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Die Erfindung betrifft einen Variator zur
Übersetzungsverstellung eines stufenlosen Umschlingungsgetriebes
nach dem Oberbegriff der Patentanspruchs 1.
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Üblicherweise weisen stufenlose Umschlingungsgetriebe
einen Variator zur Übersetzungsverstellung auf, der ein
erstes Kegelscheibenpaar auf einer Antriebswelle und ein
zweites Kegelscheibenpaar auf einer Abtriebswelle und ein
zwischen den Kegelscheibenpaaren laufendes
Umschlingungsmittel, beispielsweise eine Wiegegelenkkette oder ein
Schubgliederband umfaßt. Jedes Kegelscheibenpaar besteht
aus einer in Axialrichtung feststehenden ersten Scheibe und
einer in Axialrichtung verschiebbaren zweiten Kegelscheibe.
Üblicherweise wird die Antriebswelle des Variators als
Primärwelle bezeichnet und das erste Kegelscheibenpaar
entsprechend als Primärscheibenpaar. Analog dazu wird die
Abtriebswelle des Variators üblicherweise als Sekundärwelle
bezeichnet und das zweite Kegelscheibenpaar als
Sekundärscheibenpaar. Die axiale Verstellung der Primärscheibe bzw.
Sekundärscheibe und damit die Verstellung der Übersetzung
erfolgt durch ein Druckmedium. Hierzu steuert ein
elektrohydraulisches Steuergerät das Druckniveau der Stellräume
von Primärscheibe und Sekundärscheibe über
elektromagnetische Stellglieder und hydraulische Ventile. Üblicherweise
wird das Druckmedium von der elektrohydraulischen
Getriebesteuerung über im Getriebegehäuse angeordnete Kanäle in
eine axiale Bohrung der Primärwelle bzw. Sekundärwelle
geleitet und von dort zu einem Druckraum der Primärscheibe
bzw. Sekundärscheibe, wobei sich der erforderliche
Bohrungsdurchmesser bzw. Bohrungsquerschnitt aus dem
Verstellvolumenbedarf des Variators ergibt.
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In der DE-A-195 33 995 ist ein stufenloses Getriebe
bekannt geworden, bei dem das antriebsseitigen
Primärwellenende eine erste axiale Bohrung für die Druckzuführung zu
einer Kupplung und das dem Antrieb gegenüberliegenden
Primärwellenende eine zweite axiale Bohrung für die
Primärdruck-Zuführung aufweist. Die Primärdruck-Zuführung in
diese zweite axiale Bohrung der Primärwelle erfolgt von einen
im Getriebegehäuse angeordneten Kanal über eine an der
Kanalmündung im Getriebegehäuse fest eingepreßte Hülse, die
in die zweite axiale Bohrung der Primärwelle hineinragt.
Zwischen der stehenden Hülse und der rotierenden
Primärwelle ist zur Abdichtung ein einzelner Rechteckring
vorgesehen.
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In der DE-A-199 32 339 ist ein stufenloses Getriebe
bekannt geworden, bei dem in der Primärwelle eine als
Stufenbohrung ausgebildete axiale Bohrung vorgesehen ist, über
die sowohl der Primärdruck zu dem Druckraum der
Primärscheibe geführt wird als auch ein von dem Primärdruck
unabhängiger Schmierdruck zu einem weiteren Verbraucher. Für
die Zuführung des zur Verstellung der Primärscheibe
erforderlichen Drucköls ist im Getriebegehäuse zwischen der
Primärscheibe und einem an die Primärwelle angrenzenden
Gehäusedeckel ein im wesentlichen radial zur Mitte der
Primärwelle hin verlaufender Primärdruck-Kanal vorgesehen,
welcher an einem Innendeckel, der die Abdichtung zwischen
Deckel und dem Innendurchmesser der großen Bohrung der
axialen Primärwellen-Stufenbohrung sicherstellt, mündet. Als
Abdichtungselement zwischen dem stehenden Innendeckel und
der rotierenden Primärwelle ist ein einzelner Rechteckring
vorgesehen. Weiterhin weist der Gehäusedeckel einen als
Schmierdruck-Kanal dienenden rohrförmigen Vorsprung auf,
der bis in die kleine Bohrung der axialen Primärwellen-
Stufenbohrung eintaucht und diese gegen die große Bohrung
der axialen Primärwellen-Stufenbohrung abdichtet. Hierzu
ist am Außendurchmesser des eintauchenden Vorsprungsendes
ein Rechteckring angeordnet. Über eine Innenbohrung des
rohrförmigen Deckelvorsprungs wird das Schmieröl in die
kleine Bohrung der axialen Primärwellen-Stufenbohrung
geleitet und von dort zu einem weiteren Verbraucher. In dem
Ringraum zwischen dem Außendurchmesser des rohrförmigen
Deckelvorsprungs und dem Innendurchmesser der großen
Bohrung der axialen Primärwellen-Stufenbohrung liegt also
Primärdruck an, während in der kleinen Bohrung der axialen
Primärwellen-Stufenbohrung Schmierdruck anliegt.
