DE10128315B4 - Phospholipidische Zusammensetzung, Verwendung einer derartigen phospholipidischen Zusammensetzung sowie diese enthaltende Zubereitung - Google Patents

Phospholipidische Zusammensetzung, Verwendung einer derartigen phospholipidischen Zusammensetzung sowie diese enthaltende Zubereitung Download PDF

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Abstract

Phospholipidische Zusammensetzung, enthaltend mindestens einen phospholipidischen Membranbildner, Wasser sowie ein Phenoxyalkanol und/oder ein Phenoxyalkanolderivat der allgemeinen Formel I
Figure 00000001
, wobei in Formel I
n eine ganze Zahl zwischen 1 und 5,
R1 und/oder R2 jeweils Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe und
R3 bis R5 jeweils Wasserstoff, Hydroxy- und/oder Halogen-Reste bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung eine gelartige bis flüssige Konsistenz mit einer Viskosität bei 20 °C zwischen 500 mPas und 6.000 mPas aufweist und daß die Konzentration des Phenoxyalkanol bzw. dessen Derivates gemäß der allgemeinen Formel I zwischen 3 Gew.% und 17 Gew.%, bezogen auf die anwendungsfertige Zusammensetzung, beträgt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine phospholipidische Zusammensetzung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1, die Verwendung dieser phospholipidischen Zusammensetzung sowie diese enthaltende Zubereitung.
  • Phospholipidische Zusammensetzungen, die einen phospholipidischen Membranbildner, mindestens ein organisches Lösungsmittel sowie Wasser enthalten, sind vielfach bekannt. So beschreibt beispielsweise die EP 0 158 441 A eine derartige, Liposomen ausbildende phospholipidische Zusammensetzung, wobei hierbei die bekannte phospholipidische Zusammensetzung als organisches Lösungsmittel ein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel und insbesondere Glycerin, Propylenglykol, Ethylenglykol und/oder Ethanol enthält. Durch Zusatz von Wasser zu der zuvor genannten Lösung des Phospholipids sollen sich spontan Liposome ausbilden.
  • Auch die EP 0 130 577 A beschreibt eine vergleichbare phospholipidische Zusammensetzung, wobei diese bekannte phospholipidische Zusammensetzung neben dem phospholipidischen Membranbildner noch mindestens ein wasserlösliches Lösungsmittel aufweist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Glycerin, Polyglycerin, Propylenglykol, Polypropylenglykol, Ethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol, Diethylenglykolmonoethylether, 1,3-Butylenglykol, Maltitol und Ben zylalkohol umfaßt.
  • Mit anderen Worten lehrt somit der zuvor abgehandelte Stand der Technik, daß die bekannten phospholipidischen Zusammensetzungen stets ein mit Wasser vollständig mischbares organisches Lösungsmittel enthalten müssen.
  • Darüber hinaus sind liposomale, lecithinhaltige Zubereitungen bekannt, die Phenoxyethanol enthalten. So beschreibt die DE 41 11 982 C eine alkoholische Liposomenzubereitung, die eine Mischung aus Lecithin mit fettsäureverestertem Collagehydrolysat aufweist, wobei sich aus den Ausführungsbeispielen eine Phenoxyethanol-Konzentration von maximal 1,03 Gew.% errechnen läßt.
  • Eine ebenfalls lecithinhaltige nanokolloidale Dispersion, die als Hautpflegemittel verwendet wird, ist aus der DE 198 59 455 A bekannt. Um bei diesem Hautpflegemittel ein sehr schnelles Einziehen in die Haut zu erreichen, lehrt die DE 198 59 455 A , daß die Viskosität der bekannten Dispersion zwischen 1 und 15 mPas variieren muß. Nur am Rande erwähnt die DE 198 59 455 A , daß das bekannte Hautpflegemittel Phenoxyethanol in einer nicht quantifizierten Konzentration enthalten kann.
