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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie und betrifft
ein Verfahren zum Herstellen eines Halbleitersubstrats aus zwei
Halbleiterscheiben aus einkristallinem Halbleitermaterial, die jeweils
eine vom einkristallinen Halbleitermaterial gebildete Verbindungsfläche aufweisen.
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Bei
der Herstellung von Halbleitersubstraten, die als Basismaterial
für integrierte
Schaltungen und Einzelhalbleiter dienen, gewinnen zunehmend Verfahren
an Bedeutung, bei denen zwei Halbleiterscheiben miteinander verbunden
werden. Das Verbinden zweier Halbleiterscheiben wird allgemein als Bonden
bezeichnet. Häufig
wird beim Bonden von Siliziumscheiben (Wafern) eine Siliziumoxidschicht
verwendet, welche die beiden Siliziumscheiben miteinander verbindet.
Eine der beiden Scheiben dient dabei in der Regel als Trägermaterial,
um die andere Siliziumscheibe mechanisch zu stabilisieren und möglichst
dünn schleifen
zu können.
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Ein
derartiges Verfahren ist z.B. aus der
US 6,027,956 bekannt,
bei dem zwei Halbleiterscheiben mittels einer dazwischen liegenden
Oxidschicht miteinander verbunden werden und nachfolgend eine der
beiden Siliziumscheiben bis auf eine vorgegebene Materialstärke zurückgeschliffen
wird. Das im Ergebnis entstehende Halbleitersubstrat besteht somit aus
zwei durch die Oxidschicht voneinander isolierten Siliziumscheiben.
Das mittels des vorstehend beschriebenen Verfahrens hergestellte
Halbleitersubstrat eignet sich aufgrund der zwischen den beiden Halbleiterscheiben
liegenden Oxidschicht lediglich für planare Halbleiterbauelemente.
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Eine
Halbleiter-Wafer-Verbindungstechnologie unter Verwendung eines transparenten
Films ist in
DE 44
38 598 A1 beschrieben. Darin ist ein Verfahren angegeben,
das zum Ziel hat, die Lichtausbeute von LED's zu erhöhen.
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Das
Dokument
DE 38 29 906
A1 beschreibt ein Verfahren zum Her stellen von Halbleiter-Bauelementen,
bei dem zwei Siliziumwafer mittels SDB (Silicon Direct Bonding)
verbunden werden.
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Das
Dokument US 5,539,245 offenbart ein Verfahren zum Verbinden zweier
Siliziumwafer mit unterschiedlichem Sauerstoff- bzw. Kohlenstoffgehalt.
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In
dem Dokument
DE 44
23 067 C2 ist ein Verfahren zum Herstellen eines isolierten
Halbleitersubstrats beschrieben, bei dem auf ein Halbleitersubstrat
eine nicht-stöchiometrische
Schicht eines Isolationsmaterials aufgebracht und nachfolgend der
so beschichtete Halbleiterwafer mit einem zweiten Halbleiterwafer
bei Temperaturen oberhalb von 800°C verbunden
wird.
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Ein
weiteres Verfahren ist aus der
DE 41 33 820 A1 bekannt. Dort werden zwei
Siliziumscheiben mit einer RCA-Lösung
gereinigt und anschließlich
bei hohen Temperaturen flächig
miteinander verbunden. Dieses Verfahren ist unter dem Begriff Silicon-Fusion-Bonding
(FSB) bekannt. Im Unterschied zu dem weiter oben beschriebenen Verfahren
treten die beiden Siliziumscheiben unmittelbar miteinander in Kontakt.
Problematisch dabei ist, daß eine
Fehlanpassung der Kristallgitter der beiden Siliziumscheiben infolge
leichter Verkippungen und Verdrehungen der Siliziumscheiben zueinander
trotz sorgfältiger
Handhabung nicht ausgeschlossen werden kann. Bei dem Hochtemperaturschritt
kann diese Fehlanpassung zu Kristallgitterfehlern in den Siliziumscheiben
führen, die
bis weit in das Innere der Siliziumscheiben hinein reichen und dort
die Funktionsfähigkeit
von aktiven Bauelementen beeinträchtigen.
