DE10133208C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung des Motorlüfters eines Fahrzeuges mit Klimaanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung des Motorlüfters eines Fahrzeuges mit KlimaanlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung des elektrischen Motorlüfters eines Fahrzeuges mit Klimaanlage. DOLLAR A Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Regelverfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, welches den Energieverbrauch des Gesamtsystems Klimaanlage reduziert. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Konzeption besteht somit darin, den Motorlüfter so zu regeln, dass nur die tatsächlich benötigte oder momentan maximal erreichbare Kühlleistung gedeckt wird. DOLLAR A In allen Fällen ist es Ziel der Regelstrategie, die Beimischung von warmer Luft zu kalter Luft (Re-Heat-Betrieb) weitestgehend zu unterbinden und somit auch unter Inkaufnahme des Wirkungsgradverlustes der Kälteanlage Elektroenergie einzusparen und letztlich den Energieverbrauch des Gesamtsystems Kälteanlage zu verringern. DOLLAR A Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass der elektrische Verbrauch des Motorlüfters minimiert und hierdurch der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeuges optimiert wird. Es können auch kleinere Batterien und Lichtmaschinen in den Fahrzeugen zum Einsatz kommen, so dass über die genannten Effekte hinaus Gewichtseinsparungen möglich sind, welche wiederum zur Verringerung des Kraftstoffverbrauches führen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung des
elektrischen Motorlüfters eines Fahrzeuges mit Klimaanlage.
Der allgemeine Aufbau eines Kälteanlagenkreislaufes einer Fahrzeugklimaan
lage besteht gemäß Fig. 1 aus den Komponenten Verdichter 1, Verflüssiger 2,
Entspannungsorgan 3, Verdampfer 4 sowie gegebenenfalls Kältemittelsammler
5 und Trockner 6.
Weiterhin ist zur konventionellen Regelung der Kälteanlage häufig ein Druck
sensor 7 zur Bestimmung des Verflüssigungsdruckes vorhanden.
In der Kälteanlage wird das Kältemittel im Kreislauf verdichtet, kondensiert,
entspannt und verdampft. Das Kältemittel verdampft im Verdampfer 4 unter
Aufnahme von Wärmeenergie der dem Fahrzeuginnenraum zuzuführenden
Luft und kühlt diese ab. Der Verdichter 1 fördert und verdichtet den Kältemittel
dampf und erhöht dabei die Kältemitteltemperatur bis zur Verdichtungsendtem
peratur. Am Verflüssiger 2, auch Kondensator genannt, wird auf Grund der
Temperaturdifferenz des komprimierten überhitzten Gases zur Umgebungs
temperatur Wärmeenergie an die Umgebungsluft abgegeben und das Kältemit
tel dabei verflüssigt, wobei der Phasenübergang vom Heißgas zur Flüssigkeit
auf einem hohen Druckniveau vollzogen wird. Über ein Entspannungsorgan 3
wird das flüssige Kältemittel nun entspannt und dem Verdampfer 4 auf einem
niedrigen Temperaturniveau zugeführt.
Der Verflüssiger 2 hat die Aufgabe, die im Verdampfer 4 aufgenommene und
die aus der Verdichterarbeit resultierende Wärmeenergie an die Umgebung
abzuführen.
Der mit dem Verflüssiger 2 abzuführende Wärmestrom setzt sich in grober Nä
herung additiv aus der Verdichterleistung und der Kälteleistung zusammen.
Die Leistungsabgabe des Verflüssigers 2 ist, abgesehen vom Wirkungsgrad
des Bauteils, proportional zum Luftmassestrom über dem Verflüssiger 2.
Der Luftmassestrom wiederum wird durch den Einsatz beispielsweise eines
elektrischen Motorlüfters 8 und durch die Relativbewegung des Fahrzeuges zu
seiner Umgebung erzeugt und ist somit auch von der Fahrzeuggeschwindigkeit
abhängig.
Bisher angewandte Regelverfahren setzen den Motorlüfter 8 überproportional
ein.
