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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leuchte nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Eine Leuchte dieser Art, die einen topfförmigen Hauptreflektor aufweist, der für die
Abstrahlung eines im wesentlichen schmalen Strahlenbündels eingerichtet ist, ist dazu
geeignet, relativ kleine Flächen hell auszuleuchten. Üblicher Weise werden derartige
Leuchten in einer Decke versenkt und dabei vertikal ausgerichtet, so daß sie das
gesamte Licht nach unten abstrahlen. In der Fachsprache werden solche Leuchten daher
allgemein als "Downlights" bezeichnet.
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Ein solches Downlight strahlt das Licht überwiegend steil nach unten ab, so daß
oberhalb eines bestimmten Winkels bezüglich der Horizontalen kein oder nahezu kein
Licht die Leuchte verläßt. Hierdurch wird für Personen innerhalb des zu beleuchtenden
Raumes eine Blendung durch die meist äußerst hellen Lampen vermieden.
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Wird ein solches Downlight in der Nähe einer Wand angeordnet, so ist es oftmals
erwünscht, daß nicht nur der unterhalb der Leuchte liegende Bereich, sondern auch die
benachbarte Wand ausgeleuchtet wird. Normalerweise würde jedoch der obere Teil der
Wand, der nicht innerhalb des durch den Reflektor vorgegebenen Strahlungskegels
liegt, dunkel bleiben, während der untere Bereich der Wand angestrahlt bzw. erhellt
wird. Um daher die Wand über ihre im wesentlichen gesamte Höhe hinweg
aufzuhellen, müssen an der Leuchte Maßnahmen vorgenommen werden, durch die ein
seitliches Abstrahlen zumindest eines Teil des Lichts in Richtung der Wand erzielt wird.
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Eine erste Lösung hierfür, die beispielsweise in der EP 0 802 368 A2 beschrieben ist,
ist in Fig. 5 dargestellt. Diese bekannte Deckeneinbauleuchte 21 besteht aus einem
Leuchtengehäuse 26, welches in der Decke 25 eines zu beleuchtenden Raumes versenkt
ist. Die Lichtquelle wird im dargestellten Beispiel durch eine Kompaktleuchtstofflampe
22 gebildet, die innerhalb eines topfförmigen Reflektors 23 angeordnet ist. Dieser
Reflektor 23 ist zunächst derart ausgelegt, daß die von der Leuchtstofflampe 22
abgegebenen Lichtstrahlen zu einem verhältnismäßig schmalen und nach unten
gerichteten Lichtkegel gebündelt werden.
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In dem dargestellten Beispiel befindet sich links unterhalb der Leuchte 21 eine nicht
dargestellte Wand des Raumes, die ebenfalls erhellt werden soll. Hierzu ist der dieser
Wand gegenüberliegende Reflektorbereich 24 derart verformt, daß die auf ihn
treffenden Lichtstrahlen L24 bis L26 gegen die Wand gelenkt werden. Wie in Fig. 5
dargestellt ist, weist Reflektorbereich 24 eine derart veränderte Krümmung auf, daß die
auf ihn auftreffenden Strahlen L24 bis L26 im Vergleich zu den auf den
gegenüberliegenden Bereich des Reflektors 23 treffenden Strahlen L21 bis L23 stärker
seitlich abgelenkt werden. Hierdurch wird erreicht, daß der ansonsten im Schatten des
Reflektors 23 liegende obere Wandbereich ebenfalls bestrahlt wird.
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In der Praxis wird der Reflektor 23 an der der zu beleuchtenden Wand
gegenüberliegenden Seite aufgeschnitten und in der gewünschten Weise verformt.
Alternativ dazu kann auch ein herausgeschnittener Reflektorbereich durch einen
Zusatzreflektor mit einer anderen Krümmung ersetzt werden. Beide Vorgehensweise
erfordern allerdings einen zusätzlichen und kostenintensiven Arbeitsschritt bei der
Herstellung der Leuchte.
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Eine andere bekannte Möglichkeit, die in Fig. 6 dargestellt ist, besteht darin, vor einem
Teilbereich des seitlichen Umfangs des Reflektors 33 einen reflektierenden Einsatz 34
anzuordnen. Die Krümmung dieses reflektierenden Einsatzes 34 ist wiederum derart,
daß die von der Lampe 32 emittierten und auf ihn auftreffenden Lichtstrahlen L34 bis
L36 im Vergleich zu den auf den gegenüberliegenden Bereich des Reflektors 33
auftreffenden Lichtstrahlen I31 bis L33 seitlich reflektiert werden.
