DE10132035C1 - Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätes sowie Hörgerät - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätes sowie HörgerätInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätes sowie einem Hörgerät mit wenigstens einem Eingangswandler zur Aufnahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal, einem A/D-Wandler (2, 2') zur Wandlung des elektrischen Signals in ein digitales Signal, einer Signalverarbeitungseinheit (3, 3') zur Verarbeitung des digitalen Signals und einem Ausgangswandler ist vorgesehen, das elektrische Eingangssignal vor der A/D-Wandlung nach Maßgabe einer Kompressionskennlinie zu komprimieren und nach der A/D-Wandlung das komprimierte digitale Signal oder ein daraus hervorgehendes Signal nach Maßgabe einer wenigstens näherungsweise zu der Kompressionskennlinie inversen Expansionskennlinie zu expandieren. Das so ausgebildete Hörgerät bietet einen vergrößerten Dynamikumfang hinsichtlich des übertragbaren Eingangssignalpegels.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Hörge
rätes mit wenigstens einem Eingangswandler zur Aufnahme eines
Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Signal, ei
nem A/D-Wandler zur Wandlung des elektrischen Signals in ein
digitales Signal, einer Signalverarbeitungseinheit zur Verar
beitung des digitalen Signals und einem Ausgangswandler. Fer
ner betrifft die Erfindung ein Hörgerät zur Durchführung des
Verfahrens.
Zur Wandlung eines analogen Signals in ein digitales Signal
werden A/D-Wandler verwendet. Dabei sind aus dem Stand der
Technik unterschiedliche Verfahren bekannt, nach denen A/D-
Wandler verfahren (z. B. aus Tietze U.; Schenk CH.: Halblei
ter-Schaltungstechnik, Berlin, Heidelberg, New York, London,
Paris, Tokio, Barcelona: Springer 1990, S. 769-790). Der Dynamikumfang
(gemessen in dB) eines A/D-Wandlers ist das Verhältnis zwi
schen minimalem und maximalem Pegel des analogen Signals, das
mit dem A/D-Wandler in ein digitales Signal gewandelt werden
kann. Mit dem geforderten Dynamikumfang des A/D-Wandlers
steigt jedoch auch dessen Stromverbrauch, so dass A/D-Wand
ler, die einen großen Dynamikumfang bieten, für den Einsatz
in Hörgeräten ungeeignet sind. Bei Hörgeräten können wegen
der niedrigen Ausgangsspannung und der eng begrenzten Spei
cherkapazität der Spannungsquelle lediglich A/D-Wandler mit
einem eingeschränkten Dynamikumfang verwendet werden. Daher
ist es bei digitalen Hörgeräten erforderlich, geeignete Maß
nahmen zu treffen, um ein Übersteuern des A/D-Wandlers zu
vermeiden. Übersteigt nämlich der Dynamikumfang des analogen
Eingangssignals den Dynamikumfang des A/D-Wandlers, so ist
das digitale Abbild des analogen Eingangssignals stark ver
zerrt.
Bei dem Hörgeräte-Modell "Prisma" der Siemens Audiologische
Technik GmbH ist dem A/D-Wandler ein High Level Compressor
(HLC) vorgeschaltet, vgl. Siemens-Firmenschrift "Das digitale Hörgerät, mit dem Sie
rundum gewinnen/PRISMA", Bestell-Nr. A91100-M5100-B700-01. Dieser soll die Übersteuerung des A/D-
Wandlers und der nachfolgenden Schaltung verhindern. Der HLC
besitzt einen hohen Regelschwellen-Pegel, ab dem die Regelung
anspricht und das Eingangssignal komprimiert. Die Komprimie
rung hat jedoch starke Verzerrungen des digitalen Abbildes
des analogen Eingangssignals zur Folge, die schließlich zu
deutlich hörbaren und störenden Verzerrungen des Ausgangssig
nals führen. Weiterhin nachteilig sind die Ein- und
Ausschwingzeiten des HLC. Durch diese kann es trotz des HLC
kurzzeitig zum Übersteuern des A/D-Wandlers kommen. Außerdem
haben ungünstige Eingangssignale, z. B. kurz aufeinanderfol
gende, laute Schallereignisse, zwischen denen Ruhepausen lie
gen, eine Art "Pumpeffekt" aufgrund der Regelschaltung zur
Folge, die für den Benutzer ebenfalls sehr unangenehm sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Dynamikumfang bei einem di
gitalen Hörgerät zu vergrößern und Signalverzerrungen zu ver
meiden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb ei
nes Hörgerätes mit wenigstens einem Eingangswandler zur Auf
nahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches
Signal, einem A/D-Wandler zur Wandlung des elektrischen Sig
nals in ein digitales Signal, einer Signalverarbeitungsein
heit zur Verarbeitung des digitalen Signals und einem Aus
gangswandler, gekennzeichnet durch folgende Verfahrens
schritte:
- - Komprimieren des elektrischen Eingangssignals vor der A/D- Wandlung nach Maßgabe einer Kompressionskennlinie,
- - A/D-Wandlung des komprimierten Signals zum erzeugen eines komprimierten digitalen Signals,
- - Expandieren des komprimierten digitalen Signals oder eines daraus hervorgehenden Signals nach der A/D-Wandlung nach Maßgabe einer wenigstens näherungsweise zu der Kompressi onskennlinie inversen Expansionskennlinie.
Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Hörgerät zur Durch
führung des Verfahrens mit einem Eingangswandler mit kompri
mierendem Signalübertragungsverhalten zum Komprimieren des
Eingangssignals sowie durch ein Hörgerät zur Durchführung des
Verfahrens mit einer Kompressionseinheit zum Komprimieren des
Eingangssignals vor der A/D-Wandlung.
Die Erfindung sieht vor, zur Verbesserung des Dynamikumfangs
des von dem Hörgerät übertragbaren analogen Eingangssignals
das analoge Eingangssignal vor der A/D-Wandlung zu komprimie
ren und nach der A/D-Wandlung zu expandieren. Dabei erfolgt
die Komprimierung bzw. Expandierung unmittelbar, permanent
und stetig, d. h. anders als bei dem bekannten HLC, der erst
oberhalb einer bestimmten Regelschwelle des analogen Ein
gangssignals einsetzt, erfolgt die Übertragung des Signalpe
gels bei der Erfindung kontinuierlich nach Maßgabe einer Kom
pressionskennlinie. Diese ist im Bereich niedriger Signalpe
gel vorzugsweise linear mit der Steigung 1 und kann sich für
sehr hohe Eingangspegel asymptotisch einem Maximum nähern,
wobei der Übergang zwischen diesen Extremen fließend ver
läuft. Das komprimierte analoge Eingangssignal ist schließ
lich dem A/D-Wandler zugeführt. Nach der A/D-Wandlung durch
läuft das digitale Signal eine Expansionseinheit, die im We
sentlichen eine zu der Kompressionskennlinie inverse Übertra
gungskennlinie realisiert.
Das Hörgerät gemäß der Erfindung weist einen vergrößerten Dy
namikumfang auf im Vergleich zu einem Hörgerät, das keine
Komprimierung des Eingangssignals vorsieht. Ferner treten bei
einem Hörgerät gemäß der Erfindung bei großen Signalamplitu
den des Eingangssignals in der Regel keine hörbaren Verzer
rungen auf, da die Kompression und Expansion unmittelbar und
kontinuierlich erfolgen. Weiterhin wird die Kompression in
Abhängigkeit der Signalstärke permanent durchgeführt, d. h.
der Kompressor wird nicht erst oberhalb einer bestimmten Re
gelschwelle aktiv. Er besitzt daher auch keine Ein- bzw.
Ausschwingzeit, womit insbesondere bei Eingangssignalen mit
wiederkehrenden großen Amplitudensprüngen "Pumpeffekte" ver
mieden werden.
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Kom
pression bereits durch den Eingangswandler bewirkt wird. Ist
der Eingangswandler z. B. als akustisch-elektrischer Wandler
ausgebildet, so kann diese Wirkung durch eine besondere Aus
gestaltung in dem akustisch-mechanischen Teil des Wandlers
ausgeführt sein, etwa durch eine unterschiedlich dicke Wand
lermembran.
Eine andere Ausführungsform sieht eine elektrische Schal
tungseinheit zur Kompression vor, die zwischen dem Eingangs
wandler und dem A/D-Wandler geschaltet ist und die gewünschte
komprimierte Übertragungsfunktion realisiert.
Bei beiden oben genannten Ausführungsformen ist vorgesehen,
dass die Signalverarbeitung eine Schaltungseinheit umfasst,
die hinsichtlich der Signalpegel im Wesentlichen die inverse
Übertragungsfunktion des Kompressors realisiert. Diese Schal
tungseinheit ist in analoger, vorzugsweise jedoch in digita
ler Schaltungstechnik ausgeführt.
