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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Anschlußeinheit für flexible, unterseitig vlieskaschierte Dachabdichtungsbahnen
sowie mit diesen verbundenen, nichtstarren photovoltaischen Flächenzellen
gemäß des Patentanspruchs
1.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 298 24 045 U1 ist eine Solar-Dachbahn
für Dachabdichtungen
zum Schutz eines Bauwerkes vorbekannt.
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Bei
der dort gezeigten Dachbahn wird von aufkaschierten Photovoltaik-Modulen
ausgegangen, die eine Anordnung ergeben, die wie herkömmliche Dachbahnen
unmittelbar nebeneinander und/oder hintereinander oder im Wechsel
mit bekannten Bahnen angeordnet werden können. Die Flexibilität der Photovoltaik-Module
nach
DE 298 24 045
U1 soll so gegeben sein, daß die Dachbahnen mit dem kaschierten
Photovoltaik-Modul zu Transport- und Verlegezwecken auf- und abrollbar
ist. Hierfür
besteht die Dachbahn aus thermoplastischen, elastomeren oder thermoplastischelastomeren
Werkstoffen.
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Die
eigentlichen Photovoltaik-Module sind verkapselt und besitzen auf
ihren Anschlußflächen stromführende Leiter.
Die Dachbahn wird dann von den stromführenden Leitern durchdrungen,
ohne daß es
gemäß der vorbekannten
Lehre einer beson deren Abdichtung bedarf.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, daß eine
solche Ausführungsform
keine ausreichende Dichtigkeit und nur eine ungenügende Zugentlastungssicherung
bietet. Letztendlich besteht die Gefahr, daß die ungeschützt geführten Kabel
im Bereich des Kontaktüberganges
zum Photovoltaik-Modul brechen oder sich von den Kontaktflächen lösen, so
daß die
gewünschten
elektrischen Eigenschaften des Moduls nicht mehr gegeben sind.
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Aus
der
JP 07273361 A ist
eine elektrische Anschlusseinheit für flexible photovoltaische
Solarmodule mit Dünnschichtsolarzellen
aus amorphen Silizium bekannt, wobei eine Abdichtungsbahn jeweils
im Bereich der Außenkontaktflächen der
Zellen gegenüberliegt,
mindestens eine Ausnehmung aufweist, welche mindestens ein elektrisches
Anschlusskabel aufnimmt. Außerdem
ist eine Möglichkeit
zur Abdichtung der Anschlußkabelenden
sowie der Ausnehmung beschrieben, welche zunächst darauf beruht, um die
Anschlußkabelenden
eine Anschlußbox
anzubringen, welche eine verschließbare Öffnung aufweist. Durch diese Öffnung kann
ein Füllmaterial
eingebracht werden, welches die eigentliche Abdichtung der Anschlußkabelenden
bewirkt.
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In
der
EP 1 081 770 A1 wird
ein Dünnschichtsolarzellenmodul
sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren beschrieben. Die
Dünnschicht-Solarzellen
weisen mehrere auf dem transparenten Isoliersubstrat angeordnete
Photovoltaikelemente auf, die jeweils eine transparente Elektrodenschicht,
eine Photovoltaik-Dünnschicht-Halbleiterschicht
und eine Rückelektrode
umfassen. Eine auf einer Oberfläche der
Dünnschicht-Solarzelle
angeordnete Dichtungseinrichtung weist einen ersten Füllstoff
auf, der auf der Rückelektrodenschicht
und dem Verdrahtungselement zum Verbinden des Busses und einer Verbindungseinrichtung,
angeordnet ist. Das Verdrahtungselement ist im ersten Füllstoff
und einem zweiten Füllstoff
versenkt angeordnet, wobei der zweite Füllstoff bezüglich des Verdrahtungselements
auf der dem ersten Füllstoff
gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist. Des Weiteren ist ein dritter Füllstoff
vorgesehen, der zwischen dem Verdrahtungselement und der Rückelektroden schicht
angeordnet ist.
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Bei
der Lehre nach
US 5
513 075 A handelt es sich um ein Verbindungsmodul mit einem
elektrischen Anschlußterminal
und einem Dichtungselement. Ein auf einer Oberfläche befindlicher Kontaktbolzen
dringt hierbei in einen Anschlußbereich
ein und führt
dort zu einer Verbindung mit einem Anschlußkabel über eine spezielle Schneid-/Klemmtechnik.
Eine derartig räumlich
großbauende
Anschlußeinheit
ist für
die Ausbildung von Flachdächern
völlig
ungeeignet.
