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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff Patentanspruch
1.
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Ein
derartiges Verfahren ist Gegenstand der
DE 198 09 400 C1 . In der
DE 44 02 559 C2 werden weiterhin
ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Konversion pflanzlich gebundener
Sonnenenergie und von biologischem Material offenbart. Hierbei werden
verschiedene Verfahrenslinien beschrieben, die abhängig vom
biologischen Ausgangsmaterial spezifisch die Umwandlung zu wieder
verwendbaren Endprodukten gestatten. Insbesondere ist auch eine
Vergärungsstufe
mit Alkoholdestillation des organischen Materialbreis vorgesehen.
Der während
der Vergärungsstufe
anfallende Alkohol wird nach der Lehre der
DE 44 02 559 C2 von den übrigen Vergärungsprodukten
abgetrennt, wobei die übrigen
Vergärungsprodukte,
z. B. Gas, Fuselöle
und Schlempe, einem Blockheizkraftwerk zugeführt werden.
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Zwar
unterliegt das in der
DE
44 02 559 C2 vorgeschlagene Verfahren einer strikten Beachtung des
Kreislaufprinzips, doch weisen die dort offenbarten Verfahren den
Nachteil auf, dass nur ein suboptimaler Wirkungsgrad, bezogen auf
die in den Rest- und
Abfallstoffen gespeicherte chemische Energie, erzielt wird. Auch
ist das Problem der vom Blockheizkraftwerk ausgestoßenen Abgase
nicht befriedigend gelöst.
Ferner sind stets mehrere Verfahrenslinien zur Behandlung verschiedener
organischer Ausgangsstoffe erforderlich.
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Bekannt
ist weiterhin ein Verfahren zur Vergasung von Klärschlamm u. a. kohlenstoffhaltigen Abfällen in
einem Wirbelschicht-Vergaser (
DE 36 03 054 A1 ).
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Bekannt
ist ferner ein Verfahren zur Gewinnung von Rohstoffen und Energie
aus Biomasse (
DE 44
40 750 C1 ). Bei diesem Verfahren, bei dem die Biomasse
einer anaeroben Umsetzung, beispielsweise Gärung oder Kompostierung unterzogen
wird, wird Überschusswasser
aus der anaeroben Gärung
u. a. in einer Vergasungsanlage wieder verwendet.
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Bekannt
ist weiterhin (
US 4,289,625 )
eine Abtrennung von Reststoffen in einer Biogasanlage und die Rückführung des überschüssigen Prozesswassers
an einen anaeroben Fermenter dieser Anlage.
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Bekannt
ist schließlich
auch die Konvertierung von biologischem Material in einen Energieträger, wie
Wasserstoffgas, Methanol, elektrischen Strom und in Dünger ohne
Anwendung von Pyrolyse und/oder Verbrennung (
DE 198 57 870 A1 ), wobei bei
diesem bekannten Verfahren ein Aufbereiten des Materials und Ausscheiden
von flüssigen
Bestandteilen und anschließendes
Fermentieren der flüssigen Bestandteile
sowie Umwandeln der verbliebenen festen Bestandteile zu Gasen und
Düngemitteln
erfolgen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, unter strenger Berücksichtigung
des Kreislaufprinzips den Wirkungsgrad bei der Verwertung von kohlenstoffhaltigen
Rest- und/oder Rohstoffen
noch weiter zu verbessern, die sich aus der Verfahrensdurchführung ergebenden ökologischen
Belastungen auf ein Minimum zu reduzieren und zugleich ein einfaches
vom organischen Prozessmaterial unabhängiges Verfahren zur Verfügung zu
stellen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem Patentanspruch
1 ausgebildet.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Sink-Schwimm-Trennung
vor der Pelletierung und der Verarbeitung in dem Druckreaktor bzw. Steamreformer
von großem
Vorteil ist, um insbesondere im Prozessmaterial vorhandene Kunststoffe
zu entfernen und somit auch ein Ausscheiden oder zumindest Reduzieren
des PVC-Anteils
zu ermöglichen,
so dass eine lange Lebensdauer für
die zum Durchführen
des Verfahrens verwendete Anlage und insbesondere für den Steamreformer
oder Druckreaktor zu gewährleist
ist.