  • Trotz der in den bekannten Zusammensetzungen enthaltenen und teilweise mikrobiziden Lösungsmitteln, so z.B. die vorstehend genannten Alkohole, tritt insbesondere vielfach das Problem auf, daß derartige bekannte wäßrige phospholipidische Zusammensetzungen insbesondere unter Lufteinwirkung relativ schnell altern, wobei Mikroorganismen bei dieser Alterung katalytisch wirken können.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine phospholipidische Zusammensetzung der angegebenen Art zur Verfügung zu stellen, die sich durch eine besonders hohe Lagerstabilität auszeichnet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine phospholipidische Zusammensetzung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung enthält mindestens einen phospholipidischen Membranbildner, Wasser sowie ein Phenoxyalkanol und/oder ein Phenoxyalkanolderivat der allgemeinen Formel I
    Figure 00030001
    , wobei in Formel I
    n eine ganze Zahl zwischen 1 und 5,
    R1 und/oder R2 jeweils Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe und
    R3 bis R5 jeweils Wasserstoff, Hydroxy- und/oder Halogen-Reste bedeuten. Desweiteren weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine gelartige bis flüssige Konsistenz mit einer Viskosität bei 20 °C zwischen 500 mPas und 6.000 mPas auf, während die Konzentration des Phenoxyalkanol bzw. dessen Derivates gemäß der allgemeinen Formel I zwischen 3 Gew.% und 17 Gew.%, bezogen auf die anwendungsfertige Zusammensetzung, variiert.
  • Überraschend konnte festgestellt werden, daß trotz der Verwendung eines nur sehr begrenzt oder überhaupt nicht mit Wasser mischbares Phenoxyalkanols und/oder des nur begrenzt oder überhaupt nicht mit Wasser mischbaren Phenoxyalkanolderivats sehr stabile, sich nicht entmischende gelartige bis flüssige erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzungen resultieren, die auch unter extremen Bedingungen, so zum Beispiel nach einem Zentrifugen oder nach einer mehrmonatigen Lagerzeit keinerlei Entmischungen zeigen.
  • Außer dem zuvor beschriebenen entmischungsfreien Zustand der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung weist diese noch weitere Vorteile auf. So besitzen die bekannten und eingangs aufgeführten phospholipidischen Zusammensetzungen, abhängig von der Qualität und der Reinheit des Membranbildners, vielfach auch im frischem Zustand einen recht unangenehmen, teilweise ranzigen Geruch. Dieser ranzige Geruch wird jedoch bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung selbst dann aufgrund des charakteristischen Eigengeruchs der Phenoxyalkanole bzw. deren Derivate zurückgedrängt, wenn die erfindungsgemäße Zusammensetzung als phospholipidischen Membranbildner solche Phospholipidfraktionen aufweist, die eine hohe Verunreinigung besitzen. Als besonders hervorzuhebender Vorteil der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung ist jedoch die Tatsache, daß selbst unter extremen Lagerbedingungen, so zum Beispiel bei hoher Luftfeuchtigkeit und einem hohen Angebot von Mikroorganismen, die erfindungsgemäße Zusammensetzung keinen Mikroorganismusbefall zeigt, so daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung insbesondere auch gegen gramnegative und grampositive Keime, Hefen und Schimmelpilzen sowie gegen pathogene Hautpilz resistent ist. Diese hohe Resistenz gegenüber Mikroorganismen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bewirkt desweiteren, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung hervorragend als Ausgangsprodukte für die Herstellung von kosmetischen Zubereitungen einsetzbar ist, so daß über die erfindungsgemäße Zusammensetzung diesen Kosmetika eine mikrobizide Wirkung verliehen wird. Aufgrund dieser mikrobiziden Wirkung der erfindungs gemäßen Zusammensetzung wird auch erklärlich, warum die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine ausgezeichnete Lagerstabilität sowie eine hervorragende Alterungsresistenz besitzt, da durch Verhinderung des Befalls mit Mikroorganismen der hiervon katalysierte Verfall der phospholipidischen Membranbildner unterbunden und/oder mindestens reduziert wird. Aufgrund der gelartigen bis flüssigen Konsistenz der erfindungsgemäßen Zusammensetzung läßt sich diese bei der Weiterverarbeitung sehr einfach und reproduzierbar dosieren, wodurch letztendlich die Herstellung von kosmetischen Zubereitungen vereinfacht und besonders kostengünstig ausgestaltet wird.
  • Wasser im Sinne der vorliegenden Beschreibung bedeutet jedes wäßrige System, so insbesondere destilliertes Wasser, entionisiertes Wasser, wäßrige Salzlösungen und/oder wäßrige Puffersysteme.
  • Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusammensetzung weist als organisches Lösungsmittel Phenoxyethanol und/oder Phenoxypropanol, insbesondere Phenoxyisopropanol, auf, wobei sich diese Ausführungsform neben den bereits zuvor aufgeführten Vorteile insbesondere auch dadurch weiter auszeichnet, daß die zuvor genannten drei speziellen Lösungsmittel einerseits für den kosmetischen Bereich zugelassen sind und andererseits insbesondere auch eine hohe mikrobizide Wirkung gegenüber pathogenen Hautpilzen besitzen.
  • Um bei der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung die Dosierung derselben, beispielsweise im Rahmen der Herstellung von kosmetischen Zubereitungen, zu erleichtern, weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung, wie bereits vorstehend beschrieben ist, eine gelartige bis flüssige Konsistenz mit einer Viskosität bei 20°C zwischen 500 mPas und 6.000 mPas, vorzugsweise zwischen 2.800 mPas und 3.800 mPas, auf.
  • Abhängig von der Konzentration der membranbildenden Substanz, deren chemischen Aufbau, des Gehaltes an Wasser sowie des jeweiligen Lösungsmittels und der Art der Herstellung der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung kann diese entweder lamellare Schichtmembranstrukturen oder vorzugsweise vesikuläre Kugelstrukturen, so insbesondere Liposome, enthalten, wobei vorzugsweise dann die Liposomen eine mittlere Teilchengröße zwischen 50 nm und 500 nm und insbesondere zwischen 200 nm und 300 nm aufweisen. Hier hat sich gezeigt, daß diese Liposome dann hervorragend geeignet sind, während der Herstellung einer kosmetischen Zubereitung aus der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung kosmetische Wirkstoffe einzukapseln und somit gegen einen unerwünschten Zerfall zu stabilisieren, so daß insbesondere solche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung bevorzugt werden, die Liposome in der vorstehend genannten mittleren Teilchengröße enthalten.
  • Bezüglich des in der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung enthaltenen phospholipidischen Membranbildners ist festzuhalten, daß hierbei jeder natürliche und/oder synthetischer phospholipidischer Membranbildner geeignet ist. Beispiele hierfür sind Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin, Phosphatidylinositol, Lysophosphatidylcholin, Spingomylin und/oder Eilecithin. Besonders geeignet ist es jedoch, wenn die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung ein pflanzliches Lecithin, insbesondere ein aus Sojabohnen isoliertes Lecithin, aufweist.
  • Um besonders lagerstabile und haltbare Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung herzustellen, wird hierfür als phospholipidischer Membranbildner ein natürliches Lecithin, insbesondere ein aus Sojabohnen isoliertes Lecithin, verwendet, das einen Phosphatidylcholin- Gehalt von mindestens 60 Gew.%, vorzugsweise von mindestens 70 Gew.% und insbesondere zwischen 73 Gew.% und 95 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Lecithins, aufweist. Hier hat sich gezeigt, daß eine derartige phospholipidische Zusammensetzung der hieraus hergestellten kosmetischen Zubereitung zusätzliche Eigenschaften, so insbesondere hautpflegende und hautstraffende Eigenschaften, verleiht, wobei die so erstellte phospholipidische Zusammensetzung dann aufgrund des zuvor beschriebenen organischen Lösungsmittels (Phenoxyalkanole und/oder dessen Derivate) eine ausgezeichnete Stabilität gegenüber Mikroorganismen und damit auch gegen Alterung aufweist.
  • Grundsätzlich richtet sich die Konzentration des phospholipidischen Membranbildners in der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung danach, für welchen Zweck die erfindungsgemäße Zusammensetzung angewendet werden soll. Bevorzugte Konzentrationen an phospholipidischem Membranbildner weisen solche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung auf, die zwischen 5 Gew.% und 40 Gew.% an Membranbildner enthalten, wobei sich diese Konzentrationsangaben auf die anwendungsfertige erfindungsgemäße Zusammensetzung beziehen.