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In
der
US 4 860 509 A wird
eine flexible Dachbahn mit darauf befindlichen Solarzellen beschrieben.
Die dortige Erfindung zielt vor allem auf die zu Materialeigenschaften
der Dachbahn und der Solarzellen ab. U. a. wird aufgeführt, daß die Dachbahn
strahlungsreflektierend ausgebildet ist.
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Bei
der Offenbarung gemäß
US 6 127 622 A handelt
es sich um ein Solarzellenmodul, welches aus einem photovoltaischen
Element besteht, das zwischen einem oberen und einem unteren Beschichtungsmaterial
eingebettet ist. Das photovoltaische Element weist ein aus dem Element
hinausragendes Anschlussmittel auf, welches vollständig mit Harz
bedeckt ist und außerdem über eine
Anschlussbox verfügt,
wobei diese Box in einer Ausbuchtung des Beschichtungsmaterials
eingebracht ist.
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Aus
dem Vorgenannten besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, eine elektrische Anschlußeinheit
für flexible
Dachabdichtungsbahnen sowie mit diesen verbundenen nichtstarren
photovoltaischen Flächenzellen
anzugeben, die allen mechanischen und elektrischen Anforderungen,
insbesondere auch unter dem Aspekt der Langzeitstabilität genügt.
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Die
Lösung
der Aufgabenstellung erfolgt mit einer elektrischen Anschlußeinheit
für flexible,
unterseitig vlieskaschierte Dachabdichtungsbahnen sowie mit diesen
verbundenen, nichtstarren photovoltaischen Flächenzellen gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1.
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Die
elektrische Anschlußeinheit
für flexible unterseitig
vlieskaschierte Dachabdichtungsbahnen sowie mit diesen verbundenen,
nichtstarren photovoltaischen Flächenzellen
umfaßt
eine Anordnung zur Befestigung der Flächenzellen Stoff-, form- und/oder kraftschlüssig auf
der Oberseite einer an sich bekannten Dachdichtungsbahn.
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Die
Flächenzellen
bestehen aus einem vorgefertigten polymerverkapselten Verbund, umfassend
ein Mehrfach-Dünnschichtsystem
aus amorphen Silizium mit innerer elektrischer Verbindung sowie
Bypassdioden zwischen den Zellenabschnitten und löt- oder
schweißfähigen äußeren Kontaktflächen.
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Außerdem weist
die Dachabdichtungsbahn jeweils im Bereich der den Außenkontaktflächen bzw. den äußeren Kontaktflächen der
Zellen gegenüberliegend
mindestens eine Ausnehmung auf, welche mindestens ein elektrisches
Anschlußkabel
bzw. ein solches Kabelende aufnimmt.
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Die
Löt- oder
Schweißverbindung
ist in der Ausnehmung ausgeführt.
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Weiterhin
ist ein Vergußblock
aus einem selbsthärtenden
Kunstharz vorgesehen, welcher die Verbindungsstelle, das Anschlußkabelende,
die Ausnehmung sowie einen die Ausnehmung allseits umgebenden Dachbahnabschnitt
dichtend und mechanisch fixierend ausfüllt. Mit dem speziellen Vergußblock,
der bei einer Fließkaschierung
der Unterseite der Dachbahn diese benetzt und durchtränkt, ist
nicht nur eine optimale Abdichtung geschaffen, sondern die jeweiligen
Kabelenden sind zugentlastet geführt, mit
der Folge, daß Beschädigungen
der elektrischen Verbindung zwischen den Außenkontaktflächen der Zellen
und dem Kabelende vermieden werden können. Letztendlich werden störende mechanische Kräfte aufgrund
von Temperaturwechselverhältnissen
vom Photovoltaik-Modul und insbesondere dort von den Außenkontaktflächen ferngehalten.
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Ausgestaltend
ist oder sind die Kabelanschlußenden
im wesentlichen parallel zur Bahn verlaufend aus dem Vergußblock her ausgeführt.
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Für den Verguß wird auf
die Bahnrückseite ein
Vergußrahmen
befestigt, der bei einer bevorzugten Ausführungsform aus einem elastisch
flexiblen Material, z. B. Moosgummi besteht. Der Rahmen kann eine
Selbstklebebeschichtung aufweisen, so daß eine Vereinfachung bei der
Fertigung gegeben ist. Nach dem Aushärten des Vergußblockes
verbleibt der Vergußrahmen
am Produkt und umgibt den Block randseitig, so daß hier eine
Zwischenzone elastischer Art zur Aufnahme von mechanischen Spannungen
und Kräften,
insbesondere zur Verlegeumgebung geschaffen ist.
