DE10127828A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Einstellung der Bremswirkung bei einem Fahrzeug - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Einstellung der Bremswirkung bei einem FahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Einstellung der Bremswirkung bei einem Fahrzeug mit wenigstens zwei bzgl. der Fahrtrichtung rechts und links an einer Achse angeordneten Rädern. Die Räder können dabei auf einer unterschiedliche Reibwerte aufweisenden Fahrbahn abrollen. Die Einstellung der Bremswirkung an den beiden Rädern geschieht gemeinsam, wobei hierzu zwei Betriebsmodi vorgesehen sind, die abhängig von den vorliegenden Reibwerten an den Rädern und/oder abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder abhängig vom Raddrehverhalten wählbar sind. In einem ersten wählbaren Betriebsmodus, dem oben erwähnten Select-Low-Betrieb, wird die gemeinsame Einstellung abhängig von dem erfassten Bewegungsverhalten des Rades mit dem geringeren Reibwert getätigt. In einem zweiten wählbaren Betriebsmodus, dem oben erwähnten Select-High-Betrieb, geschieht die gemeinsame Einstellung abhängig von dem erfassten Bewegungsverhalten des Rades mit dem höheren Reibwert. Weiterhin wird ein die Fahrzeuglängsverzögerung repräsentierender Verzögerungswert erfasst. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass der zweite Betriebsmodus, der oben erwähnte Select-High-Betrieb, nur dann gewählt wird, wenn der Verzögerungswert einen vorgebbaren Schwellenwert unterschreitet. Eine zweite Variante der Erfindung betrifft die seitenweise Zusammenfassung der Bremswirkungseinstellung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einer Vorrichtung
zur Einstellung der Bremswirkung bei einem Fahrzeug mit den
Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
Aus dem Stand der Technik sind Möglichkeiten bekannt, der
Blockierneigung eines gebremsten Rades entgegenzuwirken, in
dem man beispielsweise die Bremskraft im Sinne einer Indivi
dual-Regelung an jedem Rad manipuliert. Zu einer solchen In
dividual-Regelung ist allerdings für jedes Rad eine Möglich
keit vorzusehen, die Bremswirkung an diesem Rad individuell
beziehungsweise getrennt von den anderen Rädern vorzunehmen.
Solche Systeme sehen im Falle einer hydraulisch wirkenden
Bremse für jede individuell zu regelnde Radbremse einen Re
gelungskanal mit den entsprechenden hydraulischen Komponen
ten vor. Beispielhaft für Antiblockierregelsysteme soll hier
auf Bosch Technische Berichte, Band 7 (1980) Heft 2 hinge
wiesen werden.
Neben solchen Bremssystemen ist aber auch bekannt, die
Bremswirkung an mehreren Räder eines Fahrzeugs gemeinsam zu
regeln beziehungsweise zu steuern. Aus der DE 22 43 260 C2
(entspricht der US 3,907,378) ist es beispielsweise bekannt,
die Bremswirkung an den Radbremsen der Räder einer Achse im
Sinne einer Blockierverhinderung gemeinsam einzustellen. Da
die Räder einer Achse auf Fahrbahnteilen mit sehr unter
schiedlichen Fahrbahn/Reifen-Reibwerten abrollen können, muß
notwendigerweise vorgegeben werden, welches der gemeinsam zu
regelnden Räder die gemeinsame Bremswirkung vorgibt. In die
sem Zusammenhang ist es bekannt, zu einer gemeinsamen Ein
stellung der Bremswirkung an den beiden Rädern einer Achse
zwei Betriebsmodi vorzusehen.
In dem einen Betriebsmodus, dem sogenannten Select-Low-
Modus, wird die gemeinsame Einstellung der Bremswirkung, im
allgemeinen des Bremsdrucks, abhängig von dem Rad mit der
geringeren Radgeschwindigkeit getätigt. Bewegt sich das
Fahrzeug auf einer Fahrbahn mit unterschiedlichen Fahr
bahn/Reifen-Reibwerten auf den Fahrzeugseiten (µ-Split-
Bedingung), so wird der Bremsdruck im Select-Low-Modus in
der Regel abhängig von dem Rad mit dem geringeren Fahr
bahn/Reifen-Reibwert getätigt. Im Select-Low-Modus an einer
Achse wird also der Bremsdruck an den Radbremsen dieser Ach
se derart eingestellt, dass das Rad mit dem kleineren Fahr
bahn/Reifen-Reibwert von beiden Rädern, das Low-Rad, im op
timalen Schlupf betrieben wird. Damit wird erreicht, dass
das Blockieren beider Räder verhindert wird, was eine hohe
Seitenführung zur Folge hat. Das Rad mit dem größeren Fahr
bahn/Reifen-Reibwert, das High-Rad, wird jedoch unterbremst.
Dies hat den Nachteil, dass bei einer µ-Split-Bedingung nur
eine Abbremsung entsprechend dem geringeren Fahrbahn/Reifen-
Reibwert erzielbar ist.
Im sogenannten Select-High-Modus wird die gemeinsame Ein
stellung der Bremswirkung, im allgemeinen des Bremsdrucks,
abhängig von dem Rad mit der größeren Radgeschwindigkeit ge
tätigt. Bewegt sich das Fahrzeug auf einer Fahrbahn mit un
terschiedlichen Fahrbahn/Reifen-Reibwerten auf den Fahrzeug
seiten (µ-Split-Bedingung), so wird der Bremsdruck im Se
lect-High-Modus also in der Regel abhängig von dem Rad mit
dem höheren Fahrbahn/Reifen-Reibwert getätigt; im Select-
High-Modus an einer Achse wird also der Bremsdruck an den
Radbremsen dieser Achse derart eingestellt, dass das Rad mit
dem größeren Fahrbahn/Reifen-Reibwert von beiden Rädern im
optimalen Schlupf betrieben wird. Damit wird erreicht, dass
bei Vorliegen einer µ-Split-Bedingung das Rad mit dem nied
rigeren Fahrbahn/Reifen-Reibwert überbremst ist und gegebe
nenfalls sogar blockiert und dann nur wenig oder gar keine
Seitenführungskräfte aufnehmen kann. Weiterhin kann es durch
das Blockieren des Low-Rades zu einer Reifenbeschädigung
kommen. Der Vorteil des Select-High-Modus besteht aber dar
in, dass das Fahrzeug einen relativ kurzen Bremsweg auf
weist.