  • Abhängig von der jeweiligen Verwendung der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung und der Konzentration des mindestens einen phospholipidischen Membranbildners sowie der zuvor genannten Phenoxyalkanole und/oder deren Derivate richtet sich die Konzentration des Wassers in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, wobei die Wasserkonzentration bevorzugt in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zwischen 40 Gew.% und 94 Gew.%, bezogen auf die anwendungsfertige Zusammensetzung, variiert. Desweiteren ist zu dieser Wasserkonzentration festzuhalten, daß mit zunehmender Wasserkonzentration und abnehmender Konzentration an Phenoxyethanol und/oder dessen Derivat bei gleichbleibender Konzentration des phospholipidischen Membranbildners die Liposomenkonzentration in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung steigt, wobei die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorhandenen Liposome dann vorzugsweise die zuvor genannten mittleren Teilchendurchmesser aufweisen und sich durch eine hohe Gleichmäßigkeit bezüglich ihrer Teilchengröße auszeichnen.
  • Insbesondere dann, wenn die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung zu solchen kosmetischen Zubereitungen verarbeitet werden soll, die auf Hautzonen mit hohem Mikroorganismen-Befall angewendet werden, so insbesondere bei entzündeter Haut oder bei durch Sonnenstrahlen geschädigte Haut, sieht eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung vor, daß hierbei die Zusammensetzung desweiteren mindestens eine zusätzliche mikrobizide Substanz enthält.
  • Insbesondere werden bei der zuvor beschriebenen speziellen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung als zusätzliche mikrobizide Substanz Parabene, Dehydracetsäure, Sorbinsäure, Cetyltrimethylammoniumchlorid, Imidazolidinyl-Harnstoff, Formaldehyd, Dichlorbenzylalkohol, 1,2-Dibrom-2,4-Dicyanobutan, Natriumhydroxymethylglycinat, Zitronengrasöl und/oder Bronopol ausgewählt, wobei insbesondere die Kombination von Phenoxyethanol mit Parabenen, die Kombination von Phenoxyethanol mit Dibromdicyanobutan, die Kombination von Phenoxyethanol mit Cetyltrimethylammoniumchlorid und/oder die Kombination von Phenoxyethanol mit Zitronengrasöl dann bevorzugt wird, wenn aus der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung eine kosmetische Zubereitung erstellt wird, die beispielsweise als Hautreinigungsmittel, als Mittel gegen Pickel, Pusteln oder Akne, als Wundbehandlungsmittel oder als Mittel zur Behandlung von Sonnenbrand verwendet wird. Hier hat sich überraschenderweise gezeigt, daß gerade die zuvor genannten Kombinationen von Phenoxyethanol mit den vorstehend genannten speziellen mikrobiziden Substanzen den aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellten kosmetischen Zubereitungen nicht nur selbst einen hervorragenden Schutz gegen einen Mikroorganismen-Befall verleihen sondern auch zusätzlich noch bewirken, daß die hiermit behandelten Hautbereiche insbesondere von Bakterien, Pilzen und sonstigen pathogenen Keimen befreit werden. Desweiteren weisen diese speziellen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung den Vorteil auf, daß bei der Herstellung der kosmetischen Zubereitung aus der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung der Zusatz von mikrobiziden Substanzen im Rahmen der Herstellung der kosmetischen Zubereitung entfallen kann, was wiederum den Herstellungsprozeß der kosmetischen Zubereitungen vereinfacht.
  • Vorzugsweise variiert die Konzentration der mikrobiziden Substanzen in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zwischen 0,01 Gew.% und 5 Gew.%, insbesondere zwischen 0,1 Gew.% und 2 Gew.%, jeweils bezogen auf die erfindungsgemäße Zusammensetzung.
  • Eine besonders geeignete und vielfältig für die Herstellung von kosmetischen Zubereitungen geeignete weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung sieht vor, daß hierbei die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung zwischen 5 Gew.% und 40 Gew.% des mindestens einen phospholipidischen Membranbildners, vorzugsweise eines solchen phospholipidischen Membranbildners, der einen Phosphatidylcholin-Gehalt von mindestens 70 Gew.% Phosphatidylcholin, bezogen auf die Masse des Membranbildners, enthält, wobei diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung desweiteren zwischen 3 Gew.% und 17 Gew.% Phenoxyethanol, zwischen 40 Gew.% bis 94 Gew.% Wasser und zwischen 0 Gew.% bis 5 Gew.% sonstiger Zusätze, insbesondere der zuvor beschriebenen weiteren mikrobiziden Substanzen, aufweist.