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Bevorzugt
ist die Oberfläche
der Bahn strahlungsreflektierend, z. B. weiß ausgebildet. Eine solche
Farbgebung erzeugt eine diffuse Streustrahlung, so daß der Wirkungsgrad
der Solarzellen verbessert ist.
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Durch
eine Oberflächenfarbgebung,
welche infrarote Strahlungsanteile dem Sonnenlicht reflektiert,
wird die Oberflächentemperatur
der Gesamtanordnung gering gehalten, was für den vorher erwähnten elektrischen
Wirkungsgrad von Vorteil ist. Auf diese Weise läßt sich ein Photovoltaik-Modul
ohne weitere Maßnahme
auch auf nicht hinterlüfteten,
klassischen Flachdächern
anordnen.
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Die
vorstehend beschriebene Ausführungsform
eines elektrischen Anschlusses mit Vergußblock ermöglicht auch alternative Befestigungen
der Flächenzellen,
d. h. es ist nicht zwingend ein Auflaminieren und wasserdichtes
Verbinden der Flächenzellen
mit der darunter befindlichen Dachbahn erforderlich.
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Denkbar
alternative Befestigungsarten sind Kleben, das Vorsehen eines Adapterverbundbleches,
das Ausbilden von Gitternetzen oder dergleichen Mittel.
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Der
bahnförmige
verlege- und anschlußfertige
flexible Dachabdichtungssolarmodul besteht aus einer Basisschicht
aus einer Hochpolymerlegierung, hier bevorzugt aus Ethylen-Vinyl-Azetat-Terpolymer und PVC
mit Rückseitenkaschie-rung,
insbesondere Fließkaschierung
und einem oder mehreren streifenförmigen Photovoltaik-Elementen
mit jeweils einer Rei- henschaltung von einer Vielzahl von Flächenzellen.
Die Flächenzellen
umfassen integrierte Bypassdioden sowie eine allseitige, mindestens
nach oben transparente Polymerverkapselung.
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Weiterhin
besteht der Dachabdichtungssolarmodul aus einer Schmelzkleberfolie
zum stoffschlüssigen
Verbinden von Basisschicht mit den streifenförmigen Photovoltaik-Elementen.
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Außerdem sind
Ausnehmungen in der Basisschicht und der Schmelzkleberfolie unterhalb
von Außenkontaktflächen der
streifenförmigen
Photovoltaik-Elemente vorgesehen. Mit den Außenkontaktflächen stehen
abgelängte
Anschlußkabelenden
in elektrischer Verbindung.
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Eine
Zugentlastungsvergußmasse
ist innerhalb eines elastischen Vergußrahmens auf der Unterseite
der Basisschicht in einem Abschnitt größer als die dort vorgesehenen
Ausnehmungen aufgebracht. Die Basisschicht des Dachabdichtungssolarmoduls
ist IR-strahlungsreflektierend sowie eine diffuse Streustrahlung
erzeugend ausgeführt.
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Die
Außenkontaktflächen, die
Verbindungskabel und die Vergußmatte
können
einseitig und/oder beidseitig an den Schmalseiten der Bahn ausgebildet
werden. Die streifenförmigen
photovoltaischen Elemente einer Bahn liegen in einem solchen Abstand
voneinander bzw. zum Bahnenrand, daß entlang der Bahnenränder mit
an sich bekannten Setzmaschinen und mit selbstfahrenden Heißluft-Schweißmaschinen
schadlos gearbeitet werden kann.
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Die
Herstellung der beschriebenen Dachabdichtungs-Solarmodule erfolgt
gemäß nachstehender
technologischer Abfolge.
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Nach
einem Reinigen respektive Aktivieren der Oberseite der Basisschicht
und mindestens der Unterseite der streifenförmigen Photovoltaik-Elemente
wird eine Stapelanordnung von Basisschicht, Schmelzkleberfolie und
Photovoltaik-Elementen übereinander
geschaffen, wobei die Schmelzkleberfolie im sentlichen Außenabmessungen
aufweist, die denjenigen der Photovol taik-Elemente entspricht.
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Die
für die
Kontaktierung notwendigen Ausnehmungen werden in die Schmelzkleberfolie
und die Basisschicht eingebracht, dies kann beispielsweise durch
Ausstanzen erfolgen.