Bei der schaltungstechnischen Realisierung des Kompressors
bzw. Expanders steht eine Vielzahl unterschiedlicher Möglich
keiten offen. Z. B. kann der Kompressor als analoger Loga
rithmierer und der Expander als digitaler Delogarithmierer
ausgebildet sein. Es sind jedoch auch andere Übertragungs
funktionen als Logarithmus bzw. inverser Logarithmus möglich.
Weiterhin kann eine Übertragungsfunktion auch in Form einer
Wertetabelle hinterlegt sein. Vorzugsweise ist die Übertra
gungsfunktion einstellbar und durch Programmierung des
betreffenden Hörgerätes veränderbar. So kann bei einem Wand
ler mit komprimierender Übertragungskennlinie (Wandlerkennli
nie) diese gemessen werden und bei dem Expander exakt die
hierzu inverse Kennlinie eingestellt werden.
Die Erfindung kann bei allen bekannten Hörgeräte-Typen ange
wendet werden, beispielsweise bei hinter dem Ohr tragbaren
Hörgeräten, in dem Ohr tragbaren Hörgeräten, implantierbaren
Hörgeräten oder Taschenhörgeräten. Weiterhin kann das Hörge
rät gemäß der Erfindung auch Teil eines mehrere Geräte zur
Versorgung eines Schwerhörigen umfassenden Hörgerätesystems
sein, z. B. Teil eines Hörgerätesystems mit zwei am Kopf ge
tragenen Hörgeräten zur binauralen Versorgung oder Teil eines
Hörgerätesystem, bestehend aus einem am Kopf tragbaren Gerät
und einer am Körper tragbaren Prozessoreinheit.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch im Blockschaltbild ein Hörgerät mit einem
HLC nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 die Übertragungskennlinie des HLC in vereinfachter
Darstellung,
Fig. 3 schematisch im Blockschaltbild ein Hörgerät gemäß der
Erfindung,
Fig. 4 die Übertragungskennlinie der Kompressionseinheit und
Fig. 5 die Übertragungskennlinie der Expansionseinheit.
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung das Blockschalt
bild eines Hörgerätes mit einem als Mikrofon 1 ausgebildeten
Eingangswandler dargestellt. Dieser nimmt ein akustisches
Eingangssignal auf und wandelt dieses in ein elektrisches
Signal. Der Dynamikumfang des Mikrofons 1, d. h. der Bereich
von der kleinsten bis zu der größten übertragbaren Signalamp
litude des Eingangssignal, ist in der Regel wesentlich größer
als der Dynamikumfang, den das Hörgerät insgesamt bietet.
Weiterhin ist bei dem bekannten Hörgerät ein A/D-Wandler 2
zur Wandlung des elektrischen Signals in ein digitales Signal
vorgesehen. Das digitale Signal ist einer Signalverarbei
tungseinheit 3 zugeführt, in der die Aufbereitung des Signals
zum Ausgleich der individuellen Schwerhörigkeit eines Hörge
räteträgers erfolgt. Die Signalverarbeitung kann in mehreren
parallelen Kanälen der Signalverarbeitungseinheit 3 durchge
führt werden und neben einer frequenzabhängigen Verstärkung
auch weitere Funktionen, wie Störgeräuschunterdrückung oder
besondere Hervorhebung von Sprachsignalen, umfassen. Das ver
arbeitete Signal wird schließlich durch den Ausgangswandler,
im Beispiel als Hörer 4 realisiert, von einem elektrischen
Signal in ein akustisches Signal gewandelt und ausgegeben.
Der Dynamikumfang des mit dem Hörgerät übertragbaren Signals
ist im Wesentlichen durch den A/D-Wandler 2 bestimmt. Einer
Vergrößerung des Dynamikumfangs könnte in der Signalverarbei
tungseinheit 3 durch eine Vergrößerung der Wortbreite des zu
verarbeitenden digitalen Signals Rechnung getragen werden.
Dabei verändert sich die Stromaufnahme der Signalverarbei
tungseinheit 3 in etwa im Verhältnis mit der gewählten Wort
breite. Anders hingegen beim A/D-Wandler 2, bei dem eine Ver
größerung des Dynamikumfangs eine höhere Versorgungsspannung
und damit einen überproportionalen Anstieg der Stromaufnahme
zur Folge hat.
Wegen der angestrebten Miniaturisierung bei Hörgeräten ist
der für die Batterie bzw. den Akku zur Spannungsversorgung
zur Verfügung stehende Raum innerhalb des Hörgerätes und da
mit deren Ausgangsspannung und Speicherkapazität begrenzt.