Der DE 22 43 260 C2 ist dazu zu entnehmen, die Zeitdauer,
während der auf den Select-High-Modus umgeschaltet wird, von
der Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder von der Fahrzeugverzö
gerung derart abhängig zu machen, dass mit kleiner werdender
Fahrzeuggeschwindigkeit beziehungsweise Fahrzeugverzögerung
die Zeitdauer ansteigt.
Darüber hinaus ist es bekannt, dass bei einem sogenannten 2-
Kanal-ABS (Bremswirkungen an der Vorder- und Hinterachse
werden gemeinsam geregelt) beziehungsweise 3-Kanal-ABS
(Bremswirkungen an der Hinterachse werden gemeinsam gere
gelt, an der Vorderachse ist eine individuelle Einstellung
der Bremswirkung möglich) die Bremswirkung an der Hinterach
se nach dem Select-Low-Modus eingestellt wird.
Die DE 197 52 807 A1 zeigt ein System zur Einstellung der
Bremswirkung bei einem Fahrzeug mit den Merkmalen der Ober
begriffe der unabhängigen Ansprüche. Bei Vorliegen von Reib
wertunterschieden vorgebbar geringeren Ausmaßes geschieht
die Wahl eines Betriebsmodus abhängig von dem Ausmaß der
vorliegenden Reibwerte. Alternativ oder ergänzend hierzu
kann vorgesehen sein, daß bei Vorliegen von Reibwertunter
schieden vorgebbar größeren Ausmaßes die Wahl eines Be
triebsmodus abhängig von der erfaßten Fahrzeuggeschwindig
keit vorgenommen wird.
Wie erwähnt sind zur Kosteneinsparung sowohl bei Antibloc
kierregelsystemen (ABS) als auch bei elektronischen Bremssy
stemen (EBS) Systemkonfigurationen bekannt, die die
Bremsdruckregelung an Rädern einzelner Achsen mit nur einem
einkanaligen Druckmodulator vornehmen. Hierbei können die
beiden Räder einer Achse nach dem erwähnten Regelverfahren
Select-High oder Select-Low auf eine Blockiertendenz hin
überwacht werden. In einem dritten Modus (Select-Smart) wird
nun bei einer Bremsregelung auf einer homogenen Fahrbahn der
Select-Low-Betriebsmodus gewählt, während bei einer Bremsre
gelung unter einer µ-Split-Bedingung (inhomogene Fahrbahn)
der Select-High-Betriebsmodus eingestellt wird. Der Select-
Smart-Modus weist dabei die Vorteile aus den beiden zuvor
aufgeführten Regelungsarten auf.
Zur Erkennung von µ-Split-Fahrbahnbedigungen kann Verwendung
finden, dass auf einer inhomogenen Fahrbahn ein unterschied
liches Radschlupfverhalten vorliegt. So erkennt man während
des ABS-Regelvorgangs größere und frühzeitigere Radgeschwin
digkeitseinbrüche an den Rädern, die sich auf der Fahrbahn
mit dem niedrigeren Reibwert befinden. Auch die unterschied
lichen Bremsdrücke an den Rädern, die sich auf den verschie
denen Reibwerten bewegen, sind ein Kriterium für das Vorlie
gen einer µ-Split-Fahrbahnbedigung. Hierzu können die
Bremsdruckunterschiede an den betreffenden Räder entweder
durch zeitweiliges Umschalten vom Select-Low- zum Select-
High-Betrieb abgetastet werden oder bei zugehörigen Achsen
mit individueller Radregelung durch Druckberechnung, z. B.
durch eine Simulation, gebildet werden.
Ein Nachteil bei dem Select-Smart-Modus besteht jedoch dar
in, dass die Erkennung einer µ-Split-Fahrbahnbedigung und
damit die Umschaltung in den Select-High-Modus fälschlicher
weise auch auf einer Fahrbahn mit einem homogenen Reibwert
erfolgen kann. Beispielsweise können sich die beschriebenen
Kriterien für eine Umschaltung von Select-Low- zum Select-
High-Betrieb auch bei einer Kurvenfahrt oder bei Vorliegen
einer auf den Fahrzeugseiten sehr unterschiedlich verteilten
Fahrzeugbeladung oder auch bei einseitig unterschiedlich
wirkenden beziehungsweise schief ziehenden beziehungsweise
einseitig ziehenden Radbremsen einstellen. Wenn aber vor al
lem auf einer griffigen Fahrbahn fälschlicherweise vom Se
lect-Low- zum Select-High-Betrieb umgeschaltet wird, so kann
bereits bei einer einzigen Bremsung durch eine Beschädigung
der Reifen (Reifenabplattung) die Kostenersparnis durch den
eingesparten Druckmodulator um ein Mehrfaches aufgebraucht
sein.
Neben der oben beschriebenen gemeinsamen Einstellung der
Bremswirkung an den Rädern einer Achse ist auch eine gemein
same Einstellung der Bremswirkung an den Rädern auf einer
Fahrzeugseite bei nahe beinanderliegenden Achsen möglich.