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Der Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß die an sich kreisrunde Öffnung
35 des Reflektors 33 der Leuchte 31 durch die sichelförmige Unterseite 36 des
Reflektoreinsatzes 34 teilweise abgedeckt wird, so daß die Reflektoröffnung 35 zu einer
Art Ellipse verformt wird, was optisch als nachteilig angesehen wird.
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Eine dritte - nicht-dargestellte Möglichkeit - besteht schließlich darin, an der der zu
beleuchtenden Wand gegenüberliegenden Seite des Reflektors die Reflektorwandung
stufenförmig zu gestalten, wobei die einzelnen Stufen das Licht verstärkt gegen die
Wand lenken. Bei dieser Ausgestaltung wird die Öffnung des Reflektors zwar nicht
verändert, die Herstellung eines solchen Reflektors ist jedoch verhältnismäßig teuer.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu
schaffen, einen Teil des von einem Downlight abgestrahlten Lichts seitlich zu richten,
wobei sich die angestrebte Lösung dadurch auszeichnen soll, daß sie einerseits
preisgünstig und andererseits optisch ansprechend ist. Insbesondere soll die
Austrittsöffnung des Reflektors möglichst wenig verändert werden.
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Die vorliegende Erfindung wird durch eine Leuchte, welche die Merkmale des
Anspruches 1 aufweist, gelöst. Diese besitzt einen topfförmigen Hauptreflektor, der für
die Abstrahlung eines im wesentlichen schmalen Strahlenbündels eingerichtet ist, wobei
vor einem Teilbereich des seitlichen Umfangs des Hauptreflektors ein zusätzliches
Reflektorelement angeordnet ist. Erfindungsgemäß besteht dieses zusätzliche
Reflektorelement aus einem lichtdurchlässigen Material und ist derart strukturiert, daß
es zumindest einen Teil der von der Lichtquelle auf das Reflektorelement treffenden
Lichtstrahlen totalreflektiert.
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Die Totalreflexion kann durch eine entsprechende Ausgestaltung der Oberfläche des
Reflektorelements erzielt werden, beispielsweise kann dieses an seiner der Lichtquelle
abgewandten Seite eine Prismenstruktur, insbesondere eine Rillenstruktur aufweisen.
Vorzugsweise besteht das Reflektorelement aus einem lichtdurchlässigen Kunststoff, so
daß es z. B. mittels Spritzgießen hergestellt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß das zusätzliche
Reflektorelement auf einfache Weise hergestellt und in dem Hauptreflektor angeordnet
werden kann. Eine Beschichtung mit einem reflektierenden Material ist nicht
notwendig, so daß die Herstellungskosten äußerst niedrig sind. Darüber hinaus wird die
Reflektoröffnung des Hauptreflektors durch das zusätzliche Element nur unwesentlich
beeinflußt. Da ferner ein Teil der von der Lichtquelle abgehenden Strahlen durch das
Reflektorelement hindurchtreten und auf den Hauptreflektor treffen kann, wird ein
optisch ansprechender Gesamteindruck erzielt. Das Reflektorelement kann mit der
Öffnung des Hauptreflektors bündig sein aber auch bewußt derart ausgestaltet oder
angeordnet werden, daß es über die Öffnung des Hauptreflektors hinaus ragt.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert
werden. Es zeigen
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Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Leuchte im seitlichen
Schnitt;
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Fig. 2 die Unterseite des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels;
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Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt des erfindungsgemäßen Reflektorelements;
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Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte; und
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Fig. 5 und 6 bereits bekannte Leuchten.
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Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in Form eines
Downlights, das als Deckeneinbauleuchte 1 ausgestaltet ist und dessen Leuchtengehäuse
5 dementsprechend in der Decke 8 eines zu beleuchtenden Raumes versenkt ist.
Innerhalb des Leuchtengehäuses 5 befindet sich ein nach unten offener topfförmiger
Hauptreflektor 6, an dessen Bodenseite eine Lichtquelle in Form einer
Kompaktleuchtstofflampe 2 angeordnet ist. Der Sockel 3 der Leuchtstofflampe 2 ist in
nicht dargestellter Weise an dem Leuchtengehäuse 5 befestigt, von der Rückseite des
Sockels 3 führt eine Stromleitung 4 zur allgemeinen Stromversorgung. Anstelle der hier
dargestellten Kompaktleuchtstofflampe 2 können allerdings auch andere Lampen als
Lichtquelle verwendet werden.