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Besonderheiten
dieses erfindungsgemäßen Verfahrens
bestehen unter anderem darin, dass das Prozesswasser aus dem Verfahren
zurückgewonnen wird,
was einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung eines geschlossenen
Kreislaufprinzips darstellt und zu einer weiteren wesentlichen Umweltentlastung
führt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt das Trennen der festen und flüssigen Bestandteile des im
Prozess befindlichen Materials, bzw. des Prozessmaterials in einer
Sink-Schwimm-Trennung, in der zugleich auch die Umwandlung kohlenstoffhaltiger
Bestandteile des Prozessmaterials, insbesondere der flüssigen Phase in
Biogas erfolgt. Dies stellt eine wesentliche Vereinfachung des gesamten
Verfahrensablaufs dar.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im
folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild einer Anlage zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 und 3 in
sehr vereinfachter schematischer Darstellung eine Beckenanordnung
zur Verwendung bei der Anlage der 1.
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Die 1 zeigt
in einem vereinfachten Blockschaltbild die Elemente bzw. Verfahrensschritte einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei wesentliche Bestandteile dieser Ausführungsform des Verfahrens unter
anderem die in Becken durchgeführte
Sink-Schwimm-Trennung, die Pelletierung der durch Abscheiden z.B. über Rechen aus
den Becken entfernten schwimmenden Festbestandteile nach einem Feinschreddern
und einer Kunststoffabscheidung oder – klassifizierung, die Pelletierung
der in den Becken abgeschiedenen Sink-Fraktion nach einem Feinschreddern
und Schrägsortieren,
die Verarbeitung des gewonnenen Biogases in wenigstens einer Turbine,
die Umwandlung der pelletierten Festbestandteile in wenigstens einem
Steamreformer in ein Prozessgas mit hohem Wasserstoffanteil, die
Umwandlung des Wasserstoffs mittels wenigstens einer Brennstoffzelle
in elektrischen Strom sowie die Verwendung der übrigen Gasbestandteile des
im Steamreformer gewonnenen Prozessgases in der Turbine.
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Im
einzelnen lässt
sich das in der 1 dargestellte Verfahren, wie
folgt, beschreiben.
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In
einer Vorsortierung (1) erfolgt zunächst eine Trennung des Eingangsmaterials,
welches ein kohlenstoffhaltiges Rest- und/oder rohstoffenthaltendes
Stoffgemenge unterschiedlichster Art sein kann, beispielsweise Müll, auch
Hausmüll,
Abfälle
aus landwirtschaftlicher Produktion oder aus der Nahrungsmittelherstellung
(auch Schlachtabfälle,
Essenreste), Holzabfälle,
Grünabfälle sowie
Biomasse jeglicher Art, in die kohlenstoffhaltigen Rest- und Rohstoffkomponente
(Prozessmaterial) und in nicht verwertbaren Komponenten, insbesondere
solche anorganischer, auch metallischer Konsistenz. Hierfür weist
die Vorsortierung (1) entsprechende Funktionselemente auf,
beispielsweise einen oder mehrere Walzmagnete zum Ausscheiden von
Metallteilen, Mittel zum Entfernen grober Störstoffe, insbesondere Steine,
Glas, Keramik oder andere anorganische oder metallische Bestandteile.
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Nach
der Vorsortierung wird das Material einem Schredder (2)
zugeführt,
der ein Aufreißen
und Zerkleinern des bei der Vorsortierung nicht ausgeschiedenen
Prozessmaterials (Hauptfraktion) bewirkt. Die beim Zerkleinern anfallenden
Partikel besitzen dann eine vorgegebene maximale Größe, beispielsweise
eine Größe von weniger
als 500 mm, vorzugsweise von weniger als 250 bis 300 mm. Bei dem Schredder
erfolgt weiterhin auch eine intensive Durchmischung.