Dies ist beispielsweise bei dreiachsigen Nutzfahrzeugen ge
geben, bei denen die Radbremsregelung der beiden Hinterach
sen seitenweise zusammengefaßt ist und mit jeweils nur einem
Bremsdruckmodulator überwacht wird. Auch bei zwei- oder
dreiachsigen Anhängefahrzeugen wird die Bremssteuerung der
Räder nahe beieinander liegender Achsen häufig seitenweise
zusammengefaßt. Da hierbei ein auf die Fahrzeugseiten ein
wirkender Reibwertunterschiede (µ-split) keine negative Aus
wirkung auf die Abbremsung hat, ist der Normal-Control Mode
bei seitenweise zusammengefaßten und damit in der gleichen
Spur laufenden Radpaare meist der schon beschriebene Select-
Low-Betriebsmodus, bei dem die gemeinsame Einstellung der
Bremswirkung, im allgemeinen des Bremsdrucks, abhängig von
dem Rad mit der geringeren Radgeschwindigkeit getätigt wird.
Dieser Normal-Control-Mode kann auch bei einer seitenweise
Zusammenfassung von dreiachsigen Radverbänden gegeben sein,
wo hierbei in der Regel nur das Bewegungsverhalten der Räder
der ersten und dritten Achse sensiert wird und die Räder der
mittleren Achse indirekt überwacht werden.
Wie bei jeder Select-Low-Regelung kann es hierbei jedoch zu
Unterbremsungen kommen, nämlich dann, wenn an den beiden
sensierten und zu einem Regelkreis zusammengefaßten Rädern
Bremskraftunterschiede gegeben sind oder sich über die Zeit
einstellen. Da wie bereits erwähnt, bei einer Select-Low-
Regelung der gemeinsame Bremsdruck immer auf das Rad mit der
kleinsten Radgeschwindigkeit eingeregelt wird, ist das zwei
te sensierte Rad und gegebenenfalls auch das unsensierte und
mitgeführte Rad in dem Maße unterbremst, wie die Bremskraf
tunterschiede oder auch Beladungsunterschiede der beiden
sensierten Rädern zueinander sind.
Eine Unterbremsung kann sich beispielsweise dann einstellen,
wenn eine der beiden nahe beieinander liegenden und sensier
ten Achsen als Liftachse ausgebildet ist und diese im gelif
teten Zustand zwar gewichtsmäßig entlastet ist, die Räder
aber selber noch den Boden berühren und damit auch noch Rad
geschwindigkeitssignale gemessen werden. Da bei dieser feh
lerhaft gelifteten Achse praktisch kein Beladungsgewicht
mehr gegeben ist, wird bei einem Select-Low-Mode die nun das
volle Gewicht tragende zweite Achse völlig unterbremst sein.
Zur Vermeidung der vorgenannten Nachteile wird die erfin
dungsgemäße Umschaltbedingung vorgeschlagen.
Wie erwähnt geht die Erfindung in einer ersten Ausgestaltung
aus von einem System zur Einstellung der Bremswirkung bei
einem Fahrzeug mit wenigstens zwei bzgl. der Fahrtrichtung
rechts und links an einer Achse angeordneten Rädern. Die Rä
der können dabei auf einer unterschiedliche Reibwerte auf
weisenden Fahrbahn abrollen. Die Einstellung der Bremswir
kung an den beiden Rädern geschieht gemeinsam, wobei hierzu
zwei Betriebsmodi vorgesehen sind, die abhängig von den vor
liegenden Reibwerten an den Rädern und/oder abhängig von der
Fahrzeuggeschwindigkeit wählbar sind. In einem ersten wähl
baren Betriebsmodus, dem oben erwähnten Select-Low-Betrieb,
wird die gemeinsame Einstellung abhängig von dem erfaßten
Bewegungsverhalten des Rades mit dem geringeren Reibwert ge
tätigt. In einem zweiten wählbaren Betriebsmodus, dem oben
erwähnten Select-High-Betrieb, geschieht die gemeinsame Ein
stellung abhängig von dem erfaßten Bewegungsverhalten des
Rades mit dem höheren Reibwert. Weiterhin wird ein die Fahr
zeuglängsverzögerung repräsentierender Verzögerungswert er
fasst.
Der Kern der Erfindung besteht darin, dass der zweite Be
triebsmodus, der oben erwähnten Select-High-Betrieb, nur
dann gewählt wird, wenn der Verzögerungswert einen vorgebba
ren Schwellenwert unterschreitet. Erfindungsgemäß wird also
vorgeschlagen, dass die Umschaltung von Select-Low nach Se
lect-High nur bei Fahrzeugverzögerungen unterhalb eines be
stimmten Schwellenwertes freigeschaltet beziehungsweise zu
gelassen wird.
Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dass bei einer
Abbremsung auf einer Fahrbahn mit inhomogenen Reibwerten (µ-
Split-Bedingung) selbst bei einer eingangs erwähnten indivi
duellen Einzelradregelung (Individual-Regelung) nur bestimm
te Maximalwerte für die Fahrzeuglängsverzögerung erreichbar
sind. Beispielsweise ist auf einer Fahrbahn mit vereistem
Fahrbahnrand (Reibwert µ ≈ 0,1) und trockener Straßenmitte
(Reibwert µ ≈ 0,6) bei voller Abbremsung auf den den jewei
ligen Fahrzeugseiten zugrundeliegenden Reibwerten eine Ver
zögerung von maximal a = 0,35 g (g ist die Fallbeschleunigung
9,81 m/sec2) erreichbar. Wird daher bei Abbremsungen des
Fahrzeuges bereits der Wert a ≧ 0,35 g erreicht, ohne dass
eine Umschaltung von Select-Low nach Select-High erfolgt
ist, so kann es sich in der Regel nur um eine Fahrbahn mit
hoher Griffigkeit beziehungsweise hohem Reibwert handeln.
Zur Vermeidung der eingangs erwähnten Nachteile (z. B. ko
stenträchtige Reifenbeschädigung) wird in diesem Fall erfin
dungsgemäß die Umschaltung des Regelmodus Select-Low nach
Select-High gesperrt sein.