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Ein Ausfalls des Rechteckrings, der diese beiden
Druckbereiche voneinander trennt, kann infolge der dann
großen Leckage am Rechteckring einerseits zu einem
Getriebeausfall führen, wenn der zweite Verbraucher mit einem zu
hohen (Primärdruck-)Druckniveau beaufschlagt wird,
andererseits auch zu kritischen Fahrzuständen, wenn in den
Druckraum der Primärscheibe unerwünscht Schmierdruck
eingebracht und somit eine Verstellung der Variators ausgelöst
oder behindert wird, oder wenn der zweite Verbraucher ein
Schaltelement ist und Primärdruck in den Kolbenraum dieser
Kupplung eingebracht und dadurch ein unerwünschter
Schaltvorgang ausgelöst wird.
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Die DE-A-196 03 598 schließlich beschreibt einen
Sekundärsatz eines Variators für ein stufenloses Getriebe, bei
dem die Sekundärwelle eine axiale Bohrung aufweist, über
die sowohl der Sekundärdruck zu einem Sekundärdruckraum
geführt wird als auch ein von dem Sekundärdruck
unabhängiger Schmierdruck zu einem Druckausgleichsraum der
Sekundärscheibe. Die Druckölzuführung zum Sekundärdruckraum erfolgt
von einem Getriebegehäusekanal über ein in das
Getriebegehäuse öldicht eingesetztes Rohr, welches in die axiale
Sekundärwellenbohrung hineinragt. Die Schmierölzufuhr für den
dynamischen Druckausgleich des Sekundärsatzes erfolgt über
einen Ringraum zwischen dem Außendurchmesser des Rohres und
dem Innendurchmesser der axialen Sekundärwellenbohrung. Zur
gegenseitigen Abdichtung der beiden Druckzuführungen ist
ein in der axialen Sekundärwellenbohrung eingepreßtes
Gleitlager zwischen dem stehenden Rohr und der axialen
Sekundärwellenbohrung vorgesehen.
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Auch hier kann eine zu große Leckage an dem
Gleitlager, welches die beiden Druckführungen in der axialen
Sekundärwellenbohrung druckseitig voneinander trennt, zu
Funktionsstörungen des Variators führen, wenn der
Druckausgleichsraum der Sekundärscheibe mit einem unerwünscht hohen
Druckniveau beaufschlagt wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Variator zur
Übersetzungsverstellung eines stufenlosen Getriebes
darzustellen, bei dem in das gleiche Wellenende seiner Primärwelle
bzw. seiner Sekundärwelle zwei voneinander unabhängige
Drücke in eine axiale Bohrung der Primärwelle bzw.