Daher ist der realisierbare Dynamikumfang des A/D-Wandlers 2
bei der Entwicklung eines Hörgerätes innerhalb enger Grenzen
vorgegeben. Um ein Übersteuern des A/D-Wandlers 2 bei großen
Signalamplituden des Eingangssignals zu vermeiden, ist bei
dem Hörgerät gemäß Fig. 1 ein zwischen das Mikrofon 1 und
dem A/D-Wandler 2 geschalteter HLC 5 (HLC = High Level
Compressor) vorgesehen. Dieser ist in analoger Schaltungs
technik aufgebaut und bewirkt oberhalb eines bestimmten
Schwellenwertes S1 (vgl. Fig. 2) der Signalamplitude des
Eingangssignals eine Kompression des Eingangssignals, bevor
dieses dem A/D-Wandler 2 zugeführt ist. Dabei wird der HLC 5
erst aktiv, sobald die Signalamplitude den Schwellenwert S1
für eine bestimmte Zeitdauer übersteigt. Ebenso wird die
Schaltung erst dann wieder inaktiv, wenn die Signalamplitude
den Schwellenwert S1 für eine bestimmte Zeitdauer unter
schreitet. Der HLC 5 ist eine Regelschaltung und weist damit
eine Ein- bzw. Ausschwingzeit auf. Dadurch bewirkt er bei
seinem Ansprechen eine für den Hörgeräteträger deutlich hör
bare und störende Veränderung des ursprünglichen Eingangssig
nals.
Fig. 2 zeigt in vereinfachter Darstellung die Übertragungs
kennlinie des HLC 5 für den jeweils eingeschwungenen Zustand.
Dargestellt ist der Ausgangssignalpegel LO über dem Eingangs
signalpegel LI des HLC 5. Weiterhin dargestellt ist der
Schwellenwert S1, ab dem die Regelung einsetzt und der HLC 5
aktiv wird. Unterhalb S1 verläuft die Kennlinie linear mit
der Steigung 1. Oberhalb von S1 nähert sich die Übertragungs
kennlinie für den eingeschwungenen Zustand des Reglers mit
steigendem Eingangssignalpegel dem Schwellenwert S2.
Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung das Blockschalt
bild eines Hörgerätes gemäß der Erfindung. Auch dieses sieht
ein Mikrofon 1', einen A/D-Wandler 2', eine Signalverarbei
tungseinheit 3' sowie einen Hörer 4' vor. Im Unterschied zum
Stand der Technik erfolgt bei dem Hörgerät gemäß der Erfin
dung mittels einer Kompressionseinheit 6 stets (und nicht
erst oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes) eine Kompres
sion des analogen Eingangssignals nach Maßgabe einer Kompres
sionskennlinie, bevor es dem A/D-Wandler 2' zugeführt ist.
Das Kompressionsverhältnis kann dabei in einem bestimmten
Wertebereich des Eingangssignalpegels auch gleich eins sein.
Die Kompressionseinheit 6 ist in analoger Schaltungstechnik
ausgeführt und realisiert eine Steuerung mit der in Fig. 4
dargestellten Übertragungskennlinie. Im Unterschied zu dem
HLC 5 gemäß Fig. 1 besitzt die Kompressionseinheit 6 keinen
Schwellenwert hinsichtlich der Signalamplitude des Eingangs
signals, der überschritten werden muss, damit die Schaltung
aktiviert wird. Vielmehr erfolgt die Anpassung des analogen
Eingangssignals unmittelbar, permanent und kontinuierlich.
Die Kompressionseinheit 6 ist keine Regelschaltung und weist
auch keine Ein- oder Ausschwingzeiten auf.
Die Kompressionseinheit 6 ist vorteilhaft schaltungstechnisch
als analoger Logarithmierer ausgebildet (vgl. Tietze U.;
Schenk CH.: Halbleiter-Schaltungstechnik, Berlin, Heidelberg,
New York, London, Paris, Tokio, Barcelona: Springer 1991, S. 332-336) und
kann gleichzeitig auch eine Signalvorverstärkung bewirken.
Weiterhin kann die Kompressionseinheit 6 als eigenständige
Schaltungseinheit in dem Hörgerät implementiert sein, aber
auch in das Mikrofon 1' oder den A/D-Wandler 2' integriert
sein.