Eine zweite Ausgestaltung der Erfindungsidee geht aus von
der eingangs beschriebenen gemeinsamen Einstellung der
Bremswirkung an den Rädern auf einer Fahrzeugseite. Bei die
ser Variante sind ebenfalls zwei Betriebsmodi vorgesehen,
die wenigstens abhängig von den erfaßten Drehgeschwindigkeit
der wenigstens zwei Räder wählbar sind. Auch hierbei ge
schieht
- - in einem ersten wählbaren Betriebsmodus (Select Low, SL) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewegungsver halten des die kleinste Drehgeschwindigkeit aufweisenden Rades und
- - in einem zweiten wählbaren Betriebsmodus (Select High, SH) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewe gungsverhalten des die größte Drehgeschwindigkeit aufwei senden Rades.
Weiterhin wird ein die Fahrzeuglängsverzögerung repräsentie
render Verzögerungswert erfasst.
Auch bei dieser Variante der Erfindung besteht der Kern der
Idee darin, dass der zweiten Betriebsmodus wenigstens abhän
gig davon gewählt wird, dass der Verzögerungswert einen vor
gebbaren Schwellenwert unterschreitet. Das eingangs geschil
derte Problem der Unterbremsung bei der seitenweise zusam
mengefaßten Einstellung der Bremswirkung wird durch die
zweite Erfindungsvariante gelöst. Die Erkennung eines solch
unsymmetrischen Bremszustandes erfolgt in gleicher Weise wie
bei der Regelung auf einer unsymmetrischen Fahrbahngriffig
keit gemäß der ersten Erfindungsvariante. Auch die Überwa
chung der Umschaltlogik mit Freigabe der Umschaltung nur un
terhalb eines bestimmten Schwellwertes erfolgt in der glei
chen Weise wie bei der achsweisen Zusammenfassung der Brems
wirkungseinstellung.
Auch bei dieser Variante besteht der Vorteil der Erfindung
darin, dass bei der seitenweise zusammengefaßten Radregelung
mit Überwachung der Umschaltlogik von Select-Low nach Se
lect-High Unterbremsungen unterhalb eines bestimmten Verzö
gerungswertes und Reifenbeschädigungen oberhalb des Verzöge
rungswertes vermieden werden.
Die erfindungsgemäße Umschaltüberwachung ist sowohl bei An
tiblockierregelsystemen (ABS) als auch bei elektrischen
Bremssystemen (EBS) anwendbar, unabhängig davon, ob es um
mittels Druckluft gebremste oder hydraulisch gebremste Fahr
zeugsysteme handelt. Die Erfindung ist anwendbar sowohl für
Nutzkraftfahrzeuge als auch für Personenkraftfahrzeuge.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, dass ein das Ausmaß der Reibwertunterschiede zwi
schen den wenigstens zwei bzgl. der Fahrtrichtung rechts und
links an einer Achse angeordneten Rädern repräsentierender
Wert ermittelt wird. Die zwei Betriebsmodi werden dann ab
hängig von dem Wert gewählt.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Wert, der das Aus
maß der Reibwertunterschiede repräsentiert, abhängig von er
faßten Drehbewegungen der Räder ermittelt wird. Hierbei ist
insbesondere vorgesehen, dass die zeitlichen Änderungen der
Drehbewegungen der Räder ermittelt werden und der Wert ab
hängig von den zeitlichen Änderungen ermittelt wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, dass sich die Erkennung des Umschaltmodes
auf das unterschiedliche Schlupfverhalten der beiden auf un
terschiedliche Reibwerte laufenden Fahrzeugräder abstützt.
Dies ist deshalb vorteilhaft, da es wesentlich einfacher
sein kann, die beiden sensierten Räder auf unterschiedliches
Schlupfverhalten hin zu überwachen, als die jeweilige
Radverzögerung zu ermitteln. Außerdem ist die Radverzögerung
mehr vom jeweiligen Einbremsdruck abhängig, als vom tatsäch
lichen Reibwert. Somit wird vorgeschlagen, dass
- - eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße (Referenzgeschwindigkeit), insbe sondere abhängig von den Drehbewegungen der Räder, er mittelt wird,
- - die Drehbewegungen der Räder mit der Geschwindigkeits größe verglichen werden und
- - die Umschaltung in den zweiten Betriebsmodus (SH) ab hängig von dem Vergleich ermittelt wird.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass
- - für die Räder eine den Radschlupf repräsentierende Schlupfgröße abhängig von der Drehbewegungen und der Ge schwindigkeitsgröße ermittelt wird, und
- - der zweite Betriebsmodus (select high, SH) nur dann ge wählt wir, wenn der Radschlupf des Rades mit dem geringe ren Reibwert einen vorgebbaren Wert überschreitet.
Der Verzögerungswert wird vorzugsweise abhängig von erfaßten
Drehbewegungen der Räder ermittelt. Hierbei ist insbesondere
vorgesehen, dass abhängig von den erfaßten Drehbewegungen
der Räder eine Referenzgeschwindigkeit gebildet wird, die
die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentiert. Aus der Än
derung der Referenzgeschwindigkeit kann dann auf den Verzö
gerungswert geschlossen werden. Dabei kann die Referenzge
schwindigkeit zeitlich gefiltert werden. Es wird dann ein
Differenzwert zwischen der gefilterten und der ungefilterten
Referenzgeschwindigkeit gebildet und der Verzögerungswert
abhängig von dem Differenzwert gebildet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Zeichnung zeigt anhand der Fig. 1 schematisch ein
Blockschaltbild eines 2-Kanal-Bremssystems. Die Fig. 2
stellt als Blockschaltbild die das Bremssystem steuernde
Steuereinheit dar, wobei die Fig. 3 und 4 Details der
Steuerung offenbaren.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels detailliert beschrieben werden. Hierbei soll die Er
findung beispielhaft anhand eines hydraulisch arbeitenden 2-
Kanal-ABS dargestellt werden. Es soll aber ausdrücklich er
wähnt werden, dass die erfindungsgemäße Idee nicht auf hy
draulische Bremssysteme beschränkt ist.