Sekundärwelle eingeleitet werden und diese beiden Drücke
betriebssicher gegeneinander abgedichtet werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Variator, der
die Merkmale des Hauptanspruchs aufweist. Vorteilhafte
Ausführungsformen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Ausgehend vom Stand der Technik weist der
erfindungsgemäße Variator eine in einem Getriebegehäuse gelagerte
Variatorwelle und eine auf der Variatorwelle gelagerte
Scheibe, die durch Druckbeaufschlagung eines
Varitordruckraums axial verschiebbar ist. Die Variatorwelle weist an
einem Wellenende eine axiale Bohrung auf, über die der
Variatordruckraum und ein zweiter Druckraum mit voneinander
unabhängigem Druck beaufschlagbar sind. Die Druckzuführung
zum Variatordruckraum erfolgt dabei über einen ersten
Bohrungsabschnitt der axialen Variatorwellenbohrung und die
Druckzuführung zum zweiten Druckraum über ein
getriebegehäusefestes Rohr und einen zweiten Bohrungsabschnitt der
axialen Variatorwellenbohrung, wobei das Rohr innerhalb des
ersten Bohrungsabschnittes angeordnet ist.
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Das Rohr weist erfindungsgemäß zwei axial
nebeneinander angeordnete, vorzugsweise als Rechteckringe
ausgebildete Dichtringe zur dynamischen Abdichtung der
Druckzuführungen zum zweiten Druckraum von der Druckzuführung zum
Variatordruckraum auf. Erfindungsgemäß weist die Variatorwelle
eine Entlüftungsbohrung auf, die einerseits zwischen diesen
beiden Rechteckringen und andererseits in einen
Getriebeinnenraum mündet.
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Auf diese Weise wird ein betriebssichere gegenseitige
Abdichtung der beiden Drücke erreicht, die von dem gleichen
Wellenende der Variatorwelle aus in deren axiale Bohrung
eingeleitet werden. Zum einen ergibt sich durch die
verringerte Druckwechselbelastung der einzelnen Dichtringe der
doppelten dynamischen Abdichtung eine gegenüber dem Stand
der Technik erhöhte Sicherheit gegen einen Ausfall dieser
rotierenden Abdichtung. Zum anderen wird durch die zwischen
den beiden Dichtringen angeordnete Entlüftung eine Leckage
an den Dichtringen, insbesondere die Leckage an dem
Dichtring, welcher dem mit höherem Druck beaufschlagten
Druckraum zugewandt ist, in den zumindest annähernd
überdrucklosen Getriebeinnenraum abgeführt und so ein unerwünschter
Leckagestrom zwischen den beiden Druckräumen zuverlässig
vermieden.
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Anhand der folgenden Figuren wird die Erfindung nun am
Beispiel eines Primärsatzes des Variators näher erläutert.
Selbstverständlich kann die hier für eine Primärwelle
dargestellte erfindungsgemäße Lösung auch auf einen
Sekundärsatz des Variators übertragen werden.
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Es zeigen:
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Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Variators und
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Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Variators.
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Alle den Fig. 1 und 2 gemeinsamen oder die gleichen
Funktionen ausübenden Elemente tragen die gleichen
Bezugszeichen.
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Fig. 1 zeigt nun eine erste beispielhafte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Variators. Mit 1 ist eine
Variatorwelle, hier eine Primärwelle, bezeichnet. Eine
Variatorscheibe 2, hier eine Primärscheibe, ist auf der
Variatorwelle 1 gelagert und über eine Linearführung 21 axial
verschiebbar. Ein fest auf der Variatorwelle 1 angeordneter
Zylinder 3, hier ein Primärzylinder, bildet zusammen mit
der Variatorscheibe 2 einen Variatordruckraum 31, hier
einen Primärdruckraum, welcher zur Übersetzungsverstellung
des Variators mit modulierbarem Drucköl beaufschlagbar ist.
Selbstverständlich können in einer anderen Ausgestaltung
auch mehrere Zylinder zur Bildung eines Stufendruckraums
für den Variator vorgesehen sein.
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Die Variatorwelle 1 ist über ein Lager 4 in einem
Getriebegehäuse 5 gelagert, welches an dem gelagerten
Wellenende einen Gehäusedeckel 6 aufweist. In einer anderen
Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, daß das
Getriebegehäuse im Bereich der Variatorwellenlagerung einteilig
ausgebildet ist, also in diesem Bereich keinen separaten
Deckel aufweist.