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Nach
dem Schreddern erfolgt bei der dargestellten Ausführungsform
nochmals eine Magnetabscheidung (3) zum Abscheiden von
Metallen sowie anschließend
beispielsweise ein Windsichten (4) zum Ausscheiden von
leichten Bestandteilen, die dann beispielsweise direkt weiterverarbeitet
werden, während
die übrige
Fraktion nochmals beispielsweise in einer Hammermühle (5)
verkleinert bzw. geschreddert und anschließend über ein Sieb (6) einer Sink-Schwimm-Trennung
(7) zugeführt
wird. Die bei der Windsichtung (4) gewonnene Leichtfraktion
wird beispielsweise unter Umgehung der Hammermühle (5) und der Siebung
direkt der Sink-Schwimm-Trennung
(7) zugeführt.
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Wie
insbesondere die 2 und 3 zeigen,
erfolgt die Sink-Schwimm-Trennung (7) bei der dargestellten
Ausführungsform
in drei Becken 71 , 72 und 73 .
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Im
Becken 71 werden u.a. mit Hilfe
geeigneter Rechenanordnungen die schwimmenden Festbestandteile aus
dem Prozessmaterial entfernt und über einen Feinschredder (8)
und über
eine Kunststoffausscheidung oder -klassifizierung (9) einer Pelletierung
(10) zugeführt.
Die Sink-Fraktion wird am Boden der Becken 71 , 72 , 73 durch
dort vorgesehene Austragselemente, beispielsweise Schnecken S entnommen
und ebenfalls über
einen Feinschredder (11) und einen Sortierer (12),
beispielsweise Schrägsortierer
der Pelletierung (10) zugeführt. Das Becken 72 ist mit einer Einhausung versehen.
In diesem Becken erfolgt beispielsweise durch das dem Fachmann bekannte
BIOCOS-Verfahren das Abscheiden des weitaus größten Teils, beispielsweise bis
zu 85% der im Prozessmaterial vorhandenen Kohlenstoffverbindungen
in Gasform. Unter Zugabe eines geeigneten Bioaktivators kann dieser
Prozess in ca. 36 Stunden durchgeführt werden. Das gewonnene Biogas
(in der Hauptsache Methan-Gas) wird gefiltert (13) und
in einem Gasspeicher (14) gespeichert und steht damit für den Betrieb
einer Turbine (15) zur Erzeugung von elektrischem Strom
zur Verfügung.
Anstelle der Turbine könnte
grundsätzlich auch
ein Blockheizkraftwerk verwendet werden, allerdings mit den Nachteilen,
die mit einem solchen Blockheizkraftwerk verbunden sind.
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Bei
der Kunststoffausscheidung (9) oder bei einem hieran anschließenden Verfahrensschritt,
beispielsweise in einem Schweb-Sink-Verfahren, werden die Kunststoffe
klassifiziert und der PVC-Anteil weitestgehend ausgeschieden, während der übrige Kunststoff
mit einem Anteil an PVC kleiner als ein Volumenprozent dosiert (beispielsweise
maximal 15 Volumenprozent) der Pelletierung (10) zugeführt wird.
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Aus
dem Becken 73 wird die flüssige Phase des
Prozessmaterials (in der Hauptsache Wasser) entnommen und einer
Aufbereitung (16) zugeführt. Das
hierbei rückgewonnene
Wasser wird zumindest zum großen
Teil als Prozesswasser in dem Verfahren wieder verwendet.
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Die
einen hohen Anteil an Kohlenstoff enthaltenden, bei der Pelletierung
(10) gewonnenen Pellets werden in einem Druckreaktor oder
Steamreformer (17) durch chemische Reaktion mit Wasserdampf
unter Oxidation des in den Pellets vorhandenen Kohlenstoffs zu einem
Gasgemisch umgewandelt, das im wesentlichen aus Wasserstoff, zu
geringen Teilen auch aus Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd sowie anderen
gasförmigen
Bestandteilen besteht. Der Anteil an Wasserstoff in diesem Gasgemisch
beträgt mehr
als 50%. Der hierbei zur Vergasung verwendete Wasserdampf kann sich
aus unterschiedlichsten Quellen speisen, beispielsweise aus extern
zugeführtem
Brauchwasser und/oder aus einem Verbrennungsprodukt eines Teils
des wasserstoffreichen Produktgases und/oder aus im Verfahren angefallenen
Kondensat und/oder aus dem in der Aufbereitung (16) gewonnenen
Wasser.