Die hydraulische Fahrzeugbremsanlage gemäß dem in der Fig.
1 gezeigten Blockschaltbild besitzt einen zweikreisigen
Hauptbremszylinder 117 mit einem Vorratsbehälter 104 und mit
einem Bremspedal 106, das über eine Pedalstange mit dem
Bremskraftverstärker 105 verbunden ist. Die beiden Brems
kreise HZ2 und HZ1 sind den Bremsen 120hl und 120hr bzw.
120vl und 120vr der Hinter- und Vorderachse eines Fahrzeugs
zugeordnet.
Zum Bremskreis HZ1 gehört eine von dem Hauptbremszylinder
117 ausgehende Hauptbremsleitung 108, die zur Blockierschut
zeinrichtung 10 führt, sowie eine Radbremsleitung 118v, die
von der Blockierschutzeinrichtung 10 ausgeht und zu den Rad
bremsen 120vl und 120vr der Vorderachse führt. In gleichar
tiger Weise gehören zu dem Bremskreis HZ2 eine Hauptbrems
leitung 107 und eine Radbremsleitung 118 h, die zu den Rad
bremsen 120hl und 120hr der Hinterachse führt.
Die Blockierschutzeinrichtung 10 weist zwei Ventile MV1 und
MV2 116 und 115 auf, die in Reihe zu zwei Rückschlagventilen
114 und 113 eingebaut sind. Weiterhin sind zwei Rückförder
pumpen RFP1 und RFP2 112 und 111, die einen gemeinsamen,
nicht dargestellten Antriebsmotor aufweisen, vorhanden. Zur
Verringerung von Druckpulsationen erfolgt die Rückförderung
durch zwei Dämpferkammern mit nachgeschalteten Drosseln D2
und D1 (109, 110) in die Hauptbremsleitungen 107, 108.
Die Ventile 115 und 116 sind als 2/2-Wegeventile ausgebil
det, die mittels Elektromagneten steuerbar (Ansteuersignale
A1 und A2) und bei stromlosen Elektromagneten geöffnet sind.
Je nach Stellung der Magnetventile 115 und 116 kann der
Bremsdruck gemeinsam für die Radbremsen der Vorderachse ei
nerseits und gemeinsam für die Radbremsen der der Hinterach
se andererseits auf- oder abgebaut werden.
Mit den Bezugszeichen 130hl, 130hr, 130vl und 130vr sind an
sich bekannte Raddrehzahlsensoren bezeichnet, die die Dreh
geschwindigkeit der entsprechenden Räder detektieren und als
Signale Nhl, Nhr, Nvl und Nvr an die Steuereinheit 140 wei
terleiten. Abhängig von diesen Eingangssignalen berechnet
die Steuereinheit 140 die Ansteuersignale A1 und A2 zur An
steuerung der Magnetventile 115 und 116.
Die genauere Funktionsweise der Steuereinheit 140 soll an
hand der Fig. 2 dargestellt werden.
In der Steuereinheit 140 werden die Raddrehzahlsignale Nhl,
Nhr, Nvl und Nvr, neben dem noch zu beschreibenden Block
1401, dem Block 1403 zugeführt. Hier wird zunächst aus den
Raddrehzahlsignale Nhl, Nhr, Nvl und Nvr eine die Fahrzeu
glängsgeschwindigkeit repräsentierende Referenzgeschwindig
keit Vref gebildet. Dies kann für die Bremssteuerung im ein
fachster Weise dadurch geschehen, dass als Referenzgeschwin
digkeit Vref die größte Raddrehzahl genommen wird. Alterna
tiv kann für die Referenzgeschwindigkeit Vref die zweitgröß
te Raddrehzahl genommen werden; in diesem Fall wird berück
sichtigt, dass das Fahrzeug mit einem Notrad mit kleinerem
Radhalbmesser bestückt sein kann.
Im Block 1403 wird aus der Referenzgeschwindigkeit Vref und
der Raddrehzahl der Bremsschlupf für jedes Rad bestimmt. Aus
dem so bestimmten Radschlupf und der Radverzögerung wird,
gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer Größen, ein
Instabilitätswert gebildet. Aus der Größe dieses Instabili
tätswerts kann auf die Bremsstabilität jedes Rades geschlos
sen werden. Im Falle der eingangs erwähnten Individualrege
lung würden die Bremsdrücke in jeder Radbremse derart ge
steuert, dass ein stabiler Radbewegungsverlauf erzielt wird,
also insbesondere kein übermäßiger Bremsschlupf auftritt.
In Abhängigkeit von dem Erkennen einer Radblockiergefahr an
wenigstens einem der Räder bewirkt das Steuergerät 140 ein
Einschalten des nicht dargestellten Antriebsmotors und da
durch ein Inbetriebsetzen der Rückförderpumpen RFP1 und
RFP2. Weiterhin steuert das Steuergerät 140 wenigstens das
jenige der Ventile MV1/MV2 in die Schließstellung, an dessen
zugeordnetem Rad die Radblockiergefahr besteht. Auf diese
Weise wird wegen des geschlossenen Ventils MV1/2 durch die
in Betrieb befindliche Rückförderpumpe RFP1/2 Druckmittel
aus dem Radbremszylinder zurückfördert zum Hauptbremszylin
der 117. Infolgedessen sinkt innerhalb dem Radbremszylinder
der Bremsdruck, die Bremswirkung läßt nach und die Blockier
gefahr wird vermindert. Ist die Radblockiergefahr ausrei
chend vermindert, dann wird das entsprechende Ventil MV1/2
geöffnet, so dass es wieder seine Ausgangsstellung einnimmt,
mit der Folge, dass ein infolge der vorangegangenen
Bremsdruckabsenkung vorhandener Druckunterschied zwischen
dem Hauptbremszylinder und dem Radbremszylinder kleiner
wird.