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An dem im Getriebegehäuse 5 gelagerten Wellenende der
Variatorwelle 1 ist eine axiale Bohrung 10 in der
Variatorwelle 1 vorgesehen, die auch als Stufenbohrung ausgebildet
sein kann. Über diese axiale Bohrung 10 in der
Variatorwelle 1 werden zwei verschiedene Druckräume mit voneinander
unabhängigen Drucköl versorgt, nämlich der
Variatordruckraum 31 und ein zweiter Druckraum 8.
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Für die Zuführung des zur axialen Verstellung der
Variatorscheibe 2 erforderlichen Drucköls in den
Variatordruckraum 31 ist - wie bei der DE-A-196 32 339 - im
Getriebegehäuse 5 zwischen der Variatorscheibe 2 und dem an die
Variatorwelle 1 angrenzenden Gehäusedeckel 6 ein im
wesentlichen radial zur Mitte der Variatorwelle 1 hin
verlaufender Variatordruckkanal 61 vorgesehen, welcher an einem
Innendeckel 62, der öldicht in den Gehäusedeckel 6 eingesetzt
ist, mündet. Der Innendeckel 62 stellt die Abdichtung
zwischen dem Gehäusedeckel 6 und dem Innendurchmesser der
axialen Bohrung 10 der Variatorwelle 1 sicher. Hierzu weist
der Innendeckel 62 einen rohrförmigen Vorsprung 63 auf, der
in die axiale Bohrung 10 der Variatorwelle 1 hineinragt,
und auf dessen Außendurchmesser ein vorzugsweise als
Rechteckring ausgebildeter Dichtring 12 als dynamisches
Abdichtungselement zwischen dem stehenden Innendeckel 62 und
einem gehäusedeckelseitigen Abschnitt 11 der rotierenden
Variatorwelle 1 angeordnet ist.
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Weiterhin weist der Gehäusedeckel 62 einen
rohrförmigen Vorsprung 65 auf, der ebenfalls in die axiale
Bohrung 10 der Variatorwelle 1 hineinragt und als zweiter
Druckkanal für die Ölzuführung zu dem zweiten Druckraum 8
dient. Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sieht vor, daß
der Vorsprung 65 des Gehäusedeckels 6 fest und öldicht mit
einem gehäusedeckelseitigen Abschnitt 71 eines Rohres 7
verbunden ist, welches innerhalb der axialen Bohrung 10 der
Variatorwelle 1 angeordnet ist. Zwischen dem Vorsprung 65
des Gehäusedeckels 6 und dem Vorsprung 63 des
Innendeckels 62, sowie zwischen dem Außendurchmesser des
Rohres 7 und dem Innendurchmesser der axialen Bohrung 10
der Variatorwelle 1 verbleibt ein Ringspalt. Dieser erste
Abschnitt der axialen Bohrung 10 der Variatorwelle 1 ist
mit 13 bezeichnet.
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Das Rohr 7 weist am Außendurchmesser eines zweiten,
dem Gehäusedeckel abgewandten Rohrabschnittes 72
erfindungsgemäß zwei axial nebeneinander angeordnete,
vorzugsweise als Rechteckringe ausgebildete Dichtringe 73 auf, die
als dynamische Dichtelemente das stehende Rohr 7 gegen den
Innendurchmesser der axialen Bohrung 10 der rotierenden
Variatorwelle 1 abdichten. Hierdurch werden also die beiden
innerhalb der Variatorwelle 1 verlaufenden Bereiche der
Druckzuführungen 61 und 66 gegeneinander dynamisch
abgedichtet. In dem ersten Abschnitt 13 der axialen Bohrung 10der Variatorwelle 1 liegt modulierbarer Variatordruck an,
während in einem sich in axialer Richtung an den ersten
Abschnitt 13 anschließenden zweiten Abschnitt 15 der
axialen Bohrung 10 ein dem zweiten Druckraum zugeordneter Druck
herrscht, der je nach Art des zweiten Druckraums ebenfalls
modulierbar oder zumindest annähernd konstant ist. Von dem
ersten Abschnitt 13 der axialen Bohrung 10 der
Variatorwelle 1 zweigt eine radiale Bohrung 14 ab, über die das für
eine Verstellung der Variatorscheibe 2 erforderliche
Drucköl in den Variatordruckraum 31 gelangt. Von dem zweiten
Abschnitt 15 der axialen Bohrung 10 der Variatorwelle 1
zweigt eine radiale Bohrung ab, über die der zweite
Druckraum 8 mit Öl versorgt wird.