Insbesondere bei mikroelektronischen Bauelementen mit einem vertikalen
Stromfluß können bis
in pn-Übergänge reichende Kris tallgitterfehler
zu hohen Leckströmen
und verringerter Sperrspannungsfestigkeit führen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs genannte
Verfahren so zu verbessern, daß die
Entstehung von Kristallgitterfehlern bei vergleichsweise einfacher
Verfahrensführung deutlich
reduziert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Herstellen eines Halbleitersubstrats aus zwei
Halbleiterscheiben aus einkristallinem Halbleitermaterial, die jeweils
eine vom einkristallinen Halbleitermaterial gebildete Verbindungsfläche aufweisen,
bei dem
- – eine
Verbindungsschicht aus einem nicht einkristallinem Halbleitermaterial
auf die Verbindungsfläche
wenigstens einer der beiden Halbleiterscheiben aufgebracht wird;
- – die
beiden einkristallinen Halbleiterscheiben unter Zwischenlage der
Verbindungsschicht an ihren Verbindungsflächen elektrisch leitend in
Kontakt gebracht werden; und
- – eine
Wärmebehandlung
zum Verbinden der beiden einkristallinen Halbleiterscheiben durchgeführt wird,
wobei
- – das
nichtkristalline Material der Verbindungsschicht und die einkristallinen
Materialien der Halbleiterscheiben aus demselben Halbleitergrundmaterial
bestehen, und wobei
- – die
Verbindungsschicht zunächst
als nichtkristallines Halbleitermaterial aufgebracht und nachfolgend
bei der Wärmebehandlung
in eine zumindest teilweise kristalline Halbleiterschicht umgewandelt
wird.
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Aufgrund
der Verbindungsschicht aus nicht einkristallinem Halbleitermaterial
treten die beiden Halbleiterscheiben zueinander nicht in unmittelbaren Kontakt,
sondern sind durch die Verbindungsschicht voneinander getrennt.
Dadurch liegen auch die Kristallgitter der Halbleiterscheiben nicht
direkt aufeinander, so daß es
auch nicht zu einer unmittelbaren Kristallgitterfehlanpassung kommt.
Bei der nachfolgenden Wärmebehandlung
wird das nicht einkristalline Halbleitermaterial der Verbindungsschicht
bevorzugt zumindest teilweise kristallisiert, so daß lediglich
in der nun teilweise kristallinen Verbindungsschicht Kristallgitterfehler
auftreten, die eine Fehlanpassung der Kristallgitter der Halbleiterscheiben
be reits kompensieren. Die Verbindungsschicht "puffert" damit eine mögliche Fehlanpassung der Kristallgitter
beider Halbleiterscheiben ab.
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Die
nicht einkristalline bzw. die teilweise kristalline Ver bindungsschicht
ermöglicht
weiterhin einen elektrischen Stromfluß von einer Halbleiterscheibe
zur anderen, so daß die
beiden Halbleiterscheiben nicht elektrisch voneinander isoliert
sind. Sofern eine der beiden Halbleiterscheiben aktive Bauelemente aufweist
kann durch die erfindungsgemäß ermöglichte
elektrische Verbindung beider Halbleiterscheiben in einfacher Art
und Weise ein beidseitiger elektrischer Kontakt dieser Halbleiterscheibe
hergestellt werden. Auf aufwendige Tiefendiffusionsgebiete zur Kontaktierung
in der Halbleiterscheibe vergrabener Funktionsschichten kann verzichtet
werden. Die mittels des erfindungsgemäß hergestellten Halbleitersubstrate
eignen sich daher insbesondere für
vertikale Bauelemente.
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Im
Rahmen der Erfindung soll unter nichtkristallinem Halbleitermaterial
ein amorphes Materialgefüge
verstanden werden. Das Materialgefüge des nichtkristallinen Halbleitermaterials
weist überwiegend
noch keine mikroskopisch erkennbare polykristalline Struktur auf.
Im Gegensatz dazu soll unter teilweise kristallinem Halbleitermaterial
ein ausgeprägtes,
mikroskopisch erkennbares polykristallines Materialgefüge verstanden
werden. Unter einem nicht einkristallinem Halbleitermaterial werden
sowohl nichtkristalline als auch teilweise kristalline Materialgefüge verstanden.
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Die
Wärmebehandlung
sollte derart durchgeführt
werden, daß bevorzugt
ein polykristallines Materialgefüge
entsteht. Durch geeignete Wahl der Temperatur und der Zeitdauer
der Wärmebe handlung
sowie ggf. der Temperaturgradienten beim Aufheizen und Abkühlen der
miteinander verbundenen Halbleiterscheiben kann der Grad der Kristallisation der
Verbindungsschicht eingestellt werden. Ein bevorzugter Temperaturbereich
liegt dabei zwischen 200°C
und 1300°C,
ein besonders bevorzugter zwischen 700°C–1200°C. Die Wahl der Temperatur und der
Zeitdauer kann dabei noch von anderen Bedingungen abhängen. Die
Temperatur kann jedoch auch zusätzlich
davon abhängig
gemacht werden, ob bei dieser Wärmebehandlung
Diffusionsgebiete ausgebildet werden oder andere Funktionsschichten
einer Temperaturbehandlung unterzogen werden sollen.