  • Eine besonders bevorzugte und insbesondere auch zur Herstellung von kosmetischen Zubereitungen verwendete andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, die sich durch eine besonders hohe Stabilität insbesondere auch gegen Mikroorganismen-Befall und bei Lagerung bei einer vertretbaren gelartigen bis flüssigen Konsistenz auszeichnet, sieht vor, daß die Zusammensetzung zwischen 9 Gew.% und 11 Gew.% eines Soja-Phosphatidylcholins, zwischen 4 Gew.% und 6 Gew.% Phenoxyethanol und zwischen 83 Gew.% und 87 Gew.% Wasser enthält, wobei das Soja-Phosphatidylcholin eine Mindestkonzentration an Phosphatidylcholin von 70 Gew.% aufweist. Eine derartige phospholipidische Zusammensetzung enthält dann als gelartige bis flüssige phospholipidische Zusammensetzung Liposome, wobei vorzugsweise der mittlere Teilchendurchmesser der Liposome zwischen 200 nm und 300 nm variiert. Aufgrund der gelartigen bzw. flüssigen Konsistenz dieser speziellen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung läßt sich diese besonders gut bei der Herstellung von kosmetischen Zubereitungen dosieren, wobei die Viskosität dieser speziellen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung insbesondere zwischen 3.000 mPas und 4.400 mPas variiert.
  • Wie bereits vorstehend wiederholt beschrieben ist, wird die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung vorzugsweise zur Herstellung einer kosmetischen Zubereitung verwendet.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei dieser zuvor genannten Verwendung die phospholipidische Zusammensetzung mit den wei teren Inhaltsstoffen der kosmetischen Zubereitung in einem Massenverhältnis von phospholipidischer Zusammensetzung zu den Inhaltsstoffen der kosmetischen Zubereitung von 1 : 10 bis 1:100 vermischt wird. Die so hergestellte kosmetische Zubereitung weist einerseits Liposome auf und ist aufgrund der mikrobiziden Wirkung des Phenoxyalkanols, insbesondere des Phenoxyethanols, gegenüber Mikroorganismenbefall stabil, wobei das Phenoxyalkanol, insbesondere das Phenoxyethanol, besonders wirksam auch den durch Sauerstoff herbeigeführten und durch Mikroorganismen katalysierten Zerfall des phospholipidischen Membranbildners unterbindet.
  • Insbesondere weist die unter Verwendung der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung hergestellte kosmetische Zubereitung die Formulierung einer Lotion, einer Creme, einer Emulsion, eines Sprays, eines Shampoon, einer Körpermilch, eines Gels und/oder einer Salbe auf.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft desweiteren eine kosmetische Zubereitung, erhältlich durch Vermischen der Inhaltsstoffe der kosmetischen Zubereitung mit den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen phospholipidischen Zusammensetzung, wobei die so erstellte erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung dann analog die Vorteile aufweist, wie sie zuvor für die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung beschrieben sind. Insbesondere ist als ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitung herauszuheben, daß die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung eine hohe mikrobizide Stabilität bei einer ausgezeichneten Oxidationsstabilität und somit einer hohen Haltbarkeit gegenüber Alterung aufweist und darüber hinaus noch Liposome, insbesondere Liposome mit einem mittleren Teilchendurchmesser zwischen 200 nm und 300 nm, enthält. Diese in der erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitung vorhandenen Liposome dienen dann einerseits als zusätzlicher kosmetischer Wirkstoff für die Haut und andererseits dazu, weitere, insbesondere zerfallsempfindliche kosmetische Wirkstoffe zu stabilisieren.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sowie der erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Ausführungsbeispiel
  • 220 g (10 Gew.%) eines Soja-Lecithins mit einem Mindestgehalt an Phosphatidylcholin von 76 Gew.% ± 3 Gew.% (Phospholipon 80 – Nattermann Phospholipid) wurden zunächst mechanisch zerkleinert. Hiernach erfolgte ein Vermischen des zerkleinerten Lecithins mit 110 g (5 Gew.%) Phenoxyethanol, wobei das so erstellte Gemisch unter Rühren auf 85°C in einem Ankerrührer (BROGLI, Typ MH2) erhitzt wurde.