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In einer anderen Ausgestaltung der Druckzuführung in
die axiale Bohrung der Variatorwelle kann auch vorgesehen
sein, daß sich der rohrförmige Vorsprung 65 des
Gehäusedeckels 6 in axialer Richtung über die radiale Bohrung 14
der Variatorwelle 1 hinaus erstreckt, sodaß auf das Rohr 7
verzichtet werden kann und die beiden Dichtringe 73 direkt
auf dem Außendurchmesser des rohrförmigen Vorsprungs 65
angeordnet sind. Selbstverständlich kann der rohrförmige
Vorsprung mit dem zweiten Druckkanal 66 für die Ölzuführung
zu dem zweiten Druckraum 8 auch als
Getriebegehäusevorsprung ausgebildet sein, wenn ein im Bereich des
Variatorwellenlagers 4 einteiliges Getriebegehäuse ohne
Gehäusedeckel vorgesehen ist.
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Erfindungsgemäß ist des Raumes zwischen den beiden im
zweiten Rohrabschnitt 72 angeordneten Dichtringen 73 zum
zumindest annähernd überdrucklosen Innenraum des
Getriebegehäuses 5 hin entlüftet. In der ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Variators gemäß Fig. 1 weist die
Variatorwelle 1 hierzu eine zumindest annähernd radiale
Entlüftungsbohrung 9 auf, die in die axiale Bohrung 10 der
Variatorwelle 1 in einem Bereich zwischen den beiden
Dichtringen 73 des Rohres 7 mündet, am Außendurchmesser der
Variatorwelle 1 mittels eines Deckels 91 verschlossen ist,
und von der eine zumindest annähernd axiale
Entlüftungsbohrung 92 abzweigt. Die axiale Entlüftungsbohrung 92 mündet
am dem Gehäusedeckel zugewandten Wellenende der
Variatorwelle 1 in einen Getriebeinnenraumbereich 93 nahe des
Lagers 4.
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In einer anderen Ausgestaltung der Entlüftung des
Raumes zwischen den beiden Dichtringen 73 des Rohrs 7 in den
Getriebeinnnenraumbereich 93 nahe des Lagers 4 kann auch
vorgesehen sein, die Entlüftungsbohrung in der
Variatorwelle 1 als Schrägbohrung auszubilden, wodurch der Deckel 91
eingespart werden kann.
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In vorteilhafter Weise verringert die doppelte
dynamische Abdichtung zwischen den beiden Druckbereichen mit zwei
Dichtringen die Druckwechselbelastung der einzelnen
Dichtringe, wodurch eine gegenüber dem Stand der Technik erhöhte
Sicherheit gegen einen Ausfall dieser rotierenden
Abdichtung erzielt wird. In besonders vorteilhafter Weise wird
durch die zwischen den beiden Dichtringen angeordnete
Entlüftung eine Leckage an den Dichtringen, insbesondere die
Leckage an dem Dichtring, welcher dem mit höherem Druck
beaufschlagten Druckraum zugewandt ist, in den zumindest
annähernd überdrucklosen Getriebeinnenraum abgeführt und so
ein unerwünschter Leckagestrom zwischen den beiden
Druckräumen zuverlässig vermieden.
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Fig. 2 zeigt nun eine zweite beispielhafte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Variators. Gegenüber der
in Fig. 1 beschriebenen ersten Ausführungsform ist die
Entlüftung des Raums zwischen den beiden Dichtringen 73,
welche die beiden Druckbereiche innerhalb der axialen
Bohrung 10 der Variatorwelle 1 gegeneinander dynamisch
abdichten, konstruktiv vereinfacht. Ein weiterer Unterschied
betrifft die konstruktive Ausgestaltung der beiden
Druckkanäle 61 und 66 im Gehäusedeckel 6.