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Die
Stapelanordnung wird dann vorzugsweise auf einem Laminiertisch vorgeheizt
und es wird ein Auspressen von möglichen
Lufteinschlüssen,
z. B. mittels Führen
einer Rolle oder Walze vorgenommen.
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Mit
einem weiteren Heizschritt und halten der Temperatur über einen
vorbestimmten Zeitraum erfolgt das Ausbilden der stoffschlüssigen Hot-Melt-Verbindung.
Nach dem Abkühlen
wird ein erster elektrischer Zwischentest durchgeführt und
die elektrische Verbindung zwischen Kabelende und der jeweiligen
Außenanschlußfläche hergestellt.
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Nachfolgend
wird der elastische Vergußrahmen
an der Bahnunterseite vorzugsweise durch eine am Rahmen vorhandene
Selbstklebebeschichtung befestigt. Die Vergußmasse, z. B. PUR-Harz wird
in den Rahmen eingebracht, wobei für ein ausreichendes Verfüllen und
allseitiges Umschließen
der Kontaktflächen
zu sorgen ist. Nach dem Aushärten
der Vergußmasse
erfolgt ein elektrischer Fertigtest sowie ein Aufrollen und Versandfertigmachen
der Bahn.
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Die
beschriebene multifunktionale Dachabdichtung kann allein von Dachdeckern
ausgeführt werden,
so daß im
Gegensatz zu aufgeständerten Anlagen
und auf dem Dach zu verdrahtender Technik eine klare Gewerketrennung
möglich
wird.
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Das
Verfahren zum Verlegen und elektrischen Anschließen der vorgestellten flexiblen
Dachabdichtungs-Solarmodule geht von einem nicht hinterlüfteten Auslegen
oder Anordnen nach einem speziellem Verlegeplan und Flächeneinteilung
unter Berücksichtigung
von an elektrische Sammelpunkte zu führenden Kabelanschlüssen aus.
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Auf
der oberen Dämmschicht
werden Kabelführungsnuten
oder -rillen sowie Aussparungen für die Vergußblöcke eingebracht. Auf diese
Weise gelingt es, ein unerwünschtes
Durchdrücken
der Vergußblöcke oder
der verlegten Kabel zu vermeiden, so daß sich der ästhetische Gesamteindruck verbessert und
durch die insgesamt glatte Oberfläche die Verschmutzungsgefahr
oder die Gefahr von Beschädigungen
der Dachhaut minimiert ist.
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Die
einzelnen Kabel werden dann zu einem der Sammelpunkte verlegt, wobei
am Sammelpunkt mindestens eine Kabeldurchführung im Bereich der Dämmung vorgesehen
ist. Die Kabelenden werden in die jeweilige Kabeldurchführung eingefädelt und es
erfolgt dann ein Abdichten der offenen Seite der Kabeldurchführung und
ein Verschließen
der Öffnung
in der Dämmung.
Im Anschluß werden
die Bahnen in bekannter Weise befestigt und verschweißt. Im Innenbereich
der Dachfläche
erfolgt ein Verlegen parallel oder senkrecht zur Dachneigung. An
den Längsrändern wird
vorzugsweise überlappend
verlegt und es wird die Überlappung
kraftschlüssig
und wasserdicht verschweißt.
Bahnenenden stoßen stumpf
aufeinander und werden mit einem üblichen Zuschnitt überschweißt. Zur
Lagesicherung der Bahnen gegen Windsog wird die mechanische Befestigung,
vorzugsweise verdeckt entlang der Längsränder gewählt.
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Wie
vorstehend beschrieben werden die werkseitig angeschlossenen Kabel
verdeckt und witterungsgeschützt
unter der Dachbahn, in die Unterlage eingelassen, lose verlegt.
Am Bahnenstoß werden
die Anschlußkabel
von z. B. jeweils bis zu sechs Modulen gemeinsam durch die üblichen
Funktionsschichten, nämlich
Wärmedämmschicht,
Dampfsperr- und Tragschicht zu einem Wechselrichter unterhalb der
Tragschicht geführt.
Der Anschluß an
die Wechselrichter und die Inbetriebnahme der gesamten Anlage erfolgt
dann durch eine Elektrofachkraft.
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Dadurch,
daß die
interne Serienschaltung der Flächenzellen
auf eine Schutzkleinspannung ausgerichtet ist und die Module zum
jeweiligen zugeordneten Wechselrichter in Parallelschaltung stehen, bedarf
es keiner besonderen Maßnahmen
bezüglich des
Arbeitsschutzes und der Elektrosicherheit für die vom Dach decker auszuführenden
Tätigkeiten.