Im Stand der Technik wird über den Parameter Druck in der Kälteanlage, ins
besondere über den Kondensationsdruck, die Regelung des Motorlüfters 8 rea
lisiert.
Es werden beispielsweise Stufenlüfter eingesetzt, welche in Abhängigkeit des
Verflüssigungsdruckes in der Kälteanlage mit unterschiedlichen Drehzahlen
arbeiten, doch berücksichtigen diese den wirtschaftlichen Aspekt des Einsatzes
des Motorlüfters 8 nur ungenügend. Dabei werden üblicherweise Stufenlüfter
mit zwei bis drei Drehzahlstufen eingesetzt, welche über Hochdruckschalter
angesteuert werden. Die mögliche Regelung erfolgt somit in einem groben
Raster.
Doch selbst druckgesteuerte und stufenlos arbeitende Lüftersysteme betreiben
den Motorlüfter 8 mehr als bedarfsdeckend erforderlich wäre.
Dies liegt daran, dass der Hochdruck keine eindeutige Aussage über den aktu
ellen Kühlleistungsbedarf des Klimasystems erlaubt und auch nicht darüber, ob
dieser Bedarf aktuell gedeckt ist. Ebenso kann keine Aussage darüber gewon
nen werden, mit welchem Einsatz des Motorlüfters 8 der Kühlleistungsbedarf
gedeckt werden kann. Der Hochdruck ist vielmehr lediglich ein Indikator für die
Systembelastung und beschreibt den generellen Last- oder Leistungszustand
der Klimaanlage.
Der Systemhochdruck als Regelgröße von Motorlüfterregelungen bzw.
-steuerungen eignet sich nicht zur energetisch sinnvollen Ansteuerung des Mo
torlüfters 8.
Somit ist es von Nachteil für den Energieverbrauch des Gesamtsystems Klima
anlage, dass bekannte Regelsysteme vorwiegend mit dem Parameter Druck
als wichtigster Regelgröße arbeiten.
Eine etwas verbesserte Regelstrategie wird in der DE 197 43 828 A1 offenbart.
Nach der Lehre dieser Erfindung wird in einer speziellen Gebläseregelungsbe
triebsart für die jeweils momentane Betriebssituation die Summe der Änderung
der Kompressorantriebsleistungsgröße und der Luftgebläseleistungsgröße in
Abhängigkeit vom Luftmassenstrom am Kondensator bei gegebener Kühlleis
tung ermittelt. Als Antriebsleistungsgrößen werden repräsentative und in ein
deutigem funktionalem Zusammenhang stehende Größen verwendet, was dem
Hochdruck des Kältemittels und der Lüfterdrehzahl entspricht. Damit wird letzt
lich wiederum über den Kondensationsdruck der Anlage bzw. dessen differen
tielle Änderung die Lüfterdrehzahl und die Kompressorantriebsleistung mit den
erörterten, sich daraus ergebenden Nachteilen geregelt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Regelverfahren und eine Vorrichtung zur Ver
fügung zu stellen, welches den Energieverbrauch des Gesamtsystems Klima
anlage reduziert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren und eine Vorrichtung
nach den selbstständigen Ansprüchen gelöst, wobei das Verfahren zur Rege
lung des Motorlüfters dadurch gekennzeichnet ist, dass die Motorlüfterdrehzahl
in Abhängigkeit der Verdampfertemperatur oder des Verdampferdruckes und
der Fahrzeuggeschwindigkeit unter Berücksichtigung des Druckes auf der
Hochdruckseite der Kälteanlage derart geregelt wird, dass nur die tatsächlich
benötigte oder momentan maximal erreichbare Kühlleistung gedeckt wird und
dass dabei
- a) ein maximaler Druck in der Kälteanlage nicht überschritten wird,
- b) die Verdampfertemperatur, der vom Bediener der Klimaanlage angeforderten Temperatur, im Innenraum des Fahrzeugs angepasst wird und dabei
- c) eine Beimischung wärmerer Luft zu der vom Verdampfer gekühlten Luft reduziert bis ausgeschlossen wird und
- d) die Luftfeuchtigkeit der in den Fahrgastraum einströmenden Luft derart eingeregelt wird, dass die Oberflächen des Fahrzeuginnenraumes und insbesondere die Scheiben nicht beschlagen und dass der Verdampfer dazu immer die zur Abscheidung der Feuchtigkeit aus der Luft nötige tiefe Temperatur aufweist.