Im Folgenden wird der Einfachheit halber lediglich die erste
Erfindungsvariante (achsweises Zusammenfassung der Bremsein
stellung) ausführlich beschrieben.
Da nun wegen der eingeschränkten hydraulischen Ausgestaltung
nur eine gemeinsame Bremsdrucksteuerung der beiden Achsen
möglich ist, wird, wie eingangs beschrieben, der Bremsdruck
an den Achsen entweder derart eingestellt, dass entweder im
Select-Low-Modus die Stabilität des Rades mit dem kleineren
Fahrbahn/Reifen-Reibwert oder im Selct-High-Modus die Stabi
lität des Rades mit dem größeren Fahrbahn/Reifen-Reibwert im
Vordergrund steht. Zur Unterscheidung, welcher der beiden
Modi an welcher Achse einzustellen ist, werden dem Block
1403 die beiden Signale (SL/SH)VA und (SL/SH)HA von dem
Block 1402 zugeführt. Diese Signale können dabei jeweils
zwei Werte annehmen, je nachdem, ob
- - an der Vorderachse der Select-Low-Modus (Signal SLVA),
- - an der Vorderachse der Select-High-Modus (Signal SHVA),
- - an der Hinterachse der Select-Low-Modus (Signal SLHA) oder
- - an der Hinterachse der Select-High-Modus (Signal SHHA)
eingestellt werden soll.
Zur Bestimmung, welcher Betriebsmodus momentan eingestellt
werden soll, werden dem Block 1401 die Raddrehzahlsignale
Nhl, Nhr, Nvl und Nvr zugeleitet. Im Block 1401 werden durch
Differenzieren die Radverzögerungswerte berechnet. Da die
maximal mögliche Radverzögerung ein direktes Maß für den mo
mentan vorliegenden Reibwert zwischen Reifen und Fahrbahn
darstellt, kann aus der maximalen Radverzögerung der rechten
und linken Räder der Reibwert µr für die rechte Fahrzeug
hälfte und der Reibwert µl für die linke Fahrzeughälfte be
stimmt werden. Diese Werte werden dem Block 1402 zugeführt.
Wie eingangs erwähnt kann zur Erkennung von µ-Split-
Fahrbahnbedigungen auch Verwendung finden, dass auf einer
inhomogenen Fahrbahn ein unterschiedliches Radschlupfverhal
ten vorliegt. So erkennt man während des ABS-Regelvorgangs
größere und frühzeitigere Radgeschwindigkeitseinbrüche an
den Rädern, die sich auf der Fahrbahn mit dem niedrigeren
Reibwert befinden. Auch die unterschiedlichen Bremsdrücke an
den Rädern, die sich auf den verschiedenen Reibwerten bewe
gen, sind ein Kriterium für das Vorliegen einer µ-Split-
Fahrbahnbedingung. Hierzu können die Bremsdruckunterschiede
an den betreffenden Rädern entweder durch zeitweiliges Um
schalten vom Select-Low- zum Select-High-Betrieb abgetastet
werden oder bei zugehörigen Achsen mit individuellen Radre
gelung durch Druckberechnung gebildet werden.
In der Fig. 3 sind Teile des Blocks 1402 genauer darge
stellt.
Die im Block 1401 ermittelten Reibwerte µr und µl werden im
Block 1402 miteinander verglichen, woraufhin je nach Ver
gleichsergebnis, also je nach Größe der Reibwerte und gege
benenfalls je nach Größe der momentanen Fahrzeuggeschwindig
keit Vref
- - das Umschaltsignal (SL/SH)VA für die Umschaltung von Select-Low nach Select High an den Radbremsen der Vorderachse beziehungsweise
- - das Umschaltsignal (SL/SH)HA für die Umschaltung von Select-Low nach Select-High an den Radbremsen der Hinterachse
gebildet werden. Diese Signale werden über die Schalter
14024
und
14025
dem Block
1403
zugeführt.
Die im Block 1403 gebildete Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
Vref wird im Block 14022 differenziert zur Fahrzeuglängsbe
schleunigung al. Die Fahrzeuglängsbeschleunigung al wird im
Block 14023 mit einem vorgebbaren Schwellenwert SW vergli
chen. Wie schon beschrieben, kann der Schwellenwert bei
spielsweise 0,35 g (g ist die Fallbeschleunigung) betragen.
Abhängig davon, ob die Fahrzeuglängsbeschleunigung al den
Schwellenwert SW über- oder unterschreitet, nimmt das Signal
Uon/off den Wert Uon oder Uoff an. Abhängig von dem Signal
Uon/off werden die Schalter 14024 und 14025 geschlossen oder
geöffnet.
Übersteigt die Fahrzeuglängsbeschleunigung al den Schwellen
wert SW, so werden durch das Signal Uoff die Schalter 14024
und 14025 geöffnet beziehungsweise ein Schließen der Schal
ter gehindert; hierdurch können die Umschaltbefehle
(SL/SH)VA und (SL/SH)HA nicht ausgeführt werden, eine Um
schaltung zum Select-High-Modus wird verhindert. Eine solche
Umschaltung wird nur bei einem Unterschreiten der Fahrzeu
glängsbeschleunigung al unter den Schwellenwert SW durch das
Signal Uon erlaubt.
