speichermedium
einschreibbar sind.
2. Datenspeichersystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die streifenförmigen Gitter in variabler Länge in das
Speichermedium einschreibbar sind.
3. Datenspeichersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die in Form von streifenförmigen Gittern
variabler Länge gespeicherten digitalen Daten so kodiert werden, dass
die Kanten am Anfang und am Ende der streifenförmigen Gitter jeweils
eine binäre Eins darstellen und der Abstand zwischen zwei Kanten die
Anzahl binärer Nullen zwischen zwei binären Einsen repräsentiert.
4. Datenspeichersystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet dass zur physikalischen Codierung der streifenförmigen
Gitter eine zu speichernde Bitsequenz in ein NRZI-Signal umgewan
delt wird und die Fehlerkorrektur- und Aufnahmecodierungsverfahren
auf Reed Solomon Code und Eight-to-Fourteen-Modulation basieren.
5. Datenspeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Strahlen fokussiert werden
und sich im Fokus kohärent überlagern, wobei sich die Strahltaille
innerhalb des Speichermediums befindet.
6. Datenspeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Strahl durch Reflexion des
ersten Strahls an einem Spiegel erzeugt wird und sich der einfallende
und der reflektierte Strahl mit entgegengesetzten Ausbreitungsrichtun
gen exakt überlagern.
7. Datenspeichersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass zum Schreiben der streifenförmigen
Gitter ein Laserstrahl verwendet wird, der mit einem Phasenkonjugator
direkt in sich selbst abgebildet wird, so dass sich der einfallende und
der abgebildete Strahl mit entgegengesetzten Ausbreitungsrichtungen
exakt überlagern und sich die Strahltaille innerhalb des Speichermedi
ums befindet.
8. Datenspeichersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass zum Schreiben der streifenförmigen
Gitter ein Laserstrahl verwendet wird, der mit einem Hohlspiegel so
reflektiert wird, dass sich der einfallende und der reflektierte Strahl mit
entgegengesetzten Ausbreitungsrichtungen exakt überlagern und sich
die Strahltaille innerhalb des Speichermediums befindet.
9. Datenspeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Einschreiben der streifenförmi
gen Gitter in das Speichermedium kohärente Strahlen mit mindestens
zwei Wellenlängen verwendet werden.
10. Datenspeichersystem nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, das die Strahlen mit mindestens zwei Wellenlängen durch
mindestens zwei modenstabilisierte Diodenlaser erzeugt werden.
11. Datenspeichersystem nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Strahlen der mindestens zwei
modenstabilisierten Laser vor dem Einschreiben zusammengeführt
werden und dann der Gesamtstrahl kollimiert wird.
12. Datenspeichersystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, dass mehrere streifenförmige Gitter mit un
terschiedlichen Wellenlängen räumlich überlappend in das Speicher
medium eingeschrieben werden.
13. Datenspeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die streifenförmigen Gitter in
mehreren unabhängigen untereinander liegenden Ebenen im Spei
chermedium eingeschrieben werden, wobei die Laserstrahlen jeweils
in die entsprechende Tiefe des Materials fokussiert werden.
14. Datenspeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlerkorrektur- und Auf
nahmecodierung so implementiert ist, dass die digitalen Daten in pa
rallelen Kanälen codiert werden und gleichzeitig in das Speichermedi
um eingeschrieben werden.
15. Datenspeichersystem nach einem der Ansprüche 9 bis 13, da
durch gekennzeichnet, dass die Fehlerkorrektur- und Aufnahmeco
dierung so implementiert werden, dass die digitalen Daten in paralle
len Kanälen codiert und nacheinander in das Speichermedium einge
schrieben werden.
16. Datenspeichersystem nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass durch Entfernen oder Verdecken
der reflektierenden Einheit die in das Speichermedium eingeschriebe
nen Daten ausgelesen werden können, indem der von den Gittern
reflektierte Strahl detektiert wird.
17. Datenspeichersystem nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, dass die in das Speichermedium eingeschriebenen Daten
dergestalt ausgelesen werden, dass die Kanten der streifenförmigen
Gitter als binäre Einsen und die Länge des Gitters zwischen zwei Kan
ten als die Zahl der Nullstellen decodiert wird.
18. Datenspeichersystem nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge
kennzeichnet, dass mehrere streifenförmige Mikrogitter, die mit ver
schiedenen Wellenlängen räumlich überlappend in das Speichermedi
um eingeschrieben wurden separat mit den entsprechenden Wellen
längen nacheinander ausgelesen werden.
19. Datenspeichersystem nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Multiplexgitter nacheinander ausgelesen und in
parallelen Multiplexkanälen decodiert werden.
20. Datenspeichersystem nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge
kennzeichnet, dass mehrere streifenförmige Mikrogitter, die mit ver
schiedenen Wellenlängen räumlich überlappend in das Speichermedi
um eingeschrieben wurden separat mit den entsprechenden Wellen
längen gleichzeitig ausgelesen werden.