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Der in Fig. 2 dargestellte Primärvariator weist zwei
Zylinder 3 und zwei druckseitig miteinander verbundene
Variatordruckräume 31 auf, die also in Verbindung mit der
Variatorscheibe 2 als Stufendruckraum arbeiten. In einer
anderen Ausgestaltung kann selbstverständlich auch nur ein
einzelner Zylinder 3 und ein einzelner Variatordruckraum 31
vorgesehen sein.
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Wie in Fig. 2 dargestellt, ist der
Variatordruckkanal 61 nunmehr als Bohrung im Gehäusedeckel 6 ausgebildet.
Der Innendeckel 62 entfällt also. Der vorzugsweise als
Rechteckring ausgebildete Dichtring 12, der als rotierendes
Abdichtungselement die dynamische Abdichtung zwischen dem
stehenden Gehäusedeckel 61 und der rotierenden
Variatorwelle 1 sicherstellt, ist nunmehr auf dem Außendurchmesser der
Variatorwelle 1 in derem gehäusedeckelseitigen Abschnitt 11
angeordnet. Als Gegenlauffläche des Rechteckrings 12 ist in
dem Gehäusedeckel 6 ein Laufring 64 eingesetzt, der
vorzugsweise aus Stahl oder einem Gleitlagerwerkstoff
gefertigt ist. In einer anderen Ausgestaltung dieser Lauffläche
kann selbstverständlich auch vorgesehen sein, daß der
Dichtring 12 direkt auf dem Gehäusedeckel 6 läuft, d. h. daß
der separate Laufring entfällt, was einen entsprechend
ausgelegten Werkstoff des Gehäusedeckels erfordert,
beispielsweise einen siliziumlegierten Aluminiumdruckguß.
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Der rohrförmige Vorsprung 65 des Gehäusedeckels 6 ragt
unverändert in die axiale Bohrung 10 der Variatorwelle 1
hinein, ist jedoch gegenüber der zuvor beschriebenen ersten
Ausführungsform axial kürzer. Das im Inneren der axialen
Bohrung 10 angeordnete und mit dem Vorsprung 65 öldicht
verbundene Rohr 7 ist entsprechend länger und leitet in
seinem Innendurchmesser das Drucköl von dem zweiten
Druckkanal 66 des Gehäusedeckels 6 zu dem zweiten Druckraum 8.
In vorteilhafte Weise kann durch diese Bauform ein größerer
Querschnitt des Ringspaltes zwischen dem Außendurchmesser
des Rohres 7 in dem Innendurchmesser des ersten
Abschnitts 13 der axialen Variatorwellenbohrung 10 erzielt
werden, wodurch sich die Ölzufuhr zu den
Variatordruckräumen 31 verbessert.
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Wie bei der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist das Rohr 7 an seinem zweiten Rohrabschnitt 72 zwei
axial nebeneinander angeordnete, vorzugsweise als
Rechteckringe ausgebildete Dichtringe 73 auf, welche die dynamische
Abdichtung der beiden Drücke für die Verstellung der
Variatorscheibe 2 und den zweiten Druckraum 8 gegeneinander
sicherstellen. Die erfindungsgemäße Entlüftung des Raumes
zwischen den beiden Dichtringen 73 ist nunmehr als einzelne
radiale Entlüftungsbohrung 9 in der Variatorwelle 1
ausgebildet. Die Entlüftungsbohrung 9 mündet einerseits am
Innendurchmesser der axialen Variatorwellenbohrung 10 in dem
Bereich zwischen den beiden Dichtringen 73, andererseits am
Außendurchmesser der Variatorwelle 1 in einem Bereich
unterhalb eines (nicht dargestellten) Umschlingungsmittels
des Variators in einem Getriebeinnenraum 93. Die Entlüftung
erfolgt also in einen Bereich zwischen dem
Kegelscheibenpaar des Primärsatzes oder des Sekundärsatzes, je nachdem
ob die Variatorwelle 1 eine Primärwelle oder eine
Sekundärwelle ist.
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In einer anderen Ausgestaltung der Entlüftung des
Raumes zwischen den beiden Dichtringen 73 kann auch vorgesehen
sein, die Entlüftungsbohrung 9 als Schrägbohrung
auszubilden, derart, daß sie einerseits am Innendurchmesser der
axialen Variatorwellenbohrung 10 in dem Bereich zwischen
den beiden Dichtringen 73 mündet, andererseits am
Außendurchmesser der Variatorwelle 1 in einem Bereich unterhalb
des Umschlingungsmittels des Variators in dem
Getriebeinnenraum 93.