Alternativ zu der in der Fig. 3 gezeigten Differenzierung
14022 kann die Fahrzeuglängsbeschleunigung auch, wie in der
Fig. 4 zu sehen ist, ermittelt werden. Hier wird die Fahr
zeugreferenzgeschwindigkeit Vref durch ein PT1-Filter (Block
14026) gefiltert. Zur Ermittlung der Fahrzeuglängsbeschleu
nigung al wird von dem gefilterten Signal die ungefilterte
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit Vref in der Additionsstufe
14027 abgezogen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Einstellung der Bremswirkung bei einem
Fahrzeug mit wenigstens zwei bzgl. der Fahrtrichtung rechts
und links an einer Achse angeordneten Rädern (120ij), die
auf einer unterschiedliche Reibwerte (µr, µl) aufweisenden
Fahrbahn abrollen können, und mit einer gemeinsamen Einstel
lung (115, 116) der Bremswirkung an den beiden Rädern mit
zwei Betriebsmodi (SL, SH), die abhängig von den vorliegen
den Reibwerten an den Rädern und/oder abhängig von der Fahr
zeuggeschwindigkeit wählbar sind, wobei in einem ersten
wählbaren Betriebsmodus (select low, SL) die gemeinsame Ein
stellung abhängig von dem erfaßten Bewegungsverhalten des
Rades mit dem geringeren Reibwert und in einem zweiten wähl
baren Betriebsmodus (select high, SH) die gemeinsame Ein
stellung abhängig von dem erfaßten Bewegungsverhalten des
Rades mit dem höheren Reibwert geschieht, wobei ein die
Fahrzeuglängsverzögerung repräsentierender Verzögerungswert
(al) erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite
Betriebsmodus nur dann gewählt wird, wenn der Verzögerungs
wert (al) einen vorgebbaren Schwellenwert (SW) unterschrei
tet.
2. Verfahren zur Einstellung der Bremswirkung bei einem
Fahrzeug mit wenigstens zwei bzgl. der Fahrtrichtung des
Fahrzeugs auf einer Seite angeordneten Rädern (120ij) mit
einer gemeinsamen Einstellung (115, 116) der Bremswirkung an
den beidenRädern mit zwei Betriebsmodi (SL, SH), die wenig
stens abhängig von den erfaßten Drehgeschwindigkeit der we
nigstens zwei Räder wählbar sind, wobei
in einem ersten wählbaren Betriebsmodus (select low, SL) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewegungsver halten des die kleinste Drehgeschwindigkeit aufweisenden Rades geschieht,
in einem zweiten wählbaren Betriebsmodus (select high, SH) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewe gungsverhalten des die größte Drehgeschwindigkeit aufwei senden Rades geschieht,
ein die Fahrzeuglängsverzögerung repräsentierender Verzö gerungswert (al) erfasst wird, und
der zweiten Betriebsmodus wenigstens abhängig davon ge wählt wird, dass der Verzögerungswert (al) einen vorgeb baren Schwellenwert (SW) unterschreitet.
in einem ersten wählbaren Betriebsmodus (select low, SL) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewegungsver halten des die kleinste Drehgeschwindigkeit aufweisenden Rades geschieht,
in einem zweiten wählbaren Betriebsmodus (select high, SH) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewe gungsverhalten des die größte Drehgeschwindigkeit aufwei senden Rades geschieht,
ein die Fahrzeuglängsverzögerung repräsentierender Verzö gerungswert (al) erfasst wird, und
der zweiten Betriebsmodus wenigstens abhängig davon ge wählt wird, dass der Verzögerungswert (al) einen vorgeb baren Schwellenwert (SW) unterschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
ein das Ausmaß der Reibwertunterschiede zwischen den wenig
stens zwei bzgl. der Fahrtrichtung rechts und links an einer
Achse angeordneten Rädern (120ij) repräsentierender Wert er
mittelt wird und die zwei Betriebsmodi (SL, SH), abhängig
von dem Wert gewählt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass die zeitlichen Änderungen der Drehbewegun gen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt werden und der Wert abhängig von den zeitlichen Änderungen ermittelt wird und/oder
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
die Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) mit der Ge schwindigkeitsgröße verglichen werden und
der Wert abhängig von dem Vergleich ermittelt wird.
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass die zeitlichen Änderungen der Drehbewegun gen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt werden und der Wert abhängig von den zeitlichen Änderungen ermittelt wird und/oder
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
die Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) mit der Ge schwindigkeitsgröße verglichen werden und
der Wert abhängig von dem Vergleich ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehbewegungen (Nij) wenigstens zweier Räder (120ij) erfasst werden,
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
eine den Radschlupf repräsentierende Schlupfgröße abhän gig von der Drehbewegungen (Nij) und der Geschwindig keitsgröße ermittelt wird, und
der zweite Betriebsmodus (select high, SH) nur dann ge wählt wird, wenn der Radschlupf des Rades mit dem geringe ren Reibwert einen vorgebbaren Wert überschreitet.
die Drehbewegungen (Nij) wenigstens zweier Räder (120ij) erfasst werden,
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
eine den Radschlupf repräsentierende Schlupfgröße abhän gig von der Drehbewegungen (Nij) und der Geschwindig keitsgröße ermittelt wird, und
der zweite Betriebsmodus (select high, SH) nur dann ge wählt wird, wenn der Radschlupf des Rades mit dem geringe ren Reibwert einen vorgebbaren Wert überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Verzögerungswert (al) abhängig von erfaßten Drehbe
wegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei ins
besondere vorgesehen ist, dass abhängig von den erfaßten
Drehbewegungen (Nij) eine Referenzgeschwindigkeit (Vref) ge
bildet wird, die die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsen
tiert, und aus der Änderung der Referenzgeschwindigkeit
(Vref) auf den Verzögerungswert (al) geschlossen wird, wobei
insbesondere vorgesehen ist, die Referenzgeschwindigkeit
(Vref) zeitliche gefiltert wird und ein Differenzwert zwi
schen der gefilterten und der ungefilterten Referenzge
schwindigkeit (Vref) gebildet wird und der Verzögerungswert
(al) abhängig von dem Differenzwert gebildet wird.