Die erfindungsgemäße Konzeption besteht somit darin, den Motorlüfter so zu
regeln, dass nur die tatsächlich benötigte oder momentan maximal erreichbare
Kühlleistung gedeckt wird.
In allen Fällen ist es Ziel der Regelstrategie, die Beimischung von warmer Luft
zu kalter Luft (Re-Heat-Betrieb) weitestgehend zu unterbinden und somit auch
unter Inkaufnahme des Wirkungsgradverlustes der Kälteanlage Elektroenergie
einzusparen und letztlich den Energieverbrauch des Gesamtsystems Kältean
lage zu verringern.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass der elektrische Verbrauch des
Motorlüfters minimiert und hierdurch der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeuges
optimiert wird. Es können auch kleinere Batterien und Lichtmaschinen in den
Fahrzeugen zum Einsatz kommen, so dass über die genannten Effekte hinaus
Gewichtseinsparungen möglich sind, welche wiederum zur Verringerung des
Kraftstoffverbrauches führen.
Ebenso kann die durch den verringerten Elektroenergiebedarf freigesetzte
Leistung für andere Aufgaben zur Erhöhung des Komforts oder der Sicherheit
eingesetzt werden.
Gleichzeitig sorgt die erfindungsgemäße Ansteuerung des Motorlüfters für ei
nen optimalen Betrieb des Klimasystems, bei welchem der Re-Heat-Betrieb
reduziert bis ausgeschlossen ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme
auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1: Schaltbild Stand der Technik
Fig. 2: Flussdiagramm Regelung
Fig. 3: schematische Darstellung der Signalverarbeitung
Fig. 4: schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
In Fig. 2 wird ein Flussdiagramm gezeigt, welches den prinzipiellen erfindungs
gemäßen Regelungsablauf zeigt. Danach wird die Verdampferauslasstempera
tur der Luft oder die Verdampfertemperatur selbst T1 mit dem Sollwert T2 ge
mäß den Vorgaben der Fahrzeuginsassen verglichen. Wird der Sollwert T2
eingehalten, so kann die Drehzahl n des Motorlüfters reduziert werden. Im an
deren Falle muss die Drehzahl n erhöht werden.
Dies wird so lange vorgenommen, bis die Grenzwerte für die Drehzahl n (limit)
noch nicht erreicht sind. Werden die Grenzwerte n (limit) erreicht, so begrenzt
die Regelung die Werte.
Dieses grundlegende Regelprinzip kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestal
tung der Erfindung dahingehend erweitert werden, dass die Lüfterdrehzahl un
ter bestimmten vorgebbaren Bedingungen bereits vor Erreichen der Solltempe
ratur des Verdampfers reduziert bzw. abgeschaltet wird.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung der Signalverarbeitung in einer Re
geleinrichtung 10, wobei als vorteilhafte und erweiterte Ausführungsform der
Erfindung die Parameter Luftfeuchtigkeit 15 und die Außenlufttemperatur 14 in
der Regelung Berücksichtigung finden.
Die wesentlichen Regelgrößen der Regeleinrichtung 10 sind hierbei die Verdampfertemperatur
11, der Hochdruck 12 auf der Verflüssigerseite und die Mo
torlüfterdrehzahl 16. Die Fahrzeuggeschwindigkeit 13, die Außenlufttemperatur
14 und die Luftfeuchtigkeit 15 sind einige der weiteren Eingangsgrößen der
Regelung.