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Ein
wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß sich die
Entstehung von Kristallgitterfehlern in den beiden Halbleiterscheiben viel
gezielter kontrollieren läßt. Insbesondere
ist es möglich,
Kristallgitterfehler in den Halbleiterscheiben weitestgehend zu
vermeiden. Es konnte mittels rastertunnelmikroskopischen Aufnahmen
gezeigt werden, daß Kristallgitterfehler
in den Halbleiterscheiben bei Anwendung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
lediglich 500nm tief in das einkristalline Halbleitermaterial hineinreichen.
Im Gegensatz dazu wiesen ohne die Verbindungsschicht miteinander
verbunden Halbleiterscheiben bis zu mehreren Mikrometern weit reichende
Kristallgitterfehler auf.
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Bevorzugt
bestehen die beiden Halbleiterscheiben und die Verbindungsschicht
aus demselbem Halbleitergrundmaterial. Bevorzugt wird dabei Silizium
verwendet. Es können
jedoch auch andere, insbesondere Verbindungshalbleiter verwendet
werden.
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Die
Verbindungsschicht sollte bevorzugt dünn, d.h. insbesondere im Vergleich
zu den Halbleiterscheiben dünn
ausgebildet werden. Dabei ist zu beachten, daß die Verbindungsschicht nicht
lediglich die Funktion einer mechanischen Verbindung der beiden
Halbleiterscheiben, sondern bevorzugt auch eine elektrische Verbindung
der beiden Halbleiterscheiben herstellt. Eine weitere Funktion der
Verbindungsschicht könnte eine
Driftstrecke für
Ladungsträger
sein. Um als derartige elektrische Funktionsschicht dienen zu können, muß die Dicke
der Verbindungsschicht entsprechend ihrer Anwendung angepaßt werden.
Die geeignete Dimensionierung ergibt sich somit aus dem konkreten
Anwendungszweck und ist im allgemeinen in der für das jeweilig herzustellende
Bauelement typischen Größenordnung. Bevorzugt
liegt die Dicke der Verbindungsschicht zwischen 50nm und 500nm,
besonders bevorzugt zwischen 50nm und 250nm. Die Verbindungsschicht wird
bevorzugt mittels eines Silanprozesses in einem Ofen bei Temperaturen
bis zu 600°C
abgeschieden. Es hat sich gezeigt, daß mittels eines derartigen
Prozesses bei Temperaturen nicht wesentlich über 600°C amorphe Siliziumschichten
hergestellt werden können,
die sich als Verbindungsschicht im Sinne der Erfindung besonders
eignen.
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Der
Erfindung liegt weiterhin als technisches Problem zugrunde, ein
Halbleitersubstrat, das aus zwei flächig miteinander verbundenen
Halbleiterscheiben aus jeweils einkristallinem Halbleitermaterial
besteht, die an ihren durch das einkristalline Halbleitermaterial
gebildeten Verbindungsflächen
miteinander verbunden sind, mit verminderten Kristallgitterfehlern
in den Halbleiterscheiben anzugeben. Ein vorbekanntes Halbleitersubstrat
läßt sich
aus der bereits genannten
DE
41 33 820 A1 entnehmen.
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Dies
wird bei dem zuvor genannten Halbleitersubstrat dadurch gelöst, daß zwischen
den beiden Halbleiterscheiben eine die beiden Halbleiterscheiben
elektrisch miteinander verbindende Verbindungsschicht aus zumindest
teilweise kristallinem Halbleitermaterial angeordnet ist, und daß die Verbindungsschicht
zwischen 50nm und 500nm dick ist.
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Die
Verbindungsschicht aus teilweise kristallinem Halbleitermaterial
vermindert insbesondere die Reichweite von während der Herstellung entstehenden
Kristallgitterfehlern in den beiden Halbleiterscheiben. Da das teilweise
kristalline Halb leitersubstrat, das bevorzugt polykrystallin ist,
keine Kristallgitterfernordnung, sondern lediglich eine Kristallgitternahordnung
aufweist, können
Halbleiterscheiben auch beliebig zueinander orientierte miteinander
verbunden sein, ohne das sich die unterschiedlichen Kristallgitterorientierungen
der beiden Halbleiterscheiben gegenseitig beeinflussen.