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Als
Systemreformer (
17) eignet sich beispielsweise ein Wirbelschichtvergaser,
wie er in der
DE 198
09 400 C1 beschrieben ist. Bevorzugt wird aber ein kombinierter
Festbett-Wirbelschichtvergaser verwendet.
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Das
im Steamreformer (17) erzeugte, fein entstaubte und wasserstoffreiche
Prozessgas wird dann in einem Gasfilter (18) gereinigt,
so dass am Ausgang dieses Gasfilters reiner oder nahezu reiner Wasserstoff
zur Verfügung
steht, dessen chemische Energie dann in einer oder mehreren Brennstoffzellen
direkt in elektrischen Strom umgesetzt werden kann. Im Steamreformer
(17) anfallende Asche wird ausgeschieden.
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Das
im Gasfilter (18) anfallende weitere Gasgemisch, welches
im wesentlichen auch Kohlenmonoxyd enthält, wird ebenfalls zum Betrieb
der Turbine (15) verwendet, anfallendes Kondensat wird
z. B. der Aufbereitung (16) zugeführt. Anfallende Festbestandteile,
insbesondere Asche und Schwefel werden getrennt ausgeschieden.
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Bereits
bei der Materialaufbereitung, z. B. bei der Vorsortierung oder aber
bei der späteren
Aufbereitung werden bevorzugt nicht nur anorganische Bestandteile,
wie Metall oder Inertstoffe (z. B. Glas, Keramik, Steine, Erden
usw.) ausgeschieden, sondern zugleich auch Kunststoffbestandteile,
die dann z. B. mittels eines Schweb-Sink-Verfahrens (20) aufbereitet
und klassifiziert werden. Hierbei geht es im wesentlichen wiederum
darum, den Anteil an PVC in der Prozessmasse unter 0,1 Volumenprozent
zu halten, um so insbesondere den Steamreformer (17) von
einer übermäßigen Belastung
durch Salzsäure
zu schützen,
die beim Vergasen von PVC entsteht. Der bei der Aufbereitung (20)
separierte Kunststoff geht ebenso wie der bei (9) ausgeschiedene
und klassifizierte Kunststoff dosiert (maximal 15 Volumenprozent)
an die Pelletierung (10).
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Um
Geruchsbelästigungen
in der Umgebung einer Anlage vorzubeugen, erfolgen die Vorsortierung
und Materialaufbereitung in gegenüber der Umgebung abgeschlossenen
Räumlichkeiten
mit Unterdruck.
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Die
Aufbereitung (16) des Prozesswassers erfolgt bevorzugt
in einem Plasmaresonator. Bei diesem, dem Fachmann bekannten Verfahren
erfolgt eine nahezu hundertprozentige Trennung eines mit Schwebstoffen
belasteten Wassers in die Feststoffe und in Wasser. Das hierbei
anfallende Wasser wird dem Steamreformer als Prozesswasser zugeführt. Die
anfallenden Feststoffe werden in den Vergaserprozess eingespeist,
und zwar beispielsweise über die
Pelletierung (10).
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Die
in der Verstromung des Biogases in der Turbine (15) anfallenden
Abgase werden einer Abgasbehandlung (21) unterzogen. Hierbei
wird unter Verwendung von Titanoxid, d. h. beispielsweise mit Hilfe
von Platten, die mit Titanoxid beschichtet sind, hochgiftiges Stickoxyd
unter Sonneneinstrahlung in Sauerstoff und Stickstoff umgewandelt.
Nachgeschaltet ist ein Biofilter (22), welches im wesentlichen aus
Holzschnitzeln besteht. Diese werden dann im steten Wechsel in der
Pelletierung (10) wieder dem Steamreformer (17)
zugeführt. Über Shifter
wird vorhandenes Kohlenmonoxyd zu Kohlendioxyd transformiert.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.