In Fig. 4 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens zur Regelung der Motorlüfterdrehzahl 16 schematisch dargestellt. Diese
zeichnet sich dadurch aus, dass ein Temperatursensor 17 am Verdampfer 4
vorgesehen ist, der die Verdampfertemperatur 11 für die Regeleinrichtung 10
zur Verfügung stellt. Alternativ zu letztgenanntem ist anstelle der Temperatur
eine Druckmessung am Verdampfer mit gleichem Ziel möglich. Weiterhin sind
Mittel zur Bestimmung der Fahrzeuggeschwindigkeit 18 und zur Bestimmung
der Luftfeuchtigkeit 19 vorgesehen, welche die Fahrzeuggeschwindigkeit 13
und die Luftfeuchtigkeit 15 der Regeleinrichtung 10 als Eingangssignale lie
fern. Mittels eines weiteren Temperatursensors 20 wird der Regeleinrichtung
10 die Außentemperatur 14 der Umgebungsluft zur Verfügung gestellt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
dazu vorzugsweise zu verwendenden Vorrichtung wird nachfolgend beschrie
ben.
Die Motorlüfterdrehzahl 16 des elektrischen Motorlüfters 8 ist stufenlos elektro
nisch regelbar.
Der Fahrzeuginsasse wählt eine gewünschte Innenraumtemperatur, woraus
sich im Zusammenhang mit der Verdampfungstemperatur 11 und anderen Pa
rametern eine Kühlleistung ergibt, die auch vom Luftmassestrom über dem
Verdampfer 4 abhängig ist.
Über die Verdampfertemperatur 11 wird die Motorlüfterdrehzahl 16 eingeregelt.
Ist die Verdampferzieltemperatur erreicht, kann die Regeleinrichtung 10 den
Motorlüfter 8 im Klimaanlagenbetrieb bis hin zum Stillstand des Motorlüfters 8
reduzieren.
Die wesentlichen Regelgrößen der Motorlüfterregelung sind dabei die Motorlüf
terdrehzahl 16, die Verdampfertemperatur 11 und der maximale Verflüssi
gungsdruck 12.
Dabei wird der Sollwert der Verdampfertemperatur 11 über einen geschlosse
nen Regelkreis schematisch gemäß Fig. 2 eingestellt.
Zum Schutz des Klimasystems wird ein maximaler Druck auf der Hochdruck
seite definiert, der nicht überschritten wird. Dieser Druck entspricht dem maxi
malen Verflüssigungsdruck 12. Die Verdampfertemperatur 11 wird nun ent
sprechend der über die Innenraumtemperatur angeforderten Kühlleistung ein
geregelt.
Weiterhin wird die Verdampfertemperatur 11 von der Regeleinrichtung 10 der
art beeinflusst, dass ein Re-Heat Betrieb, dass heißt die Beimischung von
warmer zu kalter Luft, weitestgehend vermieden wird.
Als Nebenbedingung ist aber gleichzeitig das Beschlagen der Scheiben zu
vermeiden. Hierzu wird eine vorher bestimmte Luftfeuchtigkeit der in den Fahr
zeuginnenraum einströmenden Luft eingestellt.
Wird bei einem Lastzustand der Sollwert der Verdampfertemperatur nicht er
reicht, so prüft die Regeleinrichtung 10, ob ein Absenken der Motorlüfterdreh
zahl 16 zu einer Verringerung der Kühlleistung führt. Dabei soll die Motorlüfter
drehzahl 16 solange abgesenkt werden, bis eine Kühlleistungseinbuße mess
bar ist.
Diesem Regelverfahren liegen folgende Überlegungen zu Grunde.
Die optimale Motorlüfterleistung ist letztlich in grober Näherung die Summe von
Verdichterleistung und Kühlleistung, abzüglich der von der Fahrzeuggeschwin
digkeit 13 abhängigen Kühlung des Verflüssigers 2, weil letzterer Anteil somit
nicht vom Motorlüfter 8 aufgebracht werden muss.