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Die
Verbindungsschicht des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements steht
in unmittelbarem Kontakt mit den einkristallinen Halbleitermaterialien der
beiden Halbleiterscheiben und gestattet daher auch einen zu den
Verbindungsflächen
vertikalen Stromfluß durch
die Verbindungsschicht. Diese kann geeignet dotiert sein, um deren
Widerstand in gewünschter
Weise einstellen zu können.
Außerdem bietet
der flächige
Kontakt beider Halbleiterscheiben auch die Möglichkeit eines verlustarmen
Stromflusses. Das erfindungsgemäße Halbleiterbauelement eignet
sich daher besonders für
Halbleiterbauelements mit vertikalem Stromfluß.
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Bevorzugt
bestehen die beiden Halbleiterscheiben und die Verbindungsschicht
aus demselben Halbleitergrundmaterial, bei dem es sich bevorzugt um
Silizium handelt.
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Der
Erfindung liegt weiterhin das Problem zugrunde, ein Verfahren zum
Herstellen eines Halbleiterbauelements aus zwei Halbleiterscheiben
aus einkristallinem Halbleitermaterial anzugeben, mit dem sich Halbleiterbauelemente
mit verbessertem Schaltverhalten herstellen lassen. Vorbekannte
Verfahren lassen sich aus den bereits genannten Druckschriften
US 6,027,956 und
DE 41 33 820 A1 entnehmen.
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Dies
wird gelöst
durch ein Verfahren zum Herstellen eines Halbleiterbauelements aus
zwei Halbleiterscheiben aus einkristallinem Halbleitermaterial mit
jeweils einer vom einkristallinen Halbleitermaterial gebildeten
Verbindungsfläche,
wobei das Halbleiterbauelement zwei Dotierungsgebiete entge gengesetzten
Leitungstyps und ein dazwischen liegendes intrinsisches Halbleitergebiet
aufweist, mit den Schritten:
- – eine der
beiden einkristallinen Halbleiterscheiben, die intrinsisch leitend
ist, wird bereitgestellt;
- – die
Verbindungsfläche
der intrinsisch leitenden Halbleiterscheibe wird dotiert, so daß dort ein
Dotierungsgebiet vom ersten Leitungstyp entsteht;
- – auf
das an der Verbindungsfläche
der intrinsisch leitenden Halbleiterscheibe gebildete Dotierungsgebiet
vom ersten Leitungstyp wird eine Verbindungsschicht aus einem nicht
einkristallinen Halbleitermaterial aufgebracht;
- – auf
die Verbindungsschicht wird die andere einkristalline Halbleiterscheibe
mit ihrer Verbindungsfläche
flächig
aufgebracht;
- – eine
Wärmebehandlung
zum Verbinden der beiden Halbleiterscheiben wird durchgeführt, so
daß die
beiden Halbleiterscheiben elektrisch leitend miteinander verbunden
sind; und
- – in
der intrinsisch leitende Halbleiterscheibe wird ein Do tierungsgebiet
vom zweiten Leitungstyp gebildet, das vom Dotierungsgebiet vom ersten Leitungstyp
lediglich durch ein von der intrinsisch leitenden Halbleiterscheibe
gebildetes intrinsisches Gebiet getrennt ist.
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Der
Erfindung liegt weiterhin das Problem zugrunde, ein Halbleiterbauelement
aus zwei Halbleiterscheiben aus einkristallinem Halbleitermaterial mit
jeweils einer vom einkristallinen Halbleitermaterial gebildeten
Verbindungsfläche,
bei dem eine der beiden Halbleiterscheiben zwei Dotierungsgebiete entgegengesetzten
Leitungstyps aufweist, die durch ein dazwischen liegendes intrinsisches
Halbleitergebiet voneinander getrennt sind, wobei das Dotierungsgebiet
vom ersten Leitungstyp an der Verbindungsfläche und das Dotierungsgebiet
vom zweiten Leitungstyp an der der Verbindungsfläche abgewandten Oberfläche dieser
Halbleiterscheibe angeordnet ist, das ein verbessertes Schaltverhalten
aufweist. Vorbekannte Halbleiterbauelemente lassen sich aus den
bereits genannten Druckschriften
US 6,027,956 und
DE 41 33 820 A1 entnehmen,
wobei es sich bei
US 6,027,956 um
ein planares und bei der
DE
41 33 820 A1 um ein vertikales Halbleiterbauelement handelt.