  • Nach einer Verweilzeit von 10 Minuten bei 85°C wurde das so erstellte Gemisch unter Rühren auf 25°C abgekühlt. Zu diesem Gemisch wurden kontinuierlich bei 25°C 1.870 g Wasser (85 Gew.%) zugesetzt. Nach erfolgten Vermischen des Wassers wurde die so erstellte homogene Mischung mit einem Rotor/Stator-System (BROGLI, Typ MH2), Stufe 2, homogenisiert.
  • Zu der homogenisierten, gelartigen Mischung wurde dann Natriumhydroxid (fest) zugesetzt, bis die gelartige phospholipidische Zusammensetzung einen pH-Wert von 6 aufwies.
  • Die so hergestellte phospholipidische Zusammensetzung wies eine gelbbräunliche Farbe auf. In der homogenisierten, gel artigen Mischung konnten Liposome mit einer mittleren Teilchengröße von 250 nm ± 50 nm nachgewiesen werden.
  • Mit Hilfe eines Viskotesters VT02 der Firma Haake unter Verwendung des Spindeltyps 1 wurde bei 20°C eine Viskosität der gelartigen Zusammensetzung von 3.700 mPas ermittelt.
  • Die so erstellte gelartige phospholipidische Zusammensetzung wies einen schwachen angenehmen aromatischen Geruch auf.
  • Mittels einer Laborzentrifuge wurde eine Probe dieser gelartigen phospholipidischen Zusammensetzung bei 6.000 U/min für zehn Minuten zentrifugiert. Nach dem Zentrifugieren konnte keine Auftrennung in Phasen festgestellt werden, wobei sich das Aussehen der zentrifugierten Probe nicht von der nicht zentrifugierten Ausgangsprobe unterschied. Auch in der zentrifugierten Probe konnten Liposome der vorstehend beschriebenen Teilchendurchmesser festgestellt werden.
  • Um das Alterungsverhalten orientierend zu überprüfen, wurde die frisch zubereitete gelartige phospholipidische Zusammensetzung bei 40°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60 in einer mit Sauerstoff angereicherten Luftatmosphäre offen gelagert, wobei der Luft 10 Vol.% Sauerstoff zugegeben wurde. In vorgegebenen Zeitabständen von 24 Stunden, 48 Stunden, 96 Stunden und 192 Stunden wurden die entsprechend behandelten Proben visuell beurteilt. Desweiteren wurde der Geruch der Probe im Vergleich zum Geruch der nicht gelagerten Ausgangsprobe ermittelt, wobei die nachfolgend wiedergegebene Tabelle die subjektive Einzelbeurteilung von fünf Prüfpersonen wiedergibt.
  • Im Vergleich hierzu wurde dieser Alterungsversuch auch mit einer Vergleichszusammensetzung durchgeführt, wobei diese Vergleichszusammensetzung 10 Gew.% des zuvor beschriebenen Lecithins, 5 Gew.% Propylenglykol und 85 Gew.% Wasser enthielt. Tabelle 1 Alterungsversuch – subjektive Geruchsbeurteilung nach Lagerung unter mit Sauerstoff angereicherter Luft – 40 °C
    Figure 00140001
  • Die in der Tabelle 1 von fünf Prüfpersonen wiedergegebene Benotung ist wie folgt zu interpretieren:
    Note 1 – keine Geruchsveränderung
    Note 2 – geringe Geruchsveränderung
    Note 3 – deutliche Geruchsveränderung, leicht ranziger Geruch
    Note 4 – starke Geruchsveränderung, stark ranziger Geruch
  • Eine Farbveränderung der gelartigen Zusammensetzung konnte auch nach einer Lagerzeit von 192 Stunden nicht festgestellt werden.
  • Von der gelartigen Zusammensetzung wurde die mikrobiologischen Kontaminationen bestimmt. Hierbei ergab sich folgender Status:
    Gesamtmikroorganismen kleiner als 100 KBE/g
    Hefe und Schimmel kleiner als 10 KBE/g
    Enterobacteriaceae negativ
    Pseudomonas aeruginosa negativ

    KBE = kolonienbildende Einheiten

Claims (16)

  1. Phospholipidische Zusammensetzung, enthaltend mindestens einen phospholipidischen Membranbildner, Wasser sowie ein Phenoxyalkanol und/oder ein Phenoxyalkanolderivat der allgemeinen Formel I
    Figure 00160001
    , wobei in Formel I n eine ganze Zahl zwischen 1 und 5, R1 und/oder R2 jeweils Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe und R3 bis R5 jeweils Wasserstoff, Hydroxy- und/oder Halogen-Reste bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung eine gelartige bis flüssige Konsistenz mit einer Viskosität bei 20 °C zwischen 500 mPas und 6.000 mPas aufweist und daß die Konzentration des Phenoxyalkanol bzw. dessen Derivates gemäß der allgemeinen Formel I zwischen 3 Gew.% und 17 Gew.%, bezogen auf die anwendungsfertige Zusammensetzung, beträgt.