Damit sind für den Betrieb der Klimaanlage im Fahrzeug die Motorlüfterleis
tung, die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Verdichter- und die Kühlleistung ge
koppelte Größen.
Dabei sind die Kühl- und die Verdichterleistung sowie der Anteil der Verflüssig
erleistung, der durch die Fahrzeuggeschwindigkeit 13 erbracht wird, von äuße
ren Bedingungen und von Kundengewohnheiten abhängige Größen. Somit ist
letztlich nur die Motorlüfterleistung über die Motorlüfterdrehzahl 16 variabel.
Im Unterschied zum Stand der Technik wurde nicht die Effizienz des Kältean
lagenprozesses durch eine Regelung des Druckes verbessert, sondern es
wurde die Effizienz des Gesamtsystems Klimaanlage durch eine Verringerung
der Motorlüfterdrehzahl 16 bei gleichbleibender Fahrzeuginnenraumtemperatur
verbessert.
Überraschenderweise belegen Testergebnisse, dass die erforderliche Kühlleis
tung trotz erhöhter Systemdrücke von einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verfügung gestellt wird. Selbst dann, wenn der Motorlüfter 8 durch die Re
geleinrichtung 10 deaktiviert wurde.
Zwar reduziert der Einsatz des Motorlüfters 8 das Druckniveau im Klimaanla
gensystem, und es verbessert sich somit die Leistungszahl, jedoch wurde die
gewünschte Auslasstemperatur der in den Innenraum des Fahrzeuges gelan
genden Luft bereits mit geringerer Lüfterleistung erreicht.
Elektrische Energie wird daher vom Motorlüfter 8 in einem Verfahren nach dem
Stand der Technik verbraucht, ohne dass eine Verbesserung des Komfort oder
der Kundenzufriedenheit erreicht wird. Es wird im Gegenteil bei einer konventi
onellen Regelstrategie durch die Druckregelung des Kälteprozesses dieser bei
hohem Einsatz des Motorlüfters 8 so stark verbessert, dass die am Verdampfer
4 erzeugte kalte Luft mit warmer Luft im Re-Heat-Verfahren gemischt werden
muss, um die vorgegebene, vom Fahrzeuginsassen gewünschte Auslasstem
peratur der Luft zu erreichen.
Weiterhin beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren zur Regelung des Mo
torlüfters 8, dass auch bei nicht Erreichen der Verdampfersolltemperatur der
Einsatz des Motorlüfters 8 in Abhängigkeit des Hochdrucks gemindert wird.
Dabei wird ein sich nicht leistungssteigernd auswirkender Überschuss an
Verflüssigerdurchlüftung durch den Motorlüfter 8 vermieden.
Eine solche Situation ist beispielsweise dann gegeben, wenn der Verdampfer 4
und nicht der Verflüssiger 2 die Leistung der Klimaanlage begrenzt.
Bei der Betrachtung des Gesamtsystems Klimaanlage muss sowohl die elektri
sche Leistung als auch die mechanische Leistung optimiert werden. Eine Ver
minderung des Systemdruckes bei gleicher Verdampferleistung verbessert
zwar die Leistungszahl und den mechanischen Wirkungsgrad des Kälteprozes
ses, jedoch erfordert dies den vermehrten Einsatz des elektrischen Motorlüfters
8.
Elektrische Energie ist jedoch mit einem erheblich schlechteren Wirkungsgrad
behaftet, so dass der Einsatz elektrischer Energie zur Verbesserung der Leis
tungszahl und Minderung mechanischer Wirkungsgrade nur begrenzt sinnvoll
ist. Hinzu tritt, dass die Lüfterleistung nicht verlustfrei in Kondensationsleistung
umgesetzt wird, was den Wirkungsgrad der Umwandlung exergetisch hochwer
tiger elektrischer Leistung in Kondensationsleistung weiter vermindert.
Erfindungsgemäß wird auch die Fahrzeuggeschwindigkeit 13 als Eingangsgrö
ße zur Regelung der Motorlüfterdrehzahl 16 benutzt.