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Dies
wird bei dem zuvor genannten Halbleiterbauelement dadurch gelöst, daß zwischen
den beiden Halbleiterscheiben eine die beiden Halbleiterscheiben
elektrisch miteinander verbindende Verbindungsschicht aus zumindest
teilweise kristallinem Halbleitermaterial angeordnet ist, und daß die beiden Halbleiterscheiben
und die Verbindungsschicht aus Silizium bestehen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowie dem erfindungsgemäßen Halbleiterbauelement werden
die beiden Halbleiterscheiben mittels der nicht einkristallinen,
bevorzugt zumindest teilweise kristallinen Verbindungsschicht miteinander
verbunden, so daß die
Entstehung von Kristallgitterfehlern zumindest in der die Dotierungsgebiete
aufweisenden Halbleiterscheibe verringert werden. Die sich im intrinsischen
Halbleitergebiet herausbildende Verarmungszone wird nicht gestört.
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Das
von der teilweise kristallinen Verbindungsschicht gebildete Gebiet
weist keine "ideale" Kristallgitterstruktur
auf, sondern ist durch eine Vielzahl von Kristallgitterfehlern gekennzeichnet.
Die Kristallgitterfehler werden in vorteilhafter Weise erfindungsgemäß zum Einstellen
der elektrischen Eigenschaften des Halbleiterbauelements ausgenutzt.
Es konnte insbesondere gezeigt werden, daß die Lebensdauer von Minoritätsladungsträgern in
Gebieten mit Kristallgitterfehlern deutlich verringert ist. An den Kristallgitterfehlern
in der Verbindungsschicht rekombinieren gebildete oder in dieses
Gebiet hinein diffundierte Minoritätsladungsträger relativ schnell. Dadurch
wird das Schaltverhalten und insbesondere die Abschaltcharakteristik
von Halbleiterbauelementen deutlich verbessert. Die Verbindungsschicht
befindet sich dabei bevorzugt in der Nähe des pn-Übergangs, ohne diesen jedoch
zu stören.
Dies läßt sich
z.B. durch gezielte Wahl der Dicke der Dotierungsgebiete erreichen.
Die Wirkung hinsichtlich der Lebensdauer der Minoritätsladungsträger beruht
insbesonder auch darauf, daß der
Stromfluß durch
den pn-Übergang auch
durch die leitende Verbindungsschicht fließt und somit die Verbindungsschicht
neben ihrer mechanischen Funktion auch eine elektrische Funktion aufweist.
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Bevorzugt
ist auf dem Dotierungsgebiet vom zweiten Leitungstyp sowie auf der
der Verbindungsschicht abgewandten Oberfläche der anderen Halbleiterscheibe
jeweils eine metallische Kontaktschicht angeordnet. Dadurch wird
das Halbleiterbauelement insbesondere großflächig beidseitig kontaktiert
und ein durch die Verbindungsschicht fließender Strom ermöglicht.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn die Verbindungsschicht und die andere Halbleiterscheibe
eine Dotierung vom ersten Leitungstyp aufweisen, da so ein verlustarmer
Stromfluß erreicht
werden kann. Der Gesamtwiderstand des Halbleiterbauelements wird ebenfalls
verringert, so daß das
Halbleiterbauelement ein vergleichsweise kleines RC-Glied aufweist, was
insbesondere bei Halbleiterbauelementen für Hochfrequenzanwendungen günstig ist.
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Bevorzugt
ist das Halbleiterbauelement eine pin-Diode, besonders bevorzugt
eine pin-Photodiode.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert und
in Figuren dargestellt. Dabei zeigen:
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1A bis 1C Verfahrensschritte
zur Herstellung des aus zwei Halbleiterscheiben aufgebauten Halbleitersubstrats;
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2A bis 2G Verfahrensschritte
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements;
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3A eine
REM-Aufnahme eines Querschnitts eines erfindungsgemäßen Halbleitersubstrats;
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3B eine
TEM-Aufnahme eines Querschnitts eines erfindungsgemäßen Halbleitersubstrats;
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4A und 4B Stromflußkennlinien
von erfindungsgemäß hergestellten
Halbleitersubstraten; und
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5 Kennlinie
einer erfindungsgemäß hergestellten
pin-Diode.
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Bei
der Herstellung des erfindungsgemäßen Halbleitersubstrats wird
von zwei einkristallinen Halbleiterscheiben 2, 4 ausgegangen,
die auf den einander zugewandten Seiten jeweils eine Verbindungsfläche aufweisen.