  2. Phospholipidische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung Phenoxyethanol und/oder Phenoxyisopropanol aufweist.
  3. Phospholipidische Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung Liposome enthält, deren mittlere Teilchengröße zwischen 50 nm und 500 nm, vorzugsweise zwischen 200 nm und 300 nm, variiert.
  4. Phospholipidische Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung als phospholipidischen Membranbildner ein pflanzliches Lecithin aufweist.
  5. Phospholipidische Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lecithin ein Phosphatidylcholin-Gehalt von mindestens 60 Gew.%, vorzugsweise von mindestens 70 Gew.% und insbesondere zwischen 73 Gew.% und 95 Gew.%, bezogen auf das Lecithin, aufweist.
  6. Phospholipidische Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des phospholipidischen Membranbildners in der Zusammensetzung zwischen 5 Gew.% und 40 Gew.%, bezogen auf die anwendungsfertige Zusammensetzung, variiert.
  7. Phospholipidische Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung zwischen 40 Gew.% und 94 Gew.% Wasser, bezogen auf die anwendungsfertige Zusammensetzung, aufweist.
  8. Phospholipidische Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung desweiteren mindestens eine mikrobizide Substanz aufweist.
  9. Phospholipidische Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung als mikrobizide Substanz Parabene, Dehydracetsäure, Sorbinsäure, Cetyltrimethylammoniumchlorid, Imidazolidinyl-Harnstoff, Formaldehyd, Dichlorbenzylalkohol, 1,2-Dibrom-2,4-Dicyanobutan, Natriumhydroxymethylglycinat, Zitronengrasöl und/oder Bronopol aufweist.
  10. Phospholipidische Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der mikrobiziden Substanz in der Zusammensetzung zwischen 0,01 Gew.% und 5 Gew.% variiert.
  11. Phospholipidische Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung zwischen 5 Gew.% und 40 Gew.%: des mindestens einen phospholipidischen Membranbildners, vorzugsweise mit einem Phosphatidylcholin-Gehalt von mindestens 70 Gew.% Phosphatidylcholin, 3 Gew.% bis 17 Gew.%: Phenoxyethanol, 40 Gew.% bis 94 Gew.%: Wasser und 0 Gew.% bis 5 Gew.%: sonstiger Zusätze aufweist.
  12. Phospholipidische Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung 9 Gew.% bis 11 Gew.%: eines Soja-Phosphatidylcholins, 4 Gew.% bis 6 Gew.%: Phenoxyethanol und 83 Gew.% bis 87 Gew.%: Wasser aufweist.
  13. Verwendung der phospholipidischen Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Herstellung einer kosmetischen Zubereitung.
  14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die phospholipidische Zusammensetzung mit den Inhaltsstoffen der kosmetischen Zubereitung in einem Massenverhältnis von phospholipidischer Zusammensetzung zu Inhaltsstoffen von 1 : 10 bis 1 : 100 vermischt wird.
  15. Verwendung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die kosmetische Zubereitung eine Lotion, eine Creme, eine Emulsion, ein Spray, ein Shampoon, eine Körpermilch, ein Gel und/oder eine Salbe ist.
  16. Kosmetische Zubereitung, erhältlich durch Vermischen der Inhaltsstoffe mit der phospholipidischen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
DE2001128315 2001-06-12 2001-06-12 Phospholipidische Zusammensetzung, Verwendung einer derartigen phospholipidischen Zusammensetzung sowie diese enthaltende Zubereitung Expired - Fee Related DE10128315B4 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4111982C2 (de) * 1991-04-12 1998-12-24 Merz & Co Gmbh & Co Stabile kleinpartikuläre Liposomenzubereitungen, deren Herstellung und Verwendung
DE19859455A1 (de) * 1998-12-22 2000-07-06 Dianorm G Maierhofer Gmbh Disperses System als Hautpflegemittel

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