Das Hörgerät gemäß Fig. 3 umfasst weiterhin die Expansions
einheit 7. Diese ist in die Signalverarbeitungseinheit 3' in
tegriert und wie diese in digitaler Schaltungstechnik reali
siert. Die Expansionseinheit 7 dient der Expansion des in der
Kompressionseinheit 6 komprimierten Signals. Dabei kann in
der Signalverarbeitungseinheit 3' sowohl vor als auch nach
der Expansion eine weitere Signalverarbeitung stattfinden.
Insgesamt weist das so ausgebildete Hörgerät einen Dynamikum
fang auf, der den Dynamikumfang des A/D-Wandlers 2' deutlich
übersteigt.
In Fig. 4 ist die Übertragungskennlinie der Kompressionsein
heit 6 als Funktion des Ausgangssignalpegels LO über dem Ein
gangssignalpegel LI ausgeführt. Auch diese weist bei niedri
gen Signalpegeln des Eingangssignals zumindest näherungsweise
einen linearen Verlauf mit der Steigung 1 auf und flacht zu
höheren Eingangssignalpegeln hin allmählich ab. Die Übertra
gungskennlinie kann in dem interessanten Wertebereich des
Eingangssignalpegels in etwa durch eine Logarithmusfunktion
beschrieben werden.
Fig. 5 zeigt die zu der Kompressionskennlinie gemäß Fig. 4
inverse Expansionskennlinie, die von der Expansionseinheit 7
realisiert wird. Nach Maßgabe dieser Expansionskennlinie wird
in der Expansionseinheit 7 die in der Kompressionseinheit 6
erfolgte Komprimierung des Eingangssignals zumindest nähe
rungsweise wieder aufgehoben. Dadurch weist das so ausgebil
dete Hörgerät einen größeren Dynamikumfang auf, als dies der
A/D-Wandler 2' ohne die weitere Beschaltung gemäß der Erfin
dung ermöglichen würde.
Anders als bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
3, das die Kompressionseinheit 6 umfasst, kann ein komprimie
rendes Signalübertragungsverhalten gemäß Fig. 4 auch direkt
von dem Mikrofon 1' bewirkt werden. Das Mikrofon 1' weist
hierfür einen akustisch-mechanischen Kompressionsteil (nicht
dargestellt) auf. Dessen Wirkung kann beispielsweise auf ei
ner besonderen Ausbildung der Mikrofonmembran beruhen (unter
schiedlich dicke Membranbereiche).
Zum Realisieren der inversen Übertragungskennlinie in der
Expansionseinheit 7 ist diese vorzugsweise programmierbar
ausgebildet. Dann kann der genaue Verlauf der Übertragungs
kennlinie durch Programmierung des Hörgerätes variiert wer
den.
Claims (6)
1. Verfahren zum Betrieb eines Hörgerätes mit wenigstens ei
nem Eingangswandler zur Aufnahme eines Eingangssignals und
Wandlung in ein elektrisches Signal, einem A/D-Wandler (2,
2') zur Wandlung des elektrischen Signals in ein digitales
Signal, einer Signalverarbeitungseinheit (3, 3') zur Verar
beitung des digitalen Signals und einem Ausgangswandler,
gekennzeichnet durch folgende Ver
fahrensschritte:
- - Komprimieren des elektrischen Eingangssignals vor der A/D- Wandlung nach Maßgabe einer Kompressionskennlinie,
- - A/D-Wandlung des komprimierten Signals zum Erzeugen eines komprimierten digitalen Signals,
- - Expandieren des komprimierten digitalen Signals oder eines daraus hervorgehenden Signals nach der A/D-Wandlung nach Maßgabe einer wenigstens näherungsweise zu der Kompressi onskennlinie inversen Expansionskennlinie.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kompression zumin
dest näherungsweise nach Maßgabe einer Logarithmusfunktion
und die Expansion zumindest näherungsweise nach Maßgabe einer
inversen Logarithmusfunktion erfolgen.
3. Hörgerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 2, gekennzeichnet durch
einen Eingangswandler mit komprimierendem Signalübertragungs
verhalten zum Komprimieren des Eingangssignals.
4. Hörgerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 2, gekennzeichnet durch
eine Kompressionseinheit (6) zum Komprimieren des Eingangs
signals vor der A/D-Wandlung.
5. Hörgerät nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeich
net durch eine Expansionseinheit (7) zum Ex
pandieren des komprimierten digitalen Signals.
6. Hörgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Übertragungsfunktion der Kompressionseinheit (6) und/oder der
Expansionseinheit (7) einstellbar ist.
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