An diesen Verbindungsflächen
ist das einkristalline Halbleitermaterial plan geschliffen und poliert,
so daß das
Halbleitermaterial freiliegt. Bevorzugt bestehen die beiden Halbleiterscheiben 2, 4 aus demselben
Grundmaterial, das z.B. einkristallines Silizium sein kann. Günstig ist
es, wenn die beiden Halbleiterscheiben 2, 4 dieselbe
kristallografische Orientierung aufweisen, d.h., sie sind so geschliffen sind,
daß ihre
Verbindungsflächen
jeweils dieselbe kristallografische Orientierung aufweisen. Dadurch kann
gewährleistet
werden, daß das
zu bildenden Halbleitersubstrat eine einheitliche kristallografische Orientierung
aufweist und damit z.B. eine gleichmäßige Ätzcharakteristik zeigt. Selbstverständlich können die
beiden Halbleiterscheiben 2, 4 auch eine unterschiedliche
kristallografische Orientierung aufweisen, um z.B. gezielt die Ätzeigenschaften
des aus den beiden Halbleiterscheiben aufgebauten Halbleitersubstrats
einstellen zu können.
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Zumindest
eine der beiden Halbleiterscheiben 4 trägt auf ihrer Verbindungsfläche eine
Verbindungsschicht 6 aus nichtkristallinem Halbleitermaterial.
Bei diesem kann es sich um das Grundmaterial der beiden Halbleiterscheiben 2, 4,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
also Silizium handeln. Es ist auch möglich, daß auf beiden Verbindungsflächen jeweils
eine Verbindungsschicht 6 aufgebracht wird.
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Die
beiden Halbleiterscheiben 2, 4 werden bevorzugt
zueinander ausgerichtet und unter Zwischenlage der Verbindungsschicht 6 flächig miteinander
verbunden. Dies ist in 1B gezeigt, die eine Draufsicht
auf die in 1 in Seitenansicht gezeigten Halbleiterscheiben.
Dabei werden die Halbleiterscheiben 2, 4 mit ihren
abgeschliffene Kanten (flats) zueinander ausgerichtet.
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Nachfolgend
werden die flächig
in Kontakt gebrachten Halbleiterscheiben 2, 4 einer
Wärmebehandlung
unterzogen, bei der das nichtkristalline Halbleitermaterial der
Verbindungsschicht 6 zumindest teilweise kristallisiert.
Dies ist in 1C durch die geänderte Struktur
der Verbindungsschicht 6 angedeutet. Die Wärmebehandlung
wird im Falle von Silizium bei einer Temperatur von etwa 200°C bis 1300°C durchgeführt. Besonders
geeignet hat sich der Temperaturbereich zwischen 700°C bis 1200°C herausgestellt.
Die Zeitdauer der Wärmebehandlung kann
dabei zwischen der für
einen RTA-Schritt (Rapid-Thermal-Anneal) typischen Zeit und etwa
200 Minuten liegen, je nach dem, ob gleichzeitig noch Dotierungsgebiet
ausdiffundiert oder Grenzflächen
ausgeheilt werden sollen. Die Zeitdauer hängt auch von der Schichtdicke
der Verbindungsschicht 6 sowie der gewählten Temperatur ab. Geeignete
Schichtdicken liegen zwischen 50nm und 500nm.
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Die
Verbindungsschicht 6 selbst wird mittels eines Silanprozesses
abgeschieden, wobei die Abscheidetemperatur 600°C nicht übersteigen sollte, damit ein
möglichst
amorphes Materialgefüge
entsteht.
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Alternativ
ist es auch möglich,
die Verbindungsschicht 6 bereits teilweise kristallin aufzubringen,
so daß die
nachfolgende Wärmebehandlung
lediglich zu einer vergleichsweise geringen weiteren Kristallisation
führt.
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Im
weiteren soll die Herstellung eines erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements
anhand der 2A bis 2G beschrie ben
werden. Die prinzipielle Vorgehensweise gleicht der bereits vorangehend
beschriebenen.
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Ausgangspunkt
ist eine intrinsisch leitende Halbleiterscheiben 10 aus
einkristallinem Silizium, deren spezifischer elektrischer Widerstand
größer 1200
Ohm/m ist. An der in 2A nach oben zeigenden polierten
Verbindungsfläche
der intrinsisch leitenden Halbleiterscheibe 10 wird ein
Dotierungsgebiet 12 vom ersten Leitungstyp, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
n-leitend, mittels Arsen-Implantation mit einer Dosis von etwa 5·1015/cm2 hergestellt. Auf
das Dotierungsgebiet 12 wird nachfolgend eine zunächst undotierte
amorphe Siliziumschicht 14 von etwa 200 nm mittels eines
Silanprozesses bei etwa 600°C
abgeschieden. Diese Siliziumschicht 14 bildet die Verbindungsschicht 14 und
sitzt unmittelbar auf der einkristallinen Halbleiterscheibe. Anschließend wird
in die Verbindungsschicht Arsen in einer Dosis von etwa 5·1015/cm2 dotiert, so
daß sowohl
die Verbindungsschicht 14 als auch das an der Verbindungsfläche gebildete
Dotierungsgebiet vom gleichen Leitungstyp sind.