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Die
Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles
sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei
zeigen:
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1 einen
flexiblen Dachabdichtungs-Solarmodul mit -zwei im Wesentlichen parallel
angeordneten Flächenzellen
sowie einseitigen elektrischen Anschlüssen;
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2 einen
Dachabdichtungs-Solarmodul ähnlich
wie 1 dargestellt, jedoch mit beidseitigem elektrischen
Anschluß;
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3 eine
perspektivische Teilschnittdarstellung eines Dachaufbaus mit Dachabdichtungs-Solarmodulen
und Kabeldurchführung
sowie
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4 ein
Beispiel eines elektrischen Anschlußplanes einer Vielzahl von
Dachabdichtungs-Solarmodulen.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach den 1 und 2 wird von
einer an sich bekannten Dachabdichtungsbahn 1, bestehend
aus einer Hochpolymerlegierung, bevorzugt aus Ethylen-Vinyl-Azetat
Terpolymer PVC mit Rückseitenvlieskaschierung
ausgegangen. Die Dachabdichtungsbahn 1 dient als Träger für flexible
photovoltaische Flächenzellen 2.
Diese Zellen umfassen beispielsweise 22 Solarzellen in Serienschaltung
mit Bypassdioden in allseitiger wetterfester, transparenter Polymerverkapselung.
Die Solarzellen selbst sind dreilagig mit einem stromerzeugenden
Schichtsystem aus amorphen Silizium, bedampften Edelstahlfolien
mit transparenter Elektrode und Abgreifgitter ausgeführt.
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Die
Dachabdichtungsbahn 1 besitzt im Bereich der Außenkontaktflächen 3 eine
Ausnehmung, die die elektrischen Anschlußkabel 4 aufnimmt.
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Diese
Anschlußkabel
sind mit einer Lot- oder Schweißverbindung
elektrisch kontaktiert.
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Ein
Vergußrahmen 5 dient
dem Ausbilden eines Vergußblockes
mit Hilfe einer Vergußmasse 6, die
in den Vergußrahmen 5 eingebracht
wird.
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Die
Vergußmasse 6 umschließt demnach
die komplette Ausnehmung sowie die dort befindlichen Kabelenden.
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Die
Anschlußkabel 4 werden
im Wesentlichen parallel zur Bahn verlaufend aus dem Vergußblock,
d. h. der ausgehärteten
Vergußmasse 6 herausgeführt.
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Die
Vergußmasse 6 geht
eine besonders innige und feste Verbindung mit der gegebenenfalls vorhandenen
Rückseitenvlieskaschierung
der Dachabdichtungsbahn 1 ein, so daß im Einsatzfall auftretende
mechanische Kräfte
von der elektrischen Anschlußfläche ferngehalten
werden können.
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Mit
dem Bezugszeichen 7 ist ein Schmelzkleber beziffert, welcher
für das
Verbinden von der jeweiligen photovoltaischen Flächenzelle 2 mit der Oberseite
der Dachabdichtungsbahn 1 Verwendung findet.
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Anstelle
einer einseitigen Kabel- und Anschlußführung gemäß 1 kann auch
eine beidseitige nach 2 vorgesehen sein, um die Montage der
Bahn und den elektrischen Anschluß auf dem Dach zu vereinfachen.
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Der
Vergußrahmen 5 kann
bevorzugt aus einem flexiblen Material, z. B. mit einer einseitigen
Kleberbeschichtung versehenen Moosgummi bestehen. Der Rahmen läßt sich
hier besonders leicht in der Fertigung positionieren und fixieren,
ohne das weitere Hilfsmittel notwendig werden.
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Die
Oberseite der Dachabdichtungsbahn ist von heller, insbesondere weißer Farbe
und wirkt für Strahlung
im infrarotem Be reich reflektierend. Ebenso ergibt sich eine diffuse
Streustrahlung, die zu einem verbessertem Wirkungsgrad, insbesondere
bei geringen Beleuchtungsstärken
bzw. Strahlungsfluß führt. Die
IR-Strahlungsreflexion verhindert ein zu starkes Aufheizen der Flächenzellen
mit den vorhandenen Mehrfachschichtsystem aus amorphen Silizium,
so daß auf
ein Hinterlüften
verzichtet werden kann.
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Mit
Hilfe der 3 sei nun ein prinzipieller Dachaufbau
näher erläutert.