Dies dient der Kompensation der Systemträgheit mit der der Verdampfer 4 auf
plötzliche Änderungen der Fahrbedingungen reagiert.
Kommt es z. B. mit ausgeschaltetem Motorlüfter 8 oder bei geringer Motorlüf
terdrehzahl 16 zu einem abrupten Fahrzeugstillstand, steigt der Verflüssiger
druck 12 auf Grund des fehlenden Luftmassestromes schnell an, während die
Verdampfertemperatur 11 erst verzögert reagiert. Zur Vorsteuerung des Motor
lüfters 8 wird die Fahrzeuggeschwindigkeit 13 und der Systemhochdruck 12
genutzt, da der Luftmassestrom über dem Verflüssiger 2 auf Grund der Träg
heit des Verdampfersignals sonst nicht rechtzeitig eingestellt werden kann.
Die Einhaftung einer oberen Druckgrenze ist ein wichtiges Kriterium einer Mo
torlüfterregelung. Daher erlaubt die Regeleinrichtung 10 in bestimmten Be
triebssituationen zur Einhaltung der oberen Druckgrenze den Motorlüfter 8 mit
einer kalibrierbaren maximalen Motorlüfterdrehzahl 16 zu betreiben.
Weiterhin wurde erfindungsgemäß auf die Beimischung von warmer Luft zu
kalter Luft (Re-Heat-Betrieb) über den Einsatz der Temperaturklappe teilweise
verzichtet, indem eine Reduzierung des Motorlüfters 8 die Verdampfertempera
tur 11 und damit die gewünschte Auslasstemperatur der Luft in den Fahrzeu
ginnenraum ansteigen lässt. Dabei wird die Motorlüfterdrehzahl 16 so lange
reduziert, bis die Verdampfertemperatur oder die Auslasstemperatur der ge
kühlten Luft 11 erreicht ist oder der Motorlüfter 8 stillsteht.
Dabei wird über eine stärker reduzierte Motorlüfterdrehzahl 16 die energetisch
ungünstige Beimischung von warmer Luft zu kalter Luft verringert, bzw. gänz
lich eingestellt.
Jedoch werden weiterhin fahrgeschwindigkeitsbedingte Temperatur
schwankungen über das Verfahren der Temperaturklappe ausgeglichen. Dies
gilt insbesondere für den Stadtbetrieb ("Stop and Go"). Steigt die Fahrzeugge
schwindigkeit 13 und somit die Durchlüftung des Verflüssigers 2, wird die Tem
peraturklappe bei inaktivem Motorlüfter 8 wieder eingesetzt, um die Auslass
temperatur ansteigen zu lassen.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Regelung bein
haltet nicht nur die Regelung der Innenraumtemperatur des Fahrzeugs, son
dern auch die Regelung der Luftfeuchtigkeit 15 der Luft im Inneren des Fahr
zeuges über die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit der in die Klimaanlage
einströmenden Luft und die Temperatur der im Fahrzeug gewünschten Luft.
Die Verdampfertemperatur 11 wird dabei so bestimmt, dass am Verdampfer 4
entfeuchtet werden kann.
Wird eine niedrigere Verdampfertemperatur 11 zur Reduzierung der Luftfeuch
tigkeit 15 angefordert, erhält diese Anforderung Priorität über die mögliche E
nergieeinsparung durch die Reduzierung der Motorlüfterdrehzahl 16. Hierdurch
wird sichergestellt, dass ein Beschlagen der Scheiben und damit verbundenen
Sichtbehinderungen für die Fahrzeuginsassen vermieden wird.