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In
einem weiteren Herstellungsschritt wird gemäß 2D auf
die Verbindungsschicht 14 eine aus einkristallinem Silizium
bestehende andere Halbleiterscheibe 16 flächig aufgebracht.
Die Halbleiterscheibe 16 weist ebenfalls eine polierte
Verbindungsfläche
auf, die der Verbindungsschicht 14 zugewandt ist. Außerdem weist
die Halbleiterscheibe 16 eine n-Dotierung (Antimon) mit
einem spezifischen elektrischen Widerstand von etwa 20 mOhm/cm.
Nachfolgend werden die miteinander in Kontakt gebrachten Halbleiterscheiben 10, 16 einer
Wärmebehandlung unterzogen,
bei der sich das bis dahin amorphe Halbleitermaterial der Verbindungsschicht 14 zu
einem polykristallinen Halbleitermaterial umwandelt. Die bei der
Wärmebehandlung
gewählte
Temperatur liegt bei einer Schichtdicke der Verbindungsschicht 14 von 200
nm bei etwa 1100°C,
wobei sich eine Dauer der Wärmebehandlung
von etwa 200 min als günstig
herausgestellt hat. Die Umwandlung in eine polykristalline Ver bindungsschicht 14 ist
in 2D durch die geänderte Struktur der Verbindungsschicht
zeichnerisch angedeutet. Bei der Wärmebehandlung werden gleichzeitig
sowohl das Dotierungsgebiet 12 als auch die Verbindungsschicht 14 ausdiffundiert.
Gleichzeitig werden aufgrund der Implantation in das Dotierungsgebiet 12 enstandene
Kristallgitterstörungen ausgeheilt.
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Aufgrund
der Verbindung der beiden Halbleiterscheiben 10 und 16 mittels
der nunmehr polykristallinen Verbindungsschicht 14 ist
ein Halbleitersubstrat entstanden, das eine Schichtenfolge bestehend aus
einkristallinem, polykristallinem und einkristallinem Halbleitermaterial
aufweist.
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Als
nächstes
wird das gebildete Schichtsystem zur besseren Verdeutlichung der
weiteren Arbeitsschritte um 180° gedreht,
so daß nunmehr
die intrinsische Halbleiterscheibe 10 mit ihrer der Verbindungsschicht 14 abgewandten
Seite in der 2E nach oben weist.
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Die
intrinsische Halbleiterscheibe 10 wird nachfolgend mittels
eines Schleifprozesses bis auf eine vorgegebene Dicke gedünnt. Diese
beträgt
etwa 50 μm.
Daran schließt
sich eine p-Implantation mittels Bor in die geschliffene Oberfläche der
intrinsischen Halbleiterscheibe 10 mit einer Dosis von 1016/cm2 an, so daß ein Dotierungsgebiet
vom zweiten Leitungstyp entsteht. Aufgrund der p-Dotierung wird
die Dicke der intrinsisch verbleibenden Schicht 20 der
Halbleiterscheibe 10 auf Werte zwischen 5 μm und 50 μm je nach
Anwendungszweck des Halbleiterbauelements begrenzt. Sofern es sich
bei dem Halbleiterbauelement um eine pin-Photodiode handelt, sollte
die Dicke etwa 30 μm
betragen.
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Aufgrund
der in die intrinsische Halbleiterscheibe 10 eingebrachten
Dotierungsgebiete 12 und 18 von entgegengesetzten
Leitungstyps bildet sich ein pn-Übergang
heraus, dessen Verarmungszone in das zwischen den beiden Dotierungsgebieten 12 und 18 liegende
intrinsische Gebiet 20 hineinreicht. Somit wurde in der
Halbleiterscheibe 10 eine pin-Diode geschaffen.
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Eine
pin-Photodiode ist eine in Sperrichtung betriebene Diode, bei der
durch Absorption von einfallenden Photonen einer Signalquelle Ladungsträger im intrinsichen
Gebiet erzeugt werden, die aufgrund der angelegten Sperrspannung
zu einem meßbaren
Stromfluß beitragen.
pin-Dioden werden z.B. bei der optischen Signalübertragung als schnelle Empfänger im
Hochfrequenzbereich eingesetzt. Derartige Empfänger müssen insbesondere hochfrequente
Signale im MHz bis GHz-Bereich sicher registrieren können.