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Der Hauptreflektor 6 ist derart gestaltet, daß er das von der Kompaktleuchtstofflampe 2
erzeugte Licht zu einem verhältnismäßig schmalen Strahlenbündel, das nach unten
gerichtet ist, bündelt.
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Wie auch in den Fig. 5 und 6 sei angenommen, daß sich links unterhalb der Leuchte 1
eine Wand befindet, welche zusätzlich von der Leuchte 1 erhellt werden soll. Hierfür
ist erfindungsgemäß ein zusätzliches Reflektorelement 7 vor dem der Wand
gegenüberliegenden Umfang des Hauptreflektors 6 angeordnet, das derart ausgestaltet
bzw. gekrümmt ist, daß die von der Lampe 2 auf das Reflektorelement 7 treffenden
Lichtstrahlen L4 bis L6 total reflektiert und dabei im Vergleich zu den auf den
Hauptreflektor 6 treffenden Lichtstrahlen L1 bis L3 seitlich abgelenkt werden. Das
Reflektorelement 7 ist hierzu konkav gekrümmt und gegenüber der Reflektorwand
etwas geneigt angeordnet geneigt.
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Wie der Ansicht in Fig. 2 zu entnehmen ist, wird die Öffnung des Hauptreflektors 6 im
Gegensatz zu der in Fig. 6 dargestellten bekannten Lösung nicht abgedeckt, so daß die
Leuchte 1 von unten her betrachten nach wie vor kreisrund erscheint. Da ferner ein Teil
der auf das Reflektorelement 7 treffenden Lichtstrahlen durch dieses hindurchtritt, wird
auch der hinter dem Reflektorelement 7 liegende Bereich des Hauptreflektors 6 erhellt,
so daß sich ein optisch ansprechender Eindruck ergibt. Der Gesamteindruck der
erfindungsgemäßen Leuchte wird ferner dadurch verbessert, daß das Reflektorelement 7
selbst aus einem lichtdurchlässigen Material besteht.
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Die Totalreflexion der Lichtstrahlen wird dadurch erreicht, daß an der Rückseite, also
an der der Lampe 2 abgewandten Seite des Reflektorelements 7 eine Prismenstruktur 9
vorgesehen ist. Wie der vergrößerten Darstellung in Fig. 3 zu entnehmen ist, wird diese
Mikroprismenstruktur 9 durch im Querschnitt dreieckförmige Erhebungen 10 gebildet,
welche insgesamt eine Rillenstruktur bilden.
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Durch das Verhältnis zwischen dem Brechungsindex des Reflektorelements 7 und dem
Brechungsindex von Luft wird ein Totalreflexionswinkel definiert. Lichtstrahlen, die
beim Austreten aus dem Reflektorelement 7 unter einem größeren Winkel als dem
Totalreflexionswinkel auf die Grenzfläche treffen, werden dabei total reflektiert, wie
dies in Fig. 3 anhand der Lichtstrahlen L7 bis L9 dargestellt ist. Die Form der
Erhebungen 10 ist dementsprechend derart gewählt, daß ein Großteil der von der
Lampe 2 auf das Reflektorelement 7 treffenden Lichtstrahlen an der Rückseite des
Reflektorelements 7 totalreflektiert wird. Anstelle der hier dargestellten rillenförmigen
Struktur der Rückseite des Reflektorelements 7 wären allerdings auch andere
Prismenstrukturen denkbar, mit denen die gewünschte Totalreflexion erzielt wird.
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Das in Fig. 4 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Leuchte
unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 dadurch, daß das
Reflektorelement 7 deutlich über die Öffnung des Hauptreflektors 6 hinausragt.
Hierdurch erhält die Leuchte 1 ein interessantes Aussehen, die Wirkung des
Reflektorelements 7 bleibt allerdings im wesentlichen unverändert. D. h., auch bei
diesem Ausführungsbeispiel besteht die Hauptaufgabe des Reflektorelements 7 darin,
die Lichtstrahlen der Lampe 2 auf die zu beleuchtende Wand seitlich abzulenken.
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Die erfindungsgemäße Leuchte zeichnet sich dadurch aus, daß auf einfache Weise die
gewünschte Lichtumlenkung erzielt wird. Die hierzu benötigten Mittel sind einfach und
kostengünstig herzustellen. Darüber hinaus verleiht das durchsichtige Reflektorelement
der Leuchte ein interessantes und optisch ansprechendes Aussehen. Abschließend ist zu
bemerken, daß der Hauptreflektor anstelle der dargestellten Form auch andere Formen
annehmen kann. Beispielsweise könnte er auch die Form einer Ellipse oder eine
rechteckige bzw. längliche Form aufweisen.