In heutigen Autowaschanlagen befinden sich zahlreiche Hinweisschilder, die dem Benutzer
vor, während und nach dem Waschvorgang verschiedene Informationen anzeigen und in der
Regel eine Beleuchtungseinrichtung umfassen, um die Information unabhängig von den
Lichtverhältnissen der Umgebung deutlich erkennbar zu machen und/oder durch Beleuchtung
eines aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Schildern eine Auswahlinformation
anzuzeigen. Ferner ist es üblich, zumindest einen Teil der Schilder im Blinkbetrieb leuchten
zu lassen, um die Aufmerksamkeit eines Betrachters gezielt auf ein bestimmtes Schild zu
lenken oder einen werbewirksamen Lichteffekt zu erzielen.
Beispielsweise sind üblicherweise an der Einfahrt einer Waschstraße die verschiedenen
Waschprogramme, zwischen denen gewählt werden kann, auf einer Tafel oder auf mehreren
getrennten Schildern aufgeführt. In der Regel wird dem Benutzer sodann das von ihm
ausgewählte Programm auf einer weiteren Tafel oder Schilderreihe angezeigt. An
verschiedenen Stationen, insbesondere an solchen, deren Funktion nicht unmittelbar
ersichtlich ist, wie z. B. Unterbodenwäsche oder Wachsbeschichtung, wird dem Benutzer die
Funktion der jeweiligen Station angezeigt. Schließlich befindet sich an der Ausfahrt zumeist
eine Art Ampel, die dem Benutzer signalisiert, wann das Transportsystem sein Fahrzeug
freigegeben hat und er losfahren soll. Die Ausstattung mit leuchtenden Hinweisschildern
beschränkt sich aber keineswegs auf Waschstraßen, sondern ist auch bei solchen
Waschanlagen vorzufinden, bei denen das Fahrzeug steht und sich die Waschvorrichtungen
entlang des Fahrzeugs bewegen.
Die Beleuchtung der Hinweisschilder in Autowaschanlagen ist in vielerlei Hinsicht
problematisch. So sind die als Leuchtmittel bisher ausschließlich verwendeten Glühlampen
und Leuchtstoffröhren empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung. Stöße und
Vibrationen, die beim Betrieb einer Autowaschanlage in vielen Bereichen nicht zu vermeiden
sind, können den Ausfall verursachen und tragen in jedem Fall zu einer Verkürzung der
Lebensdauer bei. Nachteilig ist ferner die Wärmeentwicklung, die von den genannten
Leuchtmitteln ausgeht, da letztere zum Schutz vor Spritzwasser und Feuchtigkeit stets in
geschlossenen Gehäusen untergebracht werden müssen. Die Wärmeentwicklung kann bei
Überhitzung des Leuchtmittels zu einer Verformung oder Verfärbung des Gehäuses und im
Extremfall sogar zu einem Brand führen. Des weiteren erfordert es die Baugröße der
herkömmlichen Leuchtmittel, entweder ein Gehäuse entsprechender Tiefe auf der Oberfläche
des Anlagenteils, an dem ein beleuchtetes Schild angebracht werden soll, aufzusetzen, oder in
dem Anlagenteil einen Einbauraum entsprechender Größe vorzusehen. Was den Blinkbetrieb
anbelangt, so sind gerade Leuchtstoffröhren, die Glühlampen hinsichtlich des Wirkungsgrades
und der Gleichmäßigkeit der Lichtverteilung überlegen sind, dafür schlecht geeignet, indem
eine aufwendige Beschaltung benötigt wird und sich die Lebensdauer verringert. Schließlich
stehen in manchen Ländern sogar gesetzliche Sicherheitsvorschriften der Verwendung solcher
Leuchtmittel zur Beleuchtung von Hinweisschildern in Autowaschanlagen entgegen.
Es besteht daher die Aufgabe, eine neue Art der Realisierung eines leuchtenden
Hinweisschildes aufzuzeigen, die sich besonders für den Einsatz in einer Autowaschanlage
eignet und die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als selbstleuchtendes
Hinweisschild in einer Autowaschanlage eine Elektrolumineszenzfolie verwendet wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Bei einer Elektrolumineszenzfolie handelt es sich im wesentlichen um einen flachen
Kondensator mit einer transparenten oberen Elektrode und einem Dielektrikum, in dem
Partikel eines elektrolumineszenten Materials, wie z. B. Zinksulfid, eingebettet sind. Durch
das Anlegen einer Wechselspannung wird das elektrolumineszente Material zur Emission
von Licht angeregt, dessen Farbe durch Beimengung von Fremdatomen (Dotierung) über den
gesamten Spektralbereich des sichtbaren Lichtes variiert werden kann.
Elektrolumineszenzfolien sind als solche Stand der Technik und bedürfen daher hier keiner
näheren Erläuterung. Ihr Aufbau und ihre Herstellung ist in zahlreichen Schriften
dokumentiert, von denen beispielhaft die DE 197 17 740 A1 genannt sei.
Anwendung finden Elektrolumineszenzfolien heute noch nahezu ausschließlich im
militärischen Bereich, in der Luftfahrzeugtechnik, sowie zur Hinterleuchtung von
Flüssigkristallanzeigen. Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis,
daß solche Folien auch auf dem weit von allen bisher bekannten Anwendungen entfernten
Gebiet der Autowaschanlagen vorteilhaft eingesetzt werden können. Dabei überwindet die
Erfindung das Vorurteil, daß sich Elektrolumineszenzfolien wegen der ausgeprägten
Hygroskopie von Zinksulfid, dem bevorzugten elektrolumineszenten Material, nicht für den
Einsatz in feuchter Umgebung, wie sie eine Autowaschanlage darstellt, eignet. Es kommt
hinzu, daß das in Autowaschanlagen umherspritzende Wasser nicht rein, sondern mit
Chemikalien versetzt ist und insofern eine potentiell korrosive Wirkung auf die Folie zu
befürchten wäre.