7. Vorrichtung zur Einstellung der Bremswirkung bei einem
Fahrzeug mit wenigstens zwei bzgl. der Fahrtrichtung rechts
und links an einer Achse angeordneten Rädern (120ij), die
auf einer unterschiedliche Reibwerte (µr, µl) aufweisenden
Fahrbahn abrollen können, und mit einer gemeinsamen Einstel
lung (115, 116) der Bremswirkung an den beiden Rädern mit
zwei Betriebsmodi (SL, SH), die abhängig von den vorliegen
den Reibwerten an den Rädern und/oder abhängig von der Fahr
zeuggeschwindigkeit wählbar sind, wobei in einem ersten
wählbaren Betriebsmodus (select low, SL) die gemeinsame Ein
stellung abhängig von dem erfaßten Bewegungsverhalten des
Rades mit dem geringeren Reibwert und in einem zweiten wähl
baren Betriebsmodus (select high, SH) die gemeinsame Ein
stellung abhängig von dem erfaßten Bewegungsverhalten des
Rades mit dem höheren Reibwert geschieht, wobei ein die
Fahrzeuglängsverzögerung repräsentierender Verzögerungswert
(al) erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vor
gesehen sind, mittels der der zweite Betriebsmodus nur dann
gewählt wird, wenn der Verzögerungswert (al) einen vorgebba
ren Schwellenwert (SW) unterschreitet.
8. Vorrichtung zur Einstellung der Bremswirkung bei einem
Fahrzeug mit wenigstens zwei bzgl. der Fahrtrichtung des
Fahrzeugs auf einer Seite angeordneten Rädern (120ij) mit
einer gemeinsamen Einstellung (115, 116) der Bremswirkung an
den beiden Rädern mit zwei Betriebsmodi (SL, SH), die wenig
stens abhängig von den erfaßten Drehgeschwindigkeit der we
nigstens zwei Räder wählbar sind, wobei
in einem ersten wählbaren Betriebsmodus (select low, SL) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewegungsver halten des die kleinste Drehgeschwindigkeit aufweisenden Rades geschieht,
in einem zweiten wählbaren Betriebsmodus (select high, SH) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewe gungsverhalten des die größte Drehgeschwindigkeit aufwei senden Rades geschieht,
ein die Fahrzeuglängsverzögerung repräsentierender Verzö gerungswert (al) erfasst wird, und
der zweiten Betriebsmodus wenigstens abhängig davon ge wählt wird, dass der Verzögerungswert (al) einen vorgeb baren Schwellenwert (SW) unterschreitet.
in einem ersten wählbaren Betriebsmodus (select low, SL) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewegungsver halten des die kleinste Drehgeschwindigkeit aufweisenden Rades geschieht,
in einem zweiten wählbaren Betriebsmodus (select high, SH) die gemeinsame Einstellung abhängig von dem Bewe gungsverhalten des die größte Drehgeschwindigkeit aufwei senden Rades geschieht,
ein die Fahrzeuglängsverzögerung repräsentierender Verzö gerungswert (al) erfasst wird, und
der zweiten Betriebsmodus wenigstens abhängig davon ge wählt wird, dass der Verzögerungswert (al) einen vorgeb baren Schwellenwert (SW) unterschreitet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
ein das Ausmaß der Reibwertunterschiede zwischen den wenig
stens zwei bzgl. der Fahrtrichtung rechts und links an einer
Achse angeordneten Rädern (120ij) repräsentierender Wert er
mittelt wird und die zwei Betriebsmodi (SL, SH), abhängig
von dem Wert gewählt werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass die zeitlichen Änderungen der Drehbewegun gen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt werden und der Wert abhängig von den zeitlichen Änderungen ermittelt wird und/oder
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
die Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) mit der Ge schwindigkeitsgröße verglichen wird und
der Wert abhängig von dem Vergleich ermittelt wird.
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass die zeitlichen Änderungen der Drehbewegun gen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt werden und der Wert abhängig von den zeitlichen Änderungen ermittelt wird und/oder
der Wert abhängig von erfaßten Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei insbesondere vorgese hen ist, dass
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
die Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) mit der Ge schwindigkeitsgröße verglichen wird und
der Wert abhängig von dem Vergleich ermittelt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Drehbewegungen (Nij) wenigstens zweier Räder (120ij) erfasst werden,
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
eine den Radschlupf repräsentierende Schlupfgröße abhän gig von der Drehbewegungen (Nij) und der Geschwindig keitsgröße ermittelt wird, und
der zweite Betriebsmodus (select high, SH) nur dann ge wählt wird, wenn der Radschlupf des Rades mit dem geringe ren Reibwert einen vorgebbaren Wert überschreitet.
die Drehbewegungen (Nij) wenigstens zweier Räder (120ij) erfasst werden,
eine die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsentierende Geschwindigkeitsgröße, insbesondere abhängig von den Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij), ermittelt wird,
eine den Radschlupf repräsentierende Schlupfgröße abhän gig von der Drehbewegungen (Nij) und der Geschwindig keitsgröße ermittelt wird, und
der zweite Betriebsmodus (select high, SH) nur dann ge wählt wird, wenn der Radschlupf des Rades mit dem geringe ren Reibwert einen vorgebbaren Wert überschreitet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, dass der Verzögerungswert (al) abhängig von erfaßten
Drehbewegungen (Nij) der Räder (120ij) ermittelt wird, wobei
insbesondere vorgesehen ist, dass abhängig von den erfaßten
Drehbewegungen (Nij) eine Referenzgeschwindigkeit (Vref) ge
bildet wird, die die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit repräsen
tiert, und aus der Änderung der Referenzgeschwindigkeit
(Vref) auf den Verzögerungswert (al) geschlossen wird, wobei
insbesondere vorgesehen ist, die Referenzgeschwindigkeit
(Vref) zeitlich gefiltert wird und ein Differenzwert zwi
schen der gefilterten und der ungefilterten Referenzge
schwindigkeit (Vref) gebildet wird und der Verzögerungswert
(al) abhängig von dem Differenzwert gebildet wird.
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