1
Verdichter
2
Verflüssiger
3
Entspannungsorgan
4
Verdampfer
5
Kältemittelsammler
6
Trockner
7
Drucksensor auf der Hochdruckseite
8
Motorlüfter
9
Motor
10
Regeleinrichtung
11
Verdampfertemperatur/Auslasstemperatur der gekühlten Luft
12
Druck
13
Fahrzeuggeschwindigkeit
14
Außenlufttemperatur
15
Luftfeuchtigkeit
16
Motorlüfterdrehzahl
17
Verdampfertemperatursensor
18
Mittel zur Bestimmung der Fahrzeuggeschwindigkeit
19
Mittel zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit
20
Außenlufttemperatursensor
n Drehzahl
T1 Verdampfertemperatur oder Temperatur der gekühlten Luft
T2 Solltemperatur
n Drehzahl
T1 Verdampfertemperatur oder Temperatur der gekühlten Luft
T2 Solltemperatur
Claims (9)
1. Verfahren zur Regelung des Motorlüfters eines Fahrzeuges mit Klimaan
lage und Kälteanlage, wobei der Motorlüfter (8) einen Luftstrom zur Küh
lung des Verflüssigers (2) der Kälteanlage erzeugt, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Motorlüfterdrehzahl (16) in Abhängigkeit der Ver
dampfertemperatur (11) und der Fahrzeuggeschwindigkeit (13) unter
Berücksichtigung des Druckes (12) auf der Hochdruckseite der Kältean
lage derart geregelt wird, dass nur die tatsächlich benötigte oder mo
mentan maximal erreichbare Kühlleistung gedeckt wird und dass dabei
- a) ein maximaler Druck in der Kälteanlage nicht überschritten wird,
- b) die Verdampfertemperatur (11), der vom Bediener der Klimaanlage angeforderten Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs angepasst wird und dabei
- c) eine Beimischung wärmerer Luft zu der vom Verdampfer (4) gekühlten Luft reduziert bis ausgeschlossen wird und
- d) die Luftfeuchtigkeit (15) der in den Fahrgastraum einströmen den Luft derart eingeregelt wird, dass die Oberflächen des Fahrzeuginnenraumes und insbesondere die Scheiben nicht beschlagen und dass der Verdampfer (4) dazu immer die zur Abscheidung der Feuchtigkeit aus der Luft nötige tiefe Temperatur aufweist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motor
lüfterdrehzahl (16) stufenlos elektronisch geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
maximale Druck (12) in der Kälteanlage in Abhängigkeit des verwende
ten Kältemittels nicht überschritten wird und dass zur Einhaltung der
oberen Druckgrenze der Motorlüfter 8 mit maximaler Drehzahl betreibbar
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, dass die Luftfeuchtigkeit (15) der in den Fahrzeuginnenraum ein
strömenden Luft über die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit der in die
Klimaanlage einströmende Luft und die Temperatur der im Fahrzeug
gewünschten Luft ermittelt wird und dass daraus zur Entfeuchtung der
einströmenden Luft die maximale Verdampfertemperatur 11 bestimmt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, dass bei zu hoher Verdampfungstemperatur (11) infolge Begren
zung des Kälteprozesses durch den Verdampfer (4) die Motorlüfterdreh
zahl (16) so lange abgesenkt wird bis sich die Kühlleistung verringert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, dass bei ausgeschaltetem oder mit geringer Drehzahl betriebenen
Motorlüfter (8) bei Druckanstieg durch Fahrzeugstillstand die Motorlüf
terdrehzahl (16) erhöht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, dass beim Sinken der Verdampfertemperatur oder der Auslasstemperatur
(11) unter den vorgegebenen Wert die Motorlüfterdrehzahl (16)
verringert wird und dadurch die Beimischung von warmer Luft zu kalter
Luft vermieden wird.
8. Regelvorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regeleinrich
tung (10), ein Verdampfer- oder Luftauslasstemperatursensor (17), ein
Drucksensor (7) und Mittel zur Bestimmung der Fahrzeuggeschwindig
keit (18) vorgesehen sind.
9. Regelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
weiterhin Mittel zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit (19) sowie ein Au
ßentemperatursensor (20) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10133208A DE10133208C1 (de) | 2001-06-29 | 2001-06-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung des Motorlüfters eines Fahrzeuges mit Klimaanlage |
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Publications (1)
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