Gegenüber dem bislang ausschließlich auf Glühlampen und Leuchtstoffröhren als
Lichtquellen basierenden Stand der Technik bietet eine Elektrolumineszenzfolie eine ganze
Reihe von Vorteilen, die bereits bei der Herstellung des Schildes beginnen: Durch den
internen Aufbau der Folie lassen sich verschiedene Farben auf einer geschlossenen Fläche
realisieren, beispielsweise ein Symbol in einer ersten Farbe auf einem Hintergrund in einer
zweiten Farbe. Hierdurch erübrigt sich das Aufbringen von Symbolen auf die Oberfläche im
Siebdruck, wie es bei herkömmlichen Hinweisschildern nötig ist, so daß sich beim
Auflaminieren einer Schutzfolie auf die Oberfläche keine Kompatibilitätsprobleme ergeben
können. Aufgrund der geringen Dicke der Folie in der Größenordnung von nur einem
Millimeter benötigt ein Schild aus Elektrolumineszenzfolie weder einen Einbauraum, noch
ein Gehäuse und kann aufgrund der Biegsamkeit der Folie auch auf gewölbten Oberflächen so
angeordnet werden, daß seine Form der Wölbung der Oberfläche angepaßt ist.
Im Betrieb ist bei einer mechanischen Beschädigung der Folie die Funktion des
unbeschädigten Bereiches weiterhin gewährleistet, so daß bei einer nur punktuellen
Beschädigung kein Austausch der gesamten Folie nötig ist. Eine Elektrolumineszenzfolie
kann im leuchtenden Zustand eine völlig andere Farbe annehmen als im inaktiven Zustand,
wodurch ein optischer Effekt erzielt wird, der bei herkömmlichen Leuchtschildern nicht
möglich ist. Weitere Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Lichtquellen sind ein
geringerer Energieverbrauch und eine geringere Eigenerwärmung. Schließlich sorgt ein
Blinkbetrieb, der bei herkömmlichen Lichtquellen der Lebensdauer abträglich ist, bei einer
Elektrolumineszenzfolie gerade im Gegenteil für eine Erhöhung der Lebensdauer und
erfordert anders als bei Leuchtstoffröhren keinen besonderen Schaltungsaufwand.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der einzigen Zeichnung
(Fig. 1) beschrieben. Diese zeigt schematisch eine Vorderansicht einer Portalwaschanlage 1,
von deren Funktionseinheiten nur eine Horizontalbürste 2 und zwei Vertikalbürsten 3 und 4
angedeutet sind. Es versteht sich von selbst, daß heutige Portalwaschanlagen üblicherweise
etliche weitere Funktionseinheiten, wie beispielsweise Spritzdüsen zum Aufspritzen der
Reinigungsflüssigkeit auf das Fahrzeug, oder ein Gebläse zur Trocknung nach der Reinigung
aufweisen. Auf eine detailliertere Darstellung wurde aber verzichtet, da die funktionalen
Einzelheiten der Anlage für die Erfindung nicht von Bedeutung sind und der Aufbau und die
grundlegende Funktionsweise einer Autowaschanlage heute jedermann bekannt sind.
Wie Fig. 1 zeigt, sind an den beiden vertikalen Säulen des Portals Reihen 5 und 6 von jeweils
drei Schildern angeordnet. Diese Schilder sind dazu bestimmt, dem Benutzer der
Waschanlage, der sich bei einer Portalwaschanlage üblicherweise während des
Waschvorganges nicht in seinem Fahrzeug aufhält, sondern den Vorgang von außerhalb der
Anlage beobachtet, den Fortschritt des Waschvorganges anzuzeigen. Dies geschieht dadurch,
daß von den Schildern jeweils dasjenige leuchtet, welches symbolisch die von der Anlage
gerade ausgeführte Funktion darstellt. Beispielsweise symbolisiert das mittlere Schild der
rechten Reihe 6 die Unterbodenwäsche und das untere Schild der linken Reihe 5 die
Oberflächenbeschichtung mit Wachs.
Erfindungsgemäß sind die Schilder beider Reihen 5 und 6 jeweils als
Elektroluminiszenzfolien ausgebildet, was keine wesentliche Änderung an der
Portalwaschanlage 1 als solche erfordert. Im Gegenteil wird durch die flache Bauform der
Folien gegenüber einer Realisierung in herkömmlicher Technik sogar Raum gespart. Die
Betriebsspannung der Folien liegt typischerweise in der Größenordnung von 100 V bei einer
Frequenz in der Größenordnung von 100 bis 1000 Hz, was keinen allzu hohen
schaltungstechnischen Aufwand erfordert, was insbesondere, anders als bei
Leuchtstoffröhren, auch für die Realisierung eines Blinkbetriebes gilt.
Wie bereits eingangs erwähnt, besteht im Hinblick auf die Problematik der Ausstattung mit
leuchtenden Schildern kein grundsätzlicher Unterschied zwischen den verschiedenen Arten
von Autowaschanlagen. Die Erfindung ist daher ebenso gut in Waschstraßen einsetzbar.