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Hinsichtlich Betriebssicherheit der dynamischen
Abdichtung der beiden voneinander unabhängigen Drücke
innerhalb der axialen Variatorwellenbohrung 10 ergeben sich bei
der zweiten beispielhaften Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Variators gemäß Fig. 2 die gleichen Vorteile
wie bei der zuvor anhand Fig. 1 beschriebenen ersten
erfindungsgemäßen Ausführungsform. In besonders vorteilhafter
Weise ist bei der zweiten Ausführungsform die Entlüftung
des Raumes zwischen den beiden Dichtringen 73 konstruktiv
sehr einfach und der Fertigungsaufwand entsprechend gering.
Als weiterer Vorteil ermöglicht der Entfall der axialen
Entlüftungsbohrung 92 eine verbesserte
Gestaltungsmöglichkeit des Ringspaltes zwischen dem Außendurchmesser des
Rohres 7 in dem Innendurchmesser des ersten Abschnitts 13 der
axialen Variatorwellenbohrung 10, beispielsweise einen
vergrößerten Querschnitt für die Variatordruckzuführung ohne
eine Festigkeitseinbuße der Variatorwelle 1.
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Wie bereits erwähnt, ist die erfindungsgemäße Lösung
der Aufgabe sowohl für eine Primärwelle als auch für eine
Sekundärwelle des Variators anwendbar. Ist die
Variatorwelle 1 eine Primärwelle, so ist der zweite Druckraum 8
vorzugsweise einem Schaltelement zugeordnet, als
Kupplungsdruckraum oder als Druckausgleichsraum. In dem zweiten
Abschnitt 15 der axialen Variatorwellenbohrung 10 liegt dann
entweder ein von der elektrohydraulischen Getriebesteuerung
modulierbarer Kupplungsdruck an oder ein Schmierdruck für
den dynamischen Druckausgleich einer rotierenden Kupplung.
Der zweite Druckraum 8 kann beispielsweise aber auch einem
(nicht dargestellten) Druckausgleichsraum zur Kompensation
des dynamischen Druckes des rotierenden Primärdruckraums 31
zugeordnet und mit Schmierdruck beaufschlagt sein. Ist die
Variatorwelle 1 eine Sekundärwelle, so kann der zuvor
beschriebene zweite Druckraum 8 insbesondere ein
Druckausgleichsraum zur Kompensation des dynamischen Druckes des
rotierenden Sekundärdruckraums sein, beispielsweise aber
auch ein Kupplungsraum einer auf der Sekundärwelle
angeordneten Kupplung.
Bezugszeichen
1 Variatorwelle
10 axiale Bohrung der Variatorwelle
11 gehäusedeckelseitiger Abschnitt der Variatorwelle
12 Dichtring der Variatorwelle
13 erster Abschnitt der axialen Bohrung der Variatorwelle
14 radiale Bohrung der Variatordruckzuführung
15 zweiter Abschnitt der axialen Bohrung der Variatorwelle
2 Variatorscheibe
21 Linearführung der Variatorscheibe
3 Zylinder
31 Variatordruckraum
4 Lager
5 Getriebegehäuse
6 Gehäusedeckel
61 Variatordruckkanal im Gehäusedeckel
62 Innendeckel
63 rohrförmiger Vorsprung des Innendeckels
64 Laufring für Rechteckring der Variatorwelle
65 rohrförmiger Vorsprung des Gehäusedeckels
66 zweiter Druckkanal im Gehäusedeckel
7 Rohr
71 gehäusedeckelseitiger Rohrabschnitt
72 zweiter Rohrabschnitt
73 Dichtringe des Rohrs
8 zweiter Druckraum
9 Entlüftungsbohrung
91 Deckel der Entlüftungsbohrung
92 axiale Entlüftungsbohrung
93 Getriebeinnenraumbereich am Lager
94 Getriebeinnenraumbereich unterhalb eines
Umschlingungsmittels