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Abschließend werden
wie in 2G angedeutet bevorzugt metallische
Kontaktschichten 22, 24 auf die der Verbindungsschicht 14 jeweils
abgewandten Oberflächen
der Halbleiterscheiben 10 und 16 aufgebrachte,
so daß zum
einen das Dotierungsgebiet 18 vom zweiten Leitungstyp und
die Halbleiterscheibe 16 jeweils von einer Kontaktschicht 22, 24 bedeckt
sind. Die bevorzugt ganzflächigen
Kontakte tragen ebenfalls zu einem geringen Gesamtwiderstand des
Halbleiterbauelements bei.
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Eine
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellte pin-Diode zeichnet sich unter anderem durch ein verbessertes
Schaltverhalten aus. In der mit Kristallgitterfehlern aufgrund ihrer
Polykristallinität
versehenen Verbindungsschicht weisen Minoritätsladungsträger eine verminderte Lebensdauer
auf. Dies läßt sich
insbesondere auf eine erhöhte
Rekombination an den Kristallgitterfehlern zurückführen. Die Kristallgitterfehler
werden in der Verbindungsschicht insbesondere durch die Grenzflächen der
einzelnen Kristallite gebildet. Darüber hinaus weisen die einzelnen
Kristallite selbst eine Vielzahl von Kristallgitterfehlern auf.
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Das
verbesserte Schaltverhalten einer so hergestellten pin-Diode ist z.B. in 5 verdeutlicht. Dort
ist die Strom antwort 30 einer erfindungsgemäß hergestellten
pin-Diode im Vergleich zur Stromantwort 32 einer mittels
eines Epitaxyverfahrens hergestellten pin-Diode dargestellt. Deutlich
erkennbar ist, daß die
abfallende Flanke der erfindungsgemäßen pin-Diode deutlich steiler ist. Dies weist
auf die verkürzte
Lebensdauer der Minoritätsladungsträger hin. Das
Schaltverhalten und damit die Antwortzeit (response) der erfindungsgemäß hergestellten
pin-Diode ist somit deutlich verbessert.
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Zum
Vergleich ist das Sendesignal 34 der verwendeten Laserdiode
ebenfalls in 5 aufgetragen.
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Für die Kurven 30 und 32 gilt
die Einheit 100 mV, für
die Kurve 34 die Einheit 10 mV.
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Die
Stromflußcharakteristik
des durch die erfindungsgemäße pin-Diode
fließenden
vertikalen Stroms ist in den 4A und 4B gezeigt,
wobei vertikal in bezug auf die Längserstreckung der Halbleiterscheiben 10, 16 verstanden
wird. Ein vertikaler Stromfluß fließt somit
senkrecht zu den Verbindungsflächen
und der Verbindungsschicht 14 und durch diese hindurch. 4A verdeutlicht
den Dunkelstrom bei unterschiedlichen Sperrspannungen für die erfindungsgemäße pin-Diode
bei unterschiedlicher Schichtdicke der Verbindungsschicht. Der Dunkelstrom
der pin-Diode wächst
bei hohen Sperrspannung erst bei größeren Schichtdicke merklich
an. In 4A weist die weiter rechts liegende
Kurve eine höhere
Schichtdicke auf.
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Die
Flußkennlinie
der erfindungsgemäßen pin-Diode,
d.h. der Stromfluß der
in Durchlaßrichtung betriebenen
pin-Diode, ist dagegen in 4B gezeigt.
Hier zeigt sich keine Abhängigkeit
von der Schichtdicke. Wie die 4A und 4B zeigen, lassen
sich die gewünschten
Eigenschaften der pin-Diode durch Variation der Schichtdicke bzw.
der Dotierung der Verbindungsschicht 14 gezielt einstellen.
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Tunnel-
und Rasterelektronenmikroskopisch abgebildete Querschnitte durch
ein aus den beiden Halbleiterscheiben und der Verbindungsschicht
aufgebautes Halbleitersubstrat ist in den 3A und 3B gezeigt.
Das polykristalline Materialgefüge der
Verbindungsschicht ist im Vergleich zu dem einkristallinen Materialgefüge der beiden
Halbleiterscheiben deutlich zu erkennen. Die geringe Ausdehnung
der Kristallgitterfehler lassen sich insbesondere aus der tunnelmikroskopischen
Aufnahme der 3B entnehmen.