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Oberhalb
einer Trapezblechtragschicht 8 befindet sich eine Dampfsperrschicht 9 und
mindestens eine Dämmschicht 10.
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Die
Dachabdichtungsbahn 1 ist auf der Dämmschicht 10 verlegt
und mit einem zum Trapezblech reichenden trittsicheren System mechanisch befestigt.
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Die
Anschlußkabel 4 werden
in die Dämmschicht 10 eingelassen
und bis hin zu einem Sammelpunkt verlegt. Am Sammelpunkt befindet
sich eine spezielle Kabeldurchführung 11,
die unterseitig mit der Trapezblechtragschicht 8, z. B.
durch Verschrauben verbunden ist.
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An
der Unterseite der Trapezblechtragschicht ist in der Nähe der Kabeldurchführung 11 ein Wechselrichter 12 befestigt.
Der elektrische Anschluß der
Kabel 4 am Wechselrichter 12 erfolgt bevorzugt
durch Freischaltsteckeinrichtungen 13.
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Die
Kabeldurchführung 11 kann
aus einem trichterförmigen
flexiblen Kunststoffmaterial bestehen, daß einen unterseitigen Schraubrahmen
aufweist.
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Das
obere Ende der trichterartigen Durchführung ist mit einer Schlauchschelle
versehen, wobei zusätzlich
eine Dichtmasse aus Silikon oder Acryl eingesetzt wird um Luftdurchströmungen mit
möglichen
Taupunkt bzw. Kondensatproblemen innerhalb der Dämmung auszuschließen.
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Gemäß dem elektrischen
Anschlußplan nach 4 sind
Gruppen von 2 mal 6 und 2 mal 4 Modulen jeweils zu einem Wechselrichter
geführt, wobei
die Wechselrichter ausgangsseitig auf eine Sammelschiene und eine
Netzüberwachungsbaugruppe
gelangen.
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Die
Anzahl der seriengeschalteten Zellen je Modul und die Parallelschaltung
der Module hin zum Wechselrichter gewährleistet das Einhalten von Schutzkleinspannungswerten
bei den durch den Dachdecker auszuführenden Arbeiten. Erst das
Beschalten bzw. Verschalten der Wechselrichter untereinander muß vom Elektrofachmann
ausgeführt
werden, der hierfür
keine Arbeiten auf dem Dach auszuführen braucht mit der Folge
der gewünschten
Gewerke und damit Gewährleistungstrennung.
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Mit
dem vorgestellten Dachabdichtungssolarmodul und der speziellen Verbindungs-
und/oder Anschlußeinheit
können
funktionale Dachabdichtungen auf solchen Dachflächen installiert werden, die nicht
für den
dauernden Aufenthalt von Personen, die Nutzung durch Verkehr oder
Begrünung
vorgesehen sind. Die Solarmodule können auf nicht belüfteten und
belüfteten
Dächern
realisiert werden, wobei als bevorzugte Dachformen Tonnen-, Pult-,
Sattel-, Schmetterlingsdächer
und insbesondere Shed-Dächer, deren
abzusichende Flächen
konstuktionsbedingt stark geneigt und nach Süden ausgerichtet sind, angesehen
werden. Die Solarbahnen werden vorzugsweise im Innenbereich von
Dachflächen,
d. h. solchen Bereichen geringer Windsoglasten verlegt. Beim Auslegen
der Bahnen sind Abschattungen der Module durch aufgehende Bauteile,
Lichtbänder und ähnliche
Durchdringungen zu vermeiden. Dadurch, daß die Anschlußkabel der
Module verdeckt, unter der Dachabdichtung verlegt und gemeinsam durch
die Tragschicht und die anderen Funktionsschichten zu einem Netzwechselrichter
unter der Tragschicht hindurchgeführt werden, ist eine Gewerketrennung
erreichbar. Das verdeckte Führen
vermeidet darüberhinaus
unerwünschte,
zu Verschmutzungen führende
Erhebungen bei Flachdächern
geringer Neigung.
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- 1
- Dachabdichtungsbahn
- 2
- Photovoltaische-Flächenzelle
- 3
- Außenkontaktflächen
- 4
- Anschlußkabel
- 5
- Vergußrahmen
- 6
- Vergußmasse
- 7
- Schmelzkleber
- 8
- Trapezblechtragschicht
- 9
- DampfSperrschicht
- 10
- Dämmschicht
- 11
- Kabeldurchführung
- 12
- Wechselrichter
- 13
- Freischaltsteckeinrichtung