21. Datenspeichersystem nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Multiplexgitter gleichzeitig ausgelesen und in paral
lelen Mukiplexkanälen decodiert werden.
22. Datenspeichersystem zum Einschreiben von Daten in ein Spei
chermedium gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Merk
male:
Einen Schreib- und Lese Multiwellenlängenkopf, der durch Kol limierung mehrerer modenstabilisierter Diodenlaser einen ko härenten Laserstrahl, der aus mehreren diskreten Wellenlän gen besteht, liefert.
Ein in Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls positionierbares Objektiv, das den Multiwellenlängenstrahl in ein holographi sches Speichermedium fokussiert.
Einen Schreibkopf, der eine reflektierende Einheit beinhaltet und den einfallenden Laserstrahl exakt in sich zurückbildet, wobei die reflektierende Einheit in Ausbreitungsrichtung des . Multiwellenlängenstrahls positionierbar ist.
Ein holographisches Speichermedium, das über ein Mittel räumlich relativ zum Laserstrahl verschiebbar ist.
Einen Schreib- und Lese Multiwellenlängenkopf, der durch Kol limierung mehrerer modenstabilisierter Diodenlaser einen ko härenten Laserstrahl, der aus mehreren diskreten Wellenlän gen besteht, liefert.
Ein in Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls positionierbares Objektiv, das den Multiwellenlängenstrahl in ein holographi sches Speichermedium fokussiert.
Einen Schreibkopf, der eine reflektierende Einheit beinhaltet und den einfallenden Laserstrahl exakt in sich zurückbildet, wobei die reflektierende Einheit in Ausbreitungsrichtung des . Multiwellenlängenstrahls positionierbar ist.
Ein holographisches Speichermedium, das über ein Mittel räumlich relativ zum Laserstrahl verschiebbar ist.
23. Datenspeichersystem nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Position des Objektivs und der reflektierenden
Einheit mit einem Servosystem geregelt wird.
24. Datenspeichersystem nach Anspruch 22 oder 23, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Laserstrahl gleichzeitig zum Schreiben der
Information und zur automatischen Fokusregelung und Positionierung
des Objektivs und der reflektierenden Einheit verwendet wird.
25. Datenspeichersystem nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, dass für die automatische Fokusregelung und Positionie
rung zuerst eine im Speichermedium vorhandene Führungsspur und
anschließend eingeschriebene Gitter als Referenz genutzt werden.
26. Datenspeichersystem nach einem der Ansprüche 22 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, dass durch Entfernen oder Verdecken der
reflektierenden Einheit die in das Speichermedium eingeschriebenen
Daten ausgelesen werden können, indem der von den Gittern reflek
tierte Strahl detektiert wird und der Laserstrahl gleichzeitig zum Lesen
der Information und zur automatischen Fokusregelung und Positionie
rung des Objektivs verwendet wird, indem die in Spuren eingeschrie
benen Mikrogitter als Referenz genutzt werden.
27. Datenspeichersystem nach Anspruch 22 oder 23, dadurch ge
kennzeichnet, dass ein Pilotlaser mit Emissionswellenlänge außer
halb des Sensitivitätsbereichs des Speichermaterials zur automati
schen Fokusregelung und Positionierung optischer Komponenten
verwendet wird, indem der Fokus des Pilotstrahls fest in einer vorfor
matierten Führungsspur des Speichermediums gehalten wird.
28. Datenspeichersystem nach Anspruch 27, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Pilotlaser mit Emissionswellenlänge außerhalb des
Sensitivitätsbereichs des Speichermaterials zur Positionierung des
Fokus des Schreibstrahls in der Tiefe der photoempfindlichen Spei
cherschicht beim Tiefenmultiplexing verwendet wird, indem der Ab
stand zwischen dem Pilotstrahlfokus und Schreibstrahlfokus durch die
Veränderung der Divergenz des Pilotstrahls definiert variiert wird.
29. Datenspeichersystem nach einem der Ansprüche 22 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, dass die chromatische Aberration des
Objektivs ausgenutzt wird, um Gitter mit Strahlen unterschiedlicher
Wellenlänge in unterschiedliche Ebenen des Speichermediums zu
fokussieren und einzuschreiben.
30. Datenspeichersystem nach Anspruch 29, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Gitter in mehreren Ebenen in das Speichermedium
geschrieben werden und diese Ebenen ihrerseits durch Ausnutzen der
chromatischen Aberration in Ebenen aufgeteilt werden.
31. Verfahren zum Einschreiben von Daten in ein Speichermedium,
wobei das Speichermedium mindestens einen Bereich aufweist, in dem
durch zwei sich in diesem Bereich kohärent überlagernde Strahlen Gitter
in das Speichermedium einschreibbar sind und das Speichermedium
relativ zu den beiden sich kohärent überlagernden Strahlen bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Speichermedium während des Einschreibens relativ zu den
sich im Speichermedium überlagernden kohärenten Strahlen bewegt wird.
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